Artikel des Monats Juli 2019 - Smart Cities

 
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Artikel des Monats Juli 2019

        1.    Ein preisgekrönter Vordenker                                                                S. 1
              OÖ Nachrichten Steyr // 04.07.2019, S. 8

        2.    VON HITZEINSELN ZU STADTOASEN                                                             S. 2-5
              News // 05.07.2019, S. 28-31

© Meta Communication International GmbH
A-1010 Wien, Reichsratsstraße 17, Tel.: 01/409 81 81, E-Mail: redaktion@metacommunication.com   Abstracts 1 / 1
Artikel des Monats Juli 2019 - Smart Cities
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                                    OÖ Nachrichten Steyr                            Auflage: 13.600
                                    04-07-2019                                      Reichweite: 40000
                                    Seite: 8                                        Artikelfläche: 21422 mm²
                                    Land: Österreich                                Skalierung: 100%
                                    Region: Oberösterreich                          Artikelwerbewert: 884.73

                 Ein preisgekrönter Vordenker
                 Mit seinem Essay zu Smart Citys gewann Paul Haunschmied eine Chinareise
                 VON VALENTIN BAYER                                                                      und Hongkong,ein Besuchbei Hua-
                                                                                                         wei sowie verschiedeneKurse. "Be-
                 Als seine Eltern ihm in der Volks-                                                      sonders freue ich mich darauf, die
                 schule ihren Windows 2000 Com-                                                          Chinesische Mauer zu sehen. Das
                 puter überheßen, war das für Paul                                                       ist ein Kindheitstraum von mir",
                 Haunschmied der Start einer Lie-                                                        sagt der junge Mühlviertler.
                 besbeziehung. Als "Software-Ent-                                                           Beinahe wäre er kein Software-
                 wickler aus Leidenschaft"bezeich-                                                       Entwickler geworden. Eigentlich
                 net sich der 22-jährige Luftenber-                                                      war er an der HTL Paul-Hahn-Stra-
                 ger. Nun konnte er mit einem Essay                                                      ße für die FachrichtungMaschinen-
                 zu dem ThemaSmart Citys                                                                 bau eingeschrieben. In letzter Mi-
                 die Jury des "Seeds for                                                                 nute entschieder sich doch für den
                 the Future"-Preises                                                                     Zweig Informationstechnologie.
                 von sich überzeu-                                                                          Diese Wahl hat er seither nicht
                 gen. Der Preis wird                                                                     bereut. Bald beendet er sein Studi-
                 von Huawei jähr-                                                                        um an der FachhochschuleOberös-
                 lich für die zehn                                                                       terreich am Campus Hagenberg,
                 besten eingesende-                                                                      seine Bachelorprüfung steht kurz
                 ten Essays an öster-                                                                    bevor. Ein bisschen nervös ist er
                 reichische Studierende                                                                  schon. "Bei diesem Wetter ist es
                 verliehen. Heuer standen                                                                einfach schwierig, zu lernen." Im
                 die Themen 5G und Smart Citys                                                           Herbst geht es mit dem Masterstu-
                 zur Auswahl. "Ich denke, Smart Ci-                                                      diengang Software Engineering
                 tys sind das beste Werkzeug, um               "Das
                                                               Programmieren                             weiter. Was danach kommt, weiß
                 möglichst vielen das Leben in Bal-                                                      Haunschmied noch nicht recht.
                 lungsräumenzu ermöglichen", er-       fasziniert mich einfach.                          "Wenn man mich alle zwei Monate
                 klärt der gebürtige Langensteiner Man kann damit wirklich                               fragen würde, würde ich jedes Mal
                 seine Themenwahl. Er plädiert für                                                       eine andere Antwort geben."
                 Standards bei Smart Citys, um die Welt aus dem Kinder-                                     In seinem Heimatort ist er bei
                 möglichst vielen Hersteüern Zu- zimmer heraus verändern."                               der freiwilligen Feuerwehr tätig,
                 gang zu ermöghchen.                I Paul Haunschmied, Preisträger des                  seit er elfJahre ist. Außerdemjoggt
                    Zu gewinnen war eine Bildungs-      "Seeds for the Future"-Award                     er gerne, wenn ihm dazu neben Ab-
                 reise nach China. Auf dem Pro-                                                          gabeterminen,Prüfungen und Ne-
                 gramm stehen Städte wie Peking                                                          benjob noch Zeit bleibt.

                                            Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.
                                            Anfragen zu weiteren Nutzungsrechten an den Verlag oder Ihren Medienbeobachter                       1/1
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                                      News                                                Auflage: 97.821
                                      05-07-2019                                          Reichweite: 310000
                                      Seite: 28-31                                        Artikelfläche: 201578 mm²
                                      Land: Österreich                                    Skalierung: 86%
                                      Region: Überregional                                Artikelwerbewert: 54345.43

                                                 J HITZEINSELN
                                                 ISTADTOASEN

                       766
                       Hitzetotegab es laut der Agentur für
                                                                                as Herz schlägt schneller, die
                                                                               Verdauung verlangsamt sich,
                                                                                das Denken fällt schwer.
                                                                               Wenn der Blutdruck sinkt, die
                                                                                Gefäße sich weiten und sich
                                                                                                                 ze-Extremereignissen misst. Das Ergebnis
                                                                                                                 sollte laut Hutter alarmieren. Und er sieht
                                                                                                                 einen weiteren, besorgniserregenden Zu-
                                                                                                                 sammenhang: "Hinsichtlich der Hitze ist
                                                                                                                 der urbane Lebensraum in unseren Breiten
                                                                                die Poren öffnen, fließt         definitiv tödlicher als der ländliche."
                       Gesundheit und Ernährungssicherheit        Schweiß geradezu in Strömen. Wer jetzt
                       statistisch betrachtet im vergangenen      nicht mit genügend Flüssigkeit versorgt        Tödliches Stadtklima
                       Jahr in Österreich
                                                                  ist, dem droht ein Hitzschlag. Dann steigt     Während die Stadt als Lebensraum immer
                                                                  die Körpertemperatur auf 40 Grad Celsius,      beliebter wird, wird ihr Klima immer uner-
                                                                  der Körper dehydriert, das Gehirn be-          träglicher. "Wir gehen schon seit 20 Jahren
                                                                  kommt weniger Sauerstoff. "Schließlich         davon aus, dass sich der Klimawandel am
                                                                  versagen die wichtigsten Organe. Das           stärksten in der Temperaturänderung ma-
                                                                  Herz, die Lunge, die Nieren", sagt Umwelt-     nifestieren wird, das heißt im Anstieg der
                                                                  mediziner Hans-Peter Hutter von der me-        globalen Mitteltemperatur", sagt Michael
                                                                  dizinischen Universität Wien. Hauptsäch-       Hofstätter, Leiter der Fachabteilung Kli-
                                                                  lich alte Menschen und Kleinkinder ster-       masystem und -folgen der Zentralanstalt
                                                                  ben an Überhitzung. "Es ist ein leiser Tod     für Meteorologie und Geodynamik
                                                                  von leisen Menschen."                          (ZAMG). "Das ist eines der Dinge, die am
                                                                      766 Todesopfer hat die Hitze laut der      meisten abgesichert sind in der Klimawan-
                                                        D
                            Eine Überhitzung rechtzeitig zu
                                                                  Agentur für Gesundheit und Ernährungs-
                                                                  sicherheit (AGES) vergangenes Jahr in Ös-
                                                                                                                 deldebatte, und da sind die Auswirkungen
                                                                                                                 relativ klar: die Temperatur wird in allen
                              erkennen kann lebensrettend         terreich gefordert. Bei der Zahl handelt es    Jahreszeiten weiter ansteigen, und vor al-
                                sein. Lesestoffdazu online:       sich um ein statistisches Modell, das die      lem im Sommer ist die Abkühlung in der
                                            news.at/hitzetod      Korrelation zwischen Todesfällen und Hit-      Nacht geringer." Auch Jürgen Schneider

                                                  Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.
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News                                                 Auflage: 97.821
                                                  05-07-2019                                           Reichweite: 310000
                                                  Seite: 28-31                                         Artikelfläche: 201578 mm²
                                                  Land: Österreich                                     Skalierung: 88%
                                                  Region: Überregional

                            Mobile Bäume, Fiakerduschen
                            und Sprühnebel. Was witzig klingt,
                            sind verzweifelte Versuche, die
                            städtische Sommerhitze zu
                            lindern. Auf Dauer muss sich in
                            der modernen Stadt aber mehr
                            tun, um die Lebensqualität und                       -

                            unser Überleben zu sichern       -

                            Von Alexa Lutteri; Mitarbeit: Katharina Scheidl

                                                                                                                          Bei 38 Grad hilft nur mehr eins: Wasser
                                                                                                                          und Schatten in der Betonwüste aber
                                                                                                                                       -

                                                                                                                          oft Mangelware

       e.U,
                            vom Ministerium für Nachhaltigkeit und
                            Tourismus sagt: "Es ist schlicht und ergrei-
                            fend so, dass Hitzetage und Tropennächte
                            deutlich zunehmen, und da sind die Städte
                            durch den sogenannten Wärmeinseleffekt
                                                                           zu trotzen? Was, um dem fortschreitenden
                                                                           Klimawandel entgegenzuwirken? Wie muss
                                                                           sie aussehen, diese klimafreundlicheStadt?

                                                                           Internationale Vorbilder
                                                                                                                            w
                                                                                                                       l-Äi '/
                                                                                                                              33
    Fotgrafie  -
                            deutlich stärker betroffenals ländliche Ge-
                            genden. Das hat damit zu tun, dass in
                            Städten besonders viel Fläche versiegelt
                                                                           "Idealerweise so wie Singapur", sagt Zu-
                                                                           kunftsforscherAndreas Reiter. "Diese ver- Der urbane
                                                                           tikalen Gärten, die aussehen wie Bäume,        Lebensraum ist
       image                ist, die sich stark aufheizt." Andererseits    sind nur ein Beispiel dafür, was möglich
                                                                                                                          hinsichtlich der
    fe l                    sind Städte mit ihrem erhöhten Verkehrs-       ist, um Kühlung und Beschattung zu schaf-
               -
                            aufkommen, dem Pro-Kopf-Energiever-            fen." Um die tropische Stadt weiter herun-     Hitze definitiv
       Matern               brauch, dem Konsumverhalten und der
                            Bodenversiegelung selbst hauptverant-
                                                                           terzukühlen, sind Windkorridore geplant,
                                                                           die die Seebrise ins Stadtinnere leiten. Die
                                                                                                                          tödlicher als der
    Felictas                wortlich für die menschengemachte Kli-         Dächer sollen einen reflektierendenAn-
                                                                                                                          ländliche**

       PPRHODOUEKTNIiNXS,   makrise ein Teufelskreis, der sich auch
                                     -

                                                                           strich bekommen, und Fassadenbegrü-            Hans-Peter Hutter
                            beim Wetter zeigt: "Ein weiteres Phäno-        nungen erreichen in Singapur schon jetzt       Umweltmediziner
                            men des Klimawandels ist, dass wir länger      neue Dimensionen. Aber nicht nur an der
                            andauernde, sich selbst verstärkende Wet-      Oberfläche zeigt sich die Stadt futuris-
                            terlagen haben werden, die immer mehr          tisch, sondern gerade darunter: "Die Ver-
                            lokal bestimmt sind", sagt Michael Hofstät-    antwortlichen haben dort eine ganz klare
                            ter von der ZAMG. Überspitzt ausgedrückt:      Idee, wie die Zukunft aussehen soll, und

    PictFuroedtsk/s:        Das Klima in der Stadt von heute bestimmt
                            das Klima in der Stadt von morgen.
                                Was muss die Stadt der Zukunft also
                            leisten, um den steigenden Temperaturen
                                                                           verstanden, dass man kluge Strategien fin-
                                                                           den muss, um die Stadt für die Menschen
                                                                           erträglicher zu machen." In der Planung
                                                                           sind ökologische mit Green-Technology-

                                                              Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.
                                                              Anfragen zu weiteren Nutzungsrechten an den Verlag oder Ihren Medienbeobachter                                  2/4
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                              05-07-2019                                          Reichweite: 310000
                              Seite: 28-31                                        Artikelfläche: 201578 mm²
                              Land: Österreich                                    Skalierung: 92%
                              Region: Überregional

        und Digitalisierungskonzepten vernetzt.
        Etwas, das auch in Wien möglich wäre:
        "Wien hat hervorragende Qualitäten, ist
        eine lebenswerte Stadt und hätte als Smart
        City die besten Voraussetzungen", sagt Zu-
        kunftsforscher Reiter. "Man muss halt auf-
        springen auf diesen Zug. Ich glaube nämlich
                                                        33
                                                        Wir müssen
                                                        kühlen und aus
                                                                                                         tigsten Themen, die die Stadt der Zukunft
                                                                                                         in den Griff bekommen muss. Nicht nur,
                                                                                                         um eine Verstärkung des Klimawandels
                                                                                                         abzuwenden, sondern auch, um die bereits
                                                                                                         spürbaren Auswirkungen einzudämmen.
                                                                                                         "Jedes Auto, das weniger fährt, verursacht
                                                                                                         weniger Luftverunreinigung, verursacht
        nicht, dass so schnell mehr Leute wieder        unseren Häusern                                  weniger Ausstoß von klimaschädlichen
        aufs Land ziehen."                              Kraftwerke                                       Gasen, verursacht weniger Stau, verur-
                                                        machen**                                         sacht weniger Flächenverbrauch, weil die
        Klimanotstand                                                                                    Fläche nicht versiegelt sein muss, und ver-
        Allmählich sickert dieses Verständnis auch      Georg Willi                                      ursacht damit eben auch wieder weniger
                                                        Bürgermeister von
        hierzulande durch. Vergangene Woche ist         Innsbruck                                        Hitze", sagt Jürgen Schneider vom Ministe-
        Innsbruck der niederösterreichischen                                                             rium für Nachhaltigkeitund Tourismus.
        Stadt Traiskirchen gefolgt und hat per Be-
        schluss den Klimanotstand ausgerufen       -
                                                                                                         Ein Blick in andere Städte
        eine Kampfansage gegen altbewährte Bau-                                                          Eine Umstellung auf umweltfreundliche
        ordnungen, Flächenwidmungenund Ver-             der öffentliche Verkehr, der Rad- und Fuß-       Fortbewegung ist laut Schneider unbe-
        kehrskonzepte. "An sich ist dieser Antrag       verkehr, nicht das Auto."                        dingt nötig. "Da ist man in Wien eigentlich
        das Zeichen eines politischen Notstands.            Doch all das braucht seine Zeit und na-      schon sehr gut aufgestellt. Man könnte
        Wir reagieren politisch zu langsam auf          türlich auch Geld. "Ich bin ein Freund von       sich aber Konzepte wie in Estland oder
        das, was gerade passiert. Dabei lägen Kon-      Fassadenbegrünungen. Nur: Das ist eine           Luxemburg überlegen, in denen das ganz
        zepte vor. Der Antrag dient als Selbstver-      relativ neue Disziplin, die heute viel Geld      gratis angeboten wird", sagt Futurologe
        pflichtung", sagt der Innsbrucker Bürger-       kostet." Außerdem verlangtsie insbeson-
                                                                                          -
                                                                                                         Andreas Reiter. "Was den Fahrradverkehr
        meister Georg Willi. Er weist darauf hin,       dere bei Dachbegrünungen eine beson-
                                                                                      -

                                                                                                         betrifft, hat sich in Wien zwar auch einiges
        dass wir gerade im inner städtischen Be-        dere Statik. "Das ist eine nicht ganz schnel-    getan, aber da gibt es noch Luft nach oben,
        reich mehr tun müssen, um uns dem Kli-          le Veränderung. Wo ich das höchste Tempo         man denke an Städte wie Kopenhagen",
        mawandel anzupassen, um unseren Le-             der Veränderungsehe, ist bei der Mobilität."     sagt wiederum Jürgen Schneider. "Und
        bensraum fit für diese Veränderung zu           Der Verkehr ist tatsächlich eines der wich-      wenn man sich anschaut, dass in Norwe-
        machen und um eine weitere Verschärfung
        abzuwenden.
           Konkret brauche es dafür strengere
        Vorschriften, um Häuser klimafit zu     ma-
        chen: "Wir müssen aus unseren Häusern
        entweder Kraftwerke machen, die Photo-
        voltaikstrom produzieren, oder sie begrü-
        nen, damit sie kühlen." Derzeit sei Inns-
        bruck zumindest im Bereich des städti-
        schen Wohnhaus Vorreiter: Wohnanlagen
        werden nur mehr im Passivhausstandard
        errichtet. "Das ist schon eine Leistung,
        aber es ist immer noch zu wenig", sagt Wil-
        li. Das Verbot von Ölheizungen,wie in Nie-
        derösterreich Praxis, wäre genauso anzu-
        streben wie mehr innerstädtisches Grün.
        "Wir haben viel zu viel versiegelten Raum
        und den zu entsiegeln, ist eine der Herku-
        lesaufgaben der Stadt. Ich möchte einfach
        nicht mehr diskutieren müssen, wer Vor-
        rang hat, wenn es um die Verteilung von
        öffentlichen Flächen geht. Das ist ganz klar

           INFO
           Hitzetipps. Infos zur Hitze,
           Gesundheit und Abkühlung gibt es                                                                         Singapur dient nicht nur an der|
           per Telefon unter 050555555 oder                                                                               Oberfläche als klimafittef
           online unter www.ages.at                                                                                     |Vorzeigestadtder Zukunft|

                                          Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.
                                          Anfragen zu weiteren Nutzungsrechten an den Verlag oder Ihren Medienbeobachter                                 3/4
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News                                                    Auflage: 97.821
                                                         05-07-2019                                              Reichweite: 310000
                                                         Seite: 28-31                                            Artikelfläche: 201578 mm²
                                                         Land: Österreich                                        Skalierung: 91%
                                                         Region: Überregional

                                                                                                                                     amortisieren", sagt Jürgen Schneider vom
                                                                                                                                     Nachhaltigkeitsministerium."Es ist daher
                                                                                                                                     wichtig, den Klimawandel in stadtplaneri-
                                                                                                                                     sche Notwendigkeiten zu fixieren und -

                                                                                                                                     zwar auch in die Ausbildung von Planern,
                                                                                                                                     Architekten und Bautechnikern."
                                                                                                                                        Doch selbst dann wird es ohne die
                                                                                                             'IM A                   künstliche Kühlung von Gebäuden in der
                                                                                                                                     modernen Stadt nicht gehen. Derzeit ge-
                                                                                                                                     schieht das in Städten hauptsächlich noch
                                                                                                                                     über energieintensive Klimageräte: "Noch
                                                                                                                                     nie wurde im Sommer so viel Energie ver-
                                     Fassadenbegrünungen gelten als                                                                  braucht wie am Donnerstag, dem 27. Juni
                                     Vorzeigeprojekte, sind aber nicht                                                               2019", sagt Lisa Grohs, Sprecherin von
                                     überall umsetzbar und noch teuerl                                                               Wien Energie. "An einem Tag wurde so viel
                                                                                                                                     Stromverbraucht wie 14.500 Wiener Haus-
                                                                                                                                     halte ein ganzes Jahr lang benötigen." Pro
                                   gen Inlandsflüge bald auf Elektromotoren                                                          Hitzetag werde in Wien mit etwa sechs
                                   umzustellen haben, kann man sich auch                                                             Prozent mehr Stromverbrauch gerechnet.
                                   was abschauen", sagt Reiter.                                                                         Schneider schlägt neben Beschattungs-
                                      Der Blick in andere Städte, um Ideen                                                           maßnahmen durch mehr Grünflächen oder
                                   zum Umgang mit veränderten Lebensbe-                                                              an Fassaden vor, Konzepte wie Fernkälte zu
                                   dingungen zu sammeln, ist zwar gut und                                                            forcieren. Wien Energie baut diese Technik
                                   wichtig, meint Andreas Trisko von der Ma-                                                         derzeit massiv aus. Das Krankenhaus Nord
                                   gistratsabteilung 18 (MA18) Stadtent-
                                                                  -
                                                                                                                                     ist bereits an diese Technologieangeschlos-
                                   wicklung und Stadtplanung, aber sie auch                                                          sen, die sich die bei der Müllverbrennung
                                   angemessen in Österreich umzusetzen,                                                              freiwerdende Energie zu Nutze macht.
                                   nicht immer leicht. Die Straßen weiß zu                                                           "Wann immer ich Kühlbedarf habe, sollte
                                   malen wie in Athen und anderen Mittel-
                                         -
                                                                                                                                     zumindest sichergestellt sein, dass der
                                   meerstädten bereits Praxis     -

                                                                   werde in                                                          Strom dafür aus erneuerbaren Energien
                                   Wien wahrscheinlich nicht sofort umge-                                                            kommt. Da wäre Photovoltaik wunderbar,
                                   setzt werden, meint er, "aber die Pflaste-                                                        weil sie im Hochsommer bei viel Sonne na-
                                   rungen von neuen öffentlichen Plätzen                                                             türlich die höchste Ausbeute hat. Da hinkt
                                   werden immer heller. Längerfristig wird                                                           Wien anderen Städten aber noch deutlich
                                   man auch über die Dachlandschaft Wiens                                                            hinterher", sagt Schneider.
              Mühlanger            nachdenken müssen, ob da wirklich noch
                                   dunkle Farben möglichsein werden."
                                                                                          Pilotprojektewie mobile Bäume
                                                                                                                                     Langfristige Planung nötig
                                                                                                                                     Klar ist: Um die Stadt in Zukunft attraktiv

              Picturedsk/Rolan
              Auer,
              Daniel
                                   Fassadengrün und Fernkälte
                                   Das wichtigste Konzept, nach dem die
                                   Stadtplanung in Wien arbeitet, ist die so-
                                   genannte "polyzentrische Stadt", das
                                   heißt: "Wir bauen keinen reinen Business
                                   District, sondern wir bauen Stadtteile, wo
                                   man zugleich wohnen, arbeiten und sich
                                                                                         |schaffen kurzfristig Abkühlung             zu gestalten, "muss sich erstens die Umge-
                                                                                                                                     bung Stadt was einfallen lassen", sagt Um-
                                                                                                                                     weltmediziner Hutter. Cooling Center, wie
                                                                                                                                     es das Rote Kreuz zum Beispiel im Shop-
                                                                                                                                     pingcenter Wien Nord anbietet, eine Wan-
                                                                                                                                     derbaumallee, wie sie derzeit in der Zieg-
                                                                                                                                     lergasse im 7. Wiener Gemeindebezirk

              WWaiseern/Novrtny,   erholen kann. Das ist zum einen sozial ge-
                                   recht, weil alle rasch und günstig wo hin-
                                   kommen können, das ist aber auch ökolo-
                                   gisch gescheit, weil eben viele Wege ein-
                                   fach in der Aktivmobilität zurückgelegt
                                                                                                                                     steht, und Sprühnebelanlagenmögen kurz-
                                                                                                                                     fristig Abhilfe schaffen. "Solche punktuel-
                                                                                                                                     len Dinge sind natürlich gut, man muss ja
                                                                                                                                     irgendwo anfangen. Aber daneben muss
                                                                                                                                     man wirklich langfristig planen", sagt Zu-
                                   werden können, also zu Fuß oder mit dem                                                           kunftsforscher Reiter.
              Hal ,                Rad", sagt Trisko.                                                                                   Bis dahin müssen wir schlicht unsere
                                       Gerade im Bausektor gibt es bereits vie-                                                      Verhaltensweisen anpassen: "Die Leute
                                   le innovative Bestrebungen,wie man urba-                                                          verhalten sich häufig noch hitzedämlich.
                                   ne Lebensräume klimafit gestalten kann.                                                           Wir müssen die Gefahr der Hitze ernst
                                   Doch: "Die Errichtungskosten sind bei be-                                                         nehmen und einfach einmal runterkom-
                                   sonders ökologischen Bauweisen immer                  Der Innsbrucker                             men. Wir müssen unsere Tätigkeit anpas-
                                                                                     '

                                   ein Totschlagargument.Dabei wissen wir                Bürgermeister r                             sen und in bestimmen Berufen über
Picturedsk/obhangF

                                   heute, dass die Mehrkosten von Niedrige-         "Georg Willi ruft den                            Siestas nachdenken", sagt Hutter. Doch
                                   nergie- oder Passivhäusern schon sehr ge-        'S-Klimanotstand aus''                           auch dieses Thema verlangt noch ein Um-
              Fots:                ring sind und sich innerhalb wenigerJahre                                                         denken in Politik und Wirtschaft.

                                                                      Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.
                                                                      Anfragen zu weiteren Nutzungsrechten an den Verlag oder Ihren Medienbeobachter                               4/4
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