Auftaktseite: Berufswähler - Ernst Klett Verlag
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21 || Du Berufswähler bist, was du isst Auftaktseite: Berufswähler Schwerpunkte des Kapitels Schülerbuch S. 84–85 Die SuS lernen, wie sie ihre Stärken und Fähigkeiten analysieren können, welche Berufe dazu passen und Bildungsplanbezug welche Faktoren ihre Berufswahl beeinflussen können. Sie können einschätzen, welche Anforderungen Inhaltsbezogene Kompetenzen der Berufs- und Arbeitswelt an sie gestellt werden und vergleichen, ob diese Anforderungen mit ihren Die SuS können Wünschen, Interessen und Fähigkeiten übereinstim- • eigene Wünsche, Interessen, Fähigkeiten und men. Sie lernen, wie und wo sie sich über Berufs- oder weitere Einflussfaktoren im Hinblick auf ihren Bildungswege informieren können, und können eigene Berufswahlprozess analysieren, Zukunftsentwürfe gestalten. • Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt in Die SuS lernen unterschiedliche Bewerbungsverfahren unterschiedlichen Berufsfeldern an Erwerbstä- kennen und können diese anwenden. tige erläutern und mit ihren Wünschen, Interes- Die SuS beschäftigen sich mit unterschiedlichen sen und Fähigkeiten vergleichen, Erwerbsbiografien, die Menschen mit einer Ausbildung • mithilfe von Medien und Institutionen (auch von und einem Studium haben und vergleichen diese. außerschulischen Partnern) entscheidungsrele- Sie lernen ihr BOGY-Praktikum zu planen, vorzubereiten, vante Informationen (Berufswege, Bildungswe- durchzuführen und zu beurteilen sowie einen BOGY- ge) für die Studien- und Berufswahl analysieren Bericht abzufassen. Abschließend beschäftigen sich die und eigene Zukunftsentwürfe gestalten, SuS mit dem Wandel der Arbeitswelt und sollen diesen • unterschiedliche Bewerbungsverfahren ver- abschätzen und beurteilen. gleichen und eigene Bewerbungsdokumente erstellen, Diagnostik des Vorwissens • Erwerbsbiografien nach schulischer Ausbildung, dualer Ausbildung beziehungsweise Studium Im Übergang von der Schule zum Arbeits- und Berufsle- vergleichen, ben ergeben sich für die SuS vielfältige Möglichkeiten, • Erfahrungen im Rahmen des Berufserkundungs- die für sie richtungsweisende Entscheidungen bedeu- prozesses (unter anderem Praktikum) darstellen ten. und beurteilen, Die Einstiegsgrafik auf Seite 85 macht das Dilemma für • Folgen des Wandels der Arbeit (zum Beispiel die SuS deutlich. Nach der Schule stehen ihnen viele technologische, gesellschaftliche Entwicklungen) Wege offen, den richtigen Weg zu finden, stellt für die an einem Beispiel beurteilen. SuS daher eine große Herausforderung dar. Zu den wichtigsten Aufgaben der Berufs- und Studien- orientierung gehört es deshalb, die SuS in die Lage zu versetzen, ihre Fähigkeiten und Stärken zu analysieren, Beitrag zu folgenden Leitperspektiven die Angebote der Arbeitswelt zu analysieren und mit ihren Interessen und Fähigkeiten zu vergleichen. Wahrnehmung und Empfindung Einschätzung und Überprüfung eigener Fähigkeiten und Potenziale Kompetenzanalyse, Eignungstests und Entscheidungs- trainings Selbstregulation und Lernen Informationen über Berufe, Bildungs-, Studien- und Berufswege Information und Wissen Produktion und Präsentation Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen Geschlechtsspezifische Aspekte bei der Berufswahl, Familien- und Lebensplanung Personale und gesellschaftliche Vielfalt Planung und Gestaltung des Übergangs in Ausbildung, Studium und Beruf Teilhabe, Mitwirkung, Mitbestimmung Fachspezifische und handlungsorientierte Zugänge zur Arbeits- und Berufswelt 50 DO01007108_Kapitel_2.indd 50 19.02.2018 11:53:18
Du bist, Berufswähler was du isst || 21 Was kommt nach der Schule? Möglicher Unterrichtsverlauf Schülerbuch S. 86/87 Phase Inhalt Kompetenzbezug Einstieg Was ist mir wichtig für meinen KV 1 späteren Beruf? Die SuS sammeln im Inhaltsbezogene Kompetenzen Unterrichtsgespräch erste Ideen. Erarbeitung Welche Anforderungen kann man Die SuS können M1 an einen Beruf stellen? Die SuS • unterschiedliche Bewerbungsverfahren ver- Aufgabe 1 erarbeiten aus M1 Anforderungen, die gleichen und eigene Bewerbungsdokumente Altersgenossen an ihren Beruf stellen. erstellen. Im zweiten Schritt ergänzen sie und vergleichen die Ergebnisse. Prozessbezogene Kompetenzen Erarbeitung Leitfrage: Studium oder Ausbildung? Die SuS können M2 Die SuS erstellen Plakate, mit deren • ökonomische Phänomene und Probleme er- Aufgabe 2 Hilfe sie Vor- und Nachteile einer kennen und selbstständig Fragen zu Ursachen, Ausbildung, eines Studiums oder eines Verlauf und Ergebnissen ökonomischer Prozes- Dualen Studiums gegenüberstellen. se entwickeln, Die Ergebnisse werden vorgestellt und • ökonomisches Handeln unter Sach- und Wertas- im Klassenzimmer aufgehängt. pekten kriterienorientiert (zum Beispiel Effek- tivität, Effizienz, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Vertiefung Die SuS sollen sich aufgrund ihrer Solidarität) beurteilen beziehungsweise bewer- eigenen Einschätzung für eine ten, Ausbildungsmöglichkeit entscheiden • ihre eigenen Interessen, Fähigkeiten und Poten- und ihre Wahl begründen. ziale in den Prozess für ihre berufliche Orientie- Übung Wie würdet ihr entscheiden? Die SuS rung integrieren. M3 sollen mit den Ergebnissen von A 2 Aufgabe 3 Florian eine Lösung vorschlagen. Sachinformationen Mögliches Tafelbild Der Anteil an SuS, die nicht wissen, was sie nach der Schule machen wollen, wird immer größer. Ein Grund Welche Anforderungen stelle ich an meinen Beruf? dafür ist, dass es mittlerweile über 8.000 Bachelor-Stu Arbeit mit Menschen – Abwechslung – diengänge und über 300 staatlich anerkannte Ausbil- Vereinbarkeit von Familie mit Beruf – Sicherheit – dungsberufe gibt. Ein erster Schritt im Berufswahl- Aufstiegsmöglichkeiten – Übernahmegarantie nach prozess könnte eine Analyse der eigenen Wünsche, dem Studium/der Ausbildung – Beteiligung im Interessen und Fähigkeiten der SuS sein. Neben den Unternehmen – Spaß – guter Verdienst – flexible Wünschen und Interessen der SuS spielen aber weitere Arbeitszeiten – Teamarbeit – Selbstständigkeit – Rahmenbedingungen für die Berufswahl eine Rolle. Verantwortung Hinweise zum Unterricht Die SuS sollen sich damit auseinandersetzen, was ihnen Kopiervorlagen für einen späteren Beruf wichtig ist und Ausbildungs- formen kennenlernen (Ausbildung, Studium, Duales KV 1 „Wenn ich groß bin, werde ich …“ Studium). Damit können manche schon einen ersten Schritt in Richtung Berufswahl gehen. Lösungen und Lösungshinweise Der Einstieg soll über die Berufsvorstellungen der SuS zur Analyse von eigenen Anforderungen zum Kennen- 1 $ Anforderung, die SuS aus M1 an ihren „Wunsch- lernen von Berufs- und Ausbildungswegen führen. beruf“ stellen: Arbeit mit Menschen, Abwechslung, Der nächste Schritt ist, dass die SuS ihre Fähigkeiten, Vereinbarkeit von Familie mit Beruf, Sicherheit, Stärken und Schwächen analysieren. Aufstiegsmöglichkeiten, Übernahmegarantie nach dem Studium, Beteiligung im Unternehmen, Spaß, guter Verdienst. Weitere Anforderungen an einen Beruf, die von den SuS genannt werden könnten, sind 51 DO01007108_Kapitel_2.indd 51 19.02.2018 11:53:19
21 || Du Berufswähler bist, was du isst zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, Teamarbeit, eine Methode: Wie erstelle ich ein hohe Selbstständigkeit oder Verantwortung. 2 $ Die SuS könnten z. B. zu folgenden Lösungen Portfolio? kommen: Schülerbuch S. 88–89 Vorteile einer Ausbildung: • Gehalt während der Ausbildung • Praxisbezug Kompetenzbezug • schnellerer Berufseinstieg • Fachkräftemangel – in vielen Branchen gute Prozessbezogene Kompetenzen Berufseinstiegsmöglichkeiten Nachteile einer Ausbildung: Die SuS können • Karriere- und Verdienstmöglichkeiten in manchen • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in Branchen eingeschränkt einem Portfolio dokumentieren. • Aufstiegsmöglichkeiten sind oft begrenzt Vorteile eines Studiums: • Möglichkeiten für Praktikas • später oft höhere Löhne und geringere Arbeitslo- Sachinformationen sigkeit • Aufstiegsmöglichkeiten Ein Berufsorientierungsprozess ist unter anderem Nachteile eines Studiums: dann erfolgreich, wenn es den SuS gelingt, bewusst zu • oft wenig Praxisbezug werden. Das Erkennen der eigenen Stärken und Fähig- • Kosten keiten unterstützt die SuS nicht nur in ihrer persön- • hohe Eigenständigkeit und Selbstdisziplin ist nötig lichen Entwicklung, sondern es hilft ihnen in ihrem Vorteile eines Dualen Studiums: Prozess der Berufsorientierung. Mit einem Portfolio • verbindet Praxis mit Theorie können die SuS ihre Kompetenzen und Interessen fest- • Sicherheit wegen hoher Übernahmequote halten und die einzelnen Schritte ihres Berufswahlpro- • Gehalt während des Studiums zesses reflektieren und dokumentieren. Nachteile eines Dualen Studiums: • hohe Belastung (Studium und Tätigkeit im Unter- Hinweise zum Unterricht nehmen) • Bindung an ein Unternehmen Das Portfolio kann zum Beispiel folgende Gliederung 3 . Florian könnte ein Duales Studium wählen. Dafür haben (vgl. M1, SB, S. 89): sprechen viele Eigenschaften, die er mitbringt: Er Welcher Beruf passt zu mir? wurde von seinen LuL als zielorientiert, diszipli- Welche Berufe gibt es? niert und motiviert beschrieben, zudem ist er an der Mein BOGY-Praktikum Verknüpfung von Theorie und Praxis interessiert. Meine Berufs- und Studienorientierung Meine Bewerbungsunterlagen Weitere Aufgaben und Projektideen Meine Zertifikate und Zeugnisse Die SuS könnten ihre Wunschberufe von „früher“ mit Kopiervorlagen denen von jetzt vergleichen. Sie sollen im nächsten Schritt analysieren, weshalb sich ihr Berufswunsch KV 2 Mein Berufsorientierungs-Portfolio geändert hat oder warum ein Berufswunsch aufgege- ben wurde. Lösungen und Lösungshinweise Internettipp/Medien 1 $ Individuelle Lösung der SuS. 2 0 Die SuS sollen einen Portfolio-Ordner anlegen und • Informationen über Ausbildungen: dort z. B. die Dokumente und Rechercheergebnisse https://www.ausbildung.de/bundeslaender/baden_ abheften, die sie im Laufe der Berufsorientierungsein- wuerttemberg/ heit sammeln. • Bundesinstitut für Berufsbildung: https://www.bibb.de/ Internettipps • Studieren in Baden-Württemberg: https://www.studieren-in-bw.de/ • Qualipass: • Duale Hochschule Baden-Württemberg: http://www.qualipass.de http://www.dhbw.de/startseite.html • Stuttgarter Berufswahlportfolio: http://www.stuttgart.de/berufswahlportfolio • Berufswahlpass: http://www.berufswahlpass.de 52 DO01007108_Kapitel_2.indd 52 19.02.2018 11:53:19
Du bist, Berufswähler was du isst || 21 Wo bin ich stark? eigenen Stärken und Schwächen können die SuS hier ihre Kritikfähigkeit, Empathie und Kommunikationsfä- Schülerbuch S. 90–91 higkeit trainieren und verbessern. Kompetenzbezug Kopiervorlagen Inhaltsbezogene Kompetenzen KV 3 Selbst- und Fremdeinschätzungsbogen Die SuS können Lösungen und Lösungshinweise • eigene Wünsche, Interessen, Fähigkeiten und weitere Einflussfaktoren im Hinblick auf ihren 1 $ Die SuS könnten zu folgenden Ergebnissen Berufswahlprozess analysieren, kommen: Zu Julians Stärken gehören seine Sport- • Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt in lichkeit und Geschicklichkeit. Er kann sich gut auf unterschiedlichen Berufsfeldern an Erwerbstä- das Wesentliche konzentrieren und lässt sich auch tige erläutern und mit ihren Wünschen, Interes- nicht leicht ablenken. Seine Stärken sind laut seiner sen und Fähigkeiten vergleichen. Auskunft im sportlichen und handwerklichen Bereich. Julian bezeichnet seine Schüchternheit als größte Prozessbezogene Kompetenzen Schwäche. Außerdem merke man schnell, ob er eine Person interessant findet oder nicht. Die SuS können 2 $ Die SuS könnten z. B. mithilfe von BERUFENET • ökonomische Phänomene und Probleme er- Anforderungen recherchieren, die eine Bewerberin kennen und selbstständig Fragen zu Ursachen, oder ein Bewerber für einen Beruf erfüllen muss. Zum Verlauf und Ergebnissen ökonomischer Prozes- Beispiel sind für einen Facharzt oder eine Fachärztin se entwickeln, für Allgemeinchirurgie folgende Fähigkeiten wichtig: • ökonomisches Handeln unter Sach- und Wertas- abstrakt-logisches Denken, räumliches Vorstellungs- pekten kriterienorientiert (zum Beispiel Effek- vermögen, Konzentration, Merkfähigkeit, Fingerge- tivität, Effizienz, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, schick, Reaktionsgeschwindigkeit, handwerkliches Solidarität) beurteilen beziehungsweise bewer- Geschick, … ten, 3 . Die SuS sollen sich mit Berufen oder Berufsfeldern • ihre eigenen Interessen, Fähigkeiten und Poten- beschäftigen und diese „Julian vorschlagen“. Einige ziale in den Prozess für ihre berufliche Orientie- Berufe oder Berufsfelder könnten aufgrund der von rung integrieren, Julian formulierten Stärken und Schwächen nicht zu • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in ihm passen (M1). So sind Berufe oder Berufsfelder, in einem Portfolio dokumentieren. denen man mit Menschen arbeitet, evtl. keine richtige Wahl (z. B. Lehrberufe). Julian könnte zunächst eine Ausbildung machen („handwerkliches Geschick“). Ebenso käme vielleicht ein Duales Studium im Bereich Sachinformationen Technik in Frage. Die SuS könnten die Aufgabe mithilfe von BERUFENET bearbeiten. Die Analyse der eigenen Stärken und Schwächen ist 4 $ Individuelle Lösungen der SuS. ein wichtiger Schritt im Berufs- und Studienorientie- 5 $ Die SuS sollen mit ihrer Partnerin oder ihrem rungsprozess, denn der Wunschberuf sollte auch zu den Partner eine Selbst- und Fremdeinschätzung durch- eigenen Stärken passen. Viele SuS stehen aber vor dem führen (vgl. KV 3 oder Aufgabe 4). Problem, dass sie ihre Stärken und Schwächen nicht Sinnvoll ist es aber auch, Personen zu wählen, die kennen oder diese falsch einschätzen. Ein Weg, damit die SuS gut kennen und von denen sie eine Fremd- die SuS einen Beruf finden, der zu ihren Stärken und einschätzung auch annehmen (Eltern, Geschwister, Fähigkeiten passt, könnte eine Analyse ihrer Stärken Verwandte, evtl. Vertrauenslehrer, …). mithilfe von Selbst- und Fremdeinschätzungen sein. Weitere Aufgaben und Projektideen Hinweise zum Unterricht Die Formulierung von Stärken und Schwächen spielt SuS fällt es manchmal schwer, ihre Stärken und Schwä- auch in Vorstellungsgesprächen eine oft nicht unbe- chen zu formulieren. Deshalb ist für viele SuS die Selbst- deutende Rolle. Mit Hilfe einer kleinen Unterrichtsse- und Fremdeinschätzung eine sinnvolle Alternative, um quenz, die das Thema Vorstellungsgespräch zum Inhalt an ein objektives Urteil ihrer Stärken und Schwächen zu hat, könnten die SuS das Formulieren von Stärken und kommen. Die Fremdeinschätzung eines Klassenkamera- Schwächen vertiefen und üben. den stellt für die SuS eine besonders verantwortungs- Ausgehend von Aufgabe 3 könnten die SuS Berufs- volle Herausforderung dar. Neben der Reflexion über die bilder oder Berufe untersuchen und analysieren, 53 DO01007108_Kapitel_2.indd 53 19.02.2018 11:53:19
21 || Du Berufswähler bist, was du isst welche Stärken erforderlich sein könnten. Alternativ zu Phase Inhalt Aufgabe 3 könnten die SuS mit „eigenen“ Stärken einen Beruf oder ein Berufsbild suchen. Vertiefung Im nächsten Schritt sollen die Aufgabe 5 SuS nun in Partnerarbeit eine Möglicher Unterrichtsverlauf KV 3 Selbst- und Fremdeinschätzung vornehmen. (Material: Ergebnis der Bearbeitung von Aufgabe 4 Phase Inhalt oder ein alternativer Selbst- und Fremdeinschätzungsbogen (z. B. Einstieg „Nennen Sie eine Stärke und KV 3). eine Schwäche“. Die SuS sollen Die SuS sollen zunächst die eigenen sich mit der klassischen Frage Stärken einschätzen. Danach eines Vorstellungsgespräches tauschen sie den Bogen mit ihrer auseinandersetzen und zunächst Partnerin oder Partner und schätzen nach einer Definition und Beispielen deren oder dessen Stärken ein. Die für den Begriff Stärken und SuS sollen dann zusammen die Schwächen finden (z. B. „Stärken sind Ergebnisse vergleichen und ggfs. in Dinge, die mir leicht fallen“). der Klasse präsentieren. Erarbeitung Die SuS sollen nun in Einzelarbeit Wichtig ist es zu klären, ob es zu M1 oder Partnerarbeit aus M1 die starken Abweichungen kommt und Aufgabe 1 Stärken und Schwächen von Julian wie diese begründet werden können. erarbeiten und in einer Tabelle Diese Abweichungen sollen dann gegenüberstellen. Anschließend kurz und konstruktiv im Rahmen der können sie das Ergebnis in der Klasse Partnerarbeit diskutiert werden. vergleichen. Erarbeitung Die SuS sollen nun in einem Internettipps M2 ersten Schritt Berufe nach deren Aufgabe 2 Anforderungen an Bewerberinnen • Planet Berufe: und Bewerbern analysieren. Sinnvoll http://www.planet-berufe.de ist die Bearbeitung der Aufgabe • Berufswahlpass: mithilfe von BERUFENET. Eine http://www.berufswahlpass.de/ arbeitsteilige Vorgehensweise bietet sich an. Präsentation Die SuS können nun ihre Ergebnisse vergleichen. Dabei könnten sie erkennen, dass gewissen Stärken und Fähigkeiten für einzelne Berufe wichtiger sind als andere. 54 DO01007108_Kapitel_2.indd 54 19.02.2018 11:53:19
Du bist, Berufswähler was du isst || 21 Welcher Beruf passt zu mir? Hinweise zum Unterricht Schülerbuch S. 92–93 In den Modulen für die Berufs- und Studienorientierung des Landes Baden-Württemberg ist die Durchführung Kompetenzbezug des Orientierungstests (OT) angedacht. Deshalb ist eine Beschäftigung mit dem OT im Vorfeld sinnvoll – die SuS Inhaltsbezogene Kompetenzen könnten auch zum Beispiel ihre Ergebnisse der Klassen 9 oder 10 mit dem der Klasse 11 vergleichen. Vielleicht Die SuS können kommt es zu Unterschieden, die analysiert werden • eigene Wünsche, Interessen, Fähigkeiten und könnten. weitere Einflussfaktoren im Hinblick auf ihren Der Orientierungstest kann von den SuS im Rahmen des Berufswahlprozess analysieren, Unterrichts durchgeführt werden, danach können die • Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt in SuS ihre Ergebnisse austauschen und bewerten, ob sich unterschiedlichen Berufsfeldern an Erwerbstä- die aus den Interessen abgeleiteten „Berufs- oder Studi- tige erläutern und mit ihren Wünschen, Interes- enwünsche“, die der Test vorschlägt, auch mit ihren sen und Fähigkeiten vergleichen. Anforderungen an die eigenen Berufe decken. Prozessbezogene Kompetenzen Lösungen und Lösungshinweise Die SuS können 1 0 Die SuS könnten z. B. den Orientierungstest des • ökonomische Phänomene und Probleme er- Landes Baden-Württemberg durchführen. Möglich kennen und selbstständig Fragen zu Ursachen, ist auch die Durchführung eines zweiten Tests (z. B. Verlauf und Ergebnissen ökonomischer Prozes- planet-berufe.de), um im Anschluss die Ergebnisse se entwickeln, beider Tests vergleichen zu können. • ökonomisches Handeln unter Sach- und Wertas- 2 $ Individuelle Ergebnisse der SuS. pekten kriterienorientiert (zum Beispiel Effek- 3 . Argumente, die für oder gegen ein Studium des tivität, Effizienz, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, „Lieblingsfaches“ sprechen, könnten zum Beispiel Solidarität) beurteilen beziehungsweise bewer- sein: ten, Vorteile: • ihre eigenen Interessen, Fähigkeiten und Poten- • ein großes Interesse am Fach ziale in den Prozess für ihre berufliche Orientie- • evtl. eine Begabung im Fach rung integrieren, • eine höhere Motivation • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in Nachteile: einem Portfolio dokumentieren. • die Vorstellung, dass sich das Studium inhaltlich wie das Lieblingsfach in der Schule gestaltet • berufliche Perspektiven sind vielleicht nicht vorhanden Sachinformationen • evtl. eine fehlende Auseinandersetzung mit eigenen Anforderungen an das Berufs- und Studien haben ergeben, dass Erfolg in einer Ausbil- Arbeitsleben dung oder in einem Studium mit den eigenen Interes- sen verknüpft ist. Wählt man beispielsweise ein Studi- Weitere Aufgaben und Projektideen enfach, das den eigenen Interessen entspricht, ist die Wahrscheinlichkeit größer, es auch erfolgreich zu Die SuS könnten weitere Berufswahl- oder Selbstein- beenden. Aus diesem Grund sind Selbsteinschätzungs- schätzungstests vornehmen und die Ergebnisse verglei- tests ein hilfreiches Mittel, um zu erfahren, welcher chen. Beruf oder welches Studienfach zu einem passen Der Orientierungstest bietet zudem, neben dem klassi- könnte. Neben einer individuellen Rückmeldung zu den schen und „vorgeschriebenen“ Test, auch Fähigkeiten- eigenen Interessen und Fähigkeiten bekommen SuS oft und Interessenstests, die von den SuS zu Hause durch- auch Vorschläge für Studiengänge oder Berufe vorge- geführt werden können. (siehe SB, S. 92). schlagen. In Baden-Württemberg besteht seit dem Wintersemes- ter 2011/12 die Pflicht für angehende Studierende, an einem Orientierungsverfahren teilzunehmen. Der Orien- tierungstest des Landes (OT) gehört dabei zu den am häufigsten genutzten Verfahren. 55 DO01007108_Kapitel_2.indd 55 19.02.2018 11:53:19
21 || Du Berufswähler bist, was du isst Internettipps Wie finde ich meinen Wunsch- • Der Orientierungstest (OT): www.was-studiere-ich.de/ beruf? • Der Test BORAKEL der Ruhr-Universität Bochum: Schülerbuch S. 94–95 www.ruhr-uni-bochum.de/beratungstool/mein- berufsweg.htm • Studieren in Baden-Württemberg: Kompetenzbezug www.studieren-in-bw.de/ • Planet Berufe der Arbeitsagentur: Inhaltsbezogene Kompetenzen www.planet-berufe.de • Berufe Universum mit Test der Arbeitsagentur: Die SuS können portal.berufe-universum.de/ • mithilfe von Medien und Institutionen (auch von außerschulischen Partnern) entscheidungsrele- vante Informationen (Berufswege, Bildungswe- ge) für die Studien- und Berufswahl analysieren und eigene Zukunftsentwürfe gestalten. Prozessbezogene Kompetenzen Die SuS können • Quellen für Informationen zur Bewältigung ökonomischer Lebenssituationen sowie über Berufe, Bildungs- und Berufswege benennen und selbstständig mithilfe von Print- und elek tronischen Medien sowie durch Erkundung oder Expertenbefragung erforschen, • die Interessen der Quellenherausgeber von Informationen ökonomischer Denkweisen identi- fizieren und die Validität sowie Objektivität von Informationen erkennen, • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in einem Portfolio dokumentieren. Sachinformationen Der Anteil an SuS, die nicht wissen, was sie nach der Schule machen wollen, wird immer größer. Ein Grund dafür ist, dass es mittlerweile über 8.000 Bachelor-Stu diengänge und über 300 staatlich anerkannte Ausbil- dungsberufe gibt. Es gibt deshalb oft viele Wege, die zu einem Berufsziel führen. Hinweise zum Unterricht Die SuS sollen erkennen, dass es häufig nicht „den“ direkten Weg zum Wunschberuf gibt und dass die meisten Studiengänge unterschiedlichste Berufe ermöglichen können. Ein Mittel, um sich über mögliche Berufe zu informieren, ist eine Recherche zu Berufszie- len und Berufsfeldern (Aufgabe 1). Der Einstieg soll über Material M1 erfolgen. Der nächste Schritt ist dann das Analysieren von Berufszielen und Berufsfeldern (vgl. M2 Aufgabe 1). 56 DO01007108_Kapitel_2.indd 56 19.02.2018 11:53:19
Du bist, Berufswähler was du isst || 21 Möglicher Unterrichtsverlauf rale Punkte des Berufs-Steckbriefes könnten unter anderem sein: • Zugangsvoraussetzungen Phase Inhalt • benötigte Fähigkeiten und Kenntnisse Einstieg Was kommt nach dem Abitur? • Ausbildungsinhalte und -dauer M1 Leitfrage: Welche beruflichen • typische Tätigkeiten Möglichkeiten ergeben sich nach • Verdienst einer Ausbildung und einem • Arbeitsmarktsituation Studium? • Zukunft des Berufes 3 $ Hilfreiche Internetquellen könnten sein: Erarbeitung Die SuS können in Gruppen Die Angebote der Arbeitsagentur M2 Berufsziele und Berufsfelder • https://berufenet.arbeitsagentur.de Aufgabe 1 analysieren. Sie können die Vorgaben • https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ Berufenet in Aufgabe 1 bearbeiten oder berufsinformationszentrum-biz KV 4 eigene Berufe und Ausbildungs- und • http://www3.arbeitsagentur.de Studiengänge verwenden. • http://www.abi.de • http://www.planet-berufe.de Präsentation Die SuS präsentieren ihre Ergebnisse Die Angebote der Kammern: M2 in der Klasse und tauschen sich aus. • https://www.ihk.de/ausbildung Aufgabe 2 Sie sollen dann ihre Analyse im • https://www.handwerkskammer.de/ BOGY-Portfolio dokumentieren. Die Initiative „Gut ausgebildet“ des Landes Baden- Vertiefung Die SuS informieren sich über Württemberg: Berufenet „reglementierte Berufe“ und • http://www.gut-ausgebildet.de untersuchen, wie sich diese von den Die Informationen zur Studienorientierung in Baden- anderen Berufen unterscheiden. Württemberg: • http://www.studieninfo-bw.de • http://www.studieren_in_bw.de Kopiervorlagen • http://www.gut-ausgebildet.de KV 4 Berufsziele und Berufsfelder analysieren Weitere Aufgaben und Projektideen Lösungen und Lösungshinweise Die SuS sollen sich mit Rollenklischees auseinanderset- zen und untersuchen, warum die Vorstellung existiert, 1 $ Viele berufliche Tätigkeiten oder Berufsfelder dass es typische Frauen- und Männerberufe gibt. Sie haben keinen „direkten“ Zugang, sondern es gibt oft sollen zunächst erläutern, welche Rollenbilder über das unterschiedliche Wege zu diesen Berufen. (vgl. M2) eigene und das andere Geschlecht bestehen und diese Die SuS sollen arbeitsteilig Berufsziele und berufliche Rollenbilder im Anschluss bewerten. Tätigkeiten analysieren. Das Berufsziel „Journalist“ könnte man über folgende Studiengänge erreichen: Internettipps (siehe Aufgabe 3) Anglistik, Germanistik, Journalistik, Medienwissen- schaften, Sozialwissenschaften usw. Der Studiengang Rechtswissenschaft eröffnet wiederum die Möglich- keit, verschiedenste Berufe auszuüben: Anwalt, Richter, Staatsanwalt, Tätigkeiten in der Politik, Beamte in der Verwaltung, Notar usw. Es bietet sich hier die Arbeit mit der Plattform BERUFENET der Arbeitsagentur an. 2 $ Die SuS können zum Beispiel über die Initiative „Gut ausgebildet“ des Landes Baden-Württemberg (http://www.gut-ausgebildet.de) oder direkt bei der Bundesagentur für Arbeit (https://www.arbeits- agentur.de/bildung/berufsinformationszentrum-biz) die Adresse des nächsten Berufsinformationszent- rums recherchieren und einen Besuch planen. Im BIZ können die SuS mit Hilfe eines Berufe-Steckbriefs (vgl. SB, S. 97 und KV 4) Informationen zu einzelnen Berufen oder ihrem Wunschberuf sammeln. Zent- 57 DO01007108_Kapitel_2.indd 57 19.02.2018 11:53:20
21 || Du Berufswähler bist, was du isst Methode: Recherche im Mögliches Tafelbild Internet Was gehört zu einem Berufe-Steckbrief? Schülerbuch S. 96–97 Wie lautet die Berufsbezeichnung? Welches sind die wichtigsten Aufgaben und Tätigkeiten? Kompetenzbezug Welche Anforderungen stellt der Beruf an meine Fähigkeiten? Inhaltsbezogene Kompetenzen Welche Studiengänge oder Ausbildungsmöglichkeiten führen zu diesem Beruf? Die SuS können Wie sind die Beschäftigungsmöglichkeiten, gibt es • mithilfe von Medien und Institutionen (auch von offene Stellen oder Arbeitslosigkeit? außerschulischen Partnern) entscheidungsrele- Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? vante Informationen (Berufswege, Bildungswe- ge) für die Studien- und Berufswahl analysieren und eigene Zukunftsentwürfe gestalten. Kopiervorlagen Prozessbezogene Kompetenzen KV 5 Projekt Berufe Die SuS können • Quellen für Informationen zur Bewältigung Lösungen und Lösungshinweise ökonomischer Lebenssituationen sowie über Berufe, Bildungs- und Berufswege benennen 1 $ Die SuS könnten zum Beispiel zu folgenden Ergeb- und selbstständig mithilfe von Print- und elekt- nissen kommen: ronischen Medien sowie durch Erkundung oder • Das Berufsportal beroobi Expertenbefragung erforschen, die Interessen http://www.beroobi.de der Quellenherausgeber von Informationen • BERUFENET der Arbeitsagentur ökonomischer Denkweisen identifizieren und die https://berufenet.arbeitsagentur.de Validität sowie Objektivität von Informationen • Die Internetpräsenz der Arbeitsagentur erkennen, http://www.arbeitsagentur.de • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in • Abi.de der Arbeitsagentur einem Portfolio dokumentieren. http://www.abi.de • Das Berufe-Universum https://portal.berufe-universum.de 2 0 Individuelle Lösungen der SuS. Ein Berufswahltest Sachinformationen könnte zum Beispiel der Orientierungstest (OT) (SB, S. 92) oder der Test auf Planet Berufe sein. Die wahrscheinlich wichtigste Plattform für Recher- 3 $ Individuelle Lösungen der SuS chen zur Berufs- und Studienorientierung ist die Seite 4 . Die SuS sollen das Ergebnis ihres Berufs-Steck- BERUFENET der Arbeitsagentur. Die SuS können dort briefes bewerten und sich überlegen, ob sie auch den sehr leicht Informationen zu Berufen und Studiengän- Beruf ausüben möchten. Mögliche Kriterien für die gen recherchieren. Die meisten Informationen zu den Entscheidung könnten sein: Tätigkeit, Gehalt, Ausbil- einzelnen Berufen sind nach Zugangsvoraussetzungen, dung, … Ausbildung, Tätigkeiten und Perspektiven gegliedert. 5 0 Die SuS sollen den Berufe-Steckbrief in ihrem Port- BERUFENET bietet den Vorteil, dass die SuS verschie- folio abheften. dene Zugänge für eine Recherche haben (z. B. über Berufsfelder, Tätigkeitsfelder oder Studienfelder). Internettipps (siehe Aufgabe 1) 58 DO01007108_Kapitel_2.indd 58 19.02.2018 11:53:20
Du bist, Berufswähler was du isst || 21 Methode: Stimmt alles, was ich fende Materialien und Unterrichtsfilme sind auf der Seite www.klicksafe.de zu finden. im Internet finde? Schülerbuch S. 98–99 Möglicher Unterrichtsverlauf Phase Inhalt Kompetenzbezug Einstieg Leitfrage entwickeln: Kann Inhaltsbezogene Kompetenzen man allen Informationen aus dem Internet trauen? Die SuS können Information Die SuS beschäftigen sich mit • mithilfe von Medien und Institutionen (auch von M1 dem Thema Fake-News und außerschulischen Partnern) entscheidungsrele- falsche Informationen mithilfe vante Informationen (Berufswege, Bildungswe- von M1. ge) für die Studien- und Berufswahl analysieren und eigene Zukunftsentwürfe gestalten. Erarbeitung Die SuS erstellen mithilfe M2 von M2 arbeitsteilig eine Prozessbezogene Kompetenzen Aufgabe 1 Checkliste, die ihnen bei der Internetrecherche Die SuS können weiterhelfen soll. • Quellen für Informationen zur Bewältigung ökonomischer Lebenssituationen sowie über Präsentation und Die SuS stellen gegenseitig Berufe, Bildungs- und Berufswege benennen Problematisierung ihre Ergebnisse der und selbstständig mithilfe von Print- und elek Gruppenarbeit vor und tronischen Medien sowie durch Erkundung oder vergleichen die Ergebnisse. Sie Expertenbefragung erforschen, einigen sich auf Kriterien für • die Interessen der Quellenherausgeber von eine gemeinsame Checkliste. Informationen ökonomischer Denkweisen identi- Die Checkliste soll im Portfolio- fizieren und die Validität sowie Objektivität von Ordner abgeheftet werden. Informationen erkennen, Übung Thema: gefälschte • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in M3 Stellenanzeigen (M3). Wie einem Portfolio dokumentieren. kann man richtige von falschen Informationen unterscheiden? Sachinformationen Heutzutage bietet das Internet Kindern und Jugendli- Lösungen und Lösungshinweise chen vielfältige Möglichkeiten, um an Informationen zu gelangen. Mittlerweile verfügen fast alle Jugendliche 1 $ Die SuS sollen mithilfe von M2 eine Checkliste über einen Internetzugang. Ein Großteil der Jugendli- erstellen, die ihnen bei der Internetrecherche weiter- chen verwendet Online-Suchmaschinen für die Recher- helfen soll, seriöse Anbieter von unseriösen Ange- che, YouTube-Videos haben das Fernsehen abgelöst. boten zu unterscheiden. Kriterien für die Checkliste Herkömmliche journalistische Angebote wie Zeitungen könnten sein: Seriosität, Aktualität, Objektivität, oder Magazine werden immer weniger genutzt. Umfang von Werbung, Richtigkeit. So könnten die SuS Wegen dieser Neuorientierung bei der Mediennutzung unter der Kategorie Seriosität Antworten zu folgen- und der unübersichtlichen Menge an digitalen Ange- den Fragen formulieren: boten wird es für Nutzer immer schwieriger, den Wahr- • Wird ein Verfasser genannt? heitsgehalt der Informationen zu erkennen. • Gibt es ein Impressum? • Ist die Domain-Endung ungewöhnlich? (z. B. „.ru“) Hinweise zum Unterricht • Gibt es viel Werbung oder Pop-up-Seiten? • Gibt es viele Rechtschreibfehler? Die SuS sollen sich damit auseinandersetzen, wo im Die zusammen erarbeitete Checkliste soll dann im Internet oder sozialen Netzwerken vertrauenswürdige Portfolio-Ordner abgeheftet werden. und seriöse Informationen zu finden sind und welche Seitenbetreiber falsche Informationen verbreiten wollen oder sogar kriminelle Absichten hegen. Vertie- 59 DO01007108_Kapitel_2.indd 59 19.02.2018 11:53:20
21 || Du Berufswähler bist, was du isst Weitere Aufgaben und Projektideen Wie bewerbe ich mich richtig? Schülerbuch S. 100–101 Die SuS könnten sich auf der Plattform Klicksafe (www. klicksafe.de) intensiver mit der Thematik befassen. Insbesondere die Themen „Sicherheit beim Einkaufen Kompetenzbezug im Netz“ oder „problematische Inhalte“ (z. B. Thema Essstörung – Zusammenarbeit mit Biologie) betreffen Inhaltsbezogene Kompetenzen die Lebenswelt der SuS. Die SuS können Internettipp • unterschiedliche Bewerbungsverfahren ver- gleichen und eigene Bewerbungsdokumente • Klicksafe – eine Initiative für mehr Sicherheit im erstellen. Netz: http://www.klicksafe.de/ Prozessbezogene Kompetenzen Die SuS können • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in einem Portfolio dokumentieren. Sachinformationen Das Bewerbungsanschreiben ist der wichtigste Teil der Bewerbung. Mit diesem Dokument kann der Bewer- ber oder die Bewerberin „Werbung in eigener Sache machen“. Deshalb muss das Anschreiben ansprechend und Inhaltlich überzeugend formuliert sein. Es sollte auf jeden Fall den Eindruck vermitteln, dass es indivi- duell für den Ausbildungs-, Praktikums- oder Studien- platz formuliert wurde. Deshalb sind Standardformulie- rungen ohne Bezug zur Stelle oder dem Unternehmen unbedingt zu vermeiden. Bei Bewerbungsanschreiben sind Form und Inhalt wichtig. Das Einhalten der Din 5008 für Geschäftsbriefe ist ebenso wichtig, wie eine fehlerfreie Abfassung des Anschreibens. Hinweise zum Unterricht Häufig haben die SuS noch keine konkrete Vorstellung darüber, was sie später einmal studieren möchten oder ob sie eine Ausbildung anstreben. Deshalb ist es sinn- voll, das Musteranschreiben zu üben. Variante 1: Die SuS führen vor dem Formulieren des Anschreibens einen Berufswahltest durch (z. B. den Orientierungstest des Landes) und wählen einen Beruf aus. Variante 2: Die Lehrerin oder der Lehrer gibt ein Szena- rio mit Stellenausschreibung und Berufssteckbrief bekannt. Die SuS sollen sich dann arbeitsteilig mit den einzelnen Teilen des Bewerbungsanschreibens befassen und selbstständig eine Bewerbung formulieren. Die Frage, ob ein Deckblatt verwendet werden sollte oder nicht, ist umstritten. Ein Deckblatt bietet viele Vor- 60 DO01007108_Kapitel_2.indd 60 19.02.2018 11:53:20
Du bist, Berufswähler was du isst || 21 aber auch Nachteile (Aufgabe 3). Ein zentraler Vorteil ist Der Lebenslauf, meine z. B., dass die Bewerbung damit einen ersten, schnellen Überblick über eine Bewerberin oder einen Bewerber Visitenkarte enthalten kann. Schülerbuch S. 102–103 Kopiervorlagen Kompetenzbezug KV 6 Übungen Bewerbungsanschreiben Inhaltsbezogene Kompetenzen Lösungen und Lösungshinweise Die SuS können 1 $ Individuelle Lösung der SuS. • unterschiedliche Bewerbungsverfahren ver- 2 $ Deckblätter bieten Vor- und Nachteile. Neben der gleichen und eigene Bewerbungsdokumente optischen Aufwertung der Bewerbung könnte ein erstellen. Personalverantwortlicher mittels eines Deckblattes einen ersten, schnellen Überblick über eine Bewerbe- Prozessbezogene Kompetenzen rin oder einen Bewerber erhalten. Die SuS könnten hier auf folgende Lösung kommen: Die SuS können • Foto und Kontaktdaten • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in • Kontaktdaten einem Portfolio dokumentieren. • eine kurze Information über den Verfasser oder die Verfasserin der Bewerbung • … 3 $ Individuelle Bearbeitungen, die sich am Schüler- Sachinformationen buch (SB, S. 100–101) orientieren. Der Lebenslauf ist die wichtigste Visitenkarte eines Internettipp Bewerbers. Er ist das Dokument, mit dem Personal- verantwortliche sehr schnell einen Überblick über die • Abi-Bewerbungsbox der Arbeitsagentur: Bewerberin oder den Bewerber bekommen. Deshalb http://www.abi.de/bewerbung.htm muss ein Lebenslauf sehr sorgfältig angefertigt werden, denn er stellt eine wichtige Hürde vor einem möglichen Vorstellungsgespräch dar. Was alles in einen Lebenslauf gehört ist umstritten: Da die SuS im Internet mit verschiedensten Formatvorla- gen konfrontiert werden, ist es sinnvoll, grundlegende inhaltliche Punkte zu erarbeiten. Hinweise zum Unterricht Ausgehend von M1 sollen sich die SuS mit einem mögli- chen Aufbau eines Lebenslaufes auseinandersetzen. Danach sollen sie einen eigenen Lebenslauf erstellen und ihr Ergebnis in der Klasse vergleichen. Wichtige Kriterien eines Lebenslaufes, die im Unterricht angesprochen werden sollten, sind: • „Ehrlichkeit“ bei der Abfassung • Sorgfalt bei der Erstellung des Lebenslaufs – Über- treibungen oder falsche Angaben könnten sich nämlich im Vorstellungsgespräch rächen. • Wahl der Bilder im Lebenslauf Kopiervorlagen KV 7 Pro und Kontra anonymisierte Bewerbung 61 DO01007108_Kapitel_2.indd 61 19.02.2018 11:53:24
21 || Du Berufswähler bist, was du isst Lösungen und Lösungshinweise Wie bewerbe ich mich „online“? Schülerbuch S. 104–105 1 0 Die SuS sollen einen individuellen Lebenslauf erstellen und ihr Ergebnis dann im Portfolio-Ordner einordnen. (M1) Diskussionspunkt könnte zum Kompetenzbezug Beispiel das Thema Hobbies sein: Gibt es Hobbies, die man nicht nennen sollte oder sind manche Hobbies Inhaltsbezogene Kompetenzen besonders förderlich? 2 . In angelsächsischen Ländern wie Großbritannien Die SuS können oder den Vereinigten Staaten sind Bilder in Lebens- • unterschiedliche Bewerbungsverfahren ver- läufen unüblich. Da Untersuchungen belegen, dass in gleichen und eigene Bewerbungsdokumente der Bundesrepublik häufig die Herkunft eines Bewer- erstellen. bers entscheidender ist als die Qualifikation (s. oben und KV 7), wird eine komplett anonymisierte Bewer- Prozessbezogene Kompetenzen bung diskutiert. Argumente könnten z. B. sein: Vorteile von anonymisierten Bewerbung: Die SuS können • Vorurteile, z. B. Nationalität, könnten keine Rolle • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in mehr spielen. einem Portfolio dokumentieren. • Bewerbungsverfahren könnte vereinfacht werden, was eine Vergleichbarkeit erleichtern könnte. • Unternehmen könnten durch „neue“ Bewerberfel- der vielfältiger werden. Sachinformationen Nachteile von anonymisierten Bewerbungen: • Das Bewerbungsverfahren könnte für die Unter- Viele Unternehmen, wie z. B. die Daimler AG und nehmer aufwändiger werden (Formular erstellen, andere, akzeptieren nicht mehr klassische Bewerbun- …). gen in Papierform. Viele deutsche Unternehmen haben • Ursachen für Vorurteile werden dadurch nicht mittlerweile Online-Portale oder „Karriere-Seiten“ beseitigt. eingerichtet, auf denen Bewerberinnen und Bewer- • Beim Vorstellungsgespräch könnten Vorurteile ber vorgegebene Online-Formulare ausfüllen und dann wirksam werden. ihre Bewerbungsunterlagen hochladen müssen. Eine • Individuelle Eigenschaften von Bewerberinnen Online-Bewerbung folgt wie eine klassische Bewerbung und Bewerbern könnten nicht beachtet werden einigen Regeln, die die SuS beachten müssen. Zum (z. B. bei kreativen Berufen, …). Beispiel reicht es nicht aus, einfach alle Unterlagen und • Unternehmen können durch E-Mailadresse oder Dokumente in eine E-Mail zu packen. Interessen und Hobbies Rückschlüsse über Bewer- ber ziehen. Hinweise zum Unterricht Weitere Aufgaben und Projektideen Der Einstieg könnte über eine Karriereseite eines lokalen Unternehmens stattfinden, das nur noch Die SuS könnten sich intensiver mit unterschiedli- Online-Bewerbungen akzeptiert. Die SuS könnten chen Bewerbungsbildern auseinandersetzen (M2). dann in Gruppen Präsentationen erstellen, mit denen Zudem könnten sie Vorgehensweisen von Personal- sie Kriterien für Online-Bewerbungen erarbeiten und chefs bei Neubewerbungen recherchieren und erörtern. präsentieren. Schließlich können die SuS mithilfe des („Googeln“ von Bewerbern). Internets unterschiedliche Bewerbungsverfahren bei lokalen Unternehmen recherchieren und präsentieren. Internettipp Möglicher Unterrichtsverlauf • Abi-Bewerbungsbox der Arbeitsagentur: http://www.abi.de/bewerbung.htm Phase Inhalt Einstieg Karriereseite eines lokalen alternativ M1 Unternehmens. Die SuS erkennen die Relevanz des Themas und entwickeln erste Kriterien, die für eine Online-Bewerbung wichtig sind. (Präkonzept) 62 DO01007108_Kapitel_2.indd 62 19.02.2018 11:53:25
Du bist, Berufswähler was du isst || 21 Phase Inhalt Mein BOGY-Praktikum Erarbeitung Die SuS erstellen in Gruppen Schülerbuch S. 106–107 Internet Präsentationen zum Thema „Regeln Aufgabe 1 für Online-Bewerbungen“. Kompetenzbezug Präsentation Die SuS präsentieren und vergleichen ihre Ergebnisse und formulieren Inhaltsbezogene Kompetenzen zusammen Kriterien, die bei der Online-Bewerbung zu beachten sind. Die SuS können • Erfahrungen im Rahmen des Berufserkundungs- Vertiefung Die SuS sollen recherchieren, welche prozesses (unter anderem Praktikum) darstellen Internet Bewerbungsform bei lokalen oder und beurteilen. Aufgabe 2 regionalen Unternehmen verlangt werden. Sie können ihre Recherche- Prozessbezogene Kompetenzen Ergebnisse in einer Tabelle festhalten und vergleichen. (z. B. klassische Die SuS können Bewerbung, Online-Bewerbung per • Erkenntnisse aus ökonomischen Lebenssitu- Mail, Bewerbungsportal). ationen an außerschulischen Lernorten mit regionalem Bezug (zum Beispiel Berufserkun- Übung Die SuS sollen eine Bewerbungs- dung, Betriebsbesichtigung, Betriebspraktikum, Aufgabe 3 E-Mail verfassen und dabei die Berufsinformationsmesse) dokumentieren und nötigen Kriterien anwenden. präsentieren, • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in einem Portfolio dokumentieren. Lösungen und Lösungshinweise 1 $ Die SuS sollen Präsentationen erstellen, die über Regeln für Online-Bewerbungen informieren. Inhalte Sachinformationen der Präsentationen könnten sein: • Formatierung der Dokumente Zu den wichtigsten Erfahrungen im Prozess der Berufs- • Form des Anschreibens orientierung gehört das BOGY-Praktikum. SuS bekom- • Größe des Datenanhangs men durch das Praktikum die Chance, einen Beruf oder • Inhalt einer Anschreibe-E-Mail ein Berufsfeld kennenzulernen. Das BOGY-Praktikum • die E-Mail-Adresse wird in Baden-Württemberg meist entweder in der 9. 2 0 Die SuS sollen recherchieren, welche Bewerbungs- oder 10. Klasse durchgeführt – dies ist von Schule zu form bei lokalen oder regionalen Unternehmen Schule unterschiedlich. verlangt werden. Sie können ihr Ergebnis tabella- risch präsentieren: z. B. klassische Bewerbung, Online- Hinweise zum Unterricht Bewerbung per Mail, Bewerbungsportal. 3 $ Die SuS sollen eine Bewerbungs-E-Mail verfassen Die Vorbereitung des BOGY-Praktikums ist in den und dabei die nötigen Kriterien anwenden (Dateian- meisten Schulen als dauerhafter Prozess angelegt, der hang, Größe des Anhangs, Formatierung, …). Evtl. aus vielen verschiedenen Modulen besteht. Das Prakti- könnten sie die E-Mail an eine Schulanschrift oder an kum selbst als Höhepunkt des BOGY-Prozesses ermög- die Lehrerin oder den Lehrer schicken. licht den SuS die vertiefte Beschäftigung mit einem Beruf oder Berufsfeld an einem außerschulischen Internettipp Lernort. • Abi-Bewerbungsbox der Arbeitsagentur: Kopiervorlagen http://www.abi.de/bewerbung.htm KV 8 Beobachtungsbogen BOGY-Praktikum 63 DO01007108_Kapitel_2.indd 63 19.02.2018 11:53:25
21 || Du Berufswähler bist, was du isst Lösungen und Lösungshinweise Methode: Wie formuliere ich 1 0 Die SuS sollen Plakate erstellen, mit denen sie meinen BOGY-Bericht? ihren Mitschülerinnen und Mitschülern die Informa- Schülerbuch S. 108–109 tionsmöglichkeiten für das BOGY-Praktikum an ihrer Schule präsentieren. Diese Informationsmöglichkeiten unterscheiden sich von Schule zu Schule stark. Kompetenzbezug 2 0 Die SuS sollen einen Steckbrief des Unternehmens oder der Einrichtung erstellen, in denen sie ihr Prak- Inhaltsbezogene Kompetenzen tikum absolvieren. Wichtige Punkte des Steckbriefes könnten sein: Branche, Produkt(e), Standort(e) der Die SuS können Firma/Institution, Organisation der Arbeitsprozesse, • Erfahrungen im Rahmen des Berufserkundungs- Mitarbeiter, Personalstruktur, … prozesses (unter anderem Praktikum) darstellen 3 0 Die SuS sollen in Partnerarbeit E-Mails für eine und beurteilen. erste Kontaktaufnahme mit einer BOGY-Stelle formu- lieren und vergleichen. Wichtige Informationen, die in Prozessbezogene Kompetenzen der Mail auf jeden Fall enthalten sein müssen, sind: Name, Schule, der Wunschberuf, der Zeitpunkt des Die SuS können Praktikums. • Erkenntnisse aus ökonomischen Lebens- 4 $ Julian könnte z. B. mit folgenden Argumenten über- situationen an außerschulischen Lernorten mit zeugt werden: regionalem Bezug (zum Beispiel Berufserkun- • Julian könnte in ein Berufsfeld „hinein schnup- dung, Betriebsbesichtigung, Betriebspraktikum, pern“, das er aktuell noch nicht favorisiert. Viel- Berufsinformationsmesse) dokumentieren und leicht ändert sich seine Meinung im Verlauf seines präsentieren, Berufsfindungsprozesses noch. • Entscheidungsprozesse für die Berufswahl in • Er könnte ein Berufsfeld genauer untersuchen – einem Portfolio dokumentieren. auch nur um bestätigt zu werden, dass er dieses Berufsfeld nicht ausüben möchte. • Er könnte einfach auch nur eine Behörde oder ein Unternehmen kennenlernen. Sachinformationen • Er könnte Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln. Der BOGY-Bericht dient der Dokumentation und Refle- xion des BOGY-Praktikums. Die SuS können während Weitere Aufgaben und Projektideen der Abfassung des Berichtes ihr Praktikum analysieren und bewerten, sich vertieft mit dem Beruf oder Berufs- Die SuS könnten sich im Rahmen der Bewerbung auf feld ihres Praktikums auseinandersetzen und eine eine BOGY-Stelle vertieft mit dem Thema Bewerbung, Selbsteinschätzung vornehmen, ob eigene Interessen Einstellungstest oder Bewerbungsgespräch beschäfti- und Fähigkeiten mit dem „Praktikumsberuf“ zusammen gen. passen (siehe Übersicht SB, S. 109). Internettipps • Informationen zum Thema BOGY: http://www.schule-bw.de/themen-und-impulse/ leitperspektiven/berufliche-orientierung/bogy • BOGY-Kompass: http://www.schule-bw.de/themen-und-impulse/ leitperspektiven/berufliche-orientierung/bogy/ schueler/kompass • Bundesagentur für Arbeit: „Ich will was machen mit …“: www.abi.de 64 DO01007108_Kapitel_2.indd 64 19.02.2018 11:53:25
Du bist, Berufswähler was du isst || 21 Kopiervorlagen Werde ich immer denselben KV 9 Wie formuliert man ein Reflexionsschreiben? Beruf haben? Schülerbuch S. 110–111 Lösungen und Lösungshinweise 1 0 Die SuS sollen in Gruppen Beobachtungsbögen für Kompetenzbezug ihr Praktikum erstellen und sich dann auf ein Format einigen. Mit dem Beobachtungsbogen (s. LB, S. 66) Inhaltsbezogene Kompetenzen können die SuS ihr Praktikum dokumentieren, bevor sie den BOGY-Bericht ausformulieren. Die SuS können 2 $ Die SuS sollen ihren BOGY-Bericht formulieren und • Folgen des Wandels der Arbeit (zum Beispiel in ihrem Portfolio einordnen. Orientieren können sie technologische, gesellschaftliche Entwicklungen) sich z. B. am SB, S. 109. an einem Beispiel beurteilen. Weitere Aufgaben und Projektideen Prozessbezogene Kompetenzen Die SuS könnten ihr Praktikum mit einem Reflexions- Die SuS können schreiben beurteilen. Ein Thema könnte die Frage sein: • beurteilen, inwieweit die Wirtschafts- und Gesell- „Könnte ich mir vorstellen, diesen Beruf auszuüben?“ schaftsordnung sowie die Mediengesellschaft (KV 9). ökonomisches Handeln beeinflussen, • lebenslanges Lernen als einen Prozess charak- Internettipps terisieren, der sich als Schlüsselkompetenz auch mit den Herausforderungen beruflicher Mobili- • Informationen zum Thema BOGY tät und Flexibilität auseinandersetzt. ttp://www.schule-bw.de/themen-und-impulse/ leitperspektiven/berufliche-orientierung/bogy • BOGY-Kompass http://www.schule-bw.de/themen-und-impulse/ Sachinformationen leitperspektiven/berufliche-orientierung/bogy/ schueler/kompass Laut einer 2017 erschienen Studie des McKinsey Global Institute werden sich auf dem deutschen Arbeits- markt aufgrund der Digitalisierung und Vernetzung bis 2030 gravierende Folgen zeigen. So könnten fast ein Viertel der Arbeitsstunden, die voraussichtlich dann in Deutschland geleistet werden, durch Automatisierung wegfallen, ein Anteil von 24 Prozent. Bis ein Drittel aller Arbeitskräfte müsste sich laut der Studie neue Fähigkei- ten aneignen oder eine Stelle in einer anderen Branche suchen. Betroffen seien vor allem Tätigkeiten wie Helfertätigkeiten, aber auch Sachbearbeiter, Schlosser oder Köche. Hinweise zum Unterricht Die SuS sollen erkennen, dass für die Arbeitswelt von morgen lebenslanges Lernen, Flexibilität und Mobilität noch wichtiger werden. Der Einstieg erfolgt über eine Karikatur (M1) von Thomas Plassmann. Nach einem eher allgemeinen Zugang zum Thema über M2 sollen die SuS anhand konkreter Fälle (M3) beurteilen, wie sich Berufsbilder und Tätigkeiten wandeln könnten. 65 DO01007108_Kapitel_2.indd 65 19.02.2018 11:53:25
21 || Du Berufswähler bist, was du isst Möglicher Unterrichtsverlauf b . Die SuS sollen beurteilen, welche Folgen dieser Wandel der Berufs- und Arbeitswelt für den einzel- nen Arbeitnehmer und die Unternehmer haben Phase Inhalt kann. Einstieg Erläuterung der Karikatur M1. Folgen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer M1 könnten zum Beispiel sein: Aufgabe 1 Mögliche Leitfrage: Werde ich immer Mögliche negative Folgen: denselben Beruf haben? • Arbeitslosigkeit • soziale Unsicherheit Erarbeitung Die SuS sollen die Aufgaben 2a und • prekäre Beschäftigungen M2 b mithilfe des Textes M2 arbeitsteilig • Druck wegen flexibleren Arbeitszeiten Aufgabe 2a erarbeiten. Mögliche positive Folgen: Aufgabe 2b • neue Herausforderungen • neue Tätigkeiten Präsentation Präsentation der Ergebnisse der • flexiblere Beschäftigungen einzelnen Gruppen. • evtl. verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Vertiefung Die SuS sollen ausgehend von Beruf. M3 M3 und Aufgabe 3 konkrete Fälle 3 . Die SuS sollen recherchieren, ob sich verschiedene Aufgabe 3 untersuchen und beurteilen, wie Berufe oder Berufsbilder in naher Zukunft aufgrund KV 10 sich Berufsbilder und Tätigkeiten der Digitalisierung ändern oder sogar wegfallen. Als verändern können. Sie sollen Beispiele für eine Recherche sind z. B. Arzt oder Kauf- erkennen, dass für die Arbeitswelt frau/Kaufmann für Büromanagement benannt. So von morgen lebenslanges Lernen, müssten zum Beispiel Chirurgen künftig aufgrund der Flexibilität und Mobilität noch Digitalisierung und Automatisierung im Bericht der wichtiger werden. Operationstechnik viel mehr technisches Verständ- nis mitbringen. Im Bereich der Ernährung könnten auch neue Jobs für Ernährungsberater oder -forscher Kopiervorlagen entstehen, da künftig die Allergien weiter zunehmen könnten und die Menschen sensibler auf Nahrung KV 10 Die Roboter kommen reagieren. Da viele Berater aufgrund des demogra- KV 11 Wir erstellen eigene Explainity-Clips phischen Wandels und der folgenden Überalterung der Gesellschaft mit steigenden Gesundheitskos- Lösungen und Lösungshinweise ten rechnen, könnte es zu einer „Ökonomisierung“ des Ärzteberufes kommen. Neue Jobs könnten an 1 $ Die SuS sollen die Karikatur zunächst beschreiben der Schnittstelle zwischen Medizin und Kranken- und dann interpretieren. Die Bildunterschrift „Humor haus-Management, etwa der des Medizincontrollers, 4.0“ spielt auf den Begriff „Industrie 4.0“ an. Die in entstehen. der Karikatur abgebildeten Arbeiter sitzen in einem Pausenraum, im Hintergrund kann man eine vollauto- matisierte Fabrik erkennen. Die Arbeiter reagieren auf den erzählten Witz bestürzt, vielleicht sogar verängs- tigt. Dies hängt damit zusammen, dass prognostiziert wird, dass durch die Industrie 4.0 viele Berufe und Arbeitsplätze – auch Facharbeiter – „eingespart“ oder ersetzt werden könnten. 2 a 0 Lösungen, die die SuS aus M2 erarbeiten könnten, sind z. B.: • Arbeit wird künftig mobiler. • Aktuell verbringen 2/3 der Beschäftigten heute große Teile ihrer Arbeit am Computer – dieser Wert wird zunehmen. • Arbeitszeiten könnten sich verändern. • Jobs werden wegfallen oder könnten sich wandeln. • Die Bedeutung des lebenslangen Lernens nimmt zu. 66 DO01007108_Kapitel_2.indd 66 19.02.2018 11:53:26
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