Auktion 72 Mittwoch, 22. Juli 2020, 18:00 Uhr Alte Meister - Moderne - Neue Sachlichkeit Illustrierte Bücher Autographen: Wissenschaft, Varia ...
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Auktion 72 Mittwoch, 22. Juli 2020, 18:00 Uhr Alte Meister - Moderne - Neue Sachlichkeit Illustrierte Bücher Autographen: Wissenschaft, Varia Katalog 72 KLIMT KOKOSCHKA MUNCH SCHIELE WALDE Bensa Brusenbauch Dobrowsky Flemming Floch Hess Huber Jungnickel Kaindl Kasimir Kramer Lavater Lehmden Magyar Mulley Nähr Oppenheimer Ringelnatz Weiler Weinmann Cocktail Dienstag, 14. Juli 2020, 18 Uhr bis 20:30 Uhr Vorbesichtigung Mittwoch, 15. Juli bis Mittwoch 22. Juli 2020 Mo – Sa 10 – 12 Uhr, 13 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr und nach Vereinbarung Kunstauktionen Hassfurther 1010 Wien, PF 54, Hohenstaufengasse 7 +43 664 260 23 40 · +43-1-533 41 74 · Fax: 533 41 74 73 www.hassfurther.at · hassfurther@aon.at · hassfurther@hassfurther.at 1
AUSZUG AUS DEN VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN und die Gebote durch Zeigen der Kontonummer zu tätigen. Aufbewahrung und Versand an auswärtige Kunden erfolgen auf deren Rechnung. Kosten für Versand, Verpackung Die Versteigerungsbedingungen in englischer Sprache finden Sie auf: hassfurther.at und Versicherung werden gesondert verrechnet (Lager- und Versandversicherung). Eine bestimmte Versandart oder Versicherung ist daher vom Käufer vorher anzugeben. 1 Die Versteigerung geschieht in eigenem Namen auf Rechnung des Einbringers auf Der Versand an unbekannte Käufer erfolgt ausschließlich gegen Voreinsendung des Kommissionsbasis mit Ausnahme eigener Beiträge. Rechnungsbetrages. Bei Zahlungsverzug haftet der Käufer für alle entstandenen Schäden, 2 Die Versteigerung erfolgt bei uns unbekannten Kunden gegen sofortige insbesondere für Zins- und Währungsverluste. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht Bezahlung (angemessene Anzahlung). Insbesondere öffentlichen Institutionen spätestens sechs Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet wurde, den durch und Bibliotheken wird ein Zahlungsziel von drei Wochen eingeräumt – weiter Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren gehende Zahlungserleichterungen sind nur nach vorheriger Vereinbarung möglich. und vom Ersteigerer Schadenersatz wegen Nichterfüllung zu verlangen. Er kann den Es gelten ausschließlich die Versteigerungsbedingungen. Gerichtsstand Wien I. Kaufgegenstand auf Kosten des Ersteigerers noch einmal zur Versteigerung bringen. In 3 Der Ausrufpreis beträgt ca. zwei Drittel des im Katalog angegebenen Schätz - diesem Fall haftet der Käufer für den Ausfall, hat jedoch auf einen Mehrpreis keinen wertes. Gesteigert wird jeweils um 10%. Das höchste Gebot erhält den Zuschlag, wenn Anspruch. Zu diesem Gebot wird er nicht zugelassen. Der Käufer haftet gegenüber dem nach dreimaligem Aufruf kein höheres Angebot abgegeben wird. Unter gleich hohen Versteigerer auch bei Annullierung für den verursachten Schaden. Geboten entscheidet das Los. Kann eine Meinungsverschiedenheit über den Zuschlag 6 Sämtliche zur Versteigerung kommende Gegenstände können vor der Versteigerung zu den nicht geschlichtet werden, wird die Nummer noch einmal ausgeboten. Der Versteigerer angesetzten Zeiten besichtigt und geprüft werden. Reklamationen über Preis und Qualität behält sich das Recht vor, Nummern außer der Reihenfolge zu versteigern, zu trennen, der selben sind daher nach dem Zuschlag unbedingt unstatthaft. Der Versteigerer garantiert zusammenzufassen oder auszulassen und den Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen. Der die Richtigkeit der Angaben. Die Gewährleistungspflicht für die Echtheitsgarantie beträgt Versteigerer ist berechtigt, schriftliche oder mündliche Gebote abzulehnen, wenn nicht vor zwei Jahre. Im Anwendungsfall dieser Echtheitsgarantie hat der Einlieferer im Wege des der Versteigerung entsprechende Sicherheiten oder ausreichende Referenzen angegeben Regresses dem Auktionshaus Hassfurther den Verkaufserlös zuzüglich 4% Zinsen binnen werden. 6 Wochen zurückzuzahlen. Für fremde Fachexpertisen garantiert das Auktionshaus 4 Dem Käufer wird auf den Zuschlagpreis ein einheitliches Aufgeld von 26%, einschließlich Hassfurther nicht. Er ist bereit, zugeschlagene Nummern zurückzunehmen, wenn der gesetzlichen Differenzsteuer, aufgeschlagen. Bei Zuschlägen über 100.000 bis 500.000 sich herausstellt, daß gegenüber den Angaben im Katalog wesentliche Abweichungen Euro verringert sich das einheitliche Aufgeld auf 22% einschließlich der gesetzlichen bestehen. Alle Reklamationen müssen binnen einer Woche nach Empfang der Sendung, Differenzsteuer. Bei Zuschlag über 500.000 wird für den 500.000 übersteigenden Betrag nur spätestens aber innerhalb von sechs Wochen nach der Auktion geltend gemacht werden. mehr 15% einschließlich der gesetzlichen Differenzsteuer, aufgeschlagen. Bei ausländischen Offensichtliche oder vom Kunden bei Übernahme erkannte und damit akzeptierte Kunden (ausgenommen Kunden aus EU-Mitgliedstaaten) entfällt die Differenzsteuer, wenn Abweichungen können nicht geltend gemacht werden. der Ausfuhrnachweis binnen vier Wochen erbracht wird. Beim Versand durch uns gilt dieser 7 Für die Versteigerung erteilte Kaufanträge werden auf das Gewissenhafteste erledigt. als gegeben. Telefonisch erteilte Aufträge müssen stets schriftlich bestätigt werden. Folgerecht: 8 Durch die Erteilung eines Auftrages oder Abgabe eines Gebotes erkennt der Käufer diese Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird Bedingungen ausdrücklich an. An Zuschläge unter Verkäufervorbehalt ist der Bieter 8 Tage zusätzlich zum Zuschlag die Folgerechtsabgabe verrechnet. 4% von den gebunden. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstand für beide Teile ist Wien 1. Bei ersten 50.000 €, 3% von weiteren 150.000 €, 1% von den weiteren 150.000 €, den Auktionen besteht die Möglichkeit telefonisch nach Voranmeldung mitzubieten. 0,5% von den weiteren 150.000 €, jedoch insgesamt nicht mehr als 12.500 €. Tel. 533 41 74, 533 29 09. Bei Meistboten von weniger als 2.500 Euro entfällt die Folgerechtsabgabe. Die Voraussetzung ist ein ausgefülltes und unterschriebenes Formular. Folgerechtsabgabe ist bis 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers zu entrichten. 9 Rückziehung eingebrachter Gegenstände: 5 Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung. Das Eigentum geht erst nach Zahlung Einbringer sind berechtigt, zur Versteigerung eingebrachte Gegenstände zurückzuziehen: des vollen Kaufpreises an den Ersteigerer über. Der Einlieferer hat Anspruch auf Zahlung die Rückziehung, wie auch alle anderen Vereinbarungen haben schriftlich zu erfolgen. erst nach vollständigem Eingang der Rechnungssumme. Das Auktionshaus garantiert Dieses Recht erlischt, wenn die Rückziehungserklärung dem Auktionshaus nicht bis ausschließlich erhaltene Zahlungen der Gesamtsumme. Die Anwendbarkeit des § 384 längstens 18 Uhr des der Versteigerung vorhergehenden Tages zugekommen ist. Unternehmergesetzbuch, Verständigungspflichten des Kommissionärs, inclusive Selbsthaftung 10 Gebühren: (z.B. wenn der Bieter die seinem Konto zugeschlagenen Posten, oder einen Posten, nicht Zieht der Einbringer den eingebrachten Gegenstand nach Ablauf von acht Tagen ab bezahlt) ist ausgeschlossen. Mitteilung oder Vereinbarung des Schätzwert zurück, hat er eine Rückziehungsgebühr zu Der Käufer wird nicht bekanntgegeben. Vom Tage des Einganges der Gesamtsumme entrichten: die beträgt bis zur Drucklegung des Kataloges 12% des Rufpreises, zwischen eines versteigerten Gegenstandes hat das Auktionshaus Hassfurther den davon mit dem Drucklegung und Schaustellung 18% des Rufpreises und für schaugestellte Gegenstände Einlieferer vereinbarten Betrag umgehend (innerhalb einer Woche) auszuzahlen bzw. zu 24% des Rufpreises, jeweils zuzüglich 20% der Umsatzsteuer. Hat der Einbringer ein Limit überweisen. Zahlungen sind an die Versteigerungskassa zu leisten, sofern nicht anders gesetzt und wird dieses Limit in der Versteigerung nicht erreicht oder zieht der Einbringer vereinbart. Wir empfehlen den Kunden, vor der Auktion ein Einkaufskonto zu eröffnen den Gegenstand von der Versteigerung zurück, hat er unbeschadet allfälliger sonstiger 2 3
Gebühren eine Limitgebühr in der Höhe von 4% (falls es nicht anders vereinbart wurde) GALERIE AUKTIONSHAUS HASSFURTHER des gesetzten Limits einschließlich Umsatzsteuer zu entrichten 11 Pfandrecht: A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7 Der Einbringer räumt dem Auktionshaus an den ihm zur Versteigerung übergebenen Tel. 533 41 74, 533 29 09, Fax 533 41 74 73 Gegenständen ein Pfandrecht ein zur Besicherung aller Forderungen, die dem Auktionshaus aus diesem Rechtsgeschäft bereits entstanden sind oder in Hinkunft entstehen werden, ein. AUFTRÄGE FÜR DIE AUKTION 72 12 Abstandnahme von der Versteigerung: Mittwoch, 22. Juli 2020, 18:00 Uhr Auch ohne Angabe von Gründen ist das Auktionshaus berechtigt, die bereits angesetzte von (Name): Versteigerung aller oder einzelner Gegenstände nicht durchzuführen; davon ist der Einbringer unverzüglich zu verständigen. Adresse:Datum: 13 Schaustellung: Der Einbringer ist nicht berechtigt, Ort und Dauer der Schaustellung zu bis zum bestimmen oder sonst zu beeinflussen. Katalog Titel (Stichwort genügt) Höchstbetrag Nr. 14 Versteigerungsmodalitäten: von € Der Leiter der Versteigerung ist berechtigt, Versteigerungsposten zu trennen, zu vereinigen, zurückzuziehen und die Versteigerung auch abgesehen von der vorgesehenen Reihenfolge vorzunehmen. Unerlaubte Handlungen von Bietern berechtigen nicht, die Gültigkeit der Steigerung anzufechten. 15 Änderung des Versteigerungstermins: Auch ohne Angabe von Gründen ist das Auktionshaus berechtigt, eine bereits angesetzte Versteigerung an einem neuen bis zu fünf Monate späteren Datum durchzuführen. 16 Verzug des Einbringers: Unverkauft gebliebene Gegenstände oder von der Versteigerung zurückgezogene Gegenstände sind vom Einbringer unverzüglich abzuholen, kommt der Einbringer dieser Verpflichtung nicht nach und ist seit der Versteigerung oder der Rückziehung des Gegenstandes bereits ein Jahr verstrichen, kann das Auktionshaus den Gegenstand ohne Rücksicht auf Rufpreis und Limit selbst versteigern oder versteigern lassen. 17 Lagergebühr bei Verzug des Einbringers: 8 Tage nach Eingang der schriftlichen Rückziehung des Einlieferers und bei nicht verkauften Einbringungen hat der Einlieferer monatlich (mit Beginn jedes Monats) Unterschrift: eine Lagergebühr in der Höhe von 1% zusätzlich 20% MWST der Schätzung zu zahlen. Gebote unter zwei Drittel der Schätzung können nicht berücksichtigt werden. Auf den Hammerpreis (Zuschlag) werden einheitlich 26%, 18 Verkäuferprovision ab € 100.000 – 500.000 22% und für den Mehrbetrag über € 500.000 15% (Aufgeld inkl. Differenzsteuer) zu Lasten des Ersteigerers berechnet. Der Zuschlag erfolgt zum geringstmöglichen Preis, auch wenn das Gebot höher liegt. Bei Abgabe eines Gebotes anerkennt der Vereinbarung der Verkäufergebühren bei Differenzbesteuerung Kunde die Versteigerungsbedingungen, die im Katalog abgedruckt sind. Ausländischen Käufern wird die Steuer erstattet, wenn innerhalb 4 bis zu einem Meistbot von € 3.000: 22% Wochen nach der Auktion der zollamtliche Ausfuhrnachweis erbracht wird. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Empfohlen wird die Möglichkeit Ersatzgebote abzugeben. darüber: 15% Ersteigertes Gut soll versichert/unversichert zugesandt werden. (Bitte unbedingt angeben, da sonst die Versicherung auf Ihre Kosten erfolgt.) Der Ausrufpreis beträgt ca. zwei Drittel des im Katalog angegebenen mittleren Schätzwertes. ab einem Meistbot von € 10.000: 9% Aussschließlicher Gerichtsstand Wien I. Ich kenne die Geschäftsordnung des Auktionshauses Hassfurther und akzeptiere sie. Erfüllungsort für den zwischen dem Auktionshaus einerseits ab einem Meistbot von € 300.000 nach individueller Vereinbarung. und dem Einbringer bzw. dem Käufer bzw. dem Bieter andererseits zustande gekommenen Vertrag ist der Geschäftssitz des Auktionshauses. Die angeführten Prozente sind gerechnet inklusive der 20% Umsatzsteuer aus der Das Auktionshaus, Einbringer, Käufer und Bieter vereinbaren, sämtliche Streitigkeiten aus, über und im Zusammenhang mit diesem Vertrag vor dem für den ersten Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständigen Gericht auszutragen. Verkäufergebühr. 4 5
1 WALDE, Alfons 1891 - 1958 Bauernsonntag 1933 € 200.000 – 300.000 Öl auf Karton 70 x 49,5 cm Signiert rechts unten: A Walde Rückseitig Etikett mit eigenh. Beschriftung: "Bauernsonntag" Alfons Walde Kitzbühel, Tirol Original-Walde-Rahmen Provenienz: Tiroler Privatbesitz Gutachten (S. 56) vom 24.02.2001, Innsbruck von Univ. Prof. Dr. Ammann, Direktor des Ferdinandeums in Pension, gerichtlich beeideter Sachverständiger für Alfons Walde und Herausgeber der Walde Bücher und des Werkverzeichnisses (in Arbeit). 1 6 7
2 SCHIELE, Egon 1890 - 1918 Sitzendes Mädchen mit zurückgeworfenem Kopf 1918 € 100.000 – 200.000 Kohle auf Papier 46 x 29,5 cm Signiert, datiert rechts unten: Egon Schiele 1918 Provenienz: Österreichischer Privatbesitz Literatur: Jane Kallir. Egon Schiele. The Complete Works, New York 1990, Nr. 2413 mit Abb. Rückseite 2 8 9
3 SCHIELE, Egon 1890 - 1918 Segelboot, kleines Fischerboot spiegeln sich im Wasser € 150.000 – 250.000 Triester Hafen 1907 Öl auf Papier, montiert auf Karton 29 x 25,2 cm Literatur: Voraussichtliche Aufnahme ins Werkverzeichnis der für Ende 2020 geplanten Neuauflage des Buches EGON SCHIELE - Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen von Rudolf Leopold, 1972. Gutachten (Seite 57) von Dozent Dr. Fritz Koreny, Wien O9.12.2019 4 SCHIELE, Egon 1890 - 1918 Selbstbildnis 1917 € 2.000 – 3.000 Skulptur, Bronze Höhe: 28 cm Auflage: 180/300 Guss von „Venturi Arte“ Seitlich punziert, nummeriert und datiert: EGON SCHIELE 180/300 1980 Literatur: Jane Kallir. Egon Schiele The Complete Works. WVZ 1990, S. 651. 3 4 10 11
5 NÄHR, Moritz 1859 - 1945 KLIMT, Gustav 1862 - 1918 Portrait Gustav Klimt 1912 € 10.000 –15.000 Fotografie Vintage, Bromsilber Fotogröße: 16,4 x 7,9 cm Originalkarton: 25 x 16,5 Gewidmet, signiert: Zur freundlichen Erinnerung an Gustav Klimt 6 KLIMT, Gustav 1862 - 1918 Parte € 500 – 1.000 23 x 29 cm Hietzinger Friedhof Wien, am 9. Februar 1918 6 5 12 13
7 KOKOSCHKA, Oskar 1886 - 1960 Das Konzert 1921 Variationen zu einem Thema € 10.000 – 20.000 Fünf Kreidelithographien 1-5 signiert rechts unten: O Kokoschka Die Dargestellte, Camilla Swoboda, die Gattin des bekannten Kunsthistorikers Karl Maria Swoboda, bei einem privaten Konzert. Komplett selten Literatur: OSKAR KOKOSCHKA Das druckgraphische Werk Hans M. Wingler/Friedrich Welz 1975, Galerie Welz Salzburg Nr. 140 - 144 Die Töchter des Bundes: KOKOSCHKA, Oskar 1886 - 1960 Mirjam Konzert IV Darstellung: 78,5 x 61,5 cm Papier: Zanders-Bütten, 92 x 62 cm Nummeriert links unten: 15/100 O Kokoschka Mirijam 14 15
KOKOSCHKA, Oskar 1886 - 1960 Naëmi Konzert I Druckfarbe: Gelb Darstellung: 69,8 x 46,7 cm Papier: Zanders-Bütten, 92 x 62 cm Nummeriert links unten: 36/50 O Kokoschka KOKOSCHKA, Oskar 1886 - 1960 Hagar Konzert II Darstellung: 84,8 x 62,4 cm Papier: Zanders-Bütten, 92 x 62 cm Nummeriert links unten: 13/100 O Kokoschka Naëmi Hagar 16 17
KOKOSCHKA, Oskar 1886 - 1960 Ruth I Konzert III Darstellung: 86,5 x 61,3 cm Papier: Zanders-Bütten, 92 x 62 cm Nummeriert links unten: 33/80 O Kokoschka KOKOSCHKA, Oskar 1886 - 1960 Deborah Konzert V Darstellung: 87,4 x 59,5 cm Papier: Zanders-Bütten, 92 x 62 cm Nummeriert links unten: 40/100 O Kokoschka Ruth I Deborah 18 19
8 WALDE, Alfons 1891 - 1958 Trattalmen im Schnee ca. 1935 € 120.000 – 240.000 Öl auf Karton 35,5 x 29,1 cm Signiert rechts unten: A. Walde Kitzbühler Horn. In der Mulde Provenienz: Österreichischer Privatbesitz 8 20 21
9 WALDE, Alfons 1891 - 1958 Schwarzsee mit wildem Kaiser € 30.000 – 50.000 Öl auf Karton 22,2 x 16 cm Signiert rechts unten: A. Walde Rückseitig unten links Stempel: Aus dem Nachlass von Prof. A. Walde, Kitzbühel Eigenh.: Guta E. Walde geb. Walde Kitzbühel, 9.08.00 Provenienz: Österreichischer Privatbesitz 10 WALDE, Alfons 1891 - 1958 Akte im Schnee, Märzensonne € 20.000 – 30.000 Öl auf Leinwand 24,7 x 16,2 cm Rückseitig unten Stempel: Aus dem Nachlass von Prof. A. Walde, Kitzbühel Eigenh.: Guta E. Berger geb. Walde Provenienz: Herr Deschler aus Leipzig, Freund des Künstlers, Österreichischer Privatbesitz 10 9 22 23
11 BRUSENBAUCH, Arthur 1881 - 1957 Im Jahr 1920 wurde er Mitglied der Wiener Secession, 1939 Mitglied des Künstlerhauses. Freundschaft mit Egon Schiele. Dubrovnik 1939, Kroatien € 200 – 400 Aquarell 48 x 34 cm Rechts unten signiert: Brusenbauch 12 DOBROWSKY, Josef 1889-1964 Spechtkeller in Kasten bei Böheimkirchen 1934 € 4.000 – 8.000 Öl auf Leinwand 60 x 72,3 cm Signiert, datiert rechts unten: JDobrowsky 34 12 11 24 25
13 FLOCH, Josef 1894 -1977 Habour East River, New York 1964 € 10.000 – 16.000 ÖL auf Leinwand 45,2 x 77 cm Auf der Rückseite altes Ausstellungsetikett Literatur: Im Nachtrag des "Karl Pallauf" Werkverzeichnisses von Josef Floch unter der Nummer 701 A registriert. 14 JUNGNICKEL, Ludwig Heinrich 1881 - 1965 Pantherkopf, nach links 1916 € 200 – 400 Farbholzschnitt in Schwarz, Grau, Braun und Rot 26 x 25,5 cm Literatur: Spielvogel-Bodo, Ludwg Heinrich Jungnickel, Ein Leben für die Kunst, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2000, Abb. 131 WVZ Nr.: OG.48 14 13 12 26 27
15 HESS, Bruno 1888 - 1949 Schneeberg Breite Ries € 200 – 400 Aquarell mit Deckweiß gehöht 29 x 19 cm (Passepartout) Links unten signiert: BRUNO HESS 16 HUBER, Ernst 1895 - 1960 Wagrain, Winterlandschaft 1942 € 8.000 – 12.000 Öl auf Leinwand 60,3 x 79,7 cm Signiert, datiert rechts unten: E. Huber 1942 16 15 28 29
17 KASIMIR, Luigi 1881 - 1962 Karlskirche, Technische Universität Wien, Resselpark € 300 – 600 Farbradierung 35 x 30 cm (Passepartout) Links unten nummeriert mit Bleistift: II. Nr. 117/250 Rechts unten signiert mit Bleistift: Luigi Kasimir 18 KAINDL, Franz 1932 Der rote Umhang € 4.000 – 6.000 Öl auf Leinwand 100 x 70 cm 18 17 30 31
19 KRAMER, Edith 1916 -2014 Österreichisch-US-amerikanische Malerin und Pionierin der Kunsttherapie. Exilkunst. Ausstellung: Jüdisches Museum Wien 2016/2017 "Die bessere Hälfte. Jüdische Künstlerinnen bis 1938" Forsythpark New York € 2.000 – 4.000 Öl auf Leinwand 66 x 76 cm Signiert, datiert rechts unten: Kramer 63 19 32 33
20 LEHMDEN, Anton 1929 - 2018 Kapuzinerberg dahinter der Hohe Göll, Salzburg 1963 € 3.000 – 5.000 Aquarell auf Papier 24 x 36 Datiert rechts unten: 1963 Signiert links unten: Lehmden Anton 21 LEHMDEN, Anton 1929 - 2018 Das hohe Lied der Liebe € 2.000 – 3.000 Tusche auf Papier Passepartout 29,7 x 25 cm 21 20 34 35
22 MULLEY, Oscar 1891 - 1949 Dämmerung 1920 € 8.000 – 16.000 Öl auf Karton 90 x 138 cm Signiert rechts unten: Mulley Literatur: Günther Moschig. Oscar Mulley 1891-1949. Bildteil Abb. 30 23 MULLEY, Oscar 1891 - 1949 Waldteich im Vorfrühling € 4.000 – 8.000 Öl auf Karton 100 x 140 cm 22 23 36 37
24 MAGYAR, Marie 1854 - 1942 Blumen in Vase, Fingerhut € 2.000 – 5.000 51 x 44 cm Auf der Rückseite Künstlerhaus Klebezettel 1938 25 MUNCH, Edvard 1863 - 1944 2 Ehepaare, Papagei € 10.000 – 15.000 Kohlezeichnung Links unten signiert: E. Munch Provenienz: Italienischer Modeschöpfer, Österreichischer Privatbesitz 25 24 38 39
26 OPPENHEIMER, Max 1885 - 1954 Rose-Quartett 1920 € 2.000 – 3.000 Farblitographie, 66 x 65 cm (26 x 25,5 inch) auf Plakatpapier 43 x 32 cm Im Seiten rechts unten signiert: "MOPP" Literatur: Papst, Oppenheimer 2003, Verzeichnis der Druckgraphik: L 15 27 RINGELNATZ, Joachim 1883 - 1934 Berlin 1920 Deutscher Schriftsteller, Kabarettist, Maler Im Gasthaus € 400 – 800 Feder-Aquarell 26 x 37 cm Signiert rechts unten: J. Ringelnatz 26 27 40 41
28 RINGELNATZ, Joachim 1883 - 1934 Berlin 1920 Kaffeehaus Szene € 1.000 – 2.000 Aquarell 20 x 14 cm (Passepartout) Signiert rechts unten: J. Ringelnatz 29 WEILER, Max 1910 - 2001 Apokalypse 2 1955 € 10.000 – 20.000 Tempera auf Papier 54,3 x 78,2 cm Signiert links, rechts unten: Weiler 55 Entwurf für die Raumansichten des neuen Innsbrucker Hauptbahnhof. 29 28 42 43
30 WEINMANN, Johann Wilhelm 1683 - 1741 Deutscher Apotheker und Botaniker Phytanthoza-Iconographia Vorstellung etlicher Tausende Pflanzen, Bäume, Stauden, Kräuter, Blumen, Früchte... 1737 – 1745 € 30.000 – € 50.000 1025 Farbstichtafeln, von Johann Elias Ridinger, Joh. Jak. Haid und Barth. Seuter. 1845 Textseiten, Regensburg, Lenz Verlag (1.- 3. Band), Neubauer (4. Band), Die Farbtafeln und Textseiten sind in makellosen Originalzustand. Die erste Botanische Verwendung des „Englischen“ Drucks. Kupfertafeln mit 4000 Figuren (Farbstichblätter mit Retuschen), 38,8 x 24,7 cm. Leder der Zeit, Komplettes Exemplar, selten. Band 1 1737 Schutzblatt, 3 Schabkunstblätter im Blaudruck (1 Frontispiz, 2 Porträts, Carolus Bieler J. W. Weinmann) 2 Titelblätter (Latein und Deutsch) 4 Blätter: Vorrede in Latein (Praefatio) 9 Blätter : Vorrede auf Deutsch, 88 Seiten, Textseiten (3 - 200), Bildtafeln 1-275, Tafel 227, (ausfaltbar, 2 Blatt) Band 2 1739 Schutzblatt, 2 Titelblätter, 1–516 Textseiten Bildtafeln Nr. 276 – 525. Tafel 329 am Rande geringer Papierverlust 442, 443, 444, 445, 446, 448: Druck jeweils auf 2 Seiten (2 Blätter) 354, 453, 500, 518: jeweils ein Blatt mit einem schmalen Falte Band 3 1742 Schutzblatt, 2 Titelblätter, 1-488 Text, Bildtafeln 526 – 775 541, 737: ausfaltbar jeweils 1 Blatt, 761: auf 2 Blätter Band 4 1745 Schutzblatt, Regensburg bei Neubauer D Ambrosio, Carlo Bieler. 2 Titelblätter, 540 Textseiten Die Seiten 195-196 sind mit anderem Text doppelt nummeriert. Statt Nr. 208 ist 268 gedruckt Blatt 291/292 gebunden nach Blatt 293/294 Bildtafeln Nr. 776-1025 Literatur BRUNET II/704, GRAESSE II/390, PRITZEL 10140, NISSEN 2126 Die Botanische Buchillustration Geschichte und Bibliographie Weinmann legte einen botanischen Garten 1722 mit circa 9000 Arten als Naturvorlage für sein eigenes botanisches Werk an. (Wikipedia) Provenienz: Österreichischer Privatbesitz Komplett selten 30 44 45
31 BENSA, Alexander Ritter von 1820 - 1902 Österreichischer Genre- und Schlachtenmaler. Kaiserliche (Franz II.)Parade in Pressburg (Bratislava) € 1.500 – 2.500 Öl auf Holz 25,5 x 40 cm Signiert links unten: A Bensa 32 BENSA, Alexander Ritter von 1820 - 1902 Kutschenausfahrt € 1.000 – 2.000 Öl auf Holz 25,7 x 39,8 cm Signiert rechts unten: A Bensa 33 BENSA, Alexander Ritter von 1820 - 1902 32 Rast an der Tränke € 1.000 – 2.000 Öl auf Holz 25,3 x 40 cm Signiert links unten: AB 33 31 46 47
34 LAVATER, Johann Caspar 1741 - 1801 Eigenh. Brief 25.03.1867 Schweizer Schriftsteller. Wurde durch seine Schriften zur Physiognomik bekannt. __ gf d Hauptfigur die steht ist noch nicht geändert. D lange Stierkopf macht d anstößigste Erscheinung Fünf eigenh. Autographen € 2.000 – 3.000 Der Styl von Pituch gefällt mir nicht und wird mir nie gefallen! Sie drucken sodann ununterbrochen an diesen 2 Stücken. Mit Schmachten, heissem Schmachten erwarte ich die ____ Die kleinen Täfelchen werden in Bremen – 2 größere, glaub ich, in Basel gedruckt. 3. Gemälde sind abgegangen. (durchgestrichene Wörter) Haben Sie doch die Gefälligkeit, Eigenh. Schriftstück mit eigenh. Unterschrift an Madame Kaibel 24.11.1800 alle 3 in d möglichst besten Stand zu setzen zu lassen. Da die Kiste gegen alles Bestellen für die Rahmen zu kurz an Madame Kaibel in Manheim. angegeben worden, so will ich es mit d Rahmen, die ich breit, schwarz, mit antik goldnen Näben vieles hast du gelitten – und 4 Rosen gewollt hätte, wenn das dort nicht rechtzeitig gemacht werden kann erstehen dich drückten mehrere Lasten – lassen. wende dich glaubender stets zum all- Sollt es aber geschehen können, so wird so dann eine größere Kiste gemacht – u. die, in welche mächtigen Lastenerleicht'rer! die was dich Härte dünkt, wirst du bald kommen für Kupfer __ gebraucht. Die Rahmen zu den beyden andern wünscht ich geviert, als Erbarmen erkennen. flach, schwarz inwendig oval mit einem goldnen Karniß inwendig, mit 4 Rosen an den Ecken. Zürich 24. XI. 1800 Johann Kaspar Lavater Alle kleinen Einfassungen sind längst verbraucht – alle Hände stehen still, wenn nicht sogleich 5–600 __ mehr gesandt werden. d 25. 3. 867. 48 49
Eigenh. Brief an den Ratsherrn und Kupferstecher Christian von Mechel 14.08.1788 Eigenh. Brief an den Kunsthändler Spach 28.12.1787 Kein Streit weiter. H. Mechel; ich wollte Rath erklagen – nicht Klage errathen. – Ich bitte L. Herr Spach! ab! Dank für den anvertrauten Christuskopf der bäldest zurückkommen wird. In Pauls Kopf, dem ersten ist d Übergang von Stirn zur Nase zu hart. Er muß ungeachtet der Preis von 6 NE für d Caireffe nicht eben übertrieben ist, kann ich ihn abgerundeter seyn. doch für mich nicht nehmen – auch für meinen Bruder nicht, wenn etwas drauf Hohl muß im Christusprofil d Übergang von Nase zum Mund seyn. gewinnen Sokrates Mund ist ungenießbar – verrückt das eine Aug – Sonst bin ich zufrieden, wenn dies sollte – __ corrigt ist. wenn Sie mir indeß für 14. Tage vertrauen würden – ich stehe für alles so würden Ich nehme die Freiheit, durch Ihre Vermittlung auf Groot ein Gemählde von Kneller zu Sie mich sehr verbinden – vielleicht auch fänd er einen Liebhaber. senden, welches Für das Anerbieten wegen Nachfrage d Zeichnungen herzlichen Dank. Soll ich H frisch aufgespannt, und nur hie und da äusserst wenig retouchirt werden soll. Sie sind so Ryhiner gütig, einen selber schreiben? Rahmen dazu mit vier Rosen schwarzgebeizt, mit inwendig goldner Nabe, so günstig und ob ich Sonntags wieder ein Paar Physiognomiken absenden kann, stehet dahin – schön Ich treibe an den Winden. wie möglich, so groß als es d Kommende Futeral ertragen mag, zu bestellen und Was ich sonst an dieselben addressiren werde, bef. Sie mit Ihrer gewohnten Güte schleunigst machen zu lassen. und ____, wofür ich verbunden bin – zu berichtigen. Pacher kömmt bald möglichst. Bristol ist ein erzfreier Mann. Zürch d __ 14. Aug 1788 Z. d 28. XII. 1787 50 51
Eigenh. Schriftstück mit eigenh. Unterschrift an den Ratsherrn und Kupferstecher Christian von Mechel 20.08.1788 Lieber Herr von Mechel! die Physiognomik werden Sie nun erhalten haben die 3 Köpfe, besonders d Christuskopf sind noch nicht nach Wunsche corrigirt. ein wenig hohl seyn muß d Übergang von Nase zu Mund. D Christus in Kajephas ist gewiß noch nicht wie im Originale. Cuningham und Brooke vortrefliche Werke. Sagen Sie doch ____, daß ich gern Arbeit von seinem Bruder sähe. Könten od wollen Sie d armen Pfister von Schafhausen, von dem Ihnen auch schon geschrieben worden, zu sich nehmen? Zürich, d 20. 8. 88 Lavater. 52 53
35 FLEMMING, Johann Friedrich von 1670 - 1733 Der vollkommene Deutsche Jäger € 1.500 – 3.000 Band 1 Leipzig 1749 37 x 22,3 cm Titel Portrait, Titel in roter Schrift 22 Seiten 111 Seiten nummeriert 33 Seiten 60 Stiche (10 ausfaltbare, 50 einseitige) Einband Leder der Zeit Erste Ausgabe Deutsche Fischer Band 2 Leipzig 1724 36,6 x 22,1 cm Titel Titel in roter Schrift 4 Seiten 500 Seiten nummeriert 32 Seiten 50 Stiche (20 ausfaltbare, 30 einseitige) Einband Leder der Zeit 54 55
GUTACHTEN zu Nr. 1 Im Hintergrund, Mitte, von den Schiffsmasten etwas verdeckt, ist die Chiesa San Antonio Nuovo (San Antonio Thaumaturgo) zu erkennen. Den in der Sonne liegenden Fassaden nach zu schließen, entstand die Skizze um die Innsbruck 2001-02-24 Mittagszeit. Das mir im Original bekannte Gemälde Bauernsonntag, Öl auf Karton, 70 x 49,5 cm, ist Das kleine Bild ist weder signiert noch datiert. Die stilistischen Merkmale verbinden es jedoch zweifelsfrei mit dem rechts unten mit A. Walde signiert. Auf der Rückseite ist ein Etikett (siehe Gert Ammann, Frühwerk von Egon Schiele. Mit der charakteristish verknappten Darstellung, bei der nur die Andeutung der Alfons Walde, 3. Aufl., Innsbruck-Wien 1993, S. 247, links oben) mit der eigenhändigen Schiffsmasten ins Bild kommt, der Fokus der künstlerischen Aufmerksamkeit aber auf der Spiegelung der Boote im Beschriftung von Walde: links oben "Bauernsonntag", unten: Wasser und dem farbigen Spiel der Wellen liegt, steht die bisher unbekannte Skizze in einer Reihe mit Egon Kitzbühel, Tirol, (die rechte untere Ecke des Etiketts ist abgerissen) aufgeklebt. Schieles Bildern mit Schiffen im Hafen von Triest. Vor allem die wie Blitze über die Wasser hinzuckende Bewegung der Wellen, für die Schiele eine unverwechselbar ausdrucksstarke graphisch-malerische Formensprache findet (vgl. Die Position der beiden räumlich einander zugewandten, aber nach rechts (vom Kallir P84, dat. 1907) oder die ganz auf das Heck eines Bootes reduzierte Spiegelung wie in Kallir P116 (dat. Beschauer) blickenden Bauern entspricht jenem Gemälde im Museum Kitzbühel 1908), bieten sich zum Vergleich an.(ABB.2) Neben solch identischen, graphisch zeichnerischen (aus dem Nachlass Waldes stammend) aus dem Jahre 1927 (siehe Gert Ammann, Übereinstimmungen beobachtet man auch malerische Parallelen. Etwa, wenn Schiele in der Spiegelung des Alfons Walde, 3. Aufl., Innsbruck-Wien 1993, S. 220). Die Modellierung der Figuren, der Steuerruders, wo es ins Wasser taucht, einen roten Akzent setzt, oder das Grün der Spiegelung des Bootsrumpfs zum Schneepartien und der Bauerngehöfe im Hintergrund sind jedoch kompakter. In Rand hin rötlich aufhellt; in gleicher Weise, mit virtuoser Farbigkeit und unnachahmlich-fulminantem Schwung, der formalen und farblichen Anlage ist Ihr Gemälde jenem 1933 datierten akzentuiert Schiele den Schatten, der das Boot von der Kaimauer löst.(ABB.3) Dieser „Lichtspalt“ zwischen Schiff, Bauernsonntag in Ihrem Besitz nahestehend. Schatten und Kai zeigt sich als wohl kalkulierter Kunstkniff: Dies wird am Bild der Niederösterreichischen La desgalerie (Kallir P113) deutlich; dort scheint der Lichtspalt– wie die unterschiedliche Farbigkeit vermuten läßt Für Walde ist die monumental wirkende Positionierung der beiden Bauern inmitten des - erst nachträglich verlängert.(ABB.4) Doch sind es nicht allein die bereits angeführten Verbindungen zu Schieles Schneefeldes und dem ausgetretenen Weg charakteristisch. Das Zusammenspiel von Licht- und Triest-Bildern. Auch die Mal- bzw. Zeichenweise in anderen seiner Arbeiten der Jahre 1907/08 ermöglichen Schattenpartien, die Modellierung des zertretenen Schnees im Vordergrund und die weiche ähnlich aufschlußreichen Vergleich. So prägt der leuchtend rötlich-orange Farbton mehrere seiner Arbeiten dieser Bildung der Partien im Hintergrund lassen die stimmige Naturinterpretation in den reifen Zeit (Kallir P95, P130).(ABB.5) Ebenso findet sich der lockere, treffsicher-zupackende Pinselstrich, mit dem Werken Waldes evident werden. Das Gemälde zählt zu den reifen, eindrucksvollen Bildwerken Schiele die Farben zu abstrahierenden Gebilden fügt: So etwa weist das Detail einer Stadtlandschaft (Kallir P131) Waldes, mit denen er bereits zu seiner Zeit seine Kunden begeisterte. ganz ähnliche Pinselstrukturen, den gleichen fleckenhaften Farbauftrag auf wie die links am Kai liegenden Boote. (ABB. 6) Auf nur grob angedeutete Figuren wie die rechts am Kai, treffen wir auch in Arbeiten wie „Blaue Figur Das vorliegende Gemälde ist ein eigenhändiges Werk des Kitzbühler Malers Alfons vor Häusern“ von 1907 (Kallir P83).(ABB. 7) Für die mit wenigen, flüchtigen Strichen angedeutete Gliederung Walde (1891 - 1958) aus den beginnenden dreißiger Jahren. der Geschoße und Fenster des Gebäudes am rechten Bildrand zeigt seine Ölskizze „Am Donaukanal“ (Kallir P78) Übereinstimmungen von geradezu handschriftlicher Identität.(ABB. 8) Mit herzlichen Grüßen bin ich Auf Grund der oben angeführten Vergleiche und Argumente bin ich der Meinung, daß die bisher unbekannte Ölskizze „Boote im Canal Grande, Triest“ ein authentisches Werk aus der frühen Schaffensphase von Egon Schiele (1890-1918) ist. Den Vergleichsbeispielen nach denke ich an eine Entstehung im Herbst 1907. Gerichtlich beeideter Sachverständiger für Alfons Walde, Direktor des Ferdinandeums in Pension, Herausgeber der Alfons Walde Bücher, arbeitet am WVZ. GUTACHTEN zu Nr. 3 Lit.: J. Kallir, Egon Schiele: The Complete Works, London 1998 Boote im Canal Grande, Triest, um 1907 Chr. M. Nebehay, Egon Schiele. 1890-1918. Leben, Briefe, Gedichte, Salzburg/Wien 1979 Mit Ölfarben auf Papier gemalt und auf Karton aufgeklebt. 29 x 25,2 cm, stark verschmutzt. Die Wellenlinien des Wassers sowie die Takelage des Schiffs sind mit dem Pinselstil bzw. Bleistift in die noch Die gebräuchlichen technischen Angaben für diese Bildgruppe: Öl, Bleistift... ist nicht ganz zutreffend. Schiele hat frische Farbe gezeichnet. (ABB. 1) Die Darstellung wurde – offenbar später – zumindest unten etwas meist mit der Spitze eines Pinselstils in die frische Farbe gezeichnet (und so häufig untermalte Stellen freigelegt). beschnitten, wie an einer alten Aufschrift (Bleistift) verso erkennbar: „Bar(on?)...(Franz?) Schilli“ ging Weitere Aufschriften der Rückseite, mit Feder in brauner Tinte, sind mit freiem Auge nicht mehr zu entziffern dabei teilweise verloren. (könnten mit Hilfe neuer technischer Methoden aber sehr wahrscheinlich lesbar gemacht werden). Geht man dem Vermerk auf dem Klebezettel „H.O.R. Karrer“ nach, so findet sich um 1915 in Wien (lt. Lehmann online) ein Auf dem von Häusern flankierten Canal Grande von Triest ist ein Fischerboot mit einem kleineren Rudolf Karrer, Offizial im Eisenbahnministerium, im VII. Bez., Sigmundg.1. Ob dies Zufall oder für künftige Beiboot an einem Poller festgemacht. Daneben steht ein Mann, ein weiterer scheint im Boot zu sitzen, Provenienzrecherche relevant ist, wird zu klären sein. links von ihm ein Feuer von dem Rauch hochsteigt. Die an der gegenüberliegenden Seite des Kanals liegenden Boote sind nur flüchtig skizziert. Egon Schiele (lt. Kallier und Nebehay 1979) unternahm mehrmals spontane Reisen nachTriest (manchmal in Begleitung seiner Schwester Gertrude). Als Halbwaisen nach ihrem Vater, der Bahnbediensteter war, genossen sie Die Örtlichkeit ist klar beschrieben. Hinter dem Boot, rechts, öffnet sich die heutige Piazza del Ponte weitgehende Fahrpreisermäßigung. Diese Reisen sind nicht im Einzelnen dokumentiert aber mehrere kleine datierte Rosso überragt von der dahinter liegenden serbisch-orthodoxen Kuppelkirche San Spiridione. Bilder aus dem Hafen von Triest weisen auf Aufenthalte in der zweiten Jahreshälfte 1907 und im ersten Halbjahr 1908 hin. 56 57
WALDE, Alfons 1891 - 1958 KOKOSCHKA, Oskar 1886 - 1980 Aurach bei Kitzbühel 1932 Amokläufer 1908/1909 Öl auf Karton, 70 x 59,5 cm, signiert, links unten: A.Walde Zeichnung Aquarell, Tempera, Deckweiß 24,9 x 18,2 cm Ergebnis: € 545.500 Monogrammiert links unten: OK Rückseitig: Skizze: Mädchen, Krokodil. Bleistift, Tusche, Schrift Ergebnis: € 768.600 58 59
AUKTION 73 17. Dezember 2020 Alte Meister - Moderne Kunst & Autographen Wir ersuchen um Einlieferungen 60
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