Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie - MediClin

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie - MediClin
Ausbildungscurriculum
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

MediClin Deister Weser Kliniken
Bad Münder

Klinik für Akutpsychosomatik und Psychotherapie
- Zentrum für körperliche und seelische Gesundheit -

Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Verhaltensmedizin
MediClin Deister Weser Kliniken
Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

                                         07/2015

Dr. med. Sigrid R.-M. Krause
Chefärztin
Sigrid.krause@mediclin.de

MediClin Deister Weser Kliniken
Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Verhaltensmedizin
Lug ins Land 5
31848 Bad Münder

www.deister-weser-kliniken.de
www.mediclin.de

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MediClin Deister Weser Kliniken
Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Inhaltsverzeichnis
1     Präambel.......................................................................................................................... 5
2     Weiterbildungsordnung Facharzt Psychosomatische Medizin und Psychotherapie .......... 6
    2.1     Weiterbildungsziel ..................................................................................................... 6
    2.2     Weiterbildungszeit ..................................................................................................... 6
    2.3     Weiterbildungsinhalte ................................................................................................ 6
3     Abbildung der Weiterbildungsordnung in den MediClin Deister Weser Kliniken ................ 9
4     Ausbildungsgrundlagen der MediClin Deister Weser Kliniken ........................................ 10
    4.1     Klinikstruktur ........................................................................................................... 10
      4.1.1        Weiterbildungsermächtigungen ........................................................................ 10
      4.1.2        Stellenplan ....................................................................................................... 10
    4.2     Organisation der Ausbildung ................................................................................... 10
      4.2.1        Bewerberprofil .................................................................................................. 10
      4.2.2        Ausbildungsbeauftragte Chefärztin .................................................................. 11
      4.2.3        Vereinbarkeit von Beruf und Familie................................................................. 11
      4.2.4        Weiterbildungsgespräche ................................................................................. 11
    4.3     Weiterbildungsinhalte in den MediClin Deister Weser Kliniken ................................ 11
      4.3.1        Einführungsveranstaltung für neue Ärzte ......................................................... 11
      4.3.2        Einarbeitungszeit.............................................................................................. 12
      4.3.3        Aufnahme und Diagnostik ................................................................................ 12
      4.3.4        Medizinische Versorgung der Patienten ........................................................... 12
      4.3.5        Stationäre Psychotherapie ............................................................................... 13
      4.3.6        Arbeit im multiprofessionellen Team................................................................. 13
      4.3.7        Tätigkeit in der Ausbildungsambulanz .............................................................. 14
      4.3.8        Konsil- und Liaisondienst ................................................................................. 14
      4.3.9        Sozialmedizinische Begutachtung .................................................................... 14
      4.3.10       Klinikinterne Fortbildung ................................................................................... 14
      4.3.11       Überregionale Fortbildungsveranstaltungen der Klinik ..................................... 14
      4.3.12       Weiterbildungskurse, Kongresse ...................................................................... 14
      4.3.13       Verfügbare Medien und Übungsplätze ............................................................. 15
5     Rotationsmodule (Facharztausbildung) .......................................................................... 16
    5.1     Allgemeines und Organisatorisches ........................................................................ 16
    5.2     Weiterbildungselemente .......................................................................................... 16
      5.2.1        Klinikinterne Theorieseminare .......................................................................... 16
      5.2.2        Klinikinterne praxisbegleitende Weiterbildungselemente .................................. 17
      5.2.3        Externe praxisbegleitende Weiterbildungsinhalte ............................................. 17

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

    5.3    Modul A (Basiscurriculum, 6 Monate) ...................................................................... 18
    5.4    Modul B (1. Aufbaucurriculum, 6 Monate) ............................................................... 18
    5.5    Modul C (2. Aufbaucurriculum, 6 Monate) ............................................................... 18
    5.6    Modul D (3. Aufbaucurriculum, 6 Monate) ............................................................... 18
    5.7    Modul E (4. Aufbaucurriculum, 6 Monate) ............................................................... 19
    5.8    Springermodul (6 Monate) ....................................................................................... 19
    5.9    Modul Innere Medizin (12 Monate) .......................................................................... 19
    5.10   Modul Psychiatrie (12 Monate) ................................................................................ 19
6     Hausübergreifendes Rotationsprogramm der MediClin .................................................. 20
    6.1    MediClin Seepark Klinik, Bad Bodenteich................................................................ 20
    6.2    MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel ..................................................................... 20
    6.3    MediClin Reha-Zentrum/ Klinik am Hahnberg, Bad Wildungen................................ 21
    6.4    MediClin Albert Schweizer und Baar Klinik, Königsfeld ........................................... 21
    6.5    MediClin Klinik am Vogelsang, Donaueschingen..................................................... 22
    6.6    MediClin Klinikum Soltau, Soltau............................................................................. 22
    6.7    MediClin Dünenwaldklinik, Ostseebad Trassenheide ............................................... 23
7     Zusatzbezeichnungen und Profilierungen....................................................................... 24
    7.1    ADHS im Erwachsenenalter und Beruf.................................................................... 24
    7.2    Psychoonkologie ..................................................................................................... 25

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

1      Präambel
Das Ausbildungscurriculum und seine Ausgestaltung gehen auf eine Initiative der
Führungsebene der Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Verhaltensmedizin der
MediClin Deister Weser Kliniken in Bad Münder zurück. Ziel ist es, die Ausbildung von
Ärztinnen und Ärzten in der Weiterbildung und die Fortbildung nach Erlangung des
Facharztes für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie strukturiert und effektiv zu
gestalten. Da Psychosomatik aber nicht nur ein Gebiet der Weiterbildung ist, sondern
überhaupt eine herausragende Rolle in der Versorgung von Patienten spielt, gelten die
folgenden Ausführungen für alle ärztlichen Berufsgruppen, unabhängig von ihrer
Spezialisierung.
Das Ausbildungscurriculum ist ein Instrument, das gleichermaßen den Interessen der
einzelnen Mitarbeiter und denen der MediClin Deister Weser Kliniken Rechnung trägt.
Die Dokumentation der Weiterbildungsinhalte erfolgt im Logbuch der Bundesärztekammer.
Die Fachklinik für Psychosomatische Medizin versorgt eine große Anzahl Patienten in nahezu
allen Bereichen der Psychosomatischen Medizin. Den Schwerpunkt bildet die
Psychosomatische Rehabilitation, darüber hinaus werden auch akutstationäre Behandlungen
durchgeführt. Eine Ausbildungsambulanz ermöglichst es, auch die ambulanten
Weiterbildungsabschnitte zu absolvieren, durch die konsiliarische Versorgung der beiden
Schwesterkliniken (Onkologie und Gastroenterologie) sowie der Klinik für Akutpsychosomatik
und Psychotherapie können auch die in der Facharztweiterbildung geforderten Erfahrungen
im Konsiliar- und Liaisondienst gemacht werden. Der Schwerpunkt der Weiterbildung liegt für
den Facharzt im Bereich der Verhaltenstherapie.
Die Vermittlung der theoretischen Inhalte sowie die Selbsterfahrung erfolgen in Kooperation
mit Weiterbildungsinstituten in der Region, die Kosten hierfür werden vollständig
übernommen.
Im Rahmen der Weiterbildung zum Facharzt für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie können drei Jahre an den Mediclin Deister Weser Kliniken absolviert werden.
Die theoretischen Weiterbildungsinhalte werden durch die Beteiligung der Klinik an
überregionalen Weiterbildungsverbünden sichergestellt (Borkumcurriculum der ÄKWL;
Langeoogwoche der ÄKN; Akademie für Verhaltenstherapie Münster).
Mit dem Ausbildungscurriculum möchten die MediClin Deister Weser Kliniken ihren Anspruch
als attraktiver Arbeitgeber dokumentieren und unterstreichen. Ein definiertes
Weiterbildungscurriculum unterstützt die zielgerichtete Ausbildung der Ärzte. Die
auszubildenden Ärzte verpflichten sich im Gegenzug, sich die notwendigen theoretischen
Kenntnisse selbstständig anzueignen und an den klinikumsinternen Weiterbildungsangeboten
regelmäßig teilzunehmen.
Das Ausbildungscurriculum unterstützt zudem die Führungsebene der MediClin Deister Weser
Kliniken in dem Bestreben, Kompetenzen und Diensttätigkeiten innerhalb eines sehr breiten
klinischen Spektrums qualitativ hochwertig vorzuhalten.
Eine Überarbeitung und Aktualisierung dieses Ausbildungscurriculums erfolgt nach ca. zwei
Jahren. Dabei sollen die Erfahrungen und Überlegungen der auszubildenden Ärzte mit dem
Ausbildungscurriculum angemessen berücksichtigt werden.

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

2         Weiterbildungsordnung Facharzt Psychosomatische Medizin
          und Psychotherapie
Es gilt die Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Niedersachsen vom 27.11.2004 in
der Fassung vom 24.11.2012 mit Wirkung zum 1.2.2013.

2.1       Weiterbildungsziel
Das Gebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie umfasst die Erkennung,
psychotherapeutische Behandlung, Prävention und Rehabilitation von Krankheiten und
Leidenszuständen, an deren Verursachung psychosoziale und psychosomatische Faktoren
einschließlich dadurch bedingter körperlich-seelischer Wechselwirkungen maßgeblich beteiligt
sind.
Ziel der Weiterbildung im Gebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist die
Erlangung    der     Facharztkompetenz      nach Ableistung  der   vorgeschriebenen
Weiterbildungszeiten und Weiterbildungsinhalte.

2.2       Weiterbildungszeit
60 Monate bei einem Weiterbildungsermächtigten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 6
Abs. 1 Satz 1 davon
      •    12 Monate in Psychiatrie und Psychotherapie, davon können 6 Monate Kinder- und
           Jugendpsychiatrie und -psychotherapie angerechnet werden
      •    12 Monate im Gebiet Innere Medizin oder Allgemeinmedizin, davon können 6
           Monate in anderen Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung angerechnet
           werden
      •    können bis zu 24 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet/angerechnet werden

2.3       Weiterbildungsinhalte
Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in
      •   der Prävention, Erkennung, psychotherapeutischen Behandlung und Rehabilitation
          psychosomatischer Erkrankungen und Störungen einschließlich Familienberatung,
          Sucht- und Suizidprophylaxe
      •   der praktischen Anwendung von wissenschaftlich anerkannten Psycho-
          therapieverfahren und Methoden, insbesondere der kognitiven Verhaltenstherapie
          oder der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie
      •   der Indikationsstellung zu soziotherapeutischen Maßnahmen
      •   Erkennung und Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter
      •   Grundlagen der Erkennung und Behandlung innerer Erkrankungen, die einer
          psychosomatischen Behandlung bedürfen
      •   Erkennung und Behandlung seelisch-körperlicher Wechselwirkungen bei chronischen
          Erkrankungen, insbesondere onkologischen, neurologischen, kardiologischen,
          orthopädischen und rheumatischen Erkrankungen sowie Stoffwechsel- und
          Autoimmunerkrankungen

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    •   der psychiatrischen Anamnese und Befunderhebung
    •   der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie unter besonderer Berücksichtigung der
        Risiken des Arzneimittelmissbrauchs
    •   der Erkennung und         psychotherapeutischen     Behandlung      von   psychogenen
        Schmerzsyndromen
    •   autogenem Training oder progressive Muskelentspannung oder Hypnose
    •   der Durchführung supportiver und psychoedukativer Therapien bei somatisch
        Kranken
    •   Grundlagen in der Verhaltenstherapie und psychodynamisch/tiefenpsychologisch
        fundierten Psychotherapie
    •   Kriseninterventionen unter Supervision
    •   35 Doppelstunden Balintgruppenarbeit bzw. interaktionsbezogene Fallarbeit
    •   psychosomatisch-psychotherapeutische Konsiliar- und Liaisondienst

Theorievermittlung: 240 Stunden in

    •   psychodynamischer Theorie: Konfliktlehre, Ich-Psychologie, Objektbeziehungstheorie,
        Selbstpsychologie
    •   neurobiologischen       und        psychologischen       Entwicklungskonzepten,
        Entwicklungspsychologie, Psychotraumatologie, Bindungstheorie
    •   allgemeiner und    spezieller   Psychopathologie,   psychiatrischer    Nosologie   und
        Neurobiologie
    •   allgemeiner und spezieller Neurosen-, Persönlichkeitslehre und Psychosomatik
    •   den theoretischen Grundlagen in der Sozial-, Lernpsychologie sowie allgemeiner und
        spezieller Verhaltenslehre zur Pathogenese und Verlauf
    •   psychodiagnostischen Testverfahren und der Verhaltensdiagnostik
    •   Dynamik der Paarbeziehungen, der Familie und der Gruppe einschließlich
        systemische Theorien
    •   den theoretischen Grundlagen der psychoanalytisch                   begründeten    und
        verhaltenstherapeutischen Psychotherapiemethoden
    •   Konzepten der Bewältigung von somatischen Erkrankungen sowie Technik der
        psychoedukativen Verfahren und speziellen Verfahren der Diagnostik bei seelisch-
        körperlichen Wechselwirkungen, insbesondere in der Onkologie, Diabetologie,
        Geriatrie, Gynäkologie und anderen somatischen Disziplinen
    •   Prävention, Rehabilitation, Krisenintervention,     Suizid-   und     Suchtprophylaxe,
        Organisationspsychologie und Familienberatung
Diagnostik
    •   100 dokumentierte und supervidierte Untersuchungen (psychosomatische Anamnese
        einschließlich standardisierter Erfassung von Befunden, analytisches Erstinterview,
        tiefenpsychologisch-biographische Anamnese, Verhaltensanalyse, strukturierte
        Interviews und Testdiagnostik)
    •   20 Untersuchungen im psychosomatischen Konsiliar- und Liaisondienst

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Behandlung
1500 Stunden Behandlungen und Supervision nach jeder vierten Stunde (Einzel- und
Gruppentherapie einschließlich traumaorientierter Psychotherapie, Paartherapie einschließlich
Sexualtherapie sowie Familientherapie) bei mindestens 40 Patienten aus dem gesamten
Krankheitsspektrum des Gebietes mit besonderer Gewichtung der psychosomatischen
Symptomatik unter Einschluss der Anleitung zur Bewältigung somatischer und
psychosomatischer Erkrankungen und Techniken der Psychoedukation
Von den 1500 Behandlungsstunden sind wahlweise in einer der beiden Grundorientierungen
abzuleisten:
    •   in den psychodynamischen/tiefenpsychologischen Behandlungsverfahren
            o   6 Einzeltherapien über 50 bis 120 Stunden pro Behandlungsfall
            o   6 Einzeltherapien über 25 bis 50 Stunden pro Behandlungsfall
            o   4 Kurzzeittherapien über 5 bis 25 Stunden pro Behandlungsfall
            o   10 Kriseninterventionen unter Supervision
            o   2 Paartherapien über mindestens 10 Stunden
            o   2 Familientherapien über 5 bis 25 Stunden
            o   25 Fälle der Durchführung supportiver und psychoedukativer Therapien bei
                somatisch Kranken
            o   100 Sitzungen Gruppenpsychotherapien mit 6 bis 9 Patienten
oder
    •   in verhaltenstherapeutischen Verfahren
            o   10 Langzeitverhaltenstherapien mit 50 Stunden
            o   10 Kurzzeitverhaltenstherapien mit insgesamt 200 Stunden
            o   4 Paar- oder Familientherapien
            o   6 Gruppentherapien (differente Gruppen wie indikative Gruppe            oder
                Problemlösungsgruppe), davon ein Drittel auch als Co-Therapie
            o   16 Doppelstunden autogenes Training oder progressive Muskelentspannung
                oder Hypnose

Selbsterfahrung in der gewählten Grundorientierung wahlweise
    •   150 Stunden psychodynamische/tiefenpsychologische oder psychoanalytische
        Einzelselbsterfahrung und 70 Doppelstunden Gruppenselbsterfahrung
oder
    •   70 Doppelstunden verhaltenstherapeutische Selbsterfahrung einzeln oder in der
        Gruppe

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

3       Abbildung der Weiterbildungsordnung in den MediClin Deister
        Weser Kliniken
Die Fachklinik für Psychosomatische Medizin der MediClin Deister Weser Kliniken bietet ein
Ausbildungscurriculum an, das die vollständige Weiterbildung zum Facharzt für
psychosomatische Medizin und Psychotherapie - also auch den Bereich Innere Medizin -
umfasst.
Rotationen in andere Einrichtungen zur Erlangung der Facharztreife sind demnach nicht
notwendig, aber natürlich möglich.
Eine Besonderheit der Weiterbildung für den Facharzt zur psychosomatischen Medizin und
Psychotherapie bzw. für die Zusatzbezeichnung fachgebundene Psychotherapie sind im
Vergleich zu anderen Facharztweiterbildungen die umfangreichen Theoriebausteine sowie
Selbsterfahrung und Supervision.
Die Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie führt regelmäßig interne
Weiterbildung durch, in denen ein Teil dieser Theoriestunden absolviert werden kann. Es
hinaus besteht eine enge Kooperation mit anerkannten Weiterbildungsinstituten in der Region,
um
    •     die Selbsterfahrung, die extern absolviert werden muss, anbieten zu können
    •     ein vollständiges Theoriecurriculum anbieten zu können
    •     die Möglichkeit zu bieten, einen Teil der Supervision auch extern durchführen zu
          können
Alle Weiterbildungskosten bei den Weiterbildungsinstituten werden übernommen.
Auch wenn die Begutachtung nicht mehr ausdrücklich gefordert wird, empfiehlt die Klinik
zusätzlich zu den Entlassungsbriefen für die Kostenträger, die Gutachtencharakter haben,
insgesamt 10 Gutachten aus den Bereichen Sozial-, Zivil- und Strafrecht zu erstellen, soweit
entsprechende Gutachtenaufträge vorliegen.
Die Fachklinik für Psychosomatische Medizin betreut die beiden Schwesterkliniken für
Onkologie und Gastroenterologie, daneben werden Weiterbildungsinhalte auch in der Klinik
für Akutpsychosomatik und Psychotherapie vermittelt. Durch diese Kooperationen ist es
möglich, auch die geforderten Weiterbildungsbestandteile im Bereich Konsil- und
Liaisondienst abzubilden.
Die in der Weiterbildungsordnung geforderten ambulanten Psychotherapien können während
der Arbeitszeit in der Ausbildungsambulanz absolviert werden. Durch Kooperationsprojekte im
Rahmen der integrierten Versorgung werden jährlich über 200 Patienten ambulant
psychotherapeutisch versorgt. Dabei       wird das gesamte Spektrum der ambulanten
Psychotherapie abgedeckt.

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

4         Ausbildungsgrundlagen der MediClin Deister Weser Kliniken

4.1       Klinikstruktur

4.1.1 Weiterbildungsermächtigungen

      •  Weiterbildungsermächtigung     im    Gebiet   Psychosomatische       Medizin   und
         Psychotherapie (3 Jahre; Dr. med. S. R.-M. Krause)
   •     Weiterbildungsermächtigung     Sozialmedizin    (12   Monate ganztägige        und
         hauptberufliche Weiterbildung oder theoretische und praktische Beschäftigung mit
         sozialmedizinischen Fragestellungen unter Anleitung über 3 Jahre; Dr. med. S. R.-M.
         Krause)
   •     Weiterbildungsermächtigung Innere Medizin (1 Jahr; PD Dr. med. Engel, ÖÄ Abt.
         Onkologie)
Somit ist es durch Rotation möglich, die gesamte Facharztweiterbildung Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie an den MediClin Deister Weser Kliniken zu absolvieren.
12 Monate Weiterbildungszeit in Psychosomatischer Medizin und Psychotherapie sind für die
Facharztweiterbildung Psychiatrie und Psychotherapie anrechenbar.

4.1.2 Stellenplan

      •    1 Chefärztin
      •    3 Oberärzte
      •    7 Ärztinnen/ Ärzte (Fachärzte und Weiterbildungsassistenten)
      •    9 Psychologische PsychotherapeutInnen (approbiert oder in Ausbildung)
Um eine gezielte Wissensvermittlung zu erzielen, wird auf ein ausgewogenes
Zahlenverhältnis von weiterzubildenden Ärzten und erfahrenen Kollegen geachtet.

4.2       Organisation der Ausbildung

4.2.1 Bewerberprofil

Als mögliche Bewerber kommen Berufsanfänger nach dem Studium, bereits in Weiterbildung
befindliche Assistenten, Austauschassistenten im Rahmen der psychosomatischen,
neurologischen oder allgemeinmedizinischen Weiterbildung oder Fachärzte mit dem Wunsch
zum Erlangen einer Zusatzbezeichnung/ Profilierung infrage.
Unsere Bewerber haben zudem Interesse und Begeisterung für:
      •    Medizin auf der Grundlage des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells
      •    Begegnung mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen
      •    interdisziplinäres Arbeiten
      •    Teamfähigkeit und soziale Kompetenz
      •    klinische Wissenschaft

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

4.2.2 Ausbildungsbeauftragte Chefärztin

Die Ausbildungsbeauftragte Chefärztin koordiniert und steuert die Ausbildung in den MediClin
Deister Weser Kliniken und ist für die Mitarbeiter die erste Ansprechpartnerin. Sie ist für die
Verbindlichkeit und Weiterentwicklung des Ausbildungscurriculums und die Initiierung von
Ausbildungsgesprächen verantwortlich.

4.2.3 Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Von besonderer Bedeutung ist für unser Team die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Unsere Team- und Arbeitsstrukturen sind seit Jahren darauf ausgerichtet. Wir glauben auch
nicht, dass es zu wenige Interessenten für den Arztberuf gibt, wir glauben aber, dass viele
Kollegen und Kolleginnen häufig Beruf und Familie nicht unter einen „Hut bekommen“. Daher
bietet unsere Klinik besonders familienfreundliche und flexible Arbeitszeiten, dies gilt
insbesondere auch für die Beteiligung an Nacht- und Wochenenddiensten.
Es besteht zudem eine Möglichkeit, Kinder durch unsere hauseigene Kinderbetreuung
versorgen zu lassen.

4.2.4 Weiterbildungsgespräche

Ausbildungsgespräche werden jährlich durch die Chefärztin - gemäß den Vorgaben der
Weiterbildungsordnung - geführt. Hierbei werden folgende Aspekte thematisiert:
      •    Persönliche Lernziele basierend auf dem Ausbildungscurriculum und dem
           Rotationsprogramm
      •    Bisheriger Ablauf des Rotationsprogramms und der zuletzt durchgeführten
           Rotationen (Erreichungsgrad, ausstehende Maßnahmen etc.)
      •    Festlegung weiterer Ziele und Rotationen nach Vorbildung, Fähigkeiten, Neigungen
           und Möglichkeiten des Mitarbeiters
      •    Erwartungen der Chefärztin an den Mitarbeiter
Die Ziele und der bisherige Erreichungsgrad werden durch den Mitarbeiter und der Chefärztin
festgelegt und im Logbuch der Bundesärztekammer protokolliert. Eine Überprüfung und
Neuformulierung wird jährlich vorgenommen.

4.3       Weiterbildungsinhalte in den MediClin Deister Weser Kliniken

4.3.1 Einführungsveranstaltung für neue Ärzte
Mit dem Ziel einer idealen Vorbereitung auf den Klinikalltag sowie eines reibungslosen
Einstiegs in das Unternehmen, werden alle neu eingestellten Ärzte der MediClin Deister
Weser Kliniken eingeladen zur „Einführungsveranstaltung für neue Ärzte“.
Bei dieser Qualifizierungsmaßnahme an zentraler Stelle vermitteln interne und externe
Experten folgende theoretischen und praktischen Inhalte:
      •    Unternehmensvorstellung und Karrierechancen der MediClin
      •    Das deutsche Gesundheitswesen/ Sozialgesetzgebung
      •    professionelle Arzt-Patienten-Kommunikation
      •    interkulturelle Kompetenzen mit Patienten und im Kollegenteam
      •    Arztbriefschreibung, Therapieverfahren und KTL-Dokumentation
      •    Internes und externes Qualitätsmanagement

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MediClin Deister Weser Kliniken
Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Neu eingestellte Ärztinnen und Ärzte aus Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken der
MediClin erhalten bei dieser von der Landesärztekammer mit 20 Fortbildungspunkte dotierten
Veranstaltung zudem die Möglichkeit sich zu vernetzen und untereinander auszutauschen.
Die Einführungsveranstaltung für neue Ärzte wird in einem regelmäßigen Turnus angeboten
und sollte zeitnah, innerhalb der ersten Wochen nach erfolgter Einstellung besucht werden.
Weiterführende Details zu den Inhalten und alle Termine stehen im Seminarprogramm der
MediClin Akademie im Intranet und Internet zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt über das
Chefarztsekretariat.

4.3.2 Einarbeitungszeit

In den ersten vier Wochen haben die Kolleginnen und Kollegen genügend Zeit, das Team, die
Klinik sowie die diagnostischen und therapeutischen Abläufe kennen zu lernen. Die
Geschwindigkeit, mit der eigene Verantwortung übernommen wird, richtet sich hierbei nach
den beruflichen und fachspezifischen Vorerfahrungen. Zur Einarbeitung gehört es auch,
zunächst bei Aufnahmegesprächen und Therapiesitzungen zuzuhören bzw. an
Gruppensitzungen als Co- Therapeut teilzunehmen.

4.3.3 Aufnahme und Diagnostik

Grundsätzlich wird in einem Bezugstherapeutensystem gearbeitet. Das heißt, dass Ärzte und
Diplompsychologen gleichberechtigt miteinander arbeiten und sich unterstützen und
ergänzen.
Zu den Aufgaben im Rahmen der Facharztausbildung für psychosomatische Medizin und
Psychotherapie gehören natürlich alle körperlichen Untersuchungen, Anwendungen und
Verordnungen, sowie die Pharmakologie. Dazu zählen sowohl die allgemeinärztliche als auch
die psychosomatisch-psychotherapeutische Untersuchung und Diagnostik. Hierzu gehören
neben der körperlichen Untersuchung die Anamneseerhebung, biographische Anamnese
sowie Verhaltensanalyse.
Die Diagnostik wird ergänzt durch psychologische Testdiagnostik, die im Rahmen der
bezugstherapeutischen Tätigkeit ebenfalls selbst durchgeführt wird. Die Klinik verfügt über ein
modernes EDV-gestütztes Testsystem, das auch Möglichkeiten zur kognitiven Testung und
differenzierten Leistungsdiagnostik umfasst. Zur Diagnostik in der psychosomatischen Medizin
gehört auch die Sichtung und Bewertung der oft umfangreichen Vorbefunde.
Zur Klärung diagnostischer Fragen kann in den MediClin Deister Weser Kliniken auf die
Kompetenz von Fachärztinnen und Fachärzte für Neurologie, Psychiatrie, Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Onkologie und Hämatologie, Gynäkologie sowie
Innere Medizin und Gastroenterologen zurückgegriffen werden.
Zur Klärung spezieller diagnostischer Fragestellungen besteht eine enge Kooperation mit
einem Orthopäden und einem Kardiologen vor Ort und den entsprechenden fachärztlichen
Angeboten der Region.

4.3.4 Medizinische Versorgung der Patienten

Die Ärztinnen und Ärzte der Fachklinik für Psychosomatische Medizin sind auch für die
organmedizinische und psychopharmakologische Behandlung der Patienten zuständig.
Um ein passives Krankheitsverhalten der Patienten zu vermeiden und die Übernahme von
Selbstverantwortung anzuregen, spielen Visiten nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen
werden den Patienten regelmäßige Sprechstunden angeboten.

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MediClin Deister Weser Kliniken
Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Die Supervision der medizinischen Betreuung erfolgt in der Klinik durch Fachärzte für
Psychiatrie bzw. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Zur Klärung diagnostischer
und therapeutischer Fragen mit den Nachbardisziplinen werden regelmäßige
Konsilkonferenzen durchgeführt (wöchentlich). Hierdurch besteht die Möglichkeit weiter in der
allgemein medizinischen Versorgung von Patienten kompetent zu bleiben sowie
Spezialkenntnisse auch in Gebieten der Innere Medizin (z.B. Onkologie und
Gastroenterologie) zu erwerben.

4.3.5 Stationäre Psychotherapie

Der Schwerpunkt der ärztlichen Tätigkeit liegt in der bezugstherapeutischen Versorgung von
Patienten. Hierzu gehört die Durchführung von regelmäßigen Einzelgesprächen,
psychoedukativen Seminaren sowie Psychotherapiegruppen.
Im Rahmen der Einzeltherapie kann Kompetenz im Bereich der Verhaltenstherapie erworben
werden, das gleiche gilt für die Gruppentherapie. Erlernt werden kann sowohl die
Durchführung offener Psychotherapiegruppen (verhaltenstherapeutische Problemlösegruppe,)
als auch störungsspezifischer Gruppen (Angststörung, ADHS im Erwachsenenalter,
Depression, soziales Kompetenztraining, Stressbewältigungstraining, Arbeitsplatzprobleme).
Ebenso besteht die Möglichkeit, Paar- und Familiengespräche durchzuführen.
Die Arbeit in der stationären Psychotherapie findet in therapeutischen Teams statt, dies ist
sowohl für die Ausbildung als auch für die weitere Freude an der Berufstätigkeit von großer
Bedeutung. Die Supervision der Diagnostik erfolgt durch Zweitsichten durch die Chefärztin,
bei den Oberärzten, die Supervision der Therapie in zwei Teamsitzungen pro Woche, in
denen Gelegenheit besteht, alle Patienten ausführlich zu besprechen. Für die Supervision der
künftigen ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten bieten sowohl die Chefärztin als
auch die Oberärzte regelmäßige Einzel- und Gruppensupervisionen an.

4.3.6 Arbeit im multiprofessionellen Team

Da wir davon ausgehen, dass Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen nicht von einer
Berufsgruppe – Ärzte oder Diplompsychologen - alleine behandelt werden können, sondern
ein multiprofessionelles Behandlungsangebot benötigen, bietet unsere Art der stationären
Rehabilitation die Möglichkeit, in einem großen multiprofessionellen Team zu arbeiten. Hierbei
können die Möglichkeiten der folgenden Berufsgruppen kennen gelernt und die Kooperation
geübt werden:
    •    Psychologische Psychotherapeuten
    •    Physiotherapie
    •    Sporttherapie
    •    Ergotherapie
    •    Künstlerische   Therapie    (Gestaltungstherapie,     Maltherapie,    Musiktherapie,
         Tanztherapie, Körpertherapie)
    •    Sozialdienst
    •    Co-Therapie
    •    Klinikseelsorge
Die genannten Berufsgruppen nehmen an den regelmäßigen Teamsitzungen teil, so dass ein
Bild des Patienten in einer Mehrebenen-Perspektive erarbeitet werden kann.

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4.3.7 Tätigkeit in der Ausbildungsambulanz

Betreut werden etwa 200 Patienten pro Jahr. Zu den Aufgaben gehört sowohl die
Erstdiagnostik als auch ambulante Einzel- und Gruppenpsychotherapie. Die Supervision
erfolgt hierbei durch den Leiter der Ambulanz.
Ambulante Einzeltherapien werden aber auch im Rahmen der GKV durchgeführt. Bei der
ambulanten Psychotherapie ist es von besonderer Bedeutung, Erfahrungen mit der
Langzeitbetreuung von Patienten zu machen. Deswegen erfolgt der Einsatz in der Ambulanz
nicht im Rahmen eines zeitlich eng befristeten Rotationsmoduls sondern parallel zum Einsatz
auf den Stationen. In der Regel behandeln die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen an einem
halben Tag pro Woche ihre ambulanten Patienten und können so die in der
Weiterbildungsordnung vorgeschriebenen ambulanten Langzeittherapien realisieren.

4.3.8 Konsil- und Liaisondienst

Die Fachklinik für psychosomatische Medizin versorgt im Sinne eines Konsil- und
Liaisondienstes die beiden Schwesternkliniken für Onkologie und Gastroenterologie. Hier
finden regelmäßige gemeinsame Besprechungen statt.
Der Konsil- und Liaisondienst wird durch die zuständigen Oberärzte bzw. der Chefärztin der
Klinik supervidiert.

4.3.9 Sozialmedizinische Begutachtung

Bereits während der Tätigkeit als Stationsarzt und Bezugstherapeut wird durch das Abfassen
der REHA-Entlassbriefe eine hohe Kompetenz in Sozialmedizin erworben. Diese kann durch
das Erstellen ausführlicher Fachgutachten im Rahmen von Sozialgerichtsprozessen erweitert
werden.
Die psychosomatische Begutachtung stellt nicht nur während der Kliniktätigkeit sondern im
gesamten weiteren Berufsleben eine wichtige und interessante Zusatzaufgabe und Neben-
verdienstmöglichkeit dar.

4.3.10 Klinikinterne Fortbildung

    •   Teamkonferenz einmal pro Woche
    •   Klinikinternes Weiterbildungsseminar (Montagfortbildung, wöchentlich)
    •   Hausinterne Schulungen, z. B. Notfallmanagement
    •   Interne (wöchentlich) Supervision, bei Bedarf täglich
    •   Wöchentliche Kurvenvisiten

4.3.11 Überregionale Fortbildungsveranstaltungen der Klinik

    •   ADHS-Symposium der Deister Weser Kliniken in Bad Münder
    •   Symposium zu Beruf und Psyche der Deister Weser Kliniken in Bad Münder

4.3.12 Weiterbildungskurse, Kongresse

Basis für die individuelle Fort- und Weiterbildung auf Seminaren und Kongressen ist die
Konzernbetriebsvereinbarung zur Fort- und Weiterbildung, in der sich Regelungen bezüglich

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der finanziellen Unterstützung und ggf. Freistellung durch das Unternehmen finden (siehe
Intranet > MediClin Akademie).
Den Assistenten stehen dazu 5 Weiterbildungstage im Jahr zur Verfügung. Der Besuch von
speziellen Weiterbildungskursen (z.B. EMDR, IRRT, Begutachtung) und der Jahrestagungen
der für unsere Klinik relevanten Fachgesellschaften (z.B. DGPPR, DGPM, DGPPN, DGSS,
DeGPT) wird gefördert.

4.3.13 Verfügbare Medien und Übungsplätze

    •   Frei zugängliche Bibliothek
    •   Umfassendes Angebot an Fachzeitschriften
    •   Frei zugängliches Klinikarchiv mit Befunden, Fotos, Fachvorträgen, Präsentationen
    •   Frei zugänglicher Internet-Anschluss
    •   Supervisionsraum (Video, Fernseher)

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5     Rotationsmodule (Facharztausbildung)
Die Rotationsmodule stellen einen inhaltlich strukturierten Ausbildungsablauf dar, der einer
zielgerichteten und effizienten Ausbildung Rechnung trägt. Die Reihenfolge der Rotation ist
dabei von untergeordneter Bedeutung.
Aufgrund der organisatorischen Besonderheiten eines Klinikbetriebes besteht kein absoluter
Anspruch der Mitarbeiter auf eine bestimmte Reihenfolge oder den nahtlosen Übergang von
einem Modul in das nächste.
Gleichwohl besteht das Ziel des Ausbildungscurriculums in der weitgehenden Einhaltung der
vorgegebenen Struktur. Jeder Mitarbeiter soll – je nach Ausbildungsstand – jedes
Rotationsmodul durchlaufen.
„Quereinsteiger“ mit Vorkenntnissen werden vom der Chefärztin dem Ausbildungsniveau
entsprechend Rotationsmodulen zugewiesen.
Für jeden Bereich, in dem Rotationsmodule stattfinden, ist in den MediClin Deister Weser
Kliniken ein Oberarzt definiert. Dieser ist für die Umsetzung der Ausbildungsinhalte pro
Rotationsmodul verantwortlich.

5.1    Allgemeines und Organisatorisches
Da in der psychosomatischen Klinik nicht stations- oder störungsbezogen behandelt wird, alle
Bezugstherapeuten im Verlauf ihrer Ausbildung also alle Störungsbilder erleben, richtet sich
die Rotation nach den einzelnen Bausteinen des Curriculums (Basis- und Aufbaucurricula).
In den Deister Weser Kliniken wird Teambezogen gearbeitet.
Drei dieser Teams decken das gesamte Spektrum der Störungsbilder der Fachklinik für
Psychosomatik und Verhaltensmedizin ab, ein Team ist für die Versorgung von Patienten der
Klinik für Akut-Psychosomatik und Psychotherapie zuständig.
Je nach personeller Besetzung gibt es Verschiebungen innerhalb der Curricula, so dass eine
grundsätzliche tabellarische Darstellung erfolgte, die aber überwiegend die tatsächlichen
Verhältnisse wiedergibt.
Die Zuständigkeit der Oberärzte wechselt etwa alle 6 – 9 Monate, z.T. auch die Gruppenarbeit
der Mitarbeiter in Weiterbildung. So findet ein besserer Wissenstransfer unterschiedlicher
Schwerpunkte statt, was der Weiterbildung sehr zu gute kommt.

5.2    Weiterbildungselemente

5.2.1 Klinikinterne Theorieseminare

Die klinikinternen Theorieseminare sind in ein Basiscurriculum und Aufbaucurricula unterteilt.
Die Teilnahme an den Aufbaucurricula setzt das Basiscurriculum voraus. Da das
Basiscurriculum halbjährlich durchgeführt wird und die Aufbaucurricula in sich keine
abgeschlossenen Einheiten bilden, ist der Besuch der Theorieseminare grundsätzlich in 3
Jahre abzuschließen.
Für die Organisation und die Inhalte der einzelnen Seminare ist jeweils ein Mitarbeiter der
Klinik hauptverantwortlich. Am Beginn des Aufbaucurriculums werden Arbeitsgruppen zu
ausgewählten Themen gebildet und von einem erfahrenen Mitarbeiter der Klinik beraten. Der
Schwerpunkt der Vorbereitung der einzelnen Weiterbildungseinheiten liegt jedoch bei den
Weiterbildungskandidaten selbst.

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

5.2.2 Klinikinterne praxisbegleitende Weiterbildungselemente

Diese Elemente der Weiterbildung sind integraler Bestandteil der klinischen Tätigkeit und
werden von der Chefärztin letztverantwortet. Die Durchführung erfolgt aber auch bei den
jeweiligen Oberärzten). Die Dokumentation der Erstuntersuchungen und der Therapien erfolgt
in der Regel in den jeweiligen Krankenakten.
Grundlagen und Anwendung der Weiterbildungsinhalte werden theoretisch und praktisch im
Rahmen von individuellen Behandlungsplanungen sowie Fallvorstellungen erlernt.
Angesichts der Tatsache, dass sich die moderne Psychotherapie von einer
methodenorientierten hin zu einer patienten- und störungszentrierten Behandlungsform hat,
kommen in den DWK unterschiedliche Therapieverfahren zum Einsatz.:
Kognitive Verhaltenstherapie, je nach Indikation als Einzel- oder Gruppentherapie; DBT nach
Linehan, einschl. Skills- Training, aber auch Musik-, Kreativ- Sporttherapie und alle Angebote
der Fachklinik für Psychosomatische Rehabilitation.
Ebenfalls klinikintern werden auf Kosten der Klinik Interaktionelle Fallarbeit, im Umfang von 35
Doppelstunden sowie 2 x 8 Doppelstunden Progressive Muskelentspannung angeboten.
Im Rahmen der Klinikarbeit besteht auch die Möglichkeit, die geforderten
Behandlungsstunden in den DWK unter fachkundiger enger Supervision zu absolvieren.
Grundsätzlich gilt, dass, um die hohe Behandlungsqualität, die Integration der Befunde und
therapeutischen Leistungen in einen Gesamtbehandlungsplan und um die intensive,
praxisbezogene Weiterbildung sicher zu stellen, regelmäßige Chef-/Oberarztvisiten,
Fallbesprechungen und Supervisionen der Mitarbeiter des Behandlungsteams erfolgen.
Auch der psychosomatische Konsiliar-/Liaisondienst ist durch die Kooperation mit den
gastroenterologischen und onkologischen Abteilungen in den DWK gewährleistet
Die Weiterbildung in diesem Bereich umfasst auch die Beratung von Ärzten und
Pflegepersonal der anfordernden Abteilungen und deren Unterstützung bei der Entwicklung
eigener psychosomatischer Grundversorgungskonzepte.
Hier werden in besonderer Weise auch Fähigkeiten zur Notfallpsychotherapie,
Krisenintervention, Suizidprophylaxe und der supportiven Psychotherapie erworben.

5.2.3 Externe praxisbegleitende Weiterbildungsinhalte

Die Elemente, die nicht von Klinikmitarbeitern angeboten werden können, sind bei externen
Anbietern zu absolvieren, wie dargestellt. Hier sind die Langeoog-Wochen ebenso zu nennen,
wie die ÄK Westfalen-Lippe mit dem „Borkum- Curriculum“, das FIKV Bad Pyrmont oder die
APV oder VT- Akademie in Münster.
Vorrangig handelt es sich bei diesen Bausteinen um die Selbsterfahrung. Diese für jede
psychosomatische/psychotherapeutische Tätigkeit erforderliche Selbsterfahrung wird
grundsätzlich außerhalb der Weiterbildungsstätte durchgeführt und steht unter Diskretion.
Sie sollte, auch aus Gründen der Psychohygenie, so früh wie möglich beginnen. Die Kosten
sind vom Weiterbildungsteilnehmer selbst zu tragen. Die Klinik gewährt dafür
Weiterbildungsurlaub und beteiligt sich auf Antrag an den Kosten, was eine
Mindestbeschäftigungsdauer voraussetzt.

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5.3    Modul A (Basiscurriculum, 6 Monate)
Theoretische Inhalte: 20 Doppelstunden pro Woche. Es werden Grundkenntnisse der
psychosomatischen Behandlung vermittelt. Die Teilnahme an den folgenden
Aufbauseminaren setzt das BC voraus.
Praktische Inhalte: Erstuntersuchungen; 100 dokumentierte/ supervidierte Untersuchungen
(Anamnese, Verhaltensanalyse, strukturierte Interviews, Testdiagnostik etc.), zudem
Krisenintervention unter Supervision.
Zusätzlich: Supervision etwa nach jeder 4. Stunde; Beginn der interaktionellen Fallarbeit im
Umfang von 35 Doppelstunden und 16 Doppelstunden Progressive Muskelrelaxation (PMR).

5.4    Modul B (1. Aufbaucurriculum, 6 Monate)
Theoretische Inhalte: 20 Doppelstunden pro Woche. Themen sind z.B. Befunderhebung,
Anamnese, Diagnose, diagnostische Verfahren, Therapieplanung, Psychosomatik,
Gruppentherapie; aber auch Versorgungsverfahren, Sozialmedizin, Rehabilitation;
Arzneimittellehre etc.
Praktische Inhalte: Supervidierte Therapien: 6 supervidierte und dokumentierte
Gruppentherapien; begleitend über die gesamte Zeit: 10 LZ/10 KZ-Therapien; 4
Paartherapien etc.
Zusätzlich: 70 Doppelstunden Selbsterfahrung extern; Fortsetzung der interaktionellen
Fallarbeit im Umfang von 35 Doppelstunden

5.5    Modul C (2. Aufbaucurriculum, 6 Monate)
Theoretische Inhalte: 20 Doppelstunden pro Woche. Inhalte sind z.B. allgemein/spezielle
Psychopathologie; psychiatrische Nosologie; allgemein und spezielle Neurosen-,
Persönlichkeitslehre, Suizidalität etc.
Praktische Inhalte: Supervidierte Therapien: 6 supervidierte und dokumentierte
Gruppentherapien; begleitend über die gesamte Zeit: 10 LZ/10 KZ-Therapien; 4
Paartherapien etc.
Zusätzlich: Fortsetzung 70 Doppelstunden Selbsterfahrung extern.

5.6    Modul D (3. Aufbaucurriculum, 6 Monate)
Theoretische Inhalte: 20 Doppelstunden pro Woche. Inhalte sind z.B. Angsterkrankungen,
Zwangserkrankungen, Depressionen; Konsultations-Liaison; Familien- und
Angehörigenarbeit; Chronisches Krankheitsverhalten etc.
Praktische Inhalte: Supervidierte Therapien: 6   supervidierte und dokumentierte
Gruppentherapien; begleitend über die gesamte Zeit: 10 LZ/10 KZ-Therapien; 4
Paartherapien etc. Ergänzend kommen 20 Fälle psychosomatisch-psychotherapeutische
Konsil- und Liaisonarbeit etc. hinzu.
Zusätzlich: Fortsetzung 70 Doppelstunden Selbsterfahrung extern.

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5.7       Modul E (4. Aufbaucurriculum, 6 Monate)
Theoretische Inhalte: 20 Doppelstunden pro Woche. Inhalte sind z.B. Schmerz;
Persönlichkeitsstörungen; Psychiatrische Störungsbilder; Psychosomatik, Psychotherapie,
Psychiatrie und Recht; schwierige Patienten etc.
Praktische Inhalte: Supervidierte Therapien: 6 supervidierte und dokumentierte
Gruppentherapien; begleitend über die gesamte Zeit: 10 LZ/10 KZ-Therapien; 4
Paartherapien etc.
Zusätzlich: Fortsetzung 70 Doppelstunden Selbsterfahrung extern.

5.8       Springermodul (6 Monate)
Neueinstellungen oder klinische Erfordernisse können im seltenen und begründeten Einzelfall
eine Weiterrotation von einzelnen Mitarbeitern verhindern. Jedoch muss sichergestellt
werden, dass alle Mitarbeiter durch diese „Auszeiten“ gleichmäßig belastet sind. Vor diesem
Hintergrund ist ein „Springermodul“ eingerichtet, das die Organisation des
Ausbildungscurriculums und die Anforderungen des klinischen Alltags gleichermaßen
berücksichtigt.
Im Springermodul erfolgte eine freie Zuteilung zu verschiedenen klinischen Bereichen.

5.9       Modul Innere Medizin (12 Monate)
      •    Im Rotationsmodul Innere Medizin wird den Mitarbeitern ein breites internistisches
           Spektrum       vermittelt.     Dabei    liegt    der  Schwerpunkt     auf      den
           onkologischen/gastroenterologischen Krankheitsbildern
      •    An diagnostischen Optionen stehen zur Verfügung: EKG, Telemetrie, Ergometrie,
           Langzeit-EKG, Langzeit-RR, Rechtsherzkatheter, PKG, Spirometrie, Rheographie,
           Echokardiographie, Doppler- und Duplexsonographie, Ultraschall, Labor,
           Röntgeneinrichtung
      •    Im klinischen Alltag stehen folgende therapeutische Ansätze im Vordergrund:
           Patientenschulung        (z.B.    bei     Diabetes,  Übergewicht,    Hypertonus),
           Bewegungstherapie (Muskeltraining einschließlich apparativem Ergometertraining,
           Laufbandtraining), Krankengymnastik, Beschäftigungstherapie, Ergotherapie,
           Psychotherapie, Diätlehrküche, Hallenbewegungsbäder, Physiotherapie (Bäder,
           Elektrotherapie,    Massagen,        Lymphdrainage),  medikamentöse      Therapie
           einschließlich Chemotherapie.

5.10 Modul Psychiatrie (12 Monate)
Eine ergänzende und anzurechnende Rotation von 12 Monaten in eine kooperierende
akutpsychiatrische Einrichtung bietet zusätzliche Einblicke, insbesondere in die Bereiche
Sucht, Gerontopsychiatrie und Aufnahmestation.

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6         Hausübergreifendes Rotationsprogramm der MediClin
In Ergänzung unseres Ausbildungscurriculums bieten wir den ärztlichen Mitarbeitern die
Möglichkeit, in weiteren psychosomatischen Einrichtungen der MediClin ergänzende klinische
Erfahrungen zu sammeln.
Ihnen soll während eines Jahres und im Rahmen eines hausübergreifenden
Rotationsprogramms die Chance eröffnet werden, eine weitere psychosomatische Abteilung
kennen zu lernen und sich mit deren speziellen Fragestellungen und Therapieansätzen
vertraut zu machen.
Dieses Angebot gilt selbstverständlich auch für andere ärztliche Mitarbeiter, die Erfahrungen
mit dem Behandlungsangebot einer Psychosomatischen Klinik machen möchten.
Ärztlichen Mitarbeitern der MediClin werden hier folgende Optionen angeboten:

6.1       MediClin Seepark Klinik, Bad Bodenteich
Therapeutischer Schwerpunkt der MediClin Seepark Klinik sind sämtliche Formen von
Essstörungen, dazu gehören neben der Adipositas per magna, die Binge Eating Disorder, die
Bulimia nervosa und die Anorexia nervosa. Neben dem psychosomatischen Bereich ist ein
psychosomatischer Krankenhausbereich (50 Betten) mit den Schwerpunkten Anorexia
nervosa und Bulimia nervosa etabliert.
Von herausragender Bedeutung ist die Adipositas-Spezial-Station. Die Station besteht aus
insgesamt 40 Betten für schwerstgewichtige Patienten (BMI>60 kg/m2) bis max. 350kg und
verfügt über eine spezielle technische Infrastruktur. Somit ist auch bei schwerstgewichtigen
immobilen Patienten eine ausreichende Versorgung und Pflege möglich.
Der Behandlungsansatz entspricht einem integrativen Therapiekonzept, welches sich als eine
Kombination aus verhaltenstherapeutischen Elementen und Tiefenpsychologie versteht.
Neben der Einzeltherapie, finden sich die Gruppentherapie und die Spezialtherapien – je nach
Indikation erhalten die Patienten Kunst- oder Ergotherapie, Angstbewältigung,
Depressionsgruppe, soziale Kompetenz, Traumatherapie und Konfliktbewältigungstraining.
Hier wird einem multifaktoriellen Krankheitsgeschehen mit einem multimethodalen
Behandlungsansatz entsprochen.
Die Behandlung erfolgt je nach Schweregrad der Adipositas im Durchschnitt über 8 – 12
Wochen.

6.2       MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel
Die Fachklinik für Psychosomatische Medizin hat 168 vollstationäre und 6 teilstationäre
Behandlungsplätze. 7 Schwerpunktstationen decken folgende Bereiche ab:
      •    arbeitsplatzbezogene Störungen (eine Station Mobbing,                 Burnout  und
           arbeitsplatzbezogene Ängste allgemein, eine Station speziell für Pflegeberufe)
      •    Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörungen
      •    Chronische Schmerzsyndrome, somatoforme Schmerzstörung Fibromyalgiesyndrom
           (eine von 2 Stationen mit dem Schwerpunkt Schmerz & Trauma)
      •    Depressive Störungen und allgemeine Psychosomatik (2 Stationen)
Hinzu kommt in Kooperation mit den Schwesterkliniken für Orthopädie und Innere Medizin die
Rehabilitation von Patienten mit Problemen bei der Verarbeitung einer schwerwiegenden
körperlichen Erkrankung (Psychokardiologie, Psychoonkologie, Transplantationsmedizin).

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Ausbildungscurriculum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Eine große Klinikambulanz ermöglichst es, auch die ambulanten Weiterbildungsabschnitte zu
absolvieren, durch die konsiliarische Versorgung der beiden Schwesterkliniken (Orthopädie
und Rheumatologie sowie Innere Medizin) und dreier benachbarter Akutkrankenhäuser
können auch die in der Facharztweiterbildung geforderten Erfahrungen im Konsiliar- und
Liaisondienst gemacht werden. Das Team der Fachklinik ist therapieschulenübergreifend
zusammengesetzt, so dass Erfahrungen in beiden Grundorientierungen der Psychotherapie
gemacht werden können. Das Therapiekonzept orientiert sich an evidenzbasierten
Wirkfaktoren der Psychotherapie. Der Schwerpunkt der Weiterbildung liegt für den Facharzt
im Bereich der Verhaltenstherapie.
Im Rahmen der Weiterbildung können vertiefte Erfahrungen in den Bereichen
Psychotraumatologie, chronischer Schmerz und somatoforme Störungen sowie Konsil- und
Liasonpsychosomatik gesammelt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt in der Reha-   und Psychotherapieforschung. Hier
besteht eine enge Kooperation zur Universität des        Saarlandes. Forschungsergebnisse
werden regelmäßig von MitarbeiterInnen der Klinik auf    Kongressen vorgestellt, in deutsch-
und englischsprachigen Zeitschriften publiziert und       in die Erstellung von Leitlinien
eingebracht. Bei entsprechendem Interesse besteht        die Möglichkeit zur Mitarbeit an
Forschungsprojekten bis hin zur Promotion.

6.3    MediClin Reha-Zentrum/ Klinik am Hahnberg, Bad Wildungen
Die Einrichtung setzt sich aus dem MediClin Reha-Zentrum am Hahnberg und der MediClin
Klinik für Akutpsychosomatik am Hahnberg zusammen. Die Fachklinik für Psychosomatik und
Psychotherapie des Reha-Zentrums hält 142 Betten vor, die überwiegend durch die DRV
Bund belegt werden. Die Klinik für Akutpsychosomatik ist mit 15 Betten in den
Landeskrankenhausplan aufgenommen.
In beiden Kliniken werden alle Störungsbilder aus dem Gebiet der Psychosomatischen
Medizin und Psychotherapie behandelt. Indikationsschwerpunkte mit speziellen Konzepten
sind chronische Schmerzstörungen, depressive und Belastungsstörungen sowie Angst- und
Panikstörungen.
Die stationäre therapeutische Versorgung der Patienten erfolgt im Rahmen eines integrativen
Gesamtkonzeptes durch ein interdisziplinäres Behandlungsteam. Dabei legen wir Wert auf die
Halt gebende Einbindung des Patienten in das soziale Stationssetting, auf deren Grundlage
ein störungsspezifisches therapeutisches Vorgehen erfolgen kann.
Das Psychotherapieangebot ist vor allem verhaltenstherapeutisch ausgerichtet, beinhaltet
aber auch tiefenpsychologische, systemische und traumatherapeutische Komponenten.
Dieses wird ergänzt durch ein breit gefächertes Therapieangebot mit Entspannungs- und
Erlebnis-zentrierten Maßnahmen (PMR, Atemtherapie, Genusstraining, Yoga, Tai Chi,
Integrative Bewegungstherapie, Feldenkrais, Gestaltungstherapie, Bogenschießen, Reiten)
sowie Sport, Physiotherapie, Ergotherapie und balneophysikalische Behandlungsformen.

6.4    MediClin Albert Schweizer und Baar Klinik, Königsfeld
Therapeutische Schwerpunkte der MediClin Baar Klinik sind neben Depressionen und
Angsterkrankungen insbesondere beruflich und sozial bedingte Anpassungsstörungen und
Psychotraumatologie. Indikation und Zuweisung erstrecken sich überwiegend über die
gesamte     Breite    des   psychosomatischen     Gebietes,     wobei     Schmerzstörungen
unterrepräsentiert sind und Anorexie und Bulimie nicht mit indikationspezifischen Angeboten
behandelt werden können.

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