KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica

Die Seite wird erstellt Horst-Peter Ruf
 
WEITER LESEN
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
Februar | März 2021

KMD aktuell
Das Magazin für Sie zum Mitnehmen!

EINBLICK
Fachklinken stellen Personal
für Corona­Stationen

AKTUELL
Drei Chefärzte zum Darmkrebsmonat März

REPORTAGE
Pflegende der A 4.2 sind ein echtes Superteam
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
2          INHALT | EDITORIAL

AKTUELL
Darmspiegelung schützt                 Liebe Leserinnen und Leser,
vor Darmkrebs                   3
                                                            seit einem Jahr begleitet und beeinflusst die Pan­
REPORTAGE                                                   demie nun schon unser aller Leben. Das stellt die
Station A 4.2 lebt Kompetenz,                               Beschäftigten im Gesundheitsbereich vor ganz
Empathie und Fürsorge         4/5                           besondere Herausforderungen. In unserem Klini­
                                                            kum musste der Corona­Bereich mittlerweile auf
GLÜCKWUNSCH | RÄTSEL            6                           zwei Stationen ausgebaut werden. Hinzu kom­
                                                            men Beatmungsplätze in der Intensivmedizin.
LIVE-TICKER                                                 Um die Versorgung der Covid­Patienten in höchs­
Digitales Hinweisgebersystem                                ter Qualität und in vollem Umfang sicherstellen
hilft besser zu werden          7      zu können, arbeiten auf den beiden Stationen auch Ärzte und Pfle­
                                       gende aus allen anderen Kliniken unseres Hauses. Dennoch können
IM GESPRÄCH                            zusätzliche Dienste nicht immer verhindert werden. Deshalb an die­
Dr. Petra Bohnhardt im                 ser Stelle ein ganz großes Dankeschön an alle Beschäftigten, die mit
Interview zu aktuellen Themen 8/9      ihrem täglichen Engagement, mit Professionalität, Empathie und Für­
                                       sorge dafür Sorge tragen, dass Covid­Patienten ihre Krankheit mög­
EINBLICK                               lichst schnell und gut überstehen. In Eigenregie organisieren wir der­
Covid­Patienten werden auf             zeit auch die Impfaktion für Beschäftigte. Die Impfbereitschaft ist in
zwei Stationen behandelt 10/11         unserem Klinikum sehr hoch. Umso bedauerlicher ist, dass wir nicht
                                       genug Impfstoff erhalten. Wir hoffen auch hier auf möglichst baldige
BLICKPUNKT                             Besserung.
Eltern sahen Baby wegen
Corona nur per Video­Chat 12/13        Ihre
Pfarrer Jens Schmiedchen
komplettiert Seelsorgerteam 13
                                       Dr. Petra Bohnhardt,
KOOPERATION                            Geschäftsführerin KLINIKUM MAGDEBURG gemeinnützige GmbH
Seniorenwohnanlage soll im
Sommer 2021 fertiggestellt sein 14

SERVICEANGEBOTE
Angebote unseres Hauses       15                                              Impressum
                                                                              Herausgeber:
Chefärzte und Ansprechpartner 16                                              KLINIKUM MAGDEBURG gGmbH
                                                                              Birkenallee 34, 39130 Magdeburg
                                                                              PF 1220, 39002 Magdeburg
                                                                              Telefon: 0391 791­0
                                                                              Telefax: 0391 7912192/65
                                                                              E­Mail: info@klinikum­magdeburg.de
                                                                              Internet: www.klinikum­magdeburg.de
                                                                              Dr. Petra Bohnhardt (v.i.S.d.P.)
                                                                              Redaktion, Satz, Layout:
                                                                              AZ publica GmbH
                                                                              Agentur für Kommunikation | PR |
                                                                              Qualitätsmanagement
                                                                              Albert­Vater­Str. 70, 39108 Magdeburg
                                                                              Telefon: 0391 7310677
                                     Titelfoto:                               E­Mail: agentur@az­publica.de
                                     Oberarzt Dr. Thomas Reichel, der die     Internet: www.az­publica.de
                                     Corona­Station leitet, schließt 2022     Foto:
                                     seine Zusatzweiterbildung zum            KLINIKUM MAGDEBURG gGmbH;
                                                                              AZ publica GmbH; Ingimage (1)
                                     Infektiologen ab. Der Internist strebt
                                                                              Druck:
                                     dann auf dem Gebiet Kardiologie          Max Schlutius Magdeburg GmbH & Co. KG
                                     einen weiteren Facharzttitel an.
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
AKTUELL                 3

Darmspiegelung ab 50 bzw. 55 Jahren
ist sicherster Schutz vor Darmkrebs
Darmkrebs zählt bei Frauen
und Männern zu den drei
häufigsten bösartigen Er­
krankungen. Trotz vieler
Therapiefortschritte ist die
Früherkennung die beste
Chance auf Heilung. Anläss­
lich des Darmkrebsmonats
im März sprach Uwe Seiden­
faden mit den Chefärzten              Prof. Dr. Karsten         Prof. Dr. Christoph Kahl,   Dr. Thomas Gottstein,
Prof. Dr. Karsten Ridwelski,          Ridwelski, Chefarzt der   Chefarzt der Klinik für     Chefarzt der Klinik
Prof. Dr. Christoph Kahl und          Klinik für Allgemein­     Hämatologie, Onkolo­        für Gastroenterologie
Dr. Thomas Gottstein.                 und Viszeralchirurgie     gie und Palliativmedizin

„In den Frühphasen der Tumorent­      ten des Corona­Lockdowns weiter­        ren Lebensqualität verbessern kön­
wicklung treten keine Symptome        hin an“, so Dr. Gottstein. Und sein     nen. Darauf verweist Prof. Chris­
auf“, so Dr. Thomas Gottstein,        Chefarzt­Kollege Prof. Dr. Karsten      toph Kahl, Chefarzt der Klinik für
Chefarzt der Klinik für Gastroente­   Ridwelski, Klinik für Allgemein­        Hämatologie, Onkologie und Pallia­
rologie. Deshalb ist die Darmspie­    und Viszeralchirurgie, ergänzt, dass    tivmedizin. Vor Beginn einer sol­
gelung die beste Methode, sehr        bislang alle notwendigen onkologi­      chen Therapie muss der Tumor al­
frühe Vorstufen von Darmkrebs,        schen Behandlungen im zertifizier­      lerdings vom Pathologen speziell
die so genannten Darmpolypen, zu      ten Darmkrebszentrum auch durch­        untersucht werden. „Nur wenn be­
erkennen. Gleichzeitig können da­     geführt werden. Die Zahl der mit        stimmte Voraussetzungen erfüllt
bei kleine, verdächtige Areale ab­    Darmkrebs behandelten Patienten         sind, profitiert der Patient von die­
getragen, geborgen und anschlie­      am Klinikum sei laut Ridwelski seit     sen Therapien“, so Kahl.
ßend feingeweblich untersucht         über zehn Jahren konstant.
werden.                                                                       Teil der modernen Krebstherapie
                                      Vorausgehende Chemo                     sind zugleich „Neoadjuvante“ (der
Fachgesellschaften und gesetzliche                                            Operation vorausgehende) Che­
                                      kann Operation erleichtern
Krankenkassen empfehlen Darm­                                                 mo­ und/oder Strahlentherapien.
spiegelungen bei Männern ab dem       Die drei Chefärzte stehen für Inter­    Sie sollen die Tumorgröße beim
50. und bei Frauen ab dem 55. Le­     disziplinarität. Krebsmediziner set­    Enddarmkrebs verkleinern, um
bensjahr mit Wiederholung nach        zen darauf vor allem, weil Tumor­       das OP­Ergebnis zu verbessern
zehn Jahren. Für Menschen mit er­     behandlungen dank jüngster              und operative Nebenwirkungen zu
höhtem erblichen Krebsrisiko und      molekularbiologischer Erkenntnis­       verringern. Derzeit wird in klini­
chronisch­entzündlichen Darmer­       se zunehmend vielfältiger und           schen Studien, an denen auch das
krankungen sind Früherkennungs­       zugleich individueller werden.          Magdeburger Darmkrebszentrum
untersuchungen bereits deutlich       Zusätzlich zu den operativen Mög­       beteiligt ist, untersucht, ob neoad­
früher und in ggf. kürzeren Abstän­   lichkeiten sowie den Strahlen­ und      juvante Radiochemotherapie Ope­
den ratsam. Weisen Symptome auf       Chemotherapien haben sich neue          rationen sogar erübrigen können.
Darmkrebs hin, raten Mediziner        medikamentöse Behandlungen be­          Ein endgültiges Urteil dazu kann
unbedingt zur Koloskopie. „Diese      währt, die das Leben von Patienten      erst nach Abschluss der Studie ge­
Untersuchungen bieten wir in Zei­     mit Metastasen verlängern und de­       fällt werden.
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
4           REPORTAGE

Ein Superteam: Die A 4.2 lebt
Kompetenz, Empathie, Fürsorge
Speiseröhre, Magen, Darm,
Leber, Galle, Bauchspeichel­
drüse. Patienten, die auf
der A 4.2, der gastroentero­
logischen Station, versorgt
werden, leiden unter Krank­
heiten des Verdauungs­
trakts. Im Schnitt liegen hier
35 Kranke. Mehr als die
Hälfte ist, auch aufgrund
des hohen Alters, schwerst
pflegebedürftig.

Da ist es gut, wenn auch ohne gro­          Lückenlose Dokumentationen sind wichtig. Sie gehören heute mit zu den
ße Worte alles reibungslos funktio­         umfangreichen Aufgaben des Pflegepersonals. Hier Bärbel Grimm.
niert. Ein Blick, eine Geste genügen
und die Kollegin weiß, was zu tun ist
oder auch wie es gerade um die an­          seit Jahrzehnten zusammen. Bärbel        nach Olvenstedt umgezogen sind.
dere steht. „Wir sind ein eingespiel­       Grimm und Annett Lemche etwa             „Wir waren die einzigen, die als
tes Team“, sagt Annett Lemche,              kennen sich bereits seit der Zeit im     Team zusammengeblieben sind.“
„können uns aufeinander verlas­             Altstadt Krankenhaus. Auch dort          Genau das ist zu spüren. Im freund­
sen, vertrauen uns.“ Viele im Team          waren sie auf der gastroenterologi­      lichen, trotz aller Hektik manchmal
arbeiten seit Jahren, manche gar            schen Station, mit der sie 2007          sogar fröhlichen Miteinander, in der
                                                                                     unbedingten Professionalität, in der
                                                                                     Liebe zum Beruf. „Ich komme im­
                                                                                     mer gern zur Arbeit, mag sein, was
                                                                                     will“, sagt Bärbel Grimm, die jahre­
                                                                                     lang wegen ihrer Kinder, die heute
                                                                                     erwachsen sind, nur Nachtdienste
                                                                                     geschoben hat.

                                                                                     Patienten wie Außenstehende erle­
                                                                                     ben dankbar Empathie und Fürsor­
                                                                                     ge der Pflegenden. Gerade in der
                                                                                     Gastroenterologie mit vielen chro­
                                                                                     nisch kranken Patienten, die immer
                                                                                     mal wieder stationär behandelt
                                                                                     werden müssen, ein ganz, ganz
                                                                                     wichtiger Faktor zur Gesundung. Da
                                                                                     ist die Mutter mit einem bösartigen
                                                                                     Tumor, der ältere Herr mit Morbus
                                                                                     Crohn, der Alkoholiker mit Leber­
Während Christin Kasten die Infusion am Bett einer Patientin erneuert, spricht sie   zirrhose. „Wir kennen sie, ihre
aufmunternd und liebevoll mit ihr.                                                   Geschichten und Schicksale. Das
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
REPORTAGE                   5

Die Pflegenden der Gastroenterologischen Station. Mit auf dem Foto Chefarzt Dr. Thomas Gottstein (hinten, 7. v. l.) und der
1. Oberarzt Dr. Johannes Adler (hinten, 5. v. l.). Ärzte und Pflege zeichnet ein gutes Miteinander aus.

macht es auf der einen Seite leich­                                                  „Egal, was ist, ob Pläne umgestellt,
ter, ist bei schweren Verläufen aber                                                 Dienste verschoben, Zusatzaufga­
manchmal nicht leicht zu verkraf­                                                    ben übernommen oder wie jetzt
ten“, sagt Bärbel Grimm. Sie denkt                                                   Patienten aus anderen Fachkliniken
an den Mittvierziger, der nach dem                                                   mit versorgt werden müssen, in
Unfalltod seiner Frau und der Kinder                                                 diesem Bereich gibt es nie Proble­
zum Trinker wurde. „Die Sucht hat                                                    me“, sagt Kerstin Hierse, die die Sta­
ihn schwer krank gemacht. Traurig.“                                                  tion seit einem Jahr vertretungs­
                                                                                     weise mit leitet. „Meist ist die
Lösungen hat die Pflege                                                              Lösung schon da, ehe ich über­
                                                                                     haupt etwas sagen kann. Jammern
meist gleich parat
                                                                                     oder Klagen höre ich eigentlich nie.“
Weil eine Kollegin wegen Corona­                                                     Dabei bringt die hohe Zahl der
Quarantäne ausgefallen ist, hat                                                      Schwerstkranken die 15 Pflegenden
Bärbel Grimm am Wochenende                                                           oft auch physisch und psychisch an
einen zusätzlichen Nachtdienst                                                       ihre Grenzen.
übernommen. Auch das Wochen­
ende von Annett Lemche ist                Annett Lemche dosiert die Medika­          „Auf alle ist Verlass – fachlich,
deshalb kürzer. Sie hat drei schul­       mente für die 35 Patienten. In Corona­     menschlich, kollegial. Respekt und
pflichtige Kinder. Arbeit plus Zu­        Zeiten liegen auf der Station auch         Hochachtung“, sagt Dr. Thomas
satzdienste und Familie unter ei­         Patienten anderer Kliniken.                Gottstein. Der Chefarzt der Klinik
nen Hut zu bringen, das wird auch                                                    für Gastroenterologie hatte vor sei­
für Christin Kasten, die Mutter                                                      nem Studium selbst im Pflegebe­
einer dreijährigen Tochter ist,           wie wir z. B. Privates besser hän­         reich gearbeitet und weiß, wie
manchmal zum Spagat. „Wir reden           deln. Zum Glück stehen unsere Fa­          hart der Job sein kann. Allein da­
auch über Persönliches miteinan­          milien zu uns. Sie wissen ja auch,         durch bekommt sein Lob ungleich
der, geben uns gegenseitig Tipps,         dass wir unsere Arbeit lieben.“            mehr Gewicht.
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
6         GLÜCKWUNSCH | RÄTSEL

Wir gratulieren im Februar und März
zum 25­jährigen Jubiläum
Birgit Kaupke         Chefarztsekretärin

Rätsel­Spaß – Raten Sie mit!

                   Lösungswort
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
LIVE-TICKER                   7

„Whistleblowing“: Nichts ist so gut,
um es noch besser zu machen
Ein Kollege, vielleicht sogar            Hinweise, die von Mitarbeitenden        Risiken zählt der Innenrevisior z. B.
ein Vorgesetzter ignoriert,              oder auch Geschäftskunden auf der       fehlerhafte Abrechnungen, Vor­
verletzt Regeln, vielleicht              digitalen Plattform (www.bkms­          teilsnahme und Bestechlichkeit,
                                         system.com/klinikum­magdeburg           unsachgemäße Einflussnahme auf
unterläuft sogar ein Fehler.
                                         oder www.klinikum­magdeburg.de/         Beschaffungs­, Verordnungs­ oder
Was tun? Wegsehen oder                   überuns/Compliance) anonym ab­          Therapieentscheidungen.
ansprechen? So falsch das                gegeben werden können, landen
erste, so schwer das zweite.             direkt und zielgerichtet bei dem je­    „Obwohl das Klinikum laut EU­
Im Klinikum wurde deshalb                weils Verantwortlichen der zuge­        Richtlinie erst ab 2021 verpflichtet
ein neues Hinweisgebersys­               schalteten Bereiche Compliance          ist ein Hinweisgebersystem zu be­
                                         (Einhaltung von Gesetzen, Regeln,       treiben, arbeiten wir bereits seit
tem etabliert, an das Regel­
                                         Normen), Datenschutz oder CIRS          2017 mit ,whistleblow.org‘ und ha­
verstöße anonym gemeldet                 (patientengefährdende Beinahe­          ben gute Erfahrungen gemacht.
werden können. Wichtigstes               fehler). Oberstes Prinzip ist der       Rund 60 Hinweise, durchschnitt­
Ziel: Schaden abwenden.                  Schutz des Hinweisgebers.               lich einer pro Monat, sind einge­
                                                                                 gangen.“ Gezeigt habe sich auch,
Potenzielle Risiken frühzeitig erken­    Michael Schwarzbach von der Stabs­      dass dies weder Mobbing noch De­
nen, Schaden verhindern und auf­         stelle Innenrevision und Compliance     nunziantentum Tür und Tor geöff­
decken. Um nicht mehr und nicht          verweist auf die entscheidenden         net habe. Es sei gut, Dinge in recht­
weniger geht es beim Hinweisge­          Fragen: Wer? Wie? Was? Wo?              licher Grauzone ansprechen zu
bersystem „Whistleblowing“ (wört­        Wann? „Das hilft den Adressaten         können, ohne sich selbst einem
lich: in die Pfeife blasen; hier steht   schnell zu identifizieren, wo es        Konflikt auszusetzen. „Dennoch ist
der englische Begriff für aufdecken,     hakt.“ „Das hat nichts mit anschwär­    es immer besser, Fehlverhalten
enthüllen). Und dabei kann jeder         zen zu tun, sondern hilft einfach       oder Verstöße direkt im eigenen
helfen. Alle Informationen oder          besser zu werden.“ Zu spezifischen      Bereich anzusprechen. Das ist
                                                                                 nicht für jeden Mitarbeitenden
                                                                                 und jeden Fall der passende Weg.
                                                                                 Deshalb und als letzte Eskalations­
                                                                                 stufe gibt es unser anonymes, digi­
                                                                                 tales Hinweisgebersystem.“

                                                                                   Diese Hinweise sind wichtig:  i
                                                                                   • Korruption/Bestechung
                                                                                   • Betrug/Untreue/Unterschlagung/
                                                                                     Diebstahl
                                                                                   • Verletzung von klinikinternen
                                                                                     Regelungen und Gesetzen
                                                                                   • Gewalt/Bedrohung/Misshandlung
                                                                                   • Diskriminierung/Belästigung/
                                                                                     Mobbing
                                                                                   • Informationssicherheit und
von links: Carsten Klinder, Datenschutz­ und Informationssicherheitsbeauftrag­       Datenschutz
ter; Michael Schwarzbach, Innenrevision und Compliance; Susanne Braumann,          • CIRS (patientengefährdende
Maik Sand und Iris Zimprich Mitglieder der Arbeitsgruppe Compliance; Doreen          Beinahefehler)
Frome und Andreas Padberg, Mitglieder des CIRS­Teams
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
8          IM GESPRÄCH

In der Pandemie bewähren sich
Kompetenz und unsere Verpflichtung
Corona, Pflegekräftemangel                                                      gemeinsam zu meistern. Das ist
und die Mammutaufgabe,                                                          nicht selbstverständlich, für mich
                                                                                aber wichtig und bedeutet zu­
das Klinikum in eine gute,                                                      gleich, mich mit voller Kraft den
wirtschaftlich stabile Zukunft                                                  Herausforderungen zu stellen. An
zu führen: Der Aufbruch zu                                                     dieser Stelle möchte ich allen für
neuen Ufern könnte ent­                                                         Ihren Einsatz danken. Wir müssen
spannter sein, als Dr. Petra                                                    unsere Personalarbeit weiter ent­
                                                                                wickeln und Mitarbeiter als wert­
Bohnhardts Einstieg in die
                                                                                volles Gut sehen. Auch die
Geschäftsführung des                                                           Führungskräfte müssen sich stär­
Klinikums.                                                                      ker auf die unterschiedlichen Ge­
                                                                                nerationen und ihre Interessen
Beginnen wir bei Corona.                                                        einstellen. Dann gelingt es uns, als
Welchen Einfluss hat die Pande­        Dr. Petra Bohnhardt ist seit fünfein­   Arbeitgeber attraktiv zu sein.
mie auf Ihren Arbeitsalltag?           halb Monaten Geschäftsführerin des
Vieles ordnet sich dem unter. Das      Klinikums.                               Ihr Klinikum ist nicht nur für
ist doch klar. Wir haben ein Krisen­                                            Covid­Patienten zuständig. Was
management etabliert, das wö­                                                   passiert in anderen Bereichen?
chentlich entsprechend der pan­        Tag eine sehr gute Versorgung aller      Entscheidend ist, dass wir parallel
demiebedingten Situation die           Covid­19­Patienten sicherstellen         zur Versorgung der Covid­19­Patien­
Versorgungskapazitäten für Co­        und mit großem Einsatz auch die          ten uns genauso gemäß unseres
vid­19­Patienten, Notfälle und         Tumorerkrankungen, Schlaganfälle         Versorgungsauftrages als Schwer­
dringliche Fälle festlegt. Dazu ge­    und Herzinfarkte versorgen.              punktkrankenhaus um Fälle wie
hört es, Einsatzpläne, OP­Pläne                                                 Schlaganfälle, Herzinfarkte, Tumor­
und Hygienekonzepte ständig auf        Durch die Pandemie haben wir na­         operationen und Unfälle kümmern.
den Prüfstand zu stellen und anzu­    türlich auch Ausfälle im Personal,      Trotz akuten Personalmangels in der
passen. In einer täglichen Telefon­    positiv getestete Mitarbeiter und        Pflege konnten wir das bislang stem­
schalte stimmen wir uns zudem          Quarantäne. Die Versorgung der           men. Jeweils donnerstags treffen
mit dem Uniklinikum und anderen        Patienten gelingt nur, indem Pfle­       wir dazu auf Basis der aktuellen Lage
Häusern im Umkreis ab, von denen       gekräfte aus dem Frei Dienste            entsprechende Festlegungen.
wir teilweise Covid­19­Patienten       übernehmen. Als zusätzliches Dan­
übernehmen. Sogar der Bitte um        keschön und kleine Kompensation          Gelingt es in so angespannten
Unterstützung aus Sachsen sind        haben wir eine Einspringprämie           Zeiten an die Zukunft zu denken?
wir nachgekommen. Wir können           eingeführt.                             Das ist immer Aufgabe des Ma­
helfen, weil zum einen die Inzi­                                                nagements. Ein Unternehmen, da­
denzzahl in Magdeburg und da­          Und die Motivation ist bei allen         zu zählt für mich auch ein Kranken­
raus resultierend auch die der         Mitarbeitenden hoch?                     haus, benötigt eine Strategie.
stationär Versorgungspflichtigen       Sicher gab und gibt es Diskussio­        Neben der Bewältigung der akuten
vergleichsweise niedrig ist. Ent­      nen. Die Corona­Pandemie stellt          Covid­19­Situation beschäftigen
scheidender aber sind Professio­       uns alle auf eine Bewährungspro­         wir uns mit der Frage: Welche Ver­
nalität, die übergroße Kraftan­       be. Ich erlebe aber eine große           änderungen müssen bewältigt
strengung und das Engagement           Loyalität unter den Kollegen*in­         werden, damit das Haus zukunfts­
unserer Beschäftigten, die Tag für    nen und den Willen, die Aufgaben         fähig ist?
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
IM GESPRÄCH                 9

Nachdem ich durch Gespräche mit       In einem Projekt werden wir uns     Auseinandersetzung     mit    den
den Mitarbeitern gute Einblicke in    mit der Verbesserung des Patien­    Chefärzten.
die Organisation und Prozessab­       tenflusses von der Aufnahme über
läufe erhalten habe, können wir       OP in der Vernetzung mit der In­    Weshalb stehen Sie für ein Mit­
gemeinsam notwendige Verände­         tensivstation bis zur Entlassung    einander mit der Uniklinik?
rungen umsetzen. Dafür ist die Ge­   beschäftigen. Das schließt auch     Das ist ein Erfordernis der Zeit.
schäftsführersprechstunde eine       die Verbesserung der Arbeitsbe­     Eitelkeiten dieses oder jenes Hau­
gute Sache.                           dingungen ein.                      ses sind da fehl am Platze. Was
                                                                          zählt, ist die hochwertige Versor­
Ganz oben auf der Agenda steht,       Ich bin fest davon überzeugt,      gung der Patienten dieser Region.
nach Beendigung der Pandemie,         dass das KLINIKUM MAGDEBURG         Und da die Finanzierung des Ge­
alle zwölf OP­Säle, einschließlich    große Zukunftschancen hat. Wa­      sundheitswesens nicht auf Koope­
des hochmodernen Hybrid­Saals         rum? In den ersten fünf Monaten     ration, sondern auf Wettbewerb
und der innovativen Da­Vinci®­Ro­     habe ich folgendes kennen­          ausgerichtet ist, müssen wir zu
botertechnik wieder voll in Betrieb   gelernt: einen starken Leistungs­   neuen Überlegungen kommen.
nehmen zu können. Wir brauchen        willen und hohe Motivation, offe­   Wir sind übereingekommen, zu­
einen Strategiewechsel was die        ne konstruktive Diskussionen        nächst nach neuen, ebenso in­
Entwicklung des Pflegepersonals       über erforderliche Veränderun­     novativen wie wirtschaftlichen
betrifft. Dazu zählt auch eine rea­   gen, eine enge und vertrauens­      Lösungen für die Zentrale Steril­
listische Einschätzung der Belast­    volle Zusammenarbeit mit den        gutversorgung und für das ambu­
barkeit der Pflege.                   Führungskräften sowie positive     lante OP­Zentrum zu suchen.

Das KLINIKUM MAGDEBURG Anfang Februar 2021.
KMD aktuell EINBLICK Fachklinken stellen Personal für Corona Stationen - AZ publica
10          EINBLICK

 Covid­19: Das Gros der beatmeten
 Patienten ist zwischen 60 und 70
 „Wir haben mehr Patienten
 und die Fälle sind deutlich
 schwerer als noch im Früh­
 jahr“, sagt Oberarzt Dr. Tho­
 mas Reichel, Bereich Innere
 Medizin/Infektiologie im
 Klinikum. Erst unlängst muss­
 te hier eine zweite Station für
 Covid­19­Patienten etabliert
 werden. Nun stehen insge­
 samt 30 Betten zur Verfügung,
 plus acht Beatmungsplätze in
 der Intensivmedizin.

 „Ein bisschen Luft nach oben ist         Dr. Thomas Reichel am Bett von Covid­Patientin Ellen Frömmert. Nach zehntägi­
 noch, aber sie wird knapper“, sagt       gem Klinikaufenthalt fühlt sich die 78­Jährige schon besser.
 Dr. Reichel. Vor Corona hat der
 Oberarzt auf der Internistischen                                                 den, sind zwischen 60 und 70 Jahre
 Wachstation gearbeitet, nun ver­                                                 alt, aber auch jünger. Wie der co­
 antwortet er ausschließlich die Be­                                              vid­kranke Grieche, der Anfang 50
 handlung von Covid­Patienten. „In­                                               ist. Sein relativ guter Zustand verän­
 fektiologie hat mich schon lange                                                 derte sich schlagartig. Ohne soforti­
 interessiert. Deshalb mache ich                                                  ge Beatmung hätte er kaum eine
 derzeit eine entsprechende Zusatz­                                               Überlebenschance gehabt. „Da er
 weiterbildung.“ Ab 2022 ist der In­                                              kein Wort deutsch sprach, konnte
 ternist dann auch Infektiologe. „Wir                                             er die plötzliche Hektik um seine
 wollen die Infektiologie langfristig                                             Person nicht nachvollziehen.“ Nach­
 am Klinikum etablieren, die Fach­                                                dem medizinisch das Notwendigste
 richtung fehlt noch“, sagt Thomas                                                getan war, sendete Dr. Reichel zu­
 Reichel. Er ist überzeugt, dass es zu­   Pflege­ und Hygieneutensilien           nächst einen Hilferuf an Klinikkolle­
 nehmend Pandemien geben wird.            stehen vor jedem Patientenzimmer.       gen: Wer spricht griechisch? Zum
                                          Sie dürfen immer nur für die selben     Glück meldete sich eine junge As­
 Über 500 Covid­Patienten hat er          Patienten zum Einsatz kommen.           sistenzärztin. „Ihre Übersetzung
 seit dem Ausbruch der Pandemie                                                   half uns, vor allem aber dem Pa­
 behandelt. Oft erfolgreich, aber                                                 tienten sehr.“
 nicht immer. Etwa ein Achtel der Er­     Patientin mit etlichen Vorerkran­
 krankten musste beatmet werden.          kungen nach einiger Zeit gut entlas­    Wo das Leben jeden Tag
 „Covid ist sehr heimtückisch. Inner­     sen werden. Dagegen gibt es relativ
                                                                                  auf der Kippe steht
 halb einer Stunde kann die Situati­      junge, stabile Patienten, denen die
 on schnell kippen. Und der schein­       Krankheit schwer zusetzt. „Es trifft    Es sind nicht nur Begebenheiten
 bar stabile Patient wird zum Risiko.     alle Bevölkerungsschichten und Al­      wie diese, die die Arbeit auf den
 Eine vorherige Abschätzung der           tersgruppen“, weiß Reichel. Die         beiden Covid­Stationen so extrem
 Krankheit ist schwierig“, so der         meisten schwerst Betroffenen, die       und besonders machen. Die meis­
 Oberarzt. So konnte eine 90­jährige      derzeit im Klinikum behandelt wer­      ten Pflegenden kommen aus ande­
EINBLICK             11

ren Kliniken des Hauses. Das gilt
auch für Ärzte, die immer abwech­
selnd hier arbeiten. Einzig Thomas
Reichel und Anna Schaffranke sind
fester Bestandteil der Corona­Sta­
tion. Ein Grund, weshalb der Ober­
arzt selbst in seinem Urlaub nie
ganz außer Dienst ist. „Ich schaue
mir auch zu Hause die Werte der
Patienten an, telefoniere gegebe­
nenfalls mit der Station.“ Bei der
systemischen Erkrankung, die nicht
nur die Lunge, sondern auch alle
anderen Organe und sogar das Ner­
vensystem schädigen kann, ist vie­
les zu beachten und bedenken.
                                        Oberarzt Dr. Thomas Reichel in der Ambulanz der Covid­Station. Hier werden
In der Ambulanz der Station wer­        täglich zwischen 20 und 30 Menschen mit Symptomen getestet.
den täglich zwischen 20 und 30 Per­
sonen getestet. Sie kommen direkt
über die Notaufnahme hierher.           sind 24 Betten belegt. Deshalb            rung durch Impfung, die auch im
„Für ein sicheres Ergebnis kombi­       nimmt das Klinikum Covid­Patien­          Klinikum angelaufen ist. Geimpft
nieren wir PCR­ und Antigentests.       ten aus anderen Kliniken Sachsen­         werde nach Dringlichkeit – Notauf­
Innerhalb von 15 Minuten haben          Anhalts, aber beispielsweise auch         nahme, Intensivmedizin, Corona­
wir Klarheit.“ Ist der Test positiv,    aus Sachsen auf. „Noch können wir         Station, dann die anderen Kliniken.
sind die Patienten aber dennoch         das leisten“, so der Oberarzt. Auf        „Wir könnten mehr impfen, wenn
ohne große Symptome, können sie         maximal 30 Betten könne noch er­          mehr Serum käme. Ein Großteil des
wieder nach Hause. Ansonsten blei­      höht werden. Thomas Reichel und           Personals will geimpft werden“, so
ben sie auf der Station.“ Aktuell       seine Kollegen setzen auf Besse­          Dr. Reichel, der auch Impfarzt ist.

Die teils schweren Krankheitsverläufe, die strengen Hygienevorschriften (ständiges Tragen der Maske, Umziehen nach
jedem Patientenkontakt) erschweren die Arbeit auch für Pflegende, die ausnahmslos engagiert und hochmotiviert sind.
12          BLICKPUNKT

 Nach der Entbindung sahen sich Leon
 und seine Eltern zunächst nur per Video
 Zwei Wochen nach der
 Entbindung kann Sina Seiler
 endlich mit ihrem Leon
 kuscheln. Das kleine Kerl­
 chen kam sechs Wochen vor
 dem Termin auf die Welt und
 musste sofort in einen Inku­
 bator auf der neonatologi­
 schen Intensivstation. Weil
 seine Mama Corona positiv
 war, wurden beide getrennt.

 „Als ich hier ankam, habe ich
 gleich gesagt, dass ich wahrschein­
 lich Corona habe.“ Sofort schrillten
 alle Alarmglocken. Die werdende
 Mutter kam in einen gesonderten          v. l.: Dr. Matthias Heiduk, Chefarzt der Klinik für Kinder­ und Jugendmedizin; Steffi Paatz,
 Kreißsaal, den die Klinik für Frau­      Fachärztin Geburtshilfe; Simone Olbrich und Annett Treschau­Maaßen, Hebammen;
 enheilkunde und Geburtshilfe             Gabriele Schubert, pflegerische Leitung; Dr. Hannes Stradmann, Oberarzt Neonatologie
 bereits im Frühjahr eigens für
 Corona­Infizierte eingerichtet hat­
 te. Für Sina Seiler legten Ärzte         Beginn der Pandemie gibt es den                 Sina Seiler hatte sich bei ihrem
 und Schwestern ihre besondere            Bereitschaftsdienst zum Schutz                  Mann angesteckt. „Im Gegensatz
 Schutzkleidung an, zeitgleich wur­       der anderen Mütter und Säuglin­                 zu ihm hatte ich kaum Symptome,
 de eine Hebamme aus dem Bereit­          ge. Eine zusätzliche Hebamme                    ließ mich aber trotzdem testen
 schaftsdienst gerufen. Ihre Kolle­       muss immer dann kommen, wenn                    und dachte, solange der Kleine im
 gin Simone Olbrich erklärt: „Seit        Schwangere Covid­19 haben.“                     Bauch ist, ist er sicher.“ Das Ergeb­
                                                                                          nis lag noch nicht vor, als Leon an­
                                                                                          kündigte, nicht mehr warten zu
                                                                                          wollen. So brachte erst der Test im
                                                                                          Klinikum die Bestätigung.

                                                                                          Weil Leon in der 34. Schwanger­
                                                                                          schaftswoche zu früh kam, mussten
                                                                                          ihn Ärzte und Schwestern der Neo­
                                                                                          natologie in ihre Obhut nehmen –
                                                                                          auch hier mit den entsprechenden
                                                                                          Sicherheitsvorkehrungen und be­
                                                                                          sonderen Hygienebestimmungen.
                                                                                          „Es ist durchaus möglich, dass sich
                                                                                          Säuglinge bei der Mutter anste­
                                                                                          cken. Wenn die Gefahr auch klein
 Sina Seiler mit ihrem Leon. Weil er in zwei Wochen 200 Gramm zugenommen hat,             ist, so muss sie doch ausgeschlos­
 muss er nicht mehr im Inkubator versorgt werden, bleibt aber noch ein Weilchen           sen werden“, erklärt Dr. Matthias
 auf der Intensivstation. Vor seinem Bettchen steht der Laptop mit Kamera.                Heiduk, Chefarzt der Klinik für
BLICKPUNKT                 13

Kinder­ und Jugendmedizin, zu der
die Neonatologie gehört. Leon wur­
de mehrfach getestet. „Er war coro­
nafrei“, sagt Oberarzt Dr. Hannes
Stradmann von der Neonatologie.
„Im Gegensatz zu den anderen
Müttern und Vätern unserer klei­
nen Patienten auf der Station durf­
te Frau Seiler aufgrund ihrer Infizie­
rung nicht bei ihrem Kind sein. Das
ist für eine Mutter sehr schwer.“
Ärzte und Schwestern der Klinik ha­      Eigens für corona­infizierte Gebährende gibt es in der Geburtshilfe einen geson­
ben sich deshalb etwas einfallen         derten Kreißsaal und ein sperates Mutter­Kind­Zimmer (unten) für die Zeit danach.
lassen: Leons Eltern sollten ihren
Sohn per Video­Chat sehen kön­
nen. Chefarzt Heiduk: „Die EDV half      sorgt wurde. Die körperliche Bin­
uns sofort, den Plan in die Tat um­      dung könne das allerdings nicht er­
zusetzen.“ So konnten Sina und ihr       setzen. „Für uns war das unheim­
Mann bei allen ärztlichen Visiten        lich schön und hat uns die Trennung
nicht nur dabei sein, sondern auch       erleichtert“, sagt Sina Seiler, die
mit den Ärzten kommunizieren und         nach dem jüngsten Test negativ ist
zuschauen, wie ihr Söhnchen von          und ihren Leon nach zwei Wochen
den Kinderkrankenschwestern ver­         endlich in den Arm nehmen kann.

Pfarrer Jens Schmiedchen komplettiert
dreiköpfiges Seelsorgerteam
Seit Anfang August 2020 unter­                                                     oft auch im selben Zimmer Gesprä­
stützt Jens Schmiedchen (ev.) die                                                  che mit Bettnachbarn. Gerade des­
wichtige Arbeit seiner Seelsorger­                                                 halb will der Vater dreier Kinder
kollegen Gesine Rabenstein (ev.)                                                   (14, 12, 8 Jahre) künftig noch öfter
und Matthias Marcinkowski (kath.)                                                  einfach über die Stationen gehen,
im Klinikum. Der gebürtige Sachse,                                                 in Zimmer schauen, „Guten Tag“
der in Leipzig studiert hat, ist seit                                              sagen und fragen, wie es geht. „Ich
2011 Pfarrer. Zunächst in Haldens­                                                 bin überzeugt, dass einige Patien­
leben tätig, kam er Anfang vergan­                                                 ten so ihre Scheu überwinden, mit
genen Jahres nach Magdeburg. „Ich                                                  einem Pfarrer zu sprechen.“ Denn
fand nach zehn Jahren ist es Zeit für                                              eines ist dem Theologen wichtig: Er
einen Neustart.“ Und damit zu­                                                     will für jeden da sein, ob gläubig
gleich für mehr Verantwortung.                                                     oder nicht, ob Mitarbeitende oder
„Ich habe in Magdeburg drei Bau­                                                   Angehörige. „Wir alle sind Men­
stellen – neben meiner Kreuzge­                                                    schen, erleben Glücksmomente ge­
meinde, Alten­ und Pflegeheime                                                     nauso wie Kummer, sind taff, brau­
sowie das Klinikum.“ Hier ist der                                                  chen aber auch mal Hilfe. Und sich
heute 42­Jährige an drei Tagen in        Pfarrer Jens Schmiedchen verstärkt seit   Sorgen von der Seele reden, kann
der Woche. „Für die Menschen da          Sommer das Klinik­Seelsorgerteam.         ungemein helfen.“
sein, ihnen Zeit widmen und zuhö­
ren, das empfinden viele Patienten                                                 Entspannung findet der Pfarrer bei
als wohltuend. Besonders natürlich       Spricht Jens Schmiedchen mit ei­          Fitness und Musik. „Ich bin ein gro­
jetzt zu Zeiten des Besuchsverbots.“     nem Patienten, ergeben sich denn          ßer Opernfreund.“
14          KOOPERATION

 Moderne Seniorenwohnanlage in der
 Bundschuhstraße entsteht im Expresstempo
 Richtfest für eine moderne
 Seniorenwohnanlage in
 Magdeburg­Sudenburg:
 Das Gebäude in der Bund­
 schuhstraße im Wohnquar­
 tier Friedenshöhe ist im
 Rohbau ein knappes halbes
 Jahr nach der Grundstein­
 legung bereits fertiggestellt
 worden, sodass ihm zum
 Jahresende 2020 der symbo­
 lische Richtkranz aufgesetzt
 werden konnte.

 Aufgrund der Corona­Pandemie            v. l.: Oliver Müller, Vorstandsvorsitzender des ASB Magdeburg; Kerstin Willenius,
 mussten die städtische Wohnungs­        Leiterin der Wobau­Geschäftsstelle Süd; Antje Ruddat, Geschäftsführerin ASB
 baugesellschaft Magdeburg mbH           Magdeburg, und Wobau­Geschäftsführer Peter Lackner.          Foto: Robert Richter
 (Wobau) und der Arbeiter­Sama­
 riter­Bund (ASB) Regionalverband
 Magdeburg e. V. als Projektpartner      Der Neubau wurde außerdem exakt           treuungsleistungen in Anspruch
 allerdings auf eine Feier verzichten.   auf das Grundraster eines solchen         nehmen und individuell vereinba­
                                         Wohnblocks gesetzt, der in der            ren. Anliegen ist es, Menschen bis
 Gute Nachrichten hatte Marco Pfei­      Bundschuhstraße vor einiger Zeit          ins hohe Alter ein selbstständiges
 fer als Verantwortlicher des mit        abgerissen worden war. Wobau­Ge­          Wohnen in den eigenen vier Wän­
 dem Bau beauftragten Unterneh­          schäftsführer Peter Lackner: „Damit       den zu ermöglichen“, erklärte Oliver
 mens Strabag: „Wir liegen voll im       sparen wir teure Erschließungsar­         Müller, Vorstandsvorsitzender des
 Zeitplan und beginnen jetzt mit dem     beiten und können kostengünstig           ASB Magdeburg: „Wir sind froh, ne­
 Innenausbau.“ Komplett fertigge­        hochwertigen Wohnraum schaffen,           ben unserem Bestand an der Flori­
 stellt werden soll das Objekt mit 38    der für die breite Bevölkerung be­        an­Geyer­Straße und im Ottersleber
 barrierefreien Wohnungen im Som­        zahlbar ist.“                             Birnengarten im nächsten Jahr 38
 mer 2021. „Im Mai starten wir zuvor                                               zusätzliche Senioren­Wohnungen
 noch mit der Herstellung der Außen­     Weitere Besonderheit: Der ASB             anbieten zu können. Schon jetzt gibt
 anlagen“, sagte Pfeiffer.               selbst wird künftig als Vermieter der     es Wartelisten, aber auch noch freie
                                         Wohnanlage fungieren. „Die Mie­           Wohnungen, für die man sich vor­
 Das Bauprojekt ist in mehrfacher        ter*innen können nach Bedarf Be­          merken lassen kann“, sagte Müller
 Hinsicht ein außergewöhnliches. So                                                weiter.
 wurde das Mehrfamilienhaus in Mo­
 dulbauweise mit industriell vorge­
 fertigten Bauteilen errichtet und da­
                                          Kontakt für Mietinteressenten:
                                          Tel. 0391 60744310 oder
                                                                          i        Nun fiebern alle Projektbeteiligten
                                                                                   der Fertigstellung und dem Einzug
 mit auf vergleichbare Weise wie die      E­Mail:                                  der ersten Mieter*innen entgegen.
 Plattenbauten zu DDR­Zeiten, von         verwaltung@asb­magdeburg.de,             Dann kann hoffentlich auch in der
 denen auch zahlreiche noch heute         www.asb­magdeburg.de                     Bundschuhstraße wieder mit gro­
 auf der Friedenshöhe stehen.                                                      ßem Rummel gefeiert werden.
SERVICEANGEBOTE                     15

Cafeteria & Bäckerei                   Parken                                  halts in unserem Klinikum? Der
Montag bis Freitag 6 bis 20 Uhr, Wo­   Kurzzeitparkplätze für Notfälle fin­    unabhängige Patientenfürspre­
chenende und feiertags 6 bis 18 Uhr.   den Sie vor der Notaufnahme. Es         cher Ferdinand Pretz unterstützt
                                       gibt 700 Besucherparkplätze ent­        Sie gern. Für persönliche Gesprä­
Fernsehapparat/Telefon                 lang der Birkenallee (kostenpflich­     che steht er immer mittwochs
Patienten können kostenfrei ins        tig, 1 € pro Stunde, 6 € Tageskarte).   von 10 bis 12 Uhr in Raum A131.2
deutsche Festnetz telefonieren und     Die ersten 30 Minuten sind kosten­      zur Verfügung. Sie können den
fernsehen. Aus hygienischen Grün­      frei.                                   Patientenfürsprecher auch per
den ist die Nutzung eines persönli­                                            E­Mail erreichen:
chen Kopfhörers angezeigt.             Physiotherapie                          patientenfuersprecher@klinikum­
                                       Rezepte für physiotherapeutische        magdeburg.de.
Fernsprecher/Post                      Maßnahmen können im Klinikum
Öffentliche Fernsprecher und Brief­    eingelöst werden. Die Physio­           Seelsorge
kästen stehen im Eingangsbereich.      therapie mit umfangreichem The­         Unsere Klinikseelsorger Frau Ra­
                                       rapiespektrum ist zugelassene           benstein, Herr Marcinkowski und
Geldautomat                            Praxis für alle Kassen und Privat­      Herr Schmiedchen sind unabhän­
Im Foyer neben dem öffentlichen        versicherte.                            gig von einer Kirchenzugehörigkeit
Telefon finden Sie einen Automaten.                                            für alle Patienten, Angehörigen
                                       Sie bietet darüber hinaus               und Mitarbeiter telefonisch unter
Getränkeautomat                        verschiedene Präventionskurse           03 91 7 91­20 79 zu erreichen.
Auf der Wartefläche der Notfall­       siehe www.klinikum­magdeburg.de
und Fachambulanz.                      (Teilerstattung der Kosten über         Gerne vermitteln auch die Pflege­
                                       Krankenkassen ist möglich).             kräfte einen Kontakt oder Sie kön­
Ihre Anregungen                                                                nen eine Nachricht im Briefkasten
Ihre Meinung und Kritik ist uns        „Offenes Atelier“                       im Eingangsbereich hinterlassen.
genauso wichtig wie Ihre Zufrieden­    Das „Offene Atelier“ lädt Mitarbei­
heit. Sprechen Sie uns daher direkt    ter und Patienten jeden Dienstag        Bei religionsgebundenen Anliegen
an: Tel. 0391 791­2026 oder per        von 15.30 bis 17.30 Uhr ein.            kontaktieren Sie bitte unsere Infor­
E­Mail an qualitaetsmanagement@        Infos: Tel. 0391 791­34 67/­68          mation unter Tel. 0391 7 91­0.
klinikum­magdeburg.de.
                                       Raum der Stille                         Servicepaket
Internet                               Der Raum der Stille (am Ende der        Ein Servicepaket mit den wichtigs­
Kostenloser Internetzugang mit ei­     Magistrale) kann von Patienten          ten Utensilien für Ihre persönliche
genem Laptop ist möglich.              und Angehörigen jederzeit genutzt       Hygiene (Handtuch, Waschlappen,
                                       werden.                                 Duschbad, Zahnbürste usw.) stellt
Kantine                                                                        das Klinikum Patienten bereit, die
geöffnet für jedermann                 Patientenfürsprecher                    unvorbereitet ins Krankenhaus
Mo. bis Fr.      8.00 bis 10.00 Uhr    Sie haben Anregungen, Lob oder          müssen. Wenden Sie sich dafür bit­
und             11.30 bis 13.30 Uhr    Kritik bezüglich Ihres Aufent­          te an das Pflegepersonal.

 KLINIKUM MAGDEBURG gemeinnützige GmbH
 Birkenallee 34, 39130 Magdeburg
Klinik für Allgemein­ und Viszeralchirurgie   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Prof. Dr. med. Karsten Ridwelski              Prof. Dr. med. habil. Holm Eggemann
Tel.: 03 91 791 42 01        Fax: 42 03       Tel.: 03 91 791 36 01      Fax: 36 03
Viszeralchirurgie@Klinikum­Magdeburg.de       Gynaekologie@Klinikum­Magdeburg.de

Zentrum für Unfallchirurgie                   Klinik für Neurologie
und Orthopädie                                Dr. med. Hartmut Lins
Klinik für Unfallchirurgie                    Tel.: 03 91 791 46 01     Fax: 46 03
PD Dr. med. habil. Fred Draijer               Neurologie@Klinikum­Magdeburg.de
Tel.: 03 91 791 44 01        Fax: 44 03
Unfallchirurgie@Klinikum­Magdeburg.de         Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
                                              Prof. Dr. med. Wolfgang Jordan
Klinik für Orthopädie II                      Tel.: 03 91 791 34 01       Fax: 34 03
PD Dr. med. habil. Jörg Franke                Psychiatrie@Klinikum­Magdeburg.de
Tel.: 03 91 791 52 01     Fax: 52 03
Ortho@Klinikum­Magdeburg.de                   Klinik für Kinder­ und Jugendpsychiatrie
                                              Prof. Dr. med. Hans­Henning Flechtner
Klinik für Gefäßchirurgie                     Tel.: 03 91 791 33 01     Fax: 33 03
PD Dr. med. habil. Jörg Tautenhahn            KJP@Klinikum­Magdeburg.de
Tel.: 03 91 791 43 01       Fax: 43 03
Gefaesschirurgie@Klinikum­Magdeburg.de        Klinik für Neurochirurgie und
                                              Wirbelsäulenchirurgie
Zentrum für Innere Medizin                    Dr. med. Werner EK Braunsdorf
Klinik für Kardiologie/Diabetologie           Tel.: 03 91 791 47 01      Fax: 47 03
Prof. Dr. med. Hendrik Schmidt                Neurochirurgie@Klinikum­Magdeburg.de
Tel.: 03 91 791 53 01      Fax: 53 03
Kardiologie@Klinikum­Magdeburg.de             Klinik für Hals­, Nasen­, Ohrenheilkunde,
                                              Kopf­ und Halschirurgie
Klinik für Gastroenterologie                  Dr. med. Christian Koch
Dr. med. Thomas Gottstein                     Tel.: 03 91 791 45 01     Fax: 45 03
Tel.: 03 91 791 54 01       Fax: 54 03        HNO@Klinikum­Magdeburg.de
Gastroenterologie@Klinikum­Magdeburg.de
                                              Klinik für Plastische, Ästhetische
Klinik für Hämatologie, Onkologie             und Handchirurgie
und Palliativmedizin                          Dr. med. Bchar Ibrahim
Prof. Dr. med. Christoph Kahl                 Tel.: 03 91 791 49 01      Fax: 49 03
Tel.: 03 91 791 56 01     Fax: 56 03          PLCH@Klinikum­Magdeburg.de
Onkologie@Klinikum­Magdeburg.de
                                              Klinik für Urologie/Kinderurologie
Zentrum für Anästhesiologie                   Dr. med. Rainer Hein
und Intensivmedizin                           Tel.: 03 91 791 39 01      Fax: 39 03
Klinik für Anästhesiologie                    Urologie@Klinikum­Magdeburg.de
und Schmerztherapie
Dr. med. Christiana Hesse                     Klinik für Kinder­ und Jugendmedizin
Tel.: 03 91 791 31 01       Fax: 31 03        Dr. med. Matthias Heiduk
Anaesthesiologie@Klinikum­Magdeburg.de        Tel.: 03 91 791 35 01       Fax: 35 03
                                              Kinderklinik@Klinikum­Magdeburg.de
Klinik für Intensiv­ und Rettungsmedizin
Prof. Dr. med. habil. Martin Sauer            Institut für diagnostische und
Tel.: 03 91 791 31 01       Fax: 31 03        interventionelle Radiologie
Intensivtherapie@Klinikum­Magdeburg.de        Dr. med. Ulf Redlich
                                              Tel.: 03 91 791 37 01      Fax: 37 03
Klinik für Notfallmedizin                     Radiologie@Klinikum­Magdeburg.de
Dr. med. Stephan Singöhl
Tel.: 03 91 791 32 00
Notfallmedizin@Klinikum­Magdeburg.de
Sie können auch lesen