Ausgabe 06.2020 - EINE WELT Netzwerk Sachsen-Anhalt
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SDG 6 – Wasser und Sanitärversorgung für alle Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten SDG 6 beinhaltet folgende Unterziele: • Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser für alle erreichen • Zugang zu angemessener, gerechter Sanitärversorgung und Hygiene für alle ermöglichen • Wasserqualität weltweit verbessern • Wasserknappheit durch effiziente Wassernutzung verringern • Integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen umsetzen • Wasserverbundene Ökosysteme (Berge, Wälder, Feuchtgebiete, Flüsse, Grundwasserleiter, Seen, …) schützen und wiederherstellen Für weiterführende Informationen siehe: https://www.globalgoals.org/ Quelle: Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich, unter: https://www.wir-leben-nachhaltig.at/aktuell/detailansicht/sdg-14-leben-unter-wasser/
EINLEITUNG L iebe LeserInnen, nach etlichen Wochen gefüllt mit vielen Veränderungen und Anpassungen an die aktuelle Situation freue ich mich, dass Sie jetzt die 35. Ausgabe des Rundbriefes FAIR vor Augen haben. Ich hoffe, Sie finden Informationen und Anregungen beim Durchstöbern der Seiten. Christiane Christoph Netzwerkkoordination / Geschäftsführung Wird „Digital“ das neue „Normal“? N ach drei Monaten Krise, Kontakt- und Reisesperren beginnt mit dem Som- mer wieder „Normalität“ einzuziehen. Institutionen in Kommune, Land und Bund bisher mit großem Verständnis auf die Veränderungen reagieren. War der Alltag bis Mitte März 2020 von realen Begegnungen, Sitzungen und Wir hoffen, dass die Krise bei den Men- Seminaren geprägt, hat sich innerhalb schen – insbesondere bei den politisch der letzten drei Monate für viele Men- Verantwortlichen - zu neuen Einsichten schen Arbeit und Leben verändert. und Handlungsmustern führen wird. Telefon- und Videokonferenzen, Webi- In einer in diesem Heft dokumentier- nare und Online-Tutorials gab es schon ten Stellungnahme „Lehren aus der lange. Aber jetzt sind wir gezwungen, Corona-Krise“ (siehe S.12 ) sind unsere diese Wege zu gehen. Überlegungen dazu formuliert. Im EINE WELT Netzwerk und auch in der Jetzt werden die Grenzen wieder öffnen entwicklungspolitischen Szene stand und Bildung für nachhaltige Entwicklung jetzt „Homeoffice“ an. Es fehlten die sowie Globales Lernen werden wichtiger persönlichen Gespräche und Treffen – denn je sein. vor allem auch in der Bildungsarbeit. Wir hoffen, dass wir im zweiten Halb- Axel Schneider jahr 2020 wieder „normaler“ arbeiten Vorsitzender EINE WELT- können, aber auch weiterhin die Vorteile Netzwerk Sachsen-Anhalt e.V. der digitalen Arbeit nutzen und anwen- den werden. Gerade für die Bildungsarbeit inner- halb und außerhalb von Schule ergeben sich neue Herausforderungen. Hier Methodenvielfalt und Kreativität gefragt. Wir werden neue Veranstaltungsfor- mate entwickeln und erproben. Dank- bar sind wir, dass die Geld gebenden -3-
INHALTSVERZEICHNIS 1. Themen 1.1. Wasser, Hygiene und Corona 5 1.2. Der Mensch und das Meer 6 1.3. Für eine Welt ohne Durst - Viva con Agua 10 1.4. Inflotec`s Trinkwassergewinnung 11 2. Aus dem Netzwerk 2.1. Lehren aus der Coronakrise 12 2.2. Müllchaos im Harz 14 2.3. Neu im ENSA – Projektkoordinatorin SAeBIT 15 3. Termine 16 4. Die AutorInnen 2 17 5. Impressum 18 -4-
Wasser, Hygiene und Corona S auberes Wasser und eine nachhalti- ge Versorgung sind für Gesundheit, Ernährung und die Würde des Men- Gesundheitsherausforderungen wie Mangelernährung, Malaria, Tuberkulo- se oder HIV/Aids begünstigt wird. Auch schen unverzichtbar. Wasser ist unsere andere Baustellen - Dürren, Heuschre- Lebensgrundlage. Der Zugang zu ckenplagen, Folgen des Klimawandels sicherem Wasser sowie Sanitäreinrich- oder bewaffnete Konflikte - sind veror- tungen ist folglich ein grundlegendes tet, die ebenfalls Maßnahmen bedürfen. Menschenrecht. Sauberes Wasser und Lerneffekte durch frühere Epidemien dessen uneingeschränkte Nutzung wer- haben die afrikanischen Länder jedoch den bei uns in Deutschland als eine veranlasst, schnell mit Vorsichtsmaß- Selbstverständlichkeit wahrgenommen. nahmen, Grenzkontrollen, -schließun- Dies sieht in anderen Teilen der Welt gen und Ausgangssperren zu reagieren anders aus. Laut dem Weltwasser- und (Forschungs-)Arbeiten zu günstigen bericht 2020 der Vereinten Nationen Schnelltests umzusetzen. haben aktuell 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser Das Virus betrifft alle Länder dieser Welt, und 4,2 Milliarden Menschen - mehr als die einen bisher weniger, die anderen 55 Prozent der Weltbevölkerung - keine mehr. Risikogruppen gibt es überall, sicheren Sanitäranlagen. Wasser als Res- auch wenn diese unterschiedliche Hin- source wird zudem immer knapper. tergründe haben. Wie gut die Länder mit der Situation umgehen, hängt von Wasser, Sanitärversor- vielen Faktoren ab, aber vor allem von gung und Hygiene sind den Gesundheitssystemen, verfügbaren essentiell für eine ge- finanziellen Mitteln und der Resilienz sunde Entwicklung eines der Menschen. Am Ende müssen die jeden Menschen. Das Regierungen im Sinne der Gesundheit Foto: Pixabay Händewaschen mit Seife der Menschen entscheiden, die meist ist aber nicht allen Menschen gegeben. zu geringen Ressourcen bestmöglich Vor allem jetzt, in der Krisensituation einsetzen und innerhalb der Bevölkerun- der COVID-19 Pandemie, sind eine Ver- gen Aufklärungsarbeit leisten, um ein sorgung mit sauberem Wasser und die angemessenes tagtägliches Handeln der Einhaltung von Hygieneregeln beson- Menschen zu ermöglichen. ders wichtig, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Hinweise zu Vor- Die Agenda 2030 hat sich zum Ziel ge- sichtsmaßnahmen und die Medien setzt, „niemanden zurückzulassen“. Dies betonen die Notwendigkeit des regel- betrifft wohlhabende Haushalte ebenso mäßigen Händewaschens. Doch wie ist wie arme, urbane Gebiete, Randgebiete das möglich in Gegenden, wo Wasser und ländliche Regionen. Ungleichheiten „Mangelware“ darstellt? bezüglich der Verfügbarkeit, Qualität und den Kosten von Wasser- und Sani- Nehmen wir beispielsweise Afrika. Der tätsversorgung müssen dringend durch Blick auf den afrikanischen Kontinent Politik, Wissenschaft und Wirtschaft lässt sehr düstere Prognosen für das adressiert werden. Ausmaß der COVID-19 Pandemie kur- Anne-Maria Illès sieren. Es steht die Frage im Raum, Quelle: Weltwasserbericht der Vereinten Nationen, 2020, inwieweit das Virus durch bestehende https://www.unesco.de/sites/default/files/2020-03/UN-Weltwas- -5- serbericht2020-web.pdf
Der Mensch und das Meer Auf dem (Rück)Weg zu einem nachhaltigen und -kapazitäten. So speichert Wasser Zusammenleben Sonnenwärme etwa deutlich länger als die Luft der Atmosphäre. M it dem Meer ist die Geschichte fast aller Kulturen der Erde ver- bunden. Wir Menschen leben seit jeher Durch die übermäßige Freisetzung von klimarelevanten Spurengasen verändert mit und von den Meeren. Sie dienen als der Mensch die Strahlungsbilanz der Nahrungs-, Energie- und Rohstoffquelle Atmosphäre jedoch zunehmend und sowie Transportwege. Zudem werden verursacht so eine globale Erwärmung, sie zunehmend für den Tourismus ge- die deutlich schneller verläuft als nach nutzt. Von fundamentaler Bedeutung natürlichen Maßstäben. Aufgrund des sind darüber hinaus die klimaregulie- enormen Ausmaßes des Ausstoßes ist rende Wirkung der Ozeane sowie die Kohlendioxid (CO2) hierbei von beson- im Meer ablaufenden biochemischen derer Bedeutung. Durch den Stoffaus- Prozesse. Seit Jahrzehnten schädigte der tausch mit der Atmosphäre erwärmen Mensch das Meer jedoch zunehmend, sich auch die Ozeane, was nicht nur eine indem er dessen Ressourcen über- Veränderung der Verbreitungsgebiete mäßig beansprucht und Schadstoffe vieler Tiere in Richtung der Pole nach sich einleitet. Zusätzlich bedrohen die glo- zieht. Auch die Häufigkeit von Extrem- balen Klimaveränderungen das größte wetterereignissen, wie etwa Hurrikanen, zusammenhängende Ökosystem der nimmt durch die Veränderung der Was- Erde zusehends. sertemperaturen zu. Gleichzeitig wurde der Klimaeffekt des CO2 aber erheblich Das Ökosystem Meer als Teil des planetaren durch die Ozeane abgeschwächt, indem Gesamtsystems sie rund 40 Prozent des seit der Indust- rialisierung freigesetzten Kohlendioxids Die Ozeane bedecken rund 71 Prozent unseres Planeten, enthalten etwa 97 Biochemische Veränderungen in den Prozent allen Wassers auf der Erde und Ozeanen und ihre Folgen sind eines der wichtigsten Elemente des globalen Klimasystems. Die Meere stellen circa 95 Prozent der belebten Biosphäre und sind somit Klima basiert auf den Wechselwirkun- Lebensraum zahlreicher Arten, von gen zwischen der Atmosphäre und denen Schätzungen zufolge rund 90 trägeren Klimasubsystemen, unter Prozent noch unbekannt sind. Lediglich denen das Meer das Bedeutsamste ist. 12 Prozent der Meerestiere sind Fische, Dabei bewegen sich die verschiede- etwa ein Fünftel Krustentiere; den Groß- nen Komponenten des Klimasystems teil der Meereslebewesen stellen Mik- mit unterschiedlichen Geschwindigkei- roben dar. Die Meereslebewesen sind ten: Während Tiefdruckgebiete inner- am direktesten von den biochemischen halb weniger Tage hunderte Kilometer Veränderungen in den Meeren betroffen. wandern, bewegen sich Meeresströ- mungen oftmals mit nur wenigen Durch die Erwärmung der Oberflä- Metern pro Minuten. Zudem haben sie chenschichten der Meere aufgrund unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten der globalen Klimaerwärmung wird -6-
der Sauerstoffaustausch zwischen mit Atmosphäre behindert. Denn je wärmer Wasser ist, desto geringer ist seine Sau- erstoff-Aufnahmekapazität. Es bilden sich dadurch vermehrt sauerstoffarme Gebiete in den Meeren, die kaum Über- lebenschancen für Meereslebewesen bieten. Zusätzlich führt der vermehrte Eintrag von Düngemitteln über Flussläu- fe gerade in deren Mündungsgebieten sowie an den Küsten zu deren Eutro- phierung. Das heißt, durch den über- Abbildung 1: Verbreitungsgebiete sauerstoffarmer Meereszonen. Quelle: Meeresatlas 2017. mäßigen Nährstoffeintrag kommt es zu einer Nährstoffanreicherung, die wiede- Die Aufnahme von CO2 aus der Atmo- rum den Sauerstoffgehalt des Wassers sphäre führt darüber hinaus zu einer beeinträchtigt. Der Rekordhalter unter zunehmenden Versauerung der Meere. diesen sogenannten „Todeszonen“ ist Vor allem kalkskelettbildende Lebewe- übrigens die Ostsee: Dort schwindet sen, wie Muscheln und Korallen, sind der Sauerstoff durch den Stickstoff- und hiervon bedroht, da ihre Fähigkeit zur Phosphatüberschuss aus der Landwirt- Ausbildung von Exo- bzw. Endoskeletten schaft in einem mindestens 70.000 bei sinkendem pH-Wert nachlässt. Da Quadratkilometer großen Gebiet. Die diese Arten oftmals die Basis von ozea- berühmteste Zone ist jedoch die im Golf nischen Nahrungsketten bilden, können von Mexiko, vor dem Mississippi-Delta. sich daraus weitere schwere Folgen für Der Mississippi entwässert rund die die von ihnen abhängigen Meeresbe- Hälfte der US-Fläche, und in den vergan- wohner ergeben. genen 50 Jahren hat sich seine Fracht an Düngern, Abwässern und Schadstoffen Die ökonomische Ausbeutung der Meere verdreifacht. Darüber hinaus bedroht der Mensch die „Wir fürchten, dass diese menschenge- Nahrungsketten in den Meeren durch machten, regionalen Todeszonen durch die zunehmende Entnahme von Fischen. Überdüngung zusammenwachsen mit Wie Abbildung 2 zeigt, sind die globa- den natürlichen Sauerstoffminimum- len Fischbestände in den vergangenen zonen, die sich durch den Klimawandel Jahrzehnten zunehmend unter Druck ausdehnen.“, so Robert Diaz, Forscher geraten. am Virginia Institute of Marine Science, Abbildung 2: Entwicklung der globalen Fischbestände, in einem Interview mit dem Deutsch- landfunk 2012.3 1974-2013. Quelle: Meeresatlas 2017. Einen Überblick über die Verbreitung dieser sauerstoffarmen Zonen gibt Ab- bildung 1 -7-
Aber der Mensch entnimmt den Mee- mit denen erst seit den späten 1960er ren nicht nur Fische; vielmehr stellen Jahren Massenstückgüter um unseren sie eine wichtige Rohstoff- und Ener- Planeten transportiert werden. Zwar giequelle dar. Kies und Sand werden weist der Seehandel aufgrund sei- bereits seit Jahrzehnten aus küstennahen ner immensen Kapazitäten die beste Gewässern gefördert. Die Tiefsee gehörte CO2-Bilanz aller Transportmöglichkei- hingegen lange zu den letzten vom ten auf, jedoch trägt er durch seine Menschen weitgehend ungenutzten hohen Schwefel- und Stickoxidemissio- Regionen der Erde. Jedoch gewinnen die nen wesentlich zur menschgemachten dortigen Lagerstätten von mineralischen Erderwärmung bei. Zusätzlich belastet Rohstoffen aufgrund starker Nachfrage er küstennahe Ökosysteme durch die und steigender Preise zunehmend an Einschleppung fremder Arten. Bedeutung. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang Man- ganknollen, die einen vergleichsweise hohen Gehalt an Kupfer, Nickel und Kobalt aufweisen – aber gleichzeitig Lebensraum zahlreicher Meeresbewoh- ner sind. Auch die Suche, die Förderung und der Transport von Erdöl bzw. -gas aus der Tiefsee hat massive negative Aus- wirkungen auf ozeanische Lebensräu- me und -gemeinschaften. Besonders Abbildung 3: Entwicklung der gesamten weltweiten Kapazität von Containerschiffen in offensichtlich wird dies bei Unfällen, die Mio. TEU („Twenty-foot Equivalent Units“, Standardcontainer von 20 x 8 x 8,5 Fuß Größe), 1990-2014. Quelle: https://www.fuw.ch/article/entwicklung-der-gesamten-weltweiten- zum Einleiten von Öl in das Meerwasser kapazitaten-von-containerschiffen/ führen, wie etwa das Sinken der Bohr- plattform „Deep Water Horizon“ im Golf „Innovation for a Sustainable Ocean“ von Mexiko vor zehn Jahren. Aber auch der Bau von Offshore-Windparks, die Die durch Erwärmung, Verschmutzung helfen sollen, eine regenerative, koh- und Übernutzung entstehenden öko- lenstoffunabhängige Energieversorgung logischen Risiken bedrohen durch die zu ermöglichen, greift erheblich in die sich gegenseitig verstärkenden Effekte Lebensräume von Meeresbewohnern neben der natürlichen Integrität der sowie Vögeln ein. Meere auch die gesellschaftliche und ökonomische Integrität vieler Küsten- Indem der Mensch das Meer zudem regionen der Erde. Folglich werden der als Transportweg nutzt, gelangen über Schutz der Meere und der darin leben- die Schiffe Öl, Abwässer und Müll in die den Lebewesen sowie eine nachhaltige Ozeane. Tatsächlich werden etwa 80-90 Nutzung der Meeresressourcen durch Prozent der global gehandelten Waren das Entwicklungsziel Nr. 14 „Leben über den Seeweg verschifft, wobei die unter Wasser“ im Rahmen der 2015 Größe der Flotten, aber auch der ein- durch die Vereinten Nationen verab- zelnen Schiffe stetig wächst. Abbildung schiedeten „Agenda 2030 – 17 Ziele für 3 gibt einen Einblick in die Entwicklung eine nachhaltige Entwicklung“ beson- der Kapazitäten von Containerschiffen, ders betont. -8-
Bereits seit 2009 wird zudem auf der gan- • Textilien aus Naturfasern bevorzugen, zen Welt der 8. Juni als Tag des Meeres damit beim Waschen kein Mikroplas- von den Vereinten Nationen begangen, tik durch Abrieb ins Abwasser gelangt. um auf den Wert und die Bedrohung der Weltmeere aufmerksam zu machen. In diesem Jahr steht der Welttag des Mee- res unter dem Motto „Innovation for a Sustainable Ocean“. Tatsächlich gibt es mittlerweile einige interessante Konzep- te um den Bedrohungen der Meere ent- gegenzuwirken, wie beispielsweise die Suche nach alternativem bzw. Bio-Plastik um weitere Plastikansammlungen in den Meeren zu verhindern. Abbildung 4: Siegel für nachhaltigen Fischfang. Kleine Maßnahme, große Wirkung Anke Scholz Ob Überfischung, Meeresverschmut- Weiterführende Informationen unter: zung, Erwärmung oder Übersäuerung: Umweltbundesamt: „Meere“, https://www.umweltbundesamt.de/ Die Meere und ihre Ökosystemleistun- themen/wasser/meere gen sind heute stärker bedroht als je Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein e.V. et al.: „Meeresatlas“, zuvor. All die vielen Probleme, die durch https://meeresatlas.org/ regionale Missstände oder durch den Maribus gGmbH: „World Ocean Review“, https://worldoceanre- weltweiten Klimawandel verursacht view.com/de/ werden, machen den Meeresschutz Census of Marine Life, http://www.coml.org/ zu einer besonderen Herausforderung. UNDP: „World Innovation Challenge“, https://www.oceaninnova- Denn man kann ihnen nur mit einer Viel- tionchallenge.org/ zahl von Einzelmaßnahmen begegnen. Was kann ich also tun, um zur erfolgrei- Quellen: chen Umsetzung des Entwicklungszieles (1) Vgl. Bathmann, Ulrich (2009): „Die Bedeutung der Meere im 14 „Leben unter Wasser“ beizutragen? Klimawandel“, https://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/dossier- umwelt/61203/meere-und-klimawandel • Nur Fische aus nachhaltiger Fischerei (2) Vgl. Census of Marine Life. konsumieren und damit der Überfi- (3) Röhrlich, Dagmar (2012): „Die Weltmeere ringen um Luft – schung vorbeugen. Eine kleine Hilfe- Todeszonen in den Ozeanen“, https://www.deutschlandfunk.de/ stellung hierzu bietet Abbildung 4. die-weltmeere-ringen-um-luft-todeszonen-in-den-ozeanen.740. • Sämtliche Abfälle immer ordnungsge- de.html?dram:article_id=230799 mäß entsorgen und damit die Gewäs- serverschmutzung durch Plastikmüll geringhalten. Auf Müllvermeidung achten. • Bei Kosmetikprodukten darauf achten, dass sie kein Mikroplastik enthalten und damit den ungehinderten Eintrag ins Abwasser vermeiden. -9-
Für eine Welt Foto: Wasser Nepal_Credit Melanie Haas für Viva con Agua ohne Durst! V iva con Agua setzt sich für den Zu- gang zu sauberem Trinkwasser und - in Zeiten von Corona besonders wichtig - für Hygienemaßnahmen für alle Men- schen ein. Wer schon einmal bei einer Aktion von Viva con Agua dabei war, merkt schnell: Dieser gemeinnützige Verein und sein Doch die Ausbreitung der Coronapan- internationales Netzwerk stecken voller demie ist aktuell nicht nur für uns eine guter Laune, voller motivierter und en- extreme Herausforderung. Gerade in an- gagierter Menschen, voller Musik und deren Teilen der Erde können die Folgen Leidenschaft. Auf über 200 Musikfesti- von COVID-19 die Gewährleistung des vals und etlichen Konzerten ziehen eh- Menschenrechts auf Wasser gefährden. renamtliche Supporter mit ihren Tonnen Deshalb ist in dieser aktuellen Notsitu- und Fahnen los und sammeln Spenden ation Prävention wichtig. Wasser-, Sani- in Form von Becherpfand. Die Aktionen tär- und Hygiene-Maßnahmen können sind so bunt wie die Organisation selbst, helfen, Menschen in Ländern wie Nepal denn Viva con Agua verfolgt einen be- oder Uganda gesund zu halten, sie zu sonderen Ansatz: Engagement soll Spaß schützen und dadurch die lokalen Ge- bringen - und jeder soll von seinem En- sundheitssysteme zu unterstützen. gagement profitieren können. Aktuell haben weltweit 579 Millionen Bei all der Lebensfreude, die Viva con Menschen keinen Zugang zu sauberem Agua ausstrahlt, steht eine Sache stets im Trinkwasser und rund zwei Milliarden Mittelpunkt: Wasser. Der Grundgedanke Menschen leben ohne sanitäre Grund- WASSER FÜR ALLE - ALLE FÜR WASSER versorgung. Diese Menschen will Viva begleitet die Arbeit von Viva con Agua con Agua erreichen - und nutzt dafür die seit der Gründung im Jahr 2006 bei allen universellen Sprachen Musik, Kunst und Projekten und Aktionen. Durch die auf Sport. In Deutschland genauso wie in freudvolle Weise gesammelten Spenden den Projektländern. konnten bisher bereits drei Millionen Menschen in den Projektgebieten (zum Viva con Agua und sein internationales Beispiel in Uganda, Mosambik, Nepal, Netzwerk profitieren vom Engagement Indien oder Äthiopien) erreicht werden. vieler Unterstützer. Dank der ausgeglie- Es profitieren also alle: diejenigen, die derten Social Business Unternehmen sich engagieren genauso wie die Men- Viva con Agua Wasser GmbH, Goldei- schen in den Projektländern, deren Le- mer gGmbH und die Viva con Agua Arts benssituation sich durch den Zugang gGmbH ist es jedem möglich die Vision zu sauberem Trinkwasser und sanitärer WASSER FÜR ALLE - ALLE FÜR WASSER Grundversorgung deutlich verbessert. im Alltag mit dem Kauf von sozialem Viva con Agua bezeichnet sich deshalb Mineralwasser, sozialem Klopapier oder selbst als ALL-Profit-Organisation. Kunstwerken zu supporten. Bastian Henrichs - 10 -
Inflotecs Trinkwassergewinnung – Technische Lösungen für ein wachsendes Problem Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Inflotec GmbH Menschenrecht! Breitscheidstraße 51 (UN-Resolution Resolution 64/292) 39114 Magdeburg www.inflotec.com L aut UNICEF haben ca. 2,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen re- gelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Die Wasseraufbereitungsanlagen nutzen verschmutztes Oberflächenwasser aus Rund 785 Millionen Menschen haben Flüssen und Seen, um daraus Trinkwas- noch nicht einmal eine Grundversor- ser zu generieren. gung mit Trinkwasser. Betroffen sind vor allem Menschen oder Familien in den är- meren Regionen der Welt – und dort vor allem in den ländlichen Gebieten Afrikas, Südamerikas und Zentralasiens. Zusätzlich wird es in vielen Regionen immer schwieriger, Wasservorkommen zu erschließen. Der vielgenutzte Ansatz der Brunnenbohrung ist immer öfter mit enormen technischen und finanziellen Aufwänden verbunden, weil Grundwas- Die Anlagen arbeiten hierbei ohne Ver- servorkommen immer seltener werden. wendung von fossilen Brennstoffen oder Wasser ist also schon heute ein kostba- Elektrizität aus Generatoren oder vor- res Gut. handenen Stromnetzen. Wasserkraft, Solarenergie und Windkraft treiben die Parallel zur Abnahme von sauberen Anlagen an. Wasservorkommen steigt die Menge von verschmutztem Wasser in Flüssen Über Filtertechnologien wie Umkehr- und Seen stetig an. Somit entsteht ein osmose oder Ultrafiltration werden in immer schwieriger zu handhabender einem ersten Schritt Schwebstoffe, Se- Kreislauf beim Thema Trinkwasser - spe- dimente und andere gröbere Verunreini- ziell in Entwicklungsländern, aber auch gungen aus dem verschmutzten Wasser bei uns in Europa. entfernt, bevor z.B. feinere Stoffe, Che- mikalien, Schwermetalle, Pestizide, Her- Ein Lösungsansatz: Trinkwasser aus bizide, Fungizide, Keime und Bakterien verschmutzten Oberflächenwasser aus dem Wasser gelöst werden. nachhaltig gewinnen Am Ende dieses Prozesses wird Die Inflotec GmbH leistet einen Beitrag, so je nach Anlage 1.000 - 4.000 um Menschen einen verlässlichen und Litern am Tag sauberes Wasser nachhaltigen Zugang zu sauberen Trink- in Trinkwasserqualität (WHO-Standard) wasser zu ermöglichen. hergestellt. - 11 -
Leicht zu bedienen und überall einsetzbar Der innovative Ansatz der Entwickler liegt, neben der ressourcenschonen- den Funktionsweise, in der Einfachheit der Bauweise und der Bedienung der Anlagen. So kommen die Aufberei- tungsanlagen ohne High-Tech aus, sind kinderleicht zu bedienen und die Men- schen vor Ort können sehr autark mit diesen Anlagen arbeiten. Die Inflotec GmbH orientiert sich bei der Entwick- lung ihrer Produkte vor allem an den Gegebenheiten vor Ort und den Bedürf- nissen der dort lebenden Menschen. Die Vision der beiden Inflotec-Gründer Martin Drewes und Martina Findling ist es, möglichst vielen Menschen auf der Welt den Zugang zu sauberen Trinkwasser zu ermöglichen. Damit agiert die Inflotec GmbH ganz wesentlich für den Menschen und setzt sich für die Umsetzung eines Menschenrechtes ein. Philipp Freisleben Lehren aus der Corona-Krise D ie Corona-Krise legt schonungslos die Schwächen unserer Wirtschafts- und Lebensweise offen. Zu glauben, wir eigentlich Fledermäuse) oder auch AIDS (vom Schimpansen auf den Menschen übertragen). Es ist kein Zufall, dass könnten nach dem Virus zu unserer alten wir diese Probleme gerade jetzt erle- Lebensweise zurückkehren, ist naiv. Zu ben. Der Mensch dringt immer tiefer in fordern, Nachhaltigkeitsbestrebungen die letzten unberührten Lebensräume auszusetzen, um die Wirtschaft zu retten, unserer Erde vor und erzwingt gerade- ist gefährlich. Beispielsweise schlug der zu den engen Kontakt mit Wildtieren, CDU-Wirtschaftsrat eine „zeitliche Stre- indem er ihnen die Lebensräume nimmt. ckung der klimapolitischen Zielvorga- Die Übertragung von für den Menschen ben“ vor, was dem Aufgeben der Pariser gefährlichen Krankheiten ist dann nur Klimaziele gleichkommen würde. eine logische Konsequenz. Um dies in Zukunft zu verhindern, braucht es Die WHO warnt seit Jahren vor Zoono- deutlich verstärkte Anstrengungen im sen – d.h. Krankheiten, die von Tieren Umwelt- und Naturschutz, aber auch in auf den Menschen überspringen – die der Armutsbekämpfung. Schließlich sind sich als Pandemie über den Globus aus- Wilderei, das Essen von Bush-Meat oder breiten. Wie real diese Gefahr ist, zeigt der Handel mit Wildtieren keine lustige nicht erst das Corona-Virus, sondern Freizeitbeschäftigung, sondern dienen auch Krankheiten wie Ebola (infiziert der Sicherung des Lebensunterhalts. - 12 -
Hier braucht es vor allem alternative bruch ihrer Lebensgrundlage bedeuten Beschäftigungsangebote für die Bewoh- würde. In den meisten Ländern der Welt ner ländlicher Räume. heißt dies Obdachlosigkeit, Hunger und unermessliches Leid. Auch der Klimawandel trägt einen guten Teil zur Verbreitung von Krankheiten bei. Gleichzeitig ist darüber nachzudenken, Es sind schließlich nicht Fledermäuse, inwiefern globale Lieferketten über- die für die meisten Übertragungen von haupt notwendig sind. Viel zu oft werden Krankheiten auf den Menschen verant- sie genutzt, um europäische Umwelt- wortlich sind, sondern Mücken. Immer schutz- und Sozialstandards zu umgehen. häufiger werden – dank der steigenden Insbesondere im Lebensmittelbereich ist Temperaturen – tropische und subtropi- eine lokale Produktion nicht nur mög- sche Mückenarten auch bei uns gefun- lich, sondern auch sinnvoll, sofern sie den. Sie bringen Dengue-Fieber (früher ökologische Standards berücksichtigt. auch als Knochenbrecherfieber bezeich- Sie spart CO2-Emissionen ein, schützt net), West-Nil-Fieber oder Malaria mit. den Regenwald, der auch unser Klima Gegen Dengue- und West-Nil-Fieber beeinflusst und schafft Wertschöp- gibt es – wie bei vielen Tropenkrank- fung insbesondere im ländlichen Raum. heiten – weder eine Impfung noch ein Außerdem verringert lokale Produktion Medikament und im Falle von Malaria die Abhängigkeit vom Weltmarkt, was kämpfen Ärzte und Wissenschaftler mit im Falle von Krisen die Versorgungssi- immer häufiger auftretenden Resistenzen cherheit der Bevölkerung erhöht. gegen die existierenden Wirkstoffe. Problematisch ist allerdings – wieder Das Coronavirus führt uns sehr Deutlich weist uns die Coronakrise eindringlich vor Augen, dass auch Sachsen-Anhalt in darauf hin – dass Effizienz und Resilienz globale Zusammenhänge eingebettet ist unvereinbare Widersprüche sind, da und eine Politik, welche dies ignoriert, das Vorhalten von (in der Regel) nicht auf Dauer in die Katastrophe führt. Die genutzten Ressourcen Kosten verursacht. aktuelle Krise zeigt, warum sich auch Für Unternehmen ist es also durchaus Sachsen-Anhalt entwicklungspolitisch sinnvoll, Katastrophen mit sehr geringer engagieren muss. Um die hiesige Wirt- Eintrittswahrscheinlichkeit, aber exis- schaft zu schützen, ist es notwendig tenzbedrohendem Schadenspotenzial, ärmere Länder dabei zu unterstützen, einfach zu ignorieren und im Zweifel auf widerstandsfähige Gesundheits- und die Hilfe des Staates zu hoffen. Der Staat Sozialsysteme aufzubauen. Damit wer- wiederum kann aber nur im Rahmen den im Falle einer Krise keine ganzen seiner finanziellen und vor allem recht- Lieferketten lahmgelegt, wie der Shut- lichen Möglichkeiten helfen, sodass down in Wuhan deutlich gemacht hat. Zulieferbetriebe in Niedriglohnlän- Gleichzeitig ist es für hiesige Unterneh- dern mit allen ihren Kompetenzen und men wichtig, auch die Arbeiter in ihren gewachsenen Geschäftsbeziehungen Zulieferbetrieben zu schützen, damit trotzdem verloren gehen. deren Kompetenzen im Falle von Krisen nicht verloren gehen. Moralisch ist es Die Politik könnte dieses Dilemma lösen, selbstverständlich geboten, die Arbeiter indem sie Unternehmen verpflichtet, für auch vor einer Entlassung zu schützen, den Katastrophenfall vorzusorgen und die meist dem vollständigen Zusammen- dabei – Stichwort Lieferkettengesetz - 13 -
– auch ihre Zulieferer nicht zu verges- • Vorrangige Vergabe von Fördermit- sen. Das ist zwar immer noch ineffizient, teln, Finanzhilfen und Subventionen allerdings ist, im Gegensatz zu Unter- (insb. die im Kontext der Corona-Kri- nehmen, Effizienz auch nicht das Ziel se aufgelegten Programme) an Un- von Politik. Der Politik muss es darum ternehmen mit zukunftsfähigen und gehen, unsere Gesellschaft langfris- nachhaltigen Geschäftsmodellen. tig überlebensfähig zu machen. Dazu • Nachhaltige öffentliche Beschaffung gehört eine Regulierung der Wirtschaft, als Beitrag zur Armutsbekämpfung um deren Widerstandsfähigkeit gegen- und Sicherung der Stabilität unseres über externen Schocks sicherzustellen. Wirtschaftssystems. Außerdem muss die Umwelt geschützt • Etablierung des Globalen Lernens in werden, denn ohne sie ist ein Überleben den Rahmenlehrplänen, um das Ver- der Menschheit nicht möglich, wie uns ständnis für globale Zusammenhän- Pandemien, Klimakrise oder Bodende- ge zu stärken. gradation brutal vor Augen führen. Zu ENSA guter Letzt lehrt uns die Coronakrise, dass globale Probleme sowohl in multila- teraler Zusammenarbeit als auch durch Müllchaos im Harz lokale politische Aktivitäten gelöst wer- Ein Projekt der 4. Klasse, Neustädter den. Beim Kampf gegen den Klimawan- Grundschule Quedlinburg del müssen wir uns daran erinnern. Die Schwächen, welche die Coronakrise offenlegt, muss die Politik auf allen Ebe- P ressemeldungen wie „Toter Jungwal mit Plastikbeuteln im Magen gefun- den“ oder „Kleine Mikroplastikpartikel nen jetzt beseitigen, solange uns das lan- in den gebratenen Fischen auf unseren ge undenkbare noch deutlich vor Augen Tischen“ haben die Frage aufgeworfen, steht. wie der Plastikmüll überhaupt ins Meer kommt. Sind nur Länder dafür verant- Deshalb fordert das ENSA von der wortlich, die am Meer liegen? Nein, Landesregierung: denn alle Flüsse fließen ins Meer. • Verstärkte Anstrengungen beim Kli- So gingen wir in Quedlinburg auf Exkur- maschutz, um die Ausbreitung tropi- sion, um herausfinden, ob und wie viel scher Krankheiten einzudämmen. Müll im Mühlgraben zu finden ist. Wir • Ausweitung der Flächen des ökologi- haben so Einiges gefunden: Kinderwa- schen Landbaus, um die Versorgung genuntergestell, Radkappen, leere Fla- mit regionalen Lebensmitteln zu ver- schen, alte Fliesen, Plastikverpackungen bessern. von Süßigkeiten, nichts davon gehört in • Ausweisung von Naturschutzgebie- den Fluss. ten, um Wildtieren Lebensräume zu erhalten. Im Unterricht suchten wir nach Alterna- • Einsatz für eines Lieferkettengesetz, tiven zu Alltagsgegenständen aus Plastik um durch menschenwürdige Ar- und recherchierten im Netz zum Thema beitsbedingungen und angemessene Umweltverschmutzung und Plastikmüll. Bezahlung auch in Zulieferbetrieben Die Idee kam auf, gemeinsam ein Mo- für ausreichend Resilienz zu sorgen, dell über den Flussverlauf Bode, Saale, um Lieferketten auch in Krisenzeiten Elbe zu gestalten, so dass für Kinder und gewährleisten zu können. - 14 -
Erwachsene gut zu verstehen ist, wie Gleich neben dem Informationsstand und wo unser Müll ins Meer gelangt. des Dachverein Reichenstrasse. V. bau- ten wir alles auf. Wir malten, bastelten und lernten in theaterpädagogischen Einheiten auf Wir haben viele Besucher angesprochen, Menschen zuzugehen. um ihnen das Projekt vorzustellen und Gespräche zu führen. Auf dem Sachsen-Anhalt Tag 2019 in Quedlinburg, war es soweit und wir hat- Unser prominentester Gast war Frau ten die erste Möglichkeit, das Projekt Brakebusch, Landtagspräsidentin von Müllchaos vorzustellen. Sachsen-Anhalt. Sie war eine gute Zu- hörerin und stellte viele Fragen, die wir kompetent beantworteten. Wir wünschen uns für unsere Zukunft, dass alle Menschen sich intensiver mit dem Thema auseinander setzen und un- sere Lebensräume für Mensch und Tier noch lange bestehen bleiben. Monika Kalfirst / Coni Kopf Foto: Präsentation Projekt Müllchaos Neu im ENSA - Projektkoordinatorin SAeBIT S eit dem 1. Juni bin ich die neue Koor- dinatorin des Projektes Bei den Falken habe ich meine Begeis- terung für politische Bildungsarbeit ent- deckt und freue mich, dieses Interesse „Entwicklungspolitische im Rahmen des Projektes SAeBIT weiter Bildungstage in Sachsen- verfolgen zu können. Während ich mich Anhalt“ SAeBIT und freue inhaltlich in den vergangenen Jahren mich auf mein neues Auf- vor allem auf soziale Ungleichheit und gabengebiet und unsere Mädchen- und Frauenarbeit fokussiert Foto: M. Neuhauss Zusammenarbeit. habe, möchte ich nun den Faden meines Engagements gegen Umweltzerstörung Ich bin Maria Neuhauss, 31 Jahre alt und und globale Ungleichheit wiederauf- lebe seit zwei Jahren in Leipzig. Davor nehmen, das ich in früheren Jahren bei habe ich in Erfurt Geschichte (mit der Greenpeace in Chemnitz und bei der Ausrichtung „Globalgeschichte“) und AG Nachhaltigkeit an der Uni Erfurt be- Sozialwissenschaften sowie in Jena den gonnen habe. Ich denke, diese Themen Master Gesellschaftstheorie studiert. können sich auch in der Bildungsarbeit Nach dem Studium habe ich als Bildungs- gut ergänzen, da sie ja auch in der Welt referentin für den Jugendverband „SJD- praktisch zusammenhängen. Die Falken“ gearbeitet, wo ich bereits viele Jahre ehrenamtlich aktiv bin. - 15 -
Ich freue mich, in der kommenden Zeit Philipp Dieterich wird das ENSA Ende die AkteurInnen der SAeBIT kennen ler- August verlassen, so dass wir die SAeBIT nen zu dürfen und mit euch gemeinsam bis dahin gemeinsam koordinieren. trotz der Pandemie die entwicklungspo- litischen Bildungstage in Sachsen-Anhalt Maria Neuhauss weiter voranzubringen. TERMINE 25.-29.08.2020, 20.09. – 26.09.2020, Zukunft-für-Alle-Kongress Fashion Revolution Week digital und in Leipzig Halle (Saale) • Wie wollen wir 2048 leben? Aktionswoche für Nachhaltigkeit in der • Wie werden wir wohnen, arbeiten, Mode und Textilproduktion. Es finden essen, uns fortbewegen? verschiedene Veranstaltungen und Akti- • Wie können wir eine Zukunft gestal- onen in Halle statt. ten, die gerecht und ökologisch ist? Ansprechpartner: Anke Scholz, fair@ weitere Informationen: einewelt-lsa.de www.ZukunftFuerAlle.jetzt. verantw.: Konzeptwerk Neue Ökonomie, 30.09. - 02.10.2020, info@knoe.org 9th European Conference on Sustainab- le Cities and Towns 08.09.2020, 10.00 – 15.00 Uhr, Online AG - Inlandsarbeit des ENSA Die Konferenz wird von ICLEI - Local Sangerhausen Governments for Sustainability organi- verantw.: Christiane Christoph, gescha- siert. eftsstelle@einewelt.lsa.de weitere Informationen: https://con- ferences.sustainablecities.eu/mann- 11.09. - 25.09.2020, heim2020/. Faire Woche Das diesjährige Thema ist „Fairer Han- 07.10.2020, 10.00 – 16.00 Uhr, del und das Gute Leben“. Nähere Konferenz „Entwicklungspolitik to Go“ Informationen finden Sie unter Magdeburg https://www.faire-woche.de/. • Was ist Entwicklung? verantw.: Faire Woche, https://www.fai- • Wie kann sie erreicht werden? re-woche.de/die-faire-woche/ • Welche erfolgreichen Beispiele gibt es bereits? 20.09. - 26.09.2020, Diese und weitere Fragen werden auf Deutsche Aktionstage Nachhaltigkeit der Konferenz diskutiert. weitere Informationen: https://www.ta- Genauere Informationen zur Veranstal- tenfuermorgen.de/deutsche-aktionsta- tung werden noch bekannt gegeben. ge-nachhaltigkeit/. verantw.: Christiane Christoph, gescha- verantw.: Rat für Nachhaltige Entwick- eftsstelle@einewelt-lsa.de; Andreas lung Rosen, andreas.rosen@nord-sued-brue- cken.de - 16 -
11.11.2020, 13.00 – 17.00 Uhr, 03.12.2020, 14.-17.00 Uhr, AG – Inlandsarbeit des ENSA ENSA - Mitgliederversammlung 2020 Mauritiushaus Niederndodeleben e.V., Halle (Saale) Walther Rathenau Str. 19A, 39167 Hohe verantw. Christiane Christoph, gescha- Börde eftsstelle@einewelt-.lsa.de verantw. Christiane Christoph, gescha- eftsstelle@einewelt-lsa.de 24.11. – 25.11.2020, ENSA – Vision - Strategietage Bildungshaus Ottersleben, Lüttgen-Ottersleben 18a, 39116 Magde- burg Auf diesem zweitägigen Workshop wol- len wir Vision und Leitbild weiter ent- wickeln und daran anknüpfend an der gemeinsamen ENSA - Strategie arbeiten. verantw. Christiane Christoph, gescha- eftsstelle@einewelt-lsa.de DIE AUTORINNEN Philipp Freisleben Monika Kahlfirst / Coni Kopf Eine Welt-Fachpromotor Dachverein Reichenstraße e.V. Wirtschaft & Entwicklung / CSR Tel: 0176 56928217 Anke Scholz Mail: fair-wirtschaften@einewelt-lsa.de Projektkoordination „Faires Sachsen- Anhalt“ Bastian Henrichs Tel: 0176 40492750 Viva con Agua Mail: fair@einewelt-lsa.de Medien- und Öffentlichkeitsarbeit / PR Manager Maria Neuhauss Mail: b.henrichs@vivaconagua.org Tel: 01590-6820115 Email: bildungstage@einewelt-lsa.de Anna Maria Illès Fair-Handels-Beratung Sachsen-Anhalt Tel: 0176 64865695 - 17 -
IMPRESSUM »FAIR« • Redaktion/V.i.S.d.P.: Christiane Christoph, EINE WELT Netzwerk Sachsen-Anhalt e.V., Johannisstraße 18, 06844 Dessau-Roßlau, Tel: 0340 / 2 301 122, geschaeftsstelle@ einewelt-lsa.de, www.einewelt-lsa.de • Satz|Layout: Özge Cagaloglu, Thomas George - www.dieunikate.com • Druck erfolgte durch dieUNiKATE - Medien|Services Jena klimaneutral, auf 100% Recyclingpapier • Auflagenhöhe: 900 Hefte • Wird zum Halbjahresbeginn in den Regionen Köthen, Bernburg, Zerbst, Coswig, Wittenberg, Dessau-Roßlau, Wolfen, Bitterfeld, Halle und Magdeburg in öffentli- chen Gebäuden, Schulen, Bibliotheken, Vereinen und allen Gemeinden der Evan- gelischen Landeskirche Anhalt ausgelegt. • Redaktionsschluss für die 36. Ausgabe: 15.11.2020 • Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit den Ansichten der Redaktion übereinstimmen. • Der Rundbrief „FAIR“ wird gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ, Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst, Misereor, der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland und dem Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt. Für den Inhalt dieser Publikation ist allein der Herausgeber verantwortlich. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global gGmbH und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder. Wenn auch Sie den Rundbrief „FAIR“ unterstützen möchten, bitten wir um Überweisung auf das Konto des Vereins bei der Volkbank Dessau-Anhalt e.G., IBAN: DE 08 8009 3574 0001 2707 70, BIC-/ SWIFT- Code: GENO DE F1DS1. Vermissen Sie „FAIR“ an bestimmten Orten? Bitte geben Sie uns Bescheid! - 18 -
SDG 14 – Leben unter Wasser Bewahrung und nachhaltige Nutzung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen SDG 14 beinhaltet folgende Unterziele: • Meeresverschmutzung deutlich verringern • Meeres- und Küstenökosysteme nachhaltig bewirtschaften und Maßnahmen zur Wiederherstellung ergreifen • Versauerung der Ozeane reduzieren und die Auswirkungen bekämpfen • Fischerei nachhaltig gestalten • Subventionierung nicht nachhaltiger Fischerei abschaffen • Wirtschaftliche Vorteile durch nachhaltiges Fischerei-Management, Aquakultur und Tourismus für die am wenigsten entwickelten Länder erhöhen Für weiterführende Informationen siehe: https://www.globalgoals.org/ Quelle: Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich, unter: https://www.wir-leben-nachhaltig.at/aktuell/detailansicht/sdg-14-leben-unter-wasser/ - 19 -
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