Inpuncto - Heinrich Pesch Haus
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inpuncto.Das Magazin aus dem Heinrich Pesch Haus Winter 2016/17 Zum Mitnehmen Wertvolles Schenken Hingeben Mitgeben Achtgeben Jesuiten: Selbst- HPH: Jesuitische Familie: Die HPH- loser Einsatz Werte in die Gesell- Projekte setzen an weltweit für schaft tragen sozialen Schlüssel- Notleidende stellen an
Die Buchhaltung hat nichts zu verschenken ... ... sollte man meinen. In der Abteilung Rechnungswesen des HPH ist das anders: Jedes Jahr im Advent beschenkt Verwaltungsleiter Henrik Kroll seine Mitarbeiterinnen mit einem selbst gebastelten Advents- kalender. Die Papiertütchen füllt er mit Kleinigkeiten wie Süßwaren oder Teebeutelchen. »In dieser grauen und nass-kalten Zeit des Jahres ist es schön, wenn eine Kleinigkeit den Tag erhellt«, findet Henrik Kroll. »Da Frau Riemer und Frau Stoy die ›Türchen‹ meist gemeinsam öffnen, entsteht so in der hektischen Vorweihnachtszeit eine kurze Auszeit. Und zu guter Letzt ist der Kalender auch eine Form der Anerkennung und des Danks für die gute (Zusammen)Arbeit in der Buchhaltung.« Genau das wissen die beiden Kolleginnen zu schätzen: »Das ist eine sehr nette Geste, und inzwischen freuen wir uns jedes Jahr darauf«, sagen sie. IMPRESSUM Redaktion: Brigitte Deiters, Jochen Bilder: Umschlag © Stefan Weigand Koenigs, Andrea Neumann, Jana Innenteil 2 © go2/photocase.com, 3 © go2/ inpuncto. Winter 2016/2017 Schmitz-Hübsch photocase.com, 7 © 360b/shutterstock.com, Herausgeber: Heinrich Pesch Haus 9 © SJ-Bild, 12 Francesca Schellhaas/ Realisierung: Agentur Zielgenau GmbH, Bildungszentrum Ludwigshafen e.V., photocase.com, 12 © Francesca Schellhaas/ Darmstadt Frankenthaler Straße 229, photocase.com, 14 © PeopleImages/iStock.com, 67059 Ludwigshafen, Gestaltung: wunderlichundweigand 15 © Bosnian/shutterstock.com, 18 © Mike Direktorat: Pater Johann Spermann SJ Flippo/shutterstock.com, 19 © Sunny studio/ Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, (ViSdP), Ulrike Gentner, Tel.: (0621) 5999-0, shutterstock.com Backnang Fax: (0621) 517225, info@hph.kirche.org, alle weiteren: HPH und Referent_innen www.heinrich-pesch-haus.de
Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, 4 Welches Geschenk ist Ihr schönstes? Geschichten über Geschenke »Was schenke ich nur?« – Ob vor Weihnachten, zu Geburtstagen oder bestimmten Anlässen, diese Frage von Herz zu Herz stellen wir uns so oft. Und fast ebenso oft finden wir kein Geschenk, das uns richtig erscheint. 6 »Menschen mit anderen für andere sein« Wirkt in aller Welt: der Jesuitenorden Wie geht Schenken – und welche Bedeutung haben Schenken und Beschenktwerden für uns in einer Zeit, 7 Prägende Einblicke in die soziale Wirklichkeit in der die Einen alles haben und die Anderen nicht mal Lebensschule als Geschenk das Nötigste? Dem gehen wir in dieser Ausgabe von für junge Menschen »inpuncto.« nach. 8 Glaube und Gerechtigkeit Ein weiterer Schwerpunkt: der Jesuitenorden. Wir er- zählen von Jesuiten, die weltweit ihren Dienst tun, wa- Zwei Beispiele aus der Flüchtlingsarbeit rum sie es tun – und davon, wie sie sich in ihrem Leben des HPH selbst beschenkt fühlen. Jesuiten arbeiten zusammen mit zahlreichen Menschen aus allen Völkern der Erde, 9 »Unser Geschäft ist das Zuhören« Frauen, Männern und Kindern, die sich mit uns in Kir- Die »Offene Tür« verteilt neue Gedanken, che und Gesellschaft engagieren wollen: ad majorem Dei wo sie kann gloriam (zur größeren Ehre Gottes). 10 Viel mehr als Räume, Technik Diesen Auftrag sehen wir auch für das HPH: Das HPH und gutes Essen verfolgt gesellschaftliche Entwicklungen mit großer Das gibt das Hotel der Akademie Aufmerksamkeit und gestaltet gemeinsam mit Netz- werkpartnern Angebote, die Menschen in ihrer Entfal- Heinrich Pesch Haus seinen Gästen tung unterstützen und sie in ihren unterschiedlichen Rollen fördern und stark machen. 12 »Wir vergessen, was wir eigentlich brauchen« Lernen, sich selbst zu beschenken Ein wichtiger Fokus ist für uns die Familie – denn als funktionierendes und lebendiges Organ legt sie für 14 »Familie sein« ist eine Kompetenz junge Menschen den Grundstein für eine Entwicklung Das HPH lädt Familien ein, zu mündigen Mitgliedern der Gesellschaft, die bereit sich Zeit zu schenken sind, Verantwortung zu übernehmen. Um Familien mit besonderem Bedarf zu unterstützen, bieten wir Ostern 15 Weiche(n) Stellen 2017 ein neues Seminar an, für dessen Realisierung wir um Ihre Unterstützung bitten. Mit Ihrer Hilfe geben wir mehr Chancengleicheit Wir freuen uns, Ihnen diese neue Ausgabe der »inpuncto.« schenken zu dürfen. Um sie 16 Was bleibt, wenn sie gehen zu erstellen, haben wir unser Bestes gege- Ein Dankeschön auf dem Weg in den Ruhe- ben – und wünschen Ihnen viel Vergnügen stand und eine bereichernde Lektüre! 17 Was sie mitbringen, wenn sie kommen Kompetente Nachfolgerinnen bringen dem HPH Kontinuität 18 Shoppst du online? Auf dem Flur gefragt Johann Spermann SJ Ulrike Gentner Direktorium des Heinrich Pesch Hauses 19 Unser Geschenk für Sie Nein, wir verraten nichts inpuncto. 4/2016 3
Es gibt Geschenke von lieben Menschen, die einen besonderen Platz in unserem Herzen ein- nehmen. Wir haben uns umgehört. Welches Geschenk ist Ihr schönstes? »Mein schönstes Ge- »Mein Mann und ich waren etwa ein Jahr schenk habe ich vor zusammen – und weit von der Hochzeit einem Jahr bekommen: entfernt – als die Mutter meines Schwie- Eine Orgel, auf der ich gervaters in spe plötzlich verstarb. Er zu Hause üben und fuhr nach der Beerdigung noch einmal ins spielen kann. Diese Münsterland, um den Nachlass zu verwal- Orgel ist für mich die ten. Zurück kam er mit einer Korallen- Tür zur wunderbaren kette seiner Mutter und schenkte sie mir, Welt der Musik, zum Beispiel zu den ganz ohne feierlichen Anlass. Ich war sehr Fugen von Johann Pachelbel oder zu gerührt, weil ich wusste, wie wichtig ihm den Toccaten und Chorälen von Johann seine Mutter gewesen war. Diese Geste fand Sebastian Bach. Geschenkt hat mir das und finde ich immer noch Instrument eine gute Freundin, mit der beeindruckend. Vermut- ich seit fast zwanzig Jahren Kammer- lich mochte er mich sehr musik mache. Die Welt der Töne und – so wie ich ihn.« Harmonien ist für mich der Ausgleich Beate Czodrowski, zu meinem Beruf, der sich in der Welt Einrichtungsleiterin der Worte und der Texte abspielt.« Caritas-Zentrum Ludwigshafen Markus Herr, Pressesprecher des Bistums Speyer 4 inpuncto. 4/2016
»Ein weißes Peugeot Rennsportrad. Meine Neffen und Nichten aus Westfalen, Hamburg und Toulouse und ihre Familien haben es mir geschenkt, als ich 2013 im Heinrich Pesch Haus etwas verspätet meinen 75. Ge- burtstag nachgefeiert habe. Ich bin ziemlich vernarrt in diesen Vélo-Typ. Es lässt mich an zwei Jahre meiner Kindheit in einem kleinen westfälischen Dorf während des Zweiten Weltkriegs zurückdenken. Dieses Jahr im Sommer hat mich dieses Rad sogar nach Toulouse zur Familie meines Neffen begleitet.« Pater Friedhelm Hengsbach SJ »Zu meinem 25.Geburtstag haben meine Freunde gemeinsam ein Musical-Medley zu allen meinen liebsten Disney-Liedern für mich einstudiert und es auf der Feier aufgeführt. Außer- dem haben sie noch ein komplettes Lied für mich umgedich- tet! Es war so schön und staunenswert, wie viel Zeit und Mühe sie für mich investiert haben. Das war das kreativste und beeindruckendste Geschenk, das ich je bekommen habe!« Christine Hofer, Co-Leiterin des Kinderferienprogramms »Das buchstäblich denkwürdigste, ja schönste, Geschenk, das ich jemals be- kommen habe, war ein kleiner Stein. Ein junger Mann, der sich damals noch im frühen Kleinkindalter befunden haben muss – er konnte nämlich noch nicht sprechen –, überreichte ihn mir im Sand- kasten. Ich hatte ihn und seine Mutter auf den Spielplatz begleitet; und ich weiß noch, wie ich total überrascht war, als ich in seinem Blick lesen konnte, dass er tatsächlich bereit war, mir diesen Stein – für immer – zu überlassen. Den Stein habe ich brav mit ei- nem Aufkleber und dem Datum der Übergabe versehen und bislang gut aufbewahrt. Auch unsere Freundschaft © Bistum Speyer hat gehalten.« Gunter Straub, Jugendreferent im Dekanat Ludwigshafen inpuncto. 4/2016 5
»Menschen Eine große Zahl an Priestern und Brüdern des Jesuitenordens – 16.376 genau genommen* – mit anderen engagieren sich gemeinsam mit einer großen Zahl an Mitarbeiter_innen weltweit in den für andere sein« Schwerpunktbereichen Seelsorge, Bildung, Erziehung und Gerechtigkeit. Der Orden ist Pater Pedro Arrupe SJ Mit-Träger des HPH – und seine Werte durch- Generaloberer der Gesellschaft Jesu dringen unsere Arbeit als Bildungshaus. von 1965 bis 1983 Seelsorge & Bildung Spiritualität • Schulen • Exerzitien • Hochschulen • Kirchen • Bildungshäuser • Citypastoral • Hochschulgemeinden • Kranken- und • Sozialinstitute Gefangenenseelsorge • Jesuit Worldwide • Glaubensorientierung Learning • Hochschulgemeinden • Jesuit Volunteers • Jugendarbeit/ (internationaler Jugendseelsorge Freiwilligendienst) • Gebetsapostolat Glaube & Gerechtigkeit Alle Einrichtungen des Jesuiten und ihre Kolleg_innen Ordens engagieren sich sind tätig in der: mit unterschiedlichen • Katastrophen- und Akzentsetzungen für die Flüchtlingshilfe Weitergabe des Glaubens • Gesundheits- und Sozialarbeit und gerechte Strukturen in • Schul- und Ausbildung der Gesellschaft. • Ökologie und Landwirtschaft • Pastoral- und Menschenrechts- arbeit • Reflexion politischen Handelns Ausführliche anhand wirtschaftlicher und Informationen über sozialer Fragen den Jesuitenorden • Weitergabe und Reflexion von Glaubensinhalten und den Einsatz seiner Mit- glieder in Deutschland und auf der ganzen Welt finden Sie im Internet unter: Die Silhouette zeigt Ignatius von Loyola, www.jesuiten.org die Gründerfigur des Jesuitenordens 6 * Stand 1. Januar 2016 inpuncto. 4/2016
Prägende Einblicke in die soziale Wirklichkeit Die Erziehung der Jugend ist ein Leitthema des Bildung Jesuitenordens: Im Sozialpraktikum lernen die Seelsorge & Spiritualität Oberstufenschüler_innen des Berliner Canisius- Kollegs durch ihren Einsatz in sozialen Einrichtun- gen, die Gesellschaft mit neuen Augen zu sehen. Glaube & Gerechtigkeit Drei HPH-Referent_innen helfen ihnen, Antworten auf ethische Fragen zu finden. D rei Wochen Sozialpraktikum lie- sind Experten in den Fragen, die auftau- Ignatianische gen hinter den Elftklässlern des chen. Denn die Jugendlichen sollen nach Pädagogik – Canisius-Kollegs in Berlin. Nun ihrem Praktikum ihre Erfahrungen re- Alleinstellungsmerk- sind sie zusammengekommen, um ihre flektieren und die gesellschaftspolitische mal für Schulen Erfahrungen auszutauschen und auszu- Relevanz diskutieren, die dahinter steht – werten. Einige waren in Behindertenein- egal ob es sich um Inklusion, Flüchtlings- Seit dem 16. Jahrhundert richtungen oder Sonderschulen. Nach hilfe oder Ethik im Krankenhaus und in investiert der Orden einen ihren Erfahrungen dort diskutieren sie der Pflege handelt. »Mir ist die Armut Großteil seiner Kräfte in seine darüber, was unter Inklusion zu verste- begegnet«, meint einer der Jugendlichen »Kollegien«, d.h. in ordensei- hen ist, was Behinderung bedeutet, und bei der Auswertung. Kai Stenull hakt wei- gene Schulen. Bis heute sind wo im Alltag sich Barrieren finden – zum ter nach: Warum ist das so? Wer trägt für rund ein Viertel aller Jesuiten Beispiel auch in ihrer eigenen Schule, die Armut in der Gesellschaft die Verantwor- weltweit im Schulbereich »eigentlich« barrierefrei ist. tung? Wie sind die Zusammenhänge? tätig. In Deutschland führen Andere Jugendliche haben in Projek- »Das ist mehr als klassische politische das Canisius-Kolleg in Berlin, ten mitgearbeitet, die sich für Geflüch- Bildung«, betont Stenull: »Die Jugend- das Aloisiuskolleg in Bad tete engagieren. Viele sind nach diesen lichen erfahren, dass sie auch Verant- Godesberg und das Kolleg Erlebnissen empört: »So kann man mit wortung tragen, und dass sie einstehen St. Blasien bis zur Hochschul- Menschen nicht umgehen«, sagen sie, müssen für bestimmte Werte.« Nach reife, wollen aber auch ein nachdem sie einige Sammelunterkünfte anfänglicher Skepsis, die viele Jugend- Ort sein, an dem ignatiani- erlebt haben. In Gesprächen und im Spiel liche und Eltern dem Sozialpraktikum sche Pädagogik praktiziert mit Kindern oder bei der Essensausgabe gegenüber zeigen, erleben die drei HPH- und erlebbar wird. Über das erleben sie hautnah, wie die Geflüchte- Referenten am Ende »sehr reflektierte Ju- Zentrum für Ignatianische ten leben, und können so die Perspektive gendliche mit großer Empathie, die nicht Pädagogik (ZIP) begleitet das wechseln. mehr nur in schwarz-weiß denken«, freut HPH die Schulen in diesem Eine dritte Gruppe Jugendlicher war sich Jana Schmitz-Hübsch. Bemühen. in Krankenhäusern oder Pflegeeinrich- tungen. Jetzt können sie ermessen, dass es nicht einfach ist, ethische Fragen zu beantworten: Wie sieht es mit der Selbst- bestimmung eines Patienten aus, wenn er nicht mehr bei Bewusstsein ist? Wann dürfen Angehörige wie entscheiden? An den zwei Tagen zur Auswertung sind die HPH-Referenten Jana Schmitz- Hübsch, Kai Stenull und Dr. Jonas Pavelka dabei. Sie stehen für drei Bereiche, in de- nen die Jugendlichen unterwegs waren, inpuncto. 4/2016 7
Glaube und Gerechtigkeit Bildung Seelsorge & Spiritualität Mit dieser Kurzformel erklärt sich der Orden solidarisch mit den Notleidenden. Weltweit setzen sich Jesuiten ein für Menschen Glaube & am Rande der Gesellschaft. Mit Idealismus und nüchterner Gerechtigkeit Analyse versuchen die Jesuiten, ungerechte Strukturen aufzu- decken und abzubauen. Das HPH leistet dazu in Ludwigshafen seinen Beitrag: Zwei Projektbeispiele, die Perspektiven schaffen. A W ls Ende vergangenen Jahres immer mehr as bedeutet es, wenn es an Weihnachten heißt: Gott Flüchtlinge nach Deutschland kamen ist Mensch geworden? Welche Vorstellung vom Jen- und die Ablehnung in der Bevölkerung seits hat das Christentum? Welchen Unterschied für größer wurde, da wollte ich etwas dagegen das Menschen- und Weltbild macht der Glaube an einen setzen«, sagt Till Gerlach. Er lernte Matthias Schöpfergott? Rugel SJ kennen und engagiert sich seither im Wenn es um christliche Glaubensinhalte geht, sind klare Sprachunterricht für Flüchtlinge. »Es funktio- Aussagen gar nicht so leicht aus dem Ärmel zu schütteln. niert. Es sind genügend Teilnehmer da, mit de- Da geht es kirchennahen Menschen manchmal nicht anders nen wir gut arbeiten. Eine tolle Erfahrung, weil als kirchenfernen. Doch es gibt viele berufliche und gesell- ich auch merke: Das sind Menschen wie du und schaftliche Kontexte, in denen eben diese Klarheit gefragt ich.« Gerlach weiß, dass die Geflüchteten sonst ist – etwa an Schulen mit christlicher Prägung, in Kranken wenige Möglichkeiten haben, mit Deutschen in häusern bei Fragen zu Leben und Tod oder bei der Ausein- Kontakt zu kommen und ihre neu erworbenen andersetzung, wie die einzelnen Religionen gut miteinander Sprachkenntnisse anzuwenden. leben können. Neben diesen positiven Erfahrungen bringt Das Zentrum für Ignatianische Pädagogik hat deshalb den sein Engagement noch einen anderen »ganz Glaubenskurs »Kreuz und mehr« ins Leben gerufen. In neun persönlichen Benefit«, wie Gerlach es be- Themenfeldern zeigt er die zentralen Inhalte des christlichen schreibt: Er ist Teilnehmer an der Veranstal- Glaubens auf – praxisnah und verständlich. Dabei ist das tung »Debatten um die Welt«. Dabei werden Vermitteln der Inhalte nur eine Säule; genauso wichtig ist es, gesellschaftspolitische und spirituelle Texte zur dass die Teilnehmenden sich selbst über ihre Überzeugungen Flüchtlingssituation gelesen und besprochen. austauschen können. Auch Zweifel finden so ihren Raum. »Ich bin als Sprachhelfer viel mit Menschen aus Der Kurs ist bewusst modular und flexibel konzipiert: Ob Afghanistan oder Syrien zusammen, da hilft es, als Wochenend-Angebot in einem Bildungshaus, an regelmä- wenn ich etwas über deren Hintergrund weiß«, ßigen Abenden in der Pfarrei oder in Form von Kurzwork- denkt Gerlach. Sich mit solchen aktuellen The- shops im Krankenhaus lässt er sich gut durchführen. Deshalb men in diesem Kreis auseinanderzusetzen, das findet er auch deutschlandweit großen Anklang. ist für den Sprachhelfer »extrem bereichernd«. Informationen zum Aufbau, zu den Einheiten und zur Durchführung des Kurses finden Sie unter: www.kreuzundmehr-glaubenskurs.de Das Buch zum Kurs ist im Verlag Katholisches Bibelwerk erschienen: Kreuz und mehr. Das kleine Buch zum christlichen Glauben ISBN: 978-3-460-33095-5 8 inpuncto. 4/2016
Pater Hermann Kügler SJ leitet seit September die »Offene Tür« in Mannheim – eine Beratungsstelle in jesuitischer Trägerschaft für psychologische, soziale und seelsorgerliche Bera- tung und Begleitung. »Unser Geschäft Seelsorge & Spiritualität ist das Zuhören« Bildung Glaube & E s gibt Lebenserfahrungen, die bleiben keinem erspart: Gerechtigkeit Tod eines Angehörigen, vielleicht die Trennung vom Lebenspartner, Kinder in der Pubertät oder ein leeres Haus nach deren Auszug, Arbeitslosigkeit, Älterwerden. »Die meisten Menschen kommen damit zurecht oder finden Pater Hermann Geschäftszeiten Kügler SJ der »Offenen Tür«: gute Unterstützung. Aber manchmal bleiben die Menschen ist katholischer Ordens- Mo, Di, Do, Fr: 9 – 12 Uhr stecken, kommen alleine nicht klar und suchen bei uns Hilfe.« priester und Pastoral- Mo – Do: 14 – 17 Uhr Pater Hermann Kügler SJ ist überzeugt: »Die Leute kom- psychologe. Außerdem Telefonische Anmel- men zu uns, weil sie uns zuschreiben, dass wir kompetent ist er Mitglied im Träger dung unter (0621) 16066 sind, und dass wir einen Wertehintergrund haben, den sie verein des Heinrich wird empfohlen. selbst teilen.« Dieser Hintergrund besagt unter anderem, dass Pesch Hauses. alle Menschen in ihrer Einmaligkeit und Einzigartigkeit ge- achtet werden. Die »Offene Tür« wurde bereits 1954 gegründet, also lan- ge vor dem Konzil, und war damit von Beginn an eine ganz moderne Einrichtung. »Wir im Team bewerten und beurteilen ratsuchende Menschen nicht, schon gar nicht nach Kriterien Unser Tipp für Sie: wie richtig oder falsch. Wir hören erst mal nur zu und sind dabei im besten Sinne ›un-moralisch‹. Es geht darum zu ver- Wenn Sie mehr über das vielfältige Engagement stehen, was los ist, und nächste Schritte zu entwickeln.« der Jesuiten erfahren möchten, ist die Zeitschrift Wenn es so etwas wie einen »Traumberuf« gibt, dann hat »Jesuiten« eine große Bereicherung. Die vier Hefte ihn P. Kügler in der Offenen Tür gefunden: »Ich bin sehr neu- jährlich berichten hautnah aus Projekten, geben gierig auf Menschen, ich finde Menschen wahnsinnig faszinie- spirituelle Impulse und informieren über pointierte rend«, sagt er. Dabei genießt er auch, dass ganz verschiedene Artikel über all das, was der Orden in Deutschland Menschen den Weg in die Offene Tür finden: Alte und Junge, bewegt. kirchlich Gebundene und Menschen ohne religiöse Orientie- Bestellen Sie sich ein Probeheft rung, ganz einfache Leute und die aus hohen sozialen Schich- über redaktion@jesuiten.org ten, Gesunde und psychisch Angeschlagene. oder telefonisch unter »Ich bin zufrieden, wenn ich abends nach Hause gehe und Tel. (089) 38185-213 weiß: Bei diesem oder jenem Menschen hat sich heute ein Fenster geöffnet.« inpuncto. 4/2016 9
Hotelzimmer Die Einzel- und Doppelzimmer des Hotels sind der perfekte Platz für schöne Träume. Auf die ankommen- den Hotelgäste wartet dort ein kleiner Willkommensgruß, liebevoll arrangiert von Empfangsmitarbeiterin Daniela Christof. Viel mehr als Menschen besuchen das HPH, um zu lernen, zu tagen oder Urlaubstage Räume, Technik zu verbringen – die Mitarbeitenden des Hotels der Akademie Heinrich Pesch und gutes Essen Haus zeigen hier, was wir tun, damit Sie sich als Gast wohlfühlen. Die Küche des Heinrich Pesch Hauses Das Hotel der Akademie Heinrich Pesch Haus bietet ein wechselndes Speisenangebot. hält für jede Workshop- oder Seminargröße die Frische und Regionalität stehen bei der richtigen Räume bereit – sei es die bis zu 400 Auswahl der Zutaten stets im Vorder- Personen fassende Aula, sei es ein Seminarraum grund. Auf Allergien und besondere für eine kleine Arbeitsgruppe. Alle finden bei Ernährungsgewohnheiten stellt sich das uns das passende Arbeitsumfeld. Die leistungs- Küchen- und Serviceteam selbstver- starke IT-Infrastruktur im Haus erlaubt es den ständlich gerne ein. Tagungsgästen, mit Kollegen und Geschäfts partnern weltweit zu kommunizieren. Küche/Service Tagungsräume 10 inpuncto. 4/2016
Kaffeepoint Die Tagungspausen werden täglich mit Kaffee, Tee und kleinen Snacks versüßt. Frische Teilchen und gesundes Obst gehören unbedingt dazu. Silvia Maeder, Leiterin des Veranstaltungs- büros, bietet an: Auf Wunsch planen wir auch einen Sektempfang oder ein Fingerfood-Buffet. Treffpunkte In den Pausen sowie vor oder nach den Veranstaltungen sind die Nischen im Haus ideale Orte, um ungestört ins Gespräch zu kommen. Nicht nur in der Familienbildung oder beim Kinderferienprogramm freut sich das HPH-Team über junge Gäste. Jedes Jahr zur Adventszeit verschönern Kinder aus der Kita St. Ludwig die Fenster im Speisesaal und tragen damit zur vor- Kinder weihnachtlichen Atmosphäre im Haus bei. willkommen! inpuncto. 4/2016 11
»Wir vergessen zu oft, was wir eigentlich brauchen« A Als Unternehmensberater ls ich gebeten wurde, ei- Auto und können uns leckeres ist Benjamin Häusler es nen kurzen Artikel für das Essen, gute Weine und Mountain- HPH-Magazin »inpuncto.« bikes leisten. Was also sollen wir gewohnt, das scheinbar zu schreiben, wollte ich fast schon uns noch schenken? Selbstverständliche zu ablehnen. Ich hatte wieder mal so Dann habe ich realisiert, dass wir eine typisch volle Woche hinter mir. eine entscheidende Sache immer hinterfragen. In der Ver- Ich war am Sonntag in die Schweiz seltener haben: Zeit. Zeit für unse- gangenheit hat er Ent- gereist, hatte von Montag bis Don- re Familien, Zeit für unsere Freun- wicklungsprozesse im nerstag geschäftlich in Zürich und de und nicht zuletzt auch Zeit für Lugano zu tun und dann am Frei- uns selbst. Hoch engagiert im Job, HPH begleitet. tag Kundentermine in Frankfurt vergessen wir – die Baumeister un- und Umgebung wahrgenommen. serer eigenen Hamsterräder – viel So war ich ausgepowert und zu oft, was wir brauchen, um uns wollte keine weitere Aufgabe an- erfüllt und glücklich zu fühlen. nehmen. Auf die Leitfrage des Artikels »Was schenkst Du Dir zu Weihnachten?« wusste ich zu- nächst ohnehin keine Antwort. Auf die Frage Meine Frau und ich haben – wie viele Menschen in Deutschland »Was schenkst Du und anders als die meisten in der Welt – das große Glück, materiell Dir zu Weihnachten?« recht gut abgesichert zu sein. Wir wusste ich zunächst haben eine schöne Wohnung, ein keine Antwort. 12 inpuncto. 4/2016
Veranstaltungsempfehlungen im HPH Wie viele Studien zeigen, hängt unser Barmherzigkeit statt Glück nur sehr eingeschränkt von unse- kalter Schreibtischmoral! rem Wohlstand oder unserem beruflichen Mittwoch, 08.03.2017, Erfolg ab. Viel entscheidender für ein er- fülltes Leben sind die Zahl und vor allem 19 bis 20.30 Uhr die Qualität unserer Beziehungen. Und Ideen und Anregungen zu manchmal übersehen wir, dass wir uns Amoris Laetitia für die Pastoral gute Beziehungen und das daraus resul- tierende Glück nicht kaufen können. Sie hängen auch nur sehr bedingt von Par- fums, Ketten und anderen (Weihnachts-) Vater-Kind-Kochkurs Geschenken ab. Sie entstehen, wenn wir uns füreinander interessieren, uns fürei- Donnerstag, 16.02.2017 & nander Zeit nehmen und uns gegenseitig Samstag, 18.02.2017 unterstützen. Schnelle, kinderleichte Rezepte, Tipps In Konsequenz werde ich mir dieses zur Ernährungserziehung und Hilfen für Jahr zu Weihnachten in erster Linie Zeit einen stressfreien Familientisch. schenken. Zeit dafür, aus dem Hams- terrad auszusteigen, um für meine Frau, meine Familie und meine Freunde da zu Aschermittwoch der Wirtschaft sein. Zeit dafür, gemeinsam am Tisch zu sitzen, zu essen und gute Gespräche zu Mittwoch, 01.03.2017, 19 bis 21 Uhr führen. Zeit dafür, unsere Beziehungen und somit unser Glück zu pflegen. Und Künstliche Intelligenz – Fluch oder Segen? genau das wünsche ich Ihnen auch. Frohe Weihnachten! Mit dem Herzen singen Donnerstag, 27.04.2017, 19.30 bis 21 Uhr Spirituelle Gesänge gemeinsam singen hat zutiefst heilsame Wirkung. Weitere Informationen und Anmeldung zu allen Veranstaltungen: Veranstaltungsbüro, Tel. (0621) 5999-162 E-Mail: anmeldung@hph.kirche.org Mit dem Newsletter aus dem HPH werden Sie immer auf unsere geplanten Veranstaltungen aufmerksam gemacht. Sie können ihn bestellen mit einer Mail an newsletter@ heinrich-pesch-haus.de Eine stets aktuelle Veranstaltungsübersicht finden Sie auch auf der Homepage www.heinrich-pesch-haus.de. inpuncto. 4/2016 13
Mit einem viertägigen Familienseminar möchte die Familienbildung im HPH Familien die Gelegenheit geben, fernab des Alltags ihre Familienkompetenz zu stärken und gemeinsam Zeit zu verbringen. »Familie sein« S chule, Arbeit, Haushalt, Freunde und Hobbys – Familien haben in ihrem Alltag eine Menge zu stemmen. Selten bieten sich Inseln der Ruhe und der Gemeinschaft, die ist eine es ermöglichen, einfach mal Familie zu sein. Stattdessen geraten wir schnell in eine Haltung, die auf »Funktionieren« ausgerichtet ist. Deshalb ist es so wichtig, dass Familien lernen, sich Zeit zu nehmen: Aber wie fül- Kompetenz len wir gemeinsame Zeit so, dass es die Familienmitglieder nachhaltig stärkt? Das möchte das HPH in den Osterferien 2017 in einem viertägigen Seminar für zehn Familien mit Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren vermitteln und einüben. Altersgerecht Familienseminar vorbereitet und durchgeführt wird es von pädagogisch qua- lifizierten Fachkräften. Im Mittelpunkt stehen Familien mit – Ostern 2017 besonderem Förderungsbedarf, die von Schulsozialarbeitern Für Eltern mit Kindern im Alter der Stadt Ludwigshafen ausgewählt werden. von 6 bis 10 Jahren • Wie setze ich als Elternteil Grenzen? • Wie gelingt ein wertschätzender Umgang als Familie? • Welche Rituale passen zu unserer Familie? • Wie gehe ich mit Überforderung Mit 150 Euro und Unsicherheit um? • Wie lerne ich, achtsam mit mir und meinem Gegenüber zu sein? Mit 50 Euro stärken Sie Eltern in • Welche Auszeiten brauche ich? ermöglichen Sie den ihrer Erziehungskom- • Wie kann Zeit als Familie sinnvoll gestaltet werden? Kauf von Bastelmateria- petenz, indem Sie das lien für die Gruppe. Der Referentenhonorar für Wir unternehmen gemeinsam einen Ausflug, Kreativtag zeigt Famili- einen qualifizierten spielen in der Gruppe und üben Achtsamkeit en, wie sie ihre Zeit Fachvortrag überneh- ein. Speziell für die Eltern gibt es ein Coaching, men. das sie in ihrer Rolle stärkt – während die sinnvoll nutzen können. Kinder bei kreativen Übungen den eigenen Gefühlen Gestalt geben. 14 inpuncto. 4/2016
Projekte des HPH wie das Familien seminar setzen dort an, wo wir und unsere Netzwerkpartner einen wichtigen Bedarf sehen – und die Möglichkeit, durch gezielte Aktivität nachhaltig etwas zu bewegen. Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung. M arkus Trescher ist Schatzmeister und Vorstandsmitglied des Vereins der Förderer und Freunde des HPH. In dieser Rolle kennt er beide Seiten: Die des HPH als gemeinnüt- Weiche(n) ziger Einrichtung auf der Suche nach Unterstützung für ihre Pro- jekte und die des Unterstützers aus Leidenschaft. Aus seiner Erfahrung sieht er gemeinnützige Organisationen vor allem in ihrem Profil und Erscheinungsbild gefordert: »Sie Stellen müssen kompetent und glaubwürdig sein. Wie gehen die Mitar- beiter auf die Menschen zu, mit denen sie zu tun haben?« »Das Familienseminar Für Spendende ist wichtig: »Sie müssen Wertschätzung erfah- im HPH ermöglicht ren, damit sie sich langfristig mit der Organisation verbunden fühlen.« Das gelte auch für Projekte, für die Spender gesucht Chancengleichheit. würden. »Spender_innen wollen überzeugt sein, dass ihr Beitrag Darauf sind wir als etwas Gutes bewirkt. Sie bekommen eine klare Botschaft: Hier Freunde und Förderer muss geholfen werden, hier besteht eine Not – und ich reagiere darauf mit meiner Unterstützung.« Ein Spender, der das nicht besonders stolz und erkennt, wird nichts geben. freuen uns, wenn Sie »Es ist wichtig, die ‚weiche Stelle‘ des Spenders, sein Herz, zu dieses Anliegen mit erreichen. So wie das Familienseminar im HPH: Hier ermöglicht unterstützen.« jeder Beitrag Bildung, Chancengleichheit und gemeinsames Er- leben.« Markus Trescher, Verein der Freunde und Förderer des HPH Kontakt Mit 1.500 Euro Andrea Neumann Koordinatorin Fundraising Tel.: (0621) 5999-161 E-Mail: neumann@hph.kirche.org finanzieren Sie einer fünfköpfigen Familie die Teilnahme am Spendenkonto Familienseminar. Förderverein des Heinrich Pesch Hauses Liga Bank IBAN: DE35 7509 0300 0000 0588 58 BIC: GENODEF1M05 inpuncto. 4/2016 15
Sie haben dem HPH viel geschenkt. Viele Jahre haben sie hier gearbeitet und gehen nun in den Ruhestand: Angelika Bauer, Direktionsassistentin, Gerda Ranzinger, verantwortlich für die Organisation in der Familienbildung, und Ursula Mittenbühler aus dem Service. Wir sagen »DANKE«! Was bleibt, wenn sie gehen I ch erinnere mich gut an meinen ersten Tag im Heinrich Pesch Haus. Frau Mittenbühler war die Mitarbeiterin aus dem Bereich Ho- U nser gesamtes Team hat tel- und Veranstaltungsmanage- Frau Ranzinger viel zu ver- ment, die mich besonders herzlich danken. Seit die Familienbil- aufgenommen hat. Sie hat mir all D iskret, loyal und sehr un- dung vor fast zehn Jahren ins HPH die wichtigen Informationen gege- terstützend begleitete Frau kam, waren viele Veränderungs- ben, die für einen Anfang wichtig Bauer meine Arbeit als Lei- prozesse zu begleiten. Dabei hat sind: Mit wem habe ich zu tun? ter des HPH. Frau Bauer war mit sie immer große Loyalität, Freund- Wer macht was? Wie ist die Arbeit Leib und Seele »HPH«, das merkte lichkeit und Kompetenz bewiesen. strukturiert? Und ganz wichtig: man und ich bin ihr für die fantas- Die Kurse und Fachtagungen hat Wo bekomme ich meinen Kaf- tische Arbeit sehr dankbar. Woran sie mit enormer Begeisterung und fee? Auch in den weiteren Jahren ich mich aber nie gewöhnen konn- Achtsamkeit gemanagt, besonders hat Frau Mittenbühler ihre Arbeit te: Das »Pfälzeln«, wenn sie mit auch die PEKiP-Gruppen, die für immer so ausgeführt, dass sie für Kollegen_innen aus der Region sie so bedeutsam sind, weil sie ja mich unterstützend war: herzlich, im Schnelldurchgang Dinge klärte. am Beginn stehen. Dazu kommt zuverlässig, pünktlich, nichts war Aber sie war dann trotzdem immer ihr Sozialsein: So war es für Frau ihr zu viel – und sie hat immer ge- bereit für »Ausländer« zu überset- Ranzinger selbstverständlich, am sehen, wo »Not an der Frau« war. zen. Mit sehr viel Hintergrundwis- Freiwilligentag der MRN unent- Dafür an dieser Stelle ein »Danke- sen und Kontakten aus über 30 geltlich mitzuhelfen, und immer schön«! Jahren war Frau Bauer eine im- wieder verwöhnte sie alle HPHler Heidi Lueg-Walter, Direktorin Hotel mens wichtige Stütze und Kollegin, mit selbst gebackenen Kuchen. So die auf das Wohl des Hauses und hieß es im Spätsommer mehrfach: der Akademie Heinrich Pesch Haus auch des Chefs zu achten wusste. »Im Aufenthaltsraum steht Quet- Mir wird sie sehr fehlen. schekuche für alle!« Ich bin sehr dankbar für die Zeit mit ihr. Johann Spermann SJ, Direktor HPH Ulrike Gentner, Leiterin der Familienbildung 16 inpuncto. 4/2016
Was sie mitbringen, wenn sie kommen In Kenia, ihrer Heimat, hat Cons- So schwer es ist, Kolleg_innen gehen zu lassen: tance Brendel bereits im Hotel ge- Kontinuität ist für das HPH sehr wichtig. So wurden arbeitet. Seit neun Jahren lebt sie in Deutschland, seit Juli ist sie im Nachfolgerinnen gefunden, die alle Voraussetzungen HPH beschäftigt. Nach ihrer ersten mitbringen, um die gute Arbeit fortzuführen. Station am Empfang ist sie jetzt im Service tätig. »Hier fühle ich mich sicherer und kann meine Sprache Andrea Neumann sieht ihren Auf- Agnes Ebinger ist schon gut ange- verbessern«, freut sie sich. Die gaben als Direktionsassistentin kommen im Büro der Familienbil- ausgebildete Hotelfachfrau spricht mit Freude entgegen. Die Diplom- dung. Sie wird von ihrer Vorgän- dafür fließend Englisch und hilft Kauffrau arbeitet seit sechs Jahren gerin Gerda Ranzinger intensiv ausländischen Gästen besonders im HPH – angefangen hat sie als auf ihre neue Tätigkeit vorbereitet, gern weiter. »Ich mag es, Leute aus Marketing-Praktikantin im Bil- weiß aber trotzdem: »Das ist ziem- verschiedenen Kulturen und mit dungsbereich, anschließend über- lich viel Neues. Ich habe inzwischen verschiedenen Sprachen zu tref- nahm sie Sales und Marketing des ein Gefühl für das Verwaltungspro- fen«, sagt sie. Hotels der Akademie im Heinrich gramm und die Struktur der Arbeit, Eines hat sie im HPH gelernt: Pesch Haus und arbeitet zudem lerne täglich neue Namen und Ko- »Das Team arbeitet toll zusammen! als Projektassistentin im Zentrum operationspartner kennen und fin- Wenn einer viel zu tun hat, dann für Ignatianische Pädagogik und de das alles sehr spannend.« machen die anderen einfach weiter Koordinatorin der Fundraising- Die gelernte Verwaltungsfach- und alle springen füreinander ein.« Aktivitäten des HPH. Letztere Tä- wirtin ist froh über die neue Heraus- Kollegialität und Freundlichkeit – tigkeiten werden auch weiterhin zu forderung, über die netten Kollegen, auch untereinander – machen ihr ihren Aufgabenfeldern gehören. und sie findet auch das Programm das Arbeiten und Deutschlernen »Bereits seit einigen Jahren ar- der Familienbildung, für das sie leicht und angenehm. beite ich eng mit Pater Spermann jetzt steht, sehr gut: »Wir sind mo- zusammen. Ich freue mich darauf, dern und vielfältig«, freut sie sich. für und mit ihm spannende Projek- Besonders gut findet sie, dass es te zu realisieren, Veranstaltungen auch Angebote für Väter gibt, und zu organisieren und viele unter- die Spiel- und Sprachgruppe. Ihre schiedliche Abläufe zu koordinie- Kinder, die jetzt sechs und sieben ren. Es ist schön, dass ich in meiner Jahre alt sind, werden künftig auch neuen Position meine bestehenden zu den Teilnehmenden der Famili- Kontakte fortführen und gleichzei- enbildung gehören: »Beim Kinder- tig neue Kontakte knüpfen kann.« ferienprogramm nächsten Sommer sind sie dabei!« inpuncto. 4/2016 17
Auf dem Flur gefragt: Shoppst du online? Niemals! Immer! Ich kaufe meine Geschenke immer im Laden. Ich Als ich vor vielen Jahren beruflich bedingt meinen überlege mir, wen ich beschenken möchte. Und Wohnsitz auf die Nordsee-Insel Borkum verlagerte, wenn ich an diesen Menschen denke, fällt mir blieb mir aufgrund des geringen Angebotes vor Ort meistens gleich etwas Passendes ein, dann gehe oft nichts anderes übrig, als Dinge im Internet zu ich los und suche es. Oft geht meine Tochter mit. bestellen und liefern zu lassen. Da es mich glücklich Wenn ich keine Idee habe, gehe ich trotzdem los macht, anderen Menschen eine Freude zu bereiten, und suche in verschiedenen Läden. Ich denke nutzte ich diese Möglichkeit natürlich ebenso, um an den Menschen, für den ich etwas suche, und meine Lieben zu beschenken. dann sticht mir immer etwas ins Auge. Mittlerweile bin ich in der Pfalz heimisch gewor- Wenn ich im Internet suche, habe ich diese den, schätze die Vorzüge des Einkaufs im Internet je- Einfälle nicht. Ich brauche die Atmosphäre beim doch so sehr, dass ich auch hier vieles online bestelle. Einkaufen. Ich muss die Dinge, die ich kaufe, Rund um die Uhr ohne jeden Zeitdruck das Richtige auch anfassen können, zum Beispiel den Schal auszusuchen, Bewertungen anderer Käufer nachzu- oder den Pullover. Allein der Gedanke, das im lesen und direkt zum für mich günstigsten Preis ein- Internet Gekaufte würde mir nicht gefallen oder zukaufen – an diese Bequemlichkeit habe ich mich würde sich nicht gut anfühlen, und ich müsste es schnell gewöhnt. wieder zurückschicken, ist mir zu viel. Zwar gibt es immer wieder Anlässe, zu denen ich Gerne stelle ich auch Geschenke selbst mit beim entsprechenden Händler meines Vertrauens vor- meinem Mann her. Da machen wir es genauso: beischaue, einfach weil ich mir bestimmte Dinge vor Wir überlegen uns, was wir in diesem Jahr den dem Kauf gerne ansehe und Wert auf die Beurteilung Kolleginnen und Kollegen schenken – mal eine des Fachmanns lege. Das ist aber die Ausnahme. Und Marmelade, ein Pesto, einen Likör oder ein be- wenn ich meine Bestellungen über www.gooding.de tä- sonderes Öl – und dann wird das gemacht. tige, spende ich sogar für einen guten Zweck. Perfekt! Beate Fendel, Mitarbeiterin Jochen Koenigs, Verkaufsleiter im Veranstaltungsbüro des Hotels der Akademie Heinrich Pesch Haus 18 inpuncto. 4/2016
Rabbi Juda und der Edelstein Ein reicher Fürst wollte Rabbi Juda einst zum Abschied ein wert- Rabbi Juda und der Edelstein volles Geschenk machen. Und er schenkte ihm einen kostbaren Edelstein, der ungeheuer wertvoll war. Er ließ dem Rabbi ausrich- ten, er möge ihm doch auch etwas schenken. Der Rabbi überlegte. Einschenkte Schließlich reicher er Fürst demwollte FürstenRabbi Juda einst eine Mesusa, das istzum Abschied ein ein Vers aus der Heiligen Schrift, wertvolles geschrieben Geschenk auf Pergament, machen. das zusam-ihm einen Und er schenkte mengerollt in einen kleinen metallenen Behälter gelegt wird. kostbaren Edelstein, der ungeheuer wertvoll war. Er ließ Dieser Behälter wird bei den Juden in den Hauseingang gehängt, denn es dem heißt:Rabbi ausrichten, Das Wort des HERRN er segne mögedein ihmKommen doch auch undetwas Gehen. Als der FürstDer schenken. das Geschenk des Rabbis Rabbi überlegte. erhielt, warschenkte Schließlich er er enttäuscht. Er ließ sofort zum Rabbi schicken und ihn fragen: Wie geht dasdem Fürsten zu? Ich eine habe Dir einMesusa, kostbaresdas ist eingemacht, Geschenk Vers auseinen der Heiligen Schrift, wertvollen geschrieben Edelstein, - und Du?aufWasPergament, schenkst Du das mir?zusammengerollt Eine Blechbüchse in einen kleinen metallenen Behälter gelegtDu mit einem Fetzen Papier darin! Wie erklärst mir Dieser wird. das? Nun, antwortete da der Rabbi, Dein Geschenk und mein Geschenk Behälter kann man wird beimiteinander nicht den Judenvergleichen. in den Hauseingang Auf Dein gehängt, Geschenk mussesich denn immer heißt: DasgutWort Acht geben und es behüten, des HERRN meinKommen segne dein Geschenk aber und behütetAls Gehen. Dich. der Fürst das Geschenk des Rabbis erhielt, Jüdischewar er enttäuscht. Er ließ sofort zum Rabbi schicken und Tradition ihn fragen: Wie geht das zu? Ich habe Dir ein kostbares Geschenk gemacht, einen wertvollen Edelstein, – und Du? Was schenkst Du mir? Eine Blechbüchse mit einem Fetzen Papier darin! Wie erklärst Du mir das? Nun, antwortete da der Rabbi, Dein Geschenk und mein Geschenk kann man nicht miteinander vergleichen. Auf Dein Geschenk muss ich immer gut Acht geben und es behüten, mein Geschenk aber behütet Dich. Jüdische Tradition Unser Geschenk für Sie Die nächste Fortbi ldung startet am 27. & 28 . Januar 2017 Erzählwerkstatt Bi bel – Biblische Diese Geschichte, die wir Ihnen schenken, hat uns Geschichten für Ki nder – eine Thomas Hoffmeister-Höfener zugesandt. Er ist Diplom-Theologe, Qualifizierung im Aufbausystem Geschichtenerzähler und künstlerischer Leiter der Erzählwerkstatt im HPH. Er erfreut uns immer wieder mit seinen Geschichten, die »wirklich wahr und garantiert erfunden« sind. inpuncto. 4/2016 19
Heinrich Pesch Haus »Bittet, dann wird euch gegeben; Bildungszentrum Ludwigshafen e.V. sucht, dann werdet ihr finden; Frankenthaler Straße 229 67059 Ludwigshafen klopft an, dann wird euch geöffnet. Tel.: (0621) 5999-0 Denn wer bittet, der empfängt; Fax: (0621) 517225 E-Mail: info@hph.kirche.org wer sucht, der findet; www.heinrich-pesch-haus.de und wer anklopft, dem wird geöffnet. Markus 10,35–45
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