GABRIEL KESSLER PORTFOLIO

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INHALT
LEBENSLAUF											4

PERFORMANCE 											6

SKULPTUR UND MALEREI 									16

PORTRÄTS ALLGEMEIN										18

PORTRÄTS ALTERSHEIM FLÄCKEMATTE							22

PORTRÄTS LANDWIRTSCHAFTLICHES ALTERSHEIM HERMOLINGEN		   26

MALEREI												30

ZEICHNUNGEN											44

AQUARELLE												58
GABRIEL KESSLER PORTFOLIO
4
    LEBENSLAUF
    —
    Gabriel Kessler

    Kellerstrasse 25A
    CH-6005 Luzern
    M 079 5748884
    gabrielkessler.ch
    art@gabrielkessler.ch
    IG/Facebook: @gabrielkesslerart

    AUSBILDUNG

    2019 - jetzt                      HSLU Design & Kunst, Master Kunst (art teaching)
    2015 - 2019                       HSLU Design & Kunst, Kunst & Vermittlung
    09/2016 - 12/2016                 Austauschsemester Erasmus, UCLM Facultad de Bellas Artes, Cuenca
    2014 - 2015                       Kunstschule Rapperswil / Gestalterisches Propädeutikum
    2007 - 2013                       Kantonsschule Winterthur
                                      Neusprachliches Profil: Spanisch

    TÄTIGKEITEN

    01/2021 - jetzt: Dozent Malerei   Dozent für Malerei an der Kunstschule Luzern (montags)
    03/2019 - jetzt: Malkurse         Leitung von Freizeitkursen an der Kunstschule Luzern (samstags)
    11/2017 - 02/2018: Zivildienst    Kinderbetreuung GFZ Kindertagesstätte Zürich 10, Wipkingen
    09/2017 - 11/2017: Zivildienst    Umwelt- und Naturschutz im Verein „Naturnetz“
    04/2014: Freiwilligenarbeit:      Fundación Mariposas Amarillos, Santa Marta, Kolumbien.
                                      Unterrichten von Mathematik, Spanisch, Englisch, Mensch und Umwelt, Sport in einer
                                      Schule für sozial benachteiligte Kinder:
    01/2014 - 05/2014: Reisen         Rucksackreisen durch Peru, Ecuador und Kolumbien. Geld verdienen mit handgemach-
                                      tem Schmuck.
    08/2015 - 09/2015: Zivildienst    Umwelt- und Naturschutz im Verein „Naturnetz“
    05/2014 – 08/2014:Zivildienst
    09/2013 – 12/2013:Zivildienst
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KENNTNISSE

Sprachen            Deutsch (Muttersprache)
                    Englisch und Spanisch (sehr gut)
                    Französisch (gut)
                    Portugiesisch (Anfängerniveau)
                    Arabisch (Anfängerniveau)
Computer            Adobe Photoshop, Adobe InDesign, Adobe
                    Premiere Pro

INTERESSEN

2020 - jetzt        Gypsy-Klezmer-Band Luzern

Andere              Kunst, Musik, Natur, Bewegung

AUSSTELLUNGEN

09/2021             Galerie Harlekin Luzern
06/2021             Gruppenausstellung „Art stands with refugees“
                    (UNHCR 70th anniversary), Theater Foyer,
                    Basel
09/2020 - 11/2020   Wirtshaus zum Rebstock Luzern
06/2019             Gruppenausstellung Werkschau HSLU Design
                    & Kunst
04/2019 - 06/2019   Altersheim Hermolingen Rothenburg
04/2019 - 06/2019   Altersheim Fläckematte Rothenburg
04/2018             Café Cappuccino Winterthur
03/2018             Cafeteria Bibliothek Winterthur
11/2016             Blanco Blanco Cuenca

PERFORMANCE
18/03/20            ACT Lausanne, corona-concert 2
05/2020             ACT Luzern, corona-concert
18/04/2019          Shedhalle Rote Fabrik, Babel & Bubbles, mit
                    Klodin Erb und Band (HSLU)

                                                                    Selbstportrait, 2020, Bleistift und Farbstift auf Papier, 29 x 21 cm.
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PERFORMANCE
-
Lange verurteilte ich die zeitgenössische Performan-      ACT LUZERN 2020
ce-Kunst als verrückt, effekthascherisch und sinn-
los. Die zeitgenössische Kunst sagte mir überhaupt        Am Act Luzern 2020 performte ich live auf ZOOM
nichts.                                                   ein „Corona Concert“. Nachdem ich mit blauer Farbe
Anstatt mich mit Performance-Kunst auseinander-           den Titel der Performance in Anamorphose auf die
zusetzen zeichnete und malte ich still ab der Natur.      Wand malte, sang ich drei Lieder. Sehen sie sich die
Beim Zeichnen und Malen ab Beobachtung fand ich           gesamte Performance auf Youtube an: https://www.
Ruhe, Geduld und Willenskraft. Neben der bilden-          youtube.com/watch?v=9aZ8bJsTgY4
den Kunst übte ich mich in Sport, Musik und Litera-
tur. Das Leben sah ich als grosses Lernfeld und meine
Aktivität als andauernde „Performance“. Dabei dach-                                                              Corona Concert, Performance, 18:05 Min., 2020.
te ich: „Wiso soll ich auf die Bühne stehen für Perfor-
mance-Kunst, wenn ich doch jeden Tag performe?“

Dann setzte ich mich 2019 vertieft mit Joseph Beuys
auseinander und fand in seinem „erweiterten Kunst-        ACT VALAIS 2021
begriff “ das bestätigt, was ich längst lebte: „Kunst =
Kapital“ und „Jeder Mensch ist ein Künstler“              Gabriel Bercchietto aka Gabriel Kessler performt ein
                                                          weiteres „Corona Concert“. Er singt und begleitet
Heute nutze ich die Performance-Kunst um mich             sich mit Holzstäben mit denen er rhythmische Klän-
auszudrücken und Erlebniswelten zu schaffen. Mei-         ge erzeugt.
ne Performances sind einzigartig in Zeit und Raum.        Die Performance fand im Rahmen des Performan-
Dabei strebe ich eine Verschmelzung der zeitgenössi-      ce-Festivals Act Valais édhéa in Lausanne 2021 statt
schen Performance-Kunst mit den klassischen schö-         und wurde live im Internet übertragen. Sehen sie
nen Künsten an. Mythen und Traditionen, mit denen         sich die gesamte Performance auf Youtube an: htt-
die Kunst des 20 Jahrhunderts gebrochen hat, lasse        ps://www.youtube.com/watch?v=GrvrMLOWDB-
ich wiederaufleben. Klassische Opern und Volkslie-        c&t=34s                                                Corona Concert 2, Performance, 16:08 Min., 2021.
der dienen mir zur Inspiration. Ich schreibe eigene
Lieder, improvisiere und spiele Theater.
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LUZERN KLEZMER ORCHESTRA
                                                      Aktuell ist die Gruppe folgendermassen besetzt:          Die Gruppe spielt Volksmusik, die das Publikum
Im Sommer 2020 gründete ich das Luzern Klezmer        Gabriel Kessler (Bild) (Gesang, Klarinette, Gitarre),    zum Tanzen und Singen einlädt und möchte Men-
Orchestra. Die Gruppe zählt aktuell neun Mitglieder   Augustin Martz (Bild) (Violine), Janina Fink (Vio-       schen verbindet.
und tritt in diversen Formationen auf. Den Schwer-    line), Itay Peter (Gitarre), Jörg (Cello, Kontrabass),
punkt des Repertoires bilden jüdische Klezmer         Sophia (Saxophon), Vicky Papailiou (Kontrabass),                      Videolink: „Luzern Klezmer Orchestra
Lieder, aber auch Balkan und Gypsy-Melodien.          Jan Renggli (Perkussion), Claudio Röllin (Perkussi-                                      - Sammys Freilech“
                                                      on).                                                     https://www.youtube.com/watch?v=j-WhJm1VwWk
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       Ich liebe die Welt
    Malerei ist Begegnung zwischen mir und der Welt. Durch das Malen lerne ich die Farben und durch das
    Zeichnen die Formen der Welt bewundern. Alles ist in Licht und Schatten gehüllt und in steter Verän-
    derung. Ich kann den Moment nicht festhalten. Darum versuche ich in ihm zu leben, aktiv, als Teil des
     Ganzen, mit jedem Pinselstrich, in jedem Augenblick. Kunst zu machen bedeutet Aufopferung für die
     Menschheit, Tragen des Weltschmerzes und Überwindung. Darum gehe ich immer weiter. Schritt für
                                                  Schritt.
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          Die Erfahrung
              zählt
 Schritt für Schritt nähere ich mich meinem Ideal, doch niemals werde ich es erreichen. So wachse ich
stetig, wie ein Baum, der zum Licht strebt. Doch die Sonne scheint nicht alle Tage. Schwere und leichte
Zeiten wechseln sich ab. Es verstreichen Tage und Nächte, Sommer und Winter. Ich nehme das Leben,
wie es kommt und sammle Erfahrungen. Schöne Erinnerungen verbinden mich mit meinen Sujets, die
                               ich „en plein air“ an der frischen Luft male.

                                                                          Videolink: „Gabriel - en plein air“ - gabrielkesslerart
                                                                   https://www.youtube.com/watch?v=Ra8YER0fDtY&t=29s
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        Der Kälte trotzen
     Ich male impressionistisch, das was ich sehe. Dabei werde ich ruhig und konzentriert. Das ist harte Ar-
     beit und erfordert Geduld. Kann ich aber in meiner Tätigkeit aufgehen, ist das Malen wie ein Spiel und
     die Anstrengung beglückend. In solchen Momenten voller Aufmerksamkeit vergesse ich Alles um mich
                                herum, spüre keine Kälte und bin voller Energie.

Videolink: „How to paint in the Snow“
https://www.youtube.com/watch?v=ZfZmkS5FGXA&t=306s
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lebendige Portraits
Der Mensch interessiert mich seit Beginn meiner künstlerischen Arbeit. Das geheimnisvolle Leben, die
 Kraft, Energie und Ausstrahlung der Menschen fasziniert mich. Ich porträtiere, weil ich die Schönheit
und Einzigartigkeit der Menschen entdecken und festhalten möchte. Malend erfahre ich die Menschen,
                                wie mit Kinderaugen - bewundernd.

                                                        Videolink: „Vernissage Hermolingen, Volando Voy - (Cover) Gabriel Kessler“
                                                                         https://www.youtube.com/watch?v=28_WD1SPpVg&t=62s

                                            Videolink: „Volando Voy - (Cover) Gabriel Kessler“ (Vernissage Altersheim Fläckematte)
                                                                         https://www.youtube.com/watch?v=zWJE3PCJhkA&t=65s
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SKULPTUR UND MALEREI
-
BACHELOR-AUSSTELLUNG 2019:
IM AUGENBLICK LIEGT DIE UNENDLICHKEIT

An meiner BA-Abschlussausstellung 2019 stellte ich
Porträts alter Menschen aus, die ich in zwei Alters-
heimen in Rothenburg gemalt habe. Alle meine Port-
räts wurden „en plein air“ vor Ort gemalt.

Jeder Mensch birgt eine Geschichte in sich und die-
se Geschichten wollte ich in den Malsitzungen ken-
nenlernen. Durch die konzentrierte gemeinsam
verbrachte Zeit entstand ein wertvoller Austausch
zwischen den Modellen und mir. Ihre Geschichten
sind in stiller Form in die Porträts eingeflossen und
sind darin als „lebendiger“ Ausdruck spürbar.

Die Abschlussausstellung umfasste 7 Portraits von
Männern aus dem landwirtschaftlichen Altersheim
Hermolingen und eines von einer Frau aus dem Al-
tersheim Fläckematte. Ausserdem stand im Zent-
rum der Ausstellung eine Marmorskulptur namens
„Mustafa“. Im Saaltext stand folgendes Gedicht, das
entstand, als ich meine ersten Porträts malte:

         „In deinem Blick in deinem Innern
           verbirgt sich mir das wahre Sein
       es liegt im Dunkel doch es schimmern
             Strahlen gutes Herzens rein

                     wird es Licht
            wird das Schimmern heller
            bis das Sein in lichter Pracht
               selig wird in Andacht“                   Mustafa, Marmor, 30 x 80 x 15 cm, 2019.
17

Ausstellungssituation, Bachelor-Ausstellung, 2019.
18

PORTRÄTS ALLGEMEIN
-
Die meisten Porträts sind auf gleich grosse Lein-
wand im Format 50 x 70 cm gemalt. Dieses Format
ist praktisch und eignet sich gut dazu den Kopf in
Originalmasse abzubilden. Einige Porträts im Alters-
heim Fläckematte malte ich auf 60 x 100 cm grosse
Leinwände. In diesen bekommen die Umgebung,
die Kleider, die Körperhaltung und die Hände der
Porträtierten mehr Gewicht. Der Farbauftrag ist von
Bild zu Bild unterschiedlich, doch meistens dünn
aufgetragen. Allen gemeinsam ist, dass die Leinwand
nicht grundiert ist. An einigen Stellen, vor allem im
Gesicht, ist die Ölfarbe lasierend, so dass durchsich-
tige mehrfarbige Schichten entstehen. Durch das
Verwenden von kleinen Pinseln und dem sichtba-
ren wilden Pinselstrich, bekommen die Ölbilder ei-
nen lebendigen Ausdruck. Zeichnung und Malerei
vermischt sich durch die Farbigkeit der Linien und
Flächen. Das bildliche Gemachtsein wird durch leere
Leinwandstellen betont. Die Bilder sollen nicht die
perfekte Illusion der Realität, sondern vielmehr ein
eigenständiges Abbild derselben darstellen.

                                                         Selbstportrait, 2019, Öl auf Leinwand, 62 x 46 cm.
19

Elsa, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.   Samuel, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.
20

Lubosh, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.   Igor, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.
21

San Keller, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.   Elis und Moira, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.
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PORTRÄTS ALTERSHEIM FLÄCKEMATTE
-
Die Serie Altersheim Fläckematte umfasst insgesamt      Ich posierte kurz mit Frau Biland für ein Foto mit dem    So malte ich Elsa Kappeler also lächelnd. Ihr Lächeln
11 Bilder und entstand nachdem ich im Altersheim        Porträt und liess die Familie allein. Ich war glücklich   wirkte auch nicht aufgesetzt, sondern natürlich. Sie
Hermolingen bereits 14 Porträts gemalt hatte.           über meine Arbeit. Es war das erste Mal, dass ich eine    war eine glückliche Frau. Frau Kappeler wurde 91
Die Fläckematte-Porträts setzen sich zusammen aus       so alte Person gemalt hatte und Frau Biland war eine      Jahre alt und ist anfangs April 2019 gestorben. Ein
7 kleinen Bildern im Format 50 x 70 cm., sowie aus      wunderbare Frau.                                          Foto meines Porträts schmückte die Trauerkarte der
4 grösseren im Format 60 x 100 cm. Das grössere                                                                   Familie.
Format erlaubte es mir Ganzkörperporträts zu ma-        Im Altersheim Fläckematte porträtierte ich die Be-        Als ich noch beim Malen von Frau Kappeler war,
chen. In diesen Bildern gewinnen die Umgebung und       wohner in ihren Zimmern. Für jedes Porträt nahm           fragte ich auch ihren Mann, ob er mir Modell sitzen
die Kleider eine grössere Bedeutung. Auch die Kör-      ich mir etwa drei Stunden Zeit. So entstanden an ei-      wollte. Er willigte ein und schon am übernächsten
perhaltung der porträtierten Person wird durch das      nigen Tagen am Morgen und am Nachmittag je ein            Tag war ich in seinem Zimmer am porträtieren. Jetzt
grosse Format sichtbar und eröffnet dem Betrachter      Porträt. Eines Morgens war ich bei Frau Elsa Kappe-       war es umgekehrt, er musste still sitzen und seine
Interpretationsspielraum.                               ler. Bei ihr im Zimmer war auch ihr Mann Willy Kap-       Frau kam ab und zu um mir über die Schulter zu
Die Menschen des Fläckematte Altersheimes emp-          peler. Beide machten einen fröhlichen Eindruck auf        schauen. Willy Kappeler malte ich in grösserem For-
fingen mich mit viel Liebe und Aufmerksamkeit. Im       mich. Die vertraute Art, wie sie miteinander umgin-       mat, wie er in einem schönen hölzernen Stuhl sass.
Unterschied zu Hermolingen, wo nur Männer woh-          gen, berührte mich. Ich stellte meine Staffelei auf und   Er war einmal Direktor der Abteilung „Einkauf “ der
nen, gab es hier vor allem Frauen. Ich kam auch un-     begann nach kurzem Plaudern zu malen. Herr Kap-           Viscose-Fabrik in Emmenbrücke. Ich mochte seine
ter anderem aus dem Grund hierhin, alte Frauen zu       peler zeigte sich sehr interessiert an mir und stellte    humorvolle Art und sein Interesse an meiner Kunst.
malen. Mich interessierte, wie sich die Frauen malen    einige Fragen. Ich fand es bewundernswert, dass er        Er beobachtete mich eindringlich und bewunder-
liessen. Das erste Porträt, das ich machte, war von     in seinem doch beträchtlichen Alter von 92 Jahren         te die „Giftmischerei“, die ich betrieb. Stolz erzählte
Frau Hildegard Biland. Frau Biland ist 94 Jahre alt     geistig noch so hellwach war. Auch Elsa Kappeler war      er mir von seinem alten Thurgauer Geschlecht und
und geistig und körperlich fit. Während der Malsit-     sehr aufmerksam und lächelte mir freundlich zu, als       von seiner Vergangenheit, davon wie er sich in der
zung war sie präsent im Moment und schaute mich         ich mit dem Malen begann. Willy Kappeler ging aus         Viscose-Fabrik stetig hocharbeitete bis zum Direktor
mit ihren schönen Katzenaugen aufmerksam an. Wir        Rücksicht für meine Arbeit aus dem Zimmer, kam            und dann viel im Ausland, in Paris und Barcelona be-
sprachen miteinander und ich erfuhr einiges von ih-     jedoch in den Pausen immer interessiert zurück um         schäftigt war.
rer Familie, ihren Kindern und Enkeln. Sie hatte so-    den Fortschritt zu begutachten. Meine Arbeit ging
gar Urenkel. Nachdem ich das Porträt innerhalb von      gut voran und ich war in bester Laune. Elsa war ein
zweieinhalb Stunden gemalt hatte, kam gerade ihre       Super-Modell, weil sie sehr ruhig war. Ihre graublau-
Tochter mit Enkel und Urenkel zu Besuch. Immer          en Augen leuchteten hell. Sie lächelte andauernd. Als
zur Fasnachtszeit reist die in Kanada lebende Familie   ich ihr sagte, sie müsse nicht lächeln, musste sie erst
in die Schweiz.                                         recht lachen.
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Berta Schuler, 2019, Öl auf Leinwand, 60 x 100 cm.   Willy Kappeler, 2019, Öl auf Leinwand, 60 x 100 cm.
24

Hildegard Biland, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.   Elsa Kappeler, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.
25

Gertrud Kästli, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.   Maria Winiger, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.
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PORTRÄTS LANDWIRTSCHAFTLICHES AL-
TERSHEIM HERMOLINGEN
-
Im Altersheim Hermolingen in der Gemeinde Ro-            In Hermolingen wohnen nur Männer. Es ist ein land-       Der Kopf hat eine Licht- und eine Schattenseite, die
thenburg malte ich vor Ort Ölportraits von den           wirtschaftliches Altersheim, in dem die Bewohner         man sinnbildlich für das Leben und den Tod inter-
Bewohnern. Die Portraits sind Teil meiner BA-Ab-         verschiedene Tätigkeiten übernehmen können; im           pretieren kann.
schlussausstellung im Sommer 2019. Der Mensch            Bauernhofbetrieb, in der Werkstatt oder der Küche
und das Portrait interessieren mich seit Beginn mei-     fertigen sie Produkte für das „Hoflädeli“. Wenn die      Das Porträt von Hans Waser hat eine andere Aus-
ner künstlerischen Arbeit. Immer wieder bin ich am       Männer nichts zu tun haben, sitzen sie in der Cafe-      strahlung, als das von Gutic. Beide haben fast die glei-
portraitieren, sei es im Café, im Zug, im Studium        teria oder im Zimmer. Dort wird Zeitung gelesen,         che Körperhaltung und den Blick schräg nach rechts
oder im Altersheim. Ich interessiere mich für die        Kreuzworträtsel gelöst, diskutiert oder gejasst. Ab      aus dem Bild hinaus gerichtet, doch der Ausdruck ist
Menschen, weil jeder Mensch einzigartig ist. Die         und zu kommt auch jemand zu Besuch.                      verschieden. Ich versuche beim porträtieren keinem
verschiedenen Formen und Farben im Gesicht of-           Im Hermolinger Altersheim fertigte ich eine Serie        festen Schema zu folgen und immer wieder genau
fenbaren die Seele des Menschen. Es geht mir nicht       von 15 Porträts an, die ich anschliessend im Gang        hinzuschauen, denn jeder Mensch hat Eigenheiten,
darum den Menschen fotorealistisch „perfekt“ zu          des Altersheimes ausstellte. In diesem Portfolio be-     die es zu entdecken gilt. So entdeckte ich an Hans
malen, sondern ich versuche, den Charakter und die       schränke ich mich auf eine Auswahl von 6 Bildern.        Waser grosse Lebensfreude und Humor. Er hat im-
Ausstrahlung zu erfassen. Die persönliche Beziehung      Die Bilder sind chronologisch dargestellt. Das neu-      mer ein lustiger Spruch bereit. Gleichzeitig mit seiner
zum Modell, die Zeit und die Aufmerksamkeit, bildet      este Bild zeigt Muharem Gutic und das älteste Hans       Offenheit besitzt er ein sehr ruhiges inneres Wesen,
die Basis für meine Portraits. Jeder Mensch birgt eine   Waser. Das Portrait von Gutic strahlt Melancholie        das seinem Aussehen ein bedeutender Ernst verleiht.
Geschichte in sich. Die Bewohner des Altersheim          aus. Gutic ist ein Mensch, der nur selten lacht und in   Als ich ihn malte, hatte ich das Gefühl ein „Indianer“
Hermolingen erzählten mir während den Malsitzun-         der Vergangenheit viel Leid ertragen musste. Ich ver-    vor mir zu haben. Mit Indianer meine ich den tiefen
gen viel von ihrem Leben. Ihre Erzählungen flossen       suchte sein Wesen intuitiv festzuhalten. Mit seinem      Ernst und die Naturverbundenheit, die aus seinem
in stummer Form in die Porträts ein. Währenddem          ruhigen Charakter eignete er sich Ideal zum Modell.      Gesicht sprechen. Sein Blick scheint weise und erfah-
ich in der Cafeteria des Altersheimes malte, lief an-    Auf den Kopf und den Blick fällt das Hauptaugen-         ren. Die Nase ist fein und gerade. Markant sind die
dauernd Ländlermusik im Radio. Dies inspirierte          merk des Betrachters. Die Augen befinden sich unge-      Lachfalten um seinen Mund in die Haut eingegraben.
mich zu einem eigenen Ländlerlied mit folgendem          fähr im goldenen Schnitt und schauen aus dem Bild        Ich arbeitete schnell und intuitiv, was man an dem
Refrain:                                                 hinaus ins Leere. Es scheint, als ob Gutic in die Ver-   verschwommenen Hintergrund und dem wilden Pin-
                                                         gangenheit blickt. Er trägt einen schwarzer Pullover     selstrich erkennen kann. Für ein „lebendiges“ Porträt
           „Ja im Altersheim Hermolinge                  mit grauem V-Förmigem Kragen. Im Hintergrund             gibt es keine Regel, die man befolgen muss. Die Natur
                   bini go male gsi                      sieht man ein wenig braune und gelbe Wand und da-        selbst gibt einem die Regel. Abschliessend noch eine
      han ghofft, dass die Bilder werded glinge          rüber, durch das Fenster, in einen weissen Garten mit    Strophe aus meinem Hermolinger-Ländler:
           vo dene Manne gross und chli“                 Bäumen. Der Schnee im Hintergrund harmoniert
                                                         mit dem Weiss der Augen, der Augenbrauen, der                           „dusse jauchtzet d sunne
            „Lieb und interessiert sind si               Schläfen und den Brusthaaren von Gutic. Der kal-                  sie rauched Tabak bi gueter Luune
             zu mir gsi und sind denn gli                te stahlblaue Himmel über Gutics Kopf bildet einen                        dinne sinds am jasse
               für mich Modell gsässe                    Kontrast zum warmen Braun und Orange des unte-                         und es hät Kafi ide Tasse“
            das wir ich ihne nie vergässe“               ren Mittelgrundes, sowie zu dem rötlichen Kopf.
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Muharem Gutic, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.   Jakob Muff, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.
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August Budmiger, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.   Sepp Marbacher, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.
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Herbert Peter, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.   Hans Waser, 2019, Öl auf Leinwand, 50 x 70 cm.
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MALEREI
LANDSCHAFTSMALEREI
-
Ich male am liebsten die Natur, in der Natur. In den      In unserer heutigen schnelllebigen Zeit, die voller      Das Bild „Herbst in Luzern“ entstand im Oktober
letzten Jahren entstanden viele Landschaftsbilder         Reizüberflutung ist, bildet das Malen einen Ort der      2018 an der Kreuzung der Bruchstrasse mit der Pila-
und Stadtlandschaften. Vor allem Ansichten von Zü-        Ruhe und Besonnenheit. Wieso soll ich mit dem            tusstrasse in Luzern.
rich und Luzern sind darin repräsentiert. Alle Bilder     Flugzeug um die Welt, an einen schönen Ort flie-         Während vier warmen, teils sonnigen Tagen, malte
malte ich vor Ort „en plein air“.                         gen, wenn ich die grösste Schönheit vor der Haustüre     ich das Bild. Das Zusammenspiel der Bäume mit den
                                                          habe. Ich suche nicht die rein äusserliche Schönheit,    Häusern interessiert mich, da es wie ein Spiel zwi-
Die Atmosphäre, die Häuser und die Menschen in-           wie man sie auf Postkarten sieht, sondern die „natür-    schen Mensch und Natur ist.
teressieren mich. Das Malen an der frischen Luft          liche“ Schönheit der Natur. Um das zu sehen, brau-       Der Mensch lebt in der Natur und kann sich Gedan-
bringt Vorteile mit sich. Ich sehe, wie sich die Witte-   che ich Wille und Tätigkeit. Ich konsumiere nicht        ken über sie machen und sie verändern. Als Kind
rung und das Licht verändert und wie die Farben der       tatenlos Bilder, wie man es vor dem Fernseher macht,     verändert er die Welt intuitiv durch das Spielen, wäh-
Gegenstände darauf reagieren. Das Rot eines Daches        sondern gestalte sie aktiv mit. Meine Bilder stehen      rend er als Erwachsener mehr durch Projekte und
wird im hellen Sonnenschein orange und im Schat-          für eine Besinnung auf sich selbst und den Moment,       Ideen gestaltet. So wurde das majestätische gelbe
ten violett. Eine Farbe wirkt anderst auf das Auge, je    der in seiner Einzigartigkeit unendlich ist.             Stadthaus durch die Idee eines Architekten entwor-
nachdem, wie die umliegenden Farben sind. So wirkt                                                                 fen und auch die Strasse, der Fussgängerstreifen und
zum Beispiel das gleiche Orange neben einem Grün                                                                   das Auto haben von Menschen gedachte, ideelle Hin-
rötlich und neben einem Rot gelblich. Die Tatsachen       STADTLANDSCHAFTEN                                        tergründe.
der Farbenlehre sind interessant und wecken Interes-                                                               Doch wie steht es mit den Bäumen, den Pflanzen,
se, genau hinzuschauen.                                   Das Bild „Sicht von der Polyterrasse auf Zürich“ zeigt   dem Himmel und allen Dingen der Natur? Wer hatte
Durch die genaue Beobachtung erfahre ich die Schön-       den Ausblick über die Dächer von Zürich. Für das         die Idee der roten, gelben und grünen Blätter? Wer
heit der Natur, die in stetem Wandel begriffen ist. Die   Bild war ich mehrere Tage vor Ort am malen, jedoch       hatte die Idee vom blauen Himmel mit den violetten
Reize der Natur bedeuten mir nichts, wenn ich sie         nicht am Stück. Ich begann es im Frühling und be-        Wolken?
nicht bewusst aufnehme und verarbeite. Durch das          endete es, nachdem es ein paar Monate ruhte, im
Malen kann ich meiner Umwelt Achtsamkeit entge-           Sommer. Als ich im Sommer daran weitermalte, fiel
genbringen. Malen ist Meditation, das heisst Versen-      mir auf, wie sich die Vegetation seit dem Frühling
kung in den Moment. Während dem Malen vergesse            verändert hatte. Die Bäume zwischen den Häusern
ich Zeit und Raum. Das Gefühl des „Flows“ gibt mir        sind leuchtend grün geworden, teilweise mit farbigen
Kraft für die Weiterarbeit. In solchen Momenten spü-      Blüten und die Hügelkette des Albis hatte ein sattes
re ich eine grosse Verbundenheit mit der Natur und        Dunkelgrün bekommen. Erkenntnisse dieser Art,
den Menschen. Das Gefühl ist die gröste Triebfeder        wenn ich sehe, wie sich die Natur verändert und es
meiner künstlerischen Tätigkeit.                          doch Dinge gibt, die gleich bleiben, machen mich
                                                          glücklich.
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Under de Egg, 2021, Öl auf brauner Leinwand, 60 x 100 cm.
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Seeblick, 2021, Öl auf brauner Leinwand, 60 x 100 cm, verkauft.
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Seeblick 2, 2021, Öl auf Leinwand, 60 x 100 cm, verkauft
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Aussicht Reussbrücke, 2020, Öl auf Leinwand, 60 x 100 cm, verkauft.
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Reussbrücke 2, 2021, Öl auf Leinwand, 60 x 100 cm, verkauft
36

Altstadt Weinmarkt, 2020, Öl auf Leinwand, 65 x 135 cm.
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Blick auf Rothenburg und die Rigi, 2019, Öl auf Leinwand, 60 x 100 cm.
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Auf der Rigi im Frühling, 2019, Öl auf Leinwand, 60 x 100 cm.
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Auf der Rigi im Herbst, 2018, Öl auf Leinwand, 45 x 60 cm.
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Herbst in Luzern, 2018, Öl auf Leinwand, 60 x 90 cm.
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Sicht von der Polyterrasse auf Zürich, 2018, Öl auf Leinwand, 52 x 75 cm.
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Brauer Hort, 2018, Öl auf Leinwand, 52 x 75 cm.
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Josefkirche Zürich, 2018, Öl auf Leinwand, 52 x 75 cm.
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ZEICHNUNGEN
ZEICHNUNGEN ZU HAUSE
-
Das Zeichnen bildet die Grundlage für mein künst-        Ihr Blick, sowie der des Kindes, ist auf das Essen ge-     Für mich definitiv nicht. Ich wünsche mir eine
lerisches Schaffen. Meist mit Bleistift, aber auch mit   richtet. Der Blick der Menschen auf das Essen wirkt        Welt, in der Freundlichkeit herrscht. Ein kurzes
Tusche, Farbstift, Fineliner oder Kohle zeichne ich      beruhigend. Man sieht, dass sie beschäftigt sind           „Guten Tag!“ oder „Wie geht es Ihnen?“ genügen,
das, was ich sehe. Meine Skizzenbücher füllen sich       mit dem Vorgang des sinnlichen Schmeckens. Der             um eine gute Stimmung aufzubauen und vielleicht
mit Zeichnungen meiner Umgebung, deren au-               Einzige, bei dem man die Augen offen sieht, ist der        ein lehrreiches Gespräch zu beginnen.
genblickliche Schönheit ich festzuhalten versuche.       Mann links. Mit seinem nach rechts geneigten Kopf          Wenn ich zeichne verhalte ich mich jedoch meis-
Aufmerksam betrachte ich beim Zeichnen meine             und dem neutralen Gesichtsausdruck wirkt auch er           tens still, wie alle Anderen. Ruhig beobachte ich das
Umwelt. Für mich ist das Leben ein andauerndes           ruhig. Sein Blick ist etwas verloren aber trotzdem         Geschehen und ziehe meine Erkenntnisse daraus.
Wunder, das ich durch mein Herz fühlen, durch            wach. Er schaut aus dem Bild hinaus. Die Abendes-          Menschen zu beobachten ist interessant, denn Jeder
meinen Körper erfahren und durch meinen Ver-             sen-Stimmung kommt in dem Bild, auch dank dem              hat etwas Wunderbares in sich.
stand erkennen kann. Das Zeichnen hilft mir, die         dunklen Fenster im Hintergrund, zur Geltung.
Welt mit wachen Augen zu betrachten.
                                                                                                                    VERGÄNGLICHKEIT DES MOMENTS
Seit fünf Jahren fülle ich mit meinen Zeichnungen        ZEICHNUNGEN IM ÖV
und Aquarellen Skizzenbücher. Über 2000 Zeich-                                                                      Das Thema Vergänglichkeit ist in allen Zeichnun-
nungen in über 50 Skizzenbücher sind so entstan-         Das Zeichnen im öffentlichen Verkehr lässt mich            gen zu spüren. Leider ist sich der Mensch der Ver-
den. Eine Zeichnung davon ist hier abgebildet unter      das Reisen als lehrreiches Abenteuer erfahren. Ich         gänglichkeit der ihn umgebenden Dinge, sowie sei-
dem Titel „Die Pasta-Esser“. Sie zeigt ein Abend-        mag den Kontakt mit fremden Leuten. Im Zug oder            ner Eigenen oft nicht bewusst. Er lebt in Gedanken
essen in meiner Wohngemeinschaft. Seit dem               Bus finden spontane Begegnungen statt, die das             an die Vergangenheit und die Zukunft, während-
Frühling 2018 lebe ich in einem alten Bauernhaus         Verständnis für das menschliche Gegenüber för-             dem er den Augenblick vergisst. Wenn er auf den
mit herzlichen Menschen zusammen. An diesem              dern.                                                      Moment hinschauen würde, könnte er die schöns-
Abend hatten wir gerade Besuch. Ich ass schnell          Oft herrscht eine gefühlskalte Stimmung im öffent-         ten Dinge erleben. Das Wort Augenblick offenbart
fertig, damit ich die Situation bei Tisch zeichnen       lichen Verkehr. Die Menschen sind mit sich selbst          seine Bedeutung im Wort selbst: „Augen“ und
konnte.                                                  beschäftigt, sitzten auf engem Raum beieinander            „Blick“. Der Blick der Augen.
Am Tisch sitzen drei Männer und ein Kind. Die            und schweigen sich an, jeder darauf aus, seine so-
zwei Männer rechts im Bild sind im Profil zu sehen,      ziale Ader über das Smartphone auszulassen, an-
während der Mann links und das Kind von vorne            statt sich auf eine Begegnung im „hier und jetzt“
abgebildet sind. Auf dem Tisch stehen ein Topf,          einzulassen. Damit die Kinder ruhig sind, gibt man
ein Krug, einige Gläser und ein Teller. Alles ist mit    auch Ihnen ein Smartphone zum spielen, wie zum
wenigen Linien skizziert. Der Strich ist lebendig,       Beispiel in der Zeichnung „Zugfahrt nach Zürich“
manchmal dick und manchmal dünn. Die zwei                ersichtlich ist. Ist das die Welt, in der wir leben wol-
Männer rechts sehen sehr beschäftigt mit Essen           len?
aus, sie haben je eine Gabel in ihrer rechten Hand.
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Die Pasta-Esser, 2018, Bleistift auf Papier, 15 x 21 cm.
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Zwei Chätzli, 2018, Bleistift auf Papier, 21 x 29 cm.
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Mein Zimmer, 2019, Fineliner auf Papier, 21 x 29 cm.
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Smarte Menschen im Zug, 2018, Bleistift auf Papier, 21 x 29 cm.
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Zugfahrt nach Zürich, 2018, Bleistift auf Papier, 21 x 29 cm.
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Zugskizze mit Farbangaben, 2019, Bleistift auf Papier, 21 x 29 cm.
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Mit Kunststudenten im Zug, 2018, Bleistift auf Papier, 21 x 29 cm.
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Café Atrio Zürich, 2018, Fineliner auf Papier, 21 x 29 cm.
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Metzgerhalle Bar Luzern, 2018, Bleistift auf Papier, 21 x 29 cm.
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Zeitungsleser im Zug, 2020, Bleistift auf Papier, 29 x 21 cm.   Junge Frau im Zug, 2020, Bleistift auf Papier, 29 x 21 cm.
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Frau schlafend im Zug, 2020, Bleistift auf Papier, 29 x 21 cm.   Mann am Smartphone im Zug, 2020, Bleistift auf Papier, 29 x 21 cm.
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Mein Zimmer, 2020, Farbstifte auf Papier, 21 x 29 cm.
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ZOOM, 2020, Bleistift auf Papier, 21 x 29 cm.
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AQUARELLE
-
Ich habe immer mein Skizzenbuch, Wasser und            SPIELEN                                                Wie auf dem Bild „Sechseleutenplatz Zürich“ er-
meinen Aquarellekasten dabei. Wenn ich mir mehr                                                               sichtlich, gibt es viele blaue Linien in meinen Aqua-
Zeit nehmen will als für eine schnelle Skizze, neh-    Das Aquarell „Kiosk Josefwiese Zürich“ zeigt vier      rellen. Mit blau, der dunkelsten Farbe, beginne ich
me ich die Wasserfarben und den Pinsel zum Aqua-       ältere Herren beim Kartenspielen. Sie sitzen im Ki-    meistens das Aquarell und male damit die Vor-
rellieren. Wie bei der Zeichnung bleibt auch beim      osk Josefwiese unter einem Sonnenschirm. Es sind       zeichnung. Blau eignet sich am besten dafür, weil
Aquarell meine Malweise schnell und intuitiv. Das      Stammgäste, die spielend ihren Nachmittag ver-         es durch seine Dunkelheit, im Kontrast mit dem
schnelle Malen lässt mir keine Zeit zum Zweifeln.      bringen. Hinter den Kartenspielern steht ein Mann,     weissen Papier, Tiefenwirkung erzeugt. Es ist auch
Ich beobachte und versuche die Welt so wiederzu-       der eine Pétanque-Kugel an einem Magnetfaden           die Farbe des Wassers und des Himmels, was der
geben, wie ich sie sehe. Im Unterschied zum Ölma-      hält. Er steht auf dem Gelände des Pétanque-Club       Zeichnung Lebendigkeit verleiht.
len, können beim Aquarell die hellen Stellen nicht     Zürich.
gemalt werden. Ich nutze die Helligkeit des Papiers,   Das Spielen ist Hauptthema des Bildes. Für mich        Die Vorzeichnung gibt dem Bild Struktur und
um Gegenstände lichtvoll darzustellen.                 ist das Spielen auch Hauptthema meiner künstleri-      Raum. Ohne sie wäre die Farbe im Raum verloren.
                                                       schen Tätigkeit, denn es erlaubt mir kreative Tech-    Wenn Menschen, die sich bewegen, dargestellt wer-
Die meisten Aquarelle die ich mache, haben das         niken zu erlernen und mich weiterzuentwickeln.         den, hilft die Vorzeichnung den Menschen in einem
Format 21 x 29 cm. Dies ist das Format meines          Ohne den spielerischen Umgang mit Zeichnung            Moment festzuhalten. Oft erscheinen im fertigen
Skizzenbuches. Auf dem kleinen Format kann ich         und Malerei könnte ich nichts Neues erschaffen.        Bild Stellen mit der reinen Vorzeichnung. Im Sech-
bequem vor Ort arbeiten. Meistens brauche ich ei-      Das Spiel eröffnet neue Möglichkeiten. Ich probiere    seleuten Bild zum Beispiel der Kopf des sitzenden
nen Tisch, um das Buch, das Wasser und die Far-        beim Malen offen zu sein, um den spezifischen An-      Mannes im Vordergrund oder die vielen Menschen
ben hinzulegen. Dies ist ein Grund, warum ich viel     forderungen des Augenblicks gerecht zu werden.         im Hintergrund und im Josefwiese Bild der Pétan-
in Cafés aquarelliere. Ein anderer Grund dafür ist,    Erst später prüfe ich meine Bilder kritisch und ana-   que-Spieler. Dieser Effekt lässt dem Betrachter Of-
dass ich gerne unter Menschen bin und die gelöste      lysiere sie nach Bildaufbau und Technik.               fenheit für seine eigene Vorstellung. Die einfache
Stimmung in den Cafés eine angenehme Wirkung           Durch das viele Üben und Ausprobieren entwickel-       Silhouette eines Menschen kann Anhaltspunkt sein
auf mich und meine Bilder hat.                         te sich im Laufe der Zeit mein eigener Stil. Ähnlich   für eigene Bilder oder Erinnerungen. Meine Bilder
Ich sehe mich als ein transparentes Medium, das        wie bei der Ölmalerei arbeite ich mit Vorzeichnung,    regen die Fantasie des aufmerksamen und einfühl-
eingehende Sinneseindrücke direkt auf Papier           geschichteten, lasierenden und unbemalten Flä-         samen Betrachters an.
festhält. Ich versuche die wunderbare Umwelt, die      chen. Die Aquarellfarben bieten, gegenüber den Öl-
mich umgibt, festzuhalten. Der Betrachter meiner       farben, den Vorteil, dass sie schnell trocknen. Das
Bilder kann sich, wenn er sich Zeit nimmt, in mich     Papier, das ich benutze, ist kein dickes Aquarellpa-
hineinfühlen und mein Streben erkennen.                pier, sondern ein Dünnes, in das die Farbe schnell
                                                       einzieht.
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Kiosk Josefwiese Zürich, 2018, Bleistift und Gouache auf Papier, 21 x 29 cm.
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Café Bar Lokal Luzern, 2019, Gouache auf Papier 21 x 29 cm.
61

Raviolibar Luzern, 2018, Gouache auf Papier, 15 x 21 cm.
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Sechseleutenplatz Zürich, 2018, Gouache auf Papier 21 x 29 cm.
63

Café in Strassbourg, 2019, Bleistift und Gouache auf Papier, 15 x 21 cm.
64

Junge Frauen im Gespräch, 2020, Gouache auf Papier 21 x 29 cm.
65

Café Barbés, 2020, Gouache auf Papier, 21 x 29 cm.
66

ZOOM-Sitzung, 2020, Gouache auf Papier 21 x 29 cm.
67

ZOOM 2, 2021, Gouache auf Papier, 21 x 29 cm.
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