Auslandssemester Erfahrungsbericht Sommersemester 2019
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Auslandssemester Erfahrungsbericht Sommersemester 2019 Universidad de Málaga Facultad de Turismo Calle León Tolstoi, s/n. Campus de Teatinos 29071 Málaga Abbildung 1Aussicht von der Festung Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner Email Adresse und meines Erfahrungsberichtes an potenzielle Interessenten sowie die Veröffentlichung des anonymisierten Berichts auf der FK 14 Website. Hiermit erkläre ich mein Einverständnis zur Verwendung meiner Fotos aus dem Erfahrungsbericht für den „International Office FK14 Bilderpool“ und damit für die Nutzung auf der Website und Print-Materialien unter Nennung meines Namens als Urheber. 1
Tipps zur Vorbereitung: Nachdem ich meine Zusage für Málaga bekommen hatte, wollte ich alle notwendigen Unterlagen so schnell wie möglich abarbeiten um entsprechend für die zweite Bewerbungsphase diesen Studienplatz auch halten zu können. Anlage A und die weiteren Dokumente beanspruchen leider auch eine Menge Zeit, weshalb man sich nach der Zusage erstmal nicht entspannen und zurücklehnen kann. Nachdem diese Schritte alle erledigt sind bekommt man nun das offizielle „go“ und kann den Flug mit gutem Gewissen buchen. Für Málaga empfiehlt sich grundsätzlich von München aus die Norwegian Airline. Von Memmingen aus kann man auch manchmal günstige Ryanair Flüge finden. Ich habe mir damals nur einen Hinflug gekauft, damit ich ggf. nach Málaga noch Urlaub in Spanien/ Portugal/ etc. machen kann. Da das Semester in Spanien (zumindest im SS) sehr früh beginnt und auch früh endet hat man quasi zwei Semesterferien an einander gehängt, was sich natürlich sehr für einen langen Urlaub anbietet. Bucht euren Rückflug trotzdem schon im Laufe des Semesters in Spanien sobald ihr einen Plan für danach habt, denn je nach Saison können die Flugpreise schonmal rapide ansteigen. Zum Thema Versicherung: Ich habe keine extra Versicherung abgeschlossen, da meine Versicherung mittlerweile europaweit greift. Dennoch sind Heimtransporte in Notfällen nicht inbegriffen, aber ein bisschen Risiko macht doch auch Spaß. Zum Thema finanzielle Mittel habe ich zumindest staatlich nichts beantragt. Málaga ist im Vergleich zu München sehr günstig. Da ich mein Zimmer in München in der Zwischenzeit untervermietet habe und ich dort nur halb so viel zahlen musste, waren das Erasmus + Geld, der Mietüberschuss und meine Ersparnisse absolut ausreichend für Málaga. An dieser Stelle ein Tipp: macht unbedingt diese ganzen Trips mit Erasmus Veranstaltern mit oder organisiert diese selbst und privat mit Freunden. Ganz Andalusien und die Gegend um Málaga sind wunderschön und hat für mich einen Riesen Teil der Erfahrung ausgemacht. Diese werden euch Geld kosten, das ihr unter Umständen nicht mit dem Erasmus Zuschuss decken könnt, also legt euch lieber etwas zur Seite und nutzt die Chance die andalusischen Städte und Landschaften zu erkunden. „Alsa“ ist ein großes Busunternehmen und hat niedrige Preise, um ganz Andalusien von Málaga aus zu bereisen. Die Universidad de Málaga bietet einen Sprachkurs an, welcher circa zwei Wochen vor dem Semester startet. Diesen habe ich gemacht und war auch sehr zufrieden damit. Ein Riesen Vorteil des Kurses ist, dass man direkt von Anfang an andere Studenten kennen lernt und ich quasi schon am ersten Tag des Sprachkurses einen Großteil meiner Freunde dort kennen gelernt habe. Mein Sprachniveau war zu diesem Zeitpunkt A2 und selbst mit diesem Kurs fiel es mir unglaublich schwer Vorlesungen in der Uni zu folgen, da die Einheimischen einen starken Dialekt haben und die meisten Professoren bei wichtigeren organisatorischen Fragen auch kaum bis gar kein Englisch sprechen. Das Mindestniveau, welches man also für die Uni dort benötigt ist ein solides B1. Dennoch war es mir mithilfe des Kurses vor dem Semester und einem kleinen Sprachkurs während des Semesters möglich am Ende fast jede Prüfung zu bestehen. 2
Wohnungssuche: Dank vorheriger Erfahrungsberichte, die ich mir alle sorgfältig durchgelesen habe, habe ich mich dazu entschieden mir vor Ort eine Wohnung zu suchen. Ich habe privat in einer WG mit einer Mexikanerin, einem Italiener und einer Chilenin gewohnt. Wohnheime kannte ich nicht und habe mich diesbezüglich auch nicht informiert. Manche meiner Freunde habe schon von zuhause aus gesucht und per Transfer Anzahlungen geleistet für Zimmer, die dann in der Realität komplett anders aussahen als auf den Fotos. Ein Freund von mir hat auf diese Weise sogar ein Zimmer “im historischen Zentrum“ gemietet, das 20 km außerhalb der Stadtgrenze lag. Ich rate euch streng davon ab etwas zu bezahlen bevor ihr alle Infos habt und die Wohnung gesehen habt. Ich buchte mir zuvor ein Airbnb (mit flexibler Stornierung!) für 10 Nächte im Stadtzentrum und verbrachte die ersten vier Tage damit auf „Idealista“ und auf Facebook Zimmer zu suchen und diese zu besichtigen. Am 5ten Tag fand ich eine tolle Option für mich am Plaza Merced und habe direkt mein Airbnb gekündigt. Bei größter Flexibilität bei Stornierung verliert ihr maximal den Preis für eine Nacht und den Rest des Geldes bekommt ihr zurück. Grundsätzlich gibt es eine Art ungeschriebenes Gesetz, das besagt, dass Erasmus Studenten alle irgendwo zwischen Plaza Merced/ El Ejido und der Kathedrale wohnen. Falls ihr aber vorhabt oder versuchen wollt mehr mit spanischen Studenten in Kontakt zu kommen und Freundschaften zu bilden, dann sucht euch etwas in der Gegend von Teatinos. Die Mietpreise bewegen sich zwischen 250 und 400 Euro für ein Zimmer je nach Größe und Beschaffenheit. Informiert euch beim Vermieter stets über die Nebenkosten (Gas, Wasser), bevor ihr den Vertrag unterschreibt und lasst euch grundsätzlich jede Zahlung schriftlich geben. Die meisten Vermieter in Málaga, die an Erasmus Studenten vermieten sind nur Verwalter der Wohnungen und unter diesen befinden sich leider auch viele schwarze Schafe. Viele Freunde von mir (ich zum Glück nicht) haben die Kaution in bar gezahlt, ohne dafür eine Quittung zu fordern. Diese bestand teilweise aus 2 Monatsmieten und wurde nie wieder zurückgegeben. Teilweise wurde es sogar zwischen Studenten und Vermieter offen kommuniziert, dass zwar eine Kaution gezahlt wurde, aber dass der Student auch gar nicht zur Polizei gehen bräuchte, da er ohne Beleg sowieso keine Chance hätte. Passt daher gut auf und stellt euch mit eurem Vermieter gut, da ihr am Ende des Tages bei einer Auseinandersetzung eh den Kürzeren ziehen werdet. Nachdem ihr also eine Wohnung besichtigt habt, lasst euch von einem der jetzigen Bewohner (falls vorhanden) ihre Nummer geben und quetscht Sie ein bisschen aus um herauszufinden wie der Vermieter so ist und ob es eventuelle Kosten gibt, die er zu Beginn verschweigt. Das hat bei mir super funktioniert. Tipp: Viele Vermieter möchten die Miete jeden Monat in bar (wer mag schon versteuern), weshalb es sich empfiehlt, eine Debit/ Kreditkarte zu haben, bei der man keine Gebühren beim Abheben zahlen muss. Sofern man aber alle Punkte beachtet findet man auf jeden Fall ein schönes Zimmer für einen angemessenen Preis. Dokumente: Habt selbstverständlich euren Personalausweis dabei und ggf. auch euren Reisepass, falls ihr einen Kurztrip nach Marokko plant. Für das Learning Agreement braucht ihr auch noch ein zwei Dokumente in Kopie. Außerdem empfiehlt es sich zwei drei gedruckte Passfotos mitzunehmen (Buskarte, Gym, Studentenausweis). 3
Informationen zum Land / zur Stadt: Die Stadt Málaga ist mit ca. 575.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Andalusien und liegt direkt am Meer, an der Costa del Sol. Durch Meer und bergiges Hinterland ist das Wetter fast durchgehend sonnig. Ab April ist die Wassertemperatur dann auch schon so hoch, dass sogar gebadet werden kann. Dank der günstig gelegenen Lage lassen sich von Málaga aus auch optimal Tageausflüge in das Umland und in andere große Städte, wie z.B. nach Ronda, Sevilla, Cordoba oder Granada unternehmen. Die Stadt besitzt auch viele historische Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das „Castillo de Gibralfaro“, eine alte arabische Festung, von der man eine tolle Aussicht über die ganze Stadt und das Meer hat. Außerdem gibt es mehrere interessante Kunstmuseen, wie zu Beispiel das Pompidou und eine große, traditionell spanische Markthalle, bei der es von tropischen Früchten bis Seafood alles gibt. Tipp: Die Markthalle hat mehrere kleine Fischrestaurants an der Südseite. Besucht unbedingt das westlichste davon, da die Preis Leistung dort am besten ist und der Fisch und die Meeresfrüchte unfassbar lecker sind (Bar, Mercado Atarazanas). Über Ostern findet die Semana Santa statt. Diese Woche ist die heiligste Woche des Jahres für die Spanier. Rund um diese Woche finden quasi ständig traditionelle Prozessionen statt welche durch die Innenstadt ziehen. Um diese Zeit kommen fast 1 Millionen Menschen in die Stadt, weshalb viele Einheimische flüchten und über diesen Zeitraum in den Urlaub fahren. Falls ihr in der Innenstadt wohnen werdet könnt ihr euch darauf einstellen, in diesem Zeitraum Stunden zu brauchen, um euch durch die Altstadt zu bewegen. Diese Woche ist sehr imposant, aber Ich war auch froh als sie wieder vorbei war und das normale Leben in der Altstadt eingekehrt ist. Die Lebensweise in der Stadt ist wahnsinnig entspannt und hat mir sehr gut gefallen. Das Leben findet auf der Straße statt, ihr werdet sehr wenig Zeit in eurer Wohnung verbringen, weshalb es auch nicht so wahnsinnig wichtig ist wie edel oder schön euer Zimmer eingerichtet ist. Nützliche Informationen vor Ort: Manche Studenten haben sich vor Ort eine neue Simcard gekauft. Dies halte ich für europäische Studenten für unnötig, da wir mittlerweile zum Inlandstarif surfen und telefonieren können. Was dennoch Sinn macht ist eine E-Mail an euren Mobilfunkanbieter zu senden, in der ihr mitteilt, dass ihr für mehr als 3 Monate nicht im Heimnetz sein werdet. Falls ihr diese Information nicht weitergebt, kann es sein, dass manche Mobilfunkanbieter eure SIM-Karte sperren, da diese als gestohlen eingestuft wird, sobald sie sich 3 oder mehr Monate außerhalb des Heimnetzes befindet. Die Verkehrsanbindung rund um die Altstadt ist sehr gut. Ich habe außer zur Uni fast nie den Bus benutzt und bin alles zu Fuß abgelaufen oder per Lime Bike gefahren, da ich direkt in der Altstadt gewohnt habe. Einkaufsmöglichkeiten gibt es unzählige. Für den täglichen Einkauf habe ich hauptsächlich einen kleinen Markt besucht und meine Lieblingsfruteria (Celia), in der ich günstig wie noch nie zuvor jegliches Obst und Gemüse kaufen konnte. Für größere Einkäufe fuhren ich und meine WG meistens zu Eroski oder Carrefour. Sport und Freizeit: Die Universität bietet Sportarten an, bei denen man sich als Student einschreiben kann. Diese Möglichkeiten habe ich nicht genutzt. Stattdessen gibt es mehrere WhatsApp Gruppen für Erasmus Studenten, in die man durch einen Link ganz einfach rein kommt für zum Beispiel Beachvolleyball, Fußball und Fitness/ lauf-gruppen am Strand. Dort werden sich von Beginn des Semesters an Gruppen bilden, die regelmäßig gemeinsam Sport treiben. Ich habe kontinuierlich von Februar bis Juli mit den Leuten der Whatsapp Gruppe Volleyball und Fußball gespielt. Unten am Strand gibt es einen Leuchtturm und direkt hinter diesem Leuchtturm am Strand trafen sich, zumindest in meinem Semester, fast täglich Studenten, um gemeinsam zu schwimmen, zu trinken oder Volleyball zu spielen. Innerhalb der Altstadt gibt es ebenso unzählige Möglichkeiten seine Freizeit zu 4
verbringen, ob mit shoppen oder Essen oder Kultur. Hier ein paar Tipps für vorglühen und feiern gehen: Freitags Mañana Bar! (21-23Uhr Bier-Flatrate für 6 euro), grundsätzlich und immer Monkey House (mehr als 100 versch. Shots für wenig Geld), Camden & Bakkano werden euch Anfangs mit Gratisdrinks überschütten. In der Jumanji Bar gibt es wahnsinnig günstige Boote (unbedingt einen Tisch für viele Leute reservieren). Es gibt viele Standard Clubs, die ihr selbst entdecken werdet (Sala Gold, Bubbles, Mirror). Hier ein paar lokale Tipps und Alternativen: Electro/ Techno -> Spectra, D’sastre. Sehr beliebte Reggaeton Clubs für Spanier: Rosse, Rituals und Anden. Auf dem Weg nach Hause kommt der Hunger? 3 Euro Pizza @ Cervantes oder direkt zu Love Munchies. Informationen zur Uni: Die Facultad de Turismo befindet sich in Teatinos, also außerhalb der Altstadt. Von Paseo del Parque (der Park unten am Zentrum), an dem alle Busse abfahren braucht man 20-30 min je nach Tageszeit mit dem Bus. Für unsere Fakultät empfiehlt es sich den Bus Nr.25 zu nehmen und bei Andrés Llorden auszusteigen. Die Fakultät ist modern und gut eingerichtet. Ihr werdet diverse Emails von der UMA bekommen die ihr euch alle gründlich durchlesen solltet. Dort stehen alle Schritt für Schritt Erklärungen für die Einrichtung des Hochschul WLANs und EMI (spanisches Moodle). SOBALD ihr euren EMI Zugang habt schreibt euch in die Kurse ein, damit ihr einen Platz bekommt. Manche Kurse die als Wahlfächer belegt werden können sind sehr beliebt und schnell weg. Das Sommersemester an der UMA beginnt Anfang Februar und geht bis Ende Juni (inklusive Prüfungszeitraum). Das heißt dass man von der letzten Prüfung In Deutschland bis zum Start im Februar maximal zweieinhalb Wochen Zeit hat, in denen man packt, fliegt, eine Wohnung sucht und gegebenenfalls den Spanischkurs absolviert. Die spanische Uni erinnert eher an eine deutsche Schule. Kleine Klassen mit maximal 30 bis 40 Studenten pro Klasse und teilweise Anwesenheitspflicht, mit Referaten und Hausaufgaben. Bei den meisten Fächern kann man sich das Evaluationssystem aussuchen. Möglichkeit 1 ist die kontinuierliche Bewertung (bei denen man des öfteren Anwesenheitspflicht hat) aber auch meistens die Prüfung am Ende nicht mitschreiben muss. Da die Prüfungen am Ende (und damit im Sommer) sind, kann man so die heiße Jahreszeit am Strand verbringen, statt für die Abschlussprüfung zu lernen. Möglichkeit 2 ist die Bewertung, bei der man während dem Semester zwar nicht anwesend sein muss, aber falls man die Prüfung am Ende nicht besteht auch keine Chance hat diese zu wiederholen, außer im darauffolgenden Semester. Meistens habe ich die erste Möglichkeit gewählt und kann diese auch empfehlen. Falls man dann mal öfters nicht da war oder durch partial-exams durchgefallen ist rutscht man automatisch in die Möglichkeit 2 und muss an der großen Abschlussprüfung teilnehmen. Meine Kurse: 1) Creacion de Empresas turisticas (spanisch): Ein Unternehmensgründungskurs für touristische Unternehmen. In dieser Vorlesung lernt man alle notwendigen Schritte vom Business Plan bis hin zur Ausführung und Sponsorensuche. Zuerst alles nur theoretisch in einer Vorlesung mit Powerpoint Präsentation und dann während des Semesters anhand eines großen Projekts. Die Studenten müssen sich in Gruppen zusammenschließen und ein fiktives Unternehmen planen. Dieser Plan mit allen erdenklichen Punkten wie Rechtliche Form, Finanzierung, Bilanz, Zielgruppe, Werte, Firmenphilosophie wird dann gegen Ende des Semesters dem Professor vorgestellt. Des Weiteren findet (schon im Mai) die Prüfung statt, die vom Umfang in nicht mal 45 Minuten zu schaffen 5
war. Da dieser Kurs aus dem 4ten Jahr ist, und die Studenten direkt danach in ihr Pflichtpraktikum gehen endet dieser Kurs schon 1,5 Monate vorher, was den Stress in der Prüfungsphase immens mindert. Insgesamt hat mich der Kurs sehr begeistert und war trotz meines Niveaus gut zu meistern. Die Prüfung habe ich sogar gut bestanden. Ich kann den Kurs zu 100% weiterempfehlen. 2) Informatica aplicada a la gestion de empresas turisticas (Spanisch/ Englisch): In diesem Kurs geht es um theoretische und angewandte „Informatik“ in der Tourismusbranche. Ein Teil besteht aus theoretischem Unterricht bei dem erklärt wird was GDS, CRM und alle diese Dinge sind, die wir bereits aus diversen Vorlesungen aus München kennen. Dennoch gibt es einige Dinge, die wir nie gelernt haben. Des Weitern müssen die Studenten jeder ein Referat zu einem bestimmten Thema dieses Bereichs halten. Im praktischen Unterricht werden dann insgesamt zwei Reservierungsprogramme Schritt für Schritt erklärt und es werden jede Stunde eigenverantwortlich Reservierungen und andere Vorgänge abgearbeitet, die dann online eingereicht und bewertet werden. Es empfiehlt sich sehr dort anwesend zu sein und ständig am Ball zu bleiben. Da man im Unterricht und auch in den Praxisstunden recht viel zu tun hat und man quasi keine andere Wahl hat als sich mit den Programmen auseinander zu setzen, muss man glücklicherweise kaum bis wenig lernen, um die zwei Prüfungen zu bestehen. Der Kurs war interessant, die Prüfung habe ich sehr gut bestanden. Ich würde den Kurs zu 80% empfehlen, unter der Voraussetzung, dass man auch kontinuierlich hingeht. 3) Gestion de la produccion y de la calidad en turismo (Spanisch) Worum es in diesem Kurs genau geht habe ich bis heute leider nicht ganz verstanden. Es werden mehrere Bereiche behandelt. Einmal Qualitätsmanagement im Tourismus, Eigenschaften von Tourismusunternehmen und Vorschriften (DIN Normen und teilweise auch Gesetze). Wir hatten ein Projekt mit Referat zum Thema barrierefreier Tourismus, bei dem ich die wirtschaftlichen Vorteile dieser Zielgruppe beschreiben und vorstellen musste. Des Weiteren kamen auch viele Rechenaufgaben vor, die in die Richtung KLR gingen. Das Fach war interessant und gab einen guten Einblick in viele verschiedene Bereiche und die Schnittstelle zwischen theoretischem Controlling und Umsetzung in realen Unternehmen der Tourismusbranche. Die Prüfung am Ende war auch zu schaffen, wenn man sich dementsprechend gut die Vorlesungen angeschaut hat. Vom Arbeitsaufwand war dieses Fach sehr ähnlich wie ein normales an der FK 14. Ich kann dieses Fach zu 75% empfehlen. 4) Planificacion territorial y turismo sostenible (Spanisch) Dieses Fach war das einzige, welches ich nicht bestanden habe. In dem Fach geht es um territoriale Planung von Andalusien und nachhaltiger Tourismusentwicklung. Damit ist es sehr ähnlich aufgebaut wie Destinationsmanagement an der FK14 nur mit anderen Schwerpunkten und Inhalten und komplett aus der Sicht des Gastlandes Spanien und nicht aus Sicht des Quellmarktes wie bei uns. An sich sehr interessant, aber solltet ihr nicht gerade B2/C1 spanisch beherrschen ein immenser Arbeitsaufwand. Mehrere Pflichtlektüren, 3 Partial Exams, Referate, Projekte und eine Hausarbeit über 90 Seiten (für 3 Personen) für 6 ECTS sind meiner Meinung nach einfach zu viel. Dieses Fach ist schon für die Spanier eine Hürde und führt regelmäßig zu sehr hohen Durchfallquoten (teilweise bis zu 85%). Die Fragen der Tests sind individuell gestellt und man hat deutlich Unterschiede in den Durchschnitten der Klassen der unterschiedlichen Professoren gesehen. Man kann also Glück haben bei der Einteilung der Klasse, aber man wird dennoch einiges zu tun haben. Deshalb kann ich dieses Fach auf keinen Fall weiterempfehlen. Um den Sommer damit zu verbringen für dieses Fach zu 6
lernen ist der Strand von Málaga einfach zu schön, glaubt mir. 5) Starting up companies (Englisch) Dieses Fach war nicht von der Tourismus Fakultät, sondern von der Facultad de Estudios Sociales y del Trabajo (Studienrichtung Recursos Humanos) In diesem Fach mussten wir uns ähnlich wie in Creacion de Empresas ein Geschäftsmodell überlegen. Hierbei ging es aber eher um das Verhalten eines Entrepreneurs. Schwerpunkte lagen auf dem Elevator Pitch und wie ich es schaffe andere von meiner Idee zu überzeugen und Investoren zu finden. Markteintritt und Netzwerkbildung lagen hier deutlich mehr im Vordergrund. Während des Semesters mussten wir also in Gruppenarbeit eine innovative Geschäftsidee in einen Businessplan verarbeiten und diese überzeugend vorstellen. Zwischendurch gab es Gastvorträge und Praxisbeispiele von gelungenen und gescheiterten Startups. Die Anwesenheit wurde kontrolliert und wurde benotet. Am Ende des Semesters gab es eine Multiple Choice Prüfung. Insgesamt empfand ich das Fach als sehr spannend und auch der Professor wusste absolut von was er spricht, da er selbst mehrere Startups betreut hat. Ich kann das Fach zu 90% empfehlen. Generell ist das Prüfungsniveau zwar niedriger als bei uns aber die Tatsache neue Sachverhalte in Spanisch zu lesen/ schreiben lernen und richtig anzuwenden gleicht diesen Vorteil wieder aus. Integration und Kontakte: In meiner Zeit in Málaga habe ich unglaublich viele coole Leute aus aller Welt kennen gelernt und wir hatten den Spaß unseres Lebens. Allein dafür lohnt sich das Semester schon. Es war viel einfacher sich mit diesen Leuten anzufreunden als mit spanischen Studenten, da man in der gleichen Lebenssituation war, in derselben Gegend gewohnt hat und die meisten Spanier natürlich nicht in dieser „Erasmus-Bubble“ steckten, sondern normal studiert und gearbeitet haben. Ich habe mich auch mit ein paar spanischen Studenten angefreundet, mit denen ich meine Tage in der Universität verbrachte, aber generell bleiben die Spanier lieber unter sich, weil sie wissen, dass die Austauschstudenten eh nur 5 Monate bleiben und dann wieder verschwinden. Fazit: Dieses Erasmussemester war die absolut richtige Entscheidung und ich würde diese Erfahrung um nichts in der Welt eintauschen. Málaga als Stadt hatte für mich die perfekte Größe, die perfekte Lage (2-mal Regen in 5 Monaten) und verdammt viel zu bieten für Studenten. Die entspannte Lebensweise dort hat mich auf eine positive Art verändert und mir gezeigt wie locker man doch viele Probleme im Alltag angehen kann. Nehmt 7
diese Chance wahr und macht das Ganze mit! Es lohnt sich in jeder Hinsicht. Falls Ihr noch irgendwelche Geheimtipps, Restaurants, Links zu den Whatsappgruppen, meine Mitschriften aus der Uni oder chillige Orte für Studenten braucht könnt ihr mir jederzeit schreiben. Abbildung 2 Sunset at Monte Victoria 8
Abbildung 4 Plaza Merced (meine Hood) Abbildung 5 Die Kathedrale Abbildung 3 Blick auf die Stadt vom Hafen aus 9
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