Auslandssemester - Erfahrungsbericht - Wintersemester 2017/18

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Auslandssemester - Erfahrungsbericht - Wintersemester 2017/18
Auslandssemester – Erfahrungsbericht
                       Wintersemester 2017/18

                     Edinburgh Napier University
               The Business School - Craiglockhart Campus
                           219 Colinton Road
                         Edinburgh, EH14 1DJ
                            United Kingdom

Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner
E-Mail-Adresse und meines Erfahrungsberichtes an potentielle Interessenten.
Auslandssemester - Erfahrungsbericht - Wintersemester 2017/18
1 Tipps zur Vorbereitung
1.1 Anreise
Der schnellste und entspannteste Weg nach Edinburgh zu kommen, ist grundsätzlich mit dem
Flugzeug. Beispielsweise bieten die Airlines EasyJet und Lufthansa Flüge vom Münchner
Flughafen an. Trotz deutlich günstigeren Flügen von EasyJet entschied ich mich für Lufthansa,
da ich die Uhrzeit des Fluges bevorzugte. Leider musste ich einmal in Frankfurt umsteigen,
das grundsätzlich aber stressfrei und unkompliziert verlief.
Die Anbindung vom Flughafen Edinburgh an das Stadtzentrum ist sehr gut, denn alle zehn
Minuten fährt ein AirLink Expressbus (₤4,50) in die Stadt. Man benötigt etwa 30 Minuten.
Selbstverständlich ist es auch möglich, hier ein klassisches Taxi oder eine Fahrt über Uber zu
buchen, was ich mit viel Gepäck empfehlen würde.

1.2 Gepäck
Angereist bin ich mit einem großen Koffer a 23 kg, einem Handgepäckkoffer und einem
Rucksack. Ich empfehle definitiv warme Kleidung, eine Regenjacke und festes Schuhwerk
einzupacken, da es ab November regnerisch und windig wurde. Es sollte jedoch beachtet
werden, dass während dem Auslandssemester noch einige Kleidungsstücke und Mitbringsel
gekauft werden und auch auf der Rückreise noch einen Platz im Koffer benötigen. Daher
empfehle ich, ein wenig Spielraum zu lassen um später keine Platzprobleme zu bekommen.

1.3 Sprachkurs
Da ich mich bereits vor meinem Auslandssemester gut auf Englisch verständigen konnte, habe
ich vorher nicht extra einen Sprachkurs belegt. Selbstverständlich dauerte es ein paar Tage,
bis ich mich an die englische Sprache und vor allem an den schottischen Akzent gewöhnt
habe, jedoch wurde ich schnell selbstbewusster und offener. Im Alltag fällt es einem
grundsätzlich leichter die Sprache zu verbessern.

1.4 Finanzierung
Nachdem ich auch in Deutschland kein BAföG erhalte, habe ich mich auch nicht um das
Auslands-BAföG bemüht. Dies ist nämlich mit einem hohen bürokratischen Aufwand
verbunden und die Wahrscheinlichkeit das Auslands-BAföG zu erhalten war für mich relativ
gering.

1.5 Versicherung
Da meine Krankenkasse in Deutschland bereits auch eine Versicherung für einen
Auslandsaufenthalt enthielt, musste ich mich um keine weitere Versicherung für Schottland
kümmern. Dies sollte jedoch unbedingt vorher mit der Krankenkasse abgeklärt werden, um
spätere Probleme zu vermeiden.
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1.6 Wohnungssuche
Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten in Studentenwohnheimen unterzukommen.
Da ich jedoch eine Freundin habe, die zuvor auch ihr Auslandssemester in Edinburgh
verbrachte, konnte sie mir die persönlichen Kontaktdaten ihrer damaligen Unterkunft
weiterleiten. Gewohnt habe ich privat bei einer älteren Dame, die mir ein Zimmer für den
Zeitraum vermietete. Aus diesem Grund hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, eine passende
Unterkunft zu finden.

1.7 Dokumente
Neben meinem Personalausweis habe ich meine Versicherungskarte, meine Kreditkarte,
meinen Führerschein und meine Erasmusunterlagen mitgeführt. Den Studentenausweis der
Edinburgh Napier University habe ich innerhalb der ersten zwei Wochen vor Ort erhalten.

1.8 Geld
Bereits bei meiner Ankunft am Flughafen Edinburgh habe ich mir mit meiner Kreditkarte ₤600
abgehoben. Grund für diesen hohen Betrag war die monatliche Mietzahlung, die ich bar zu
bezahlen hatte. Mit dem Rest des Geldes habe ich beispielsweise Supermarkteinkäufe,
Cafébesuche etc. bezahlt. Grundsätzlich ist es möglich, jederzeit am Automaten Geld
abzuheben, was allerdings mit zusätzlichen Gebühren verbunden sein könnte. Dies sollte
vorab mit der Bank abgeklärt werden, um später keine unschönen Überraschungen zu
erleben.

2 Informationen zu Stadt/Land
Edinburgh ist mit mehr als 490.000 Einwohnern die Hauptstadt Schottlands und an der
Ostküste gelegen. Die Stadt ist UNESCO Kulturerbe und ist aufgrund ihrer beeindruckenden
Altstadt etwas sehr Besonderes. Auch bekannt ist sie als die Stadt der Festivals, da sie über
das Jahr viele verschiedene Events für Jung und Alt zu bieten hat.
Mitten im Zentrum der Stadt ist auf einem Hügel das „Castle of Edinburgh“ zu bestaunen, das
einen immer wieder aufs Neue beeindruckt. Edinburgh hat neben unzähligen Museen, dem
schottischen Parlament, der Royal Mile und der New Town auch tolle Aussichtspunkte zu
bieten. In der Nähe der Princess Street, die übrigens als Haupteinkaufsstraße bekannt ist,
befindet sich beispielsweise der Calton Hill. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick
über die Stadt, das Castle, die umliegende Natur und auf das Meer. Der Aufstieg ist leicht und
nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Ein weiterer Aussichtspunkt ist der bekannte „Arthur’s Seat“.
Dies ist mit 251 m der Hausberg Edinburghs und Teil des Holyrood Parks. Hierfür sollte mehr
Zeit eingeplant werden, da der Berg etwas außerhalb der Stadt liegt und der Weg länger und
steiler zum höchsten Punkt hinaufführt.
Edinburgh ist eine Studentenstadt und hat mit ihren unzähligen Pubs jeden Abend etwas zu
bieten. Viele junge internationale Leute, traditionelle Live-Musik und urige Locations geben der
Stadt in den Abendstunden einen ganz besonderen Charme.
Der Portobello Beach ist der Strand Edinburghs und ist leicht mit dem Bus zu erreichen. Vor
Ort gibt es einige Restaurants und Cafés, die sich direkt am Meer befinden.
Auch außerhalb Edinburghs hat Schottland vieles zu bieten. Sollte man dort sein
Wintersemester verbringen, dann empfehle ich bereits zu Beginn in die Highlands zu fahren.
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Da das Wetter zu dieser Zeit noch recht konstant ist, machen Ausflüge dieser Art noch mehr
Spaß und auch die Landschaft beeindruckt mehr mit seinen Farben. Außerdem sind die Isle
of Skye, St. Andrews und Glasgow einen Besuch wert.
Schottland ist in meinen Augen ein sehr abwechslungsreiches Land, das mit einer
interessanten Mischung aus Kultur und Natur den Besucher überzeugen kann.

3 Vor Ort
3.1 Wohnen
Wie bereits oben erwähnt, hatte ich Glück bei der Unterkunftssuche. Privat zu Wohnen hat
Vor- und Nachteile, über die man sich bereits vor Antritt seines Auslandssemesters im Klaren
sein sollte. Privat in einem bereits vorhandenen Haushalt unterzukommen, bedeutet
beispielsweise auch immer ein Anpassen an Regeln und Routinen und eine gewisse Offenheit
gegenüber den dort Wohnenden. Ein Wohnheim bietet definitiv mehr Möglichkeiten andere
junge Menschen kennenzulernen, dafür ist dort möglicherweise auch mehr Trubel, den man
mögen sollte.

3.2 Handy
Seit der EU-Regulierung 2017 ist es bei vielen Netzanbietern möglich, mit seinem Vertrag zu
Deutschland-Preisen zu telefonieren, simsen und surfen. Mit meinem Vodafone-Vertrag
musste ich mir daher keine separate Prepaidkarte kaufen.

3.3 Geld
Die britische Währung ist Pfund Sterling und der Wechselkurs liegt bei etwa 1 GBP = 1,13 €.
In Schottland dabei hatte ich meine Sparkassen EC- und Kreditkarte. Probleme mit dem
Zahlen hatte ich nie, da beide Karten einwandfrei in allen Shops funktionierten. Ich empfehle
immer etwas Bargeld parat zu haben, da man Kleingeld beispielsweise für die Fahrt mit dem
Bus und für kleine Geldbeträge in Cafés benötigt.

3.4 Anmeldung/Registrierung
Zeitnah nach Ankunft in Edinburgh sollte man sich bei einem Allgemeinarzt registrieren, so
dass man im Falle von Krankheit schnellstmöglich einen Termin bekommt.

3.5 Sport- und Freizeitmöglichkeiten
Die Napier University bietet ein großes Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten an. Zum
Beispiel kann man in verschiedenen Societies eintreten, in denen man in den
unterschiedlichsten Bereichen die unterschiedlichsten Menschen kennenlernen kann. Hierzu
gibt es eine Übersichtsliste der verschiedenen Societies auf der Napier-Website.
Außerdem bietet die Universität auch unterschiedliche Mannschaftssportarten sowie ein
eigenes Fitnessstudio mit Sportgeräten und Fitnesskursen an. Edinburgh hat auf jeden Fall
auch tolle Wege zum Joggen.
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3.6 Verkehrsanbindung
Edinburgh ist über einen internationalen Flughafen gut zu erreichen und das Schienennetz
bietet auch national sehr gute Möglichkeiten zu reisen. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit,
mit Fernbussen in größere Städte Großbritanniens zu fahren. Bucht man rechtzeitig, so
befinden sich die Preise in einem fairen Rahmen.
Innerhalb der Stadt kann man vieles zu Fuß erreichen, da Edinburgh doch recht überschaubar
ist. Ich kann jedem nur empfehlen, viel zu laufen, da man dadurch die Stadt besser
kennenlernen und vor allem auch noch Geld sparen kann. Grundsätzlich gibt es aber ein sehr
gut ausgebautes Busliniennetz, mit regelmäßigen Busverbindungen. Die Busse sind typische
rote Doppeldeckerbusse, die der Stadt einen ganz besonderen Charme geben. Außerdem gibt
es auch noch die Möglichkeit mit der Tram zu fahren, die zwischen Innenstadt und Flughafen
fährt. Sollte man häufig die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, so empfehle ich eine „Ridacard“
zu kaufen. Diese ist in den „Travelshops“ vor Ort erhältlich und kann für einen gewissen
Zeitraum zu einem Fixpreis aufgeladen werden. Vorteil davon ist, dass man in diesem
Zeitraum unbegrenzt die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann und nicht jede Fahrt einzeln
zahlen muss.

3.7 Einkaufsmöglichkeiten
Einkaufsmöglichkeiten hat Edinburgh genügend zu bieten. Vor allem die Supermarktketten
Tesco und Sainsbury sind häufig zu finden. Übrigens ist auch die Supermarktkette Aldi
vertreten, bei der man am preisgünstigsten einkaufen kann. Neben toll ausgestatteten
Supermärkten gibt es auch viele Läden, in denen man Mode und Sonstiges einkaufen kann.
Besonders bekannt dafür ist die Haupteinkaufsstraße „Princess Street“, in der man von
Buchhandlung bis hin zum Schuhladen alles findet.

4 Informationen zur Universität
4.1 Allgemeines
Die Edinburgh Napier University ist aufgeteilt auf drei Campusse, von denen der Craiglockhart
Campus für die Business School zur Verfügung steht. Dieser hat tolle Räumlichkeiten, eine
eigene Bibliothek, einen großen Vorlesungssaal mit Blick auf das Meer und dem Castle,
Gruppenräume mit Flatscreen, unzählige Computer zum selbstständigen Arbeiten, Drucker,
einen Starbucks, eine Mensa und vieles mehr. Die Mitarbeiter am Ipoint und in der Bibliothek
waren immer hilfsbereit und wussten auf jede Frage eine Antwort. Besonders beeindruckt hat
mich die Napier Smartphone App, die speziell für die Studenten der Universität entwickelt
wurde und leicht Zugriff auf alle wichtigen Informationen und Daten ermöglicht.

4.2 Semesterzeiten
Semesterbeginn des Wintersemesters ist in der ersten Septemberwoche, die auch als
„Freshers Week“ bezeichnet wird. In dieser Woche gibt es ein großes Programm an
unterschiedlichen Veranstaltungen, die sehr viel Spaß machen und das Kennenlernen anderer
Studenten ermöglicht. In dieser Zeit finden noch keine Vorlesungen statt.
Das Semester endet zwischen Anfang bis Mitte Dezember, doch dies variiert je nach
Prüfungsdatum der gewählten Kurse. Den Rückflug würde ich buchen, sobald alle
Prüfungstermine bekannt gegeben worden sind.
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4.3 Bewerbungsprozedere
Das Bewerbungsprozedere funktioniert nach den Erasmus Vorschriften, d.h. man bereitet alle
geforderten Unterlagen des International Offices vor und gibt diese immer rechtzeitig dort ab.
Ganz wichtig ist es hierbei, die Abgabetermine zu beachten, so dass es zu keinen unnötigen
Problemen kommt.
Das International Office legt fest, an welcher Universität man einen Platz bekommt und teilt
dies allen Bewerbern zeitnah mit. Ein paar Wochen später bekommt man dann auch eine
offizielle Zusage der Napier University inklusive Informationen zu den nächsten Schritten bis
zum Auslandssemester.

4.4 Kurswahl und Vorlesungen
Als Erasmusstudent belegt man drei Kurse im Ausland, mit denen man insgesamt auf 30 ECTS
Punkte kommt. Grundsätzlich besteht keine Anwesenheitspflicht, jedoch ist die regelmäßige
Teilnahme an den Vorlesungen zu empfehlen, da sich die Endnote auch aus verschiedenen
Präsentationen und Hausarbeiten unter dem Semester zusammensetzt. Ich wählte die Kurse
„Business and Management Challenges“, „Sports‘ Event Tourism“ und „Scottish Culture and
Society“. Die ersten beiden Kurse kann ich empfehlen, “Scottish Culture and Society” war
meines Erachtens jedoch ein Reinfall und würde ich nicht noch einmal wählen. Man sollte sich
vorher ausreichend Gedanken zur Kurswahl machen, sodass man vor Ort nicht enttäuscht
wird. Die Vorlesungen waren grundsätzlich gut verständlich und man konnte den Professoren
gut folgen. Diese waren außerdem sehr freundlich und offen gegenüber Erasmusstudenten.

4.6 Integration und Kontakt mit Einheimischen
Bereits in der Freshers Week lernt man einige Studenten kennen, darunter auch Schotten.
Jedoch sind es überwiegend andere Erasmusstudenten, viele davon wiederrum aus
Deutschland. Das überraschte mich sehr, da ich niemals mit so vielen deutschen Studenten
gerechnet habe. Durch Gruppenarbeiten bekommt man dann spätestens auch mit
schottischen Studenten besseren Kontakt und auch durch die Teilnahme in Societies lernt
man weitere Einheimische kennen.
5 Fazit
Zurückblickend kann ich ein Auslandssemester an der Edinburgh Napier University von
Herzen empfehlen. Die Stadt ist wunderschön, die Menschen sind freundlich und die
Universität hat einiges zu bieten. Meine Zeit in Schottland brachte mich immer wieder an meine
eigenen Grenzen und ich musste definitiv aus meiner Komfortzone treten, aber genau dies
bereichert mich heute umso mehr. Ich habe tolle Freundschaften geschlossen, mein Englisch
auf ein höheres Niveau bringen können und mich selbst von einer anderen Seite
kennengelernt.
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