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안녕하세요! Auslandssemester Korea Studienfach: Biologie, B.Sc Zielland: Seoul, Südkorea (Korea) Zeitraum: Aug 2019 - Juli 2020 Universität: Korea University (KU) Identifikationscode: KOREA-2019-KU20K-w Abb. 1: Gyeongbokgung Palace mit KUBA Im Voraus: Kursbelegung Als erstes stand die Wahl der Kurse an, die sich unter anderem als etwas schwierig gestaltete. Auch wenn die KU schon im Voraus versuchte, alle Unklarheiten mittels zahlreicher Informationen zu beseitigen, war es schwierig, bei all den Deadlines den Überblick zu behalten. Das koreanische Universitätsleben läuft oftmals unter dem Motto: `Wer zu erst kommt, mahlt zuerst`. Für mich war dieses System neu, weil in meinem Studiengang in Deutschland die Studienfachkoordinatorin unseren Stundenplan bestimmt und man somit nie vor dem Problem steht, seine Fächer nicht zu bekommen. Um genau das in Korea zu verhindern, muss man sich dann auch mal nachts 3 Uhr deutscher Zeit an den Computer setzen und schnellstmöglich seine Kurse belegen.
Unterkunft Die KU bietet Wohnheimplätze für Austauschstudierende an, kann jedoch auf Grund der hohen Nachfrage nicht jedem Austauschschüler einen Platz garantieren. Auch ich konnte keinen dieser Wohnheimplätze bekommen, welches sich im Nachhinein jedoch als Glücksgriff herausstellte. Ich laß mir Berichte von früheren Austauschstudierenden durch und stieß auf eine geeignete Unterkunft. Das `Crimson House` liegt super nah am Campus, verfügt über Lernräume und verschiedene Raumtypen. Alles war unheimlich sauber, sodass geteilte Küche und Badezimmer absolut kein Problem waren. Im Nachhinein stelle sich das `Crimson House` als echter Traum heraus, weil man dort viele Freiheiten, dichte Wände und vor allem in jedem Zimmer ein Fenster nach außen hat, was in Korea nicht als selbstverständlich gilt und viele andere ‚Goshiwons‘ nicht besitzen. Ankunft in Korea Meine Ankunft in Korea hätte nicht einfacher sein können. Schon bereits im Voraus meldete sich mein Korean ‚Buddy‘ bei mir, um mir ihre Hilfe anzubieten. Sie holte mich am internationalen Flughafen außerhalb von Seoul ab, obwohl ich nicht in der von der KU empfohlenen Zeit in Korea ankam. Sie wartete ganz geduldig, als der Securitycheck etwas länger dauerte und brachte mich dann zu unserer ca. 1h 15min entfernten Universität zu meiner Unterkunft ganz in der Nähe. Noch am gleichen Abend schlug sie mir vor, zusammen essen zugehen, welches sich später für mich als wesentlicher Teil der koreanischen Kultur herausstellte. Abb. 2: Straße in der Nähe der KU Abb. 3: Straße in Anam
Ankommen an der KU Die extra von der KU organisierten Orientierungstage fanden einen Tag nach meiner Ankunft statt. Hier wurden einem alle Sachen erklärt, die für das koreanische Studium notwenig sind. Auch die rechtlichen Aspekte wie Krankenhausaufenthalt, Gender equality und Hilfesuche bei der Polizei in Notfällen wurden thematisiert. Thema dieser Orientierungstage war außerdem eine Campusführung, gemeinsames Essen, gemeinsame Aktivierung des Uniportals, die Beantragung einer koreanischen Bankkarte sowie die Einführung in das KUBA Programm. Optional konnte man auch gleich einer Besichtigungstour durch Seoul teilnehmen. Es wurden einem also alle möglichen Stolpersteine schon von vornherein aus dem Weg geräumt und sollte doch mal etwas schiefgehen, wurde uns im Global Office Center sofort weitergeholfen. Abb. 5: Media Hall, Campus KU Abb. 6: Liberal Science Building, Campus KU KUBA Die Korea University hat ein besonderes Programm namens KUBA. Diese Abkürzung steht für `Korea University Buddy Assistance` und ist ein Programm, das eigens für Austauschstudierende aus der ganzen Welt ins Leben gerufen wurde. Das Ziel dieser Organisation ist es, Austauschstudierenden die fremde koreanische Kultur als auch in das koreanische Universitätsleben so einfach und spaßig wie möglich näherzubringen. Und das gelingt Ihnen außerordentlich gut. KUBA ist einer der größten Organisationen am Campus. Austausch- studierende werden in acht Gruppen eingeteilt, mit jeweils ca. 100 Studierenden. In dieser großen Gruppe werden dann jedoch zusätzlich Buddies eingesetzt. Am Ende werden fünf bis acht Personen immer einem `Buddy´ zugeteilt, die ihm/ihr dann durchs Semester begleitet. Jede Woche werden zwei Treffen organisiert und einmal im Monat ein gemeinsamer Ausflug geplant.
Abb. 7: Haupttor Gyeongbokgung Palace mit KUBA Meine Woche Ich habe in meinem ersten Semester fünf Kurse belegt und finde diese Anzahl auch relativ angemessen. Mein Tag hat immer zwischen 9 und 12 Uhr morgens angefangen und abends gegen halb 7 mit dem letzten Kurs aufgehört. Zwischendurch hatte ich immer wieder Pausen. Grundsätzlich ist zu sagen, das Unterricht an der KU eher dem in einer Schule gleicht im Gegensatz zu dem uns bekannten Universitätsalltag. Anwesenheit wird streng geprüft, Hausaufgaben aufzubekommen ist normal und Assignments sind teilweise wöchentlich abzuliefern. Ich würde sagen, dass der Aufwand quantitativ höher ist als der, den ich in Freiburg leisten muss, jedoch auch qualitativ wesentlich einfacher. Meine Lehrer waren immer freundlich und haben den Studierenden auch mit nebenschulischen Problemen geholfen. Direkt nach der Uni war es üblich, sich mit Freunden zutreffen, in einem der zahlreichen, guten Restaurants zu essen und danach die großartige Stadt zu erkunden. Manchmal trafen wir uns aber auch einfach nur, um zusammen für anliegende Prüfungen in einem der 24/7 Cafés zu lernen. Jede Woche gab es zwei Treffen mit KUBA: Mittagessen und Abendessen. Dies war immer eine super Gelegenheit, die koreanische Kultur noch ein bisschen besser kennenzulernen. Es gibt nichts besseres als die Essen- und Trinkkultur hautnah mitzuerleben, die in Korea einen hohen Stellenwert besitzt. Nichts ist spaßiger als mit Koreanern ihre Kultur bei traditionellem Essen und Soju zu entdecken. Abb. 8: Anfeuern der Basketball- Abb. 9: Cheering Übung mit KUBA Mannschaft KU auf dem Campus
Reisen und Ausflüge Abb. 10: Jeju Stone Park Abb. 11: Jeju Jusangjeollidae (Steinhang) An den Wochenenden oder Feiertagen ging es für mich dann ein oftmals weiter weg. In meinem ersten Semester ging es für mich und meine Freunde in die an Seoul grenzenden Nationalparks. Denn auch wenn Korea nicht primär für seine Natur bekannt ist, so hat Korea doch eine atemberaubende Landschaft, für die es definitiv wert ist, abends kaputt ins Bett zu fallen. Da wir alles von diesem großartigen Land sehen wollten, machten wir zu Beispiel einfach die Augen zu und zeigten blind auf einen Punkt der Landkarte. Wir „landeten“ in der Gegend um Taean. Taean- gun ist eine Gegend 2h südlich von Seoul, die am Strand gelegen ist. Dieser Teil von Korea ist kaum oder gar nicht vom Tourismus erschlossen, was unseren Trip jedoch nur noch besser machte. Die Koreaner dort waren stets freundlich, hilfsbereit und haben uns auf eigene Einladung in der Gegend umhergeführt. In meiner Zeit in Korea verschlug es mich auch auf die südlich gelegene Insel Jeju. Ich war stark erstaunt, als ich die vorherrschende Flora auf Jeju sah, denn ich hatte nicht damit gerechnet ,Palmen und fast `tropischen` Zustände mit dutzenden Wasserfällen in Korea zu entdecken. Ich konnte es auch nicht lassen, einen kurzen Abstecher in die Hauptstadt von Japan, Tokio, zu unternehmen. Tokio ist von Seoul innerhalb eines 2h Fluges zu erreichen. Auch wenn man vielleicht denken mag, dass die zwei Hauptstädte in Ostasien relativ gleich sein mögen, so unterscheiden sie sich doch sehr stark voneinander. Beide wirken wie von einer anderen Welt und haben einen ganz eigenen Charme, den man in Europa so nicht finden kann. Abb. 12: Taean-gun Abb. 13: Tokio, Japan
Besonderheit der koreanischen Kultur Korea ist ein wunderschönes Land, steht jedoch im kompletten kulturellen Kontrast zu dem, was wir in Deutschland kennen. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken und selbst nach vier Monaten in Korea weiß ich immer noch nicht, was genau 80% aller Lebensmittel in koreanischen Supermärkten darstellen. Korea ist ein Land voller Gegensätze. Die neuste Technik, Innovation und das schnellste Internet, egal wo man hingeht, findet man paradoxer Weise direkt neben alten Palästen, traditionellen Märkten und leckerem Nationalessen. In Korea wird Höflichkeit in jeder Lebenslage groß geschrieben. Einige Regeln sollte man daher eventuell schon vorher gehört haben, um nicht in alle Fettnäpfchen zu treten. Eine Regel davon ist, Gegenstände jedesmal mit beiden Händen zu nehmen oder zu geben. Während wir jedoch in Deutschland Türen dem nachfolgenden Passanten aufhalten und das als höflich erachten, ist dies in Korea nicht der Fall: die Tür wird niemals der nachfolgenden Person aufgehalten. Also Vorsicht! Besonders wichtig ist es den Koreanern, laute Gespräche in Räumen zu vermeiden. Besonders in der U-Bahn von Seoul sollte man dieses ungeschriebene Gesetz einhalten, um nicht unangenehm als Ausländer aufzufallen. Dieses kleine aber wichtige Gebot scheinen die Koreaner jedoch selbst nicht so wichtig zu nehmen, wenn sie abends mit Freunden etwas trinken gehen. Dies macht die koreanische Kultur jedoch nur noch ein bisschen liebenswürdiger. Wenn man sich dazu entschließt, nach Korea zu gehen, sollte man allerdings damit rechnen anders behandelt zu werden. Auch wenn Korea Diversität anstrebt, so liegt das wohl jedoch in nicht allzu naher Zukunft. `Anstarren` empfinden wir in Deutschland als störend oder auch beleidigend. In Korea wird das jedoch nicht so eng genommen und meistens nicht böse gemeint. `Anders Aussehende` sind immer noch etwas besonderes in Südkorea. Die südkoreanische Kultur kann gut unter dem Motto `Mind your own Business` zusammengefasst werden. Ich habe das Gefühl, dass die Menschen in Deutschland stetig versuche, besser als andere zu sein. Wenn es aber darauf ankommt, handeln sie als Gemeinschaft, helfen einander und arbeiten an einer gemeinsamen Zielstellung. In Südkorea habe ich teilweise das genaue Gegenteil erlebt. Dort gilt es als erstrebenswert, nicht hervorzustechen. Wenn es aber darauf ankommt, scheint jeder Einzelkämpfer zu sein. Bei allen Unterschieden verbindet jedoch vor allem eins: koreanisches Essen. Wer einmal nach Korea kommt, wird von der Vielfalt der Gerichte überwältigt sein. Während wir in Deutschland essen eher als Notwendigkeit ansehen, wird das Zusammensein bei Essen und Trinken regelrecht zelebriert. Von Streetfood über Hotpot-Gerichte bis hin zum berühmten Korean Barbecue ist definitiv für jeden was dabei. Ob die Moderne mit ihren innovativen Techniken und chicen Restaurants oder das Traditionelle mit seinen Tempeln und Foodmarkets: wer einmal in Korea war, hat definitiv etwas zum vermissen, wenn er dieses unbeschreiblich facettenreiche Land wieder verlässt. Abb. 13: Historischer Palast Gyeongbokgung Abb. 14: Modernes Zentrum, Gangnam
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