BADISCHE SPITZEN - AVM Audio
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BADISCHE
SPITZEN
AVM implementiert seine neue, bahnbrechende X-STREAM-
Netzwerktechnik in die neue Gerätegeneration. Was dadurch
mit absoluten Top-Amps passiert, ist ungeheuer spannend.
Und Röhren sind auch noch mit dabei.
Tom Frantzen
W
as für ein Verstärker! Verzeihen Die Topologie scheint wie aus dem Bilder-
Sie mir den spontanen Gefühls- buch des Verstärkerbaus zu stammen, zu dem
ausbruch, aber der Anblick der AVM-Entwicklungschef Mania ja im Grunde
Spitzen-Endstufe SA 8.3 aus dem noblen schon seit Jahrzehnten selbst fleißig beiträgt.
Hause AVM führt unweigerlich dazu. Der Ich kann mich noch an seine Artikel in der
Versuch eines Kollegen, ihn anzuheben, altehrwürdigen HiFi Stereophonie erinnern,
lässt mich zusätzlich grinsen. Und der recht wo er die Boliden buchstäblich alle zum Test
schnell folgende Blick unter die Motorhaube auf dem Tisch hatte, bevor er selbst in die
macht es nicht besser, führt unvermittelt zu Gerätemanufaktur einstieg. „Die Angst vor
spontaner Gänsehaut, jedenfalls bei mir. dem Umschalten“ oder so ähnlich hieß es dort.
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Die schon zu Lebzeiten legendäre und klangprä-
gende AVM-Röhrensektion bildet in der „Über“-
Endstufe gewissermaßen die Eingangstür.
Dieses klangveredelnde Juwel, das durch ein
entsprechendes Fenster im Gehäuse-
deckel anheimelnd leuchtet, liefert genau das
Quäntchen Charisma und Strahlkraft, das die
jeweilige Komposition und ein exzellentes
Gerät aus Malsch mitunter perfekt machen.
Bei aller Kolossalität schafft es AVM
tatsächlich, das sich diesmal in
verchromter Luxusversion manifes-
tierende Schmuckstück von Endstufe
fast kompakt aussehen zu lassen. Das
Ding bringt nichts aus der Ruhe, selbst die
höchsten Leistungsspitzen werden unbeein- APP
druckt von einem blauen Messgerät angezeigt. AVM liefert für
seine X-STREAM-
Komponenten mit
Neue Kategorie bei AVM RC-X eine sehr
Kommen wir zum Vorverstärker. Hier war gute, stetig aktuali-
das Ziel, unterhalb des modularen Traums sierte App für iOS
PA 8.3 eine ähnlich kompromisslose analoge und Android.
Und nun gebietet die SA 8.3 einem ande- Vorstufe mit von Haus aus fulminant-moder-
ren Testredakteur Ehrfurcht hoch drei: kom- ner Ausstattung anzubieten, die funktional
pletter Doppel-Mono-Aufbau, 42 Kilogramm und klanglich selbst den anspruchsvollsten
Lebendgewicht, zwei Trafos à 1000 VA und Musikfreund begeistern sollte. Tatsächlich
200.000 Mikrofarad-Elkobatterien sowie entstand so mit der SD-Klasse ein völlig
24 hochstromfähige Leistungs-MOS-FETS neuer Gerätetypus, die Netzwerk-Vorstufe.
– je Seite… Und als Sahnehäubchen eine Je ein symmetrischer und unsymmetri-
Röhrenstufe Ovation 803 T, wie wir sie auch scher Analogeingang, nicht weniger als ein
aus anderen AVM-Spitzenmodellen kennen. halbes Dutzend Digitaleingänge und ein in-
In den SD hinein wie hinaus geht es symmetrisch/unsymmetrisch analog, zudem bietet er alle
denkbaren Digitaleingänge, Bluetooth, LAN und sogar Anschluss für USB-Stick oder -Festplatte.
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tegrierter Class A-Kopfhörerverstärker, der
keine Wünsche mehr offen lässt, stehen auf
der Habenseite. Neben Vorverstärker, 384-
kHz-HighRes-DAC inklusive DSD128-Ver-
arbeitung und Multiroom-Funktionen hat
der SD 6.3/8.3 allerdings auch einen denkbar
mächtigen Netzwerk-Player an Bord.
Allein die Entwicklung der neuen
X-STREAM Engine, die nun nach und nach
TEST-GERÄTE in die Topkomponenten von AVM E inzug
CD/SACD-Player/ hält und die neue Generation nachhaltig
Streamer: prägt, soll etwa eine Dreiviertelmillion Euro
T+A MP 3100 HV verschlungen haben. Und wir konnten uns
Vor-/Endverstärker:
bereits in der All-in-One-Lösung CS 8.3
Accustic Arts
Tube Preamp II, von ihrer Leistungsfähigkeit verzaubern und Sowohl die schwarze Platinenfärbung als auch
Accustic Arts AMP 4 überzeugen lassen. die LEDs haben ihre thermische respektive
Lautsprecher: Es ist buchstäblich alles integriert, von schaltungstechnische Berechtigung, sind also
Dynaudio
Apple AirPlay 2 über Spotify Connect, Tidal, keineswegs zufällig.
Confidence 50
Kabel:
Qobuz und Webradio bis Roon Ready. Hinzu
Cardas, HMS, JIB kommen Bluetooth und UPnP-Netzwerkkon- klanglich durch eine natürliche, leichte und
nektivität, denn neben den Streaming-Diens- sehr angenehme Wärme aus.
ten lassen sich selbstverständlich auch die Bedient wird das Ganze – schon wegen
eigenen gesammelten Werke aus dem Heim- der Streaming Engine – sinnvollerweise
netzwerk oder vom Mobilgerät abrufen. über die leistungsfähige RC-X App des
Beim SD 8.3 findet sich zudem als Unter- Hauses, optional wird aber auch eine hoch-
schied zum 6.3 wiederum die Röhrenstufe wertige Fernbedienung RC 9 mit Farbdis-
Ovation 803 T. Diese Exklusivität kos- play angeboten.
tet 2.300 Euro Aufpreis, zahlt sich aber
Erlesene Qualität
Materialwahl, Fertigung und Verarbei-
tung sind selbstredend exquisit, wozu
die elegant abgerundete Symmet-
rie der schraubenlosen Erscheinung
ebenso beiträgt wie die Gehäuseaus-
führungen mit wahlweise silberner,
schwarzer oder – gegen Aufpreis –
verchromter Front.
Die klangliche Abstimmung ist
gewollt majestätisch und farbstark,
die Kombi liefert ein ruhiges, sämi-
ges Klangbild von unerschütterlicher
Autorität und Souveränität. Groß,
farbenprächtig, elegisch und nie-
mals nervös. Oben herum wirkt es
minimal zurückhaltend, was die
Messung der Frequenzgänge beider
Komponenten bestätigt. Diese nur
leichte Tendenz geht keineswegs so
weit, dass es zu einem dunklen Tim-
bre oder gar einer Mattigkeit kommt,
Unter der Motorhaube gibt sich AVMs es ist eher so, dass das Duo dynamisch und
Allzweckwaffe SD 8.3 als extrem sauber aufge- offen ans Werk geht, dabei aber auch die Viel-
baute Komponente. Die Röhrenstufe, der Trafo zahl weniger perfekter Software, ja selbst die
und die Netzteile sind sehr gut zu sehen. überproduzierten Hits der 80er, konsumierbar
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macht. Norah Jones’ Erstlingswerk auf der
gnadenlosen, seltenen HDCD aus Hong-
kong etwa fängt die AVM-Kombi selbst
an kritischen Passagen noch verträglich
ein. Und sie wird auch die kleinen Klip-
pen mitunter vorlauter Schallwandler bei
S-Lauten noch umschiffen. Das ist äußerst
angenehm, und der Röhrenstufe sei dafür
Dank, jede ungewollte Analytik unter-
bleibt, der Genuss siegt. Bei Bedarf lässt
AVM über das intelligente Menü auch eine
Klangregelung zu.
Augen- wie Ohrenschmaus
Der Leistungsverstärker ist an Ästhetik
kaum zu überbieten. Rein optisch und
massig ist er zwar ein Klotz, aber im Ver-
gleich zu anderen Endstufen im STE-
REO-Hörraum wirkt er geradezu form-
schön hochverdichtet. Bei Marla Glens Der satte 42 Kilogramm wiegende AVM SA 8.3
„Cost Of Freedom“, was sich neben dem bietet eine ganze Armada an Leistungs-MOS-FETS
Album „This Is Marla Glen“ auch auf dem und Elektrolytkondensatoren auf jeder (Mono-)
einmal mehr bemühten, überragenden Man- Seite, dazu kanalgetrennte 1000-VA-Trafos.
ger-Sampler wiederfindet, lässt der Bade-
ner gewaltig die Muskeln spielen und führt insbesondere den Auftritt des SA 8.3 dann
die fantastische Dynaudio Confidence 50 auch „Titelverteidigung“ bei der STEREO.
am straffen Zügel durch die Partituren. Das Die ist selbstredend gelungen.
Klangbild ist riesig und plastisch, das Ver- Am Ende bekommen sogar beide Spiel-
lagsgebäude erzittert physisch bis in die partner nach dem emotionalen, äußerst
Grundfesten. Ein Erlebnis! geschmeidigen Hörraum-Auftritt in Eus-
Tatsächlich ist der Bolide womöglich auch kirchen das Siegel „Magna Cum Laude“
der ganz leicht führende Part dieses konge- und räumen somit souverän die 100-Pro-
nialen AVM-Gespanns. Liegt die via App zent-Marke ab. Sie sind des Einzugs unter
hervorragend intuitiv zu bedienende SD 8.3 die Topreferenzen fraglos würdig.
als moderner Mehrkämpfer womöglich noch Die schon fast absurd gute Verarbeitung
einen knappen Fingerbreit unter dem im und Ausstattung bringen trotz der (natürlich)
Vollausbau deutlich komplexeren und auch nicht ganz günstigen Preise den vierten Stern
kostspieligeren Vorverstärker-Flaggschiff PA und damit ein „exzellent“. Wir sind begeis-
8.3, so stellt der SA 8.3 seinen Vorgänger 8.2 tert. Und wer sie haben darf, erst recht: Beati
würdig in den Schatten. Udo Besser nannte possidentes! ■
Symmetrisch oder
unsymmetrisch rein,
massiv-hochwertige
Anschlüsse für zwei
Lautsprecher, dazu eine
Service-Buchse, Trigger-
Ferneinschaltung und ein
Hochstromanschluss
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H I F I E X K L U S I V VO R - / E N D V E R S TÄ R K E R
AVM Ovation SD8.3 AVM Ovation SA8.3
Preis: um 11000 € (in Schwarz oder Silber, Preis: um 15000 € (in Silber, Schwarz,
Chrom gegen Aufpreis) Chrom gegen Aufpreis)
Maße: 43 x14 x39 cm (BxHxT) Maße: 43 x25 x43 cm (BxHxT)
Garantie: 3 Jahre Garantie: 3 Jahre
Kontakt: AVM Kontakt: AVM
Tel.: +49 7246 309910 Tel.: +49 7246 309910
www.avm.audio www.avm.audio
Fulminant ausgestattete, moderne Analog- Mächtiger, edler Endverstärker mit enormer
DAMIT HABEN vorstufe mit Röhren, Netzwerk-Player, DAC, Ausgangsleistung und farbigem, ruhig-gelas-
WIR GEHÖRT Kopfhörer-Amp und Multiroom-Funktionalität. senem Top-Klangbild. Äußerst attraktiv, wertig
Norah Jones: Sehr guter, angenehm geschmeidiger Klang gemacht und verarbeitet.
Come Away und absolute Top-Verarbeitung! Messergebnisse
With Me Messergebnisse
Das Debütalbum
von Ravi Shankars
Tochter ist ein echtes
Dauerleistung (8 Ohm / 4 Ohm) 239 W/416 W
frisches Meisterwerk Rauschabstand Digital Null 108 dB Impulsleistung 4 Ohm (1kHz) 518 W
voller Facetten, an Klirrfaktor bei -9dBFS 0,004 % Klirrf. 50mW/5W/1dB Pmax 0,4 %/0,07 %/1,8 %
das die weiteren Wandlerlinearität bei -90dBFS 0,2 dB Interm. 50mW/5W/1dB Pmax 0,05 %/0,01 %/3 %
guten Alben meines Jitter 5,9 ns Rauschabstand bei 50mW/ 5W 69 dB/89 dB
Erachtens nicht an-
knüpfen können. Maximale Ausgangsspannung (1% THD) 6,9 V Dämpfungsf. an 4 Ohm (63Hz/1kHz/14kHz) 185/185/123
Klirrfaktor bei 0,03/0,3/1 V 0,2 %/0,003 % /0,002 % Obere Grenzfrequenz (-3dB/4Ohm) 41 kHz
Marla Glen: Intermod. bei 0,03/0,3/1 V 0,02 %/0,01 %/0,01 % Stereo-Kanaltrennung bei 10kHz 75/90 dB
This Is Marla Glen Rauschabstand bei 0,3/ 0,03 V 90 dB(A)/73 dB(A) Eingangspegelsteller nein
Kopfhöreranschluss 3/6,9 Ohm/Volt Leistungsanzeigeja
Ausgangswiderstand RCA/XLR 46 Ohm/94 Ohm Leistungsaufn. Stby/Leerl. (bei)
www.gaudios.info info@gaudios.info +43 316 337175
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