Bausteine für die Gestaltung von KINDERKIRCHE für zu Hause Sonntag, 17. Jänner 2021 (2. Sonntag im Jahreskreis)

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Bausteine für die Gestaltung von KINDERKIRCHE für zu Hause Sonntag, 17. Jänner 2021 (2. Sonntag im Jahreskreis)
Pfarre Gersthof – St. Leopold/ Gerda Winner

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                                                        KINDERKIRCHE für zu Hause
                                                             Sonntag, 17. Jänner 2021
                                                                   (2. Sonntag im Jahreskreis)

Für die heutige Kinderkirche habe ich den Text der ersten Lesung aus dem Buch Samuel (1 Sam
3,3-10.10) ausgewählt. Als Evangelium wird Johannes 1,35-42 gekündet. Auch mit diesem Text
lässt sich eine Kinderkirche daheim gut vorbereiten ….
Zuerst aber Gedanken für euch Eltern, übertragen dann auch für große Kinder …

Einführende Gedanken für Erwachsene
Das 1. Buch Samuel gehört in großem Zusammenhang gesehen zum sogenannten deuteronomischen
Geschichtswerk. Das heißt, dass im Anschluss an die zweite (deutero) Verkündigung bzw. die Fassung
des Gesetzes (nomos) die Geschichte des Volkes Gottes mit seinem Gott erzählt werden soll. Das
geschieht allerdings rückblickend. Die Texte werden erst sehr viel später aufgeschrieben, die Autoren
haben dabei auch immer eine besonders aktuelle Situation vor Augen, in deren Licht sie die damaligen
Ereignisse sehen und deuten.
Samuel
Samuel steht zwischen der Zeit der Richter und der Zeit der Könige. In schwierigen Zeiten hat Gott seinem
Volk immer wieder geholfen, indem er charismatische Führer, die sogenannten Richter, berufen hat.
Samuel ist auch ein solch Berufener. Seine Berufungsgeschichte ist der Inhalt der heutigen Lesung.
Während seiner Zeit wendet sich das Bild. Statt der charismatischen Richter, die eine bestimmte
umgrenzte Aufgabe zu erfüllen haben, gibt es nun Könige, die sich sogar zu einer Institution, zu einer
dauerhaften Einrichtung entwickeln. Das geht sogar soweit, dass das Königtum schließlich sogar vererbt
wird, ja manchmal sogar an Personen kommt, mit denen Gott gar nicht so einverstanden ist. Samuels
Aufgabe ist es, die beiden ersten Könige einzusetzen und zu salben: Saul und David.
Wer ruft
Im Vers 1, der nicht Bestandteil der heutigen Lesung ist, wird festgehalten, dass zur Zeit Samuels
Gottesworte an Menschen nicht allzu häufig waren. Der dreimalige Anruf an Samuel ist daher als
besondere Auszeichnung des Gerufenen zu verstehen.
Bundeslade
Samuel ist im Tempel des Herrn, dort ist auch die Bundeslade, das Zeichen der Gegenwart Gottes und
seines Besorgtseins um sein Volk, aufbewahrt. Solange die Bundeslade bei den Israeliten ist, davon sind
sie überzeugt, ist der Herr bei ihnen, solange kann ihnen nichts passieren.
Gott ruft
Dieser gegenwärtige Gott bricht nun sein langes Schweigen und redet Samuel an. Aber weder er, noch der
irrtümlich zunächst für den Rufer gehaltene Eli verstehen zu Beginn, was los ist.
Erst beim dritten Versuch kommt Eli darauf, dass es ja Gott sein könnte, der von Samuel etwas will.
Haltung des Angerufenen
Eli empfiehlt Samuel, Gott Offenheit und Bereitschaft zu signalisieren. Und tatsächlich, Gott versucht es
noch einmal. Diesmal mit Erfolg.
Nähe Gottes
Dem hörenden, bereiten Menschen ist Gott nahe, sogar physisch. Man könnte auch sagen, dem der Gott
lässt, ist er nahe. Er tritt an Samuel heran und redet ihn noch einmal an: Samuel!
Gott will uns Menschen nahe sein, er sagt uns nicht bloß etwas, sondern er will ganz bei uns sein.
Was sagt Gott
Das wird uns nicht verraten. Wir können den Inhalt des nächtlichen Gespräches nur erahnen. Die Folgen
werden uns mitgeteilt: Samuel wächst heran, und der Herr ist mit ihm.
Bausteine für die Gestaltung von KINDERKIRCHE für zu Hause Sonntag, 17. Jänner 2021 (2. Sonntag im Jahreskreis)
Vorbereitung
Tuch, Kerze, Zünder, Blumen, Bibel, Teller mit Brot, div. Gegenstände für die biblische Erzählung (siehe
Bibeltext), Handy für Lieder

Liedvorschläge
„Da rief Gott nach Samuel ..“
       https://www.youtube.com/watch?v=GA6A1vVUVns
„Ja, Gott hat alle Kinder lieb …“
       https://www.youtube.com/watch?v=Fhq_grpuywA
„Wünsche schicken wir wie Sterne …“
       https://www.youtube.com/watch?v=9_4BYilHrDo

Videos zum Bibeltext
Hannahs großes Geschenk - Samuel
     https://www.youtube.com/watch?v=_8SSnWDDE2o
Samuel und sein Auftrag
     https://www.youtube.com/watch?v=G9K5YJ9t5Z8

Wort.Gottes.Feier
Sammlung um eine gestaltete Mitte
       (schönes Tuch, Kerze, Blumen, Bibel und Brot, ..…)

Begrüßung - Einander ein gutes Wort sagen - Sinngebung
Kreuzzeichen
Rufe
Guter Gott, du hast uns als Familie
jedem von uns Fähigkeiten und Begabungen geschenkt.
       Herr, erbarme dich.
Du möchtest, dass wir unsere Begabungen nutzen und einsetzen.
       Christus, erbarme dich.
Durch uns soll deine Liebe in der Welt spürbar werden.
       Herr, erbarme dich.

Gebet als Zusammenfassung durch eine Person – in freier Form

Lesung – als Beilage
In Form von Erzählung, Lesung (auch in verteilten Rollen), Erzählung mit Entwicklung eines Mittebildes

Fürbitten
Jede/r Mitfeiernde/r ist eingeladen zu überlegen an wen wir denken möchten … welches Anliegen wie
haben … (auf Kärtchen schreiben/zeichnen, jemanden ein kleines Brieflein schreiben, ein Zeichen für jedes
Anliegen in die Mitte legen ….)

Gemeinsam Essen
Gemeinsam zu essen ist ein guter, ja biblischer Abschluss einer Feier.
Jesus hat immer wieder mit seinen Freunden und Freundinnen Tischgemeinschaft gehalten, miteinander
gegessen. Wenn wir miteinander Brot teilen, dann Jesus auch jetzt mitten unter uns!
Bausteine für die Gestaltung von KINDERKIRCHE für zu Hause Sonntag, 17. Jänner 2021 (2. Sonntag im Jahreskreis)
Ein Segen über das Brot
Ein Tischgebet – und (ein wenig?) mehr… (erstellt von Mag. theol. Wolfgang Bergmann, Ostern 2020)
Vielleicht ist längst der Punkt gekommen, wo Christen alleine eine Notliturgie feiern können und sollen. Vielleicht
hindert uns aber unsere Erziehung, selbst jene Worte in den Mund zu nehmen, zu der eigentlich alle berufen sind.
Vielleicht zeigt sich an diesem Wendepunkt aber auch, dass die von den Priestern gehüteten Worte, längst nicht
mehr den Wesenskern treffen, weil sie einen Sünde-Erlösungsmythos hochhalten, statt der befreienden Öffnung zur
Gemeinschaft. Das alles habe ich versucht, in ein paar Sätzen zu verdichten.
Ein Gebet, dass jeder sprechen kann, den Rest können wir getrost Gott überlassen…

Wir danken Dir Gott, Urgrund des Seins,
für das Brot, die Frucht der Erde und
der menschlichen Arbeit.
Indem wir dieses Brot teilen,
bauen wir die Gemeinschaft auf, die Dein Leib ist.
Wir danken Dir Gott,
Urgrund des Seins, für den Wein,
die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit.
Indem wir gemeinsam davon trinken,
fließt in uns das Herzblut Deiner Liebe.

Mit dem Vater Unser runden wir unsere Feier ab.

Segensgebet
Guter Gott, segne uns.
Segne uns, wenn wir arbeiten.
Segne uns, wenn wir in der Schule sind.
Segne uns, wenn wir etwas gerne machen.
Segne uns, wenn wir etwas machen müssen.
Segne uns, wenn wir etwas gut können.
Segne uns, wenn wir uns schwertun.
Segne uns, wenn wir gar nichts machen.
Segne uns und unsere Talente, damit unser Tun einen Sinn ergibt.
Amen.

Kreatives Gestalten
Samuel hat in der Stille Gott erfahren, seine Nähe gespürt …
Gestaltung eines „Stille-Plätzchens“ in der Wohnung mit einem Tuch, einer Kerze, ….
       Versammlung während der Woche an diesem Plätzchen

Gestaltung eines Herz
       Herz aus Papier ausschneiden, anmalen, bekleben, … Verschenken
       Herzen aus Teig ausstechen, bestreuen, backen, essen/Verschenken
Bausteine für die Gestaltung von KINDERKIRCHE für zu Hause Sonntag, 17. Jänner 2021 (2. Sonntag im Jahreskreis)
Bibeltext

                              Samuel
Es geschah vor langer, langer Zeit, vor Tausenden von Jahren im Heiligen Land!
Auf einem Berg stand ein Tempel. Dort wurde die Bundeslade, ein Schrein mit
Gottes Botschaft, seinem Wort aufbewahrt. Der alte weise Priester Eli
bewachte den Tempel. Bei ihm lebte der kleine Samuel.

Samuel kam auf die Welt, weil seine Mutter Gott lange um ein Kind gebeten
hatte. Sie hatte versprochen, ihm das Kind zu weihen, wenn ihr Wunsch in
Erfüllung ginge.
Darum kam Samuel in den Tempel.

Hier lebt und arbeitet er nun.
Samuel reinigt den Tempel und sorgt für Licht. Er füllt das Öl in den Lampen
nach. Samuel ist meist allein.
Aber einsam ist er nicht. Nach der Arbeit geht er auf das Feld am Fuß des Berges
und spielt in dem schönen, grünen Tal mit seinen Freunden:
Dem kleinen Löwen, einem Schaf, einem Esel und den Vögeln.
Samuel kann mit allen sprechen.
Er mag seine Freunde und hört ihnen zu.
Oft nimmt der Esel Samuel mit dem Schäfchen auf seinen Rücken und sie reiten
zusammen unter dem weiten Himmel über Felder und Wiesen. „Reite mit mir
durch das Tal!“ ruft der Esel. Er springt mit ihnen hoch in die Luft. „Schnell,
schnell“, zwitschern die Vögel. „Bitte, halt` mich fest!“ flüstert das Schäfchen in
Samuels Armen.
Das Löwenkind sucht seine Mutter. „Sei geduldig, sie kommt bald wieder“, sagt
der kleine Samuel.
Einmal im Jahr kommt seine Mutter um ihn zu besuchen und neue Kleidung zu
bringen. Nur wenn sie wieder gegangen ist, fühlt er sich sehr einsam und traurig.
Alle seine Freunde fühlen dann mit ihm. Der Himmel, der Hügel und das Feld
sehen auch einsam aus.
Als Samuel bemerkte, dass alle traurig sind, versucht er wieder zu lächeln.
„Entschuldigt, dass ich euch traurig gemacht habe. Ich bin nicht länger einsam,
ihr seid ja bei mir:
Morgen früh wollen wir wieder zusammen spielen. Gute Nacht, gute Nacht!“
Samuel schläft in der Nacht im Tempel. Er bewacht den heiligen Schrein mit der
Lampe davor: Ihr Licht wirft viele geheimnisvolle Schatten über Säulen und
Deckenbalken.
Aber Samuel hat keine Angst, denn der Tempel ist sein Zuhause.
Eines Nachts hört er eine Stimme einen Namen rufen. „Samuel, Samuel!“
Er steht auch und läuft zum alten Priester Eli, der in einem anderen Haus schläft. Aber
Eli sagt ihm: „Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen, Samuel.“ Samuel ist
verwirrt: „Wer hat mich gerufen? Ein Vogel, das Schaf?“ Aber sie schlafen alle ganz
ruhig.

So geht er wieder zurück in sein Bett, aber zum zweiten Mal wird sein
Name gerufen: „Samuel, Samuel!“ Wieder geht er zu dem alten Eli,
und wieder wird er zurück ins Bett geschickt.
Als die Stimme ihn zu dritten Mal weckt, läuft Samuel aufgeregt zu Eli, dem alten
Priester und erzählt ihm, was geschehen ist. Da erkennt der alte Mann, wer den
Jungen gerufen hat:
Bausteine für die Gestaltung von KINDERKIRCHE für zu Hause Sonntag, 17. Jänner 2021 (2. Sonntag im Jahreskreis)
„Gott war es, der dich gerufen hat. Geh zurück in dein Bett. Und wenn er dich wieder ruft,
so antworte:
Sprich, lieber Gott, ich höre.“ Und draußen am dunklen Himmel funkeln die Sterne.
Samuel geht wieder in den Tempel und ist bald eingeschlafen. Noch einmal ruft ihn die
Stimme: Sie klingt klar wie eine Glocke und scheint den dunklen Tempel zu erleuchten:
„Samuel, Samuel!“ Und jetzt antwortet Samuel:
„Sprich, lieber Gott, ich höre.“
Es war wie im Traum: Licht und Musik erfüllten den dunklen, ruhigen Tempel. Und Gott
spricht zu dem kleinen Buben Samuel.
Der in einem Bett in dem großen Tempel liegt:
„Lass die Menschen Gottes Wort hören, Samuel.
Das ist deine Aufgabe.“
„Wenn du groß bist, Samuel, sollst du mein Wort verkünden.“
In dieser Nacht konnte Samuel nicht mehr schlafen. Er erhob sich von
seinem Bett und ging hinaus. Die Morgendämmerung hatte bereits
begonnen, und die Sonne ging auf. Alles war voller Frieden.
Samuel wuchs auf und befolgte Gottes Wort.
Er wurde ein Prophet und gab Gottes Botschaft den Menschen weiter.

Zur Gestaltung der biblischen Erzählung:
Bilder ausdrucken und darüber ins Gespräch kommen, dann den Text erzählen

Oder:

Gestaltung eines Mittebildes:
Tuch oder Serviette, aus Lego einen Tempel bauen, „Bundeslade“ bauen und in den
Tempel stellen, grünes Tuch für Wiese,
Playmobilfiguren – alter Eli, Kind Samuel, Tiere, Triangel oder anderer Klang für die
Stimme Gottes,
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