Beispielfragen f ur die Aufnahmepr ufung Bachelor Psychologie 23. August 2022
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Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 2 Bitte beachten Sie, dass die folgenden Fragen nicht als Übungsmaterial konzi- piert wurden, sondern einen Eindruck vermitteln wollen, wie Fragen in der Aufnah- meprüfung in den einzelnen Testteilen konzipiert waren und werden. Es werden alle Fragen der Aufnahmeprüfung am 23. Aug. 2022 im folgend be- schriebenen Multiple-Choice Format vorliegen. Dabei werden pro Frage vier Ant- wortalternativen vorgegeben. Die Prüfungsteilnehmer:innen müssen in der Prüfung pro Frage für jede der vier Antwortalternativen entscheiden, ob diese richtig (bzw. im Sinn der Frage korrekt) und damit zu markieren ist. Mindestens eine der vier Antworten ist immer richtig (bzw. im Sinn der Frage zu beantworten), es können aber auch zwei, drei oder alle vier Antworten richtig sein. Nur wenn alle richtigen Antwortalternativen einer Frage gültig markiert sind und die falschen Antworten nicht markiert sind (siehe Abbildung am Ende dieser Seite), gilt diese Frage als korrekt gelöst. Das Rohergebnis pro Prüfungsteil ergibt sich aus der Anzahl der korrekt gelösten Fragen des jeweiligen Prüfungsteils (z. B. 20 korrekt gelöste Fragen aus den 30 Fragen von Teil A). Es gibt keine Teilpunkte“ für teilweise korrekt gelöste Fragen. Es gibt keine ” Minuspunkte, wenn eine Frage nicht korrekt gelöst wurde (oder ausgelassen wurde). Folgende Beispielfrage wäre daher wie folgt zu beantworten und zu markieren: Frage A01. In welcher Form greifen Empirie und Theorie in der psychologisch- wissenschaftlichen Forschung ineinander? a Das Operationalisierungssystem stellt eine Verbindung zwischen dem ab- strakten Theoretischen System und den konkreten Forschungsdaten her. b Das Empirische System liefert Forschungsdaten. (richtig) c Es wird zumeist zwischen drei Systemen unterschieden: Empirisches Sys- tem, Theoretisches System, Operationalisierungssystem. d Konstrukte (z. B. Intelligenz, Angst, Motivation) sind dem Theoretischen System zuzuordnen, während sie in operationalisierter Form (Leistung in einem Intelligenztest, Ergebnis eines Angstfragebogens etc.) dem Empiri- schen System zuzuordnen sind. (richtig)
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 3 Beispielfragen zu Prüfungsteil A: Lehrbuch und Lernskript Psychologie Für Prüfungsteil A sind zwei Lernunterlagen vorzubereiten: Teil 1: spezifische Kapitel (inkl. der jeweiligen Unterkapitel) folgenden Buches: Maderthaner, R. (2021). Psychologie (3. Aufl.). Wien: Facultas. ISBN: 978-3- 8252-5540-4 Teil 2: Psychologie Skript – Einführung in die Psychologie (alle Kapitel) Teil 1 der Lernunterlage kann bereits mit Anmeldebeginn zur Verfügung gestellt werden. Teil 2 wird mit Mitte/Ende April 22 verfügbar gemacht. Fragenbeispiele zu Teil 1 (Kapitel Maderthaner) Frage A1. Welche der folgenden Aussagen zum Begriff des Lernens ist/sind korrekt? a Lernen ist eine erfahrungsbedingte, dauerhafte, aber modifizierbare Anpas- sung von psychischen Strukturen und Reaktionen. (richtig) b Lernbedingte Strukturveränderungen im zentralen Nervensystem (ZNS) kön- nen beispielsweise durch Hirnstimulationen und Aktivitätsmessungen am Ge- hirn gezeigt werden. (richtig) c Lernen ist stets mit einer Funktionsveränderung neuronaler Strukturen ver- bunden. (richtig) d Lernprozesse lassen sich meistens direkt im neuronalen Substrat nachweisen. Frage A2. Welche der Aussagen zum Vergessen ist/sind korrekt? a In der Studie von Bahrick (1984) zum Wortschatzniveau nach einem Spanisch- kurs konnte gezeigt werden, dass die Erinnerungsleistung im Wesentlichen dem Potenzgesetz des Vergessens“ folgt. (richtig) ” b In dem Taucher-Experiment von Godden und Baddeley (1975) zeigte sich, dass Reproduktionsleistungen bei einer Übereinstimmung von Lern- und Prüfkon- text besser waren. Das entspricht dem Kontexteffekt. (richtig) c Ein Beispiel für eine Abrufstörung ist das ”Tip-of-the-tongue“-Phänomen. (richtig) d Interferenzeffekte sind besonders groß, wenn zwischen den verschiedenen Spei- cherprozessen Pausen gemacht werden, die zum Verfall der Gedächtnisspur führen.
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 4 Frage A3. Das Arbeitsgedächtnis . . . a . . . lässt sich im Wesentlichen im Temporallappen des Gehirns lokalisieren. b . . . lässt sich in verschiedene Komponenten unterteilen, zu denen die zentrale Exekutive und der phonologische Notizblock zählen. c . . . greift laut dem Modell von Anderson (1983a) auf das deklarative und das prozedurale Gedächtnis zu. (richtig) d . . . kann als weiteres Konzept des Kurzzeitgedächtnisses verstanden werden. (richtig) Frage A4. Welche der folgenden Aussagen zum Denken und Schlussfolgern ist/sind korrekt? a Der confirmation bias wird oft im Zusammenhang mit der konditionalen Schlussform des Modus Ponens begangen. b Die Inferenzstatistik ist ein Beispiel für induktives Denken. (richtig) c Der Modus Ponens ist ein Beispiel für deduktives Denken, der Modus Tollens für induktives Denken. d Das Testen von Hypothesen entspricht dem Prozess des deduktiven Denkens. Frage A5. Wie werden Risiken wahrgenommen und eingeschätzt? a Expert*innen sind gegenüber Laien genauer in der Einschätzung der Wahr- scheinlichkeit von Risiken. (richtig) b Ereignisse, die mit übermäßig großen Verlusten einhergehen, wirken bedroh- licher. (richtig) c Risiko-optimistische Personen glauben, dass die eigene Gefährdung (beispiels- weise eine gefährliche Krankheit zu bekommen) niedriger ist als die Gefähr- dung der übrigen Bevölkerung. (richtig) d Laut der Support-Theorie (Tversky & Köhler, 1994) wird die subjektive Wahr- scheinlichkeit einer Gefährdung verringert, wenn mehrere Personen mitbetei- ligt sind.
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 5 Fragenbeispiele zu Teil 2 (Lernskript) Frage A6. Welche Aussage/-n über die pränatale Entwicklung eines Menschen ist/sind richtig? a Erst wenn sich die Zygote in der Gebärmutter eingenistet hat, beginnt sie mit der Zellteilung. b Sobald sich die Zygote in der Gebärmutter eingenistet hat, beginnt die em- bryonale Phase (richtig) c Der erste Herzschlag eines Menschen kann in der fötalen Phase aufgezeichnet werden d In der fötalen Phase liegt der Fokus auf dem Wachstum (richtig) Frage A7. Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung beschreibt ver- schiedene Entwicklungsaufgaben. Was trifft auf diese zu? a Positives Lösen der aktuellen Krise ist die Grundlage für das Lösen weiterer Entwicklungsaufgaben in anderen Stufen. (richtig) b Im frühen Erwachsenenalter besteht die Herausforderung aus dem Spannungs- verhältnis von: Autonomie versus Selbstzweifel. c Im ersten Lebensjahr steht das Entwickeln von Vertrauen an erster Stelle. (richtig) d Im Seniorenalter besteht die Krise aus Intimität versus Isolation. Frage A8. Welche Aussage/-n bezüglich Piagets Stufenmodell der Entwicklung ist/sind richtig? a Im sensumotorischen Stadium bildet sich die Sprache aus. b Im präoperatorischen Stadium lernt das Kind, die Welt in mentalen Reprä- sentationen abzubilden. (richtig) c Im konkret-operatorischen Stadium können Kinder über abstrakte Theorien und Konzepte nachdenken. d Im formal-operatorischen Stadium erlernen Kinder die Prinzipien der Erhal- tung.
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 6 Frage A9. Welche Persönlichkeitstypen werden in der Temperamentenlehre nach Galen (basierend auf der Vier-Säfte-Lehre nach Hippokrates) definiert? a Sanguiniker (richtig) b Choleriker (richtig) c Analytiker d Melancholiker (richtig) Frage A10. Welche Arten projektiver Verfahren zum Bestimmen von Persönlich- keitseigenschaften gibt es? a Form-Deute-Verfahren (richtig) b Explizite Assoziationstests c das Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI-2) d Verbal-thematische Verfahren (richtig) Frage A11. Welche sind Skalen des sog. Big-Five-Modells a Extraversion (richtig) b Gewissenhaftigkeit (richtig) c Neurotizismus (richtig) d Verträglichkeit (richtig)
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 7 Beispielfragen zu Prüfungsteil B: Methodik Frage B1. Vier Fragen können jeweils mit 1=stimme zu, 2=keine Meinung, 3=stimme nicht zu beantwortet werden. Welche der folgenden Aussagen ist/sind für die erhobenen Daten A zutreffend? A = {(1; 1; 2; 1)(2; 1; 3; 1)(3; 2; 1; 1)(1; 1; 3; 3)(2; 1; 3; 1)} a Frage 4 erhielt gleich viele Zustimmungen wie Frage 2. (richtig) b Stimme nicht zu war die seltenste Antwort. c Die wenigsten Zustimmungen gab es bei Frage 3. (richtig) d Frage 2 erhielt mehr Antworten als Frage 3. Frage B2. Eine Dummy-Codierung“ ist eine Null-Eins-Codierung kategorialer Va- ” riablen. Jede Merkmalsausprägung wird dabei gesondert nach vorhanden = 1 “ ” nicht vorhanden = 0 “ beurteilt. Nehmen Sie an, Sie haben eine Variable mit drei ” Stufen, z.B. Religion (römisch-katholisch, Islam, ohne Bekenntnis). Welche Kodie- rung würde eine Person erhalten, für die ohne Bekenntnis“ zutrifft? ” a 1 1 0 b 0 0 0 c 0 0 1 (richtig) d 1 0 0 Frage B3. Ein Merkmal ist eine Eigenschaft, die zur Beschreibung von Objekten dienen kann. Eine Merkmalsausprägung ist der Wert, den ein Merkmal annehmen kann. Nehmen Sie an, man möchte Euro-Münzen beschreiben. Bei welcher der nach- stehenden Angaben handelt es sich um eine Merkmalsausprägung? a Material b Durchmesser c 1 Gramm (richtig) d 10 Cent (richtig)
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 8 Frage B4. Nehmen Sie an, bei einer Lotterie gibt es 100 farbige Lose (36 grüne, 25 blaue, 22 gelbe, 17 rote). Aus diesen 100 Losen wird per Zufall ein Los gezogen. Die Farbe dieses Loses wird notiert und das Los wird wieder zurückgelegt und erneut gemischt. Diese Ziehung passiert insgesamt 5mal. Wenn man sich nach der Ziehung die Farben der 5 Lose ansieht, welche der folgenden Farbverteilungen ist dann am wahrscheinlichsten? (1. Farbe aus erster Ziehung, 2. Farbe aus zweiter Ziehung, etc.) a Grün-Grün-Grün-Grün-Grün (richtig) b Gelb-Gelb-Gelb-Gelb-Gelb c Grün-Blau-Gelb-Rot-Grün d Blau-Grün-Rot-Gelb-Gelb Frage B5. Die folgende Abbildung gibt die Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung von weißen und farbigen Frauen in den USA wieder. Welche der folgenden Aussagen lässt/lassen sich aus dieser Abbildung ableiten? a Im Vergleich 1920 zu 1990 ist die Lebenserwartung von Frauen um ca. 25 Jahre gestiegen. (richtig) b Die Lebenserwartung farbiger Frauen ist in den letzten 30 Jahren weniger gestiegen als in den Jahren 1920 bis 1950. (richtig) c Farbige Frauen haben seit Jahrzehnten eine höhere Lebenserwartung als weiße Frauen. d Die höhere Lebenserwartung weißer Frauen ist durch einen höheren Wohlstand erklärbar.
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 9 Frage B6. (2 Pkt) Es gibt 2 Arten von Gedächtnis - ein bewusstes oder explizites und ein unbewusstes oder implizites Gedächtnis. Testet man diese beiden Gedächt- nisformen, so stellt sich heraus, dass sich Versuchspersonen (20 Jahre) in einem expliziten Gedächtnistest an mehr Items erinnern als in einem impliziten Gedächt- nistest. Das Gedächtnis ist allerdings nicht stabil, sondern verändert sich über das Alter hinweg, wobei diese Veränderung nur das explizite Gedächtnis betrifft - dieses Ge- dächtnis nimmt im Alter ab. Das implizite Gedächtnis dagegen bleibt über das gesamte Alter hinweg stabil. Wie würde dieser Zusammenhang grafisch aussehen? Welche der Graphiken spiegelt Ihrer Meinung nach diesen Zusammenhang wider? ➊ (richtig) ➋ ➌ ➍
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 10 Frage P B7. PZu den Regeln für das Rechnen mit Summen gehört auch Folgende: cXi = c Xi , wobei c für eine Konstante steht und Xi , für beliebige Werte von X. Wenn man also z.B. jeden Wert Xi mit der Konstante 9 multipliziert, dann bekommt man? a 9 × (X1 + X2 + X3 + . . . + Xi ) (richtig) P b Xi 9 P c 9 9Xi P d 9 Xi (richtig) Frage B8. Die Items (z. B. Fragen) psychologischer Tests werden innerhalb des Theorierahmens der Probabilistischen Testtheorie als Kurven dargestellt, wobei die Kurven pro Item den Zusammenhang zwischen der Eigenschaftsausprägung E, z. B. Intelligenz von Personen und der Lösungswahrscheinlichkeit bei gegebener Ei- genschaftsausprägung p(+|E) für das jeweilige Item darstellen. p(+|E) = 0, 00 be- deutet, dass es unter gegebener Eigenschaftsausprägung unmöglich ist, das Item zu lösen; p(+|E) = 0, 50, dass unter gegebener Eigenschaftsausprägung die Wahr- scheinlichkeit, das Item zu lösen, bei 50% liegt und p(+|E) = 1, 00 bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, das Item bei gegebener Eigenschaftsausprägung zu lösen, bei 100% liegt. Welche der folgenden Aussagen ist/sind korrekt? a Item D ist das schwerste Item. (richtig) b Bei einer Intelligenzausprägung von E = −8 ist es annähernd unmöglich, Item C zu lösen. (richtig) c Item A ist das leichteste Item. (richtig) d Für Item B gilt: p(+| − 2) = 0, 50
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 11 Frage B9. Das Skalenniveau stellt eine wichtige Eigenschaft bei der Messung von (psychologischen) Merkmalsausprägungen dar. Es bestimmt, welche mathemati- schen Operationen mit einer Merkmalsvariable zulässig sind, welche Transformatio- nen mit den Zahlenwerten durchgeführt werden können und welche Information das entsprechende Merkmal liefert. Eines dieser Skalenniveaus stellt die Nominalskala dar. Die vergebenen Zahlenwerte in einer Nominalskala dienen dazu, die kategoriel- le Gleichheit bzw. Unterschiedlichkeit von Merkmalsausprägungen abzubilden. Ein Beispiel für ein nominalskaliertes Merkmal ist das Geschlecht. Dieses liegt prinzipiell in zwei Ausprägungen vor: männlich und weiblich. Somit wäre für jedes Geschlecht ein spezifischer numerischer Wert zu definieren. Die Höhe der Werte ist diesbezüg- lich irrelevant, da der Zahlenunterschied nur die Gleichheit oder Unterschiedlichkeit der Personen bezüglich ihres Geschlechts abbilden muss. Stellen Sie sich nun vor, dass bei einem Fragebogen die Nationalität der Teilnehme- rInnen erhoben wurde. Anbei finden Sie eine Auflistung, über welche Nationalität die ersten fünf TeilnehmerInnen der Befragung verfügen. Welche der folgenden Nominalskalierungen der Nationalität der TeilnehmerInnen ist/sind gemäß obiger Beschreibung korrekt? TeilnehmerInnen TN1 TN2 TN3 TN4 TN5 Nationalität Deutschland Österreich Schweiz Deutschland Italien Skalierung A 1 2 3 1 4 Skalierung B 10 5 15 10 20 Skalierung C 4 5 6 7 8 Skalierung D 99 98 100 99 2 a Skalierung D (richtig) b Skalierung C c Skalierung A (richtig) d Skalierung B (richtig) Frage B10. Um den Grad der Übereinstimmung (U) zwischen zwei Beobach- ter*innen zu messen, kann man das Verhältnis von übereinstimmenden Aussagen zur Gesamtzahl der Aussagen bestimmen. Nehmen Sie an, die Beobachter*innen stimmen in 90 Fällen überein und in 30 Fällen nicht überein. Der Grad der Über- einstimmung beträgt dann: a U = 0.33 b U = 0.25 c U = 0.75 (richtig) d U = 3.00
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 12 Beispieltext und Fragen zu Prüfungsteil C: Englisches Text- leseverständnis Psychologie Anmerkung: Der folgende Text ist einer von zwei Texten, die bei einer älteren Auf- nahmeprüfung den Prüfungsteil: Englisches Textleseverständnis ausgemacht haben. Die Items zu diesem Text wurden auf das neue Antwortformat angepasst (siehe Einleitung; 1 bis 4 Antworten pro Frage sind Richtig) - für die Aufnahmeprüfung werden aktuell Texte im Umfang von ca. 4-5 Seiten im vorliegenden Format eingesetzt. Der folgende Text wurde entnommen aus: Greenberg, J. (1990). Employee Theft as a Reaction to Underpayment Inequity: The Hidden Cost of Pay Cuts. Journal of Applied Psychology, 75, 561-568. Employee Theft as a Reaction to Underpayment Inequity Imagine yourself in the following situation. You’re an employee of a manufacturing firm during an economic recession. The company has lost some large contracts and now finds itself in a temporary cash flow crisis. Rather than laying off any employees, company officials decide that the best way to weather the storm is to impose a 15% pay cut for all employees for a period of 10 weeks. Naturally, you’d feel displeased, and inequitably treated. After all, you would now be underpaid relative to the pay you received earlier. However, in such a situation, you may feel reluctant to lower your work performance because you may not want to call negative attention to yourself and risk getting fired. Still, you feel angry about your pay cut. What might you do? A recent study by Greenberg found that people in this same exact underpayment inequity situation found an ingenious way to raise their outcomes - they stole from the employer. Although it’s unethical to do so, stealing may be an effective way of restoring equity with an employer who has underpaid you. Not only might it raise your outcomes,(especially if you’re stealing something of value to you), but it also represents a way of retaliating against those who have caused you some harm. The research was conducted in three manufacturing plants. In one, there was no need for a pay cut, and it was business as usual; this was the control group. The other two plants were similar to the control group in that they employed people with similar backgrounds to do the same types of manufacturing jobs. The pay cuts in these two plants were handled in very different ways. In one of the plants (chosen at random), employees received a very thorough and sensitive explanation of their pay cut. In this adequate explanation condition, they were given a detailed financial accounting justifying the need for the pay cuts, and they were shown a considerable amount of remorse and sympathy over their fate. By contrast, employees in the inadequate explanation condition, the other plant, were given only the most superficial information about the necessity for the pay cuts, and this information was presented in a highly uncaring fashion. The researcher wanted to see how the explanations would influence the amount of employee theft that occurred. Theft rates were measured using a standardized formula to account for otherwise unaccounted-for inventory losses. Inventory was taken weekly by company officials who were unaware of the study. Measures of theft were taken over thirty consecutive weeks - ten weeks before the pay cut, ten weeks during the pay cut period, and ten weeks after normal pay was reinstated. Was the pay cut responsible for raises in employee theft? Did the amount of theft differ according to the explanation given? The answers are revealed by the data summarized in Figure 4-10. Before the pay cut, the level of theft was quite low, and about the same in all three groups. Then, once the pay cut occurred, the theft rate went up - moderately for those given an adequate explanation, but dramatically
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 13 (twice as much!) in the inadequate explanation plant. Interestingly, once normal pay levels were reestablished, theft rates returned to their regular, low levels. Obviously, the findings were quite dramatic. Not only did theft result from un- derpayment, as equity theory suggests, but also the amount of theft was found to be affected by the explanation given for the underpayment. Whereas a thorough, sensitive explanation made people more accepting of the underpayment, and less extreme in their reactions to it, a superficial, insensitive explanation encouraged people to fully express their dissatisfaction by stealing. These findings make it clear that feelings of inequity are influenced not only by the balance of outcomes and in- puts between them, as equity theory suggests, but also by the way people are treated by others. Indeed, treating others in a kind, sensitive manner has been shown to be an effective way of getting people to accept many of the different inequities they may expect to encounter on the job. FIGURE 4 - 10
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 14 Frage C1. Was war/waren die Untersuchungsfrage/n? a Wie weit kann man Mitarbeiter*innen das Gehalt kürzen, ohne dass dies ne- gative Konsequenzen auf den Betrieb hat? b Wie wirkt sich Diebstahl im Betrieb auf die Bezahlung der Mitarbeiter*innen aus? c Wie wirken sich unterschiedliche Erklärungen auf die Diebstahlsrate nach einer Gehaltskürzung aus? (richtig) d Verändert sich die Reaktion auf eine unbefristete Gehaltskürzung im Zeita- blauf? Frage C2. Welche Versuchsbedingungen wurden in der Studie verglichen? a Gehaltskürzung bei gleichzeitiger Reduktion der Arbeitsstunden als Ausgleich b Ausführliche und einfühlsame Erklärung für die Gehaltskürzung (richtig) c Unangemessene, verletzende Erklärung für die Gehaltskürzung als Kontroll- gruppe d Keine Gehaltskürzung (richtig) Frage C3. Welche der folgenden Aussagen ist/sind zutreffen? a Im Betrieb, in dem eine angemessene Erklärung für die Gehaltskürzung vor- gelegt wurde, erhielten die Mitarbeiter*innen detaillierte Informationen über die finanzielle Lage des Unternehmens und damit über die Hintergründe der Gehaltskürzung. (richtig) b Im Betrieb, in dem eine angemessene Erklärung für die Gehaltskürzung vorge- legt wurde, wurden die Hintergründe der Gehaltskürzung weniger kompliziert erklärt, damit sie besser verstanden werden sollten. c Im Betrieb, in dem eine unangemessene, verletzende Erklärung für die Ge- haltskürzung vorgelegt wurde, wurden die nötigen Informationen nur ober- flächlich dargestellt. (richtig) d In allen Betrieben, die an der Studie teilgenommen haben, wurden die Mitar- beiter*innen bezüglich der Gehaltskürzung informiert.
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 15 Frage C4. Die Mitarbeiter*innen reagierten auf die Gehaltskürzungen, indem sie ... a sich deutlich weniger mit ihrem Unternehmen identifizierten. b vermehrt Firmeneigentum stahlen. (richtig) c ihre Arbeitsleistung dem gekürzten Gehalt anpassten. d ihre Arbeitsleistung steigerten, um nicht entlassen zu werden. Frage C5. Welche/s der folgenden Ergebnisse der Studie wird/werden im Text genannt? a Im Vergleich zur Kontrollgruppe stieg die Rate der Diebstähle durch Mitar- beiter*innen unterschiedlich stark an, je nachdem wie die Gehaltskürzungen begründet wurden. (richtig) b Auf eine inadäquate Begründung folgte die höchste Diebstahlrate. (richtig) c Nach Erhöhung des Gehalts auf das ursprüngliche Niveau fiel die Diebstahl- rate der Mitarbeiter*innen wieder annähernd auf das Ausgangsniveau zurück. (richtig) d Die Diebstahlrate in der Bedingung der inadäquaten Begründung stieg wäh- rend der Gehaltskürzung im Vergleich zum Ausgangswert um ca. das 2,5- Fache. (richtig) Frage C6. Der/die AutorIn sieht in den Ergebnissen der Studie eine Bestätigung der These, dass . . . a Ungerechtigkeitsgefühle auch von der Art des Umgangs mit Personen beein- flusst werden. (richtig) b das Gerechtigkeitsempfinden der Mitarbeiter einen Einfluss auf deren Produk- tivität hat. c nur eine stärkere Kontrolle der Mitarbeiter die Rate der Diebstähle eindäm- men kann. d eine ausreichende Begründung eventueller Gehaltskürzungen für das Unter- nehmen keine Vorteile mit sich bringt.
Beispielfragen / Aufnahmeprüfung Bachelor Psychologie 23.08.2022 16 Frage C7. Welche Aussage/n macht die Equity-Theorie? a Die Akzeptanz von Ungerechtigkeit hängt davon ab, wie diese vermittelt wird. b Die würde- und respektvolle Behandlung von Personen wirkt sich förderlich aus. c Menschen sind nicht bereit, Ungerechtigkeit zu akzeptieren. d Ungerechtigkeitsgefühle werden durch das Verhältnis von Output und Input bestimmt. (richtig) Frage C8. Wie erklärt man sich Diebstahl als Reaktion auf Gehaltskürzungen? a Zur Wiederherstellung der individuellen Handlungsautonomie. b Die Gehaltskürzungen reduzieren die persönlichen Ressourcen. c Als Ausgleich der Gehaltskürzung und Rache am Verursacher der Gehaltskür- zung. (richtig) d Die emotionale Reaktion auf die Gehaltskürzung aktiviert kriminelle Veran- lagungen in den Mitarbeiter*innen. Frage C9. Welche Aussage zu den Ergebnissen ist korrekt? a Die Kontrollgruppe zeigte die höchste Diebstahlsquote. b Eine unangemessene Erklärung für die Gehaltskürzung führte zur höchsten Diebstahlsquote. (richtig) c Die Diebstahlsrate erhöhte sich nur bei unangemessener Erklärung für die Gehaltskürzung. d Nach dem Ende der Gehaltskürzung gingen die Diebstähle in etwa auf das Ausgangsniveau zurück. (richtig)
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