Belarus Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten
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DAAD Seite 3 I. Bildung und Wissenschaft In Belarus gibt es im Studienjahr 2018/2019 51 Hochschu- len, davon 42 staatliche und 9 private.1 Zu differenzieren sind dabei 34 Universitäten, 9 Akademien und 8 Institute, die jeweils unterschiedlichen Ministerien unterstehen. Die häufig als „belarussische Exiluniversität“ bezeichnete Euro- päische Humanistische Universität in Vilnius unterliegt den rechtlichen und bildungsministeriellen Vorgaben Litauens. Die meisten Einrichtungen des tertiären Bildungsbereichs befinden sich in der Landeshauptstadt Minsk (20 staatliche, 8 private); es folgen mit weitem Abstand die Gebietshaupt- städte Gomel (4 staatliche, 1 private), Witebsk und Mogiljow (jeweils 4 staatliche), danach Grodno (3 staatliche) und Brest (2 staatliche). Jeweils eine Hochschuleinrichtung be- findet sich in Baranowitschi, Gorki, Mosyr, Pinsk und Po- lotsk. Die Hochschulen sind in der Regel fach-/disziplinenspezi- fisch ausgerichtet: Es gibt zum Beispiel technische (mehr Physik) und technologische (mehr Chemie) Universitäten, Agraruniversitäten und –akademien, Medizinische Univer- sitäten sowie eine Akademie für Veterinärmedizin oder die Linguistische Universität in Minsk. Staatliche Hochschulen ohne weitere Spezifizierung zeichnen sich in der Regel durch Disziplinen- und Ausrichtungsvielfalt aus. „Volluni- versitäten“ gibt es nicht. Eine Einheit von Lehre und For- schung ist nicht charakteristisch für belarussische Hoch- schulen. Hochschullehrern obliegt individuell die Pflicht der steten wissenschaftlichen Weiterqualifizierung, die nicht mit den Forschungsaktivitäten der Lehrstuhlinhaber oder Fakultäten verbunden sein muss. Ko- ordinierung von Forschung / Wissenschaft und Bündelung von Forschungszweigen obliegt im We- sentlichen der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Die internationalen Rankings zufolge wichtigsten Universitäten Belarus‘ sind die Belarussische Staatliche Universität, die Belarussische Nationale Technische Universität, die Staatliche Janka-Ku- pala-Universität Grodno, die Belarussische Staatliche Universität für Informatik und Radioelektronik und die Staatliche Franzisk-Skorina-Universität Gomel.2 Der Hochschulzugang erfolgt in Belarus in der Regel nach dem Beenden der 11. Klasse. Mit dem Erhalt des Schulabschlusszeugnisses Attestat ob obschem srednem obrazovanii werden, meist im Juni, zentralisierte Hochschulzugangsprüfungen (zentralisowannoe testirowanije) je nach Studien- wunsch in bis zu vier Fächern abgelegt. Dabei sind 15 Prüfungsfächer möglich (Russisch, Belarus- sisch, Physik, Mathematik, Chemie, Biologie, Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Geschichte Belarus‘, Gesellschaftskunde, Geographie, neuere Weltgeschichte und seit kurzem auch 1 https://www.internationale-hochschulkooperationen.de/staaten.html, zuletzt abgerufen am 13.05.2019. 2 Vgl. die Rankings Webometrics, QS, Scimago.
DAAD Seite 4 Chinesisch). Drei erfolgreich bestandene Fächer sind dabei für die Aufnahme an einer Hochschule notwendig; in jedem Fall müssen die Prüflinge Geschichte Belarus‘ und Russisch oder Belarussisch als Prüfungsgfächer ablegen. Bei besonders gutem Bestehen der zentralisierten Hochschulzugangsprüfungen oder bei heraus- ragenden Leistungen im Rahmen von zuvor stattgefundenen republikanischen (Schul-)Olympiaden besteht die Möglichkeit, einen kostenlosen Studienplatz zu erhalten; dies beinhaltet ebenfalls die monatliche Auszahlung eines Studienstipendiums. Im Hochschuljahr 2018/2019 sind knapp 268.100 Studierende in Belarus immatrikuliert. Fast 90 % der Absolventen eines Schulabschluss-Jahrgangs nehmen im Anschluss ein Hochschulstudium auf. Davon übernehmen etwa 56 % die Studiengebüh- ren selbst, ca. 44 % studieren mit einem Stipendium und erlassenen Studiengebühren auf Staats- kosten. Mit der Förderung auf Staatskosten geht einher, dass letztere nach Abschluss des Studiums zwei Jahre lang an einem zugeteilten Arbeitsort eingesetzt werden (raspredelenie) – u.a. zu sehr geringen Löhnen -, wobei hier insgesamt seit etwa 3-4 Jahren Lockerungen, z.B. durch Aufschub für Weiterbildungen und Studium, mehr Wahlfreiheit beim Einsatzort oder die Möglichkeit der För- derungsrückzahlung an den Staat zu konstatieren sind. Seit Mai 2015 ist Belarus Mitglied des Einheitlichen Europäischen Hochschulraums. Im Zuge der Anpassung des Hochschulsystems an die Bologna-Maßgaben wurden an einigen Universitäten auch Bachelor- und Masterstudiengänge (vgl. z.B. ausgewählte Studiengänge an der Belarussi- schen Staatlichen Universität oder auch an der Russisch-Belarussischen Universität) sowie Credit Points eingeführt. Letztere können aber nicht an allen Universitäten und nur für Studierende, die nach 2015 immatrikuliert worden sind, angegeben werden. Die weitere Entwicklung und Umsetzung der Auflagen zum Verbleib im Bologna-Raum bleibt abzuwarten; der in diesem Zusammenhang seit 2015 erwartete neue Bildungskodex wurde bislang nicht fertiggestellt. Das derzeitige Bildungssystem sieht die Aufnahme eines Hochschulstudiums mit 17 Jahren und eine Studiendauer von 4-6 Jahren vor. Der Abschluss des ersten grundständigen Studiums schließt in der Regel mit dem Erwerb eines Diploms als „Spezialist für [Fach/-bereich]“ ab. Die daran an- schließende mögliche Magistratur dauert 1-2 Jahre. Hierbei sind zwei mögliche Varianten zu unter- scheiden: Die erste Magistraturmöglichkeit bereitet explizit auf eine wissenschaftliche Tätigkeit vor; die zweite ist durch einen höheren Praxisanteil gekennzeichnet und ermöglicht nicht den Zugang zum dritten Studienzyklus „aspirantura“. Der Zugang zur aspirantura wird in der Regel mit Erreichen des kandidatskij minimum im forschungs- orientierten Magister-Studium erworben. Die aspirantura dauert drei Jahre und sieht zwei mögliche Abschlussformen vor: Einreichen der schriftlichen kandidatskaja dissertacia sowie anschließende mündliche Verteidigung für den Erwerb des Titels „Kandidat der/für [wissenschaftliches Facherge- biet]“. Seit etwa drei Jahren besteht die Möglichkeit, ohne Verteidigung der Kandidaten-Dissertation ebenfalls im wissenschaftlichen Hochschulbereich zu verbleiben; nach dem Einreichen der Disser- tationsschrift wird das diplom issledowatelja (Forscher-Diplom) zuerkannt. In den 1990er Jahren wurde in Minsk die nichtstaatliche Europäische Humanistische Universität (EHU) gegründet, die 2004/2005 aus politischen Gründen geschlossen wurde. 2006 wurde die EHU in Vilnius, Litauen, wiedereröffnet. Sie wird häufig als „Belarussische Exiluniversität“ bezeichnet, un- terliegt jedoch litauischem Recht und finanziert sich aus Mitteln der Europäischen Union und deren Mitgliedsstaaten, des Nordic Council sowie lange Zeit auch des USAID. Weitere Finanzierungsquel- len sind Studiengebühren. Bei dem Großteil der Studierenden handelt es sich um Belarussen, von denen die Hälfte nach dem grundständigen Studium nach Belarus zurückkehrt.
DAAD Seite 5 II. Internationalisierung und Bildungskooperationen Die langsame Umsetzung der Auflagen zum Verbleib im Bologna-Raum (insb. die dazu geäußerte Kritik) scheint, so hat es derzeit den Eindruck, eine verstärkte Abkehr von europäischen Partnern hin zur Intensivierung der Kontakte nach Osten zur Folge zu haben. Der allgemeine Trend in Belarus geht – auch – im akademischen Bereich in Richtung GUS und China. Die traditionell aufgrund der historischen Verbindungen gegebenen Partnerschaften in die Partnerländer der GUS sind aus sprachlicher Perspektive nachvollziehbar – es erscheint häufig einfacher, zu russischsprechenden Partnern die Beziehungen auszuweiten. Dadurch entstehen beispielsweise Doppeldiplom-Pro- gramme mit Turkmenistan, Tadschikistan und Usbekistan, bei denen die Studierenden die ersten Jahre in der Heimat verbringen und das Studium ab dem 3. Studienjahr in Belarus zu Ende bringen. Die Studienprogramme sind russischsprachig orientiert. Englischsprachige Studienmöglichkeiten bilden die Ausnahme und weisen häufig dennoch russischsprachige Anteile auf. Insgesamt wird das Augenmerk im Land auf das Incoming von ausländischen Vollzeit-Studierenden gelegt: Diese lernen 0,5-1 Jahre zunächst in speziellen kostenpflichtigen Vorbereitungskursen die russische Sprache und studieren dann im Anschluss je nach Universität in entweder für sie zuge- schnittenen Studienprogrammen oder mit belarussischen Studierenden zusammen. Ausländische Vollzeitstudierende sind eine wichtige Finanzierungsquelle für belarussische Hochschulen. Die vier wichtigsten Herkunftsländer (Bachelor-/Diplom- und Master-/Magister-Studierende zusammenge- zählt) bilden dabei seit zwei Jahren mit steigender Tendenz auf Platz 1 Turkmenistan (2017/2018: 7.177; 2018/2019: 7.873) und auf Platz 2 China (2017/2018: 1.389; 2018/2019: 1.705) sowie mit sinkender Tendenz auf Platz 3 Russland (2017/2018: 1.331; 2018/2019: 1.260) und auf Platz 4 der Iran (2017/2018: 943; 2018/2019: 809). Bislang inoffizielle turkmenische Quellen sehen jedoch vor, belarussische Abschlüsse in Zukunft in vielen Bereichen mit Ausnahme einer belarussischen Hoch- schule nicht mehr anerkennen zu lassen; sollte diese Ankündigung in die Tat umgesetzt werden, ist mit einem Finanzierungseinbruch der belarussischen Hochschulen zu rechnen (Studiengebühren für Ausländer betragen ca. 2.500 US-Dollar pro Jahr). Die Zahl deutscher Immatrikulierter an belarussischen Hochschulen ist innerhalb eines Studienjah- res um mehr als die Hälfte von 27 auf 11 Personen gesunken.3 Auslandssemester für Deutsche, die nicht nur Russisch oder Belarussisch studieren wollen, sind aufgrund der belarussisch- und/oder russischsprachigen Studiengänge in Gruppenform oft nur bedingt möglich. Auf der Institutionenbene bleibt die Partnerschaftszahl weitestgehend konstant: Laut HRK Hochschulkompass sind 55 Hoch- schul-Kooperationen zwischen Deutschland und Belarus registriert,4 wobei darunter auch eine Ko- operation mit der EHU in Vilnius (Litauen) aufgeführt wird. Die Anzahl belarussischer Studierender im Ausland ist in den letzten Jahren kontiniuierlich gesun- ken:5 Nach Angaben der UNESCO betrug die Zahl im Jahr 2016 25.836 und aktuell 22.412.6 Das 3 Aus statistischen Auszügen des Bildungsministeriums in Briefform für die Studienjahre 2017/2018 und 2018/2019. 4 https://www.internationale-hochschulkooperationen.de/staaten.html, zuletzt abgerufen am 13.05.2019. 5 Vgl. das aus UNESCO-Daten erstellte Diagramm für die Jahre 1998 bis 2017 im Artikel des größten belarussischen Internetportals tut.by „President govorit, čto za rubežom učatsja 2 tysjači belorusov, JUNESKO [sic!] – počti 26 tysjač. Kuda oni edut?“ vom 26.10.2018, zuletzt abgerufen am 10.03.2019 unter https://news.tut.by/society/612644.html. 6 Vgl. den Datensatz „Belarus“ und „Where do students go“ unter http://uis.unesco.org/en/uis-student-flow, zuletzt ab- gerufen am 13.1.2020.
DAAD Seite 6 mit Abstand beliebteste Zielland ist dabei die Russische Föderation, gefolgt von Polen und Litauen. Die Zahl belarussischer Bildungsausländer in Deutschland betrug im WS 2018/2019 1.245. Der Rückgang belarussischer Studierender im Ausland könnte auf die seit etwa 2015 besser geworde- nen Arbeitsperspektiven im Inland, insb. im vielseitigen IT-Bereich – wo eine Vergütung in konver- tibler Währung möglich gemacht wurde – zurückzuführen sein. Zeitgleich handelt es sich bei den jetzt studierfähigen Belarussen um die geburtenschwachen Jahrgänge zu Beginn der 2000er Jahre, womit die Zahl belarussischer Studierender insgesamt zurückgegangen ist. Fremdsprachen und Deutschlerner Mittlerweile ist die Zahl der Deutschlerner auch an belarussischen Hochschulen kontinuierlich im Rückgang: Während wie im Vorjahr an 48 Hochschulen Deutsch als Fremdsprache erlernt werden kann, ist die Gesamtzahl der Studierenden mit Deutsch als erster Fremdsprache im Studienjahr 2018/19 auf 12.056 gesunken (2017/18: 12.273). Die Zahl der Studierenden, die Deutsch als 2. Fremdsprache wählen, ist um 1/5 auf 4.217 (2017/18: 5.415) gesunken. Die Zahl der Deutsch-Lerner an Schulen und damit das vorhandene Potenzial ist deutlich höher, auch wenn ebenfalls seit Jahren kontinuierlich im Rückgang (2015/2016: 108.100 (14,7 Prozent aller Schüler); 2016/2017: 103.900 (13,9 Prozent aller Schüler insgesamt).7 Es gibt derzeit über 20 ZfA- und GI-betreute Schulen, die auf verschiedene Weisen besondere Sprachförderung erhalten. Präsenz deutscher Organisationen Der DAAD ist in Belarus mit einem Informationszentrum an der Belarussischen Nationalen Techni- schen Universität, einem Fachlektorat an der Staatlichen Wirtschaftsuniversität und vier Regellekto- raten an der Belarussischen Staatlichen Universität, Minsker Staatlichen Linguistischen Universität, Staatlichen Universität Polotsk sowie der Staatlichen A.S.Puschkin-Universität Brest vertreten. Im Bildungs- und Kulturbereich sind im Land ebenfalls das Goethe-Institut Belarus, die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, das Centrum für internationale Migration und Entwicklung, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte Johannes Rau und der Deutsche Volkshochschul-Verband tätig. Regelmäßige finanzielle Förderungen im akademischen Bereich bieten neben dem DAAD das Goe- the-Institut (über Most) sowie jeweils für ein Semester die Gemeinschaft für studentischen Aus- tausch in Mittel- und Osteuropa e.V. (GFPS) und COPERNICUS e.v. (an den Universitäten in Berlin und Hamburg) an. (Verfasser Kapitel I und II: Jenny Ettrich, IC Minsk) 7 Nacional'nyj statističeskij komitet Respubliki Belarus': Obrazovanie v Respublike Belarus'. Statističeskij sbornik. Minsk, 2017, S.67.
DAAD Seite 7 III. DAAD-Aktivitäten 8 Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es in Belarus Lektorate für Geförderte 2018 Deutsch und Landeskunde. 2003 richtete der DAAD ein Infor- mationszentrum an der Belarussischen Nationalen Techni- 91 schen Universität (BNTU) mit einem IC-Lektorat und drei Orts- Deutsche kräften ein. In Minsk unterhält der DAAD zudem zwei Regel- Belarussen lektorate an der Minsker Staatlichen Linguistischen Universität und an der Belarussischen Staatlichen Universität sowie ein 307 Fachlektorat an der Belarussischen Staatlichen Wirtschaftsuni- versität. Darüber hinaus gibt es je ein Regellektorat an der Staatlichen Universität Polozk und eines an der Staatlichen A.S. Puschkin-Universität Brest. Eine DAAD-Sprachassistenz befindet sich an der BNTU. An der Staatlichen Franzisk-Skorina-Universität Gomel gibt es einen sogenannten Orts- lektor, der nicht vom DAAD vermittelt, aber mit Sachmitteln unterstützt wird; ein weiterer Ortslektor ist an der Minsker Staatlichen Linguistischen Universität tätig. A. Personenförderung Die Personenförderung in Belarus konzentriert sich auf die klassischen Instrumente, wie zum Bei- spiel Hochschulsommerkurse, Doktorandenförderung und Wissenschaftleraustausch. In der Indivi- dualförderung verzeichnete die DAAD-Statistik 2018 100 Personen aus Belarus und 46 Personen aus Deutschland. 10 Deutsche wurden über das PROMOS-Programm gefördert, welches die deut- schen Hochschulen in die Lage versetzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität zu setzen und ihren Studierenden aus einem Bündel verschiedener Förderinstrumente passende Mobilitäts- maßnahmen anzubieten. Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind: Studienstipendien für ausländische Graduierte und Künstler DAAD-Studienstipendien bieten ausländischen Graduierten die Möglichkeit, ihre Ausbil- dung in Deutschland mit einem vertiefenden oder weiterführenden Studium fortzusetzen. Darüber hinaus unterstützen die Stipendien den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit Fachkollegen. Geförderte D: / A: 16 AA Forschungsaufenthalte für Hochschullehrer und Wissenschaftler DAAD-Stipendien bieten ausländischen Wissenschaftlern die Möglichkeit, in Deutschland zu forschen und sich weiter zu bilden. Es bestehen Förderangebote für unterschiedliche Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Ziel dieses Programms ist insbesondere die Förderung von kürzeren Forschungsaufenthalten für den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit Fachkolleginnen und Fachkollegen Geförderte D: / A: 8 8 Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2018.
DAAD Seite 8 Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchswissenschaft- ler DAAD-Stipendien bieten ausländischen Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, in Deutschland zu forschen und sich weiter zu bilden. Es bestehen Förderan- gebote für unterschiedliche Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Darüber hinaus un- terstützen die Stipendien den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit Fachkollegen. Vorrangiges Ziel dieses Programms ist die Förderung von Forschungsprojekten im Rahmen von Promotionsvorhaben. Gefördert werden Kurzstipendien oder Jahresaufenthalte. Geförderte D: / A: 2 Stipendienprogramm deutsche Auslandsschulen Die höchste Auszeichnung für besondere Leistungen junger Menschen an deutschen Schu- len im Ausland ist seit 2001 ein Vollstipendium für ein Hochschulstudium in Deutschland. Im Hochschuljahr 2017/18 förderte der DAAD insgesamt 15 Belarussen. Die Bewerber müssen von ihren Schulen oder so genannten Fachberatern der Zentralstelle für das Aus- landsschulwesen (ZfA) vorgeschlagen werden. Das Stipendium finanziert als einziges DAAD-Programm ein komplettes Studium in Deutschland – vom ersten Semester bis zum Bachelor, Staatsexamen oder Diplom. Für sehr gute Bachelorabsolventen besteht die Mög- lichkeit, auch noch für ein zweijähriges Masterstudium weitergefördert zu werden. Geförderte D: / A: 15 Hochschulsommer/winter- und Intensivsprachkursstipendien Gefördert wird die Teilnahme an sprach- und landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kur- sen, die von deutschen Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen Sprach- kursanbietern durchgeführt werden. Geförderte haben die Möglichkeit an einem von circa 150 verschiedenen Fach- und Sprachkursen, die über ganz Deutschland verteilt stattfinden, teilzunehmen. 2018 wurden 38 Belarussen im Rahmen eines Hochschulsommerkurses ge- fördert. Geförderte D: / A: 44 GO EAST (Stipendien und Kurse für deutsche Studierende/ Sommerschulen) Ziel der im Frühsommer 2002 mit zusätzlichen Mitteln des BMBF gestarteten Initiative Go BMBF East ist es, mehr deutsche Studierende für einen Studienaufenthalt in Mittel-, Südost- Ost- europa sowie in Südkaukasus und Zentralasien zu interessieren. 2018 wurden im Rahmen der Go East Sommer- und Winterschulen 30 Deutsche gefördert. Geförderte D: 31 A: / Erasmus+ Mobilität von Einzelpersonen EU In Deutschland nimmt der DAAD im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Aufgaben einer Nationalen Agentur für Erasmus+ wahr. Die Mobilität von Einzelpersonen wird sowohl innerhalb Europas (zwischen Programmländern) als auch
DAAD Seite 9 weltweit (zwischen Programm- und Partnerländern) gefördert. Deutsche Hochschulen müssen Mobilitätsprojekte für jedes Partnerland einzeln beantragen. Im Förderzeitraum 1. Juni 2016 bis 31. Juli 2018 wurden drei Mobilitätsprojekte mit dem Partnerland Belarus im Volumen von 103.875 Euro gefördert (Region 2 - Östliche Nachbarschaft insgesamt: 2.318.209 Euro). • Hochschule Mittweida (FH) – Belarusian State University • Technische Universität Dresden – Belarusian National Technical University • Universität Leipzig – Belarusian State University Folgende Mobilitäten aus und nach Belarus wurden durch die NA DAAD finanziert: Geförderte Programmteilnehmer deutscher Hochschulen nach Belarus (über die NA DAAD) • Studierendenmobilität-Studium 2 • Personalmobilität zu Lehrzwecken 7 • Personalmobilität zu Fort- und Weiterbildungszwecken 6 Geförderte Programmteilnehmer belarussischer Hochschulen nach Deutschland • Studierendenmobilität-Studium 15 • Personalmobilität zu Lehrzwecken 8 • Personalmobilität zu Fort- und Weiterbildungszwecken 7 ERP-Stipendien für MOE/SOE/GUS (Masterstipendien für Graduierte der Wirt- schaftswissenschaften) Sonstige Diese Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) besteht seit 1994 und bietet belarussischen Graduierten der Wirtschaftswissenschaften die Möglich- keit, an deutschen Hochschulen ein Masterstudium durchzuführen und in Deutschland ei- nen Hochschulabschluss (Master) zu erwerben. Geförderte D: / A: 10 B. Projektförderung Im Jahr 2018 wurden im Rahmen der Projektförderung 30 Deutsche9 und 177 Belarussen gefördert, davon 15 Belarussen im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen Mittel für die Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender zur Verfügung gestellt. So wird ein Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs ausländischer Stu- dierender geleistet. Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind: Studienreisen und -praktika für Gruppen ausländischer Studierender AA Studienreisen und Studienpraktika (maximal zwölf Tage, für bis zu 15 ausländische Studierende in Begleitung eines Hochschullehrers) sollen die Vermittlung fachbezogener 9 In der Gefördertenzahl sind 10 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik der Projektförderung zugeordnet sind.
DAAD Seite 10 Kontakte und deutschlandkundlicher Kenntnisse, die Vertiefung der Beziehungen zu deutschen Hochschulen fördern und eine Begegnung mit deutschen Studenten schaffen. Im Mittelpunkt der Studienpraktika steht die Durchführung fachbezogener Praktika im Hochschulbereich (zum Beispiel Fachkurse, Blockseminare, Workshops) auf Einladung der deutschen Hochschule, die auch für die Organisation der Praktika in Hochschulen, Unternehmen und gegebenenfalls öffentlichen Einrichtungen verantwortlich ist. Gefördert werden bis zu 15 ausländische Studierende in Begleitung eines Hochschullehrers für maximal zwölf Tage. Ziele einer/eines Studienreise/Studienpraktikums sind: − die Etablierung und Pflege von Kontakten zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen − die Vermittlung fachbezogener Kenntnisse durch mindestens zwei Hochschulbesuche, eindeutig fachbezogene Besichtigungen und Informationsgespräche (Studienreise) so- wie Durchführung fachbezogener Praktika im Hochschulbereich (Studienpraktika) − die fachliche Begegnung mit deutschen Studierenden und Wissenschaftlern − der Erwerb eines landeskundlichen Einblicks in das wirtschaftliche, politische und kul- turelle Leben in Deutschland (fachlicher Bezug wünschenswert) Geförderte D: / A: 32 Im Jahr 2019 wurde ein Projekt mit belarussischen Partnern neu in die Förderung aufgenommen: • Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – Belarusian State University, Ingenieurwissenschaften (sonstige), „Nachhaltige Bioenergienutzung – technische, ökonomische und ökologische“ (2019) Förderung von Teilnehmern deutscher Studiengänge im Ausland Der DAAD unterstützt aus Mitteln des Auswärtigen Amts deutsche Hochschulen, die erfolgreich ein Studienangebot im Ausland anbieten: Ihnen werden in diesem Programm Fördermittel bereitgestellt, mit denen leistungsstarke nicht-deutsche Studierende, die sichan deutschen Hochschulprojekten im Ausland einschreiben, unterstützt werden können. Mit den Stipendien soll die Attraktivität dieser transnationalen Studienangebote erhöht, ihre regionale Bedeutung gestärkt und ihr Deutschlandbezug hervorgehoben werden. Mit „Sur-Place- und Drittland-Stipendien“ wird exzellenten nicht-deutschen Studienbewerbern die Teilnahme an einem deutschen Studienangebot im Ausland ermöglicht. Die Deutschlandbindung der Studierenden kann darüber hinaus durch integrierte Deutschlandaufenthalte (Semester-/Jahresstipendien sowie Sprach- und Fachkurse) gefestigt werden. Im Jahr 2018/2019 wurde ein Projekt mit belarussischen Partnern gefördert: • Universität Magdeburg – BSU Minsk, Mathematik, „COMA Minsk“ (2018-2019) Geförderte Projekte: 1 D: / A: 25
DAAD Seite 11 Germanistische Institutspartnerschaften Das Programm „Germanistische Institutspartnerschaften“ (GIP) soll zusammen mit anderen Maßnahmen die Position der deutschen Sprache und Kultur in Mittel- und Osteuropa (MOE), in den Ländern der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) sowie in der Türkei,Israel, den Palästinensischen Gebieten, Afrika, Asien und Lateinamerika nachhaltig stärken. Es zielt darauf ab, die Germanistik im Ausland in Lehre und Forschung zu unterstützen und in ihrem spezifischen Potential zu fördern. Dabei ist neben der zentralim Vordergrund stehenden Förderung der Deutschlehrer- und Dozentenausbildung und der Curriculumsentwicklung an ausländischen Hochschulen auch die Steigerung der Attraktivität des Faches Germanistik bzw. Deutsch als Fremdsprache im Ausland Ziel. Hierbei spielen die Kooperation und der Austausch mit deutschen Hochschulen, Studierenden und Wissenschaftlern eine wichtige Rolle. Im Jahr 2018 wurde ein Projekt mit belarussischen Partnern gefördert: • Universität Bielefeld – Minsk State Linguistic University, Germanistik, „Germanistische Institutspartnerschaft U Bielefeld - U Minsk“ (seit 2011) Geförderte Projekte: 1 D: 1 A: 9 Deutschsprachige Studiengänge (DSG) Im Programm Deutschsprachige Studiengänge (DSG) werden Fachstudiengänge an Hochschulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie in den Ländern des Südkaukasus und Zentralasiens um eine deutschsprachige Komponente erweitert. Die deutsche Sprache spielt nachwie vor in der Wissenschaft und der Wirtschaft eine wichtige Rolle. Um dieses Potenzial für die Kooperation mit der Bundesrepublik zu nutzen, werden aus Mitteln des Auswärtigen Amtes an Hochschulen der Region Deutschsprachige Studiengänge (DSG) gefördert. Durch die Einrichtung von deutschsprachigen Fachstudiengängen soll die deutsche Sprache als Verkehrs- und Wissenschaftssprache in der oben genannten Region gefestigt werden. Das Programm richtet sich an deutsche Hochschulen, die im Rahmen ihrer Kooperation mit einer Hochschule in der Region ein deutschsprachiges Studienangebot einrichten möchte. Das kann ein Aufbau-, Zusatz- oder Vollstudiengang sein aber es können auch ergänzende deutschsprachige Lehrveranstaltungen zum einheimischen Studium sein, dieden Zugang zu einer weiterführenden Qualifikation an einer deutschen Hochschule ermöglichen (zum Beispiel LL.M). Als Abschluss kann ein BA, MA, (Doppel-) Diplom verliehen werden oder ein Zeugnis, aus dem die besondere Qualifikation durch den Deutschsprachigen Studiengang deutlich wird. Auf der institutionellen Ebene sollen die DSG zu einer Reform der Lehrpläne an den ausländischen Partnerhochschulen beitragen und über den engeren Studiengang hinaus auf andere Lehrstühle ausstrahlen. Ein weiteres Ziel istdie Gewinnung von Absolventen, die neben ihrer guten Fachausbildung auch gute Deutschkenntnisse erworben haben und in ihren Ländern kompetente Ansprechpartner für deutsche Firmen und Organisationen sind. Im Jahr 2018 wurde ein Projekt mit belarussischen Partnern gefördert: • Universität Magdeburg – Belarusian State University (BSU), Mathematik, Informatik, „Computermathematik“ (seit 2005) Geförderte Projekte: 1 D: 3 A: 20
DAAD Seite 12 Leonhard-Euler-Stipendienprogramm (Sur-place-Stipendien) Im Jahr 2018 wurden ein Projekt mit belarussischen Partnern gefördert bzw. weiter gefördert: • Technische Universität Kaiserslautern – Belarussische Technologische Universität, Verfahrenstechnik, „Dynamische Belastungen und Bruchprozesse von Partikeln“ (2017-2018) • Technische Universität Kaiserslautern – Belarussische Technologische Universität, Verfahrenstechnik, „Dynamische Belastungen und Bruchprozesse von Partikeln“ (2018-2019) Geförderte Projekte: 2 D: / A: 4 Ostpartnerschaften Ziel des Ostpartnerschaftsprogramms ist es, partnerschaftliche Beziehungen deutscher Hochschulen zu Hochschulen in Ostmittel-, Südost- und Osteuropa sowie dem Kaukasus und Zentralasien zu fördern. Die Ursprünge des Programms liegen in der Ostpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Dadurch soll ein Beitrag geleistet werden: zur Festigung bestehender und zur Initiierung neuer, dauerhafter Partnerschaften mit Hochschulen der Zielregion; zu einer fachlich breit angelegten Zusammenarbeit in Lehre und Forschung; zum Austausch von Wissenschaftlern, Graduierten und Studierenden im Rahmen der Partnerschaften; zur nachhaltigen strukturellen Verbesserung der Lehr- und Forschungsbedingungen in den Partnerländern; zur Internationalisierung der deutschen und ausländischen Hochschulen. Im Rahmen des Programms können kurzfristige Austauschmaßnahmen zwischen den beteiligten Hochschulen gefördert werden. Für die deutschen Teilnehmer können Ausgaben für die Mobilität und für die ausländischen Teilnehmer für den Aufenthalt erstattet werden. Gefördert werden alle Personengruppen vom Studierenden bis zum Hochschullehrer aller Fachbereiche. Im Jahr 2018 wurden zehn Projekte mit belarussischen Partnern gefördert: • Technische Hochschule Mittelhessen – Belarusian State Technological University (BSTU), Studienfach übergreifend, „THM-Ostpartnerschaften 2016-2018“ (seit 2016), weitere Partnerländer: Estland, Litauen, Polen, Ukraine • Technische Universität Ilmenau – Belarusian National Technical University, Studienfach übergreifend, „Ostpartnerschaften 2016-2018 TU Ilmenau“ (seit 2005), weitere Partnerländer: Bulgarien, Mazedonien, ehem. jugosl. Republik, Russische Föderation, Serbien, Slowakei, Ungarn, Ukraine • Universität Leipzig – Belarusian State University, Studienfach übergreifend, „Leipzig Universität - Ostpartnerschaften 2016-2018“ (seit 2005), weitere Partnerländer: Bulgarien, Polen, Rumänien, Russische Föderation, Slowenien, Tschechische Republik • Hochschule Emden/Leer – Minsk State Linguisitic University (MSLU), Studienfach übergreifend, „Ostpartnerschaften 2017-2019“ (seit 2011), weiteres Partnerland: Russische Föderation • Friedrich-Schiller-Universität Jena – Belarusian State University, Studienfach übergreifend, „Weiterführung + Neuausrichtung der Ostpartnerschaften an der FS“ (seit 2005), weitere Partnerländer: Armenien, Georgien, Russische Föderation
DAAD Seite 13 • Evangelische Hochschule Darmstadt – Minsk State Linguisitic University (MSLU), Studienfach übergreifend, „Ostpartnerschaften 2017 - 2019“ (seit 2005), weitere Partnerländer: Armenien, Russische Föderation • Universität Oldenburg – Belarusian State University, Studienfach übergreifend, „Ostpartnerschaften ab 2018“ (seit 2005), weiteres Partnerland: Russische Föderation • Ruhr-Universität Bochum – Belarusian State University, Studienfach übergreifend, „Ostpartnerschaften“ (seit 2005), weitere Partnerländer: Polen, Russische Föderation, Ukraine • Technische Hochschule Mittelhessen – Belarusian State Technological University (BSTU), Studienfach übergreifend, „THM-Ostpartnerschaften 2019-2021“ (seit 2016), weitere Partnerländer: Estland, Litauen, Polen, Ukraine • Technische Universität Ilmenau – Belarusian National Technical University, Studienfach übergreifend, „Ostpartnerschaften 2019-2021“ (seit 2005), weitere Partnerländer: Bulgarien, Russische Föderation, Serbien, Slowakei, Ungarn Geförderte Projekte: 10 D: 9 A: 32 Ost-West-Dialog Seit 2016 wurden die Programmlinien „Unterstützung der Demokratie in der Ukraine“ und „Konfliktprävention in der Region Südkaukasus/Zentralasien und Moldau“ zusammengeführt im Programm Ost-West-Dialog. Im Frühjahr 2009 startete das Programm „Konfliktprävention“. Ziel des Programms ist die Förderung von Dialog und Verständigung, der Konfliktforschung und Entwicklung von Konzepten und Instrumenten zur Konfliktbewältigung und Konfliktprävention in der Region Südkaukasus/Zentralasien und Moldau. Die Antragssteller sind deutsche Hochschulen und Institute. Gefördert werden Fachkurse, Workshops, Sommerschulen, Seminare oder Fachtagungen in der Region oder in Deutschland sowie Mittel für Aufenthalte von Nachwuchswissenschaftlern (Promovenden/Aspiranten) und Hochschullehrern zur Durchführung von Forschungsprojekten. Geförderte D: 9 A: 4 GO EAST (Stipendien und Kurse für deutsche Studierende/ Sommerschulen/) BMBF Ziel der im Frühsommer 2002 gestarteten Initiative Go East ist es, mehr deutsche Studierende für einen Studienaufenthalt in Mittel-, Südost- Osteuropa sowie Südkaukasus und Zentralasien zu interessieren. Im Jahr 2019 wurde ein Projekt mit belarussischen Partnern neu in die Förderung aufgenommen: • Universität Leipzig – Belarussische Staatliche Universität Minsk, Studienfach übergreifend, „Go East Semesterstipendien“ (2019), weitere Partnerländer: Russische Föderation, Ukraine
DAAD Seite 14 Praxispartnerschaften Mit dem Programm, das sich an alle Fachbereiche richtet, soll das praxisnahe Studium sowie das wirtschaftsorientierte Profil der Hochschulen in Entwicklungsländern unterstützt werden und die Hochschulausbildung somit den Anforderungen des Arbeitsmarktes besser Rechnung tragen. Der Praxisbezug soll durch Hochschulkooperationsprojekte unter Beteiligung der deutschen und lokalen Wirtschaft (Unternehmen, Kammern oder Verbände) im BMZ Entwicklungsland erreicht werden. Im Jahr 2018 wurde ein Projekt mit belarussischen Partnern gefördert: • Hochschule Mittweida – Belarussische Staatliche Universität, Wirtschaftsingenieurwesen, „JOIN IM: Development and implementation of a joint study programm“ (2015-2018) Geförderte Projekte: 1 D: 6 A: 29 Erasmus+ Partnerschaften und Kooperationsprojekte In Deutschland nimmt der DAAD im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Aufgaben einer Nationalen Agentur für Erasmus+ wahr. Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekte in der Hochschulbildung In Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekten arbeiten europäische Hochschulen mit Hochschulen aus einem oder mehreren Partnerländern der Europäischen Union mit dem Ziel zusammen, die Reform und Modernisierung der Hochschulen und Hochschulsysteme in diesen Partnerländern zu unterstützen. Weltweit sind Kooperationen mit mehr als 150 Partnerländern förderfähig. Gefördert werden gemeinsame Projekte in den Bereichen Lehrplanreform, Modernisierung der Hochschulverwaltung und Stärkung der Verbindungen zwischen Hochschulen und Gesellschaft. An Strukturprojekten in denBereichen Modernisierung von politischen Strategien, Steuerung von Hochschulsystemen und Stärkung der Verbindungen zwischen Hochschulen und Gesellschaft müssen die Bildungsministerien der betreffenden Partnerländer beteiligt werden. Studierenden- und Personalmobilität, die EU sich auf das zu bearbeitende Thema bezieht, kann in beiden Projektarten gefördert werden. Im Jahr 2018 wurden sieben Projekte mit belarussischen Partnern gefördert: • Universität Kassel – Belarusian State University, Belarusian Trade and Economics University of Consumer Cooperatives, Ministry of Education of the Republic of Belarus, „Development of approaches to harmonization of a comprehensive internationalization strategies in higher education, research and innovation at EU and Partner Countries “ (2015-2018), weitere Partnerländer: Armenien, Griechenland, Italien, Portugal, Russische Föderation, Spanien, Vereinigtes Königreich • Paul Francis East – Academy of Public Administration under the Aegis of the President of the Republic of Belarus, Belarusian State University, Brest State Technical University, Yanka Kupala State University of Grodno, „Library Network Support Services: modernising libraries in Armenia, Moldova and Belarus through library staff development and reforming libraries“ (2015-2018), weitere Partnerländer: Armenien, Griechenland, Irland, Moldau, Rumänien
DAAD Seite 15 • Technische Universität Berlin (Koordination), Ecm Space Technologies GmbH – Belarusian National Technical University, Belarusian State University, Belarussky Gosudarstvenniy Universitet Informatiki I Radioelektroniki, Ministry of Education of the Republic of Belarus, Ue Geoinformation Systems, „Applied curricula in space exploration and intelligent robotic systems“ (2016-2019), weitere Partnerländer: Belgien, Estland, Frankreich, Kasachstan, Lettland, Russische Föderation • Universität Paderborn – Belarusian Innovative Fund, Belarusian Trade and Economics University of Consumer Cooperatives, Education Institution Minsk Innovation University, „Fostering university-enterprise cooperation and entrepreneurship of students via SMART Caffes“ (2017-2020), weitere Partnerländer: Armenien, Belgien, Bulgarien, Griechenland, Moldau, Spanien • Universität Potsdam – Belarusian State University, Public Organization Belarusian Republican Union of Lawyers, Yanka Kupala State University of Grodno, „Modernisation of master programmes for future judges, prosecutors, investigators with respect to European standard on human rights“ (2018-2021), weitere Partnerländer: Frankreich, Kroatien, Litauen, Österreich, Ukraine • Hochschule Emden/Leer (Koordination) – Belarussky Gosudarstvenniy Universitet Informatiki I Radioelektroniki, Brest State Technical University, Educational Institution Sukhoi State Technical University Of Gomel, Polotsk State University, Yanka Kupala State University Of Grodno, „Modernisation of Master Curriculum in ICT for Enhancing Student Employability “ (2018-2021), weitere Partnerländer: Dänemark, Polen • Pädagogische Hochschule Heidelberg – Belarusian State of the orders of the October Revolution and of the Labor Red Banner Agricultural Academy, Belarusian State University, Brest State Technical University, Educational Institution Sukhoi State Technical University Of Gomel, Polotsk State University, Yanka Kupala State University Of Grodno, „University Teaching and Learning Enhancement “ (2018- 2021), weitere Partnerländer: Italien, Türkei Geförderte Projekte: 7 D: A: C. Veranstaltungen, Marketing, Alumniaktivitäten Veranstaltungen - Internationale Bildungsmesse „Education and Career“, jährlich im Februar in Minsk Seit 2003 findet in Minsk jährlich die landesgrößte internationale Bildungsmesse „Education and Career“ statt, auf der der DAAD im Rahmen der Kampagne „Study in Germany“ regel- mäßig vertreten ist. Vom 15.-17. Februar 2018 betreute das DAAD-Informationszentrum Minsk mit Unterstützung der DAAD-Lektoren im Land sowie in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Belarus und dem Test-DaF-Zentrum (g.a.s.t.) einen Gemeinschaftsstand. 500 Studieninteressierte besuchten in dieser Zeit den DAAD betreuten Stand und interes- sierten sich inbesondere für Studien- und Forschungsmöglichkeiten in Deutschland sowie Zugang zu Sprachkursen, Studienkollegs sowie Stipendien. Deutschen Hochschulen ist hier
DAAD Seite 16 ebenfalls die Möglichkeit geboten, sich mit einem Stand belarussischen Interessenten zu präsentieren. - DAAD-Aktivitäten in den Regionen Der DAAD ist nicht nur in der Hauptstadt von Belarus, Minsk, aktiv. Regelmäßig besuchen die DAAD-Lektoren und das DAAD-Informationszentrum die regionalen Hochschulstandorte im Rahmen von Tagungen, Konferenzen, Informationstagen oder anderen Projekten. Zu den Gemeinschaftsaktivitäten der Lektoren gehörte im Jahr 2018 unter anderem das Projekt „Deutschland entdecken“, das im Oktober in Polotsk stattfand. Dabei handelt es sich um ein Tradition gewordenes deutschlandkundliches Wochenende, zu dem ca. 60 Studenten aller Hochschulen des Landes mit Deutschkenntnissen anreisen und im Rahmen von Workshops, Seminaren und kreativen Aktivitäten landeskundliche und kulturwissenschaftliche Inhalte kennenlernen. Jedes DAAD-Lektorat engagiert sich ferner im Rahmen eigener Projekte für seinen Hoch- schulstandort. - BMBF-Konferenz zum Thema „Energiewirtschaft - Erneuerbare Energien in Belarus und Deutschland“ (09.-10. Oktober 2018) Am 09. und 10. Oktober 2018 fand erstmalig eine vom BMBF geförderte Nachwuchswissen- schaftlerkonferenz in Belarus statt. Über 100 Teilnehmer aus Deutschland und vor allem Belarus diskutierten dabei am 1. Tag aktuelle Probleme der Nachhaltigkeit und des Themen- feldes Erneuerbare Energien. Der 2. Tag sah eine Exkursion ins Grodnoer Gebiet vor, bei dem ein Beispiel deutsch-belarussischer wissenschaftlicher Zusammenarbeit zu diesem Thema exemplarisch in der Praxis betrachtet wurde. Die Konferenz wurde in Zusammenar- beit mit dem Internationalen Ökologischen Sakharov-Institut der Belarussischen Staatlichen Universität und der Nationalen Akademie der Wissenschaft inhaltlich ausgerichtet. Hochschulmarketing - Individuelle Marketingaktivitäten deutscher Hochschulen - Im Jahr 2018 unterstützte GATE-Germany die Hochschulen darin, sich mit ihren Studien- und Forschungsangeboten in Belarus zu präsentieren. Folgende Marketinginstrumente wurden von Hochschulseite nachgefragt: Anzeigenschaltung in DAAD-Newslettern und auf DAAD-Webseiten, Bewerbertests sowie Recherchen / Kurzstudien. - Ein zunehmendes Interesse seitens der deutschen Hochschulen am Standort Weißrussland ist deutlich erkennbar. Insgesamt wurden die Marketing Dienstleistungen 33 mal in Anspruch genommen (2017: 22 Aufträge). Am häufigsten wurde das Instrument Anzeigenschaltung auf DAAD Webseiten genutzt, 1 Bewerbertest und 1 Recherche wurden in Auftrag gegeben. - Internationales Forschungsmarketing Am 26. Mai 2018 fand im Rahmen des Internationalen Forschungsmarketings des DAAD das zweite Falling Walls Lab Minsk statt. Die Organisation der Veranstaltung übernahm das
DAAD Seite 17 DAAD Lektorat an der Belarussischen Staatlichen Universität Minsk. Die „Falling Walls Lab“ genannten Science Slams werden weltweit durchgeführt und richten sich an Nachwuchswis- senschaftler. Der Gewinner eines jeden Labs wird zu der Falling Walls-Konferenz nach Berlin eingeladen. Alumniaktivitäten - Alumnitreffen Jährlich findet ein Alumnitreffen im Rahmen der feierlichen Übergabe der Stipendienurkun- den des DAAD statt. Dieses Alumnitreffen soll dazu dienen, dass sich die neuausreisenden DAAD-Stipendiaten bereits vor Ausreise mit den DAAD-Alumni vor Ort vernetzen können.
DAAD Seite 18 IV. Statistische Anlagen DAAD-Geförderte Belarus, 2009-2018 exkl. EU-Mobilitätsprogramme 600 500 400 Insgesamt 300 Belarussen 200 Deutsche 100 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Fächeraufteilung geförderte Deutsche 2018 Fächeraufteilung Geförderte aus Belarus 2018 inkl. EU-Mobilitätsprogramme inkl. EU-Mobilitätsprogramme Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften 15 53 55 29 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 1 3 25 Mathematik und Naturwissenschaften 5 3 2 1 Humanmedizin Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- und 96 Ernährungswissenschaften, Ökologie 72 38 Ingenieurwissenschaften Kunst, Musik und Sportwissenschaften Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet Studierende aus Belarus in Deutschland, 2009-2018 Fächeraufteilung 2018 2050 123 3 2000 316 1950 1900 360 1850 1800 1750 18 1700 1650 59 1600 1550 186 658 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
DAAD Seite 19 Länderstatistik 2018 Geförderte Geförderte Belarus aus dem Ausland aus Deutschland gesamt neu gesamt neu I. Individualförderung - gesamt 100 64 46 39 1. nach Status Studierende auf Bachelor-Niveau 59 49 32 32 Studierende auf Master-Niveau 28 7 1 Doktorand/innen 5 1 3 3 Wissenschaftler/innen u. Hochschullehrer/innen (inkl. Postdoktorand/innen) 8 7 10 4 2. nach Förderdauer < 1 Monat 45 45 33 33 1-6 Monate 10 9 2 2 > 6 Monate 45 10 11 4 3. Programmauswahl (Top 10) Fach- und Sprachkurse 44 44 Mobilitätsförderung "Go East" Stipendien 30 30 Studienstipendien für ausländische Graduierte und Künstler 16 6 Stipendien für Absolventen deutschen Auslandsschulen (PASCH-Schulen) 15 3 ERP-Masterstipendienprogramm 10 1 Aufwendungen für Lektoren der deutschen Sprache im Ausland 9 3 Forschungsaufenthalte ausländischer Wissenschaftler 8 7 Betreuung ausländischer Hochschulpraktikanten 2 2 Kongress- und Vortragsreisen 2 2 Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler 2 II. Projektförderung - gesamt 177 114 30 21 1. nach Status Studierende auf Bachelor-Niveau 61 54 8 8 Studierende auf Master-Niveau 45 35 4 4 Doktorand/innen 5 3 Wissenschaftler/innen u. Hochschullehrer/innen (inkl. Postdoktorand/innen) 57 16 18 9 andere Geförderte* 9 6 2. nach Förderdauer < 1 Monat 113 76 24 15 1-6 Monate 50 32 6 6 > 6 Monate 14 6 3. Programmauswahl (Top 10) Hochschulpartnerschaften mit ost- und südosteuropäischen Ländern 32 11 9 6 BMZ: Praxispartnerschaften [Projektförderung] 29 23 6 4 Studienreisen und -praktika für Gruppen ausl. Studierender 32 32 Deutschsprachige Studiengänge (DSG); Fachkurse in MOE/GUS 20 6 3 Stipendien- und Betreuungsprogramme (STIBET) 15 13 Stipendien f. ausl. Studierende dt. Studiengänge im Ausland und an binationalen dt.-ausl. HS vor Ort 14 12 Förd. von Stud., Absolv., Teilnehmern dt. Studiengänge u.binationaler dt.-ausl. HS im Ausl. für Aufenthalte in D. 11 1 Steigerung der Mobilität von Studierenden deutscher Hochschulen PROMOS 10 10 Germanistische Institutspartnerschaften (GIP) 9 5 1 Ost-West-Dialog 4 4 III. EU-Mobilitätsprogramme (Projekt 2016, Laufzeit 1.6.2016 bis 31.5.2018) - gesamt 30 30 15 15 1. Mobilität mit Programmländern 1. Erasmus-Studierendenmobilität (Auslandsstudium) 2. Erasmus-Studierendenmobilität (Auslandspraktikum) 3. Erasmus-Personalmobilität (Dozent/innen, sonstiges Personal) 2. Mobilität mit Partnerländern 1. Erasmus-Studierendenmobilität (Auslandsstudium) 15 15 2 2 2. Erasmus-Personalmobilität (Dozent/innen, sonstiges Personal) 15 15 13 13 DAAD Förderung - gesamt (I+II+II) 307 208 91 75 * Personen in studienvorbereitenden Maßnahmen sowie projektbetreuendes Hochschulpersonal
DAAD Seite 20 Quellen: DAAD, Statistik DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik The World Bank The World Bank, Data The World Bank, World Development Indicators UNESCO, Institute for Statistics OECD Statistics V. Kontakt DAAD-Ansprechpartner in Belarus DAAD-Ansprechpartner in der Zentrale Informationszentrum Minsk Silvia Schmid Jenny Ettrich Referat Koordinierung Regionalwissen – S21 Belarussische Nationale Technische Uni- Osteuropa, Südkaukasus, Zentralasien versität Korp. 11a, kom. 101 DAAD - Deutscher Akademischer pr. Nezalezhnastsi 65220013 Minsk Austauschdienst daad-ic-minsk@bntu.by Kennedyallee 50 www.daad.by 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 882-4564 schmid@daad.de Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter: www.daad.de/laenderinformationen/belarus
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