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Der kritische Agrarbericht 2018 ( Schwerpunkt »Globalisierung gestalten« Wenn der Medizinschrank der Welt leerer wird Über Antibiotikaresistenzen, ihre Ursachen und die Notwendigkeit einer wirksamen Reduktionsstrategie in der Tierhaltung von Reinhild Benning Dass Krankheitserreger resistent werden können gegen Medikamente, liegt in ihrer Natur. Aber das Tempo, in dem Antibiotikaresistenzen zunehmen und sich verbreiten, kann politisch beeinflusst werden. Zwei Drittel aller Antibiotika in der Welt werden bei Tieren eingesetzt, Tendenz stark stei- gend. Die Ursachen sind bekannt: Die Fleischerzeugung nimmt weltweit an schierer Masse zu und bäuerliche und traditionelle Tierhaltungssysteme werden zunehmend von industriellen Tierfabriken mit hohem Antibiotikabedarf verdrängt. Der globale Fleischhandel trägt dazu bei, resistente Keime rund um den Globus zu transportieren. Auch in der hochintensiven Milchproduktion ist die Lage besorgniserregend: Allein Prozent der deutschen Milchkühe bekommen regelmäßig Antibiotika. Für den Gesundheitsschutz von Mensch und Tier vor resistenten Keimen sollte die neue Bundesregie- rung die Agrarpolitik ganz neu ausrichten und zentrale Stellschrauben in der Handels-, Umwelt- und natürlich der Gesundheitspolitik neu justieren. Im Jahr 2017 vermeldete das zuständige Bundesamt entscheidend sei und nicht die Häufigkeit, in der ein für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Medikament verabreicht wird. Kein anderes Land der (BVL), Pharmaunternehmen in Deutschland hätten Welt erfasst den Antibiotikaeinsatz nach »Therapie- 2016 an Tierärzte Antibiotika in einer Größenord- häufigkeit«. Einige Reserveantibiotika werden nur ein nung von 742 Tonnen abgegeben. Das entspricht einer einziges Mal eingesetzt, geben jedoch über mehrere Halbierung der Abgabemengen gegenüber dem Jahr Tage hinweg ihre Dosis ab. Zugleich bringen einige 2011, als diese Angaben der Industrie erstmals doku- Reservewirkstoffe bei gleicher Dosis erheblich weniger mentiert wurden. Die Entwicklung bei den besonders Gewicht auf die Waage. So konnte die Bundesregie- wichtigen sog. Reserveantibiotika hingegen ist alles rung die These vom »Erfolg« des AMG und eines sin- andere als eine Erfolgsgeschichte. Hier wurden zwei kenden Antibiotikaeinsatzes in Tierhaltungen etab- Wirkstoffe im Vergleich zu 2011 in steigendem Maße lieren, obschon sich anteilig nur ein Wirkstoffwechsel an Tierärzte abgegeben. Reserveantibiotika werden in hinter der Tonnenreduktion abbildet. Problematisch der Humanmedizin benötigt, wenn andere Antibio- ist auch, dass die Daten zur Antibiotikaabgabe an tika bereits nicht mehr wirken. Weil mit jedem Einsatz Tierärzte nicht überprüfbar sind, weil es sich um rei- die Bildung von Resistenzen begünstigt wird, sollten ne Selbstauskünfte der Pharmaunternehmen handelt. einige dieser Wirkstoffe der Behandlung von Men- Nichtregierungsorganisationen, darunter auch schen vorbehalten bleiben, fordert die Weltgesund- viele Fachleute aus der Tier- und Humanmedizin, heitsorganisation (WHO). forderten vor diesem Hintergrund Nachbesserungen Das Arzneimittelgesetz (AMG) in Deutschland am AMG noch vor der geplanten Überprüfung des schreibt vor, dass seit 2014 Mäster von Rindern, Gesetzes im Jahr 2019. Dabei erhielten sie 2017 politi- Schweinen, Hähnchen und Puten in eine Daten- sche Unterstützung vonseiten der (vor allem grünen) bank eingeben müssen, wie häufig sie Antibiotika Verbraucherschutzminister der Länder. Die Verbrau- verabreichen. Behörden werten die Angaben aus cherministerkonferenz forderte im April 2017, für Re- und veröffentlichen Indexwerte zur Entwicklung des serveantibiotika die Pflicht zu einem Antibiogramm Antibiotikaverbrauchs in den Mastanlagen. Kritische einzuführen, mit dem die Wirksamkeit getestet wird, Stimmen meinen, dass im Medizinischen die Dosis bevor ein Mittel zum Einsatz kommt.¹ Die Kranken- 252
Tierschutz und Tierhaltung kasse BKK testet bereits eine solche Antibiogramm- bungsmuster der Tierärzte »eindeutig durch neu im- pflicht in der Humanmedizin, um Fehlanwendungen plementierte Gesetzgebung«.⁶ Die signifikante Ab- einzudämmen.² nahme des Antibiotikaverbrauchs nach 1994 war das Die Bundesregierung hat für drei von fünf zentralen Ergebnis der folgenden Maßnahmen: Notfallantibiotika eine Verordnung zur Änderung der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken ent- ■ Beendigung des Profites, den Tierärzte vom Verkauf worfen.³ Nichtregierungsorganisationen kritisieren, von Medikamenten erzielen können, indem das dass alle von der WHO definierten Wirkstoffe verbo- Verschreiben und Verkaufen von Medikamenten ten oder wenigstens ebenfalls strenger geregelt wer- inkl. Antibiotika getrennt wurden: In Deutschland den müssten. Zudem seien die geplanten Auflagen zu liegt beides in der Hand der Tierärzteschaft. lasch: Ein Verbot der sog. Umwidmung ⁴ habe bereits ■ Monatlichen Besuche des Tierarztes auf tierhaltenden in den USA keine Wirkung gezeigt. Die Pflicht zum Betrieben zur Förderung präventiver Maßnahmen. Antibiogramm sei nur dann gut, wenn der Test stets ■ Die gesetzliche »Kaskadenregel«, welche Grenzen den jüngsten wissenschaftlichen Standards angepasst setzt für die Verwendung von (billigeren) Antibio- und die Einhaltung der Pflicht mittels externer Labor- tika wie etwa Tetracycline.⁷ rechnung belegt werde. ■ Bereits in den Jahren 2002 und 2003 schränkte die Ein Blick in die Praxis anderer Länder macht deut- dänische Regierung die Verwendung der als Reser- lich, dass Auflagen für Reserveantibiotika für viele ve geltenden Fluorchinolone bei Nutztieren durch Tierhalter in der EU kaum einen Unterschied machen Rechtsvorschriften ein. Im Juli 2010 beschloss die würden. Nach Recherchen von Germanwatch kann Schweineindustrie ein freiwilliges Verbot der Ver- die Agrarwirtschaft in Kanada sowie in vielen skan- wendung von Cephalosporinen, ebenfalls eine wich- dinavischen Ländern schon seit Längerem auch ohne tige Reserve in der Humanmedizin. Es folgten eine Colistin sehr gut wirtschaften.⁵ Warum sollte das nicht ähnliche Initiative der Milchviehhalter im Juli 2014. auch hierzulande klappen? Einige Bioanbauverbände ■ Von 2010 bis 2011 sank der Konsum erneut nach verzichten seit jeher auf ausgewählte Wirkstoffe und Einführung der »Gelbe-Karte-Initiative«: Betriebe, die Ökoverordnung begrenzt generell den Antibio- die einen bestimmten Grenzwert beim Antibio- tikaeinsatz bei Biotieren. tikaeinsatz erreichen, werden mit dieser gesetzlichen Untersuchungen in Dänemark zeigen, dass nach Maßnahme für Schweinehalter verwarnt und bei der strengeren Reglementierungen für Reserveantibiotika Roten Karte sanktioniert. deren Einsatz im Stall deutlich gesenkt werden kann. So veränderten sich im Laufe der Jahre die Verschrei- Auf diese Weise haben Politik und Tierhalter in Dä- nemark Lösungen gefunden insbesondere mit Blick auf die Reserveantibiotika: Sie senkten den Einsatz ak- Abb. 1: Rückgang des Einsatzes von tiver Wirksubstanz bei Cephalposporinen der 3. und Reserveantibiotika in Dänemark 4. Generation von einem hohem Niveau auf nahezu Null (Abb. 1). Eine Welt ohne wirksame Antibiotika? Besonders bei Infektionsausbrüchen wie EHEC, Tu- berkulose oder auch als HIV-Begleittherapie benö- tigen Menschen weltweit wirksame Antibiotika. In dem Maße, wie Antibiotikaresistenzen zunehmen und nach und nach unwirksam werden, leert sich das Antibiotikaregal im Medizinschrank der Welt. Der letzte neue Wirkstoff wurde 2007 entwickelt. Auf die Neuentwicklung zu setzen, scheint daher keine hin- reichende Lösung. In Deutschland beispielsweise leiden derzeit rund 70.000 Menschen jährlich an Infektionen, die durch Campylobakter-Keime vornehmlich durch Geflügel- fleischkonsum verursacht werden.⁹ In aller Regel be- kommen Patienten und Ärzte die Infektionen in den Griff. Kinder und vor allem geschwächte Patienten, Quelle: DANMAP ⁸ die in einer alternden Gesellschaft eine wachsende 253
Der kritische Agrarbericht 2018 Bevölkerungsgruppe stellen, benötigen jedoch oftmals zu verdoppeln und damit die Ernährungssicherung Medikamente gegen diese Magen-Darm-Infektion. maßgeblich zu verbessern.¹² Die FAO zitiert jüngste Weil die Krankheitserreger immer häufiger Resisten- Studien zum Vergleich der Kontaminationen in öko- zen aufweisen gegen Antibiotika, mit denen sie bisher logisch-biologischen versus konventionellen Viehhal- noch gut bekämpft werden konnten, sind insbeson- tungen, die erheblich höhere Resistenzvorkommen in dere ältere und immunschwächere Menschen davon konventionellen Haltungssystemen zeigen.¹³ betroffen, wenn Antibiotika unwirksam werden. Laut UN-Lebensmittel- und Landwirtschaftsbehörde Verdopplung des Antibiotikaeinsatzes bis 2030? (FAO) dauern Lebensmittelinfektionen, die durch antimikrobiell resistente Organismen verursacht In Intensivtierhaltungen werden vergleichsweise mehr werden, länger und sie verlaufen komplizierter im Antibiotika eingesetzt als in traditionellen Haltungs- Vergleich zu Krankheitserregern ohne Resistenzen.¹⁰ systemen.¹⁴ Da jeder Einsatz von Antibiotika zur Bil- Es mehren sich Stimmen, die hinterfragen, warum dung von resistenten Organismen beiträgt, liegt in der Fleisch mit solchen Keimfrachten überhaupt gehan- Industrialisierung der Tierhaltung ein bedeutendes delt werden darf.¹¹ Ausbreitungspotenzial. In den meisten Ländern mit Die FAO sieht in den zunehmenden Antibiotika- niedrigen und mittleren Einkommen sind Antibiotika resistenzen auch eine Gefahr für die Ernährungs- frei verkäuflich und unterliegen nicht der Verschrei- sicherheit. Wenn einerseits immer mehr Tierhaltun- bungspflicht von Veterinären. gen mit Hochleistungstieren abhängig werden vom Unter diesen Vorzeichen prognostizieren jüngste Antibiotikaeinsatz, andererseits die Wirksamkeit von Studien für die Tierhaltung bis 2030 einen weltwei- Antibiotika jedoch abnimmt, ist mit dem Verlust von ten Anstieg des heutigen Antibiotikaeinsatzes von 53 Tieren und damit mit Einkommensverlusten in der Prozent, wenn es keine Reglementierungen dagegen Landwirtschaft zu rechnen. Daher wirken die Indus- geben sollte.¹⁵ Dabei gehen zwei Drittel des steigenden trialisierung der Tierhaltung mit einhergehenden An- Antibiotikakonsums auf das Konto der schieren Men- tibiotikaresistenzen auch dem UN-Ziel in der Agen- genausweitung der globalen Fleischproduktion. Ein da 2030 entgegen, die Einkommen von Kleinbauern Drittel des steigenden Antibiotikaeinsatzes bis 2030 Billigexporte machen arm und krank Recherche von Brot für die Welt über die Auswirkungen von Lebensmittelexporten mit Keimfracht in Länder des Südens Auch auf den Teilen des Tieres, die exportiert werden, fin- zusammengebrochen. In Liberia oder Sierra Leone, die den sich antibiotikaresistente Campylobacter und andere nach dem Ende ihrer Bürgerkriege und später der Ebola- Keimarten. Die Auswirkungen hat Brot für die Welt unter- Krise anfingen, selbst eine Tierhaltung zur Fleischver- sucht und die Ergebnisse im Sommer 2017 veröffentlicht. sorgung aufzubauen, wurden entsprechende Versuche In der Recherche heißt es: wieder eingestellt – zu billig ist das Importfleisch. Dabei »Niederländische Hähnchenfüße in Kamerun, deutsche beweisen Länder mit Importverboten [...], wie durch bes- Hühnerherzen in Togo – längst handeln wir global nicht sere Haltungsbedingungen und gute landwirtschaftliche nur mit Waren, sondern auch Lebensmittel werden auf der Beratung [...] das lokale Angebot erhöht werden kann und ganzen Welt verteilt. Weil wir Europäer das zarte Brustfilet damit mehr Arbeitsplätze entstehen. Gleichzeitig lassen des Hähnchens lieben, landen die übrigen Fleischteile sich durch Beratung die Produktionskosten verringern. [...] zunehmend auf afrikanischen Märkten. [...] Das Billig- Damit wird Hühnerfleisch auch für arme Bevölkerungs- fleisch zerstört Existenzen und macht bei fehlender Küh- gruppen erschwinglich. [...] lung durch Magen-Darm-Keime krank. [...] Da in vielen afrikanischen Ländern eine schwankende Denn trotz des Erfolges der Zivilgesellschaft in Kame- Stromversorgung die Kühlketten unterbricht, wird das run, wo die Regierung aufgrund der [...] Proteste ein Hühnerfleisch aus Europa auch ein Gesundheitsrisiko. Importverbot erlassen hat, und ähnlichen Importbe- Renommierte Labore bezeichnen das gefrorene Fleisch, schränkungen oder -verboten in Nigeria (2001), Senegal wie es beispielsweise auf Märkten in Kamerun oder Liberia (2006) und Elfenbeinküste (2005), [stiegen] die Hähnchen- angeboten wird, aufgrund der hohen Keimbelastung als fleischimporte [...] auf dem afrikanischen Kontinent [...] ‚für den menschlichen Verzehr ungeeignet’. Ärztinnen und [während der] letzten zehn Jahre sogar um das 30-Fache Ärzte in Accra, Lomé oder Monrovia bestätigen das häu- auf heute 670.000 Tonnen allein aus der EU an. [...] Zum fige Auftreten von Magen- und Darmerkrankungen.“¹⁴ Teil ist die lokale Produktion wie in Ghana vollkommen 254
Tierschutz und Tierhaltung ist der Industrialisierung der bestehenden Tierhal- G20: ohne klare Reduktionsziele, aber mit tung geschuldet, also dem Verlust von traditionellen, Absichtserklärungen bäuerlichen und nomadischen Tierhaltungen. Wie in Deutschland und Europa verdrängen auch in vielen Während in den letzten Jahren Bundesgesundheits- Entwicklungs- und Schwellenländern intensive Sys- minister Gröhe in Deutschland die Bekämpfung von teme der Tierhaltung in rasch wachsendem Umfang antibiotikaresistenten Keimen auf Lebensmitteln und traditionelle Tierhaltungsmodelle.¹⁷ Industrialisierte in der Umwelt weitgehend dem Landwirtschaftsmi- Tierhaltung definiert sich laut UN über fehlende Flä- nisterium überließ, meldete er sich 2017 auf interna- chenbindung der Tierhaltung, Eigenanteil des Betrie- tionalem Parkett beim G20-Treffen der Regierungen bes beim Futter liegt unter zehn Prozent Zukauf von aus den 20 größten Volkswirtschaften der Welt zu- Futter auf dem Weltmarkt, fehlende Nährstoffkreis- mindest zu Wort beim Thema Antibiotikaresistenzen. läufe begünstigen Überdüngung und Wasserbelas- Im Vorfeld des Treffens forderten PAN und Ger- tungen, Hochleistungszucht mit geringer genetischer manwatch und die Coordination gegen Bayergefahren, Vielfalt, große Produktionseinheiten mit geringem Humanmediziner (Ärzte gegen Massentierhaltung) Personalbedarf.¹⁸ und Veterinäre für verantwortbare Landwirtschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung, ein Zieldatum Pharmafirmen mitverantwortlich zu vereinbaren für das Ende von Reserveantibioti- kaeinsätzen in Tierhaltungen.²² Dabei beziehen sich Rund 90 Prozent der Wirkstoffe, die als Antibiotika die Nichtregierungsorganisationen auf die WHO, die auf den Markt gelangen, werden in Indien und China unmittelbar vor dem Gipfel eine Liste mit genau den hergestellt. Recherchen von Nichtregierungsorgani- Antibiotika veröffentlichte, die der Humanmedizin sationen und TV-Berichte förderten 2017 zutage, dass vorbehalten werden sollten. Leider wurde die Liste auch Pharmaunternehmen in Deutschland und der nicht von den Regierungsvertretern aufgegriffen. EU bei solchen Herstellern einkaufen, die bereits bei Die Ergebnisse des G20-Prozesses 2017 zu Antibio- der Produktion Antibiotikarückstände und -resisten- tikaresistenzen im Überblick: zen in relevanten Mengen in die Umwelt emittieren. Teils gibt es keine Umweltregeln für die Herstellung ■ Bis Ende 2018 wollen alle Beteiligten nationale Anti- der Arzneimittel, teils werden sie nicht kontrolliert biotika-Aktionspläne vorlegen und mit deren Um- bzw. nicht eingehalten. Oft müssen Millionen Men- setzung beginnen. schen diese Gewässer als Trinkwasserquelle nutzen.¹⁹ ■ Die Regierungen wollen sich für eine Verschrei- In der Folge leiden in den Produktionsländern im- bungspflicht bei Antibiotika stark machen (syn- mer mehr Menschen daran, dass Antibiotika unwirk- onym zur Rezeptpflicht) und damit für ein Ende sam werden. antibiotischer Mastbeschleuniger einsetzen, für die In vielen Ländern des Südens sind die Gesundheits- es kein Rezept braucht. Zudem wollen sie die Anti- systeme noch schlechter gerüstet für diese neuen und biotikaforschung vorantreiben. großen Herausforderungen. Auch in Deutschland ■ Ein Netzwerk von Public-Health- und Veterinary- sterben jährlich 15.000 Menschen, weil Antibiotika Public-Health-Instituten der G20-Staaten soll sich nicht mehr helfen, EU-weit sind es rund 25.000 Op- dauerhaft über das gemeinsame Ziel der Bekämp- fer,²⁰ global gehen Studien von 700.000 Toten jährlich fung von Antibiotikaresistenzen austauschen.²³ aus.²¹ Wer dachte, dass Tuberkulose besiegt sei, den erschreckt es, dass 480.000 Menschen jährlich welt- Die Beschlüsse haben in Deutschland kaum Auswir- weit an multiresistenten Tuberkuloseerregern erkran- kungen, die Bundesregierung sieht sich gar mit der be- ken und die zunehmenden Resistenzen laut WHO reits im Jahr 2015 verabschiedeten Deutschen Antibio- auch den Kampf gegen HIV und Malaria erschweren. tika Resistenzstrategie (DART 2020) in einer »Vorrei- Dabei tragen Urlauber und Reisende immer häu- terrolle«. Dabei spiegeln die Daten von EU-Behörden figer dazu bei, dass besonders schwer behandelbare eine andere Wirklichkeit wider. Demnach werden bei multiresistente Keime auch hierzulande auftreten. Die der Erzeugung von Fleisch, Milch, Jungtieren, Eiern Billigproduktion von Antibiotika in Ländern mit nied- und anderem hierzulande eher sehr hohe Mengen rigen Umweltstandards erweist sich als Bumerang. Antibiotika eingesetzt, wie der EU-Ländervergleich Bedenken wir, dass zwei Drittel der Antibiotika in Tabelle 1 zeigt.²⁴ weltweit für Tierfabriken hergestellt werden, so wird Sicher ist es gut, dass in Deutschland über Reduk- das Reduktionspotenzial auf allen Ebenen deutlich, tionsstrategien gesprochen wird. Doch da eine Stra- das mit einem Wandel in der Tierhaltung in Richtung tegie Ziele und Umsetzungsmaßnahmen erfordert, Tierschutz bei existenzsichernder Wertschöpfung für müsste DART deutlich ergänzt und überarbeitet Tierhalter einhergeht. werden. Nichtregierungsorganisationen begrüßten 255
Der kritische Agrarbericht 2018 tens 200.200 Tonnen erreichen wird und damit um Tab. 1: EU-Ländervergleich – 53 Prozent steigen würde. Verkauf an Veterinärantibiotika 2015* Verglichen mit dem Szenario ohne Interventions- maßnahmen hat das Team im Wissenschaftsmagazin Norwegen 2,9 Science folgende Möglichkeiten für eine globale Anti- Schweden 11,8 biotikareduktion errechnet: Dänemark 42,2 Österreich 50,7 ■ Ein weltweiter Grenzwert von 50 Milligramm Anti- biotika je Kilogramm Fleisch pro Jahr in den OECD- Irland 51 Ländern würde den weltweiten Verbrauch um bis zu Slowakei 53,8 60 Prozent reduzieren können, ohne die landwirt- Vereinigtes Königreich 62,1 schaftliche Entwicklung in Ländern mit niedrigem Niederlande 64,4 Einkommen zu beeinträchtigen. – Zum Vergleich: Tschechische Republik 68,1 In Deutschland werden 98 Milligramm, in Däne- Frankreich 70,2 mark 42 und in Schweden knapp zwölf Milligramm Antibiotika je Kilogramm Nutztier benötigt (Tab. 1). Deutschland 97,9 ■ Die Begrenzung des Fleischkonsums auf das Äquiva- Italien 359,9 lent eines Fast-Food-Burgers mit maximal 40 Gramm Spanien 418,8 pro Person und Tag könnte den Antibiotikaver- * gemessen in Milligramm (mg) je Kilogramm Biomasse brauch bei Tieren um 66 Prozent verringern. – Zum Lebensmittel liefernder Tiere (einschl. Pferde) Vergleich: In Deutschland liegt der durchschnitt- Quelle: European Medicines Agency (EMA) 2017 ²⁵ liche Verzehr bei 164 Gramm pro Tag und Person. ■ Eine Abgabe auf Antibiotika für die Tiere könnte die G20-Absicht, Antibiotika als Leistungsförderer zu den weltweiten Verbrauch um 31 Prozent senken. beenden.²⁶ Sicher bedeutet dies einen großen Schritt Zugleich würden je nach Höhe der Abgabe jährliche unter anderem für die USA und andere Länder, wo Einnahmen von über 1,7 Milliarden US-Dollar gene- eine Mehrheit der Antibiotika in der Tierhaltung zu riert, die z. B. für die Erforschung neuer Antibiotika Produktionszwecken und nicht zur Therapie einge- genutzt werden könnten. setzt wird. Die Organisationen kritisieren jedoch, dass es weder einen Zeitplan noch konkrete Maßnahmen Die Studie bietet auch in Deutschland Anlass für viele für die hehren Ziele zur Antibiotikareduktion und Be- Diskussionen. Einige Nichtregierungsorgansisationen kämpfung der Resistenzen gebe, sondern nur für die fordern einen Grenzwert für Antibiotika in Tierhal- Papiere der Regierungen (Ende 2018). tungen, zumal viele landwirtschaftliche Betriebe und Länder zeigen, dass sie diese längst einhalten können. Senkung des globalen Antibiotikaeinsatzes Der Fleischkonsum in Deutschland sinkt bereits, wenn möglich auch zu langsam. Zugleich wird die Forderung nach einer wirksamen Begrenzung des Antibiotikaeinsatzes Bereits 2015 hatten die WHO, die Welttiergesund- von großen Teilen der Zivilgesellschaft erhoben oder heitsorganisation OIE und die FAO einen globalen geteilt. Eine staatliche Abgabe auf Antibiotika hatten Aktionsplan zur Bekämpfung von Antibiotikaresis- 2015 Germanwatch und die Tierärzteorganisation tenzen verabschiedet, der ein gemeinsames interna- Gesellschaft für ganzheitliche Tiermedizin (GGTM) tionales Vorgehen von Human- und Tiermedizin so- bereits gefordert, gestaffelt nach der Bedeutung des wie Landwirtschaft (»One Health«) im Kampf gegen Wirkstoffes für die menschliche Gesundheit.²⁸ Und Antibiotikaresistenzen fordert. Im September 2017 er- bezüglich der Reserveantibiotika ergab eine vom schien ein Gutachten eines Forscherteams um Thomas BUND in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage van Boeckel, ein von den UN-Institutionen und For- des forsa-Instituts, dass 85 Prozent der Bevölkerung schenden weltweit viel zitierter Wissenschaftler der in Deutschland ein generelles Verbot der Reserve- ETH Zürich, mit sehr konkreten Senkungsszenarien.²⁷ antibiotika in Nutztierhaltungen befürwortet.²⁹ Van Boeckel und seine Kollegen schätzen, dass der weltweite Verbrauch von Antibiotika durch Nutztiere Umweltkontaminationen rücken ins Blickfeld im Jahr 2013 gut 131.000 Tonnen betrug. Wenn die Regierungen der Welt weiterhin keine wirksamen Die Übertragungen von Resistenzen über die Umwelt Maßnahmen ergreifen, prognostizieren sie, wie be- rückten im Jahr 2017 auch hierzulande ins Blickfeld. reits oben erwähnt, dass der weltweite Verbrauch Greenpeace hat in einer Reihe von Untersuchungen von Antibiotika in Tierhaltungen bis 2030 mindes- bei Schweinegülle ³⁰ in 68 Prozent der untersuchten 256
Tierschutz und Tierhaltung Proben multiresistente Keime (ESBL/3 MRGN) und duktion erheblich besser hinbekommen. Es fehlen in in 79 Prozent Antibiotikawirkstoffe nachgewiesen. Deutschland weiterhin systematische Untersuchun- Die Umweltorganisation resümiert die Ergebnisse gen, welche Tierhaltungsformen und züchterischen wie folgt: »Das Ergebnis dieser Studie lässt den Schluss Leistungsniveaus den geringsten Antibiotikaeinsatz zu, dass mit der Ausbringung von Schweinegülle so- erfordern. Solange das Tierleid in industriellen Stäl- wohl multiresistente Keime, die potentiell Krankhei- len nicht grundsätzlich beendet und solange Bund ten bzw. Infektionen auch beim Menschen auslösen, und viele Länder systematisch beim Antibiotikamiss- sowie Antibiotika, die diese Resistenzen mitverant- brauch und bei Lücken im Monitoring wegschauen, worten, großflächig in der Umwelt verteilt werden. solange werden Antibiotikaresistenzen aus Tierfabri- [ ...] Somit sind die Tierhaltungsbetriebe neben den ken auch ein Thema bleiben bei der Mobilisierung zur Schlachthöfen eine signifikante Quelle für die Aus- jährlichen Demonstration »Wir haben es satt!«. breitung von Keimen und Antibiotika über die Le- bensmittelkette.« ³¹ Greenpeace ³² demonstrierte 2017 in 32 Städten vor Das Thema im Kritischen Agrarbericht Lidl-Filialen und zeigte eindrucksvoll, dass Antibio- X Engelbert Schramm, Carolin Völker und Anna Walz: Tierarznei- mittel und Umwelt. Schutzziele im Widerstreit der Interessen. tikarückstände im Fleisch mit Schwarzlicht sogar In: Der kritische Agrarbericht 2017, S. 243–247. sichtbar gemacht werden können. Mit den Aktionen X Susann Haffmans: Tierarzneimittel in der Umwelt. Hintergründe forderte Greenpeace eine Wende weg vom Billig- und Vorschläge für eine Änderung des europäischen Rechts- fleisch hin zu fairen Erzeugerpreisen und ebenso zu rahmens. In: Der kritische Agrarbericht 2014, S. 67–73. X Friedrich Ostendorff und Daniel Elfendahl: Statt Ausnahme: fairen Haltungsbedingungen. die Regel. Antibiotikaeinsatz als notwendige Bedingung für Der Einsatz der Nichtregierungsorganisationen das System der intensiven Massentierhaltung. In: Der kritische gegen Antibiotikamissbrauch im Stall hat sich bereits Agrarbericht 2012, S. 37–41. gelohnt. Zugleich ist das Thema noch keineswegs er- schöpfend behandelt, denn die Erfolgsstory der Anti- biotikareduktion in Deutschland beruht zum Teil auf Anmerkungen unvollständigen Daten in Folge einer mangelhaften Ergebnisprotokoll der 13. Verbraucherschutzministerkonferenz am 28. April 2017 (www.verbraucherschutzministerkonferenz. Erfassung. Ein Armutszeugnis für eine Industrie- de/documents/Protokoll_13-_VSMK.pdf). nation, besonders im Vergleich zu kleineren Ländern »BKK will verpflichtende Tests zur Antibiotika-Reduktion.« wie Dänemark, die sowohl Erfassung als auch Re- Meldung der Deutschen Apotheker Zeitung vom 24. November Folgerungen & Forderungen ■ Antibiotika werden in der Massentierhaltung gegen ■ Zu fordern ist daher in Deutschland und auf EU-Ebene systembedingte Erkrankungen und in sehr vielen Län- eine strengere politische Regulierung des Antibio- dern auch als Mastbeschleuniger eingesetzt. Die welt- tikaeinsatzes, insbesondere das Ende der Zulassung weit zunehmenden Resistenzbildungen bei Antibiotika (= Verbot) für Reserveantibiotika bzw. der wichtigsten haben hierin eine zentrale Ursache. Antibiotika höchster Priorität (gemäß Liste der WHO ■ Es gibt keine Grenzwerte für Lebensmittel mit Belas- für CIA 2017) in Nutztierhaltungen. tungen an antibiotikaresistenten Keimen, obschon ■ Zudem ist eine Abgabe auf Antibiotika zu erheben, sie als Übertragungsweg bekannt sind. Insbesondere gestaffelt nach Wichtigkeit eines Wirkstoffes für im globalen Fleischhandel sind wirksame Maß- Humanmedizin. Die Gelder sollen gezielt für Tier- nahmen gegen die Ausbreitung resistenter Keime schutzberatung und Erforschung neuer Wirkstoffe notwendig. verwendet werden. ■ Besonders problematisch ist der Einsatz sog. Reserve- ■ Das System der landwirtschaftlichen Tierhaltung ist antibiotika in der Tiermedizin. Manche Krankheiten bei Zucht, Fütterung und Haltung so zu verbessern, beim Menschen könnten durch den Verlust wirksamer dass der Einsatz von Antibiotika die Ausnahme, nicht Reserveantibiotika bald nicht mehr zu behandeln sein die Regel ist. Hierzu muss der Tierschutz gesetzlich oder sind bereits nicht mehr therapierbar. verbessert werden und mehr Transparenz gegenüber ■ Länder wie Dänemark, Schweden und Australien den Verbrauchern etwa durch eine verbindliche Hal- zeigen seit Jahren, wie Tierhaltung auch ohne den tungskennzeichnung geschaffen werden. Einsatz von bestimmten Reserveantibiotika geht und ■ Eine Senkung des Fleischkonsums muss zum integra- strenge Auflagen den Einsatz von Antibiotika generell len Bestandteil einer generellen Wende in der Nutz- effektiv senken können. tierhaltung werden. 257
Der kritische Agrarbericht 2018 2016 (https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/ through the back door. 2016 (http://changingmarkets.org/ artikel/2016/11/24/bkk-will-verpflichtende-tests-zur- wp-content/uploads/2016/12/CHANGING-MARKET-DRUG-RESIS- antibiotika-reduktion). TANCE-TROUGHT-THE-BACKDOOR-ENG-PRINT.pdf). Entwurf einer Zweiten Verordnung zur Änderung der Ver- European Commission: Antimicrobial resistance (https:// ordnung über tierärztliche Hausapotheken (THÄV) (www. ec.europa.eu/health/amr/antimicrobial-resistance_en). bmel.de/SharedDocs/Downloads/Tier/Tiergesundheit/ J. O‘Neill et al.: Review on antimicrobial resistance antimicro- Tierarzneimittel/TC384HAV-Verordnungsentwurf.pdf?__ bial resistance: Tackling a crisis for the health and wealth of blob=publicationFile). nations. London 2014 (https://amr-review.org/sites/default/ Gesetzliche Erlaubnis für Veterinäre, ein Antibiotikum, das für files/AMR20Review20Paper20-20Tackling20a20 eine bestimmte Tierart zugelassen ist, auch für den Einsatz bei crisis20for20the20health20and20wealth20of20 anderen Tierarten »umzuwidmen«. nations_1.pdf). Vortrag von R. Benning auf der Konferenz »Antibiotikaminimie- https://germanwatch.org/de/14078. rung in Tierhaltungen« am 5. Oktober 2017 in Göttingen. »Gröhe: G20 setzen Meilenstein zur Stärkung der globalen DANMAP 2015: Use of antimicrobial agents and occurrence of Gesundheit.« Pressemitteilung des Bundesministeriums für antimicrobial resistance in bacteria from food animals, food Gesundheit vom 10. Juli 2017 (www.bundesgesundheitsminis- and humans in Denmark. 2016, p. 30 (www.danmap.org/~/ terium.de/presse/pressemitteilungen/2017/3-quartal/abschlus- media/Projekt sites/Danmap/DANMAP reports/DANMAP 2015/ serklaerung-g20.html). DANMAP 2015.ashx). European Medicines Agency (EMA): European surveillance of Order (DK) 142/1993. veterinary antimicrobial consumption. London 2017 (Sales of DANMAP 2016: Use of antimicrobial agents and occurrence of veterinary antimicrobial agents in European countries 2011- antimicrobial resistance in bacteria from food animals, food 2015) (www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/ and humans in Denmark. 2017 (www.danmap.org/~/media/ Report/2017/10/WC500236750.pdf). Projekt20sites/Danmap/DANMAP20reports/DANMAP20 Ebd. 2016/DANMAP_2016_web.ashx). Praktisch erfolgt dies, indem eine Verschreibungspflicht einge- BfR: Erreger von Zoonosen in Deutschland im Jahr 2014. Berlin führt und somit der Einsatz in der Tiermedizin allein auf thera- 2016 (www.bfr.bund.de/cm/350/erreger-von-zoonosen-in- peutische Zwecke begrenzt wird. Vgl. www.bundesregierung. deutschland-im-jahr-2014.pdf). de/Content/DE/Artikel/2017/09/2017-09-13-g20-expertentref- FAO: Antimicrobial resistance 101 (www.fao.org/zhc/detail- fen-antibiotika.html. events/en/c/451065/). Van Boeckel (siehe Anm. 16). »Campylobacter: Durchfallerkrankungen nehmen zu« – Beitrag »Mehr Reserveantibiotika im Kuhstall – Hohes Risiko von Resis- bei mdr aktuell vom 10. März 2017 (www.mdr.de/nachrichten/ tenzen«. Pressemitteilung von Germanwatch und Gesellschaft ratgeber/campylobacter-durchfallerkrankungen-nehmen- für ganzheitliche Tiermedizin (GGTM) vom 11. Januar 2015 zu-100.html) (Blog dazu) – https://germanwatch.org/de/ (https://germanwatch.org/11573). – Siehe hierzu auch R. Ben- download/19560.pdf. ning: Reserveantibiotika in der Milcherzeugung in Deutschland FAO (siehe Anm. 10) (Hintergrundpapier Germanwatch). Berlin 2016 (https:// Mazurek et al. (2013), Cui et al. (2005), Holtcamp (2011). Zitiert germanwatch.org/de/11560). nach FAO: Drivers, dynamics and epidemiology of antimicro- forsa-Umfrage (»Meinungen zum Thema Nutztierhaltung«) im bial resistance in animal production. Rome 2016 (www.fao. Auftrag des BUND vom September 2017 (www.bund.net/filead- org/3/a-i6209e.pdf). min/user_upload_bund/publikationen/massentierhaltung/ T. P. van Boeckel et al.: Global trends in antimicrobial use in food Massentierhaltung_Umfrage_Haltungsvorgaben_Kennzeich- animals. In: PNAS 18/112 (2014), pp. 5649-5654 (www.pnas.org/ nungspflicht_Antibiotika.pdf). content/112/18/5649.full). Greenpeace: Gülletest 2017. Multiresistente Keime und Antibiotika Aufgrund der nicht gegebenen Datenerhebung in vielen Ländern in Gülle aus deutschen Schweineställen. Hamburg 2017 (www. variieren die FAO-Schätzungen des Antibiotikakonsums in der greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/ globalen Landwirtschaft von rund 63.000 Tonnen/Jahr auf guelletest_2017-multiresistente_keime_und_antibiotika.pdf=). über 240.000 Tonnen pro Jahr. – Siehe auch T. P. van Boeckel Ebd., S. 2. et al.: Reducing antimicrobial use in food anmials. In: Science »Antibiotika in Billigfleisch: Greenpeace informiert vor LIDL- 6358/357 (2017), pp. 1350-1352 (http://science.sciencemag.org/ Filialen«. Pressemitteilung von Greenpeace vom 21. Juli 2017 content/357/6358/1350). (www.greenpeace.de/presse/presseerklaerungen/antibiotika- M. Lukow et al.: Das globale Huhn. Die Folgen unserer Lust auf billigfleisch-greenpeace-informiert-vor-lidl-filialen). Fleisch. In: Brot für die Welt – Im Fokus, August 2017. Van Boeckel (siehe Anm. 14). www.fao.org/docrep/x5303e/x5303e0c.htm. »G20: Wenn Antibiotika nicht mehr wirken.« Meldung der Tages- schau vom 4. Juli 2017 (www.tagesschau.de/ausland/indien- pharma-keime-101.html?TB_iframe=true&height=650&width= 900&caption=tagesschau.de+-+Die+Nachrichten+der+ARD). Reinhild Benning Siehe auch: The Bureau of Investigative Journaliusm: How dirty Referentin für Landwirtschaft und Tierhaltung production of NHS drugs helps create superbugs. Report of 18. bei Germanwatch e.V. October 2016 (www.thebureauinvestigates.com/2016/10/18/ revealed-dirty-production-nhs-drugs-helps-create-superbugs/) Stresemannstr. 72, 10963 Berlin – Europoean Public Health Alliance et al. (Ed.): Drug resistance benning@germanwatch.org 258
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