Mittelfristprojektion für Deutschland - im Frühjahr 2015
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INSTITUT FÜR WELTWIRTSCHAFT AN DER UNIVERSITÄT KIEL Prognosezentrum Kieler Konjunkturberichte Nr. 6 (2015|Q1) Mittelfristprojektion für Deutschland im Frühjahr 2015 Abgeschlossen am 23. März 2015
Inhalt Deutschland mittelfristig in der Hochkonjunktur 1 Das Produktionspotenzial 2015–2019 1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung bis zum Jahr 2019 4 Weltwirtschaftliches Umfeld 4 Monetäre Rahmenbedingungen und finanzpolitische Ausrichtung 6 Deutschland expandiert mittelfristig in die Hochkonjunktur 7 Kasten 1: Zur Entwicklung des öffentlichen Kapitalstocks – Ein Update 10 Literatur 13
Deutschland mittelfristig in der Hochkonjunktur Jens Boysen-Hogrefe, Nils Jannsen, Klaus-Jürgen Gern, Dominik Groll, Stefan Kooths und Martin Plödt Das Bruttoinlandsprodukt wird bis zum Jahr 2019 Das Produktionspotenzial 2015– kräftig zulegen. Maßgeblich hierfür ist eine aus deut- scher Sicht extrem expansive Geldpolitik. Gleichzeitig 2019 wird das Produktionspotenzial mit durchschnittlich 1,2 Prozent kaum stärker wachsen als in den vergange- Im Zeitraum 2015 bis 2019 wird das Produk- nen Jahren. Zwar stützen der wieder etwas kräftigere tionspotenzial jahresdurchschnittlich um 1,2 Kapitalstockaufbau und ein beschleunigter Produkti- Prozent wachsen. Die größten Wachstumsbei- vitätsanstieg das Wachstum der Produktionsmöglich- träge mit durchschnittlich etwa 0,7 Prozent- keiten, demgegenüber fallen die zuletzt vom Ar- punkten dürften dabei von der Zunahme der beitsmarkt ausgehenden Wachstumskräfte zuse- totalen Faktorproduktivität (TFP) ausgehen (Ab- hends schwächer aus. Ausgehend von mehr oder bildung 1). Der Wachstumsbeitrag des Kapital- weniger normal ausgelasteten Produktionskapazitä- ten dürfte die Produktionslücke auf ein Niveau stei- gen, wie es zuletzt zu Zeiten des Wiedervereini- Abbildung 1: gungsbooms verzeichnet worden war. Durch die sich Produktionspotenzial und Wachstumsfaktoren 2000– abzeichnende Überauslastung der Kapazitäten er- 2019 höht sich das Rückschlagpotenzial für die deutsche Prozent(punkte) Wirtschaft. Die Wirtschaftspolitik steht somit in den 2,0 kommenden Jahren vor erheblichen Herausforderun- gen. 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 2000 2004 2008 2012 2016 Kapital Arbeit TFP Potenzial Jahresdaten. Produktionspotenzial: Veränderung gegenüber Vor- jahr in Prozent; Faktoren: Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten. Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.2; Berechnungen des IfW; grau hinterlegt: Projektion.
2 Institut für Weltwirtschaft – Prognosezentrum stocks wird im Prognosezeitraum wohl durch- projizierte Beschleunigung bei der TFP aus- schnittlich rund 0,3 Prozentpunkte betragen. schließlich auf einen rascheren technischen Der Beitrag des Arbeitsvolumens dürfte nach Fortschritt zurückzuführen. Vielmehr ist zu kräftigen Zuwächsen in den vergangenen Jah- bedenken, dass sich durch die Berechnungs- ren hingegen im Verlauf der nächsten Jahre methode Fehler in den anderen Teilen des stetig abnehmen. Zur Schätzung des Produkti- Verfahrens auch auf diese Größe auswirken. onspotenzials verwenden wir einen Produkti- Bei untypisch langen Konjunkturzyklen ist die onsfunktionsansatz, bei dem die gesamtwirt- Bestimmung der Wachstumsbeiträge des Pro- schaftliche Aktivität als Ergebnis einer Cobb- duktionspotenzials besonders unsicher. Douglas-Produktionsfunktion mit den Inputfakto- ren Arbeit und Kapital aufgefasst wird. Mit die- Das potenzielle Arbeitsvolumen hat in den sem Modellrahmen folgen wir dem Vorgehen vergangenen Jahren nicht zuletzt aufgrund der Europäischen Kommission, wobei wir in der hohen Einwanderung nach Deutschland einzelnen Punkten von ihrer jüngst angewand- spürbar zugenommen. Der Saldo aus Zuzü- ten Schätzmethodik abweichen. So ziehen wir gen und Fortzügen ist von rund 130 000 Perso- einen weiter in die Vergangenheit reichenden nen im Jahr 2010 auf 430 000 im Jahr 2013 ge- Stützzeitraum zur Schätzung heran und ver- stiegen. Im vergangenen Jahr sind bis August wenden zur Ausweitung des Stützzeitraums am (jüngere Zahlen liegen noch nicht vor) bereits aktuellen Rand unsere aktuelle Kurzfristpro- 330 000 Personen per saldo nach Deutschland gnose (Boysen-Hogrefe et al. 2015). eingewandert. Es zeichnet sich daher eine abermals höhere Zuwanderung für das Ge- Der Wachstumsbeitrag des Kapitalstocks samtjahr 2014 ab; wir rechnen mit einem Wan- nimmt spürbar zu. Der gesamtwirtschaftliche derungssaldo von 480 000 Personen. Kapitalstock wird etwas zügiger ausgeweitet als in den beiden Vorjahren. Maßgeblich ist hier der Politische und wirtschaftliche Faktoren ste- prognostizierte Investitionsaufschwung. Dieser hen hinter der stark gestiegenen Zuwande- übersetzt sich direkt in einen Aufbau des Kapi- rung. Zum einen sind in den Jahren 2011 und talstocks, da es annahmegemäß zu keinen grö- 2014 die Freizügigkeitsbeschränkungen für Ar- ßeren Ausschlägen bei den Abschreibungen beitnehmer aus zahlreichen osteuropäischen kommt. In dem Verfahren kann nicht unter- EU-Staaten weggefallen. Dies sorgte für eine schieden werden, wie nachhaltig die Investi- deutliche Zunahme der Einwanderung insbe- tionen sind. Sollte es beispielsweise in einem sondere aus Polen, Ungarn, Rumänien und monetären Boom zu Fehlinvestitionen kommen, Bulgarien. Zum anderen hatten sich die Ar- droht eine Überschätzung des Potenzials. beitsmarktperspektiven im übrigen Euroraum, Insgesamt haben die Veränderungen des Kapi- insbesondere in den südlichen Krisenländern, talstocks aber einen vergleichsweise geringen erheblich verschlechtert; dies gilt sowohl absolut Einfluss auf die Veränderungen des Potenzial- als auch relativ zum deutschen Arbeitsmarkt. In wachstums. der Folge nahm die Einwanderung aus den be- troffenen Ländern wie Italien, Spanien und Die totale Faktorproduktivität gewinnt im Griechenland deutlich zu. Es dürfte zudem zu Verlauf des Projektionszeitraums merklich einer Umlenkung der Wanderungsströme aus an Fahrt. Die totale Faktorproduktivität ist nicht anderen Ländern gekommen sein, da bei- beobachtbar und wird als Residuum errechnet spielsweise Bulgaren und Rumänen, die vor der und geglättet, gegeben die beiden Faktoren Krise noch bevorzugt nach Spanien und Italien Arbeit und Kapital, deren Produktionselas- gezogen waren, nun in den deutschen Arbeits- tizitäten und der gesamtwirtschaftlichen Aktivi- markt einwandern. tät. Gemeinhin wird die totale Faktorproduktivi- tät als Maß für den technischen Fortschritt In den kommenden Jahren dürfte die Zu- interpretiert. Es wäre aber vermessen, die wanderung zwar nachlassen, der Wande-
Kieler Konjunkturberichte Nr. 6 (2015|Q1) – Mittelfristprojektion für Deutschland 3 rungssaldo bleibt jedoch deutlich positiv. Abbildung 2: Die Perspektiven auf dem deutschen Arbeits- Komponenten des Arbeitsvolumens 2000–2019 markt bleiben wohl auf absehbare Zeit deutlich Prozent(punkte) 0,8 0,8 günstiger als in vielen anderen EU-Staaten, wenngleich sich dort die Lage weiter verbessern 0,6 0,6 dürfte. Wir erwarten vor diesem Hintergrund einen im Vergleich zum Vorjahr unveränderten 0,4 0,4 Wanderungssaldo (480 000 Personen). Danach 0,2 0,2 dürfte der Wanderungssaldo sinken. Wir unter- stellen, dass er bis zum Jahr 2018 auf 200 000 0,0 0,0 Personen zurückgeht und danach auf diesem Niveau verharrt; ein langfristiger Saldo von -0,2 -0,2 200 000 Personen entspricht auch der An- -0,4 -0,4 nahme W2 der 12. Koordinierten Bevölkerungs- vorausberechnung des Statistischen Bundes- -0,6 -0,6 amts. Die Zuwanderung kann nicht vollständig 2000 2004 2008 2012 2016 den demografisch bedingten Rückgang der Er- Partizipationsrate Arbeitszeit werbsbevölkerung kompensieren, so dass die Erwerbsbevölkerung NAIRU Erwerbsbevölkerung weiter schrumpfen wird. Arbeitsvolumen Unter der Annahme eines abnehmenden Jahresdaten. Arbeitsvolumen: Veränderung gegenüber dem Vor- Wanderungssaldos wird sich dieser Rückgang jahr in Prozent; Komponenten: Wachstumsbeitrag in Prozentpunk- ten. beschleunigen und somit das Wachstum des Produktionspotenzials zunehmend dämpfen Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.2; Berechnungen des IfW; grau hinterlegt: Projektion. (Abbildung 2). Auch die strukturelle Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt hat spürbar zur Stärkung des Der trendmäßige Anstieg der Partizipations- potenziellen Arbeitsvolumens beigetragen. rate hat das potenzielle Arbeitsvolumen in Seit der Umsetzung der Hartz-Reformen ist die den vergangenen Jahren ebenfalls gestärkt. strukturelle Arbeitslosenquote (NAIRU) von Die zunehmende Partizipationsrate geht auf schätzungsweise 8 Prozent auf derzeit 4,5 Pro- eine gestiegene Erwerbsbeteiligung insbeson- zent gesunken. Ohne die Einführung des flä- dere von Älteren und Frauen zurück. Die ge- chendeckenden, gesetzlichen Mindestlohns zu stiegene Erwerbsbeteiligung von Frauen spie- Beginn dieses Jahres würde der positive Re- gelt sich in einer Zunahme von Teilzeitarbeits- formeffekt über den mittelfristigen Projektions- plätzen wider. Mittelfristig dürfte die Partizipati- zeitraum langsam auslaufen, die NAIRU wäre onsrate die wichtigste – voraussichtlich sogar dementsprechend noch etwas gesunken. Die die einzige – Komponente sein, die das poten- Einführung des Mindestlohns erhöht für sich zielle Arbeitsvolumen für sich genommen er- genommen die NAIRU (Boysen-Hogrefe et al. höht. Die Einführung der „Rente mit 63“ im ver- 2014b: Kasten 1). Der Rückgang der NAIRU gangenen Sommer wirkt dem entgegen, da sie fällt daher geringer aus, was den Anstieg des die Erwerbsbeteiligung der entsprechenden Al- Arbeitsvolumens dämpft. Der negative Effekt terskohorte reduziert. Im gesamtwirtschaftlichen auf das Produktionspotenzial wird allerdings Durchschnitt werden der Anstieg der Par- dadurch etwas gemildert, dass die vom Min- tizipationsrate und somit letztlich das Potenzial- destlohn betroffenen Niedriglohnbezieher in der wachstum gedämpft. Regel unterdurchschnittliche Arbeitszeiten auf- weisen; die gesamtwirtschaftliche Arbeitszeit Der Rückgang der durchschnittlich geleiste- fällt somit etwas höher aus. ten Arbeitszeit je Erwerbstätigen wird das potenzielle Arbeitsvolumen weiter leicht
4 Institut für Weltwirtschaft – Prognosezentrum dämpfen. Die Arbeitszeit je Erwerbstätigen folgt auch das Welthandelsvolumen im Projektions- seit langer Zeit einem fallenden Trend. zeitraum nicht so stark wie zur Mitte des ver- Haupttreiber dieser Entwicklung ist die stetige gangenen Jahrzehnts zulegen. Wir erwarten je- Zunahme der Teilzeitbeschäftigung. So ist ihr doch, dass sich die in den vergangenen Jahren Anteil seit der Wiedervereinigung kontinuierlich ausgesprochen geringe Elastizität des Welt- von 18 auf 39 Prozent gestiegen. Die Dynamik handels bezüglich der globalen Produktion wie- hat sich in den vergangenen Jahren allerdings der etwas erhöhen wird. Neben strukturellen spürbar verlangsamt. Wir erwarten daher, dass Gründen (wie z.B. dem Ende des durch die sich der fallende Trend der durchschnittlichen Einbindung Chinas in die Weltwirtschaft be- Arbeitszeit je Erwerbstätigen im Projektions- dingten Globalisierungsschubs) sind wohl auch zeitraum weiter abflacht. zyklische Faktoren, die im Projektionszeitraum an Gewicht verlieren werden (etwa die anhal- Alles in allem wird der Zuwachs des poten- tende Konjunkturschwäche im Euroraum), für ziellen Arbeitsvolumens von Jahr zu Jahr die gedämpfte Entwicklung verantwortlich.1 geringer ausfallen und schließlich zum Er- liegen kommen. Jenseits der mittleren Frist ist Die wirtschaftliche Expansion in den fortge- durch den demografischen Wandel ein Rück- schrittenen Volkswirtschaften wird in die- gang des Arbeitsvolumens angelegt. Dieser sem und im nächsten Jahr an Dynamik ge- könnte durch geeignete Politikmaßnahmen (z.B. winnen, in den Jahren danach aber wieder höhere Erwerbstätigkeit Älterer) zumindest etwas an Schwung verlieren. In den Verei- weiter in die Zukunft verschoben werden nigten Staaten und im Vereinigten Königreich (Bachmann et al. 2013). haben Unternehmen und Haushalte erhebliche Fortschritte bei der Konsolidierung ihrer Schul- denpositionen gemacht, so dass die niedrigen Zinsen inzwischen zunehmend Wirkung entfal- Gesamtwirtschaftliche ten und die Konjunktur sich am Beginn eines Entwicklung bis zum Jahr 2019 kräftigen Aufschwungs befindet. Vor diesem Hintergrund wird die Geldpolitik sukzessive ih- ren Expansionsgrad verringern. Die Zinsen dürften in beiden Ländern allmählich bis auf ein Weltwirtschaftliches Umfeld neutrales Niveau angehoben werden. Gleich- zeitig dürfte die in den vergangenen Jahren im Die Weltwirtschaft expandiert in den kom- Zuge des massiven Kaufs von Anleihen ent- menden fünf Jahren beschleunigt, aber ohne standene Liquidität nach und nach verringert großen Schwung. Die Projektion der mittelfris- werden, vermutlich vor allem dadurch, dass fäl- tigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in lig werdende Papiere nicht ersetzt werden. Deutschland erfolgt unter der Setzung eines Hinzu kommt, dass die Anregungen vom niedri- unveränderten nominalen effektiven Wechsel- geren Ölpreis auslaufen. In der Folge rechnen kurses. Außerdem wird angenommen, dass sich wir für die Jahre am Ende des Projektionszeit- die realen Rohstoffpreise im weiteren Projek- raums mit einer Abschwächung der Konjunktur tionszeitraum nicht ändern. Demzufolge erhöht in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten sich der nominale Ölpreis bis 2019 annahme- Königreich. In Japan ist eine spürbare Be- gemäß sukzessive auf knapp 80 US-Dollar. Die schleunigung des Potenzialwachstums ange- Weltproduktion wird nach unserer Einschätzung sichts wenig überzeugender Strukturreformen in den Jahren 2015 bis 2019 im Durchschnitt (Gern et al. 2015: Kasten 2) nicht in Sicht. Zu- mit einer Rate von 3,7 Prozent zunehmen (Ta- dem werden Maßnahmen zur Begrenzung der belle 1). Diese Rate entspricht etwa dem län- gerfristigen Durchschnitt und ist erheblich nied- ____________________ riger als in den Jahren des weltwirtschaftlichen 1 Für eine Analyse der längerfristigen Entwicklung Booms vor der Finanzkrise. Entsprechend wird des Welthandels siehe Gern et al. (2014: Kasten 1).
Kieler Konjunkturberichte Nr. 6 (2015|Q1) – Mittelfristprojektion für Deutschland 5 Tabelle 1: Weltproduktion und Welthandel 2013–2019 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Bruttoinlandsprodukt Vereinigte Staaten 2,2 2,4 3,0 3,5 3,0 2,2 2,0 Japan 1,6 0,0 0,8 1,4 1,5 0,5 1,0 Euroraum -0,4 0,9 1,4 1,8 2,5 2,5 2,2 Vereinigtes Königreich 1,7 2,6 2,8 2,5 2,5 2,0 2,0 Fortgeschrittene Länder insgesamt 1,4 1,9 2,3 2,7 2,6 2,1 1,9 China 7,7 7,4 7,0 6,7 6,5 6,0 5,5 Lateinamerika 2,5 0,9 1,3 2,3 3,5 3,5 3,5 Indien 6,4 7,2 7,4 7,4 7,0 7,0 7,0 Ostasien 5,2 4,5 5,2 5,2 5,5 5,5 5,5 Russland 1,3 0,4 -3,0 0,5 2,5 2,0 2,0 Weltwirtschaft insgesamt 3,4 3,5 3,7 4,0 3,9 3,5 3,4 Nachrichtlich: Welthandel 3,0 3,3 4,0 5,0 6,0 5,5 5,0 Ölpreis (US-$/Barrel) 108,8 98,9 65,1 74,3 75,7 77,2 78,8 Bruttoinlandsprodukt, Welthandel: Volumen, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent. Ostasien: ohne China, Indien und Japan. Quelle: IMF, International Financial Statistics; OECD, Main Economic Indicators; eigene Berechnungen; grau hinterlegt: Projektion des IfW. Staatsverschuldung die Aktivität in den Jahren Abbildung 3: nach 2016 dämpfen. Auch hier dürfte die Pro- Mittelfristiges Wachstum der Weltwirtschaft 1994– duktion gegen Ende des Projektionszeitraums 2019 kaum schneller expandieren als das Produkti- Prozent 6 onspotenzial. Im Euroraum wird der Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik angesichts der Welt insgesamt 5 vorerst weiter geringen konjunkturellen Dynamik und der besonders hohen Unterauslastung der 4 gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten erst ver- gleichsweise spät erfolgen. Der Konjunkturauf- 3 schwung dürfte sich hier bis zum Jahr 2017 ver- stärken. Insgesamt wird sich der Anstieg des 2 Fortgeschrittene Bruttoinlandsprodukts in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften Volkswirtschaften in den Jahren 2015–2019 auf 1 jahresdurchschnittlich 2,3 Prozent belaufen. Dies wäre der höchste Zuwachs in einem 5-Jah- 0 res-Zeitraum seit mehr als einem Jahrzehnt, 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 wenngleich immer noch weniger als in den Jah- Jahresdaten, preisbereinigt; Veränderung gegenüber dem Vor- ren vor der Finanzkrise (Abbildung 3). jahr, nachlaufende 5-Jahresdurchschnitte. Quelle: IMF, World Economic Outlook Database; grau Die weltwirtschaftliche Dynamik wird durch hinterlegt: Prognose des IfW. die Schwellenländer gedämpft. Die weltwirt- schaftliche Expansion wird weiterhin zum über- wiegenden Teil von den Entwicklungs- und insgesamt weiterhin wesentlich höher ist als in Schwellenländern getragen werden. Allerdings den fortgeschrittenen Volkswirtschaften, zeich- gehen von dieser Seite kaum zusätzliche Im- net sich für die kommenden Jahre ein eher ab- pulse aus. Auch wenn das Trendwachstum dort nehmendes Expansionstempo ab. Vor allem
6 Institut für Weltwirtschaft – Prognosezentrum China befindet sich nach zwei Jahrzehnten sehr ternationalen Finanzmärkten kommt, etwa plötz- raschen Wachstums inzwischen offenbar auf lichen ausgeprägten Veränderungen der Kapi- einem deutlich niedrigeren Wachstumspfad. Wir talströme und Wechselkurse, verbunden mit rechnen für den Projektionszeitraum damit, Finanzmarktstress und potenziell beträchtlichen dass sich die Zuwachsrate des Bruttoinlands- Auswirkungen auf die Weltkonjunktur. produkts weiter, auf unter 6 Prozent, verlang- samt. Angesichts des inzwischen sehr hohen Anteils Chinas an der globalen Produktion von Monetäre Rahmenbedingungen und 16 Prozent, gerechnet nach Kaufkraftparitäten, finanzpolitische Ausrichtung bzw. knapp 13 Prozent auf der Basis von Marktwechselkursen, führt die Verlangsamung Die monetären Rahmenbedingungen werden des Trendwachstums in China zu einer spürba- die wirtschaftliche Expansion treiben. Ange- ren Verringerung auch des globalen Expansi- sichts der nur moderaten konjunkturellen Erho- onstempos. Gelingt es nicht, das Wachstum der lung im Euroraum und niedriger Inflations- chinesischen Wirtschaft auf eine nachhaltige erwartungen dürfte die EZB ihren sehr expansi- Grundlage zu stellen, resultieren daraus erheb- ven Kurs in Form der Nullzinspolitik und der liche Gefahren für die Weltwirtschaft. Für La- „Quantitativen Lockerung“ noch einige Zeit bei- teinamerika und Russland erwarten wir nach behalten. Da die konjunkturelle Lage und die der in diesem Jahr sehr schwachen Entwicklung Verschuldung von Unternehmen und Haushal- zwar eine Belebung der Konjunktur, die mittel- ten in Deutschland günstiger bzw. geringer ist fristigen Aussichten sind allerdings von gesun- als im übrigen Euroraum, dürfte der Kurs der kenen Rohstoffpreisen und beträchtlichen EZB hier besonders stimulierend wirken und ei- Strukturproblemen überschattet. Verbessert ha- nen Boom befeuern. Im Verlauf der mittleren ben sich hingegen die Perspektiven für Indien, Frist wird die Geldpolitik wohl zwar wieder ihren wo die Geldpolitik stärker stabilitätsorientiert ist Expansionsgrad reduzieren, doch dürfte sie, da und die Regierung einen stärkeren Fokus auf sie an der konjunkturellen Situation im gesam- wachstumsorientierte Reformen legt. ten Euroraum ausgerichtet ist, aus deutscher Sicht nahezu im gesamten Projektionszeitraum Erhebliche Risiken für das außenwirtschaft- sehr expansiv wirken. liche Umfeld in der mittleren Frist sind mit dem bevorstehenden Ausstieg aus der ultra- Die Finanzpolitik wird in den kommenden expansiven Geldpolitik verbunden. Mittelfris- Jahren leicht expansiv ausgerichtet sein. Die tig sind mit der extrem expansiven Geldpolitik günstige Lage auf der Einnahmenseite der Ge- der vergangenen Jahre, welche die Zinsen nun bietskörperschaften dürfte in den kommenden schon für lange Zeit auf historisch niedrigem Ni- Jahren zunächst anhalten. Da die Vorgaben der veau hält, beträchtliche Stabilitätsrisiken ver- Schuldenbremse angesichts derzeitiger struktu- bunden. Zum einen kann die Aufblähung der reller Überschüsse dem nicht entgegenstehen, Bilanzen der Zentralbanken dazu führen, dass wird dies für Mehrausgaben in der mittleren letztlich das Vertrauen in den Willen oder in die Frist sorgen. Die Finanzpolitik dürfte somit ex- Fähigkeit der Geldpolitik, die Inflation auf mitt- pansiv ausgerichtet sein. Insbesondere die In- lere Sicht niedrig zu halten, verlorengeht. Zum vestitionsausgaben werden spürbar zulegen. anderen steigt die Gefahr von negativen Ne- Gegen Ende des Projektionszeitraums dürften benwirkungen für die Finanzstabilität und das dann die Spielräume der Finanzpolitik ange- Produktionspotenzial, je länger diese Politik sichts der Zinswende und des demografischen verfolgt wird. Von daher ist es angezeigt, den Wandels enger werden, so dass der Expansi- geldpolitischen Kurs so rasch wie möglich zu onsgrad dann wieder sinken dürfte. normalisieren. Allerdings birgt auch die Abkehr von den nichtkonventionellen Maßnahmen das Risiko, dass es zu Turbulenzen an den in-
Kieler Konjunkturberichte Nr. 6 (2015|Q1) – Mittelfristprojektion für Deutschland 7 Deutschland expandiert mittelfristig in vielen der krisengeplagten fortgeschrittenen die Hochkonjunktur Volkswirtschaften – so unsere Prognose – nun wieder Tritt fassen wird. Schließlich sind von- seiten der Finanzpolitik zusätzliche Impulse zu Deutschland steht am Beginn einer ausge- prägten Expansionsphase. Die Konjunktur in erwarten, da die kräftig sprudelnden Steuer- Deutschland hat wieder Tritt gefasst. Nachdem einnahmen für zusätzliche Ausgabenprogram- das Bruttoinlandsprodukt bereits im Jahr 2014 me genutzt werden dürften. mit 1,6 Prozent rascher als das Potenzial ex- Die dynamische Bautätigkeit verlängert den pandierte, dürfte sich der Produktionsanstieg im Investitionszyklus. Die Ausrüstungsinvestitio- laufenden Jahr auf eine Rate von 1,8 Prozent nen werden voraussichtlich vor allem aufgrund beschleunigen (Tabelle 2). Die Produktions- zyklischer Faktoren ab dem kommenden Jahr lücke wird im laufenden Jahr in etwa geschlos- kräftig expandieren (Tabelle 3). So ist die Inves- sen sein (Abbildung 4). Vieles spricht dafür, titionstätigkeit der Unternehmen in der Regel dass sie sich in den kommenden Jahren deut- dann besonders ausgeprägt, wenn die Kapazi- lich ausweitet und die Expansionsphase im tätsauslastung ihr normales Niveau übersteigt Vergleich zu früheren Zyklen besonders ausge- und sich die Absatz- und Ertragserwartungen prägt sein wird. Maßgeblich ist, dass die mone- spürbar aufhellen. Mit dem Nachlassen der tären Rahmenbedingungen voraussichtlich steigenden Auslastung der Produktionskapa- noch auf Jahre hinaus anregend auf die Kon- zitäten dürfte die Investitionstätigkeit – so die junktur wirken werden. Hinzu kommt, dass die Erfahrungen mit früheren Investitionszyklen – anhaltend günstige Entwicklung am Arbeits- wieder spürbar an Fahrt verlieren (Abbildung 5). markt die Konsum- und Investitionsneigung der Dies spricht für ein Abflauen der auf Kapazi- privaten Haushalte weiter stimulieren dürfte. tätserweiterungen gerichteten Investitionstätig- Ferner werden wohl vorerst noch zusätzliche keit ab dem Jahr 2018. Allerdings dürften sich Impulse von der Belebung der Weltwirtschaft die Bruttoanlageinvestitionen nicht so ausge- ausgehen, insbesondere da die Konjunktur in Tabelle 2: Verwendung des Bruttoinlandsproduktes 2013–2019 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 in Vorjahrespreisen Bruttoinlandsprodukt 0,1 1,6 1,8 2,0 2,5 2,1 1,2 Letzte Inländische Verwendung 0,7 1,3 2,1 2,5 2,8 2,5 1,7 Private Konsumausgaben 0,8 1,2 2,7 2,2 2,3 2,5 2,1 Konsumausgaben des Staates 0,7 1,1 1,6 1,1 1,2 1,2 1,1 Bruttoanlageinvestitionen 0,2 1,7 0,7 5,0 5,8 3,6 1,4 Vorratsveränderung (Expansionsbeitrag) 0,2 -0,4 -0,4 -0,2 0,0 0,1 0,1 Außenhandel (Expansionsbeitrag) -0,5 0,4 -0,1 -0,3 -0,1 -0,2 -0,4 Exporte 1,6 3,9 5,6 6,3 7,0 5,7 4,6 Importe 3,1 3,4 6,8 8,3 8,5 7,2 6,3 in jeweiligen Preisen Bruttoinlandsprodukt 2,2 3,4 3,9 4,1 5,0 4,7 4,0 Letzte Inländische Verwendung 2,2 2,6 3,1 4,3 5,2 5,1 4,5 Private Konsumausgaben 2,1 2,1 3,0 3,5 4,6 5,1 4,9 Konsumausgaben des Staates 3,8 3,7 4,5 4,1 4,2 4,3 4,3 Bruttoanlageinvestitionen 0,8 4,5 4,4 7,6 7,4 5,3 3,2 Vorratsveränderung (Mrd. Euro) -22,3 -32,8 -46,1 -53,6 -53,9 -52,4 -51,2 Außenbeitrag (Mrd. Euro) 163,3 189,4 218,8 221,6 225,1 224,8 217,1 Exporte 1,4 3,6 5,2 6,6 8,4 7,3 6,0 Importe 1,4 1,8 3,5 7,6 9,6 8,5 7,4 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent. Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 4; grau hinterlegt: Projektion des IfW.
8 Institut für Weltwirtschaft – Prognosezentrum Tabelle 3: Anlageinvestitionen 2013–2019 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Anlageinvestitionen -0,6 3,4 2,7 5,7 5,2 2,9 0,9 Unternehmensinvestitionen -1,3 2,9 2,6 6,6 5,9 2,7 -0,1 Ausrüstungen -2,4 4,3 4,3 9,5 7,8 2,6 -2,0 Wirtschaftsbau -2,1 2,0 0,0 4,3 3,0 2,0 1,2 Sonstige Anlagen 1,3 1,2 1,8 3,3 4,5 3,4 2,5 Wohnungsbau 0,6 4,1 3,8 3,6 4,1 3,4 2,9 Öffentlicher Bau 1,6 4,6 -0,9 5,7 3,1 3,0 2,2 Nachrichtlich: Bauinvestitionen -0,1 3,6 2,1 4,0 3,7 3,0 2,3 Preisbereinigt; Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent. Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.2; grau hinterlegt: Projektion des IfW. Abbildung 4: Abbildung 5: Potenzial und Produktion 1991–2019 Bruttoanlageinvestitionen 1992–2019 Prozent Prozent Mrd. Euro Prozent 28 10 3100 5 Bruttoinlandsprodukt 8 4 Quote 2900 Produktionslücke 23 (rechte Skala) 3 6 4 2 2700 18 2 1 0 2500 0 13 -2 -1 Veränderung 2300 (rechte Skala) -4 -2 8 -6 Potenzial -3 2100 Produktionslücke 3 -8 -4 (rechte Skala) -10 1900 -5 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2015 2018 -2 -12 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 Jahresdaten; Bruttoinlandsprodukt, Potential: preisbereinigt (ver- kettete Volumenwerte, Referenzjahr 2010). Jahresdaten; Quote, Veränderung: Bruttoanlageinvestitionen; Quote: nominal, Anteil am Bruttoinlandsprodukt; Veränderung: Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe preisbereinigt. 1.2; Berechnungen des IfW; grau hinterlegt: Projektion des IfW. Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.2; Berechnungen des IfW; grau hinterlegt: Projektion des IfW. prägt wie in früheren Zyklen verlangsamen, da die Dynamik bei der Bautätigkeit wohl für einen Die Impulse aus dem Ausland halten noch ungewöhnlich langen Zeitraum hoch bleiben einige Zeit an. In vielen fortgeschrittenen wird. Dafür spricht vor allem, dass die privaten Volkswirtschaften haben hohe Verschuldungs- Wohnungsbauinvestitionen aufgrund der für den positionen und strukturelle Probleme die wirt- gesamten Projektionszeitraum günstigen Finan- schaftliche Entwicklung im Anschluss an die zierungskonditionen sowie der anhaltend hohen globale Finanzkrise gebremst. In vielen Ländern Einkommenszuwächse wohl weiterhin robust des Euroraums ist es im Jahr 2012 im Zuge der zulegen werden. Schuldenkrise sogar zu einer abermaligen Rezession gekommen. Hier wird die Konjunktur
Kieler Konjunkturberichte Nr. 6 (2015|Q1) – Mittelfristprojektion für Deutschland 9 im Verhältnis zur deutschen Konjunktur wohl Allerdings dürften nicht alle in Aussicht gestell- erst verzögert an Fahrt aufnehmen und im ten Mittel zu höheren Investitionsvolumen füh- Vergleich zu früheren Zyklen noch relativ lange ren. Zum einen ist damit zu rechnen, dass es Impulse für die deutschen Ausfuhren liefern. In auf Seiten von Ländern und Kommunen zu Mit- unserer Projektion verlangsamt sich der Anstieg nahmeeffekten kommt, und zum anderen dürfte der Exporte erst ab dem Jahr 2018 allmählich es gerade mit Blick auf nur vorübergehende „In- wieder. vestitionsoffensiven“ zu deutlichen Preiseffekten kommen. Insgesamt wird die Ausweitung der Der private Konsum behält sein hohes Ex- öffentlichen Investitionen den seit 15 Jahren zu pansionstempo bei. Aufgrund der anhaltend verzeichnenden Verfall des öffentlichen Kapital- günstigen Entwicklung am Arbeitsmarkt mit stocks voraussichtlich nicht stoppen, sondern steigender Beschäftigung und robusten Lohn- lediglich verlangsamen (Kasten 1). zuwächsen werden auch die real verfügbaren Einkommen weiterhin kräftig zulegen. Vor die- Der Aufschwung ist vor allem durch bin- sem Hintergrund dürfte sich die Konsumnei- nenwirtschaftliche Faktoren geprägt. Auf- gung der privaten Haushalte erhöhen und zu- grund der günstigen Lage am Arbeitsmarkt und sammengenommen mit den ausgesprochen den anhaltenden Impulsen von monetärer Seite günstigen Finanzierungsbedingungen auch die ist der derzeitige Aufschwung deutlich stärker Kreditaufnahme für Konsumzwecke anregen. von binnenwirtschaftlicher Seite geprägt als Insgesamt rechnen wir damit, dass der private frühere Aufschwünge (Abbildung 6). Dazu trägt Konsum in den kommenden Jahren mit Raten freilich auch bei, dass die Exporte nicht mehr von über 2 Prozent expandieren wird. ganz so dynamisch expandieren dürften, da sich das Potenzialwachstum nicht nur in vielen Das Volumen des Staatskonsums dürfte fortgeschrittenen Volkswirtschaften, sondern vergleichsweise moderat zulegen. Zum einen auch in vielen Schwellenländern etwas verlang- ist nicht mit einer erheblichen Aufstockung der samt hat. Aus diesen Gründen rechnen wir da- Personalzahlen auf Seiten der Gebietskörper- mit, dass die Einfuhren über den gesamten schaften zu rechnen und zum anderen dürften Projektionszeitraum hinweg mit höheren Raten die sozialen Sachleistungen zwar, bedingt expandieren werden als die Ausfuhren. In der durch die Alterung der Gesellschaft, anziehen, Folge wird der Außenhandel rein rechnerisch doch rechnen wir nicht mit Leistungsauswei- negativ zum Zuwachs des Bruttoinlandspro- tungen im größeren Umfang. Hintergrund ist die dukts beitragen. hohe Preisdynamik in diesem Bereich, die sich in den kommenden Jahren fortsetzen dürfte, so Ab dem kommendem Jahr werden die Pro- dass die Spielräume der Gesetzlichen Kranken- duktionskapazitäten mehr und mehr über- und Pflegeversicherung trotz deutlicher Zu- dehnt. Aufgrund der hohen konjunkturellen Dy- wächse bei den Einnahmen wohl gering bleiben namik wird das Bruttoinlandsprodukt über meh- werden. rere Jahre hinweg mit höheren Raten zulegen als das Produktionspotenzial, so dass sich die Die öffentlichen Bauinvestitionen werden Produktionslücke mehr und mehr öffnet. Wir sich in der mittleren Frist deutlich beschleu- rechnen erst für das Ende des Projektionszeit- nigen. Maßgeblich sind die Investitionspakete raums damit, dass sich der Zuwachs des Brutto- des Bundes, wie die jüngst vorgestellte „Investi- inlandsprodukts wieder spürbar verlangsamt – tionsoffensive“ und das für das Jahr 2017 ge- vor allem aufgrund einer zyklischen Verlangsa- plante Bundesteilhabegesetz, welches gerade mung bei den Ausrüstungsinvestitionen und ei- die Kommunen, die angesichts hoher Sozial- ner sich abschwächenden Weltkonjunktur. Die ausgaben kaum finanzielle Spielräume für In- Produktionslücke wird dann voraussichtlich mit vestitionen haben, merklich entlasten soll und knapp 3 Prozent ihr höchstes Niveau seit der so deren Investitionstätigkeit stimulieren dürfte. Wiedervereinigung erreicht haben.
10 Institut für Weltwirtschaft – Prognosezentrum Kasten 1: Zur Entwicklung des öffentlichen Kapitalstocks – Ein Update Im Frühjahr 2013 stellten wir im Rahmen der Mittel- Abbildung K1-1: fristprojektion erstmals auch die Fortschreibung des Ausgabenanteile der Gebietskörperschaften 1991– öffentlichen Kapitalstocks vor (Boysen-Hogrefe et al. 2013 2013: Kasten 1). Anlass war die um die Jahrtau- Prozent Prozent sendwende einsetzende Erosion des öffentlichen 25 25 Sachanlagevermögens, die in der wirtschaftspoliti- Rechenstand 2013 Rechenstand 2014 schen Diskussion um die Infrastrukturqualität – ins- besondere im Bereich der Verkehrsinfrastrukturen – distributiv 20 20 zunehmend als Problem erkannt wurde. In der im vergangenen Jahr vollzogenen Generalrevision der 15 Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen wurde un- 15 ter anderem der Investitionsbegriff neu gefasst. Ins- besondere werden seitdem Ausgaben für Forschung 10 und Entwicklung als Investitionen aktiviert; auch militärische Ausrüstungsgüter fallen nun unter die 10 investiv öffentlichen Investitionen. In der Folge hat sich die 5 Investitionsquote in den Haushalten der Gebietskör- perschaften merklich erhöht (Abbildung K1-1). Das 5 allgemeine Bild im Trend rückläufiger investiver Aus- 0 gabenanteile bei gleichzeitig zunehmenden distribu- Nettoinvestitionen tiven Ausgabenanteilen bleibt hiervon jedoch unbe- 0 -5 rührt, auch wenn die Stabilisierung der Investitions- 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 quote ab dem Jahr 2005 nach neuer Rechnung et- Jahresdaten; Anteil an den Gesamtausgaben, konsolidiert; was klarer ausfällt. investiv: Bruttoinvestitionen und Investitionszuschüsse; distri- Da der nunmehr erweiterte Investitionsbegriff im butiv: monetäre Sozialleistungen und soziale Sachleistungen; ESVG 2010 zur Beurteilung der Kapitalstockent- Nettoinvestitionen: gesamtstaatlich. wicklung hinsichtlich der Infrastrukturqualität weniger Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe gut geeignet ist, weisen wir fortan den Bestand an 1.4; Berechnungen des IfW. Nichtwohnbauten des öffentlichen Sektors aus und schreiben diesen entsprechend den in unserer Mit- Abbildung K1-2: telfristprojektion eingestellten Investitionen unter Be- Öffentlicher Kapitalstock 1991–2019 rücksichtigung der Abschreibungen fort (Abbildung Mrd. Euro Mrd. Euro K1-2). In Anlehnung an die bisherige Vorgehens- 20 1080 weise wird weiterhin das preisbereinigte Nettoanla- gevermögen als verkettete Volumenwerte ausgewie- 1060 15 sen. In dem so abgegrenzten Kapitalstock machen Tiefbauten rund 57 Prozent aus, von denen gut die 1040 Hälfte auf das Straßennetz entfällt. 10 Der Befund eines seit dem Jahr 2001 erodieren- 1020 den öffentlichen Kapitalstocks hat nach dieser Rech- 5 nung weiterhin Bestand. Gemäß den amtlichen An- 1000 gaben, die bis in das Jahr 2013 reichen, ist der Ka- 0 pitalstock bereits auf das Niveau des Jahres 1994 980 zurückgefallen. Auch wenn die Investitionshaushalte im Zuge der Infrastrukturdebatte zuletzt etwas auf- -5 960 gestockt wurden, so wird sich der Verfall öffentlicher Nichtwohnbauten im Projektionszeitraum fortsetzen. -10 940 Im Jahr 2019 dürfte der Kapitalstock dann nur noch 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 leicht über dem Niveau des Jahres 1992 liegen. Es Kapitalstock (rechte Skala) Nettoinvestitionen zeichnet sich allerdings ab, dass sich das Erosions- Jahresdaten; Kapitalstock: Nettoanlagevermögen des Staates, tempo im Laufe des Projektionszeitraums entschleu- Nichtwohnbauten, preisbereinigt (Referenzjahr 2010); Netto- investitionen: in jeweiligen Preisen. nigt. So dürften nach derzeitigem Stand die Brutto- investitionen im Jahr 2019 nahezu ausreichen, um Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.4 den Verschleiß auszugleichen. und Anlagevermögen nach Sektoren (Arbeitsunterlage); Berechnungen des IfW; grau hinterlegt: Projektion des IfW.
Kieler Konjunkturberichte Nr. 6 (2015|Q1) – Mittelfristprojektion für Deutschland 11 Abbildung 6: zurück. Die Erwerbslosenquote nach Definition Verwendungsseitige Expansionsbeiträge 2000–2019 der Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnungen er- reicht sogar ein Niveau von 2,7 Prozent, womit 6,0 Prozent(punkte) sie unterhalb der strukturellen Erwerbslosen- 4,0 quote (NAIRU) liegen wird. Der weitere Rück- gang der Arbeitslosigkeit wird somit zunehmend 2,0 der Hochkonjunktur geschuldet sein, wodurch die Anspannungen am Arbeitsmarkt deutlich 0,0 steigen werden. Eine Erwerbslosenquote von -2,0 2,7 Prozent sollte allerdings nicht ohne weiteres mit Vollbeschäftigung gleichgesetzt werden. Die -4,0 Definition von Erwerbslosigkeit gemäß den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ent- -6,0 spricht der ILO-Definition, wonach eine Person -8,0 bereits bei einer Wochenarbeitszeit von nur 2000 2004 2008 2012 2016 einer Stunde nicht mehr als erwerbslos gilt. Außenhandel Lager Nach Definition der Bundesagentur für Arbeit Anlagen Konsum gilt eine Person erst ab einer Wochenarbeitszeit BIP von 15 Stunden nicht mehr als arbeitslos. Jahresdaten, preisbereinigt; BIP: Veränderung gegenüber dem Vorjahr; Komponenten: Expansionsbeitrag in Prozentpunkten. Die zunehmende Anspannung auf dem Arbeitsmarkt wird sich in stärker steigenden Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.2; grau hinterlegt: Projektion des IfW. Löhnen niederschlagen. Nachdem im kom- menden Jahr der Lohnanstieg durch den Weg- fall des Mindestlohneffekts noch geringer aus- Die Beschäftigung bleibt mittelfristig auf- fallen wird als in diesem Jahr, wird er sich in der wärtsgerichtet. Die Arbeitsnachfrage wird im Folge zunehmend beschleunigen, sobald die Zuge der Hochkonjunktur und aufgrund des Arbeitslosigkeit aufgrund der konjunkturellen weiterhin günstigen Verhältnisses von Produkti- Überauslastung ihr strukturelles Niveau unter- vität und realen Lohnkosten weiter steigen. Im schreitet. Gegen Ende des Projektionszeitraums Verlauf des Projektionszeitraums dürfte das Ar- dürften die Effektivverdienste mit Raten von beitsvolumen dabei das bisherige gesamtdeut- über 4 Prozent so stark steigen wie seit Anfang sche Rekordniveau aus dem Jahr 1991 über- der 1990er Jahre nicht mehr. Die nominalen schreiten (Tabelle 4). Die Arbeitsleistung wird Lohnstückkosten werden sich ebenfalls spürbar aber von deutlich mehr Menschen erbracht als beschleunigen, auch weil die Arbeitsprodukti- damals. Die Zahl der Erwerbstätigen, die schon vität in der fortgeschrittenen Phase der Hoch- seit einigen Jahren von Rekord zu Rekord eilt, konjunktur wieder schwächeln dürfte. Nichts- wird dementsprechend weiter spürbar zuneh- destotrotz werden die Lohnstückkosten in realer men. Hingegen wird die Pro-Kopf-Arbeitszeit Rechnung überwiegend sinken, da die allge- gemäß ihrem langjährigen fallenden Trend wohl meine Preisentwicklung (gemessen am Deflator weiter abnehmen, wenngleich mit geringerem des Bruttoinlandsprodukts) spürbar an Fahrt Tempo. gewinnen wird. Die Anspannungen am Arbeitsmarkt nehmen Angesichts stark überausgelasteter Kapazi- spürbar zu. Im Zuge der Beschäftigungsaus- täten wird sich der Preisauftrieb merklich weitung wird die Arbeitslosigkeit – wenn auch verstärken. Die Teuerungsrate für die privaten unterproportional – weiter sinken. Die Arbeitslo- Verbraucher dürfte sich unserer Mittefristprojek- senquote nach Definition der Bundesagentur für tion zufolge der 3-Prozent-Marke nähern. Der Arbeit geht bis zum Jahr 2019 auf 5,0 Prozent
12 Institut für Weltwirtschaft – Prognosezentrum Tabelle 4: Arbeitsmarkt und Preisentwicklung 2013–2019 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Absolute Werte Arbeitsvolumen (Mill. Stunden) 57 608 58 476 59 127 59 590 60 127 60 608 61 033 Erwerbstätige (Tsd. Pers.) 42 281 42 652 42 989 43 334 43 813 44 252 44 651 Arbeitszeit (Stunden) 1 363 1 371 1 375 1 375 1 372 1 370 1 367 Arbeitslose, BA (Tsd. Pers.) 2 949 2 898 2 795 2 713 2 515 2 356 2 237 Quote (%) 6,9 6,7 6,4 6,2 5,7 5,3 5,0 Erwerbslose, ILO (Tsd. Pers.) 2 175 2 090 1 984 1 854 1 607 1 398 1 229 Quote (%) 4,9 4,7 4,4 4,1 3,5 3,1 2,7 Effektivverdienste (Euro/h) 23,8 24,3 25,0 25,6 26,5 27,5 28,8 Bruttolöhne (Mrd. Euro) 1 163,3 1 207,7 1 263,0 1 305,9 1 363,2 1 431,0 1 507,6 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent Arbeitsvolumen -0,3 1,5 1,1 0,8 0,9 0,8 0,7 Erwerbstätige 0,6 0,8 0,8 0,8 1,1 1,0 0,9 Arbeitszeit -0,9 0,6 0,3 -0,0 -0,2 -0,2 -0,2 Arbeitsproduktivität (Stundenbasis) 0,4 0,1 0,7 1,2 1,6 1,2 0,5 Effektivverdienste 2,8 1,8 3,1 2,5 3,3 4,0 4,5 Bruttolöhne 3,0 3,8 4,6 3,4 4,4 5,0 5,4 BIP-Deflator 2,1 1,7 2,1 2,1 2,4 3,0 2,9 Verbraucherpreise 1,5 0,9 0,1 1,5 2,4 2,7 2,9 Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.2; grau hinterlegt: Projektion des IfW. jährliche Anstieg des Deflators des Brutto- Aufgrund der für Deutschland sehr expansi- inlandsprodukts, welcher bereits seit zwei Jah- ven Geldpolitik sind die Risiken für krisen- ren über der Inflationsrate liegt, wird sich eben- hafte Entwicklungen besonders hoch. Das falls beschleunigen. Damit verteuert sich die mit einem Boom einhergehende Risiko ist für Produktion in Deutschland so stark wie seit gut Deutschland derzeit besonders ausgeprägt, da 20 Jahren nicht mehr. Da die Konjunktur und das anhaltende Niedrigzinsumfeld die Fehlver- der Preisauftrieb im übrigen Euroraum weiterhin wendung von Kapital zunehmend wahrschein- deutlich schwächer ausfallen werden, wird die lich macht. So sind an den Immobilienmärkten Geldpolitik der anziehenden Inflation in bereits mancherorts erste Anzeichen für Über- Deutschland nicht energisch entgegentreten treibungen zu erkennen. Sollte nun auch noch können. die Kreditvergabe spürbar anspringen, so wür- den sich die systemischen Risiken für die deut- Die Risiken für einen wirtschaftlichen Ein- sche Wirtschaft zusehends erhöhen. Für unsere bruch erhöhen sich. Mit der zunehmenden Mittelfristprojektion haben wir unterstellt, dass Überauslastung erhöht sich auch das Rück- sich diese absehbaren Risiken für die deutsche schlagpotenzial für die deutsche Wirtschaft, Wirtschaft nicht in krisenhaften Entwicklungen denn jede deutliche Überauslastung ist natur- entladen. Solche Risiken bauen sich in der Re- gemäß nicht nachhaltig und muss früher oder gel über einen längeren Zeitraum auf, und es ist später durch eine Anpassungsrezession korri- nicht vorhersehbar, wann sie so groß geworden giert werden. Je ausgeprägter der Boom aus- sind, dass sie unweigerlich zu einer Krise füh- fällt, desto höher sind auch die Risiken für eine ren. Gleichwohl sollten solche Risiken zukünftig besonders tiefe Anpassungsrezession. Aus sta- sehr genau beobachtet werden. Erschwert wird bilitätspolitischen Überlegungen heraus stellt dies freilich dadurch, dass der Aufbau solcher sich eine Volkswirtschaft dadurch schlechter als Risiken nicht notwendigerweise stets dem glei- bei einer stetigeren Entwicklung. chen Muster folgt – beispielsweise über eine starke Kreditausweitung im Zusammenhang mit
Kieler Konjunkturberichte Nr. 6 (2015|Q1) – Mittelfristprojektion für Deutschland 13 einem Immobilienboom, so wie es vor der glo- strukturelle Ausgabenerhöhungen aufgewendet balen Finanzkrise zu beobachten war. werden. Die Finanzpolitik sollte diesen Risiken begegnen und sich nicht mit dem Erfüllen der Die Politik muss nicht tatenlos zusehen. Die Schuldenbremse zufrieden geben. Eine rasche Wirtschaftspolitik steht in den kommenden Jah- Reduktion der Schuldenstandsquote wäre eine ren vor gewaltigen Herausforderungen. So er- geeignete Risikovorsorge, um den Gefahren, höht sich in der Boomphase das Risiko, Maß- die sich aus einer monetären Expansion erge- nahmen zu beschließen, die das Potenzial- ben können, zu begegnen (Boysen-Hogrefe wachstum auf mittlere Sicht merklich schwä- 2014). Schließlich sollte die Wirtschaftspolitik chen, deren negative Auswirkungen kurzfristig den sich abzeichnenden systemischen Risiken jedoch durch die günstige konjunkturelle Ent- möglichst frühzeitig begegnen. Dafür böte es wicklung überdeckt werden. In jüngster Zeit sich vor allem an, geeignete makroprudenzielle wurden bereits einige solcher Maßnahmen (z.B. Maßnahmen zu ergreifen. Dabei sollte zunächst Mindestlohn oder Rente mit 63) umgesetzt. Maßnahmen der Vorrang gegeben werden, die Jede für sich genommen dürfte das Potenzial- eine geringe Eingriffsintensität aufweisen (und wachstum zwar nur leicht dämpfen. Sollte in mit geringen Nebenwirkungen verbunden wä- den kommenden Jahren diese Politik jedoch ren) und gleichzeitig das Finanzsystem insge- fortgesetzt werden, so wären die Reformerfolge samt stabiler machen, beispielsweise eine – früherer Jahre rasch wieder verspielt (Kooths auch über die im Basel-III-Regelwerk vorgese- 2014). Auch die Risiken für die Finanzpolitik er- henen Bestimmungen hinausgehende – Erhö- höhen sich in konjunkturellen Hochzeiten, da hung der Risikovorsorge des Finanzsystems konjunkturelle Mehreinnahmen allzu leicht als und eine Stärkung des Haftungsprinzips (Boy- dauerhaft angesehen und in der Folge für sen-Hogrefe et al. 2014a). Literatur Bachmann, R., S. Braun, A. Friedl, M. Giesecke, D. Groll, A. Kramer, A. Paloyo und A. Sachs (2013). Demografie und Wachstum: Die gesamtwirtschaftlichen Effekte einer höheren Erwerbstätigkeit Älterer. Zeitschrift für Wirtschaftspolitik 62 (3): 287–310. Boysen-Hogrefe (2014). Niedrige Zinsen und rasche monetäre Expansion: Was soll die Finanzpolitik tun? Kiel Policy Brief 75. Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Via Internet . Boysen-Hogrefe, J., K.-J. Gern, D. Groll, N. Jannsen, S. Kooths, M. Plödt, T. Schwarzmüller, B. van Roye und J. Scheide (2014a). Finanz- und Wirtschaftspolitik bei einer anhaltenden monetären Expansion. Kieler Beiträge zur Wirtschaftspolitik 5. Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Boysen-Hogrefe, J., K.-J. Gern, D. Groll, M. Kappler, S. Kooths und J. Scheide (2014b). Mittelfrist- projektion für Deutschland: Wirtschaftspolitik schwächt Produktionspotenzial. Institut für Welt- wirtschaft (Hrsg.), Deutsche Konjunktur im Frühjahr 2014. Kieler Diskussionsbeiträge 536/537. IfW, Kiel. Boysen-Hogrefe, J., D. Groll, N. Jannsen, S. Kooths, I. Pirschel, M. Plödt und M. Wolters (2015). Deutschland auf dem Weg in die Hochkonjunktur. Kieler Konjunkturberichte Nr. 5 (2015|Q1). Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Via Internet . Gern, K.-J., N. Jannsen, M. Plödt und J. Scheide (2014). Weltwirtschaftliche Expansion ohne Schwung. Institut für Weltwirtschaft (Hrsg.), Weltkonjunktur im Herbst 2014. Kieler Diskussions- beiträge 543/544. IfW, Kiel.
14 Institut für Weltwirtschaft – Prognosezentrum Gern, K.-J., N. Jannsen, S. Kooths und M. Plödt (2015). Weltkonjunktur zieht allmählich an. Kieler Konjunkturberichte Nr. 3 (2015|Q1). Institut für Weltwirtschaft, Kiel. Via Internet . Kooths, S. (2014). Zeitgespräch: Nahe am Eichstrich – kein Bedarf für Konjunkturprogramme, Wachstum braucht ordnungspolitische Reformen. Wirtschaftsdienst 94 (12): 847–850.
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