USEDOMER LITERATUR TAGE 2019 - "DENK ICH AN DEUTSCHLAND"
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Schirmherrin der Usedomer Literaturtage: Manuela Schwesig Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern 11.» USEDOMER Kulturpartner LITERATUR TAGE 2019 31.03.- 06.04 „DENK ICH AN DEUTSCHLAND“ Herta Donna Annett Martin Norbert Jaroslav Jenny Peter Müller Leon Renneberg Walser Lammert Rudiš Erpenbeck Sodann P R O G R A M M
Grußwort der Schirmherrin Liebe Literaturfreunde, Usedom wird immer mehr zu einer Kulturinsel. Die Literaturtage tragen in besonderer Wei- se dazu bei. Freuen wir uns auf ein abwechslungsreiches Programm mit Prominenten wie der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, der Schriftstellerlegende Martin Walser, dem Preisträger der Literaturtage von 2014 Jaroslav Rudiš oder dem ehemaligen Bundestags- präsidenten Norbert Lammert. Spitzenhotels öffnen ihre Säle für die Lesungen und sorgen für ein schönes Ambiente. Besonders gut finde ich, dass in diesem Jahr auch das Historische Museum im Kraftwerk Peenemünde als Veranstaltungsort ausgewählt wurde. Passt dies doch sehr gut zum Titel der Literaturtage „Denk ich an Deutschland“. Dieser Heine-Satz ist uns allen gut bekannt und seine Bedeutung auch. Denken wir also gemeinsam mit den Autorinnen und Autoren nach über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und hören ihren Geschichten zu, aus denen Geschichte geworden ist. Ich bin mir sicher, die Literaturtage erweitern unseren Horizont und hinterlassen nachhaltigen Eindruck – bei den Autorinnen und Autoren und beim Publikum gleichermaßen. Gern habe ich wieder die Schirmherrschaft übernommen. Ich wünsche allen viel Spaß und gute Unterhaltung und danke allen Organisatorinnen und Organisatoren, Unterstützerinnen und Unterstützern für ihr großes Engagement. Sie alle sorgen dafür, dass wir eine kulturelle Szene in unserem Land haben, auf die wir alle gemeinsam stolz sein können. Ihre Manuela Schwesig Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2
Grußwort der Veranstalter Liebe Usedomer Literaturfreundinnen und -freunde, Wilhelm von Humboldt bemerkte einst in einem Brief an eine Freundin: „Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache.“ Zu den diesjährigen Usedomer Literaturtagen wollen wir auf den Schwingen der Sprache die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft „Deutschlands“ durchmessen und ein breit gefächertes literarisches Panorama des Landes unter dem Motto „Denk ich an Deutschland“ zeichnen. 100 Jahre nach der Versammlung des ersten demokratisch gewählten Parlaments in Deutschland, 70 Jahre nach der Gründung der DDR und 30 Jahre nach der Deutschen Wiedervereinigung steht Europa wieder vor Umbrüchen, die in ihrer Dramatik, den benannten Jubiläen in nichts nachstehen, sie vielleicht sogar übertreffen. Ein Glück, dass wir den Erfahrungsschatz von Sprache und Literatur mit uns führen und mit unseren international hochkarätigen Autorinnen und Autoren in vielseitigen Perspektiven darüber ins Gespräch kommen können. Was denken die Stars der Literaturszene, wenn sie an Deutschland denken? Freuen Sie sich auf Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Schriftstellerlegende Martin Walser, Krimibestsellerautorin Donna Leon, den Usedomer Literaturpreisträger 2014 Jaroslav Rudiš, den ehemaligen Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert, aber auch den beliebten Schauspieler Peter Sodann und viele mehr. Ihr Nachdenken, ganz nah an der eigenen Biografie und den sie bestimmenden Verwurzelungen und Verwerfungen soll in den moderierten Lesungen neben Gelesenem im Mittelpunkt stehen - persönlich, intim und spannungsvoll. Nicht zu vergessen: unsere hochkarätigen Moderatoren Dr. mult. Manfred Osten, Joachim Dicks und Dr. Andreas Kossert. Besonders legen wir Ihnen die Lesung unserer diesjäh- rigen Usedomer Literaturpreisträgerin ans Herz, der deutschen Bestsellerautorin und Sprachkünstlerin Jenny Erpenbeck. An den Traumstränden der Kaiserbäder, ihrer eindrucksvollen literarischen Geschichte – von Thomas Mann, Theodor Fontane, Hans Werner Richter bis Maxim Gorki – und elegan- ter kaiserzeitlicher Architektur wollen wir nicht stehen bleiben, und bis nach Peenemünde, Mecklenburg-Vorpommerns größtes Industriedenkmal reisen. Genießen Sie Literatur im maritimen Flair der Sonneninsel Usedom. Spannende Erlebnisse im Dreiklang von erlesenen Bücherwelten, kaiserzeitlicher Architektur und einem der längsten Sandstrände Europas erwarten Sie hier. Ihr Thomas Hummel Ihr Rolf Seelige-Steinhoff Ihr Thomas Heilmann Intendant des Usedomer Musikfestivals Geschäftsführender Gesellschafter Direktor Kaiserbäder Insel Usedom der SEETELHOTELS 3
PROGRAMMÜBERSICHT Sonntag, 31. März 2019 Großes Podium zur Eröffnung: 15:00 Uhr, Hotel Usedom Palace Globalisierungsverlierer? – Deutschlands Stellung in Seebad Zinnowitz einem zukünftigen Europa Podiumsdiskussion mit Dirk Schümer (Europakorrespondent der „Welt“), Cornelia Pieper (Generalkonsulin in Danzig), Adam Krzemiński (Publizist) und Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué (ehem. Wirtschaftsminister Sachsen- Anhalts), moderiert von Dr. mult. Manfred Osten 15 € Sonntag, 31. März 2019 Der Literaturschatz Ostdeutschlands: 19:30 Uhr, Hans-Werner-Richter- Peter Sodann über seine Bibliothek Haus (Waldstraße 1) Podiumsgespräch mit Peter Sodann, moderiert von Seebad Heringsdorf/OT Bansin Dr. mult. Manfred Osten 17 € Montag, 01. April 2019 Lesung und Gespräch in der Europäischen 10 Uhr, Europäische Gesamtschule Gesamtschule mit Peter Sodann Seebad Ahlbeck Gespräch mit Peter Sodann, moderiert von Paulina Schulz-Gruner Nicht-öffentliche Veranstaltung Dienstag, 02. April 2019 Zukunftsvision Deutschland – Öffentliche Lesung der 12 Uhr, Europäische Gesamtschule, Jungen Usedomer Literaturtage Bürgertreff, Seebad Ahlbeck Schülerinnen und Schüler der Europäischen Gesamtschule und Paulina Schulz-Gruner (Workshopleiterin und Moderatorin) Eintritt frei Mittwoch, 03. April 2019 Schriftstellerlegende Martin Walser auf Usedom: 15 Uhr, Kaiserbädersaal, „Am meisten bin ich in deinen Wörtern daheim…“ Maritim Hotel Kaiserhof, Moderierte Lesung mit Martin Walser und Dr. mult. Manfred Osten Seebad Heringsdorf (Moderator) 22 / 15 € Donnerstag, 04. April 2019 „Denke ich an Deutschland... Kultur. Und Sprache. 19:30 Uhr, Steigenberger Und Politik?“ – Lesung mit Norbert Lammert Grandhotel and Spa, Seebad Heringsdorf 17 € Freitag, 05. April 2019 Peenemünde-Premiere mit Jaroslav Rudiš: 15 Uhr, Ausstellungsraum im „Winterbergs letzte Reise“ Kraftwerk (3. Etage), Lesung mit Jaroslav Rudiš (Usedomer Literaturpreisträger 2014), Historisch-Technisches Museum, moderiert von Joachim Dicks (NDR Kultur) Peenemünde 15 € Freitag, 05. April 2019 Deutschlandpremiere: 19:30 Uhr, Kaiserbädersaal, „Heimliche Versuchung“ & „Ein Sohn ist uns gegeben“ – Maritim Hotel Kaiserhof, mit Donna Leon und Annett Renneberg Seebad Heringsdorf Moderierte Lesung mit Donna Leon und Annett Renneberg (Moderatorin, Sprecherin) 25 / 20 / 15 € Samstag, 06. April 2019 Usedomer Literaturpreisträgerin 2019: 11 Uhr, Seetelhotel Feierliche Verleihung und Lesung mit Jenny Erpenbeck Ahlbecker Hof, Seebad Ahlbeck Gespräch und Lesung mit Jenny Erpenbeck, moderiert von Dr. Andreas Kossert 12 € Samstag, 06. April 2019 Donna Leon privat – Was sie liest, was sie hört 15 Uhr, Steigenberger Gespräch mit Donna Leon und Dr. mult. Manfred Osten Grandhotel and Spa, Seebad 35 € Heringsdorf Samstag, 06. April 2019 Nobelpreisträgerin Herta Müller zu Gast auf Usedom: 19:30 Uhr, Kaiserbädersaal, „Im Heimweh ist ein blauer Saal“ Maritim Hotel Kaiserhof, Lesung mit Herta Müller, moderiert von Seebad Heringsdorf Dr. mult. Manfred Osten 22 / 15 € 4
Karl-Heinz Paqué Cornelia Pieper Adam Krzemiński Dirk Schümer Manfred Osten Foto: Agentur Foto: Geert Maciejewski Foto: Agentur Foto: Geert Maciejewski Foto: Geert Maciejewski Sonntag, 31. März Großes Podium zur Eröffnung: 15:00 Uhr, Globalisierungsverlierer? – Deutschlands Hotel Usedom Palace Stellung in einem zukünftigen Europa Seebad Zinnowitz Podiumsdiskussion mit Dirk Schümer (Europakorres- 15 € pondent der „Welt“), Cornelia Pieper (Deutsche Generalkonsulin in Danzig), Adam Krzemiński (Publizist) und Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Heinz Paqué (ehem. Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalts), moderiert von Dr. mult. Manfred Osten Nach allgemeiner Einschätzung ist China der eindeutige Sieger der Globalisierung, weil es über drei Faktoren verfügt: Kapital, Arbeit und Know-How. Deutschland, Polen und Europa müssen sich dieser und weiteren Herausforderungen in einer Welt stellen, die bereits mitten in einem bedeutenden Wandel steht. Dazu zählen globale Überwa- chungsprogramme britischer und US-Geheimdienste, genauso wie die totale Kontrolle und Umerziehung der Bevölkerung durch ein KI-gesteuertes sogenanntes „Sozialkredit- system“ in China. Hunger, Umweltzerstörung und eine Bevölkerungsexplosion treiben immer mehr Menschen nach Europa. Und die multipolare Welt setzt zunehmend auf Auf- rüstung. Wie kann Europa diesen massiven Herausforderungen der Zukunft begegnen? Im Gespräch mit Dr. mult. Manfred Osten geben unsere Experten Antworten. Dirk Schümer, geboren 1962, ist bekannt aus zahlreichen Expertenrunden im deutschen Fernsehen. Seit 2014 ist er Redakteur für europäische Themen der „Welt" mit Sitz in Venedig. Ab 1996 war er Korrespondent in Hamburg, ab 1999 Europakorrespondent in Venedig, ab 2009 in Wien und ab 1991 Redakteur im Feuilleton der „Frankfurter Allge- meine Zeitung". Er veröffentlichte diverse Bücher, darunter „Gott ist rund - die Kultur des Fußballs“; „Europa – ein Kontinent wächst zusammen“; „Leben in Venedig“, „Zu Fuß - eine Geschichte des Wanderns“. Dazu zeichnet er sich für literarische und journa- listische Übersetzungen aus dem Niederländischen, Tschechischen, Rumänischen und Dänischen verantwortlich. 2014 erhielt er den renommierten Erich-Fromm-Preis und die „Premio Venezia" des Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti 2014. Dirk Schümer war 2014 Laudator des Usedomer Literaturpreisträgers Jaroslav Rudiš. Cornelia Pieper, geboren 1959 in Halle (Saale) ist eine deutsche Politikerin. Sie war von 2001 bis 2005 Generalsekretärin und von 2005 bis 2011 stellvertretende Bundes- 5
Foto: Achim Melde vorsitzende der FDP. Von Oktober 2009 bis Dezember 2013 war sie Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Seit 2014 ist sie Generalkonsulin in der polnischen Stadt Danzig. Karl-Heinz Paqué studierte nach Grundschule, Gymnasium und Abitur 1975 an den Universitäten in Saarbrücken und Kiel sowie an der University of British Columbia in Vancouver, Kanada Volkswirtschaftslehre. Nach Promotion und Habilitation an der Uni- versität Kiel, wo er Abteilungsleiter am Institut für Weltwirtschaft war, erfolgte 1996 die Berufung auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Uni Magdeburg. Danach wechselte Karl-Heinz Paqué in die Politik. Von 2002 bis 2006 war er Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt und bis 2008 für die FDP auf Landes- und Bundesebene tätig. 2011 war er Mitglied der Enquete-Kommission des Bundestags „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“. Professor Paqué war von 2014 bis 2018 stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Im März 2018 wurde er mit Wirkung zum 26. September 2018 zum Vorsitzenden des Vorstandes der Friedrich- Naumann-Stiftung für die Freiheit gewählt. Adam Krzeminski, geboren 1945 in Radecznica (Westgalizien) ist Journalist und Publi- zist. Der auch in Deutschland bekannte Publizist aus Warschau ist Experte für deutsch- polnische Beziehungen. Adam Krzeminski hat in Warschau und Leipzig studiert. Seit 1973 ist er Redakteur bei der polnischen Tageszeitung Polityka. Dem deutschen Publikum ist er durch das Essay „Polen im 20. Jahrhundert“ und als gelegentlicher Redakteur der Wochenzeitschrift Die Zeit bekannt. Er arbeitet in vielen deutsch-polnischen Veröffentli- chungen und Institutionen mit, nicht zuletzt beim Deutsch-Polnischen Magazin „Dialog“ und bei der Polnisch-Deutschen Gesellschaft in Warschau. Er ist oft gehörter Experte für deutsch-polnische Beziehungen in Nachrichten- und Featuresendungen der ARD. Manfred Osten, geboren 1938 in Ludwigslust, studierte Rechtswissenschaften, Phi- losophie, Musikwissenschaft und Literatur in Hamburg und München. Nach der Pro- motion trat er in den Auswärtigen Dienst mit Stationen in Kamerun, Tschad, Ungarn, Australien und Japan ein. 1993 wurde er Leiter des Osteuropa-Referats der Bundes- regierung. Von 1995 bis 2004 war er als Generalsekretär der Alexander von Humboldt- Stiftung in Bonn tätig. Manfred Osten ist Autor zahlreicher Publikationen und führte über dreißig Fernsehgespräche mit Alexander Kluge. 6
Foto: Matthias Kaiser Der Literaturschatz Ostdeutschlands: Sonntag, 31. März Peter Sodann über seine Bibliothek 19:30 Uhr, Hans-Werner- Podiumsgespräch mit Peter Sodann, moderiert von Richter-Haus (Waldstraße 1) Dr. mult. Manfred Osten Seebad Heringsdorf 17 € Ohne Bibliotheken, keine Literatur – ohne Literatur, kein Gedächtnis: Der aus Sachsen stammende Schauspieler und beliebte Tatort-Kommissar Peter Sodann konnte nicht zusehen, wie Bücher vernichtet werden sollten, nur weil sie aus der ehemaligen DDR stammten. Darum hat er seit der Wende gesammelt. Ein paar Millionen sind es nun – ein Schatz, der zu kritischer Betrachtung einlädt, aber auch das Leseland DDR feiert. Das von Dr. mult. Manfred Osten moderierte Gespräch will auf das Verhältnis der Menschen in Ost und West im vereinten Deutschland blicken, auf Sodanns Ideale, die zur Rettung der Bücher geführt haben, eingehen und sich der Zukunft der Biblio- theken und der Sprache widmen. Was wird aus der deutschen Sprache, angesichts ihrer Verwahrlosung und ihres Umschlagens in Gewalt (jeder sechste Lehrer fühlt sich von Schülern bedroht)? Das Gespräch findet im Hans Werner Richter-Haus statt, das neben dem Arbeitszimmer, auch die Bibliothek des Begründers der „Gruppe 47“, der einflussreichsten Schriftstellergruppierung Nachkriegsdeutschlands beherbergt. Der Schauspieler Peter Sodann, 1936 in Meißen geboren und in Weinböhla bei Dres- den aufgewachsen, ist gleichermaßen Regisseur und Theaterintendant. Zunächst stu- dierte er Jura, dann wechselte er 1959 an die Theaterhochschule Leipzig. Sein erstes Engagement hatte er am 1964 am Berliner Ensemble unter Helene Weigel. Der gelernte Werkzeugmacher lebt und arbeitet seit 1980 in Halle (Saale). Er war erst Schauspieldi- rektor des Landestheaters und bis zum Juli 2005 leitete er das „neue theater“ (nt) als Intendant. Seit den 70er Jahren ist Peter Sodann auch häufig im Fernsehen zu sehen. Landesweite Bekanntheit brachte ihm unter anderem die Rolle des Kommissars Ehrli- cher in den „Tatort“-Folgen. Diese Rolle spielte er von 1992 bis 2007. Der Schauspieler hat zwei Söhne und zwei Töchter. Er lebt mit seiner Frau Cornelia in zweiter Ehe. Die Familie lebt in Staucha, einem Ortsteil von Stauchitz. 7
Foto: Geert Maciejewski Dienstag, 02. April Zukunftsvision Deutschland – Öffentliche 12 Uhr, Europäische Lesung der Jungen Usedomer Literaturtage Gesamtschule, Bürgertreff Schülerinnen und Schüler der Europäischen Gesamt- Seebad Ahlbeck schule und Paulina Schulz-Gruner (Workshopleiterin Eintritt frei und Moderatorin) Die „Jungen Usedomer Literaturtage“, die Initiative für literarische Begeisterung bei jungen Menschen, geht in die nächste Runde. Wieder wird Paulina Schulz-Gruner, Dozentin, Übersetzerin und Autorin, an der Europäischen Gesamtschule in Seebad Ahlbeck eine Literaturwerkstatt durchführen und anschließend zusammen mit den Schülern einer neunten Klasse eine öffentliche Lesung ausrichten. Dieses Jahr geht es um das Thema „Denke ich an Deutschland“: Was verbinde ich mit diesem Land? Was heißt es für mich, hier aufzuwachsen? Welche Zukunftsträume habe ich für Deutschland? Welche Gesellschaft wünsche ich mir? Kann man heute noch „stolz“ auf Deutschland sein? Wenn ja, warum? Warum lieben wir dieses Land? Interessiertes Publikum ist herzlich willkommen! Paulina Schulz-Gruner, in Polen geboren, lebt seit 1989 in Deutschland; sie studierte am Deutschen Literaturin- stitut. Autorin, Dozentin und bekannte Literaturüberset- zerin. Sie ist Mitorganisatorin zahlreicher Literatur- und Kulturfestivals, engagiert sich im europäischen Kultur- austausch und erhielt mehrere Preise und Stipendien. Zu ihren Veröffentlichungen zählen der Erzählband „Wasserwelt“, die Lyrikbände „paralysing shadows“, „Meeres.Spiegel“ und der Roman „Das Eiland“, der als Foto:Marian Stefanowski „Wyspa“ 2015 auf Polnisch erschienen ist. Sie ist Her- ausgeberin der Reihe „Neue polnische Literatur“ im Freiraum-Verlag und zeigt sich für Übersetzungen von Belletristik (über 20 Romane), Lyrik, Kinderbüchern, journalis- tischen und kunsttheoretischen Texten verantwortlich. 2016 war sie Stipendiatin der Europäischen Kulturhauptstadt Breslau. 8
Foto: Phillip Matsas/Opale Schriftstellerlegende Martin Walser auf Mittwoch, 03. April Usedom: „Am meisten bin ich in deinen 15 Uhr, Kaiserbädersaal, Wörtern daheim…“ Maritim Hotel Kaiserhof, Lesung mit Martin Walser, moderiert von Seebad Heringsdorf Dr. mult. Manfred Osten 22 / 15 € Sprache ist Heimat. Heinrich Heine prägte dafür das Wort vom „portativen Heimat- land“, das man immer mit sich trägt. Das Thema lässt auch den legendären Autor Martin Walser nicht los. Sein letztes Buch „Spätdienst. Bekenntnis und Stimmung“, weiß ebenfalls davon zu erzählen. Vor dem Hintergrund dieser sprachlichen Verbun- denheit des Autors zu seiner Heimat beleuchtet die von Manfred Osten moderierte Lesung Walsers Einsatz für die deutsche Wiedervereinigung und thematisiert sein essayistisches Werk, in dem sich der Autor mit der deutschen Geschichte oft auch kritisch auseinandersetzte – die faszinierende Bestandsaufnahme einer der größten noch lebenden Schriftsteller dieses Landes in seinem Verhältnis zu Deutschland. Martin Walser wurde 1927 in Wasserburg geboren und lebt in Überlingen am Bodensee. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1981 den Georg-Büchner-Preis und 1998 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Au- ßerdem wurde er mit dem Orden „Pour le Mérite“ ausgezeichnet und zum „Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres“ ernannt. Martin Walser begeisterte das Publikum der Usedomer Literaturtage bereits mehrere Male. Nun ist der sprachgewaltige Autor wieder da! Foto: Geert Maciejewski 9
Foto: Achim Melde Donnerstag, 04. April „Denke ich an Deutschland... 19:30 Uhr, Grandhotel Kultur. Und Sprache. Und Politik?“ – Steigenberger and Spa, Lesung mit Norbert Lammert Seebad Heringsdorf Lesung mit Dr. Norbert Lammert und anschließende 17 € Publikumsdiskussion, moderiert von Dr. mult. Manfred Osten Es war Norbert Lammert, der Präsident des Deutschen Bundestages, der 2016 in einem Vortrag über den „Wert der politischen Parteien“ auf Erosionsprozesse der Sprache, vor allem in den Medien aufmerksam gemacht hat. Von ihm stammt auch das Bekenntnis: „Ich werbe seit Jahren für die Selbstverständlichkeit, dass die Kunst sich mit Politik und die Politik sich mit Kunst befassen muss“. Gilt dies nicht auch für die Sprache, als das unsichtbare Haus der Nationen, als Garant der kulturellen Identität und Medium der kol- lektiven Erinnerung? Norbert Lammert hat die Politik in Deutschland über fast vier Jahrzehnte aktiv beglei- tet und in wichtigen Ämtern mitgestaltet. Zwölf Jahre war er Präsident des Deutschen Bundestages, dem er von 1980 bis 2017 angehörte. In den Regierungen von Helmut Kohl amtierte er als Parlamentarischer Staatssekretär in den Bundesministerien für Bildung und Wissenschaft, für Wirtschaft und schließlich für Verkehr sowie als Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt. Begonnen hat Norbert Lammert sein poli- tisches Engagement als Mitglied des Rates seiner Heimatstadt Bochum, wo er 1948 ge- boren wurde. Über zwanzig Jahre war er Parteivorsitzender der CDU im Ruhrgebiet, dem er bis heute in Aufsichts- und Beratungsgremien der Wirtschaft wie der Kultur eng ver- bunden geblieben ist. 2003 erhielt Lammert einen Lehrauftrag für Politikwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, die ihn 2008 zum Honorarprofessor ernannte. Seine zahlrei- chen Publikationen befassen sich mit gesellschafts-, wirtschafts- und kulturpolitischen Themen. Seit Januar 2018 ist er Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. 10
Foto: Agentur Peenemünde-Premiere mit Jaroslav Rudiš: Freitag, 05. April „Winterbergs letzte Reise“ 15 Uhr, Ausstellungsraum Lesung mit Jaroslav Rudiš im Kraftwerk (3. Etage), (Usedomer Literaturpreisträger 2014), Historisch-Technisches moderiert von Joachim Dicks (NDR Kultur) Museum, Peenemünde 15 € Erstmals präsentieren die Usedomer Literaturtage eine Lesung im Kraftwerk Peenemünde: Der neue Roman von Jaroslav Rudiš, Literaturhauspreisträger und Usedomer Literaturpreis- träger 2014, erzählt packend die Geschichte zweier Charaktere, deren Lebenswege geheim- nisvoll verschlungen scheinen: Jan Kraus, Altenpfleger in Berlin und geboren in Vimperk und Wenzel Winterberg, geboren 1918 in Liberec, Reichenberg. Es sind Kraus‘ Erzählungen aus seiner Heimat Vimperk, die Winterberg aufwecken und ins Leben zurückholen. Doch Winter- berg will mehr von Kraus, er will mit ihm eine letzte Reise antreten, auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe – eine Reise beginnt, bis nach Peenemünde/Usedom. Im Museum ist eine zum Inhalt der Lesung passende Sonderausstellung zu sehen. Jaroslav Rudiš, geboren 1972, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u.a. als Lehrer und Journalist. Im Luchterhand Literaturverlag erschienen seine aus dem Tschechischen über- setzten Romane „Grand Hotel“, „Die Stille in Prag“, „Vom Ende des Punks in Helsinki“ und „Nationalstraße“, bei btb außerdem „Der Himmel unter Berlin“. „Winterbergs letzte Reise“ ist der erste Roman, den er auf Deutsch geschrieben hat. 2012 erschien bei Voland & Quist seine Graphic Novel „Alois Nebel“ auf Deutsch, illustriert von Jaromír 99. 2012/13 hatte Jaroslav Rudiš die Siegfried-Unseld-Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. 2014 erhielt Jaroslav Rudiš für sein Werk den Usedomer Literaturpreis, 2018 wurde er mit dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet. Seine Romane „Grand Hotel“ und „Nati- onalstraße“ sowie „Alois Nebel“ wurden verfilmt. Joachim Dicks, studierte Philosophie, deutsche und italienische Literatur. Nach dem Studi- um war die berufsbedingte Begegnung mit Filmschaffenden, Bildenden Künstlern, Theater- machern und Schriftstellern für Joachim Dicks eine logische Konsequenz: Theorie braucht eben Praxis! Was ist schon Geist ohne Fleisch? Seit 1996 arbeitet er für das Radio, zuerst als Autor, dann als Redakteur und Moderator für die aktuelle Kulturredaktion von NDR Kultur in Hannover und inzwischen für die Abteilungen Radiokunst und Literatur. 11
Foto: Regine Mosimann Freitag, 05. April Deutschlandpremiere: 19:30 Uhr, Kaiserbädersaal, „Heimliche Versuchung“ & „Ein Sohn ist Maritim Hotel Kaiserhof, uns gegeben“ mit Donna Leon und Annett Seebad Heringsdorf Renneberg 25 / 20 / 15 € Lesung mit Donna Leon und Annett Renneberg (Moderatorin, Sprecherin) Donna Leons Krimis sind internationale Bestseller. Hauptlese- und vor allem Fernsehland der Fälle Commissario Brunettis ist aber Deutschland. Mit der aus Film- und Fernsehen be- kannten Schauspielerin Annett Renneberg, die in den deutschen Verfilmungen von Leons Krimis die Sekretärin Brunettis, Signorina Elettra spielt, erwartet das Usedomer Publikum eine interessante Doppelperspektive auf zwei Krimibestseller: „Heimliche Versuchung“ von 2018 und eine exklusive Vorab-Lesung aus dem neuesten Commissario Brunetti „Ein Sohn ist uns gegeben“, der erst im Mai in der deutschen Übersetzung erscheint. In ihm geht es um Gonzalo Rodríguez de Tejeda, der im Kunsthandel ein Vermögen gemacht hat. Nun verbringt er seinen Lebensabend in Venedig. Was kommt dann? Soll die rigide Familie, die mit seinem freizügigen Lebenswandel noch nie einverstanden war, seine Schätze erben? Wer ist der Auserwählte? Brunettis Schwiegervater fürchtet, seinem Freund Gonzalo könne Übles zustoßen. Der Commissario soll helfen – und verläuft sich beinahe in den Abgründen des menschlichen Herzens…. 12
Foto: Agentur Donna Leon, geboren 1942 in New Jersey, lebt seit 1965 im Ausland. Sie arbeitete als Reise- leiterin in Rom, als Werbetexterin in London sowie als Lehrerin an amerikanischen Schulen in der Schweiz, im Iran, in China und Saudi-Arabien. 1981 zog Donna Leon nach Venedig. Die „Brunetti“-Romane machten sie weltberühmt, doch die Barockmusik ist ihr nicht weniger wichtig. Sie förderte zahlreiche Einspielungen des Orchesters il pomo d’oro . Heute lebt sie in Venedig und in der Schweiz. Annett Renneberg wurde 1978 in Rudolstadt geboren und wuchs in Berlin auf. Mit 13 Jahren spielte sie ihre erste Hauptrolle in einem Fernsehfilm. Es folgten seither über 80 weitere Rollen für Fernsehen und Kino. Die populärste ist die der Signorina Elettra in den Verfil- mungen der Donna Leon Romane „Commissario Brunetti”, die Annett Renneberg seit 1999 verkörpert. 1998, ein Jahr nach ihrem Abitur, ergab sich die erste Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Zadek bei „Mahagonny” im Rahmen der Salzburger Festspiele. Unter sei- ner Regie spielte sie in den darauf folgenden Jahren Ophelia in „Hamlet”, Solveig in „Peer Gynt” und Ersilia in „Nackt”. Weitere Inszenierungen bei den Salzburger Festspielen, den Nibelungenfestspielen und anderen folgten. Seit 2005 tritt die Schauspielerin auch mit eige- nen musikalisch-literarischen Bühnenprogrammen und Lesungen auf und begleitet zudem seit 1997 regelmässig die Schriftstellerin Donna Leon auf Lesereise. Der Fernseh-Dreiteiler „Die Wölfe“ mit Annett Renneberg in einer Hauptrolle wurde mit dem Grimme Preis und dem Emmy Award ausgezeichnet. Darüberhinaus erhielt die Darstellerin die „Lilly - Palmer – Gedächtniskamera“. Annett Renneberg lebt mit ihrem Mann, den zwei Söhnen, Schafen und Hühnern in Mecklenburg. Witzig, sympathisch und lebhaft – das Gespann Leon-Renneberg verspricht einen unvergesslichen Abend bei den Usedomer Literaturtagen. Fotos: Geert Maciejewski 13
Foto: Katharina Behling Samstag, 06. April Usedomer Literaturpreisträgerin 2019: 11 Uhr, Seetelhotel Feierliche Verleihung und Lesung mit Ahlbecker Hof, Jenny Erpenbeck Seebad Ahlbeck Gespräch und Lesung mit Jenny Erpenbeck, 12 € moderiert von Dr. Andreas Kossert Jenny Erpenbeck gilt als eine der brillantesten europäischen Autorinnen ihrer Gene- ration. Unermüdlich betreibe sie literarische Seelenforschung deutscher Identität(en) und lege dabei Schichten historischer Erfahrungen frei, so die Jury der Usedomer Literaturtage (Denis Scheck (Vorsitzender), Dr. mult Manfred Osten, Dr. Andreas Kos- sert): „Im Roman ‚Heimsuchung‘ erzählt sie anhand eines Ortes in der Mark Bran- denburg die wechselvolle deutsche Geschichte. Historische Ablagerungen kommen zutage: Umbrüche, Systemwechsel, Ideologien, Kriege, Verfolgung und Vertreibung und schließlich die Zeit nach der Wiedervereinigung. Damit schafft Jenny Erpenbeck eine moderne Auseinandersetzung mit dem Thema Heimat. Sie zeigt zugleich die Brüchigkeit des Heimat-Konzepts auf. Auch im Roman ‚Gehen, ging, gegangen‘, der afrikanische Flüchtlinge in Berlin und ihre Erfahrungen in den Mittelpunkt rückt, wird deutlich, wie fragil unsere Vorstellungen von Verwurzelung und Identität sind. Mit Jenny Erpenbeck ehrt die Jury eine mutige und authentische Stimme der deutschen Gegenwartsliteratur.“ Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Berlin, debütierte 1999 mit der Novelle „Geschichte vom alten Kind“. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Romane, Erzäh- lungen und Theaterstücke. Ihr Roman „Aller Tage Abend“ wurde von Lesern und Kritik gleichermaßen gefeiert und vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Joseph-Breitbach- Preis und dem Independent Foreign Fiction Prize. Für „Gehen, ging, gegangen“ erhielt sie u. a. den Thomas-Mann-Preis. 2017 gewann Jenny Erpenbeck den Premio Strega Europeo und wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutsch- land ausgezeichnet. 14
Mit dem Usedomer Literaturpreis werden jährlich Literaten ausgezeichnet, die sich im hohem Maße dem Europäischen Dialog in Geschichte und Gegenwart verpflichtet fühlen. Mit 5.000 Euro dotiert und von den Usedomer Literaturtagen und den SEETELHOTELS gestiftet, beinhaltet der Preis auch einen vierwöchigen Aufenthalt auf der Insel Usedom im Seetelhotel Ahlbecker Hof. Damit soll auch in Zukunft der Gedankenaustausch gefördert und die literarische Tradition auf der Insel, verbunden u. a. mit Maxim Gorki, Theodor Fontane und Thomas Mann fortgeführt werden. Andreas Kossert, geboren 1970, studierte in Deutsch- land, Schottland und Polen Geschichte, Slawistik und Politik. Der promovierte Historiker arbeitete 2001-2009 am Deutschen Historischen Institut in Warschau. Seit Januar 2010 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin tätig. Kossert ist ein ausgewiesener Kenner des östlichen Mitteleuropa und Autor zahlreicher Pu- blikationen, darunter „Masuren“, „Ostpreußen“ sowie Foto: Sebasian Pfütze der Bestseller „Kalte Heimat“. Für seine Arbeit wurde ihm der „Georg Dehio-Buch- preis“ verliehen. Seit ihrer Gründung 2009 begleitet Andreas Kossert die Usedomer Literaturtage, seit 2012 auch als Jurymitglied für den Usedomer Literaturpreis. Denis Scheck – Vorsitzender der Jury des Usedomer Literaturpreises Die Usedomer Literaturtage freuen sich mit Denis Scheck einen der profiliertesten und renommiertes- ten Literaturkritiker Deutschlands seit 2018 als neuen Vorsitzenden der Jury des Usedomer Literaturpreises begrüßen zu dürfen. Denis Scheck, geboren 1964, stu- dierte Geschichte, Politik und Literaturwissenschaft in Tübingen, Düsseldorf und Dallas und arbeitet heute als Foto: Guenther Schwering Literaturredakteur des Deutschlandfunks sowie als Moderator der Fernsehsendungen „Lesenswert“ im SWR und „Druckfrisch“ in der ARD. Er stellt die besten Romane, Sachbücher und natürlich Schriftsteller vor. Außerdem nimmt er aktuelle Bestseller kritisch unter die Lupe. Er lebt in Köln. 15
Fotos: Geert Maciejewski Samstag, 06. April Donna Leon privat – 15 Uhr, Steigenberger Was sie liest, was sie hört Grandhotel and Spa, Gespräch mit Donna Leon und Seebad Heringsdorf Dr. mult. Manfred Osten 35 € Donna Leon und die Deutschen lieben die gleiche Schöne: „Bella Italia“. Und mit dem südländischen Traumziel so vieler unter Sonnenmangel und Kulturhunger leidender Mitteleuropäer steht auch bei ihr Venedig hoch im Kurs, die Heimatstadt von Leons Kunstfigur Commissario Brunetti. Das ist allseits bekannt. Was der internationalen Bestsellerautorin aber sonst noch interessant und wichtig ist, was sie bewegt, ihr nah geht, was sie liest und hört und welchen Blick sie auf die Sonneninsel Usedom wirft – das erfahren Zuhörer exklusiv bei den Usedomer Literaturtagen 2019. 16
Foto: Heike Hutlage-Koch Nobelpreisträgerin Herta Müller zu Samstag, 06. April Gast auf Usedom: 19:30 Uhr, Kaiserbädersaal, „Im Heimweh ist ein blauer Saal“ Maritim Hotel Kaiserhof, Lesung mit Herta Müller, Seebad Heringsdorf moderiert von Dr. mult. Manfred Osten 22 / 15 € Lange schon schweigt sie, gibt nur selten Interviews oder Lesungen. Die Usedomer Literaturtage begrüßen nun erstmals die Autorin und Poetin Herta Müller. Ihr Werk ist geprägt von ihren Erfahrungen im totalitären System des Ceauşescu-Regimes. Ihr ers- tes Buch „Niederungen“ (1982) wurde nur nach längerem Zögern und starken Eingrif- fen der Zensur veröffentlicht. Herta Müller wurde mit einem Veröffentlichungsverbot belegt und stand immer wieder im Visier des rumänischen Geheimdienstes Securitate, bis sie 1987 nach West-Berlin ausreisen konnte. Hier erschienen in rascher Folge die Romane „Der Fuchs war damals schon der Jäger“ (1992), „Herztier“ (1994) und „Heute wär ich mir lieber nicht begegnet“ (1997), ebenso Essays und Sammlungen ihrer Colla- gen. 2009 ist ihr bislang erfolgreichster Roman „Atemschaukel“ erschienen. Vor dem Hintergrund ihrer Lebensgeschichte liest die Nobelpreisträgerin im Gespräch mit Manfred Osten aus ihrem neuesten Werk „Im Heimweh ist ein blauer Saal“. Die an die Wände projizierte Collagen, gedichtet mit Schere und Papier, sind Kunstwerk und Gedicht, Spiel und poetischer Ernst zugleich. „Das Geheimnis ihrer Arbeit liegt in dem Rätsel beschlossen, dass ihre Bücher schön sind, wenngleich ihr Ernst noch schwerer wiegt als die Schönheit ihrer Wörter." Michael Naumann Herta Müller wurde 1953 in Nitzkydorf in Rumänien geboren. 1973-76 studierte sie deut- sche und rumänische Philologie in Temeswar. Nach dem Studium arbeitet sie als Über- setzerin in einer Maschinenfabrik. Sie wurde entlassen, weil sie sich weigerte für den rumänischen Geheimdienst Securitate zu arbeiten. Ihr erstes Buch „Niederungen“ lag danach vier Jahre beim Verlag und wurde 1982 nur zensiert veröffentlicht. 1984 erschien es in der Originalfassung in Deutschland. Herta Müller konnte danach in Rumänien nicht mehr veröffentlichen und war immer wieder Verhören, Hausdurchsuchungen und Bedro- hungen durch die Securitate ausgesetzt. 1987 kam Herta Müller nach Deutschland. 1989- 2001 hatte sie Gastprofessuren an Universitäten in England, Amerika, Deutschland und der Schweiz, seit 1995 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dich- tung, Darmstadt. Herta Müller wurde 2009 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. 17
Kartenbestellschein Bitte kopieren Sie diese Seiten und faxen Sie sie ausgefüllt an folgende Nummer: 038378-34648 oder senden sie Sie sie per Post an folgende Adresse: Förderverein Usedomer Musikfreunde e.V. Maxim-Gorki-Straße 13 · 17424 Seebad Heringsdorf Datum Veranstaltung Euro Anzahl So, 31.03.2019 Großes Podium zur Eröffnung: 15:00 Uhr Globalisierungsverlierer? – Deutschlands Stellung im 15 zukünftigen Europa Hotel Usedom Palace, Seebad Zinnowitz So, 31.03.2019 Der Literaturschatz Ostdeutschlands – 19:30 Uhr, Peter Sodann über seine Bibliothek 17 Hans-Werner-Richter-Haus (Waldstraße 1), Seebad Heringsdorf/OT Bansin Mi, 03.04.2019 Schriftstellerlegende Martin Walser auf Usedom: 22 15:00 Uhr „Am meisten bin ich in deinen Wörtern daheim…“ Kaiserbädersaal, Maritim Hotel Kaiserhof, Seebad Heringsdorf 15 Do, 04.04.2019 „Denke ich an Deutschland... Kultur. Und Sprache. Und Politik?“ – 19:30 Uhr Lesung mit Norbert Lammert 17 Steigenberger Grandhotel and Spa, Seebad Heringsdorf Fr, 05.04.2019 Peenemünde-Premiere mit Jaroslav Rudiš: 15:00 Uhr „Winterbergs letzte Reise“ 15 Historisch-Technisches Museum, Peenemünde Fr, 05.04.2019 Deutschlandpremiere: 25 19:30 Uhr „Heimliche Versuchung“ & „Ein Sohn ist uns gegeben“ – mit Donna Leon 20 und Annett Renneberg Kaiserbädersaal, Maritim Hotel Kaiserhof, Seebad Heringsdorf 15 Sa, 06.04.2019 Usedomer Literaturpreisträgerin 2019: 11:00 Uhr Feierliche Verleihung und Lesung mit Jenny Erpenbeck 12 SEETELHOTEL Ahlbecker Hof, Seebad Ahlbeck Sa, 06.04.2019 Donna Leon privat – Was sie liest, was sie hört 35 15:00 Uhr Steigenberger Grandhotel and Spa, Seebad Heringsdorf Sa, 06.04.2019 Nobelpreisträgerin Herta Müller zu Gast auf Usedom: 22 19:30 Uhr „Im Heimweh ist ein blauer Saal“ Kaiserbädersaal, Maritim Hotel Kaiserhof, Seebad Heringsdorf 15 Bitte tragen Sie die Anzahl der gewünschten Karten bei der jeweiligen Veranstaltung in der letzten Spalte ein. 18
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Die Usedomer Literaturtage sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Usedomer Musikfestivals und der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf. Wir danken unseren Sponsoren und Förderern für die freundliche Unterstützung: Gefördert durch die Impressum: Thomas Hummel, Intendant Usedomer Musikfestival Rolf Seelige-Steinhoff, 1. Vorsitzender des Fördervereins Usedomer Musikfreunde e.V. Lars Petersen, Bürgermeister der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf Alexander Datz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hans Narva, Technische Leitung Redaktion: Alexander Datz Gestaltung: Geert Maciejewski Eintrittskarten: Maxim-Gorki-Straße 13 · 17424 Seebad Heringsdorf Tel.: 038378 34647 · Fax: 038378 34648 info@usedomer-musikfestival.de www.usedomer-literaturtage.de in allen Kurverwaltungen und über 2.500 Vorverkaufsstellen mit dem Ticketportal Reservix
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