BERICHT ÜBER EINEN ARBEITSBESUCH
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Europäisches Parlament 2014-2019 Delegation für die Beziehungen zu Südafrika 3.12.2018 BERICHT ÜBER EINEN ARBEITSBESUCH im Anschluss an das 26. Interparlamentarische Treffen mit dem südafrikanischen Parlament vom 30. Oktober bis 2. November 2018 in Pretoria und Kapstadt (Südafrika) Delegation für die Beziehungen zu Südafrika CR\1173907DE.docx PE601.895v02-00 DE In Vielfalt geeint DE
A. Einleitung Das 26. Interparlamentarische Treffen zwischen dem Europäischen Parlament (EP) und Südafrika fand vom 30. Oktober bis 2. November 2018 in Pretoria und Kapstadt (Südafrika) statt. Die EP-Delegation wurde von Hans van Baalen (ALDE, NL), Vorsitzender der Delegation, geleitet, ihr gehörten vier weitere Mitglieder an: Sabine Verheyen (PPE, DE), zweite stellvertretende Vorsitzende der Delegation, Michael Gahler (PPE, DE), Anthea McIntyre (ECR, EN) und Maria Gabriela Zoana (S&D, RO). Das Interparlamentarische Treffen fand am 31. Oktober und 1. November unter dem gemeinsamen Vorsitz von Hans van Baalen (auf der EU-Seite) und Joan Fubbs (auf der Südafrika-Seite) statt. Bei den Gesprächen wurde eine Vielzahl von Themen behandelt, darunter die strategische Zusammenarbeit zwischen Südafrika und der EU vor dem anstehenden siebten Gipfeltreffen Südafrika/EU, die bevorstehenden Wahlen auf beiden Seiten, die Umsetzung des Wirtschaftspartnerschaftsabkommens, Handelsfragen, die Unterstützung der EU für wichtige Bereiche in Südafrika wie Bildung, Erfolge im Gesundheitsbereich usw. (siehe Tagesordnung im Anhang). Zum Arbeitsbesuch gehörten ein Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten des Parlaments von Südafrika, Treffen mit dem stellvertretenden Finanzminister Gugubele, mit dem stellvertretenden Minister für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit Landers sowie mit der EU-Delegation. Des Weiteren fanden Treffen mit zivilgesellschaftlichen und nichtstaatlichen Organisationen (NGO), Thinktanks und Stiftungen statt, bei denen Themen wie die jüngsten politischen Entwicklungen, Menschenrechte, die soziale Lage (darunter die Arbeitslosigkeit), Ungleichheit, Stadtmanagement, „Black Empowerment“, die Bedingungen der Bergbaugemeinden, Bildung und Möglichkeiten zur Förderung sektorieller Entwicklungszusammenarbeit erörtert wurden. In diesem Rahmen war ein Meinungsaustausch zur geplanten Landreform von besonderer Bedeutung, mit der die sozialen Ungleichheiten in Südafrika verringert werden sollen – lediglich 2,98 % des Landes befinden sich im Besitz der mehrheitlich schwarzen Bevölkerung. Darüber hinaus fanden mehrere Vor-Ort-Besuche statt, vor allem in von der EU kofinanzierten Projekten, darunter ein Besuch in der Blindenschule Athlone, im Khanyisa-Zentrum und bei einem Programm zur Verhinderung von Gewalt bei Wahlen im District Six-Museum. Allgemeiner Hintergrund Der Arbeitsbesuch fand kurz vor dem geplanten siebten Gipfeltreffen Südafrika-EU (15. November) und dem Besuch von Präsident Ramaphosa im Europäischen Parlament (14. November) statt. Südafrika ist das einzige Land der subsaharischen Länder Afrikas, mit dem die EU eine etablierte strategische Partnerschaft pflegt (seit 2006). Die Zusammenarbeit zwischen der EU und Südafrika basiert auf dem PE601.895v01-00 2/27 CR\1173907DE.docx DE
„Mehrjahresrichtprogramm 2014–2020“, das sich auf drei Hauptpunkte konzentriert: 1. Schaffung von Arbeitsplätzen; 2. Bildung, Berufsbildung und Innovation; 3. Aufbau eines leistungsfähigen und entwicklungsorientierten Staats. Das im Oktober 2016 einstweilig in Kraft getretene Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) und der EU hat erhebliches Potenzial zur Förderung der Handelsbeziehungen. Bereits heute ist die EU bei weitem der wichtigste Handelspartner für Südafrika. Dennoch gibt es eine Reihe von Handelsproblemen, mit denen sich die einschlägigen Gremien beschäftigen, darunter die hohen Zölle (35 %) auf die Einfuhren von Geflügel in die EU, Zölle auf Textilwaren und geplante Zölle auf Kleinfahrzeuge. B. Tätigkeiten vor dem Interparlamentarischen Treffen Dienstag Unterrichtung durch die EU-Delegation Die EU-Delegation gab einen sehr aufschlussreichen Einblick in die derzeitige politische Lage in Südafrika. Die Wahl von Präsident Ramaphosa weckte neue Hoffnungen und Perspektiven in der südafrikanischen Gesellschaft, vor allem im Hinblick auf eine stabile, transparente, wirksame und verantwortungsvolle Staatsführung und die Gestaltung einer Politik für eine gerechtere Umverteilung der Einkommen in einer Gesellschaft, die sich heute weiterhin in einem enormen Ungleichgewicht befindet. Schwerpunkt dieses Prozesses scheint die geplante Landreform zu sein, die sich jedoch noch im Anfangsstadium, in der Phase der Beratungen, befindet. Wird sie nicht ordnungsgemäß durchgeführt, könnte dies Fragen in Bezug auf die Legitimität in einem verfassungsrechtlichen Rahmen und die Beteiligung aller relevanten Interessenträger aufwerfen. Besuch des Freedom Parks in Pretoria Der Freedom Park ist eine kulturelle Einrichtung, zu der ein Museum und eine Gedenkstätte gehören, die der Erinnerung an und der Ehrung der vielen Menschen dienen, die zur Befreiung Südafrikas beigetragen haben. Aufgabe des Museums ist es, die Geschichte des afrikanischen Kontinents und insbesondere Südafrikas von der Frühzeit der Menschheit über die Zeit vor und während der Kolonialisierung und die Apartheid bis zur heutigen Post-Apartheid-Nation zu bewahren und zu erzählen. Mit diesem Wissenszentrum soll das Verständnis der Bevölkerung vertieft werden. Alle Erfahrungen und Symbole des Landes sollen aufgenommen werden, um eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. CR\1173907DE.docx 3/27 PE601.895v02-00 DE
Mittagessen mit Thinktanks (ISS, University of Pretoria und SAIIA) Eine Vielzahl zivilgesellschaftlicher Organisationen informierte die Mitglieder über entscheidende Probleme Südafrikas: Das South Africa Institute for International Affairs (SAIIA) hob die anhaltende Arbeitslosigkeit, vor allem die Jugendarbeitslosigkeit, hervor und betonte, dass es an Beschäftigungsmöglichkeiten fehlt, was auf Faktoren wie Infrastrukturprobleme, ein ungünstiges wirtschaftliches Umfeld und fehlende Investitionen zurückzuführen sei. Ferner gab es ein Gespräch über die Fortschritte südafrikanischer Wissenschaftler bei der Behandlung von Tuberkulose; allerdings gehört die HIV/AIDS-Rate weiterhin zu den höchsten weltweit und eine antiretrovirale Behandlung ist trotz der Bemühungen des öffentlichen Gesundheitswesens nicht für alle verfügbar. D-ZA - INTA Seminar zur Landreform (mit dem Präsidialausschuss und dem Hochrangigen Gremium zur Landreform (High Level Panel on land reform), und einem Wirtschaftsvertreter von AgriSA) Dieser Teil des Programms wurde gemeinsam mit der Ad-hoc-Delegation des Ausschusses des EP für internationalen Handel durchgeführt. Die Professoren Hall, Claessens und Kirsten sowie Herr Nzimande waren alle der gleichen Ansicht: Sie wiesen darauf hin, dass sich seit dem Ende der Apartheid in Südafrika hinsichtlich der Ungleichheit in der Gesellschaft nicht viel verändert hat. Die gleichen alten Mechanismen, die Denkweise und die Verteilung der wirtschaftlichen Macht hätten sich in einem Teufelskreis verfestigt, der kaum zu durchbrechen sei. Ihres Erachtens besteht die einzige Hoffnung in der Einleitung einer radikalen und innovativen Agrarreform, die eine Umverteilung des Bodens nach dem Prinzip einschließt, den Menschen Vorrang einzuräumen, die das Land tatsächlich bewirtschaften und von den Früchten dieses Landes leben. Die Redner unterstrichen, dass der Prozess der Umverteilung des Landes im Rahmen der Rechtsstaatlichkeit und unter Wahrung der in der Verfassung verankerten Grundsätze sowie unter Beteiligung aller relevanten Akteure geschehen und gegebenenfalls eine Form der Entschädigung angeboten werde. Auf der anderen Seite warnte der Vertreter der Wirtschaft vor einer Umverteilung des Landes ohne Entschädigung, da dies Ängste bei ausländischen Investoren hervorrufen würde, in einem Land zu investieren, in dem die Eigentumsrechte unsicher sind. Er fügte hinzu, Südafrika brauche jetzt ausländische Investoren, um Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen, insbesondere in einigen Schlüsselbereichen, in denen das Land einen Wettbewerbsvorteil erreichen wolle, wie in der Automobilindustrie. PE601.895v01-00 4/27 CR\1173907DE.docx DE
Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten des Parlaments Die EP-Delegation für die Beziehungen zu Südafrika und die Ad-hoc-Delegation des INTA wurden von Baleka Mbete zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen. Die Möglichkeit eines solchen Besuchs zeigte deutlich den Willen beider Seiten, die Partnerschaft durch einen konstruktiven Dialog weiter zu verstärken, der die Grundlage für konkrete Lösungen bieten könnte. Treffen mit dem stellvertretenden Finanzminister Gugubele Der stellvertretende Minister beschrieb das neue Regierungsprogramm zur Bekämpfung der Korruption und zur Sicherstellung einer effizienten, offenen und transparenten Haushaltsführung. Er erklärte, das Ministerium habe sich fest dazu verpflichtet, die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren, Mittel gerecht dort bereitzustellen, wo sie am meisten gebraucht werden, die Arbeit des Ministeriums zu rationalisieren und ein externes Eingreifen in die Arbeit des Ministeriums zu verhindern. Treffen mit dem Minister für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit Landers Der stellvertretende Außenminister unterstrich, dass die EU und Südafrika eine gemeinsame Front bilden müssten, um gefährlichen Tendenzen bei den internationalen Beziehungen hin zu Unilateralismus und wirtschaftlichem Protektionismus entgegenzutreten. Seines Erachtens bestehen sehr gute Perspektiven für die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen der EU und Südafrika, möglicherweise im breiteren Kontext der Afrikanischen Union, in vielen wichtigen politischen Bereichen, wie Frieden und Menschenrechte, aber auch in entscheidenden Bereichen wie Klimawandel und Bildung. Zu den Verhandlungen nach Cotonou erklärte Herr Landers, es sei wichtig, die Einheit der AKP-Gruppe zu wahren, da die Nachkommen von Sklaven, die im karibischen Raum lebten, ihre Brüder und Schwestern seien. CR\1173907DE.docx 5/27 PE601.895v02-00 DE
C. Interparlamentarisches Treffen Es wurde eine Vielzahl von Themen erörtert. Die Liste der Themen war im Voraus von beiden Seiten vereinbart worden. I. Strategische Partnerschaft EU-Südafrika Die Mitglieder stimmten darin überein, dass der interparlamentarische Dialog weiterhin größte Bedeutung dabei hat, gegenseitiges Vertrauen und Respekt zu stärken und die bereits guten Beziehungen zwischen beiden Seiten weiter zu verbessern, indem ein günstiges Umfeld für den Ausbau der bestehenden Zusammenarbeit geschaffen wird, aber auch um mögliche Missverständnisse aus dem Weg zu räumen oder unterschiedliche Ansichten und Ansätze, wie beispielsweise im Fall von Handelsstreitigkeiten, zu klären. Sie unterstrichen die Bedeutung, die vor allem das aktuelle Interparlamentarische Treffen angesichts des bevorstehenden Besuchs von Präsident Ramaphosa am 14. November im Europäischen Parlament in Straßburg und des siebten Gipfeltreffens EU-Südafrika am 15. November hat. Sie vereinbarten, den entsprechenden Gremien des EAD und der Regierung PE601.895v01-00 6/27 CR\1173907DE.docx DE
Südafrikas als Beitrag zum Gipfeltreffen eine Gemeinsame Erklärung auf der Grundlage der Schlussfolgerungen des Interparlamentarischen Treffens zu übermitteln. Angeregt durch eine Anmerkung von Joan Fubbs stellten die Mitglieder Überlegungen zur künftigen Gestaltung der Interparlamentarischen Treffen EU-Südafrika an. Es sei zwar sinnvoll, regelmäßig zusammenzukommen und eine Vielzahl von Fragen zu erörtern, die Interparlamentarischen Treffen sollten jedoch stärker ergebnisorientiert und auf wenige Themen konzentriert sein, und es müsse regelmäßig eine kontinuierliche Weiterbehandlung durch die Mitglieder mithilfe der jeweiligen Sekretariate geben. In diesem Zusammenhang wurde betont, dass Themen ausgewählt werden sollten, bei denen die Abgeordneten unmittelbare und spürbare Auswirkungen erzielen können. Gute Beispiele seien alle Bereiche, in denen es eine sektorbezogene Zusammenarbeit zwischen der EU und Südafrika gebe, wie Bildung – bei der die EU durch ihre Unterstützungsprogramme und Maßnahmen einen großen Mehrwert ermögliche – oder die Umsetzung bestehender bilateraler und multilateraler Abkommen zwischen den Parteien, möglicherweise im breiteren Rahmen der Zusammenarbeit zwischen der EU und der Afrikanischen Union. Es sollte hervorgehoben werden, dass dieser Teil des Interparlamentarischen Treffens sowie der folgende handelsbezogene Teil gemeinsam mit der Ad-hoc-Delegation des EP-Ausschusses für internationalen Handel (INTA) durchgeführt wurden. Durch die Teilnahme des INTA- Ausschusses an diesen Diskussionen erhielten die angenommenen Schlussfolgerungen noch mehr Gewicht. Es wurde ferner beschlossen, dass das Ergebnis dieses parlamentarischen Austauschs in regionale Gremien, wie die Instanzen der Afrikanischen Union und der Staaten Afrikas, der Karibik und des pazifischen Raums, sowie in internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen und die Weltbank einfließt. II. Aktuelle Themen von beiderseitigem Interesse Handel: Während die größten Volkswirtschaften der Welt handelsfeindliche Erklärungen abgeben, treten afrikanische Nationen als Befürworter des Freihandels auf, indem sie das Gegenteil tun. Sie verfolgen bei der Handelspolitik einen Entwicklungsansatz als Mittel zur Erzielung inländischen Wohlstands. Sie heben allgemein Beschränkungen des freien Waren-, Personen- und Kapitalverkehrs auf, um den innerafrikanischen Handel zu fördern und einen regionalen Binnenmarkt aufzubauen. Es wurde beschlossen, die bestehenden Verbindungen, die Zusammenarbeit und den gegenseitigen Respekt auf der Grundlage einer Philosophie der Partnerschaft zu verstärken und Plattformen für Arbeitsplätze, Handel und Investitionen zu schaffen. Ferner wurde unterstrichen, dass bewährte Verfahren aus dem EU-Binnenmarkt für den Aufbau eines vergleichbaren afrikanischen regionalen Blocks weitergegeben werden müssen. CR\1173907DE.docx 7/27 PE601.895v02-00 DE
Es ist zwar wichtig, politische Lösungen für die bestehenden Handelsprobleme und - streitigkeiten zu finden, aber auch notwendig, das Potenzial eines afrikanischen regionalen Handelsblocks auszuschöpfen, der entscheidende Bedeutung dafür hat, Diversifizierung, Industrialisierung, eine wachsende Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu erreichen. Wasser und Klima: Es wurde betont, dass die jüngste schwere Dürreperiode in Südafrika zwar beendet ist, die Auswirkungen des Klimawandels aber für alle zu spüren sind. Die zunehmende Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse wie Hurrikane, Buschfeuer und Dürren bedrohen die Nahrungsmittelversorgung, vertreiben die Menschen aus ihrem Zuhause und gefährden die Lebensgrundlagen. Die Folgen sind ein zunehmendes Risiko von Konflikten und Hunger, von denen die Armen der Welt unverhältnismäßig stark betroffen sind. Daher unterstrichen alle Mitglieder, wie wichtig es ist, dem auf der 23. Vertragsstaatenkonferenz zum Klimawandel erzielten Abkommen nachzukommen, insbesondere was die Förderzusagen zwischen Entwicklungs- und Industrieländern anbelangt. Eine langfristige Partnerschaft zwischen der EU und Südafrika bei der Begrenzung drohender Klimakatastrophen könnte eine wichtige Rolle spielen, insbesondere in den Bereichen Wasserwirtschaft und Zugang zu sauberem Wasser, Vertreibung von Menschen, Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft. Bildung: Die Überwachung von Fortschritten im Bildungsbereich erfordert ständige Beobachtung und eine verbesserte Partnerschaft. Nach Ansicht der Mitglieder sollte die Bildung ein vorrangiger Bereich der Zusammenarbeit zwischen der EU und Südafrika auf allen Ebenen bleiben, von der Vor- und Grundschule über Austauschprogramme für alle akademischen Grade und die technische und berufliche Bildung (T-VET) bis hin zu Erasmus Mundi. Beide Seiten erkannten die zwischen den Parteien bestehende erfolgreiche Zusammenarbeit im Bildungsbereich an, zu der eine Vielzahl von Programmen, Projekten und Maßnahmen gehört, die von der EU kofinanziert werden, räumten jedoch ein, dass dies ein „Tropfen auf den heißen Stein“ ist. In Südafrika scheine die strukturelle Fähigkeit zu fehlen, die Qualität des Unterrichts zu verbessern und die Bildung an den Bedarf des Arbeitsmarktes anzupassen, angefangen mit grundlegenden Lese-, Schreib- und Rechenkenntnissen – und dies trotz des hohen Anteils der Bildungsausgaben am Bruttonationaleinkommen. Daher stimmten beide Seiten darin überein, dass die Zusammenarbeit in erster Linie auf die Verbesserung der Unterrichtsqualität auf allen Ebenen ausgerichtet werden sollte, indem Fachwissen und bewährte Verfahren ausgetauscht werden, sowie auf eine systematische Überarbeitung der Lehrpläne und Lehrmethoden in Synergie mit dem Bildungsministerium Südafrikas. PE601.895v01-00 8/27 CR\1173907DE.docx DE
Sklaverei im 21. Jahrhundert: Es wurde ein erschreckendes Bild gezeichnet. Sklaverei, insbesondere von Frauen und Kindern, ist selbst in den fortschrittlichsten europäischen Ländern weiterhin ein Problem; beispielsweise wurden im Vereinigten Königreich 2017 5145 Opfer verzeichnet, und dies trotz eines modernen Gesetzes zur Bekämpfung der Sklaverei. Von diesen Personen waren 2118 Kinder, dies bedeutet einen Anstieg von 66 % gegenüber 2016. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um die identifizierten Opfer; aufgrund des Charakters der modernen Sklaverei ist es nicht möglich, die genaue Zahl der Opfer zu bestimmen, die deutlich höher liegen könnte. Moderne Sklaverei ist heute das am zweitstärksten zunehmende internationale Verbrechen, direkt nach dem illegalen Waffenhandel. Sie hat den Drogenhandel aufgrund der simplen Tatsache überholt, dass Menschen stärker als früher gekauft und verkauft werden können. Es habe ein Wandel von eher allgemeinen Verstößen hin zu organisiertem Verbrechen stattgefunden, das die legalen internationalen Ketten für die Versorgung mit Arbeitskräften infiltriere. Angesehene multinationale Unternehmen stellten Waren häufig unter Einsatz von Zwangsarbeitern her. Daher sollten für diese Unternehmen strengere Kontrollen eingeführt werden. Migranten würden aufgrund ihres unsicheren rechtlichen Status eher Opfer von Sklaverei. Während des AU-EU-Gipfels in Abidjan im November 2017 wurde ein Drei-Punkte-Plan vorgestellt, der u. a. die Einrichtung einer Task Force zur Zerschlagung der Menschenhändlerringe und die Rückführung von Migranten in ihre Heimat vorsieht. Brexit: Trotz der offensichtlichen Schwierigkeiten, eine Einigung über den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union zu erzielen, wodurch die Regierung von Theresa May unter Druck geriet, könnte ein, wenn auch unzulänglicher, Kompromiss erreicht werden. Es wurde betont, dass das Vereinigte Königreich mehr in den Haushalt der EU eingezahlt als Mittel aus ihm erhalten hat. Das Vereinigte Königreich sei ferner bereit, die bereichsbezogene Zusammenarbeit mit der EU fortzusetzen, auch wenn die Globalisierung der Produktion, der hohe geografische Spezialisierungsgrad und die Anwendung der Ursprungsregeln die wirtschaftliche Zusammenarbeit komplexer gestalten werden. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Sicherheitsschirm für Europa im Rahmen des militärischen Bündnisses der NATO beibehalten werden sollte. Ferner wurde erklärt, dass der Brexit für Südafrika kein Problem darstelle und wegen einer möglichen stärkeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Rahmen des Commonwealth gar Vorteile mit sich bringen könne. Die Mitglieder der südafrikanischen Delegation wiederholten jedoch, dass Südafrika seine Zusammenarbeit sowohl mit dem Vereinigten Königreich als auch mit der EU weiter ausbauen CR\1173907DE.docx 9/27 PE601.895v02-00 DE
wolle. Geplante Landreform in Südafrika: Die Mitglieder beider Delegationen waren sich darin einig, dass ein radikaler Wandel und ein Paradigmenwechsel nötig sind, um die strukturellen Ungleichheiten in der Gesellschaft Südafrikas zu verringern, das zu den Ländern mit der weltweit größten Ungleichheit gehört. Die südafrikanische Delegation informierte die europäische Delegation über die im Land laufende Debatte und die Konsultationen zur Umsetzung einer radikalen Landreform, die laut der südafrikanischen Delegation die einzige Reform ist, mit der ein Wandel in der Verteilung des Wohlstands insgesamt sichergestellt und die gravierendsten Ungleichheiten beseitigt werden könnten. Die Mitglieder der europäischen Delegation erklärten, sie billigten die Reform, wenn die südafrikanische Seite sie für nötig halte; eine solche Reform sollte jedoch im Rahmen der Verfassungsbestimmungen und der Rechtsordnung erfolgen, ohne Zwangsenteignungen oder Enteignungen ohne gerechte Entschädigung. III. Regionale Integration Panafrikanische Freihandelszone und regionaler Binnenmarkt, Innovationspartnerschaften Die Mitglieder der europäischen Delegation äußerten sich sehr positiv zur Verwirklichung eines panafrikanischen integrierten Marktes, wie dies im Einzelnen im Übereinkommen zur Gründung der African Continental Free Trade Area (AfCFTA, Afrikanische Freihandelszone) vorgesehen ist, das im März 2018 in Kigali unterzeichnet und bereits von 22 Staaten der Afrikanischen Union ratifiziert wurde, sie forderten seine zügige und rasche Umsetzung. Die südafrikanische Delegation teilte die positive Einschätzung, erklärte jedoch, dass zunächst eine Reihe von Konsultationen in Südafrika stattfinden müssten, auch, um die möglichen Folgen des Übereinkommens für die Wirtschaft Südafrikas zu bewerten. Die Mitglieder der südafrikanischen Delegation begrüßten zwar den Gedanken eines kontinentweiten Handels und einer wirtschaftlichen Integration, erklärten jedoch, dies müsse schrittweise und in Abstimmung mit den relevanten internen Akteuren aus Wirtschaft und Handel geschehen. Die Vertreter der EU wiederholten ihre Bereitschaft, den Integrationsprozess technisch und finanziell zu unterstützen. In diesem Rahmen wurde die Notwendigkeit einer guten Abstimmung mit der Afrikanischen Union betont, wie sie im Rahmen der Allianz Afrika- Europa für nachhaltige Investitionen und Arbeitsplätze besteht. PE601.895v01-00 10/27 CR\1173907DE.docx DE
Alle Mitglieder waren sich einig, dass ein wichtiger Pfeiler der genannten Allianz eine verstärkte Zusammenarbeit bei Forschung und Innovation ist, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Entwicklung der digitalen Infrastruktur, Netzanbindung und intelligenten Netzen als Grundlage für die Schaffung neuer Arbeitsplätze mit hohem Mehrwert. Investitionsoffensive der EU für Subsahara-Afrika Beide Seiten waren sich einig, dass die ersten Ergebnisse der Umsetzung der Investitionsoffensive ermutigend sind, da politisches Interesse, ein allgemein gutes Investitionsklima sowie Vertrauen in die vorgesehenen Instrumente der Offensive bestehen. Es wurde jedoch betont, dass die Offensive größtenteils von der Anziehung privater Investitionen und damit von Kapital abhängt, das noch nicht bereitgestellt wurde und dessen Bereitstellung nicht ganz sicher ist. Die südafrikanische Seite unterstrich in diesem Zusammenhang, dass ihr Land zwar als Land mit mittlerem Einkommen eingestuft wurde, es jedoch eine äußerst ungleiche Verteilung des Vermögens unter den sozialen Klassen, geografischen Gebieten usw. gibt. Dies sei auch auf ungleich entwickelte Regionen zurückzuführen. Daher wurde hervorgehoben, dass eine kontinuierliche finanzielle und technische Unterstützung Südafrikas durch die EU, insbesondere in entscheidenden Bereichen wie der Bildung, wichtig ist. Die Mitglieder der europäischen Delegation stimmten dieser Ansicht zu. D. Tätigkeiten nach dem Interparlamentarischen Treffen Treffen mit den für das Projekt „City Improvement Districts“ zuständigen Personen Das Projekt beinhaltet, dass Bürger eines bestimmten Stadtbezirks für ergänzende Dienstleistungen im Zusammenhang mit der städtischen Lebensqualität zahlen, die anschließend von einem CID „City Improvement District“ genannten Zusammenschluss von Personen, die häufig auf ehrenamtlicher Basis arbeiten, erbracht werden. Diese städtischen Dienstleistungen bestehen zusätzlich zu den normalen, von den Kommunen erbrachten Dienstleistungen und ersetzen sie folglich nicht. In Südafrika haben die CID, in denen motivierte und engagierte Personen tätig sind, erfolgreich zur Revitalisierung stark heruntergekommener und kriminalitätsanfälliger Stadtgebiete beigetragen und kamen somit nicht nur der örtlichen Bevölkerung, sondern der gesamten Gesellschaft zugute. Die Personen, die für die Gesamtumsetzung von CID in Südafrika verantwortlich sind, sowie die Zuständigen für die CID in Kapstadt stellten ihre schwierige und teilweise gefährliche CR\1173907DE.docx 11/27 PE601.895v02-00 DE
tägliche Arbeit vor. Diese reicht von Bemühungen, drogenabhängige, arbeitslose oder sonstige sozial ausgegrenzte Menschen an Stadterneuerungsprojekten in ihren eigenen Stadtvierteln zu beteiligen, bis zur Bildung von Gruppen, die über die Wahrung der öffentlichen Ordnung wachen und für ein ruhiges Umfeld sorgen, und die sich gewaltfreier Methoden bedienen und eng mit der örtlichen Polizei zusammenarbeiten. Den Mitgliedern zufolge sind die südafrikanischen CID ein Modell, das in vielen Städten der EU und anderenorts problemlos kopiert werden könnte. Daher laufen Partnerschaftsprojekte mit einigen Städten wie Aachen, die sehr gut funktionieren und weiter unterstützt werden sollten, unter anderem im Rahmen der Regionalentwicklungspolitik der EU. Abendessen mit Vertretern der Zivilgesellschaft – Begünstigte des Enhancing Legislature Oversight Programme – Verbesserung der Beteiligung zivilgesellschaftlicher Organisationen an der Kontrolle der Legislative und Beteiligungsprozesse Ein echter Mehrwert des Treffens mit einer Vielzahl zivilgesellschaftlicher Organisationen bestand darin, dass zum ersten Mal auch Mitglieder des südafrikanischen Parlaments zur Teilnahme eingeladen waren. Sie vernetzten sich mit den teilnehmenden zivilgesellschaftlichen Organisationen bei wichtigen Themen wie der Überwachung der Umsetzung von Rechtsvorschriften, der Beteiligung von Bürgern an Kommunalwahlen und der Mitwirkung von Bürgern an Beschlüssen und Verwaltungsakten der lokalen Ebene, der Einbeziehung junger Menschen in Entscheidungsfindungsprozesse und -verfahren sowie Landfragen, insbesondere in Verbindung mit Bergbaugemeinden. Die Mitglieder der europäischen Delegation sagten eine kontinuierliche und tatkräftige Unterstützung für die vielen laufenden Projekte der eingeladenen zivilgesellschaftlichen Organisationen zu, von denen die meisten bereits in gewissem Umfang von der EU-Delegation für Südafrika gefördert und unterstützt werden. Ein weiteres wichtiges Ergebnis des Treffens war der Meinungs- und Erfahrungsaustausch der Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen mit den Mitgliedern der europäischen Delegation, die betonten, dass viele der Probleme Südafrikas, vor allem bei der lokalen Verwaltung, auch in der EU sehr verbreitet sind. Daher wurde vorgeschlagen, ein Netz der EU und Südafrikas für den Austausch bewährter Verfahren bei der Behandlung dieser Fragen, wie Effizienz, Beteiligung und Einbeziehung von Bürgern in lokale Verwaltungsprozesse, zu begründen. Blindenschule Athlone Die Schule, die ganz auf Kinder mit Sehbehinderungen zugeschnitten und mit hochwertigen Instrumenten der neuesten Generation für diese Art von Unterricht ausgestattet ist, wurde für einen Besuch ausgewählt, weil die EU ein Projekt für die Ausbildung von Lehrern fördert, das auf das Erlernen von Fähigkeiten und des Umgangs mit einem besonderen didaktischen Ansatz und Methoden für das Unterrichten blinder Kinder ausgerichtet ist. PE601.895v01-00 12/27 CR\1173907DE.docx DE
Der Lehrplan des EU-geförderten Projekts sieht zunächst das Kennenlernen der verschiedenen Arten von Sehbehinderungen und danach die Beschäftigung mit der psychologischen Dimension bei einem an dieser Erkrankung leidenden Kind vor; daran anschließend liegt der Schwerpunkt auf dem am besten geeigneten pädagogischen Konzept und dem effizienten Einsatz der verfügbaren Instrumente, vor allem im Hinblick auf das Lesen und Schreiben des Braille-Standardalphabets. House of Smile (Khanyisa Centre) Ein Zusammenschluss von NGO unter Führung der italienischen Organisation „CESVI“ hat einen Zufluchtsort für Frauen geschaffen, die geschlechtsbezogener Gewalt ausgesetzt sind. Auch in diesem Fall wird das Projekt von der Europäischen Union über ein spezielles Programm kofinanziert, das von der EU-Delegation für Südafrika durchgeführt wird. In der Mehrzahl der Fälle sind die im Zentrum untergebrachten Frauen junge Mütter, die von ihren Partnern geschlagen werden. Die Unterkunft kann bis zu 30 Frauen aufnehmen – derzeit sind es 26. Sie befindet sich im Zentrum eines sehr armen und gefährlichen Stadtviertels namens Philippi; daher können Frauen in Not einfach hingehen und müssen praktisch nur die Straße überqueren. Die Unterkunft ist jedoch nur für die vorübergehende Unterbringung gedacht. Die dort tätigen Freiwilligen helfen den Frauen, langfristigere Lösungen zu finden; so unterstützen sie das Opfer und seine Kinder in den meisten Fällen dabei, bei einem entfernten Familienmitglied unterzukommen, das möglicherweise weit weg von Kapstadt lebt. Runder Tisch zum Museum District Six – Programm zur Verhinderung von Gewalt bei Wahlen Ein von der EU kofinanziertes Vorzeigeprojekt, das Programm zur Verhinderung von Gewalt bei Wahlen, ist ein Meilenstein beim Einsatz der EU, und insbesondere des Europäischen Parlaments, für den Aufbau von Demokratie und demokratiefördernde Maßnahmen. Das Europäische Parlament ist an mehreren Phasen beteiligt und leistet während der Durchführung des Programms hilfreiche Beiträge in unterschiedlicher Form. Da die Beteiligungsquote unter den Akteuren hoch ist und das Programm viele der zivilgesellschaftlichen Organisationen erreicht, die zum reibungslosen Ablauf der Wahlprozesse beitragen, gilt das Projekt allgemein als sinnvoll und kann die Sicherstellung transparenter und fairer Wahlen nachhaltig unterstützen. Eine der Initiativen im Rahmen des Projekts ist die offizielle Auszeichnung der Akteure; dies hat am stärksten zu seinem Erfolg beigetragen. In diesem Zusammenhang wurden die Mitglieder der EP-Delegation gebeten, den ausgewählten Teilnehmern offiziell die Preise zu übergeben. CR\1173907DE.docx 13/27 PE601.895v02-00 DE
Schlussfolgerungen Die folgenden operativen Schlussfolgerungen wurden von der Delegation für die Beziehungen zu Südafrika im Verlauf des Interparlamentarischen Treffens getroffen: - gezielte Weiterbehandlung der in der Gemeinsamen Erklärung (siehe unten) vorgesehenen Maßnahmen; - Follow-up mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst hinsichtlich der besuchten, von der EU kofinanzierten Projekte und hinsichtlich der Möglichkeiten ihrer Refinanzierung; - Überlegungen gemeinsam mit den südafrikanischen Kollegen zur künftigen Struktur der Interparlamentarischen Treffen, um ihre Wirkung zu verbessern und aktuelle Fragen so weit wie möglich zu berücksichtigen. PE601.895v01-00 14/27 CR\1173907DE.docx DE
Joint Statement 26th South Africa – European Union, Inter-Parliamentary Meeting 31 October - 1 November 2018 Parliament of South Africa, Cape Town South Africa ________________________________________________________ The 26th South Africa - European Union Inter-Parliamentary Meeting (IPM) between Members of the South African Parliament and Members of the European Parliament took place in the Parliament of South Africa on 31 October and 1 November 2018. Members reiterated their recognition that Inter-Parliamentary Meetings have played an important role in strengthening South Africa - EU relations, and fostering understanding and implementation of the strategic partnership through joint action. They highlighted that the IPM dialogues take place in a constructive spirit and from the perspective of monitoring progress and sharing best practices. Members welcomed the strong relations between South Africa and the EU, recognizing that the moment is politically appropriate for fostering this decades-long value-based partnership with renewed ambition. Members called for the building of even closer ties, as equal partners and in the framework of a wider regional alliance and cooperation between the African Union and the EU, with a focus on sustainable, mutually supportive growth, for industrial and Small and Medium Enterprise development, infrastructure and agriculture, including the agro- processing, to strengthen value-addition in Africa. The Delegation welcomed the upcoming address by President Cyril Ramaphosa to the European Parliament, Strasbourg on 14 November 2018. Additionally, Members highlighted the unique opportunity of the seventh South Africa – European Union Summit of 15 November to anchor the relationship strategically, based on past associations and looking far into the future. The Summit offers an extraordinary chance to build alliances on the basis of shared interests and of the joint EU and SA commitment to effective multilateralism. In this context, the Delegation shall scrutinise the implementation of the Summit’s conclusions. CR\1173907DE.docx 15/27 PE601.895v02-00 DE
Members reaffirm the central role of the United Nations and the need to secure a rules based international system that protects fundamental principles such as peace and stability, democracy, the rule of law and human rights. Members underlined the mutually strategic importance of the South Africa – European Union strategic relationship, a stronger partnership with South Africa means a stronger connection between the European Union and the whole of Sub-Saharan Africa. This should be in the context of regional integration and cooperation with the African Union, as framed in the Africa – Europe Alliance for Sustainable Investment and Jobs. The Delegation acknowledged that climate change is having an impact globally, and agreed that addressing global warming should be a joint priority on sustainable development under the framework of the implementation of the Paris Agreement. As international relations are being challenged on this issue around the world, Members recognized South Africa’s regional role and voiced their support for South Africa’s agenda in addressing climate challenges and concerns, and for its leadership at the upcoming COP24 in December. Members welcomed the envisaged African Continental Free Trade Area, and the prospects of building on the current regional integration processes supported by the EU and the Economic Partnership Agreements and further, call for the swift implementation. Members emphasized the importance of trade between South Africa and the European Union and highlighted the role trade plays in facilitating peace. The Delegation agreed that fostering job creation should also be a joint priority, and exchanged views on the appropriate instruments to achieve this goal. For instance, Members discussed how additional private investments could be attracted to South Africa through policy certainty and examined which industrial sectors or regions should be primarily targeted, and called for partnerships in infrastructure development, particularly in strategic areas such as energy, water management and digital infrastructure. In this regard, European Members emphasized the importance of building a strong, resilient digital economy based on a skilled workforce, secure infrastructure, and research and innovation clusters fostering collaboration between leading universities and industry. Members also called for broader partnerships with EU stakeholders for innovation exchange and technology transfer. PE601.895v01-00 16/27 CR\1173907DE.docx DE
At the same time, the Delegation recognized that there are some trade impediments between the European Union and South Africa that have to be resolved through continuing constructive dialogue. Members agreed that a speedy and sustainable solution should be found especially in the sectors of poultry, wheat, citrus in the light of a broader agenda. The Delegation acknowledged the importance of education, for promoting equality and opportunity, creating a robust and innovative economy, resourced by a vibrant private sector and anchored in a solid public commitment to sound governance and common good. Members welcomed South Africa’s goal to address the needs of the job market by focusing on youth and education, ensuring young generation acquire the necessary skills to engage with socio- economic activities. The South African Members acknowledged and expressed their appreciation for financial support provided by the European Union to the education sector in South Africa. Members called for a greater involvement of youth in decision - making processes and issues that affect them. The South African Members highlighted the importance of and support for the recently launched Youth Employment Service (YES) initiative, which aims to create 1 million internships for the unemployed youth over the next three years. This will contribute to reducing youth unemployment. Members welcomed the election of South Africa as a non-permanent Member of the United Nations Security Council from 2019 to 2020, and the opportunity for the European Union and South Africa to work closely together to ensure peace and security, as well as to advance an ambitious human rights agenda. Members agreed to explore the deepening of cooperation in mediation, conflict prevention, peace and security on the continent, in alignment with the EU- Africa agenda. The Delegation agreed that modern day slavery can affect people of any age, gender or race and that no country is free from modern slavery. They recognised the need for greater coordination of efforts to combat it at an international level. In this context, they urged both the EU and AU Member States to swiftly prepare the action CR\1173907DE.docx 17/27 PE601.895v02-00 DE
plan for the implementation of the conclusions of the 5th AU - EU Summit in Abidjan. The 27th Inter-Parliamentary Meeting will take place in Europe in the second half of 2019 and take the legacy forward. The Delegation mandated their Co-Chairs to forward this statement to the President and Members of the European Parliament, the President of the European Commission, VP/HR Federica Mogherini and the European External Action Service (EEAS), the Parliament of South Africa, the President of the Republic of South Africa and the Executive. Issued: 1st November 2018 PE601.895v01-00 18/27 CR\1173907DE.docx DE
EUROPEAN PARLIAMENT DELEGATION FOR RELATIONS WITH SOUTH AFRICA 30 October - 2 November 2018 Pretoria/Cape Town - South Africa PROGRAMME draft VIII (31 October 2018) Monday, 29 October Pretoria Individual arrivals of Members at Johannesburg airport Briefing on the programme - EP Secretariat and EU Delegation officials. Venue: EU Delegation in Pretoria (27 George Storrar St, Groenkloof, Pretoria) Tuesday, 30 October Pretoria 08.00 Departure of Members from Sheraton Pretoria Hotel to EU Delegation 08.30 – 09h30 Briefings by the EU Delegation - Ambassador Marcus Cornaro Venue: EU Delegation in Pretoria (27 George Storrar St, Groenkloof, Pretoria) 10.00-11.30 Visit to the Liberty Park in Pretoria 11.45- 13.30 South Africa Foreign Affairs policy, UNSC, cybersecurity - with think - tanks Venue: Blue Crane, 156 Melk St, Nieuw Muckleneuk, Pretoria, 0181 Host: EU Delegation Gustavo de Carvalho - Institute for Security Studies Sithembile Mbete – University of Pretoria Elisabeth Sidiropoulos – Chair of the South African Institute of International Affairs (SAIIA) 13.30 Departure to Oliver Reginald Tambo Airport in Johannesburg 16.00 Flight to Cape Town (arrival in CT at 18:05) CR\1173907DE.docx 19/27 PE601.895v02-00 DE
19.00 D-ZA - INTA Seminar on Land Reform Venue: Granger Bay Campus – CPUT, Mouille Point, Beach Rd, Mouille Point, Cape Town, 8005, phone: +27 21 440 5700 Host: European Parliament Participants: Professors Ruth Hall (member of Presidential Committee), Aninka Claessens (lead Kgalema Motlanthe High - Level Panel Report on land), Professor Johann Kirsten, Honourable Mr Nzimande, Vice Chair Parliamentary Constitutional Review Committee Business representatives : AgriSA tbc CSOs : Association For Rural Advancement tbc 22.00 Check-in at hotel (TAJ Cape Town hotel, Cnr Wale Street & St. Georges Mall, Cape Town) Wednesday, 31 October Cape Town 09.10 Departure from hotel - walk over to RSA Parliament 9.30 - 11.30 PARLIAMENTARY MEETINGS (jointly with INTA Delegation) Venue: Good Hope Chamber, Good Hope Building, RSA Parliament 11.30 - 12.00 Working Lunch with Members of the RSA Parliament Venue: National Assembly restaurant within the Parliament building Host: RSA Parliament 12.00 - 13.00 Meeting with Speaker of Parliament 14:00 - 14:30 Meeting with Deputy Finance Minister Gugubele Meeting with Deputy Minister Landers - International Relations and Cooperation Venue: National Assembly 14.30 - 18.00 PARLIAMENTARY MEETINGS Venue: Good Hope Chamber, Good Hope Building, RSA Parliament 19.30 - 21.30 Working dinner with Members of the RSA Parliament Venue: Pepperclub Hotel & Spa, Loop Street, Cape Town City Centre Host: RSA Parliament – Honourable Fubbs Thursday, 1 November Cape Town 08.45 Departure from hotel - walk over to RSA Parliament 09.00 - 12.00 PARLIAMENTARY MEETINGS Venue: M46, Ground Floor, Marks Building, RSA Parliament PE601.895v01-00 20/27 CR\1173907DE.docx DE
12.00 - 14.30 Working Lunch with South African Political Parties Venue: M314, 3rd Floor, Marks Building, RSA Parliament Host: European Parliament 15.00 - 18.00 Meeting with the persons responsible for the project “City Improvement Districts” Venue: 13th floor, 1 Thibault Square, cnr Long St & Hans Strijdom Ave, Cape Town 8001 19.00 - 21.30 Dinner with civil society – beneficiaries of the Enhancing Legislature Oversight Programme - Enhancing CSO participation in the legislature oversight and participation processes: > Building participation and advocacy among mining communities, CSOs and legislatures for inclusive development > Promoting Broader and Effective Civil Society Participation in Environmental Governance in South Africa > Enhancing CSO Participation in legislature oversight and participation processes > Putting the “People” in People’s Parliament: Scaling up inclusive participation in South African Legislatures to enhance democratic oversight Venue: TAJ Cape Town Hotel, Cnr Wale Street & St. Georges Mall, Cape Town Host: European Parliament Friday, 2 November Cape Town and surroundings 8:45 – 10:15 Athlone School for the Blind Venue:Athlone str Glenhaven, Bellville • Learn more about how pupils with poor sight or who are blind have their right to education guaranteed in South Africa; • Discuss challenges of education with children with special needs, as well as from the Athlone neighbourhood • Visit the teachers and pupils at work 10:45- 12:35 Visit to the House of Smile/Khanyisa Centre (gender - based violence and children’s rights in a violent township) Venue: New Eisleben & Mpumelelo St, Philippi • Meet the organisations providing social services at the hub and government department collaborating (shelter for victims of gender violence and child protection). • Exchange of views with the beneficiaries of the programme and on the challenges of living in Philippi, especially in the case of young people and women CR\1173907DE.docx 21/27 PE601.895v02-00 DE
13:30 – 16:45 Roundtable at the District Six Museum – Electoral Violence prevention programme Venue: 5A Albertus St &, Buitenkant St, Zonnebloem • Discuss during lunch with selected participants, including the European Centre for Electoral Support (ECES), the electoral violence prevention programme financed by the European Union • Visit the District Six Museum to learn about the history of forcible removals in South Africa. District six was previously a mixed community which was declared a "White Area" by the Apartheid Government and resulted in the forced removal of 60 000 people. End of the official programme Individual departures of Members to Cape Town airport Contacts: Rok Koželj (EP), GSM +32 479 373 376, Inga Urban (EP), GSM: +32 477 855 226 PE601.895v01-00 22/27 CR\1173907DE.docx DE
SOUTH AFRICAN PARLIAMENT 26th South Africa-European Union (SA-EU) Inter-Parliamentary Meeting (IPM) 31 October-1 November 2018, Cape Town DRAFT AGENDA Meeting room: Good Hope Chamber, Good Hope Wednesday, 31 October 2018 Building, South African Parliament, Cape Town, South Africa 08:30 REFRESHMENTS SERVED 09:00-12:00 INTER-PARLIAMENTARY MEETING I. EU - South Africa Strategic Partnership Strategic cooperation between South Africa and the European Union (EU): Successes over the past 5 years and ways of strengthening the Inter-Parliamentary Partnership going forward. Update on the incoming elections in the EU and South Africa II. Current issues of mutual interest Trade opportunities Agriculture: - Citrus Black Spot – an update on the state of play - Food Security and Trade Issues CR\1173907DE.docx 23/27 PE601.895v02-00 DE
Implementation of the SADC-EU EPA: Wheat, poultry and textiles Water management as part of the climate agenda 12:15-14:00 LUNCH hosted by South African Parliament National Assembly Restaurant, 2nd Floor, National Assembly Building 14:00-18:00 INTER-PARLIAMENTARY MEETING II. Current issues of mutual interest (continued) Education: Access to Education; acquisition of skills; teacher training; exchange programmes; quality control and school drop out Health: Update on the successes and challenges of Tuberculosis (TB) treatment in South Africa Update on the challenges surrounding Migration Issues in EU and South Africa. 21st Century slavery including trafficking and related Human Rights Issues Brexit – current status and projected conclusion – Impact on EU-SA relationship? 19.30-21.30 Dinner hosted by Mrs JL Fubbs, Co-Chairperson of the SA-EU IPM (by invitation only) Venue: The Pepperclub, Loop Street, Cape Town Meeting room: M46, Ground Floor, Marks Building, Thursday, 1 November 2018 South African Parliament, Cape Town, South Africa PE601.895v01-00 24/27 CR\1173907DE.docx DE
08:00 REFRESHMENTS SERVED 9:00-12:00 INTER-PARLIAMENTARY MEETING II. Current issues of mutual interest (continued) Topics for discussions at the SA - EU Summit on 15 November 2018 Status and Progress report on the proposed amendments to Section 25 of the Constitution on expropriation of land without compensation in South Africa III. Regional Integration Pan - African free trade area: implementation and state of play; Regional internal market and connectivity (physical and digital infrastructure, smart grids); Research and Innovation partnerships and joint ventures; Update on the EU External Investment Plan for Sub-Saharan Africa. IV. General Adoption of the Joint Statement; Consideration of dates for the 27th SA - EU IPM. 19.30-21.30 Dinner hosted by the European Parliament Venue: Taj Hotel, Wale Street, Cape Town CR\1173907DE.docx 25/27 PE601.895v02-00 DE
26th Inter-Parliamentary Meeting (IPM) EP/South Africa 30 October–2 November 2018 to Pretoria and Cape Town LIST OF PARTICIPANTS MEMBERS OF THE EUROPEAN PARLIAMENT Hans VAN BAALEN NL ALDE Chair of the Delegation Sabine VERHEYEN DE EPP 2nd Vice-Chair of the Delegation Michael GAHLER DE EPP Maria Gabriela ZOANĂ RO S&D Anthea MCINTYRE EN ECR POLITICAL GROUPS Willem VANDEN BROUCK Senior Adviser, ALDE Group Catarina CALDEIRA DA SILVA Adviser, EPP Group SECRETARIAT OF THE EUROPEAN PARLIAMENT Rok KOŽELJ Administrator Inga URBAN Assistant EPP: Group of the European People's Party - Groupe du Parti Populaire Européen S&D: Group of the Progressive Alliance of Socialists & Democrats - Groupe de L'Alliance et Progressiste des Socialistes et Démocrates ECR: The European Conservatives and Reformists group - Conservateurs et réformistes européens ALDE: Alliance for Liberals and Democrats for Europa - Alliance des Démocrates et des Libéraux pour l'Europe PE601.895v01-00 26/27 CR\1173907DE.docx DE
SOUTH AFRICAN PARLIAMENTARY DELEGATION 26TH SA-EU INTER-PARLIAMENTARY MEETING (IPM) 30 October - 2 November 2018 CAPE TOWN, SOUTH AFRICA LIST OF PARTICIPANTS MEMBERS OF PARLIAMENT PARTY AFFILIATION Ms Joan FUBBS, AFRICAN NATIONAL CONGRESS [ANC] Co-Chairperson: SA-EU IPM & Leader of Delegation Ms Mmatlala BOROTO, AFRICAN NATIONAL CONGRESS [ANC] House Chairperson: International Relations, National Assembly Mr Bheki RADEBE AFRICAN NATIONAL CONGRESS [ANC] Mr Boingotlo NTHEBE AFRICAN NATIONAL CONGRESS [ANC] Mr Musawenkosi MLAMBO AFRICAN NATIONAL CONGRESS [ANC] Mr Mike WATERS DEMOCRATIC ALLIANCE [DA] Ms Aanchen DREYER DEMOCRATIC ALLIANCE [DA] Mr Gordan MACKAY DEMOCRATIC ALLIANCE [DA] Ms Cheryllyn DUDLEY AFRICAN CHRISTIAN DEMOCRATIC PARTY [ACDP] CR\1173907DE.docx 27/27 PE601.895v02-00 DE
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