Betriebliche Aus- und Weiterbildung bei der EDEKA Südwest
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Betriebliche Aus- und Weiterbildung bei der EDEKA Südwest Pädagogische Hochschule Freiburg BA Erziehung & Bildung Wintersemester 2008/2009 Dipl.-Päd. Carmen Becker, Prof. Dr. Thomas Fuhr, Dipl.-Päd. Michael Sauer Arbeitsfelder Julia Bebon (1412630) Nadine Dierle (1412509) Désirée Grußeck (1413280) Michael Jungkind (1415423) Annkathrin Kienle (1415192) Dorothea Seidel (1412040) Datum: 14.03.09 1
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ........................................................................................... 3 2. Das Unternehmen „EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH“ ...... 4 2.1. Geschichte der EDEKA ................................................................................ 4 2.2. Die EDEKA Südwest .................................................................................... 4 2.3. Die EDEKA Südwest in Zahlen .................................................................... 5 2.4. Ausbildung bei der EDEKA Südwest............................................................ 6 3. Allgemeine Fragen an die EDEKA Südwest ...................................... 7 3.1. Weiterbildung für die EDEKA-Mitarbeiter ..................................................... 7 3.2. Die Arbeit der Erwachsenenbildner bei EDEKA ........................................... 7 3.3. Einstellungssituation von angehenden Erwachsenenbildnern...................... 8 3.3.1. Kriterien der Einstellung ........................................................................ 8 3.3.2. Chancen der Einstellung (allgemein und bei der EDEKA) .................... 9 3.3.3. Verfassen der „Bachelor-Arbeit“ und Möglichkeiten eines Praktikums.. 9 4. Berufsbiografie ................................................................................. 10 5. Arbeitsalltag eines Erwachsenenbildners......................................... 12 6. Einschätzung des Weiterbildungssektors......................................... 16 7. Praktikum bei EDEKA Südwest ....................................................... 16 8. Geschichtliche und Rechtliche Grundlagen der Fort- und Weiter- bildung.................................................................................................... 17 8.1. Verankerung der Weiterbildung im Gesetz .................................................... 17 8.2. Nutzenaspekte beruflicher Weiterbildung....................................................... 19 8.3. Träger der beruflichen Weiterbildung ............................................................. 21 8.4. Praxisbeispiel „EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH“ ......................... 22 9. Fazit ................................................................................................. 24 10. Quellen............................................................................................. 25 11. Anhang............................................................................................. 26 11.1.Interviewprotokoll .......................................................................................... 26 11.2.E-Mail ........................................................................................................... 36 2
1. Einleitung Im Rahmen des Moduls „Arbeitsfelder und Recht“ des Studiengangs Erziehung und Bildung (BA) lernten wir in Kleingruppen verschiedene Institutionen kennen, die im Laufe des Semesters den Kommilitonen und Dozenten hinsichtlich eines bestimmten Tätigkeitsfeldes vorgestellt werden. Unsere Gruppe fand sich in dem gemeinsamen Interesse bezüglich der „Betrieb- lichen Aus- und Weiterbildung“. Die betriebliche Aus- und Weiterbildung ist für PädagogInnen ein interessantes Arbeitsfeld, da in jedem größeren Unternehmen die Ausbildung eine feste Größe darstellt, die durch PädagogInnen gestaltet werden kann. Ebenso spielt auch die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter eine bedeutende Rolle, damit das Unternehmen z.B. im wirtschaftlichen Wettkampf stark bleibt. Wir könnten uns vorstellen, später in der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung und ins- besondere in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung zu arbeiten, weshalb wir unsere Kenntnisse in diesem Bereich vertiefen wollten. In gemeinsamen Überlegungen und Recherchen, welche Institution wir gerne näher vorstellen würden, entschlossen wir uns dazu, die EDEKA Südwest zu präsentieren. Sie eröffnet uns zum einen den Horizont für PädagogInnen in Handelsgesellschaften und zum anderen konnten wir auf Kontakte und Wissen einer Kommilitonin zurück- greifen, welche/s sie während einer kaufmännischen Ausbildung bei der EDEKA Südwest erworben hatte. In einem Interview mit einer dort arbeitenden Diplom-Pädagogin Frau H. – Ab- solventin der Pädagogischen Hochschule Freiburg – erhielten wir einen tieferen Einblick in das Arbeitsfeld. Daher stellen wir im Folgenden die Geschichte der EDEKA Südwest und die Auswertung unseres Interviews vor, in dem nachstehende Themen angesprochen werden: Im ersten Abschnitt „Allgemeine Fragen an die EDEKA Südwest“ wird die Weiterbildung bei der EDEKA Südwest beschrieben, die durch Erwachsenenbildner ausgerichtet wird. Anschließend zeigen wir die Berufs- biographie von Frau H. als Beispiel auf. Daraufhin soll ein typischer Arbeitsalltag und die Aufgaben einer Personalentwicklerin beschrieben werden. Des Weiteren haben wir Frau H. darum gebeten, den Weiterbildungsbereich bei der EDEKA Südwest einzuschätzen und uns die Möglichkeiten eines Praktikums aufzuzeigen. Danach legen wir die rechtlichen Grundlagen einer betrieblichen Weiterbildungseinrichtung, wie der EDEKA Südwest, dar und schließen unsere Arbeit mit einer Gesamtreflexion. 3
2. Das Unternehmen „EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH“ 2.1. Geschichte der EDEKA Deutschlandweit gibt es EDEKA-Märkte und das seit über 100 Jahren. Die Anfänge gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als der Berliner Kaufmann Fritz Borrmann 1898 mit 20 weiteren Kaufleuten die „Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwaren- händler im Halleschen Torbezirk zu Berlin“, kurz E.d.K. schuf. 1907 dann gründete er gemeinsam mit Dr. Karl Biller den „Verband deutscher kaufmännischer Genossenschaften e.V“. Dies war ein Zusammenschluss von insgesamt 23 Einkaufs- genossenschaften. Im gleichen Jahr noch versammelten sich die Gründer ein weiteres Mal und errichteten die „Zentraleinkaufsgenossenschaft des Verbandes deutscher kaufmännischer Genossenschaften eGmbH“. Heute ist daraus die EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG mit Sitz in Hamburg ge- worden und so feierte man in 2007 ausgiebig das hundertjährige Bestehen des Unternehmens. 2.2. Die EDEKA Südwest Die EDEKA Zentrale AG & Co. KG gliedert sich in sieben Regionalgesellschaften, die je zu 50 Prozent im Besitz der EDEKA AG sind: • EDEKA Nord • EDEKA Minden-Hannover • EDEKA Rhein-Ruhr • EDEKA Hessenring • EDEKA Nordbayern-Sachsen-Thüringen • EDEKA Südbayern • EDEKA Südwest Quelle: http://www.edeka.de/EDEKA/Content/DE/AboutUs/ Unternehmen/Profil/Regionalgesellschaften/index.jsp Die EDEKA Südwest wurde im Jahre 1927 in Offenburg gegründet, als sich 26 Kaufleute aus Mittelbaden zusammenschlossen und sich an die „Einkaufszentrale der Kolonialwarenhändler“ (s.o.) angliederten. 4
Heute umfasst das Einzugsgebiet der EDEKA Südwest rund 19 Millionen Menschen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Süd-Hessen und Teilen von Bayern. Sie unterhält fünf Logistikstandorte in Offenburg, Heddesheim, Balingen, Ellhofen und St. Ingbert, wobei Offenburg die Zentrale der Regionalgesellschaft darstellt. Einzugsgebiet... ...mit den Lagern: Quelle: http://www.edeka.de/EDEKA/Content/DE/AboutUs/Unternehmen/Profil/Regionalgesellschaften/index.jsp Quelle: http://www.edeka.de/SUEDWEST/Content/de/Home/index.html 2.3. Die EDEKA Südwest in Zahlen → Märkte Rund 1.700 Märkte werden von den fünf Lagern beliefert. 1.250 Geschäfte werden von selbständigen Einzelhändlern betrieben, wie z.B. der „E aktiv markt Blatter“ in der Kappler Straße in Freiburg/Littenweiler. Täglich sind mehr als 200 LKWs auf der Straße, um die Supermärkte zu beliefern. → Produktionen Neben dem Lebensmittelhandel betreibt die EDKA Südwest auch eigene Produktionsbetriebe: - EDEKA Südwest Fleisch - K& U Bäckerei, mit Bäckerbub und Schwarzwaldbrot - OWK – Ortenauer Weinkeller - Schwarzwald Sprudel → Mitarbeiter Rund 40.000 Menschen arbeiten für die EDEKA Südwest. Alleine die Zentrale in Offenburg beschäftigt über 1400 Arbeitnehmer. 5
Weiter werden 3.000 Azubis in 20 verschiedenen Berufen ausgebildet. 2.4. Ausbildung bei der EDEKA Südwest „Unsere Auszubildenden von heute sind die Führungskräfte von morgen.“ Unter diesem Motto werden Azubis in 20 verschiedenen Berufen ausgebildet. Hier einige Beispiele: • Im Großhandel: - Groß- und Außenhandelskaufleute - Bachelor of Arts (u.a. BWL) • Im Einzelhandel: - Einzelhandelskaufleute - Fleischereifachverkäufer - Bäckereifachverkäufer • In der Produktion: - Bäcker und Konditor - Fleischer Wir haben Frau H. interviewt. Sie ist Diplom-Pädagogin, hat an der Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg studiert und ist seit März 2005 in der Personalentwicklung der EDEKA Südwest in Offenburg tätig. Im Folgenden wird das Interview ausgewertet. 6
3. Allgemeine Fragen an die EDEKA Südwest Vorbemerkung: Wir haben uns vorgenommen, anhand eines umfangreichen Fragenkataloges Einblick und Aufschluss über die Arbeits- und Weiterbildungssituation bei der EDEKA Südwest zu bekommen. Wir bedanken uns hiermit bei Frau H., die gerne dazu bereit war, das Interview mit uns durchzuführen. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit haben wir die allgemeinen Fragen des Kataloges etwas gebündelt, systematisiert und zu „Überschriften“ umgewandelt. Dabei geht es weitgehend um den Bereich „Weiterbildung“ und „Einstellungs- chancen“. 3.1. Weiterbildung für die EDEKA-Mitarbeiter Die EDEKA Südwest legt großen Wert auf die Weiterbildung der Mitarbeiter. Für alle Mitarbeiter – „vom Staplerfahrer bis zum Vorgesetzten“– werden jährlich Weiterbildungsseminare angeboten. Dies gilt besonders für Fach- und Führungskräfte (vgl. Interviewprotokoll, S.34). In ein- bis mehrtägigen Seminaren, die normalerweise unter der Woche stattfinden (nur in Ausnahmesituationen auch mal samstags oder abends nach der Arbeit), werden Sach- und Fachthemen (z.B. Kommunikation; „Thekenbau Obst und Gemüse“), aber auch Themen der Betriebsführung behandelt. Die EDEKA ver- öffentlicht zu Jahresbeginn für ihre Mitarbeiter stets einen Katalog mit einem breiten Weiterbildungsangebot. Die meisten dieser Weiterbildungsangebote sind freiwillig. Allerdings sind auch einige Veranstaltungen „verpflichtend“. Das gilt vor allem für einige Seminare für Führungskräfte (z.B. „Führungskräfteprogramm“) (ebd.). 3.2. Die Arbeit der Erwachsenenbildner bei EDEKA Die Erwachsenenbildner (Seminarleiter) bei der EDEKA Südwest brauchen für ihre Arbeit Kompetenzen, die auch für andere Mitarbeiter in allen Bereichen wichtig sind. Gemeint sind „Basics“, wie zum Beispiel Teamarbeit, Freundlichkeit, Beziehungen zu Kollegen, ein Gespür dafür, wie man mit seinem Gegenüber umgehen kann etc. (ebd., S.33). Kurzum: Man braucht Kommunikationsfähigkeit, pädagogische Erfahrung und didaktische Kompetenz (man sollte „ein Händchen dafür haben, wie man Inhalte rüberbringt“) (ebd., S.28). 7
Die Weiterbildungsmethoden, mit denen die EDEKA arbeitet, unterscheiden sich je nach Thema des Weiterbildungsseminars. Allen Methoden ist gemeinsam, dass der Seminarleiter darauf verzichtet einfach nur einen reinen Vortrag zu halten, sondern dass er immer die Beteiligten Zuhörer (die Mitarbeiter) einbezieht. Beispielsweise arbeiten in einem Seminar beim Thema „Exotische Früchte“ alle Teilnehmer mit – indem sie gemeinsam Früchte aufschneiden (ebd., S.32). Die Seminarleiter erhalten von den Teilnehmern ein Feedback. Direkt nach der Seminarveranstaltung wird ein Fragebogen ausgeteilt, der anonym ausgefüllt wird. Die Teilnehmer können dann die Veranstaltung kommentieren und mit Noten bewerten. Vier Wochen nach dem Seminar erhalten die Teilnehmer einen zweiten Fragebogen. Mit diesem soll herausgefunden werden, was das Seminar den Teilnehmern gebracht hat und ob sie etwas von den gelernten Dingen umsetzen konnten. Sofern es negative Rückmeldungen der Mitarbeiter gab, wird an Ver- besserungen der Seminare gearbeitet (ebd.). 3.3. Einstellungssituation von angehenden Erwachsenen- bildnern Wie meistens im Leben hängen die Einstellungschancen zum großen Teil von Faktoren ab, die in der Persönlichkeit des Einzelnen begründet liegen. Es spielen aber auch „äußere“ Faktoren eine Rolle, auf die der Student/die Studentin keinen Einfluss hat. Dies soll im Folgenden aufgezeigt werden. 3.3.1. Kriterien der Einstellung Relevante Kriterien für Studierende der Pädagogik, um bei der EDEKA eingestellt zu werden, sind die folgenden: Es wird erwartet, dass sie ein Praktikum im Bereich Erwachsenenbildung – am besten im Bereich „Personalentwicklung“ – gemacht haben. Sie sollten zu der EDEKA und dem Team passen, d.h. das Gesamtbild der Person muss stimmen. Gewünscht sind vor allem Bewerber, die gerne kommunizieren und Spaß an der Arbeit haben. Für die Auswahl werden auch die Noten des Bachelor-Studiums hinzugezogen. Allerdings gibt es kein Kriterium wie eine „Zulassungsbeschränkung“ (Numerus Clausus). Wichtig sind letztendlich die Bewerbung selbst und das Gesamt- bild der Person (ebd., S.33). 8
3.3.2. Chancen der Einstellung (allgemein und bei der EDEKA) Pädagogik-Studierende haben nach Aussagen von Frau H. gute Chancen als Berufs- anfänger im Bereich der Erwachsenenbildung „unterzukommen“. Da der Weiter- bildungssektor auch in Zukunft wichtig sein wird, sieht sie auch keinen Nachteil mit dem verkürzten Bachelor-Abschluss gegenüber dem alten Diplom-Studiengang „Erziehungswissenschaft“. Für die Studierenden würde bei der EDEKA sogar die Möglichkeit bestehen, berufsbegleitend den Master zu erwerben. Somit sind prinzipiell Aufstiegschancen möglich – auch durch einen Wechsel in andere Abteilungen (ebd., S.33). Allerdings besteht bei der EDEKA nur in Deutschland die Möglichkeit als Erwachsenenbildner „einzusteigen“, da das Ausland dort kein „Thema“ ist (die Kooperation mit dem Ausland läuft ausschließlich über die Filiale in Hamburg) (ebd.). Je nach Abteilung haben akademische Abschlüsse unterschiedliche Chancen in den verschiedenen Abteilungen. In der Abteilung „Personalentwicklung“ bei der EDEKA sind unter anderem vier bis fünf Diplom-Pädagogen angestellt, sowie Personen mit anderen akademischen Ausbildungen (z.B. BWL’er, Politikwissenschaftler), Studenten der Berufsakademie (BA) und Auszubildende (meist kaufmännische Ausbildung). In anderen Abteilungen findet man dagegen kaum Diplom-Pädagogen (ebd., S.32). 3.3.3. Verfassen der „Bachelor-Arbeit“ und Möglichkeiten eines Praktikums Für Studierende des Studiengangs „Erziehung & Bildung“ besteht die Möglichkeit bei der EDEKA Südwest die „Bachelor-Arbeit“ zu verfassen. Dies würde sich vor allem für diejenigen Studenten und Studentinnen anbieten, die Interesse am Bereich Erwachsenenbildung/Weiterbildung haben. Bei der EDEKA kommt dem Aufgabengebiet „Evaluation“ eine große Bedeutung zu. Zum Beispiel könnten die Studierenden in ihrer Abschluss-Arbeit die Weiterbildungs- seminare, die die EDEKA für ihre Mitarbeiter anbietet, evaluieren und Verbesserungsvorschläge für die Seminare vornehmen (ebd., S.34). Um den Berufseinstieg zu erleichtern sind Praktika immer hilfreich. Studierende der Erziehungswissenschaft / Erwachsenenbildung haben die Möglichkeit, sich bei der EDEKA Südwest in einem Praktikum im Bereich „Personalentwicklung“ weiterzubilden (vgl. Kap.7, S.16). 9
4. Berufsbiografie Im Folgenden wird die Berufsbiografie von Frau H. erläutert. Der Übergang vom Studium an der PH zu ihrer Arbeitsstelle bei der Edeka geschah praktisch nahtlos für Frau H.. Bereits vor Beendigung ihrer Diplomarbeit wurde sie auf eine Stellenanzeige in der örtlichen Zeitung aufmerksam. Dieser zufolge war die Edeka Südwest auf der Suche nach einer Mitarbeiterin in der Personalentwicklung. Erfreut darüber, dass in ihrer Heimatregion eine Arbeitskraft mit ihrem Abschluss und ihren Fähigkeiten gesucht wurde, bewarb sie sich umgehend auf diese Anzeige. Zwar hatte Frau H. neben ihrem Studium der Erziehungswissenschaft freiwillig ein BWL- Grundlagenseminar über ca. sechs Wochenenden an der Uni belegt, dennoch machte sie sich keine allzu großen Hoffnungen, direkt nach ihrer ersten Bewerbung eingestellt zu werden (vgl. Interviewprotokoll, S.26). Ihrer Meinung nach fehlte ihr dazu die Berufserfahrung. Außerdem war sie erst im Anfangsstadium ihrer Diplomarbeit, weshalb es mit der Jobsuche noch nicht eilte. Also ging sie sehr gelassen zum Vorstellungsgespräch und war sehr verwundert, als sie letztendlich die Zusage von der Edeka bekam. Glücklicherweise wurde ihr angeboten, die Diplomarbeit im Betrieb zu beenden, weshalb sie gleich im März 2005 ihre Stelle antreten konnte. Das Thema der Diplomarbeit bezog sich auf den Bereich der Personalentwicklung, was ihr Interesse an einem Arbeitsplatz in diesem Bereich zusätzlich vergrößerte (ebd., S.27). Während des Studiums hatte sie mehrere Seminare zur Personalentwicklung besucht und bemerkt, dass dies genau der Bereich ist, in dem sie gerne tätig werden wollte. Ihr war es immer wichtig, mit Menschen zu arbeiten und etwas „Organisierendes“ zu machen. Sie legte Wert darauf „nicht immer nur das um[zu]setzen, was andere sich aus- gedacht haben, sondern selbst etwas bei[zu]tragen“ (ebd., S.26). Des Weiteren war das Thema der Diplomarbeit ihrer Meinung nach ein „Plus“ (ebd., S.27), das zusätzlich zu ihrer Einstellung bei der Edeka beigetragen hatte. Die Einarbeitung in ihren Aufgabenbereich erfolgte direkt durch ihren Vorgesetzten. Zwar hatte Frau H. eine Vorgängerin, doch diese war für andere Aufgaben- schwerpunkte und Tätigkeiten zuständig. Es gab also niemanden, der parallel zu 10
Frau H. z.B. noch vier Wochen da war, um in dieser Zeit eine „Übergabe“ zu machen (ebd., S.26). Die Frage, ob die Ausbildung der Hochschule sie gut auf das Berufsleben vorbereitet hat, brachte sie kurz ins Stocken. Sie sieht das Studium als „nicht wirklich fassbar“ (ebd., S.27). Zwar lerne man ihrer Meinung nach unheimlich viel und das auch unbewusst. Dennoch sei es aber wichtig, sich nach dem Studium in seinen Job ein- zuarbeiten. Im Nachhinein, sagte sie, sei das Studium aber trotzdem die richtige Vorbereitung gewesen, weil es sozusagen die „Hülle“ (ebd.) für ihren jetzigen Job geliefert hat. Ihren Arbeitsplatz schätzt sie als eine sehr sichere Stelle ein, da sie momentan die einzig Zuständige in der Verwaltung/Zentrale der Edeka Südwest ist. Sie hat sehr viel zu tun und fühlt sich deshalb gebraucht. Außerdem sei der „Lebensmittel-Groß- und Einzelhandel etwas, das immer gebraucht wird“ (ebd.), ganz getreu dem Motto „Gegessen wird immer“. Wie man an der momentanen Lage der Autohersteller sehen kann, ist diese anhaltende Notwendigkeit in der Industrie nicht gegeben. 11
5. Arbeitsalltag eines Erwachsenenbildners In der Arbeit eines Erwachsenenbildners bei der Edeka gibt es keinen typischen Arbeitstag. Oft werden bestimmte Dinge für einen Tag geplant, dann jedoch durch aktuelle Ereignisse wieder verschoben. Der Arbeitstag wird dadurch nur schwer planbar. Frau H. bezeichnete sind selbst als Dienstleisterin für alle anderen Abteilungen und infolgedessen verschiebt sich oftmals ihre Planung. Ihre Aufgaben belaufen sich auf die Konzeption von Weiterbildungsseminaren, wie zum Beispiel im Bereich der Betriebswirtschaft oder ähnlichem, die Konzeption eines Führungs- kräfteprogramms und in großem Maße Organisation (ebd., S.28). Die Themen der Seminare sind für die Erwachsenenbildner häufig fachfremd. Das heißt, sie müssen sich das Wissen selbst aneignen und sich einarbeiten. Dies ist zum Beispiel im Bereich der Warenkunde der Fall. Themen wie Rhetorik, Kommunikation oder die so genannte „Ausbildung der Ausbilder“ (ADA-Schein), bei der Pädagogik eine große Rolle spielt, sind nicht gänzlich neu, dennoch müssen sich die Seminarreferenten neu in die Thematik einarbeiten. Durch ihre Teilhabe, kann Frau H. das Angebot der Seminare in der EDEKA nachhaltig beeinflussen (ebd., S.28). Neben den schon genannten Konzeptionen muss die Betreuung der BA-Studenten (Betriebswirtschaft) organisiert werden. So müssen zum Beispiel Verträge aufgesetzt und Einstellungsverfahren durchgeführt werden. Die Organisation besteht vor allem aus Schreibarbeit, viel Recherche, Zusammentragen der Ergebnisse und dem Weiterleiten von Informationen an verschiedene Stellen (ebd.). Diese von Frau H. ausgeübten Tätigkeiten sind auf andere Arbeitsplätze übertragbar. Die meisten Aufgaben könnte ein Betriebswissenschaftler ebenso gut erfüllen. Manche Erfahrungen, die Pädagogen möglicherweise eher haben, können die Arbeit jedoch erleichtern (ebd., S.31). Für die Arbeit eines Erwachsenenbildners ist es bedeutend, dass man gerne Umgang mit Menschen und Freude am Kommunizieren hat. Des Weiteren ist es wichtig, dass man ein Gefühl dafür besitzt, wie man Inhalte vermitteln kann (ebd., S.28). Die Weiterbildungsangebote gibt es schon seit den 70er Jahren in der Personal- entwicklung der EDEKA. Jedoch ändern sich die Angebote ständig, wobei nicht nach einem bestimmten Weiterbildungskonzept, sondern nach dem aktuellen Bedarf vorgegangen wird. Die verschiedenen Abteilungen sprechen hierfür den Bedarf in internen Sitzungen ab und geben ihren so ermittelten Bedarf an die Personal- 12
abteilung weiter, die dementsprechend die Seminare konzipiert. Dabei wird darauf eingegangen, ob es neue Mitarbeiter gibt, die bestimmte Seminare noch benötigen und welche neue Angebote an Seminaren es generell gibt. Die Menge an Themen ist hierbei nahezu unerschöpflich. Es gibt jedoch auch klassische Angebote, die immer wieder angeboten und von den Mitarbeitern angenommen werden, wie zum Beispiel Seminare über Mitarbeitergespräche (ebd., S.29.). Die Mitarbeiter sind zu Beginn oft skeptisch gegenüber den Weiterbildungsseminaren eingestellt, später jedoch ausgesprochen dankbar dafür. Sie nehmen die Angebote gerne an und schätzen die Möglichkeit sehr, sich weiterbilden zu können. Dabei ist das genaue Thema nicht ausschlaggebend. Wichtig dagegen ist, dass das Seminar den Bereich abdeckt, der aktuell benötigt wird. Die Weiterbildungsangebote werden von den Mitarbeitern so sehr geschätzt, dass ihnen teilweise eine Weiterbildung wichtiger ist als eine Gehaltserhöhung (ebd., S.29). Auch die Erwachsenenbildner selbst haben die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Ein Grund hierfür ist das gute Beispiel, dass sie den anderen Mitarbeitern dabei geben sollen. Jedes Jahr steht den Angestellten mindestens eine Weiterbildung zu, bei Bedarf können auch weitere Seminare besucht werden. An der entsprechenden Weiterbildung kann, sofern es möglich ist, intern bei Kollegen teilgenommen werden. Oder, für den Fall, dass dies nicht möglich sein sollte, verfügt die Edeka über einen Fundus von externen Angeboten, der genutzt werden kann. Die Inhalte der Fort- bildung sollten dem Unternehmen von Nutzen sein und mit dem Arbeitsumfeld zu tun haben, beispielsweise Mediation, Kommunikation oder Potentialanalyse (ebd., S.29f). Durch die externen Angebote an Seminaren steht die Edeka mit anderen Ein- richtungen in Kontakt und arbeitet mit diesen zusammen. Gerade bei der Konzeption der Führungskräfte ist die Zusammenarbeit eng. Ein Teil wird von der EDEKA geleistet, ein anderer Teil von den externen Partnern. Diese externen Partner sind Einrichtungen für Weiterbildungen (ebd., S.31). Die Arbeit als Erwachsenenbildner kann jedoch auch sehr kräftezehrend sein. Gerade in den Monaten Oktober und November ist in der Edeka häufig sehr viel zu tun und da Frau H. momentan noch keinen neuen Kollegen hat, fühlt sie sich teilweise mit ihren Aufgaben überfordert (ebd., S.30). Mit dem neuen Kollegen soll die Arbeit jedoch wieder im Team stattfinden und Frau H. soll so auch wieder entlastet werden. Generell wird sehr häufig in Teams gearbeitet, vor allem in Projekten und ähnlichem. Die Mitglieder dieser Teams sind nicht ausschließlich 13
Pädagogen, sondern haben auch andere Abschlüsse wie beispielsweise ein Diplom in Politikwissenschaft (ebd., S.29). Verschiedene Aufgaben können an BA-Studenten und Auszubildende delegiert werden. Zusätzlich wird Frau H. noch über den neuen Kollegen weisungsbefugt sein. Insgesamt ist die Hierarchie in der EDEKA jedoch sehr flach. Frau H. und ihre Kollegen haben als Seminarleiter lediglich eine Position über sich und annähernd alle übrigen Mitarbeiter der Abteilung unter sich (ebd.). Wie in jedem Beruf gibt es auch bei der Arbeit von Erwachsenenbildnern positive und negative Seiten. Zu den positiven Seiten gehört die Hilfe für Kollegen, bei Problemen einen Lösungsweg zu finden. Wenn Frau H. anderen weiter helfen kann, ihre Arbeit dementsprechend gut erledigt, bekommt sie von den Mitarbeitern auch viel zurück und erlebt ihre Arbeit als erfüllend und zufrieden stellend. Als schwierig dagegen empfindet sie Situationen, in denen sie anderen mitteilen muss, dass diese etwas nicht bekommen oder sie für eine Stelle oder ein Seminar nicht geeignet sind. Abgesehen davon sind auch manche Entscheidungen nur schwer zu treffen (ebd., S.30). Als größten beruflichen Erfolg nennt Frau H. ihre Beförderung von einer Referentin der Personalentwicklung zur Vorgesetzten dieser Abteilung. Sie durfte sich beweisen und besetzt jetzt eine leitende Stelle (ebd.). Die Arbeitszeit der Mitarbeiter der Edeka kann schwanken. Vorgeschrieben sind 38,5 Stunden pro Woche, jedoch gibt es eine „Vertrauensarbeitszeit“. Das heißt, dass die Mitarbeiter selbst dafür verantwortlich sind, auf ihre Stunden zu kommen. Morgens müssen die Mitarbeiter spätestens um 08:30 Uhr im Betrieb sein, wie lange sie jedoch abends bleiben, hängt von der Arbeit am jeweiligen Tag ab. Bleiben die Mitarbeiter an einem Tag länger können sie an einem anderen Tag früher gehen. Frau H. selbst bleibt in den Wochen und Monaten, in denen viel zu tun ist, oft bis 20:00 Uhr, geht dafür an anderen Tagen, wenn es weniger zu tun gibt, um 17:00 Uhr nach Hause (ebd. 31). Ob nach Feierabend zu Hause noch etwas für den Betrieb getan werden muss, hängt von der Person ab. Manche Mitarbeiter nehmen bestimmte Dinge noch mit nach Hause, um sie dort fertig zu stellen, andere, wie Frau H., bleiben länger im Betrieb, fangen morgens früher an oder kommen mal an einem Samstag. Samstage fallen vor allem bei Messen an, die in der Regel an Wochenenden stattfinden. Diese Zeit kann jedoch wieder ausgeglichen werden (ebd.). 14
Wie erfolgreich eine emotionale Trennung von Berufs- und Privatleben ist, hängt von der Persönlichkeit des Menschen ab. Manche Menschen haben damit keine Probleme, diese Trennung aufzubauen, andere nehmen jedoch alles mit nach Hause, was sehr anstrengend sein kann, da so wirkliche Entspannung nur schwer möglich ist (ebd. 30). Neue Mitarbeiter bekommen in der EDEKA generell einen Jahresvertrag. In dieser Zeit wird getestet, ob der Mitarbeiter in den Betrieb passt oder ob es Probleme irgendeiner Art gibt, die nicht behoben werden können. Ist der Betrieb nach diesem Jahr zufrieden, wird der Vertrag unbefristet verlängert (ebd., S. 31). Die Vergütung der Arbeit ist im Handel niedriger als in der Industrie, Frau H. ist dennoch mit der ihrigen zufrieden. Der Lohn wird nach Tarif bezahlt. Zum exakten Verdienst wurden keine Angaben gemacht (ebd.). Auch bei dem Wunsch nach einer nebenberuflichen Tätigkeit werden die Mitarbeiter der EDEKA in der Regel nicht davon abgehalten, eine solche auszuführen. Solche Tätigkeiten werden vom Arbeitsgeber nicht unbedingt erwünscht, sofern sie jedoch die Arbeitsqualität nicht negativ beeinflussen und die Arbeitszeiten nicht tangieren, ist es kein Problem. Allerdings muss eine solche Tätigkeit im Voraus mit dem Vor- gesetzten abgesprochen werden (ebd., S.30). 15
6. Einschätzung des Weiterbildungssektors Frau H. sieht durchaus Chancen für Bachelor-Studierende, in diesem Bereich arbeiten zu können. Der Weiterbildungssektor ist und bleibt auch in Zukunft wichtig. Bei der EDEKA wird dieser Bereich immer weiter ausgebaut und die Geschäftleitung legt großen Wert darauf. Es gibt sehr viel Potential und Bedarf, was getan werden kann. Zwar gibt es auch Unternehmen, die auf Weiterbildung keinen oder nur wenig Wert legen, die EDEKA gehört jedoch nicht dazu (ebd. S 34f). 7. Praktikum bei EDEKA Südwest Die EDEKA Südwest bietet für Studierende der Erziehungswissenschaft / Erwachsenenbildung ebenfalls die Möglichkeit, ein Praktikum in der Abteilung „Personalentwicklung“ zu absolvieren. Dies wäre sogar zur gleichen Zeit für mehrere Studierende möglich, da sie an unterschiedlichen Standorten eingesetzt werden können. Je nach Jahreszeit, in der das Praktikum absolviert wird, fallen verschiedene spannende Aufgaben an: Im Herbst ist die Mitarbeit an den Assessment-Centern für die Auswahl der BA- Studenten ein zentrales Thema. Außerdem kann an der Konzeption und Durch- führung von Seminaren mitgearbeitet oder das Moderieren von Workshops über- nommen werden. Das Praktikum kann also in verschiedenen Bereichen der Abteilung Personalentwicklung absolviert werden. Bewerbungen für ein Praktikum sind an die: EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH z.H. Maria Saia, Personalentwicklung Edekastr. 1 77656 Offenburg zu richten. 16
8. Geschichtliche und Rechtliche Grundlagen der Fort- und Weiterbildung 8.1. Verankerung der Weiterbildung im Gesetz Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland kann man keine direkten Aussagen zur Weiterbildung finden, indirekt lässt sich jedoch an verschiedenen Grund- gesetzartikeln eine Andeutung finden. So lautet der Artikel 2 (1) des Grundgesetztes, dass jeder Mensch Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit habe, soweit er nicht die Rechte anderer verletzte oder gegen das Sittengesetzt verstoße. Oder im Artikel 12 (1) steht geschrieben, dass alle Deutschen das Recht hätten, Beruf Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen und dass die Berufsausübung durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetztes geregelt werden könne (vgl. Gruchel 2008, Powerpoint: Recht der Weiterbildung). Hier wird deutlich, dass jeder Mensch seinen Beruf frei wählen kann und dass die Entfaltung der Persönlichkeit wohl auch im Beruf möglich sein sollte. Dies impliziert: Wenn die Entfaltung der Persönlichkeit im Beruf durch Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen gefördert werden könnte, diesem Anspruch nachgegangen werden kann. In der Landesverfassung Baden-Württembergs wird im Artikel 22 darauf hin- gewiesen, dass die Erwachsenenbildung vom Staat, den Gemeinden und den Landkreisen zu fördern sei. Diese Ansicht, dass der Weiterbildung auch eine wichtige Rolle zukomme, etablierte sich erst in den 70er Jahren in Baden-Württemberg. Dies ist nach unseren Nach- fragen bei unserem Interview auch etwa der Zeitpunkt in dem die Weiterbildungs- maßnahmen in unserem ausgewählten Betrieb, der EDEKA Südwest, begonnen haben. Im Bereich der Weiterbildung teilen sich Bund und Länder die Zuständigkeit. Der Bund ist hauptsächlich für die berufliche Weiterbildung, basierend auf dem Arbeits- recht und durch das Wirtschaftsministerium zuständig. Während die Länder eher für die allgemeine (Weiter-)Bildung zuständig sind und somit die „Kulturhoheit“ besitzen. Die allgemeine Weiterbildung wird dem Wissenschaftsministerium zugeordnet. 17
In vielen Bundesländern gibt es ein Bildungsfreistellungsgesetz, das besagt, dass eine bezahlte Freistellung von der Arbeit für Bildungszwecke rechtens ist. Es gilt zumeist für berufliche und politische Erwachsenenbildung, aber in der Regel erfolgt die Freistellung für „anerkannte“ Veranstaltungen ebenso, zum Beispiel durch den Betrieb. Der Anspruch schwankt zwischen ungefähr 5 bis 10 bezahlten (Arbeits-) Tagen jährlich. Die Wahl von Zeitpunkt und Inhalt der Weiterbildungsveranstaltung ist teilweise frei, so lange sie anerkannt ist (vgl. Hummes-Flörke 2002, auf: www.arbeitsrecht.de). Die Ablehnung durch den Arbeitgeber ist nur bei zwingenden betrieblichen Gründen akzeptabel (ebd.). 18
8.2. Nutzenaspekte beruflicher Weiterbildung Mit dem Arbeitsförderungsgesetz (AFG) im SGB III wurde die Intention verfolgt, dass Umschulung und Fortbildung präventive Maßnahmen in der Arbeitsmarktpolitik darstellen sollen. Die Ziele waren unter anderem die Erzielung und Aufrechterhaltung eines hohen Beschäftigungsstandes, die Verbesserung der Beschäftigungsstruktur, Förderung des Wirtschaftswachstums, Erhöhung der Flexibilität der Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt, Vorbeugung von Arbeitslosigkeit aufgrund von Strukturver- änderungen gefördert zum Beispiel durch Vertiefung von Fachkenntnissen und der Anpassung an technologische Veränderungen (vgl. TNS Infratest Sozialforschung, München, Weiterbildung in Baden-Württemberg 2007, Onlineskript, S. 28), eine besondere Förderung von speziellen Zielgruppen, wie zum Beispiel Frauen und ältere Arbeitnehmer und die Verbesserung der Struktur einzelner Wirtschaftszweige (vgl. Gruchel 2008, Powerpoint: Recht der Weiterbildung). Sichtbar wird hier, dass Weiterbildung in einem positiven Licht gesehen wird und zur Verbesserung der Arbeitsmarktpolitik und zur persönlichen Stärkung der Arbeit- nehmer, sowie zur Unterstützung der Betriebe dienen soll. Befragte sahen den Nutzen der Weiterbildung an erster Stelle darin, die Arbeit besser erledigen zu können. Weitere wichtige Aspekte die genannt wurden waren die Verbesserung von beruflichen Chancen bei Aufstiegsmöglichkeiten oder einer neuen Stelle, ein besseres Wissen über die betrieblichen Zusammenhänge und durch Weiterbildung auch ein besseres Zurechtkommen im Alltag (vgl. TNS Infratest Sozialforschung, München, Weiterbildung in Baden-Württemberg 2007, S. 26). 19
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8.3. Träger der beruflichen Weiterbildung Wie auch in unserem Beispiel sind die häufigsten Träger der beruflichen Weiter- bildung die Betriebe selbst. Wobei die Weiterbildungsmaßnahmen nicht immer inner- betrieblich stattfinden müssen. Die meisten Weiterbildungen finden während der Arbeitszeit statt und werden etwa zur Hälfte freiwillig wahrgenommen (ebd., S. 23 f.) 21
8.4. Praxisbeispiel „EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH“ In der EDEKA wird unseres Erachtens viel Wert auf die Weiterbildung der Mitarbeiter gelegt. Dies wird zum Beispiel durch das betriebsinterne Seminarheft deutlich, das allen Mitarbeitern passende Weiterbildungsangebote bietet. In der EDEKA können sich alle weiterbilden, „vom Staplerfahrer, bis zum Vor- gesetzten“ (vgl. Interviewprotokoll, in: Anhang, S. 34) Das Recht auf Weiterbildung, einmal im Jahr, gilt für alle Mitarbeiter der Personal- abteilung, da diese als gutes Vorbild vorangehen sollen. Es gibt keine feste Regelung, dass eine Weiterbildung besucht werden muss, sondern dies wird eher als Angebot ausgelegt und ist nicht vertraglich festgehalten (vgl. E-mail, in: Anhang, S. 36). 22
Hier wird deutlich, dass vor allem die Mitarbeiter der Personalabteilung immer auf dem neusten Stand bleiben sollen und ihre Qualifikationen erweitern und auffrischen können. Diese Qualifikationsmöglichkeiten vor allem in der Personalabteilung macht die Tendenz deutlich, dass mehr Arbeitnehmer mit höherem Abschluss oder in höheren Positionen an Weiterbildungen teilnehmen und wahrscheinlich auch durch den Betrieb eher zu Weiterbildungen ermuntert und besser gefördert werden (vgl. TNS Infratest Sozialforschung, München, Weiterbildung in Baden-Württemberg 2007, S.16). Die Weiterbildung der Mitarbeiter bei der EDEKA wird durch die jeweiligen Abteilungen und Bereiche finanziert. In der Personalabteilung wird die Weiterbildung vollständig übernommen, aber wenn ein anderer Mitarbeiter eine Weiterbildung machen möchte, übernimmt die EDEKA bis zu 70 % der Kosten. Dies muss mit dem jeweiligen Vorgesetzten abgeklärt werden und wird dann auch in einem „Weiterbildungsvertrag“ festgehalten. Die Weiterbildungen erfolgen meist während der Arbeitszeit, nur in seltenen Fällen abends nach der Arbeit oder samstags (vgl. Interviewprotokoll, in: Anhang S. 32/34 und E-Mail, in: Anhang, S. 36). Uns wurde durch das Gespräch bewusst, dass Weiterbildung auch in einem Betrieb wie der EDEKA ein wichtiger Faktor ist, in welchen auch viel Mühe und Kosten durch den Betrieb investiert werden. 23
9. Fazit Die Definition von beruflicher Weiterbildung bzw. Fortbildung wurde vom Berufs- bildungsgesetz als eine Form der Erwachsenenbildung definiert, die dazu dient, „berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten von Arbeitsnehmern […] zu erhalten, zu erweitern oder dem aktuellen Kenntnisstand in einem Berufszweig anzupassen“ (§1 Berufsbildungsgesetz, Abs. 3, geänderte Fassung vom 23.12.2002, BGB I, S. 4621). Die betriebliche Aus- und Weiterbildung schließt sich dieser Definition an, indem sie verschiedene Weiterbildungsangebote für Arbeitnehmer bietet und zusätzlich die Ausbildung von „Nachwuchs“ gestaltet. Hierunter fällt eine Vielzahl an Aufgaben, die von der Organisation der Weiterbildungsmaßnahmen über die Konzeption dieser, bis hin zur Ausführung reicht. In diesem komplexen Geschehen finden sich auch viele Angelegenheiten, die von PädagogInnen aktiv (mit-)gestaltet werden können. Der Einblick in dieses spätere Berufsfeld für PädagogInnen eröffnete für uns neue Perspektiven und bestätigte uns in unserem Wunsch, in diesem Arbeitsfeld wo- möglich später zu arbeiten und ferner in unserem kompletten Studium (oder: und ferner erhielten wir Bestätigung für unser komplettes Studium). Durch die Arbeit an dieser Thematik und der Durchführung des Interviews konnten wir neue Kraft schöpfen, um unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und zugleich diese als real-existierende Möglichkeit zu sehen. Das Berufsfeld der betrieblichen Aus- und Weiterbildung ist nun nicht mehr rein fiktiv, sondern wir können diesen Begriff mit Kenntnissen und Wissen über die Tätigkeiten dieses Berufes füllen, die uns erlebbar geschildert wurden. Die Arbeitsfelder, die mit dem Abschluss „Bachelor Erziehung & Bildung“ angestrebt werden können, stellen sich als viel umfangreicher, facettenreicher, vielfältiger und nun auch fassbarer dar, als wir angenommen hatten. Wir möchten nicht auf diese Erfahrung verzichten, die uns gestärkt und zum Teil auch geprägt hat, da wir nun für Absolventen des „Erziehung & Bildung“ – Studiengangs durchaus Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehen, die in dieser Arbeit konkret geworden sind. Wir gehen daher mit nachstehender Botschaft aus diesem Projekt: So lange man an sich selbst glaubt, in die eigenen Fähigkeiten vertraut und mutig ist, kann man sich durchaus gegenüber Wettstreitern durchsetzen und das erreichen, was man möchte! 24
Daher möchten wir uns herzlich bei der EDEKA Südwest und Frau H. für ihre Kooperation bedanken. 10. Quellen Gruchel, Jürgen (2008): Powerpoint: Recht der Weiterbildung Hummes-Flörke, Karin (2002): http://www.arbeitsrecht.de/arbeitsrecht/newsletter/archiv/2001/NL_038.php Æ entnommen am 09.03.2009 Interviewprotokoll des Interviews mit Frau H. (siehe Anhang) http://www.edeka.de/EDEKA/Content/DE/AboutUs/ Unternehmen/Profil/Regionalgesellschaften/index.jsp, entnommen am http://www.edeka.de/SUEDWEST/Content/de/Home/index.htmlentnommen am TNS Infratest Sozialforschung, München, Weiterbildung in Baden- Württemberg 2007: http://www.wm.baden- wuerttemberg.de/fm7/1106/Kurzfassung%20BSW_20.pdf Æ entnommen am 09.03.2009 25
11. Anhang 11.1. Interviewprotokoll Arbeitsfelder der Erwachsenenbildung und Sozialpädagogik Fragenkatalog der Studierenden Fragen zur Berufsbiographie Wie gestaltete sich bei Ihnen der Einstieg ins Berufsleben nach dem Studium? Nahtlos, da sie sich schon während ihrer Diplomarbeit beworben hat (durch Stellenanzeige in Zeitung Interesse geweckt) und direkt eingestellt wurde. Wie sind Sie zu ihrer jetzigen Stelle gekommen (Ausschreibung in der Zeitung, Internet, intern, durch ein Praktikum)? - Wurden Sie von Ihrem Vorgänger/ Ihrer Vorgängerin eingearbeitet? Nein, da es keinen direkten Vorgänger gab. Ihre Vorgängerin hatte andere Tätigkeiten, weshalb sie direkt von ihrem Vorgesetzten eingearbeitet wurde. Ihre Stelle wurde sozusagen „neu geschaffen“. Haben Sie eine Stelle in dem Bereich des Arbeitsfeldes bekommen, die Sie ursprünglich im Blick hatten? Ja, denn sie wollte etwas im Bereich Organisation/Personalentwicklung machen, das viel mit Menschen zu tun hat. Nicht immer nur das umsetzen, was andere sich ausgedacht haben, sondern selbst etwas beitragen. Welche Ausbildung und berufliche Vorerfahrung haben Sie? Haben Zusatzqualifikationen die Einmündung in Ihr jetziges Berufsfeld erleichtert? 26
Studium „Erziehungswissenschaft“ und freiwilliges BWL Grundlagenseminar über 6-7 Wochenenden in der Uni während dem Studium. Hatte das Thema der Diplomarbeit Auswirkungen auf die Wahl Ihres späteren Arbeitsplatzes? Ja, ihre Diplomarbeit war sozusagen ein Plus, das dazu beigetragen hat, dass sie den Job bei der Edeka bekommen hat. Ihr Thema war im Bereich der Personalentwicklung. Dadurch wurde ihr Interesse an diesem Berufsfeld weiter verstärkt. Haben Sie den Eindruck, dass Sie die Ausbildung durch die Hochschule gut auf das Berufsleben vorbereitet hat? Sie sieht das Studium als nicht wirklich fassbar. Zwar lernt man unheimlich viel unbewusst, dennoch ist es wichtig sich nach dem Studium in seinen Job reinzuarbeiten. Im Nachhinein sagt sie, ist das Studium die richtige Vorbereitung für den jetzigen Job gewesen. Es lehrt einem sozusagen die „Hülle“ wie man etwas macht. Wie lange ist Ihre eigene Betriebs- Institutionszugehörigkeit? Seit März 2005. Wie sicher schätzen Sie Ihren Arbeitsplatz ein? Sehr sicher. Sie ist in der Verwaltung/Zentrale momentan die einzige Zuständige (Soll demnächst einen Kollegen erhalten), hat deshalb sehr viel zu tun und fühlt sich gebraucht. Außerdem ist der Groß- und Einzelhandel etwas, das immer gebraucht wird („Gegessen wird immer“) im Gegenteil zur Industrie (siehe momentane Lage von Autoherstellern…) Arbeitsalltag eines Erwachsenenbildners Welches sind Ihre Aufgabenbereiche? Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus? 27
Aufgaben: Konzeption von Weiterbildungsseminaren z.B. BWL o.ä., Konzeption des Führungskräfteprogramms und sehr viel Organisation (innerbertriebl. Weiterbildung oder allgemeine Themen). Es gibt keinen typischen Arbeitstag. Sie nimmt sich oft etwas vor, doch sobald sie im Betrieb ist kommt es doch ganz anders. Der Tag ist nicht planbar. Sie ist Dienstleisterin für alle anderen Abteilungen und dadurch ändert sich ständig was sie macht. Welche Kompetenzen sollte man für die Ausübung Ihrer Tätigkeit mitbringen? - der Umgang mit Menschen muss einem liegen - man muss gerne kommunizeren - man muss ein Händchen dafür haben, wie man Inhalte „rüber bringt“ Wie groß ist der Anteil der organisatorischen Arbeit? Sehen Sie die Hauptaufgabe eines Erwachsenenbildners eher im Weiterbildungsmanagement oder in der konkreten Bildungsarbeit? Organisation der BA Studenten. Hier schreibt sie z.B. Verträge, Einstellungsverfahren usw. Allgemein sehr viel Schreibkram, viel Recherche, viel Zusammentragen und Infos weiterleiten. Geben Sie Kurse / Seminare über für Sie ursprünglich fachfremde Themen? Welche z.B.? Ja, gerade bei Warenkunde. AEVO (Ausbildungseignungsprüfung Æ Schein für Ausbilder „Ausbildung der Ausbilder ADA-Schein“) Es gibt auch viele bekannte Themen, aber man muss sich überall einarbeiten. Bsp. Rhetorik, Kommunikation Haben Sie die Möglichkeit das Angebot in Ihrer Institution zu beeinflussen? Ja, eben gerade dadurch, dass sie sehr viel konzipiert. Wann wurde mit den Weiterbildungsangeboten begonnen und aus welchen Gründen? 28
Schon bevor sie da war, mindestens 10 Jahre. Die Angebote ändern sich ständig. Welche Auswirkungen auf die Weiterbildungsprogramme zeig(t)en sich im Betrieb? Mitarbeiter sind anfangs skeptisch, aber dann unheimlich dankbar. Nehmen es gerne an/ schätzen es, dass sie die Möglichkeit haben sich weiterzubilden; egal welche Themen – immer das, was gerade gebraucht wird. Das entschädigt viel, sodass auch das Gehalt in den Hintergrund rückt. Sie zehren lange davon. Gibt es ein bestimmtes Weiterbildungskonzept nach dem vorgegangen wird? Nein, sondern nach Bedarf, gerade dann, wenn es etwas Neues gibt. Die Abteilungen besprechen den Bedarf, woraufhin konzipiert wird (Was ist der Bedarf, gibt es neue Mitarbeiter, die noch etwas Bestimmtes brauchen; was ist neu?). Es gibt auch viele alte Themen, die immer aktuell sind und somit die Seminare immer voll werden (Bsp: Mitarbeitergespräche führen) Arbeiten Sie häufig in Teams oder eher allein? Momentan eher alleine (weil Kollege noch fehlt). Sonst, vor allem in Projekten immer in Teams. Arbeiten Sie in einem (interdisziplinären) Team? (war nicht genau in der Frage, aber sie hat ja mal gemeint, sie arbeitet auch mit anderen zusammen, zum Beispiel mit Frau P. die Politikwissenschaften studiert hat. Also wäre das ein ja.) Haben Sie die Möglichkeit Aufgaben zu delegieren? Für wie viele Personen sind Sie weisungsbefugt? Ja, z.B. den BA- Studenten und den Azubis. Außerdem Fachvorgesetzte für die neu Eingestellten, sonst nicht, da die Hierarchie sehr flach ist. Seminarleiter sind sozusagen ein Team mit Frau P. an der Spitze. Haben Sie die Möglichkeit sich selbst weiterzubilden? 29
Ja, gerade in dieser Abteilung ist das wichtig (auch wegen gutem Beispiel). Jedes Jahr steht den Angestellten eine Weiterbildung zu. Dies erfolgt soweit es geht intern, aber auch extern gibt es ein Pool von Angeboten, das genutzt werden kann -> viele externe Partner. Auch interne Fortbildung bei Kollegen ist möglich. Bsp: Mediation, Kommunikation, Potentialanalyse, … Was empfinden Sie als besonders erfüllend – was als besonders schwierig an Ihrer Arbeit? Erfüllend: das „Weiterhelfen“, also anderen helfen einen Lösungsweg zu finden - wenn sie ihre Arbeit gut macht, also weiterhelfen konnte; so bekommt sie auch viel zurück schwierig: anderen sagen, dass etwas nicht funktioniert oder dass sie nicht geeignet sind (z.B. Absagen beim Assessment- Center); manchmal ist es auch schwer, Entscheidungen zu treffen. Fühlen Sie sich manchmal über- bzw. unterfordert? Momentan überfordert, weil sie Aufgaben für zwei Personen erledigen muss. Generell im Oktober/November sehr viel los. Sonst relativ ausgeglichen. Was sehen Sie als Ihren größten beruflichen Erfolg an? Beförderung von Referentin der Personalentwicklung (PE) zur Vorgesetzten. Sie durfte sich beweisen und hat jetzt eine leitende Stelle. Können Sie nach Feierabend gut abschalten (Trennung berufs- von Privatleben)? Nein, liegt aber auch an ihrer Persönlichkeit sagt sie. Sie nimmt alles mit nach Hause, was ziemlich anstrengend sein kann. Ist eine nebenberufliche Tätigkeit vom Arbeitgeber erwünscht oder wird sie sanktioniert? Nicht unbedingt erwünscht, aber auch nicht sanktioniert. Wenn es die Arbeit nicht beeinflusst, ist es völlig ok, muss aber mit Vorgesetzten besprochen werden. 30
Sind die von Ihnen ausgeübten Tätigkeiten speziell auf Ihren Arbeitsplatz abgestimmt, oder auch auf andere Arbeitsplätze übertragbar? Könnte auch ein BWLer machen. Gewisse Erfahrungen machen es leichter. (Aber sie selbst gibt gerade keine Seminare!!) Wie viele Stunden pro Woche arbeiten Sie? Haben Sie regelmäßige Arbeitszeiten? Regel Arbeitszeit ist 38,5 Stunden pro Woche. Sie hat „Vertrauensarbeitszeit“, sodass sie sich ihre Zeit einigermaßen einteilen kann. Sollte jedoch spätestens um 8.30 Uhr anfangen. Manchmal arbeitet sie bis 17 Uhr, manchmal aber auch bis 20 Uhr. Also schwankt, sie ist selbst verantwortlich für ihre Arbeitszeit Wie groß ist der Aufwand zur Vor- und Nachbereitung Ihrer Arbeit? Keiner, da sie keine Arbeit mit nach Hause nimmt. Dann bleibt sie eher längerda, fängt früher an oder kommt auch mal an einem Samstag. Ist oder war Ihr Vertrag befristet oder unbefristet? War anfangs auf 1 Jahr befristet. Das ist der Standard wenn man bei der Edeka anfängt. Nach dem Jahre wurde er unbefristet verlängert. Arbeiten Sie mit anderen Institutionen zusammen? Ja, gerade für die Konzeption von dem Führungskräfteprogramm wird mit externen Weiterbildungseinrichtungen zusammengearbeitet; aber auch bei anderen Seminaren werden externe Partner hinzugezogen. Arbeiten Sie mit einem externen Weiterbildungspartner oder gestalten Sie die Seminare mit Fachkräften aus dem Betrieb? - s.o. Empfinden Sie Ihre Vergütung als Ihrer Ausbildung angemessen? Joa, in Industrieunternehmen würde sie zwar mehr verdienen, weil die Verdienste in der Industrie größer sind als beim Handel, aber se ist eigentlich zufrieden. Bezahlung ist nach Tarif. Keine Angaben zum Verdienst. 31
Allgemeine Fragen zur Institution/ zum Betrieb Welche Weiterbildungsmethoden verwenden Sie? Gibt es Methoden, die von den Teilnehmern bevorzugt werden? Wird gemischt, macht jeder anders. Z.B. Filme usw. wie es gerade passt, aber zum Beispiel keinen reinen Vortrag. Die Teilnehmen werden immer auf irgendeine Weise miteinbezogen. Bsp: in Seminar über Exotische Früchte wird mit den Früchten direkt gearbeitet Æ wie werden sie aufgeschnitten, … Erhalten Sie Feedback von Ihren Teilnehmern, wenn ja, wie? Direkt nach dem Seminar wird ein anonymer Fragebogen ausgeteilt. 4 Wochen nach dem Seminar ein weiterer, mit fragen wie z.B. „Konnten Sie etwas umsetzten oder haben Sie schon wieder alles vergessen? Hat es Ihnen etwas gebracht?“ Die Veranstaltungen werden auch mit Noten von den Teilnehmern bewertet. Diese Fragebögen werden durch die Azubis ausgewertet und anschließend wird an Verbesserungen am „Programm“ gearbeitet. Wie werben sie für Ihre Angebote? Seminarkataloge im Einzelhandel, Messe. Da die Seminare aber nur intern angeboten werden muss gar nicht so viel Werbung gemacht werden. Wie viele Diplom-Pädagogen sind in Ihrer Institution angestellt? In ihrer Abteilung 4-5. Sonst eher weniger. Welche Bildungsabschlüsse finden sich in Ihrer Abteilung? - (sie hatte zwischendurch immer wieder von Studenten (Bachelor, Diplom, Master) und Azubis gesprochen) Wie wird die von Ihnen geleistete Weiterbildung finanziert? Von den Abteilungen/Bereichen. Keine Förderung vom Staat. Die Mitarbeiter selbst müssen nichts zahlen. 32
Gäbe es in der Institution, die Sie vertreten, Chancen für Berufsanfänger aus dem Bereich der Erwachsenenbildung/ Sozialpädagogik, auch mit dem verkürzten Bachelor-Abschluss? Ja, es gibt sogar die Möglichkeit den Master berufsbegleitend zu machen (momentan nur für BWLer); sie sieht keinen großen Unterschied zu dem alten Studiengang. Welches sind relevante Kriterien bei der Einstellung? Spaß an der Arbeit haben; gut drauf sein; mit Leuten umgehen können; Leute müssen merken, dass die Arbeit einem Spaß macht; Praktika in dem Bereich; man muss zu Edeka und dem Team passen; Gesamtbild muss stimmen; Kommunikation muss Spaß machen; Noten vom Studium werden hinzugezogen, aber es gibt kein Kriterium wie NC „jeder der unter 2,0 ist, hat keine Chance“ Æ wichtig sind am Schluss die Bewerbung, das Anschreiben und das Gesamtbild der Person Welche Kernkompetenzen (die nicht nur im Studium erlernt werden) sind für Erwachsenenbildner / Sozialpädagogen unabkömmlich? Basics, die man von jedem Mitarbeiter in allen Bereichen, aber vor Allem in ihrer Abteilung, erwartet: Teamarbeit, Freundlichkeit, Beziehungen zu anderen, ein Gespür dafür, wie ich mit meinem Gegenüber umgehen kann, Kompetenzen die einfach überall wichtig sind. Aber oft hat man sie, oder nicht und sie sind nicht/nur schwer zu erlernen. Gibt es Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Bereich? Ja, prinzipiell alles möglich…z.B. wenn der Vorgesetzte kündigt ;), Wechsel in eine andere Abteilung/zu anderen Aufgaben Gibt es in Ihrem Unternehmen / Ihrer Institution die Möglichkeit auch im Ausland als Erwachsenenbildner zu arbeiten? Nein, ist gar kein Thema bei der Edeka. Gibt es in Ihrem Unternehmen / Ihrer Institution die Möglichkeit ein Praktikum zu absolvieren? Wie wären die Aufgaben für einen Praktikanten / eine Praktikantin? 33
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