Bildungswege in Baden-Württemberg - Abschlüsse und Anschlüsse Schuljahr 2019/2020 - Begabungslotse
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W i s s e n s w e rt e s f ü r E lt e r n Bildungswege in Baden-Württemberg Abschlüsse und Anschlüsse Schuljahr 2019/2020
2 Inhalt Inhalt Vorwort 3 Bildungswege in Baden-Württemberg 4 Die Hauptschule / Werkrealschule 6 Die Realschule 9 Das allgemein bildende Gymnasium 12 Die Gemeinschaftsschule 15 Das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum 18 Die beruflichen Schulen 21 Inklusion 25 Allgemeine Informationen 26 Das Aufnahmeverfahren 27 Termine & Informationen 28 Adressen 29 Impressum 31
Vorwort 3 Vorwort L i e b e E lt e r n , gehören unter anderem Hinweise auf die jeweiligen Zugangsvoraussetzungen sowie die weitergehenden bei Ihrem Kind nähert sich das Ende der Grund- Abschluss- und Anschlussmöglichkeiten. schulzeit. Damit steht in den nächsten Monaten eine wichtige Entscheidung für den nächsten Schritt in Damit können Sie sich bereits im Vorfeld und in der Schullaufbahn bevor. Ruhe informieren und orientieren. Ich hoffe, dass Ihnen die Informationen, die wir für Sie zusammen- Diese Entscheidung haben Sie als Eltern zu treffen. gestellt haben, hilfreich sind und wünsche Ihrem Sie muss verantwortungsvoll getroffen werden und Kind viel Erfolg und alles Gute auf der neuen geht oftmals mit vielen Fragen einher: Welche Schule. Schulen mit welchen Profilen und Besonderheiten gibt es? Wie sieht das Angebot vor Ort aus? Welcher Herzliche Grüße Bildungsweg ist der beste für unser Kind? Wir möchten Sie mit dieser Broschüre dabei unterstüt- zen, die richtige Entscheidung zu treffen. Die Infor- mationen über unser Schulsystem sollen Ihnen einen Dr. Susanne Eisenmann Überblick über die Chancen und Möglichkeiten der Ministerin für Kultus, Jugend und Sport Schullandschaft in Baden-Württemberg geben. Dazu Baden-Württemberg
4 Bildungswege in Baden-Württemberg (fachgebundene) Hochschulreife Berufsoberschule Berufliches Gymnasium 6 Jahre 2 Jahre mittlerer Fachhochschulreife Fachhochschulreife Bildungsabschluss Berufsaufbauschule Fachschule Berufskolleg 1 Jahr 1, 2 Jahre 1, 2, 3 Jahre mittlerer mittlerer Bildungsabschluss Berufsschule 1, 2, 3-jährige 2-jährige Berufsfachschule Berufsfachschule + betriebliche Ausbildung 1-jährige + betriebliche 2 – 3 1/2 Jahre Berufsfach- Ausbildung schule Hauptschulabschluss Berufsvorbereitende Bildungsgänge ohne Abschluss Hauptschulabschluss Wichtiger Hinweis: Für einige der Übergangsmöglichkeiten gelten zusätzliche Q ualifikationen. Diese Grafik kann aus Vereinfachungsgründen nicht Alle Wege stehen offen Entwicklung des Kindes aus. So kann eine Unter- Ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Unser Schaubild verdeutlicht die zahlreichen schuli- oder Überforderung vermieden werden. Bildungsstand kann erworben werden schen Bildungswege. Entscheidend ist, dass jeder • an einer Werkrealschule, Realschule oder an Abschluss eine weiterführende Anschlussmöglich- Der Hauptschulabschluss einem Gymnasium durch Versetzung von keit bietet. Neben den allgemein bildenden Schu- Der Hauptschulabschluss ist ein Einstieg in die Klasse 9 nach Klasse 10, len stellen die beruflichen Schulen mit ihrem breit weiterführende berufliche oder schulische • an einer Gemeinschaftsschule, sofern gefächerten Angebot einen wichtigen Baustein Laufbahn. Er kann erworben werden in der Klassenstufe 9 auf mittlerem oder für die Weiterqualifizierung dar. Wenn ein junger • an einer Hauptschule am Ende des neunten erweitertem Niveau eine entsprechende Mensch zum Beispiel einen Hauptschulabschluss Schuljahrs bzw. an einer Werkrealschule, am Versetzungsentscheidung in die Klasse 10 oder einen mittleren Bildungsabschluss an einer Ende des neunten oder zehnten Schuljahrs hätte getroffen werden können, allgemein bildenden Schule erworben hat, kann er jeweils mit dem Bestehen der Hauptschul • über den Abschluss einer beruflichen im Rahmen des dualen Systems eine Berufsaus- abschlussprüfung, Ausbildung, bildung absolvieren oder sich in den beruflichen • an einer Realschule am Ende von Klasse 9 • in berufsvorbereitenden Bildungsgängen. Bildungsgängen weiterbilden und die allgemeine durch die Hauptschulabschlussprüfung, Hochschulreife erlangen. Das baden-württember- • einer Gemeinschaftsschule am Ende Der mittlere Bildungsabschluss gische Schulsystem ist also keine Einbahnstraße von Klasse 9 oder Klasse 10 durch die Es gibt mehrere Möglichkeiten diesen Abschluss und richtet sich konsequent an der individuellen Hauptschulabschlussprüfung. mit guten Berufsperspektiven zu erreichen. Über
5 Hochschulreife Das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) Das sonderpädagogische Bildungs- und Be- ratungszentrum ist eine Schulart, die eigene Bildungsangebote vorhält und die allgemei- nen Schulen bei der schulischen Bildung von 3 Jahre Berufliches jungen Menschen mit einem sonderpädago- Gymnasium gischen Beratungs- und Unterstützungsbe- 3 Jahre darf oder einem festgestellten Anspruch auf 3 Jahre ein sonderpädagogisches Bildungsangebot unterstützt. Die sonderpädagogischen Bil- dungs- und Beratungszentren unterscheiden sich nach Förderschwerpunkten (siehe unter Aufbaugymnasium 7 Jahre (mit Internat) www.km-bw.de – Schule – Sonderpädago- gische Bildung). Diese führen zum Teil die Bildungsgänge der allgemeinen Schulen. Damit sind die in der Grafik ausgewiese- nen Bildungsabschlüsse an diesen Schulen Bildungsabschluss möglich. Die SBBZ, die die Bildungsgänge der allgemeinen Schulen führen, und deren Schülerinnen und Schüler die Bildungsziele dieser Schulen anstreben, orientieren sich an den Bildungszielen der allgemeinen Schulen und an ihren auf den jeweiligen Förderschwer- Hauptschule / Realschule Gemeinschafts- Gymnasium punkt bezogenen Bildungsplänen. Zusätzlich Werkrealschule 6 bzw. 5 Jahre schule 8 Jahre* gibt es eigene Bildungsabschlüsse in den 6 bzw. 5 Jahre 6 bzw. 5 Jahre Förderschwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung. Ein Wechsel von sonderpäda- gogischen Bildungs- und Beratungszentren an allgemeine Schulen und umgekehrt ist möglich. Übergänge werden individuell vor- bereitet und begleitet. * An 44 Modellschulen können Schüle- rinnen und Schüler im Rahmen eines Schulversuchs das Abitur nach neun statt nach acht Jahren erwerben. Die erste Staffel mit 22 Schulen startete zum Schuljahr 2012/2013, die zweite zum Schuljahr 2013/2014. Grundschule und Sekundarstufe II soweit an der Gemeinschaftsschule am jeweiligen Standort vorhanden Grundschule in der Regel 4 Jahre Allgemein bildende Schulen Berufliche Schulen Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) sämtliche Übergangsmöglichkeiten darstellen. • d ie Gemeinschaftsschule am Ende von Die Hochschulreife sprechender Leistung in die Oberstufe eines Klasse 10, mit dem Realschulabschluss oder Mit dem Abitur und der Fachhochschul reife er- allgemein bildenden Gymnasiums, in ein Auf- mit Versetzung in die Einführungsphase der langen Schülerinnen und Schüler die Grundlage baugymnasium, in ein berufliches Gymnasi- gymnasialen Oberstufe, für ein Studium an der Hochschule oder für eine um oder in die gymnasiale Oberstufe einer • die Realschule am Ende von Klasse 10, qualifizierte Berufsausbildung. Die Hochschulreife Gemeinschaftsschule wechselt, mit dem Realschulabschluss, kann angestrebt und erreicht werden, wenn ein • nach Klasse 10 der Werkrealschule bei • die Werkrealschule am Ende von Klasse 10, Kind entsprechender Leistung in die gymnasiale mit dem Werkrealschulabschluss, • das allgemein bildende Gymnasium erfolg- Oberstufe einer Gemeinschaftsschule oder • das Gymnasium am Ende der Klasse 10, reich abschließt, in ein berufliches Gymnasium wechselt, mit Versetzung in die erste Jahrgangsstufe, • die gymnasiale Oberstufe einer Gemein- • sich über die Berufskollegs oder über die • einen erfolgreichen Hauptschulabschluss schaftsschule erfolgreich abschließt, beruflichen Gymnasien zur Hochschulreife und eine duale Ausbildung oder ent • nach der Klasse 10 der Gemeinschaftsschule weiter qualifiziert, sprechende schulische Weiterbildungs bei entsprechender Leistung in die Oberstufe • nach Abschluss einer Berufsausbildung möglichkeiten der beruflichen Schulen. eines allgemein bildenden Gymnasiums, ein spezielles Berufskolleg (BKFH), das beruflichen Gymnasiums oder einer staatliche Kolleg oder eine Berufsoberschule Gemeinschaftsschule wechselt, besucht. • nach Klasse 10 der Realschule bei ent
6 Die Hauptschule / Werkrealschule Die Hauptschule / Werkrealschule Konsequent berufsorientiert durch praxisnahes Lernen Der Bildungsgang Hauptschule / Werkrealschule I n d i v i d u e l l e WA H L M Ö G LI C H K EIT D ES eröffnet den Schulen die Möglichkeit, ein eigenes S C H UL A B S C H LUSSE s Profil zu entwickeln. Die Werkrealschule macht es sich zur Aufgabe, die Begabungspotenziale von Die Schülerin bzw. der Schüler wählt in Klassenstufe Schülerinnen und Schülern zu erkennen und sie 9 zusammen mit ihren / seinen Erziehungsberechtig- in der Ausbildung ihrer personalen und sozialen ten nach einer qualifizierten Beratung durch die Kompetenzen zu stärken. Lehrkraft eine der Optionen aus: • Werkrealschulabschluss am Ende von Klasse 10 M ITTLERER B IL D UN G S A B S C H LUSS IN (mittlerer Bildungsabschluss), K L A SSE 1 0 • Hauptschulabschluss am Ende von Klasse 9 oder H A U P TS C H UL A B S C H LUSS IN K L A SSE 9 • Hauptschulabschluss am Ende von Klasse 10. O D ER IN K L A SSE 1 0 Schülerinnen und Schüler, die sich für die Option „Werkrealschulabschluss“ entscheiden, können in • Die Werkrealschule umfasst die Klassen 5 bis 10. Klasse 9 freiwillig an der Hauptschulabschlussprü- Sie führt nach sechs Jahren zu einem mittleren fung teilnehmen. Für Schülerinnen und Schüler, die Bildungsabschluss (Werkrealschulabschluss) die Option „Hauptschulabschluss am Ende von und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, den Klasse 10“ wählen, wird die Versetzung von Klasse Hauptschulabschluss am Ende von Klasse 9 9 nach Klasse 10 nicht ausgesprochen. Sie erhalten oder Klasse 10 zu erwerben. am Ende von Klasse 9 eine schriftliche Dokumen- • Die Werkrealschule vermittelt eine grund tation ihres Leistungsstandes. legende und erweiterte allgemeine Bildung und orientiert sich an lebensnahen Sachverhalten und Aufgabenstellungen.
7 Die Hauptschule / Werkr ealschule vermittelt viele praxisbezogene Inhalte. L e r n e n i n d e r H a u p t s ch u l e / I n d i v i d u e l l e Fö r d e r u n g f ü r W e r k r e a l s ch u l e b e s t mög l i ch e n L e r n e r f o l g Die Hauptschule / Werkrealschule bietet Kindern Damit die Jugendlichen eine gute Grundlage für das und Jugendlichen einen Bildungsgang, in dem sie spätere (Berufs-)Leben erwerben, ist das Konzept ihre individuellen Fähigkeiten durch ein auf sie der Hauptschule / Werkrealschule auf eine optimale abgestimmtes Lernkonzept optimal nutzen können. individuelle Förderung mit folgenden Elementen Diese Schulart berücksichtigt neigungs- und interes- ausgerichtet: senbezogene Themen der Schülerinnen und Schüler, • Kompetenzanalyse Profil AC (Assessment bereitet auf fundierte Schulabschlüsse und einen Center) in Klassenstufe 7. Im Anschluss daran Einstieg in die Berufsausbildung vor. Der Unterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler eine wird so gestaltet, dass er Kinder und Jugendliche auf Rückmeldung über ihre überfachlichen Stärken dem Weg begleitet, der zu ihnen passt. Die Besonder- und Potenziale. Die Lehrkräfte erstellen auf heit der Hauptschule / Werkrealschule liegt im stark dieser Basis einen Förderplan. berufsbezogenen Profil und einer intensiven individu- • Pädagogische Assistentinnen und Assistenten ellen Förderung fachlicher, methodischer, persönlicher unterstützen die Lehrkräfte bei der individuel- und sozialer Kompetenzen in allen Klassenstufen. len Förderung der Schülerinnen und Schüler. Werkrealschulen und Hauptschulen arbeiten nach • Kontinuierliche Elternberatung, gemeinsame dem gleichen Bildungsplan. Die intensive Berufswe- Entscheidungen und Zielvereinbarungen geplanung ab Klasse 5 bereitet die Schülerinnen und begleiten die schulische und persönliche Schüler der Hauptschule / Werkrealschule auf einen Entwicklung des Kindes. reibungslosen Übergang in die duale Ausbildung bzw. in eine weiterführende berufliche Schule vor. G u t e C ha n c e n d u r ch p r a x i s n ah e n U n t e r r i ch t Ab Klasse 5: • Wahlpflichtfächer: • Konsequente Förderung der Ausbildungs- und - Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES) Berufswahlreife - Technik • Fächerverbund Biologie, Naturphänomene und • Intensive berufliche Orientierung, z. B.: Technik in den Klassen 5 und 6 und damit Stär- - vielfältige Praxiserfahrungen, insbesondere kung der naturwissenschaftlichen Grundbildung Praktika - Kompetenzanalyse Profil AC Ab Klasse 7: - Beratung und Begleitung des Berufswahl • Fach Wirtschaft / Berufs- und Studienorien prozesses in enger Kooperation mit den tierung (WBS) Beratungsfachkräften der Agentur für Arbeit - Bildungspartnerschaften Schule-Betrieb
8 Die Hauptschule / Werkrealschule Wahlpflichtfächer ab Klassenstufe 7 Die Wahlpflichtfächer sind gekennzeichnet durch attraktive und moderne Unterrichtsinhalte, die das Für die Schülerinnen und Schüler der Hauptschule / lnteresse und die Motivation der Schülerinnen und Werkrealschule werden im Wahlpflichtbereich die Schüler fördern. beiden Fächer Alltagskultur, Ernährung, Soziales und Technik in Klassenstufe 7 angeboten. Die Kompetenzen, die in den Wahlpflichtfächern erworben werden, bieten eine gute Grundlage für Bedeutende Merkmale des Unterrichts in den eine berufliche Ausbildung und für weiterführende Wahlpflichtfächern sind Handlungs- und Prozess- Bildungsgänge. orientiertheit sowie ein zielgerichteter Einsatz der lnformations- und Kommunikationstechnologie. Ergänzt wird das schulische Angebot durch die Einbeziehung von Experten, die Kooperation mit außerschulischen Partnern und durch das Lernen vor Ort. Weiterführende Informationen zur A B S C H LÜSSE UN D A NS C H LÜSSE – S O g e h t e s W EITER Hauptschule und Werkrealschule finden Sie im Internet unter: www.km-bw.de, Rubrik: Schule Was folgt nach dem Hauptschulabschluss am Ende Was folgt nach dem Werkrealschulabschluss am Ende > Hauptschule / Werkrealschule von Klasse 9 bzw. Klasse 10? von Klasse 10 (mittlerer Bildungsabschluss)? Nach erfolgreich abgelegtem Hauptschulabschluss verfügen Nach erfolgreich abgelegtem Werkrealschulabschluss die Schülerinnen und Schüler über eine grundlegende verfügen die Schülerinnen und Schüler über eine erweiterte Allgemeinbildung und damit über gute Voraussetzungen Allgemeinbildung. Neben dem Einstieg ins Berufsleben ist bei entsprechender Leistung eine weitere schulische für den qualifizierten Berufseinstieg oder eine schulische Qualifizierung bis hin zur Hochschulreife möglich: Weiterbildung, bis hin zur Hochschulreife: • Besuch einer gymnasialen Oberstufe an einer • Besuch der Klasse 10 der Werkrealschule bzw. bei Gemeinschaftsschule, entsprechender Leistung Besuch der Klasse 10 der • Besuch eines beruflichen Gymnasiums, Realschule oder der Gemeinschaftsschule, • schulische Berufsausbildung in Berufsfachschulen • Erwerb der Fachschulreife (mittlerer Bildungsab- oder Berufskollegs (z. B. Altenpfleger / -in, schluss) an der zweijährigen Berufsfachschule, Erzieher / -in, technische Assistenten), • schulische Berufsausbildung in Berufsfachschulen, • Besuch eines Berufskollegs (z. B. BK I in Verbindung • Beginn einer Berufsausbildung im dualen mit anschließendem BK II oder zweijähriges System (Berufsschule und Betrieb) oder an einer Berufskolleg für Fremdsprachen) zum Erwerb der Berufsfachschule, Fachhochschulreife, • oder ohne Ausbildungsvertrag: Wechsel in die • Beginn einer Berufsausbildung im dualen berufsvorbereitenden Bildungsgänge. System (Berufsschule und Betrieb) oder an einer Berufsfachschule, • Beginn einer Beamtenlaufbahn im mittleren Dienst.
Die Realschule 9 Die Realschule Eine Schule mit Realitätsbezug Die Realschule in Baden-Württemberg hat den D a s p ä dagog i s ch e K o n z e p t d e r Anspruch, ihre Schülerinnen und Schüler durch R e a l s ch u l e besonderen Realitätsbezug zu fördern und zu bilden. Dazu gehört die Vermittlung von Kompetenzen, die Das neue Konzept sieht in der Orientierungsstufe jungen Menschen Orientierung in der gegenwärtigen (Klassen 5 und 6) vor, dass sich der Unterricht und und zukünftigen Welt ermöglichen. Theorie und die Noten am mittleren Niveau, das zum Realschul- Praxis sowie Persönlichkeits- und Sachorientierung abschluss führt, orientieren. Für leistungsschwächere werden als gleichwertig angesehen. Schülerinnen und Schüler kann eine zusätzliche Förderung angeboten werden. RE A LS C H UL A B S C H LUSS IN K L A SSE 1 0 – H A U P TS C H UL A B S C H LUSS IN K L A SSE 9 Am Ende von Klasse 5 wird keine Versetzungs- entscheidung getroffen. Das heißt, es gibt kein Die Realschule vermittelt vorrangig eine erweiterte Sitzenbleiben. Erst zum Ende der Klasse 6 – nach allgemeine, aber auch eine grundlegende Bildung. der Orientierungsstufe – wird anhand der Noten Sie führt nach sechs Jahren zum Realschulabschluss, entschieden, ob Schülerinnen und Schüler auf dem bietet aber auch die Möglichkeit, den Hauptschul zum Realschulabschluss oder dem zum Hauptschul- abschluss am Ende von Klasse 9 zu erwerben. abschluss führenden Niveau weiterlernen. In den Klassen 7 bis 9 kann nach grundlegendem Niveau, das zum Hauptschulabschluss führt, und dem mittleren Niveau, das zum Realschulabschluss führt, getrennt unterrichtet werden. Dies ist in Gruppen innerhalb der Klassen oder in getrennten Klassen möglich.
10 Die Realschule Im Unterricht werden gleichwertig theoretische und praktische Inhalte vermittelt. In Klasse 10 wird ausschließlich auf dem Niveau Wah l f p l i ch t b e r e i ch unterrichtet, das zum Realschulabschluss führt. Die Fächer des Wahlpflichtbereichs komplettieren Am Ende der Klassen 7 und 8 wird anhand der Noten das Bildungsangebot der Realschule. Ganz nach entschieden, auf welchem Niveau die Schülerin bzw. Talent und Neigung wählen Schülerinnen und der Schüler weiterlernt. Ein Wechsel ist auch zum Schüler eines der folgenden Fächer: Technik oder Halbjahr möglich. Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES) oder eine In den Klassen 9 und 10 findet eine zielgerichtete zweite Fremdsprache (meist Französisch). Technik Vorbereitung auf den Hauptschulabschluss be- und Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES) begin- ziehungsweise den Realschulabschluss statt. Die nen in Klasse 7, die zweite Fremdsprache in Klasse 6. Hauptschulabschlussprüfung kann am Ende von Klasse 9, die Realschulabschlussprüfung am Ende P r o f i l b i l d u n g d u r ch Schw e r p u n k t- von Klasse 10 abgelegt werden. s e t z u n g IN D I V I D UELLE F Ö R D ERUN G Zeigt ein Kind großes Interesse an Sprachen, ist musikalisch oder künstlerisch begabt oder sehr sport- Zusätzliche Poolstunden geben den Realschulen lich, haben die Realschulen neben dem regulären deutlich mehr Möglichkeiten, die Schülerinnen Unterrichtsangebot vielfältige Möglichkeiten der und Schüler leistungsdifferenziert zu fördern und Schwerpunktsetzung. erfolgreich zu einem Schulabschluss zu führen. B i l i n g u a l e s L e r n e n An mittlerweile 85 Realschulen werden bilinguale Züge angeboten. Das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler in zwei Sachfächern in englischer S prache unterrichtet werden. Bescheinigt wird dies mit einem Testat nach Klasse 8 und einem Zertifikat nach Klasse 10 – eine Zusatzqualifikation für das Berufsleben.
11 O RIENTIERUN G FÜR EINE RI C H TI G E • das Fach Wirtschaft / Berufs-und Studienorien- B ERUFS WA H L tierung (WBS), • die Kompetenzanalyse Profil AC an Realschulen Die Realschule bereitet ihre Schülerinnen und Schü- (Klasse 8). ler auf einen gelingenden Übergang in die Berufswelt Mit der Kompetenzanalyse Profil AC an Realschulen bzw. das berufliche Gymnasium vor. Durch Projekte werden die überfachlichen, berufsbezogenen Kom- und Praktika in Betrieben und Unternehmen werden petenzen der Schülerinnen und Schüler erfasst. Ziel Schülerinnen und Schüler in die Arbeitswelt einge- ist es, die Schülerinnen und Schüler individuell zu führt. Das schafft Interesse und gibt Orientierung. fördern und ihre Berufswegeplanung zu optimieren. Dieser Prozess wird zusätzlich unterstützt durch: • die Berufsberatung der Agenturen für Arbeit, • die Berufseinstiegstests, • die Kooperationen mit Betrieben und Institutionen, A B S C H LÜSSE UN D A NS C H LÜSSE – S O g e h t e s W EITER Weiterführende Informationen zur Realschule finden Sie im Internet unter: www.km-bw.de, Rubrik: Schule > Realschule Nach Klasse 9 (Hauptschulabschluss) Nach Klasse 10 (Realschulabschluss) Nach erfolgreich abgelegtem Hauptschulabschluss verfü- Nach erfolgreich abgelegtem Realschulabschluss verfügen gen die Schülerinnen und Schüler über eine grundlegende die Schülerinnen und Schüler über eine erweiterte Allge- Allgemeinbildung und damit über gute Voraussetzungen meinbildung. Viele Wege stehen nun offen. Neben dem für den qualifizierten Berufseinstieg oder eine schulische Einstieg ins Berufsleben ist bei entsprechender Leistung die Weiterbildung, bei entsprechender Leistung bis hin zur weitere schulische Qualifizierung bis hin zur Hochschulreife Hochschulreife: möglich: • Besuch der Klasse 10 der Realschule, Werkrealschule • Besuch eines beruflichen Gymnasiums, oder Gemeinschaftsschule, • Besuch einer gymnasialen Oberstufe an einem • Erwerb der Fachschulreife (mittlerer Bildungsab- allgemein bildenden Gymnasium insbesondere des schluss) an der zweijährigen Berufsfachschule, dreijährigen Aufbauzugs an einem Aufbaugymnasium • schulische Berufsausbildung in Berufsfachschulen, („Realschulaufsetzer“) oder der Oberstufe an einer • Beginn einer Berufsausbildung im dualen Gemeinschaftsschule, System (Berufsschule und Betrieb) oder an einer • schulische Berufsausbildung in Berufsfachschulen oder Berufsfachschule, Berufskollegs (z. B. Altenpfleger / -in, Erzieher / -in, • oder ohne Ausbildungsvertrag: Wechsel in die technische Assistenten), berufsvorbereitenden Bildungsgänge. • Besuch eines Berufskollegs (z. B. BK I in Verbindung mit anschließendem BK II oder zweijähriges Berufskolleg für Fremdsprachen) zum Erwerb der Fachhochschulreife, • Beginn einer Berufsausbildung im dualen System (Berufsschule und Betrieb) oder an einer Berufsfachschule, • Beginn einer Beamtenlaufbahn im mittleren Dienst, • Besuch des staatlichen Kollegs nach Abschluss einer Berufsausbildung.
12 Das allgemein bildende Gymnasium Das allgemein bildende Gymnasium Basis für einen guten Start in Studium oder Beruf A UF D IRE K TE M W E G Z U M A B ITUR FUN D IERTES W ISSEN i n v i e l e n B e r e i ch e n Das Gymnasium ist der direkte Weg zum Abitur. Es Bis zum erfolgreich abgelegten Abitur erwerben die vermittelt Schülerinnen und Schülern ein qualifiziertes Schülerinnen und Schüler folgende Fähigkeiten und Fundament aus Wissen, Werten und Kompetenzen und Fertigkeiten: führt in acht Jahren zur allgemeinen Hochschulreife. • Sie werden auf hohem Niveau in mehreren • Die Schülerinnen und Schüler werden in Sprachen, in Natur- und Geisteswissenschaften umfangreichen fachlichen, methodischen, sowie in den Gesellschaftswissenschaften und sozialen und personalen Kompetenzen gestärkt. im musisch-ästhetischen Bereich ausgebildet. • Sie werden zu eigenverantwortlichem, selbstständi- • Das schafft die Grundlage, theoretische Erkennt- gem und lebenslangem Lernen befähigt und in nisse nachzuvollziehen, komplexe Zusammen- abstraktem und problemlösendem Denken gefördert. hänge kreativ zu durchdenken, zu ordnen und • Die Bereitschaft, sich auf Neues und Fremdes verständlich darzustellen sowie lösungsorientiert einzulassen und daraus zu lernen, gehört ebenso und zielgerichtet zu arbeiten. zum gymnasialen Bildungsauftrag wie die • Verschiedene Unterrichts-, Lern- und Arbeits Vermittlung von historischen, künstlerischen formen sowie der Umgang mit neuen Medien und geistigen Traditionen unserer Kultur. oder modernen Präsentationstechniken machen • An 44 G9-Modellschulen landesweit können Ihr Kind fit für die Welt von morgen. Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines • Mit dieser Schulbildung hat Ihr Kind die besten Schulversuchs das Abitur nach 9 statt nach 8 Voraussetzungen für das Hochschulstudium Jahren erwerben. Weitere Informationen unter: oder für eine anspruchsvolle Berufsausbildung. www.km-bw.de.
13 FÜR J E D E B E G A B UN G D A S RI C H TI G E Interkulturelle Kompetenz erwerben durch das P R O FIL s prachl iche Profil Mit guten Fremdsprachenkenntnissen stehen Schü- Die einzelnen Gymnasien unterscheiden sich in ihren lerinnen und Schülern – auch international – mehr Lehrangeboten durch verschiedene Schwerpunkte, Türen offen. Im sprachlichen Profil lernen sie drei die entweder sprachlich, naturwissenschaftlich oder Fremdsprachen nach Wahl. Altgriechisch als dritte künstlerisch / sportlich geprägt sind. Sie geben jedem Fremdsprache vermittelt gleichzeitig eine vertiefte Kind die Möglichkeit, sich seinen individuellen Be- humanistische Grundbildung. gabungen und seiner Persönlichkeit entsprechend optimal zu entwickeln. Fähigkeiten weiterentwickeln – in künstlerischen oder sportlichen Profilen Interdisziplinär lernen und arbeiten im Ist ein Kind künstlerisch oder sportlich sehr begabt, n aturwissenschaftlichen Profil kann die Entscheidung für ein Gymnasium fallen, das Bei naturwissenschaftlicher und technischer Begabung Schülerinnen und Schülern mit künstlerisch-kreativen besteht zum einen die Möglichkeit, das Profilfach oder sportlichen Interessen ein breites Angebot zur Naturwissenschaft und Technik (NwT) zu belegen. Erweiterung ihrer Fähigkeiten und Begabungen zur NwT ermöglicht den Schülerinnen und Schülern Verfügung stellt. Von Klassenstufe 5 an erfolgt ein anhand von praktischen Projekten – selbstständig erweiterter und intensivierter Unterricht in den und im Team – einen breiten Einblick in aktuelle Fächern Bildende Kunst, Musik oder Sport. Ab Tendenzen in den Naturwissenschaften und der Klassenstufe 8 ist das entsprechende Fach Kernfach Technik sowie in die Bedeutung der Digitalisierung bei der Versetzungsentscheidung. für Forschung und Entwicklung. So unterstützt NwT die entsprechenden Neigungen und Talente und sorgt Bilinguales Lernen bis zum Abitur für beste Voraussetzungen in technischen Berufen. Gymnasien mit bilingualen Abteilungen sind auf Ab dem Schuljahr 2018/2019 besteht zudem die die Erziehung zur Mehrsprachigkeit spezialisiert. Möglichkeit, das Profilfach Informatik, Mathematik, Dort wird auch in einzelnen Sachfächern in der Physik (IMP) zu wählen. Neben einer Einführung in Fremdsprache unterrichtet. die Welt der Programmierung und der Algorithmen • An Gymnasien mit bilingualen deutsch-eng erhält man ein vertieftes Verständnis für damit zu- lischen Abteilungen können die Schülerinnen sammenhängende Themengebiete, wie beispielweise und Schüler das „Zertifikat über den Besuch die Kryptographie oder die Funktionsweise von des bilingualen Zuges deutsch-englisch“ und Halbleitern. ergänzend das Zertifikat „Internationale Abitur- Darüber hinaus findet auch die Astronomie Eingang prüfung Baden-Württemberg“ erwerben. in dieses facettenreiche naturwissenschaftliche Fach, • An Gymnasien mit bilingualen deutsch-franzö das in seiner Gesamtheit einen fundierten Einblick in sischen Abteilungen können die Schülerinnen das Zusammenspiel der drei Teilgebiete Informatik, und Schüler in der zwölften Klasse zwei Schul Mathematik und Physik gewährt. abschlüsse gleichzeitig erwerben: die allgemeine Hochschulreife und das französische Abitur (Baccalauréat).
14 Das allgemein bildende Gymnasium Schülerinnen und Schüler werden zu eigenverantwortlichem, selbstständigem und lebenslangem Lernen befähigt. Hochbegabtenförderung ehörden und Einrichtungen sowie in Instituten B An landesweit fünfzehn ausgewählten Gymnasien von Hochschulen zu sammeln. hat das Land Hochbegabtenzüge eingerichtet. Hinzu • Weitere Möglichkeiten: ein Studieninformations kommt das Landesgymnasium für Hochbegabte mit tag, der Besuch von Berufsinformationszentren Internat und Kompetenzzentrum in Schwäbisch der Agenturen für Arbeit, Studien- und Berufs Gmünd. messen oder spezielle Berufs- und Studien- Daneben werden hochbegabte Kinder und Jugend orientierungstrainings. liche an jedem Gymnasium gefördert. • Weitere Unterstützung geben die Berufsberate- rinnen und -berater der Agenturen für Arbeit Aufbaugymnasien und die Studienberaterinnen und -berater vor Ist der mittlere Bildungsabschluss geschafft und Ort. sind die Noten vielversprechend, dann bieten die • Ab dem Schuljahr 2018/2019 wird das neue Fach Aufbaugymnasien als Vollzeitschulen die Perspek Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung tive, das Abitur in einem dreijährigen Bildungsgang (WBS) beginnend mit Klasse 8 unterrichtet. („Realschulaufsetzer“) zu erwerben. Es ist auch Das Fach ermöglicht einen Einblick in die möglich, bereits nach der Orientierungsstufe in den Rahmenbedingungen des Wirtschaftens sowie siebenjährigen Aufbauzug (Klasse 7 bis 13), der an Zugänge zur Arbeits- und Berufswelt, sodass diesen Schulen angeboten wird, zu wechseln. die Schülerinnen und Schüler deren Bedeutung sowohl erkennen als auch mitgestalten können. B ERUFS - UN D STU D IEN O RIENTIERUN G Die Schüler erwerben die Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, sich zu einem mündigen • Schülerinnen und Schülern der Klassen 9 und Wirtschaftsbürger zu entwickeln. 10 wird es ermöglicht, für eine Unterrichts woche erste Erfahrungen in Unternehmen, Weiterführende Informationen A B S C H LÜSSE UN D A NS C H LÜSSE – S O g e h t e s W EITER zum Gymnasium finden Sie im Internet unter: www.km-bw.de, Rubrik: Schule > Gymnasium Hochschulreife Mittlerer Bildungsabschluss • Die Schülerinnen und Schüler verlassen das allgemein • Mit der Versetzung von Klasse 10 in die erste Jahr- bildende Gymnasium am Ende der Klassenstufe 12 mit gangsstufe des Gymnasiums erreicht Ihr Kind den der allgemeinen Hochschulreife. mittleren Bildungsabschluss. • Das Abitur eröffnet optimale Möglichkeiten für die • Der mittlere Bildungsabschluss am Gymnasium ermög nationale und internationale Studien- und Berufswahl. licht die gleichen Wege der Berufsausbildung oder • Ein Studium an Universitäten und Hochschulen ist Weiterqualifizierung, wie sie im Kapitel „Realschule“ ebenso möglich wie eine qualifizierte Berufsausbildung. (Seite 9) beschrieben sind. Oftmals bieten Unternehmen und Institutionen für • Die allgemeine Hochschulreife kann auch im Anschluss Abiturientinnen und Abiturienten verkürzte Ausbildungs- erworben werden; zum Beispiel am Aufbaugymnasium, zeiten an. an Abendgymnasien und Kollegs und am beruflichen Gymnasium.
Die Gemeinschaftsschule 15 Die Gemeinschaftsschule Lernen auf sämtlichen Niveaustufen Lernen an der Gemeinschaftsschule Eltern ausführlich beraten, welcher Schulabschluss für ihr Kind am besten geeignet ist. Die Wahl über Gemeinschaftsschule Die Pädagogik der Gemeinschaftsschule geht auf die den Schulabschluss treffen die Eltern. Am Ende von auf einen Blick Unterschiedlichkeit der Kinder und Jugendlichen Klassenstufe 9 oder 10 kann an der Gemeinschafts- ein. An der Gemeinschaftsschule werden die Lern- schule der Hauptschulabschluss abgelegt werden, am Die Gemeinschaftsschule angebote auf die verschiedenen Begabungen, Fähig- Ende von Klassenstufe 10 der Realschulabschluss. in Baden-Württemberg keiten und Entwicklungen des Einzelnen abgestimmt. Für Schülerinnen und Schüler, die das Abitur anstre- • bietet die Standards Die Schülerinnen und Schüler können auf unter- ben, führt ein neunjähriger Bildungsgang zur allge- der Hauptschule, der schiedlichen Niveaustufen und in jedem Fach auf der meinen Hochschulreife. Der Unterricht findet an der Realschule und des für sie am besten geeigneten Niveaustufe lernen: Dem Gemeinschaftsschule in heterogenen Lerngruppen Gymnasiums, grundlegenden Niveau, das zum Hauptschulabschluss statt, in denen Schülerinnen und Schüler unterschied- • bietet den Hauptschulab- führt, dem mittleren, zum Realschulabschluss füh- licher Leistungsstärken zusammen lernen. Ihren schluss, den Realschul- renden Niveau sowie dem erweiterten, gymnasialen Lernfortschritt dokumentieren die Schülerinnen und abschluss und bei einer Niveau. Ein Wechsel von einer Niveaustufe in eine Schüler zunehmend eigenverantwortlich im Lernta- eingerichteten gymnasialen andere ist während des Schuljahres jederzeit möglich. gebuch. Jeder Schülerin und jedem Schüler an der Oberstufe auch das Abitur Erst im Abschlussjahr der Sekundarstufe I, d. h. dem Gemeinschaftsschule steht eine Lehrkraft als Coach an, neunten oder zehnten Schuljahr, lernen die Schüle- zur Verfügung, die die Schülerin oder den Schüler • steht allen Schülerinnen rinnen und Schüler über alle Fächer hinweg durch- – auch auf der Grundlage der Eintragungen im und Schülern offen, gängig auf einem einheitlichen Niveau. An der Ge- Lerntagebuch – in regelmäßigen Gesprächen berät • ist eine verbindliche meinschaftsschule gibt es keine Versetzungsentschei- und dem Kind hilft, sich zu verbessern. Ganztagsschule mit dungen. Eltern und Kinder können sich die Wahl Die Pädagoginnen und Pädagogen begleiten die rhythmisiertem Schultag. des angestrebten Schulabschlusses bis in Klasse 8 Lernprozesse der einzelnen Schülerin und des offen halten. In den Klassen 8 und 9 werden die einzelnen Schülers sehr eng. Deshalb wird an
16 Die Gemeinschaftsschule den Gemeinschaftsschulen auch der Begriff des möglich, etwa in Geographie, Biologie, Geschichte D IE G E M EINS C H A FTS - Lernbegleiters verwendet. Die Kollegien an Ge- oder Gemeinschaftskunde, aber auch in Musik, S C H ULE IST EINE meinschaftsschulen setzen sich aus Lehrerinnen Bildender Kunst oder Sport. Bilingualer Unterricht G A N Z TA G SS C H UL e und Lehrern mit unterschiedlicher Lehrbefähigung bereichert den Fachunterricht und hilft die Fremd- zusammen: für die Hauptschule / Werkrealschule, die sprachenkenntnisse über den Englischunterricht Alle Gemeinschaftsschulen sind Realschule oder das Gymnasium. hinaus zu festigen. Als Ganztagsschule bietet die in der Sekundarstufe I, also von Gemeinschaftsschule auch umfangreiche Mög- Klasse 5 bis 10, verbindliche Profile an der Gemeinschaftsschule lichkeiten, bilinguale Angebote deutsch-englisch Ganztagsschulen. Das bedeutet, oder deutsch-französisch im Rahmen von AGs dass die Schülerinnen und Schü- Wahlpflichtfach o. ä. anzubieten. ler an vier oder drei Tagen jeweils Bereits mit dem Wahlpflichtfach können die Schü- acht Zeitstunden an der Schule lerinnen und Schüler entsprechend ihren Interessen Profile im Ganztag verbringen. In einem rhythmi- und Neigungen eine Wahl treffen. Es kann entweder Gemeinschaftsschulen haben die Möglichkeit, ein sierten Tagesablauf wechseln in Klassenstufe 6 Französisch gewählt werden oder schuleigenes Profil auszubilden – etwa im musischen, sich Unterricht sowie Phasen in Klassenstufe 7 Technik oder Alltagskultur, Ernäh- künstlerischen, sportlichen, naturwissenschaftlichen der Bewegung und Entspannung rung, Soziales (AES). oder sprachlichen Bereich. Der Ganztagsbereich sinnvoll ab. bietet sehr gute Möglichkeiten, dieses Schulprofil Profilfach zu vertiefen. Ab Klassenstufe 8 bieten die Gemeinschaftsschulen, wie die allgemein bildenden Gymnasien, Profilfächer L e i s t u n g s r ü ckm e l d u n g a n d e r an. Neben Naturwissenschaft und Technik (NwT) sind G e m e i n s cha f t s s ch u l e Pädagogik der dies Musik oder Bildende Kunst oder Sport. Manche Gemeinschaftsschule Gemeinschaftsschulen bieten zusätzlich auch noch An der Gemeinschaftsschule erhalten Schülerinnen Spanisch an. Jede Schülerin und jeder Schüler wählt und Schüler kontinuierliche Rückmeldungen über Die Gemeinschaftsschule ist ein Profilfach für sich aus. Da die Profilfächer identisch ihre Leistung. Die Leistungsrückmeldung erfolgt eine Schule für Kinder aller sind mit denen des Gymnasiums, erleichtert dies einen durch differenzierte Beurteilungen über den indi- Begabungen. Die Unterschied Wechsel in die Oberstufe eines Gymnasiums. viduellen Entwicklungs- und Leistungsstand. Zum lichkeit wird als Bereicherung Schulhalbjahr und am Ende des Schuljahres erhalten gesehen und beim gemein Sprachenfolge an der Gemeinschaftsschule die Schülerinnen und Schüler einen ausführlichen samen Lernen profitieren alle Alle Schülerinnen und Schüler lernen ab Klasse 5 Lernentwicklungsbericht, in dem ihre Leistungen voneinander. Englisch als Pflichtfremdsprache. In Klasse 6 kann in den einzelnen Fächern rückgemeldet werden. Französisch als Wahlpflichtfach gewählt werden. Noten werden nur im Abschlussjahr und bei einem Ab Klasse 8 können diejenigen Schülerinnen und Schulartwechsel verpflichtend erteilt. Ansonsten Schüler, die bereits Französisch lernen, zusätzlich als werden sie immer dann angegeben, wenn die Eltern dritte Fremdsprache Spanisch lernen, sofern Spanisch dies ausdrücklich wünschen. von der Schule angeboten wird. Bilinguales Lernen an der Gemeinschaftsschule An der Gemeinschaftsschule ist bilinguales Unter richten (deutsch-englisch) in vielen Fächern
17 Individualisierte und kooperative Lernformen spielen eine zentrale Rolle. Berufs- und Studienorientierung Mitarbeit in Schülerfirmen und -genossenschaften oder durch die Planung und Gestaltung berufsbe- Die Berufs- und Studienorientierung hat an der zogener Projekte. Mit dem neuen Fach Wirtschaft / Gemeinschaftsschule eine große Bedeutung. Sie Berufs- und Studienorientierung (WBS), das an den zieht sich wie ein roter Faden durch die verschie- Gemeinschaftsschulen ab Klassenstufe 7 unterrichtet denen Fächer und Klassenstufen. Schülerinnen und wird, wird eine ökonomische Grundbildung bei den Schüler werden sich somit ihrer eigenen Stärken Schülerinnen und Schülern angestrebt. Außerdem und Interessen früh bewusst. In unterrichtlichen nehmen alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstu- und außerunterrichtlichen Aktivitäten erwerben fe 8 an Gemeinschaftsschulen am Kompetenzanalyse- die Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen in verfahren Profil AC (Assessment Center) teil. Hierbei verschiedenen Berufs- und Tätigkeitsfeldern. Dies werden ihre überfachlichen und berufsrelevanten kann durch Praktika geschehen, aber auch durch eine Kompetenzen in den Blick genommen. A B S C H LÜSSE UN D A NS C H LÜSSE – S O g e h t e s W EITER Weiterführende Informationen zur Gemeinschaftsschule finden Sie im Internet unter: www.km-bw.de, Rubrik: Schule Die Gemeinschaftsschule umfasst die Sekundarstufe I (Klassen • Erwerb der Fachschulreife (mittlerer Bildungsabschluss) > Gemeinschaftsschule stufen 5–10) und kann auch im Verbund mit anderen Schularten an der zweijährigen Berufsfachschule, geführt werden. Die Gemeinschaftsschule kann auch eine • oder ohne Ausbildungsvertrag: Wechsel in die berufs Grundschule und im Anschluss an Klasse 10 eine eigene gym- vorbereitenden Bildungsgänge. nasiale Oberstufe (Klassenstufen 11–13) führen, sofern die Voraussetzungen zur Einrichtung einer Oberstufe vorliegen. Anschlussmöglichkeiten an den Realschulabschluss • Beginn einer Berufsausbildung im dualen System Hauptschulabschluss (Berufsschule und Betrieb) oder an einer Berufsfachschule, • nach Klasse 9 oder Klasse 10 • schulische Berufsausbildung in Berufsfachschulen oder Berufskollegs (z. B. Altenpfleger / -in, Erzieher / -in, Mittlerer Bildungsabschluss technische Assistenten), • Realschulabschluss nach Klasse 10 • Besuch eines Berufskollegs (z. B. BK I in Verbindung mit • Versetzung in die Einführungsphase einer gymnasialen anschließendem BK II oder zweijähriges Berufskolleg für Oberstufe. Fremdsprachen) zum Erwerb der Fachhochschulreife, • Beginn einer Beamtenlaufbahn im mittleren Dienst, Abitur • Besuch der Oberstufe an einer Gemeinschaftsschule, • an Gemeinschaftsschulen mit Sekundarstufe II nach • Besuch eines beruflichen Gymnasiums, der Jahrgangsstufe13, • Besuch einer gymnasialen Oberstufe an einem allgemein • an allgemein bildenden Gymnasien nach der bildenden Gymnasium insbesondere des dreijährigen Jahrgangsstufe 12, Aufbauzugs an einem Aufbaugymnasium. • an beruflichen Gymnasien nach Klasse 13. Anschlussmöglichkeiten an die allgemeine Anschlussmöglichkeiten an den Hauptschulabschluss Hochschulreife / Abitur • Beginn einer Berufsausbildung im dualen System (Be- • Das Abitur eröffnet optimale Möglichkeiten für die rufsschule und Betrieb) oder an einer Berufsfachschule, nationale und internationale Studien- und Berufswahl. • sofern der Hauptschulabschluss in Klasse 9 abgelegt • Ein Studium an Universitäten und Hochschulen ist genau- wurde Besuch der Klasse 10 der Gemeinschaftsschule, so möglich wie eine qualifizierte Berufsausbildung. Oft- Realschule oder Werkrealschule, mals bieten Unternehmen und Institutionen für Abiturien- • schulische Berufsausbildung in Berufsfachschulen, tinnen und Abiturienten verkürzte Ausbildungszeiten an.
18 Das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum Das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum Schulische Bildung von jungen Menschen mit Behinderung BILDUNGSCHANCEN AUF UNTERSCHIED- Schulen bei der schulischen Bildung von jungen Men- LICHEN WEGEN VERWIRKLICHEN schen mit einem sonderpädagogischen Beratungs- und Unterstützungsbedarf oder einem festgestellten An- Die schulische Bildung von Schülerinnen und spruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot Schülern mit Behinderung ist grundsätzlich Aufgabe unterstützt. Die sonderpädagogischen Bildungs- und aller Schularten. Wenn Schülerinnen und Schüler Beratungszentren unterscheiden sich nach Förder- mit Behinderung einen durch das Staatliche Schulamt schwerpunkten und führen zum Teil die Bildungsgän- festgestellten Anspruch auf ein sonderpädagogisches ge der allgemeinen Schulen. Zusätzlich gibt es eigene Bildungsangebot haben, stehen spezifische Schulan- Bildungsabschlüsse in den Förderschwerpunkten Ler- gebote in den sonderpädagogischen Bildungs- und nen und geistige Entwicklung. Neben dem Unterricht Beratungszentren oder inklusive Bildungsangebote und der Kooperation mit den allgemeinen Schulen (siehe hierzu das Kapitel Inklusion auf Seite 25) in sind weitere Aufgabenschwerpunkte der SBBZ die den allgemeinen Schulen zur Verfügung. Ziel dieser sonderpädagogische Diagnostik, die Beratung, die Angebote ist die Sicherung und kontinuierliche Qualitätssicherung der sonderpädagogischen Praxis Erweiterung von Aktivität und Teilhabe durch und die Kooperation mit den allgemeinen Schulen. schulische Bildung. Selbstverständlich ist ein Wechsel von einem sonder- Das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungs- pädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum in zentrum (SBBZ) ist eine Schulart, die eigene spezifi- eine allgemeine Schule (Grundschule, Hauptschule / sche Bildungsangebote vorhält und die allgemeinen Werkrealschule, Realschule, Gemeinschaftsschule,
19 Wichtige Begriffe im sonderpädago- gischen Bildungs- und Beratungszentrum: Beziehungsgestaltung, Individualisierung, Teilhabe. Gymnasium) und umgekehrt möglich. Die Entschei- allgemeinen Schulen den Schulerfolg eines Kindes dung darüber, welcher Bildungsweg für ein Kind der zu sichern. Kinder und Jugendliche mit einem beste ist, wird in einer intensiven, vertrauensvollen sonderpädagogischen Beratungs- und Unterstüt- Zusammenarbeit mit allen am Bildungsprozess des zungsbedarf sowie ihre Eltern und Lehrkräfte der Kindes Beteiligten getroffen. Der Austausch von allgemeinen Schulen werden in der Gestaltung ihrer Beobachtungen, Erfahrungen und Einschätzungen ist Förderplanung unterstützt. Regionale Ansprechpart- Inklusive Bildungsangebote gestalten und erweitern Voraussetzung für die partnerschaftliche Abstimmung nerinnen und Ansprechpartner für spezifische Fragen Informationen über inklusive eines individuellen Bildungsweges. der schulischen Bildung von jungen Menschen mit Bildungsangebote in den einzel- nen Regionen erhalten Sie über Behinderung sowie die „Arbeitsstellen Kooperation“ das jeweils zuständige Staatliche I n d i v i d u e l l e B i l d u n g s a n g e bo t e bei den Staatlichen Schulämtern erweitern dieses Schulamt (siehe Seiten 29 und Unterstützungsangebot. 30). Eltern, Schulen, Lehrkräften und sonstigen Partnern stehen Im Rahmen der individuellen Lern- und Entwick- Darüber hinaus erhalten Eltern, Lehrkräfte sowie dort Ansprechpersonen zur lungsbegleitung geht die Sonderpädagogik auf die Schülerinnen und Schüler behinderungsspezifische Verfügung. speziellen Lern- und Entwicklungsbedürfnisse eines Hilfe durch Medien- und Beratungszentren beim Kindes ein. Hierzu gehört es, dass Einsatz neuer unterstützender Technologien. • die Ergebnisse der entwicklungsbegleitenden Diagnostik, Vorbereitung auf Beruf und Leben • die darauf basierende kooperative Förder- d u r ch p r a x i s o r i e n t i e rt e s L e r n e n planung mit der Entwicklung individueller Bildungsangebote Eine qualifizierte Vorbereitung auf das zukünftige • sowie die allgemeine Lern- und Entwicklungs- berufliche und persönliche Leben ist ein zentrales begleitung Ziel der schulischen Bildung von jungen Menschen fortlaufend dokumentiert und zwischen allen an der mit Behinderung, unabhängig davon, an welcher Entwicklung eines Kindes Beteiligten abgestimmt Schule sie lernen. Den Schülerinnen und Schülern werden. werden neben den schulinternen Lernangeboten auch spezifische Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt K oop e r at i o n e n z u r S i ch e r u n g d e s sowie Hilfestellungen für die eigene Lebensführung Sch u l e r f o l g s angeboten. Über den Unterricht hinaus werden die Jugendlichen durch folgende Angebote praxisnah Allgemeine Schulen und sonderpädagogische Bil- auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet: dungs- und Beratungszentren kooperieren in sehr • Angebote zur Lebensvorbereitung aus den unterschiedlichen Organisationsformen miteinander. Bereichen Wohnen, Partnerschaft, Freizeit, Das Spektrum der Zusammenarbeit reicht von in- Gesundheit, Umwelt und Öffentlichkeit, klusiven Bildungsangeboten und kooperativen Or- • zeitlich flexibel gestaltete Betriebspraktika und ganisationsformen des gemeinsamen Unterrichts an Sozialpraktika, allgemeinen Schulen bis zur Beratung und Unter- • Praxistage in öffentlichen, betrieblichen, stützung durch Lehrkräfte der allgemeinen Schulen sozialen und kulturellen Einrichtungen. im Rahmen des sonderpädagogischen Dienstes. Diese Formen der Zusammenarbeit helfen an
20 Das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum Die Kinder bekommen ein breit gefächertes Angebot für ihre Entwicklungsförderung. So n d e r p ä dagog i s ch e B i l d u n g s - u n d B e r at u n g s z e n t r e n ( s B B Z ) Bildungsgänge Grundschule Gymnasium Realschule Hauptschule / Förderschwerpunkt Förderschwerpunkt SBBZ mit dem Werkrealschule Lernen geistige Entwicklung Förderschwerpunkt Lernen n geistige Entwicklung n Hören n n n n n n körperliche und motorische Entwicklung n n n n n n Sehen n n n n n Sprache n n n emotionale und soziale Entwicklung n n n n n Schüler in längerer Kranken- hausbehandlung Bildungsangebot nach Schullaufbahn der Schülerinnen und Schüler Hinweis: Welche Bildungsgänge am einzelnen SBBZ eingerichtet sind, kann bei den Staatlichen Schulämtern erfragt werden (siehe S. 29/30). Weiterführende Informationen UNTERSTÜT Z UN G D ER B ERUFLI C H EN UN D S O Z I A LEN EIN G LIE D ERUN G zu den einzelnen Förderschwer- punkten der sonderpädagogi- schen Bildungs- und Beratungs- In den sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszent- Berufsausbildung / Studium zentren finden Sie im Internet ren, die die Bildungsgänge der allgemeinen Schulen führen, Abhängig von den individuellen Lern- und Leistungs- unter: www.km-bw.de, Rubrik: Schule > Sonderpädagogische können die Bildungsabschlüsse der jeweiligen Schularten voraussetzungen sind Zugänge zu allen Ausbildungs- und Bildung erreicht werden. Soweit die Behinderung es erforderlich Studienangeboten möglich. Besondere Angebote an den macht, sind spezielle Schulabschlüsse möglich. Da es das beruflichen Schulen stehen zur Verfügung. Ziel der Schulen ist, Anschlüsse frühzeitig vorzubereiten und ideale Übergänge zu sichern, stehen jungen Menschen Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt mit Behinderung vielfältige Wege in den Beruf und in die Junge Erwachsene mit wesentlichen Behinderungen kön- Ausbildung offen. nen nach einer gezielten Vorbereitung mit Unterstützung anderer Fachdienste in den allgemeinen Arbeitsmarkt Die berufliche und soziale Integration ist langfristig angelegt. integriert werden. Hierfür sind in gemeinsamer Verant Deshalb knüpfen und erweitern sonderpädagogische Bil- wortung verschiedener Fachdisziplinen Konzepte erarbeitet dungs- und Beratungszentren kontinuierlich Netzwerke mit worden, die ausgehend von der einzelnen Schülerin bzw. Einrichtungen und Diensten im Umfeld der Schule. Partner dem einzelnen Schüler die Eingliederung unterstützen. wie die allgemeinen und beruflichen Schulen, die Berufsbe- ratung für Menschen mit Behinderung, das Handwerk, die Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Jugendhilfe und Vereine sind wertvolle Unterstützer. Auch Menschen Eltern, Ärzte, Arbeitsverwaltung, Betriebe, Werkstätten für Die Werkstätten für behinderte Menschen bieten den Menschen mit Behinderung, Kammern und Fachdienste dort Beschäftigten eine ihren Voraussetzungen ent- zur beruflichen Eingliederung wirken maßgeblich an dieser sprechende Bildung und Möglichkeiten zur Persönlich zentralen Aufgabe mit. keitsentwicklung an. Sie können den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereiten.
Die beruflichen Schulen 21 Die beruflichen Schulen Einstieg in die Arbeitswelt oder individuelle Weiterqualifizierung E i n e A u s b i l d u n g n ach M aSS Wege offen, sich auf einen Beruf vorzubereiten oder einen Berufsabschluss zu erwerben und weitere Nachdem Ihr Kind eine allgemein bildende Schule schulische Abschlüsse zu erreichen. besucht hat, eröffnen ihm die beruflichen Schulen vielfältige Möglichkeiten, weitere Kompetenzen, Berufsvorbereitende Bildungsgänge: Qualifikationen und Abschlüsse zu erwerben. Grund- • Ausbildungsvorbereitung dual (AVdual) und sätzlich stehen dabei drei zentrale Ziele im Mittel- Berufsfachschule Pädagogische Erprobung (BFPE), punkt: • Berufseinstiegsjahr (BEJ), • Berufsqualifizierung (Berufsvorbereitung), • Vorqualifizierungsjahr Arbeit / Beruf (VAB). • Berufsausbildung bzw. Berufsqualifikation, Alle Bildungsgänge unterstützen gezielt den Einstieg • Erwerb allgemeiner Abschlüsse – vom in eine anschließende Berufsausbildung. Außer im Hauptschulabschluss bis zur allgemeinen Berufseinstiegsjahr (BEJ) können die Jugendlichen Hochschulreife. einen Hauptschulabschluss erwerben und erhalten eine gute Vorbereitung auf einen Übergang in die zwei- D IE S C H UL A RTEN D ER B ERUFLI C H E n jährige, zur Fachschulreife führende Berufsfachschule. S C H ULEN Einjährige Berufsfachschule (1BFS) Innerhalb der beruflichen Schularten gibt es eine Die Ausbildung an den einjährigen gewerblichen Vielzahl unterschiedlicher Bildungsgänge. Es gibt zum Berufsfachschulen (1BFS) ergänzt das duale System. Beispiel ein-, zwei- oder dreijährige Berufsfachschulen Sie vermittelt die nach den maßgeblichen Aus und Berufskollegs in unterschiedlichster Ausprägung bildungsordnungen und Bildungsplänen für das und berufliche Gymnasien mit mehreren Fachrich- erste Ausbildungsjahr vorgesehenen Kompetenzen. tungen. Somit stehen Schülerinnen und Schülern alle Zudem wird die allgemeine Bildung gefördert.
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