Alles Verhandlungssache? - Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz ab Klasse 7
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Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz ab Klasse 7 + Einfache r Zugang für Klas se 5 und 6 www.greenpeace.de
Liebe Lehrerinnen und Lehrer, Extremwetter, Dürren und Hitzewellen – die Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels sind schon jetzt zu spüren und die Wissen- schaft ist sich einig: Wir müssen die weltweiten CO2-Emissionen drastisch reduzieren, um einen weiteren Temperaturanstieg um mehr als 1,5 Grad Celsius und damit unumkehrbare Folgen für das Klimasystem zu verhindern. Dennoch steigen die weltweiten CO 2-Emissionen weiter an. „Handeln statt reden“ ist mehr denn je das Gebot der Stunde – doch was tut eigentlich die internationale Politik für den Klimaschutz? Jährlich treffen sich die Vertrags- staaten der UN-Klimarahmenkonvention zu Weltklimakonferenzen (Con- ferences of the Parties, kurz COP) und verhandeln Klimaschutzmaßnahmen. Mit dem Pariser Abkommen setzt sich die Weltgemeinschaft erstmals das Ziel, den weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen – angestrebt wird ein Anstieg von maximal 1,5 Grad Celsius. Konkrete Schritte zur Umsetzung des Abkommens werden in weiteren Konferenzen verhandelt und das sogenannte „Regelbuch“ für Klimaschutz- maßnahmen wird geschaffen. Auf der COP24 in Kattowitz (Polen) sind diese Richtlinien zur Umsetzung des Klimaabkommens von Paris verabschiedet worden. Vor dem Hintergrund des Ausstiegs der USA aus dem Abkommen rücken dabei Fragen nach der Verbindlichkeit von internationalen Vereinba- rungen sowie nach einer klimagerechten Welt in den Fokus: Übernehmen die Hauptverursacher des Klimawandels auch die größte Verantwortung für den Klimaschutz? Wie lassen sich Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung vereinbaren? Und wer darf zukünftig wie viel CO2 freisetzen? Aus diesem Anlass stellt Greenpeace Bildungsmaterial zum Thema Interna- tionaler Klimaschutz zur Verfügung, das vielfältige Ideen für Ihren Unterricht bietet und Ihre Schüler*innen zum Nachdenken, Diskutieren und Handeln anregt. Denn: Zivilgesellschaftliches Engagement und lokale Initiativen sind wichtige Bestandteile des internationalen Klimaschutzes. Wir wünschen Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern lebhafte Diskussionen und Aktivitäten; zudem freuen wir uns über jede Ihrer Rück- meldungen zu diesem Material. Ihr Greenpeace-Team Hintergrund: Bildung für nachhaltige Entwicklung Im Herbst 2015 haben die Vereinten Nationen mit der Agenda Bildung für nachhaltige Entwicklung zielt darauf ab, Menschen 2030 die Sustainable Development Goals (SDG) verabschiedet: zu befähigen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die die Weltgemein- Mensch und Umwelt weltweit sowie auf zukünftige Generatio- schaft bis 2030 erreichen möchte. nen zu verstehen, und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung Bestandteil ist das UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung Verantwortung zu übernehmen. Schule nimmt eine Schlüssel- für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), das über den Nationalen rolle bei der Vermittlung entsprechender Kompetenzen ein. Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Bildungs- plänen der Länder in Deutschland verankert wird. „Schule hat die Aufgabe, nachkommende Generationen zu Greenpeace hat gemeinsam mit dem „Bündnis ZukunftsBildung“, befähigen, ihre Gegenwart auch im Hinblick auf ihre Zukunft einer Allianz von Nichtregierungsorganisationen aus den Berei- mitgestalten zu können. Dafür muss sie nachhaltige Entwick- chen Jugend, Umwelt- und Naturschutz, Bildung, Menschenrech- lung in Bildungsprozessen ebenso wie im Alltag partizipativ te und Entwicklung, wesentlich zu diesem Prozess beigetragen und inklusiv erfahrbar machen.“ und eine ernsthafte, systematische Verankerung von BNE sowie (aus dem Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung) eine systematische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen eingefordert. www.bne-portal.de und www.greenpeace.de/bildung_bne
So nutzen Sie das Bildungsmaterial Das vorliegende Material unterstützt Sie darin, die Themenblöcke globalen Zusammenhänge des Klimawandels zu verdeutlichen und das Thema Weltklimakonferenzen im Unterricht zu begleiten. Über aktivierende und Eine globale Herausforderung partizipative Unterrichtsimpulse können Sie Werte Meilensteine der internationalen Klimapolitik 1 der Nachhaltigkeit vermitteln, Ihre Schüler*innen zum Nachdenken und Diskutieren anregen sowie Möglich- keiten für eigenes Handeln erarbeiten. Klimaschutz: Verhandlungssache? Weltklimakonferenzen – Akteure und Positionen 2 Das Material ist für Schüler*innen ab Klasse 7 entwickelt und knüpft an die Bildungspläne der Länder an. Es besteht aus vier Ist das fair? Themenblöcken mit Unterrichtsimpulsen und Arbeitsblättern. Die Unterrichtsimpulse geben Ihnen methodische und inhaltli- Fragen der Klimagerechtigkeit 3 che Anregungen. Sie bauen aufeinander auf, können aber auch unabhängig voneinander genutzt werden und bieten Raum für Global denken, lokal handeln Ihre individuelle Ausgestaltung. Die Arbeitsblätter können Sie direkt im Unterricht einsetzen; Hinweise zur Vor- und Nach- Engagement für das Klima 4 bereitung sowie Lösungshinweise finden Sie in den Unterrichts- impulsen. Erweiterte Aufgabenstellungen für eine vertiefte Auseinandersetzung sowie hilfreiche Links sind mit Symbolen Symbole Erweiterung Link gekennzeichnet. Tipp: Mit dem Bildungsmaterial „Extremwetter & Klimawandel“ können Sie Ursachen und Folgen des Klimawandel erarbeiten. www.greenpeace.de > Suche nach „Extremwetter“ + „Bildungsmaterial“ Einfacher Zugang für Klasse 5 und 6 Klimaschutz geht uns alle an! Das Zusatzmaterial Umfeld zu begegnen und zeigt Möglichkeiten für eigenes Extra unterstützt Sie darin, mit Ihren Schülerinnen und nachhaltiges Handeln auf. Das Material eignet sich für Schülern den Herausforderungen des internatio- Klasse 5 und 6, kann aber auch mit älteren Schüler*innen nalen Klimaschutzes im persönlichen und lokalen bearbeitet werden. Idee: Rollenspiel Klimakonferenz Um internationale Klimaschutzverhandlungen Schritt 3: Klimaabkommen verhandeln vertiefend zu behandeln, können die Unterrichtsim- Die Spielleitung eröffnet die Konferenz: Vertreter*innen des pulse für ein Rollenspiel genutzt werden: Die Schü- IPCC führen in das Thema ein, Ländervertreter*innen stellen in ler*innen nehmen dabei unterschiedliche Rollen ein Impulsreferaten ihre Forderungen vor. Die Spielleitung sammelt und spielen eine Weltklimakonferenz nach. die Forderungen, z. B. in Form einer Wandzeitung. Anschließend werden diese in unterschiedlichen formellen und informellen Spieler*innen: mindestens 8 Gesprächen verhandelt. Je nach Zeitrahmen können eine bis drei Rollen: Zusätzlich zu den Rollen auf Arbeitsblatt 2 gibt es Spiel- Runden dieser Vorgespräche in unterschiedlichen Zusammenset- leiter*innen, Vertreter*innen des Weltklimarats (IPCC) sowie zungen durchgeführt werden. Die Spielleiter*innen übernehmen Medienvertreter*innen. die Moderation der Verhandlungen. Vertreter*innen der Nicht- Ziel des Spiels: Verabschiedung eines Klimaschutzabkommens, regierungsorganisationen (NRO) kommen in Impulsreferaten zu Erreichen von rollenspezifischen Zielen. Wort und/oder organisieren Aktionen rund um die Gespräche, z. B. eine Demonstration. Medienvertreter*innen begleiten Schritt 1: Wissensgrundlage schaffen kritisch und bitten um Stellungnahmen. Die Forderungen der Zunächst erarbeiten Sie mit Ihren Schüler*innen mithilfe von einzelnen Vertreter*innen werden nach und nach angepasst. Themenblock 1 Meilensteine der internationalen Klimapolitik. Schritt 4: Klimaabkommen verabschieden Schritt 2: Rollen einnehmen Aus der Sammlung der Forderungen wird schließlich das Ab- Die Schüler*innen erhalten ihre Rollenkarten, informieren sich kommen formuliert und verabschiedet. Wird keine Einigung über ihre Rolle und setzen sich drei rollenspezifische Ziele. Sie erzielt, werden die Verhandlungen als gescheitert erklärt. Die informieren sich über die Themen der Konferenz sowie über die Ländervertreter*innen stellen sich zum Abschluss der Konferenz anderen Positionen (→ siehe Themenblock 2). den Fragen der Medienvertreter*innen.
Links Klimawandel, Umwelt- und Klimaschutz Literatur Klimapolitik Brasseur, Guy P./Jacob, Daniela (Hg.): Intergovernmental Panel on Climate Klimawandel in Deutschland: Entwicklung, UN-Umweltabkommen: www.unfccc.int Change (Weltklimarat): www.ipcc.ch Folgen, Risiken und Perspektiven, UN-Klimakonferenzen: Zum IPCC Sonderbericht 2018: Springer Spektrum, 2016 www.nachhaltigkeit.info > Politik > www.zeit.de > Suche nach „Klimarat fordert Edenhofer, Ottmar/Jakob, Michael: Weltpolitik raschen Umbau der Weltwirtschaft“ Klimapolitik: Ziele, Konflikte, Lösungen, Klimaabkommen von Paris: www.br.de > Potsdam-Institut für Klimafolgen- C. H. Beck, 2017 Suche nach „Paris Abkommen“ forschung: www.pik-potsdam.de und Latif, Mojib: Globale Erwärmung, EU-Politik: www.ec.europa.eu > Politikfel- www.klimafolgenonline-bildung.de utb Profile, 2012 der, Informationen und Dienste > Energie, Fakten zum Klimawandel: Latif, Mojib: Das Ende der Ozeane: Klimwandel, Umwelt www.klimafakten.de Warum wir ohne die Meere nicht überleben www.bmu.de > Themen > Klima/Energie > Worldmapper-Projekt: werden, Herder, 2014 Klimaschutz > EU-Klimapolitik www.worldmapper.org Rahmstorf, Stefan/Schellnhuber, Hans Internationale Klimapolitik: www.bpb.de Ökologischer Fußabdruck: Joachim: Der Klimawandel: Diagnose, > Gesellschaft > Umwelt > Klimawandel > www.bundjugend.de > Suche nach „Ökolo- Prognose, Therapie, C. H. Beck, 2015. Klimapolitik gischer Fußabdruck“ Simonis, Georg (Hg.): Handbuch Globale Zusammenschluss von kleinen Insel- www.footprintnetwork.org Klimapolitik, utb, 2017 und Küstenstaaten: www.aosis.org Handprint-Konzept: Unser Klima, GEOlino Extra, Nummer Jugendkonferenz zur COP „Conferen- https://germanwatch.org/handprint 61/2016, www.geo.de > Shop > Suche ce of Youth (COY)“: www.google.com > www.handabdruck.org nach „Unser Klima“ Suche nach „COY 14“ Jugendbeteiligung im Bereich Klimawandel und Entwicklungszusam- Nachhaltigkeit: https://youpan.de Informationen von Greenpeace menarbeit: www.epo.de > Themen > Um- Daten und Zahlen Deutschland: welt > Klimaschutz (Aktuelle Nachrichten www.umweltbundesamt.de > Daten > Hintergrund „Für eine Welt ohne zum Thema Klimaschutz) Klimawandel > Treibhausgas-Emissionen Klimachaos“: www.greenpeace.de > Unterrichtsmaterial von Germanwatch in Deutschland und www.bmu.de Presse > Publikationen > Suche nach zum Klimawandel: > Suche nach „Klimaschutz in Zahlen“ „Hintergrund Klimachaos“ www.germanwatch.org > Themen > Studie „Klimawandel, Migration und Bildung Für den Klimaschutz aktive Nichtregie- Filme Vertreibung“: www.greenpeace.de > Presse > Publikationen > Suche nach rungsorganisationen: „Immer noch eine unbequeme Wahr- „Klimamigration“ www.climatenetwork.org heit – Unsere Zeit läuft“: Dokumentarfilm Bildungsmaterial „Extremwetter & zum Klimawandel von Bonni Cohen und Klimawandel“: www.greenpeace.de > Jon Shenk mit Al Gore, 2017, 100 Minuten. Suche nach „Extremwetter“ + Nachhaltige Entwicklungsziele (Vorgänger: „Eine unbequeme Wahrheit“, „Bildungsmaterial“ (SDG) und Agenda 2030 auf DVD erhältlich) Ursachen Klimawandel: „Before the Flood“: Dokumentarfilm über www.greenpeace.de > Themen > Informationsseite der Vereinten die Folgen des Klimawandels von Fisher Klimawandel > Ursachen des Klima- Nationen: Stevens und Leonardo DiCaprio, 2016, wandels https://sustainabledevelopment.un.org 96 Minuten, https://vimeo.com > Suche Nachhaltige Entwicklungsziele (SDG) nach „Before the Flood“ Mehr Bildungsangebote in Deutschland: www.bmz.de > Ministeri- „Auf der Kippe“: Dokumentation über den von Greenpeace finden um > Ziele > Agenda2030 Braunkohlebergbau in der Lausitz, Sie unter: www.greenpeace.de www.2030-watch.de www.aufderkippe-film.de > Mitmachen > Umweltbildung Bildung für nachhaltige Entwicklung: Planet Schule, Wissenspool Klimawan- www.bne-portal.de del: www.planet-schule.de > Wissenspool Weiterführende Informationen Teach SDGs: www.teachsdgs.org > Natur und Umwelt > Klimawandel www.greenpeace.de Lexikon der Nachhaltigkeit: „Die Rechnung“ und „Sandkorn im www.kids.greenpeace.de www.nachhaltigkeit.info Getriebe“: www.youtube.com > Suche Broschüre „So retten wir das Klima“: nach „Germanwatch“ www.greenpeace.de > Presse > Publi- „We The People for The Global Goals“: kationen > Suche nach „Verbraucher- www.youtube.com > Suche nach „We The ratgeber Klimaschutz“ People for The Global Goals“ Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Lebensgrundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzerstörung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und Lösungen durchzusetzen. Greenpeace ist überparteilich und völlig unabhängig von Politik, Parteien und Industrie. Rund 580.000 Fördermitglieder in Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten damit unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt. Impressum Herausgeber Greenpeace e. V., Hongkongstr. 10, 20457 Hamburg, T +49 (0)40 30618-0, mail@greenpeace.de V.i.S.d.P. Thomas Hohn Pädagogische Beratung, Redaktion G 0141 3 und Gestaltung ZCKR Netzwerk für gemeinnützige Kommunikation Fotos Jeremy Sutton-Hibbert/Greenpeace (Titelfoto), Chris Grodotzki/Greenpeace (Foto Selina Lemm) Druck Reset Grafische Medien GmbH, Virchowstraße 8, 22767 Hamburg Auflage 500 Hinweise Wir erklären mit Blick auf die genannten Internet-Links, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und Inhalte der Seiten haben und uns ihre Inhalte nicht zu eigen machen. Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier. Stand 01/2019
1 Meilensteine der internationalen Klimapolitik Eine globale Herausforderung Was ist bisher passiert in Sachen Klimaschutz? Wo stehen wir heute? Diese Unterrichtsimpulse unterstützen Sie darin, mit Ihren Schüler*innen einen Überblick über die internationale Klimapolitik zu erarbeiten. Bilder sprechen lassen Versprochen ist versprochen? Als Einstieg eignet sich der Dokumentarfilm „Immer noch eine Die Schüler*innen recherchieren im Internet zum Ausstieg der unbequeme Wahrheit – Unsere Zeit läuft“, der auf den Klima- USA aus dem Pariser Abkommen: Was beinhaltet das Pariser Ab- wandel aufmerksam macht und internationale Klimaschutz- kommen? Welche Rolle spielten die USA in den Verhandlungen? verhandlungen thematisiert (alternativ DVD „Eine unbequeme Wie kommunizierte US-Präsident Trump am 1. Juni 2017 den Wahrheit“). Die Schüler*innen bekommen die Aufgabe, sich Ausstieg der USA aus dem Abkommen (twitter)? Wie reagierten während des Films Fragen zu notieren. Sie können hierfür nach unterschiedliche Staats- und Regierungschefs der Vertragsstaa- Bedarf den Film in Sequenzen zeigen. Die Fragen werden gut ten, Medien und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft darauf? sichtbar im Klassenraum gesammelt und dienen als Grundlage Was bedeutet der Ausstieg für den Klimaschutz? für die weitere Beschäftigung mit dem Thema. Gruppenarbeit: Die Schüler*innen bereiten die o. g. Themen in 10-Minuten-Präsentationen für Ihre Mitschüler*innen auf und In Kooperation mit dem Fremdsprachenkollegium können konzentrieren sich dabei auf die W-Fragen: Wann? Wer? Was? Filme in der Originalfassung geschaut werden. Wo? Wie? Warum? Welche Folgen? Aktion: Aus den tweets rund um den 1. Juni 2017 erstellen die Trailer „Immer noch eine unbequeme Wahrheit – Unsere Zeit Schüler*innen eine analoge twitter-wall für die Schul-Aula. läuft“: www.youtube.com > Suche nach „Immer noch eine unbe- Folgende Hashtags helfen bei der Recherche: #parisagreement, queme Wahrheit“ #americafirst, #climatechange, #globalwarming. „planet e.“ ist eine Umweltdokumentationsreihe des ZDF und bietet viele Dokumentationen, auch in englischer Sprache: www.twitter.com www.zdf.de > Suche nach „planet e.“ www.unfccc.int > Suche nach „Paris Agreement english“ www.zeit.de > Suche nach „Trump verkündet Ausstieg aus Klima-Informationszentrum Pariser Klimaschutzabkommen“ Anhand der Fragen, die die Schüler*innen während des Films Anhand der (englischsprachigen) Formulierungen des Pariser notiert oder in einem Brainstorming gesammelt haben, gestalten Abkommens können Sie mit Ihren Schüler*innen die Frage der sie ein „Informationszentrum“, das über internationale Klima- Verbindlichkeit von internationalen Klimaschutzvereinbarungen schutzbemühungen informiert: Welche Faktoren verursachen diskutieren. den Klimawandel? Was ist die UN? Warum gibt es internationa- len Klimaschutz? Welche Verantwortung trägt jede*r von uns? Hinweise zum Arbeitsblatt 1 Über die Ausgestaltung, z. B. als Ausstellung oder in einem Blog, machen sich die Schüler*innen Gedanken. Das Arbeitsblatt gibt Ihren Schüler*innen einen Über- © Greenpeace 2019 blick über politische, ökologische und gesellschaftliche Um die Öffentlichkeit einzubinden, kann das Informati- Ereignisse rund um den internationalen Klimaschutz der onszentrum „auf Reisen gehen“ und in der Schule, im Rathaus letzten zwei Jahrzehnte. oder der Stadtbibliothek ausgestellt werden. Zu einer Vernissage können auch die lokale Politik und Medien eingeladen werden. Zu Aufgabe 1: Informationen zur Roten Liste finden Sie auf den Internetseiten des Bundesamts für Naturschutz: Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz www.greenpeace.de > Suche nach „Extremwetter“ + www.bfn.de > Themen > Rote Liste „Bildungsmaterial“ Zu Aufgabe 2: Zur Unterstützung eigener Aktionsideen Ein Stück vom Kuchen dient → Themenblock 4 „Global denken, lokal handeln“ Der Klimawandel wird u. a. durch Kohlenstoffdioxid (CO2) verur- Zu Aufgabe 3: Aktuelle Informationen zum Pariser Ab- sacht. Lassen Sie Ihre Schüler*innen in Gruppen die CO2-Emis- kommen hat der Bayrische Rundfunk zusammengestellt: sionen in Deutschland aus den Sektoren recherchieren: Energie, www.br.de > Themen > Wissen > Wissen: Inhalt > Klima- Industrie, Verkehr und Landwirtschaft. Anschließend erstellen wandel > Klimapolitik & Klimagipfel > Klimaabkommen sie ein Kuchendiagramm, ergänzen das Klima-Informationszen- von Paris. Originaltext des Pariser Abkommens: trum und diskutieren: Woher kommt das CO2 in Deutschland? www.unfccc.int > Suche nach „Paris Agreement english“ Was verbirgt sich hinter den Begriffen Energie, Industrie, Ver- kehr und Landwirtschaft? In welchen Bereichen kann und muss Zu Aufgabe 4: Anregungen und Links zur Beschäftigung der CO2-Ausstoß reduziert werden? mit der Weltklimakonferenz finden Sie in → Themenblock 2 „Klimaschutz: Verhandlungssache?“ und auf www.umweltbundesamt.de > Daten > Klima > Treibhaus- www.nachhaltigkeit.info > Suche nach „UN Klimarahmen- gas-Emissionen in Deutschland konvention“ www.bmu.de > Suche nach „Klimaschutz in Zahlen“
1 Arbeitsblatt Meilensteine der internationalen Klimapolitik Eine globale Herausforderung „Erdgipfel“ in Rio de Janeiro (Brasilien) 1992 1992 findet die UN-Konferenz zu Umwelt und Der Begriff „ökologischer Fußabdruck“ Entwicklung, auch „Erdgipfel“ genannt, in wird eingeführt Rio de Janeiro statt. Auf dem Erdgipfel verab- Der ökologische Fußabdruck zeigt, welche Fläche schieden die Vereinten Nationen unter anderem für den Lebensstandard eines Menschen nötig ist. die Agenda 21 und die UN-Klimarahmenkonventi- Der Fußabdruck der Weltbevölkerung ist größer on. Die Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkon- als die zur Verfügung stehende Fläche. Deinen vention treffen sich seitdem jährlich zu Weltklima- eigenen Fußabdruck kannst du hier berechnen: konferenzen („Conferences of the Parties“, COP), www.footprint-deutschland.de um über Klimaschutzbemühungen zu berichten 1994 und zu verhandeln. Millenniumsgipfel der UN in New York (USA) Ergebnis des Gipfels: Acht Millenniumsziele, die Das Kyoto-Protokoll wird verabschiedet 1997 bis 2015 erreicht werden sollten, darunter die Auf der Weltklimakonferenz in Kyoto wird ein Zu- Bekämpfung von Armut sowie ökologische Nach- satzprotokoll zur Ausgestaltung der UN-Klimarah- haltigkeit. menkonvention verabschiedet. Darin verpflichten 2000 sich die Industrieländer erstmals rechtsverbindlich, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon ruft zum Zeitalter der „Green Economy“ auf „Eine Wirtschaftsweise, die zu erhöhtem mensch- Die „Rote Liste“ veröffentlicht alarmierende lichem Wohlbefinden und mehr sozialer Gerechtig- Zahlen! 1.800 Wissenschaftler*innen aus 130 Län- dern kommen zu dem Ergebnis, dass bis zu 36% 2008 keit führt, während sie gleichzeitig Umweltrisiken und ökologische Knappheit deutlich verringert.“ aller Säugetierarten vom Aussterben bedroht sind. (aus dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen) Aufgabe 1: Mache in einem Plakat auf eine vom Aussterben bedrohte Art aufmerksam und verdeutliche dabei die Rolle des Klimawandels. Facebook steigt auf erneuerbare Energien um Im Rahmen der „Unfriend Coal“-Kampagne fordern rund 700.000 Online-Aktivisten Facebook Weltklimakonferenz in Kopenhagen (Dänemark) 2009 zum Umstieg auf – mit Erfolg: Facebook kündigt Das Ziel, eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls Maßnahmen an, die auf eine hundertprozentige über 2012 hinaus, wird nicht erreicht. Im von Versorgung des Internetportals mit erneuerbaren China, Indien, Südafrika, Brasilien und den USA Energien abzielen. Die Überzeugungsarbeit war verfassten „Copenhagen Accord“ wird jedoch der nicht leicht: Sie war nur möglich, weil viele Unter- Klimawandel als eine der größten Herausforderun- stützer*innen über Jahre am Ball blieben. © Greenpeace 2019 gen der Menschheit anerkannt und das 2-Grad- Aufgabe 2: Wie würdest du jemanden Ziel zur Verhinderung einer gefährlichen Störung davon überzeugen, auf erneuerbare Energien des Klimasystems gesetzt. 2010 umzusteigen? Nachhaltige Entwicklungsziele 2015 Weltklimakonferenz in Paris (Frankreich) Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz Die Vereinten Nationen verabschieden die Im Pariser Abkommen einigen sich die Vertrags- „Sustainable Development Goals“ (SDG): staaten der UN-Klimarahmenkonvention darauf, 17 ökologische, ökonomische, kulturelle und die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu soziale Nachhaltigkeitsziele. begrenzen. Das Abkommen verpflichtet erstmals www.youtube.com > Suche nach „We The alle Vertragsstaaten, ihren Beitrag zum Klima- People for The Global Goals“ schutz zu leisten. Aufgabe 3: Inwiefern geht das Pariser Abkommen auf die besondere Situation von COP24 in Kattowitz (Polen) 2018 Schwellen- und Entwicklungsländern ein? Ein „Regelbuch“ zur Umsetzung der UN- Klimarahmenkonvention von Paris wird angelegt. Aufgabe 4: Was sind die wichtigsten Ergeb- Agenda 2030 nisse der Weltklimakonferenz? Welche Themen für Bis zum Jahr 2030 möchte die Weltgemeinschaft das „Regelbuch“ waren strittig? die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDG) erreichen. Den Status Deutschlands kannst du 2030 unter www.2030-watch.de verfolgen.
2 Weltklimakonferenzen – Akteure und Positionen Klimaschutz: Verhandlungssache? Das Ziel ist klar: Klimaschutz. Doch auf den Weltklimakonferenzen verfolgt die internationale Politik unter- schiedliche Interessen. Mit folgenden Anregungen können Sie die Verhandlungen begleiten und reflektieren. Nachrichtencheck Position USA: www.bpb.de > Gesellschaft > Umwelt > In einem „Nachrichtencheck“ reflektieren die Schüler*innen Klimawandel > Klimapolitik > Akteure • die Ereignisse der letzten Weltklimakonferenz. Abwechselnd www.deutschlandfunk.de > Suche nach „US Klimapolitik“ • präsentieren sie die Nachrichten auf unterschiedliche Weise, z. B. www.spiegel.de > Suche nach „Trump kündigt Klimavertrag: anhand einer Karikatur, mithilfe einer Präsentation oder in Form Was der Ausstieg der USA für die Welt bedeutet“ eines Kommentars. Der Nachrichtencheck kann aus unterschied- Position China: www.nzz.ch > Suche nach „China soll lichen Perspektiven erfolgen, z. B. aus Sicht Deutschlands, der EU, die internationale Klimapolitik retten“ • der USA, einer Jugend- oder einer Umweltorganisation. www.germanwatch.org/de/stichwort/china • www.spiegel.de > Suche nach „Ehrgeizige Klimaziele: China In Kooperation mit dem Fremdsprachenkollegium kann eine will CO2-Ausstoß mehr als halbieren“ internationale Presseschau erfolgen. Position Brasilien: www.germanwatch.org > Suche nach „Brasilien Klimapolitik“ • www.bpb.de > Gesellschaft Europäische Presseschau: www.eurotopics.net > Umwelt > Klimawandel > Klimapolitik > Akteure • Internationale Presseschau: www.onlinenewspapers.com www.3sat.de > Suche nach „Brasilien wird grün“ (Einstellung Zu jeder Weltklimakonferenz wird eine „Conference of Youth“ für Zeitraum auf „unbegrenzt“ setzen) veranstaltet, auf der Jugendorganisationen sich zusammenfinden, Position AOSIS (Bündnis kleiner Insel- und Küsten- diskutieren und Forderungen aufstellen: www.google.com > Suche staaten, die ähnlich stark vom Klimawandel betroffen sind): nach „COY 14“ www.aosis.org Nichtregierungsorganisationen: Für die Position der Fossil of the Day Zivilgesellschaft wählt die Klasse eine Nichtregierungsorga- nisation (NRO) aus. Für den Klimaschutz aktive NRO: Das Climate Action Network (CAN), ein Zusammenschluss www.climatenetwork.org • Klimaschutzplan 2050 der von internationalen NROs, vergibt seit 1999 während der deutschen Zivilgesellschaft: www.klima-allianz.de Weltklimakonferenzen den „Fossil of the Day“ an die größten Klimaschutzblockierer des Tages. Diese Verleihung kann in den Ein Bild machen: Nachdem die Klasse die Positionen Nachrichtencheck aufgenommen werden. recherchiert hat, bekommt sie die Aufgabe, für einen der Akteure ein Bild zu finden oder zu gestalten, das plakativ die www.climatenetwork.org/fossil-of-the-day Position symbolisiert. Ihre Bilder stellen die Schüler*innen der Klasse vor und begründen die Bildauswahl/-gestaltung. Stimmungsthermometer Tipps zur Bildrecherche im Internet finden Ihre © Greenpeace 2019 Sie können lebhafte Diskussionen anregen, indem Sie Ihren Schüler*innen hier: www.spiegel.de > Suche nach „Bildre- Schüler*innen provokante Fragen stellen und ein Stimmungs- cherche im Web 2.0“ bild erfragen: „Beeinflusst die aktuelle Flüchtlingssituation die Verhandlungen?“ oder „Sind die größten CO2-Produzenten auch Gruppenarbeit: Die Schüler*innen können die einzelnen die größten Klimaschützer?“ Geben Sie der Klasse zwei Minu- Positionen verdeutlichen, indem sie eine Pressemitteilung ten Zeit, sich eine Einschätzung zu überlegen und leiten Sie ein für eine Position schreiben oder fiktive Interviews geben. Zur Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz Stimmungsbild ab. Gruppenarbeit: Die Schüler*innen beschäfti- Orientierung kann ein reales Zitat der Akteure dienen. gen sich anschließend genauer mit den Fragen und präsentieren in der nächsten Stunde eine fundierte Einschätzung. Verändert Vorreiter oder Blockierer? Wenn die Positionen klar defi- sich nach der Präsentation das Stimmungsbild der Klasse? niert sind, können sie das Konfliktpotenzial der Weltklima- konferenz erarbeiten. Hierzu beantworten die Schüler*innen Hinweise zum Arbeitsblatt 2 Fragestellungen aus den unterschiedlichen Positionen. Geeignet sind „Ja-Nein-“ und „Dafür-Dagegen“-Abfragen. Mit diesem Arbeitsblatt können Ihre Schüler*innen die Die Fragen können aus der Aufgabenstellung abgeleitet Akteure, Kernfragen und Konfliktlinien der Weltklima- werden z. B.: Wer unterstützt das 2-Grad-Ziel? Wer hat konferenz erarbeiten und reflektieren. Positionen der ein Konzept zur Senkung der CO2-Emissionen? Wer stellt Teilnehmenden können sie in der aktuellen Tagespresse finanzielle Mittel bereit, um die Folgen des Klimawandels zu und unter den folgenden Links finden. bekämpfen? „Urwaldschutz ist Klimaschutz“ – wer stimmt zu? Wer fördert erneuerbare Energien? Ist Deutschland Vor- Position EU: www.ec.europa.eu > Politikfelder, reiter beim Klimaschutz? Informationen und Dienste > Energie, Klimawandel, Umwelt • www.bmu.de > Themen > Klima/Energie > Klimaschutz > www.bundesregierung.de > Themen > Nachhaltigkeits- EU-Klimapolitik politik > Nachhaltigkeitsstrategie
2 2 Arbeitsblatt Weltklimakonferenzen – Akteure und Positionen Klimaschutz: Verhandlungssache? Jährlich treffen sich die Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention auf einer Weltklima- konferenz. Ziel der Konferenz ist, für alle verbindliche Klimaschutzmaßnahmen zu vereinbaren. Gar nicht so einfach, denn die Teilnehmer*innen vertreten unterschiedliche Interessen. Mit dabei sind neben den Vertragsstaaten auch Nichtregierungsorganisationen (NRO). 1 1 Ziele Ziele 1. 1. 2. 2. 3. 3. USA EU 1 1 Ziele Ziele 1. 1. 2. 2. 3. 3. China Brasilien 1 1 Ziele Ziele © Greenpeace 2019 1. 1. 2. 2. Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz 3. 3. NRO- AOSIS Vertreter*innen Aufgabe 1 Aufgabe 2 Welche Position vertreten die ie können die Folgen des W Formuliere drei Ziele, die die Teilnehmer*innen? Informiere Klimawandels bekämpft werden? verhandelnden Parteien auf der dich im Internet zu den Fragen: Klimakonferenz verfolgen. Wie können erneuerbare Energien Trage die Ziele in die Karten ein. ie können CO2-Emissionen welt- W gefördert werden? weit gesenkt werden?
3 Fragen der Klimagerechtigkeit Ist das fair? Es ist nicht fair: Die Industrieländer sind Hauptverursacher des Klimawandels, während die Entwicklungslän- der am stärksten von den Folgen betroffen sind. Die Impulse regen zum Nachdenken über Klimagerechtigkeit im Sinne der weltweiten Verteilung von Anstrengungen und Kosten zum Schutz des Klimas an. Verhältnismäßig? Hinweise zum Arbeitsblatt 3 Die Weltkarten des Worldmapper-Projekts stellen die Welt Auf dem Arbeitsblatt wird das Thema Klimagerechtigkeit anders dar: Über die Größe der abgebildeten Länder entscheidet über ein Interview mit der Klimaschutz-Aktivistin Selina nicht die geografische Fläche, sondern eine bestimmte Variable, Neirok Leem von den Marshallinseln thematisiert. z. B. die Höhe der CO2-Emissionen (siehe Abbildung): www.worldmapper.org > Suche nach „Carbon emissions“. Disku- Hinweise zur Aufgabe: Der Anstieg des Meeresspiegels tieren Sie anhand dieser und weiterer Karten mit Ihren Schü- bedroht die Marshallinseln. Die Auswirkungen des Klima- ler*innen: Sind die größten CO2-Produzenten auch die größten wandels auf das Leben von Menschen weltweit können Sie Klimaschützer? mit dem Material „Extremwetter & Klimawandel“ erarbeiten: www.greenpeace.de > Suche nach „Extremwetter“ + Worldmapper-Projekt: www.worldmapper.org „Bildungsmaterial“ Gedanken sammeln und sortieren Der Klimawandel bedroht die Lebensgrundlage der Men- schen. In der Folge können Kinder auf den Marshallinseln Im Plenum können Sie anhand der Diskussion (s. o.) eine Mind- u. a. ihr Recht auf Gesundheit und eine saubere Umwelt, map zu Klimagerechtigkeit erstellen und Begrifflichkeiten klären. zeitweise ihr Recht auf Bildung sowie Spiel und Freizeit Stichworte: Industrieländer, Entwicklungsländer, Gerechtigkeit, nicht wahrnehmen. Langfristig werden sie vielleicht sogar Klimaflüchtlinge, Klimaanpassung, Pariser Abkommen, Men- gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen. schenrechte bzw. Kinderrechte. Gruppenarbeit: Die Schüler*innen recherchieren einzelne Informationen zu Kinderrechten und Material für Themencluster und präsentieren die Ergebnisse in einer Fish- Schulen: www.unicef.de bowl-Runde im Plenum. Studie „Klimawandel, Migration und Vertreibung“ von Greenpeace: www.greenpeace.de > Presse > Publikationen Mind-Mapping und Fishbowl-Methode: www.bpb.de > Shop > Suche nach „Klimamigration“ > Lernen > Thema im Unterricht > Methoden-Kiste In Kooperation mit dem Fremdsprachenkollegium kann Abgetaucht die englischsprachige Rede von Selina zum G 20-Gipfel gelesen und diskutiert werden. Anlässlich der Weltklimakonferenz in Kopenhagen hielt der damalige Präsident der Malediven eine Kabinettssitzung unter www.greenpeace.de > Suche nach „Rettet meine Hei- © Greenpeace 2019 Wasser ab und richtete damit einen Appell für den Klimaschutz mat“ > Artikel „Rettet meine Heimat“ > PDF zum Download an die Weltgemeinschaft. Inspiriert von dieser Aktion können die Schüler*innen mit einer eigenen Aktionsidee auf Fragen der 1992 hielt die damals 12-jährige Severn Cullis-Suzuki Klimagerechtigkeit aufmerksam machen. Anregungen finden aus Kanada eine Rede auf dem „Erdgipfel“ in Rio de Jan- Sie in → Themenblock 4 „Global denken, lokal handeln“. eiro. Ähneln sich die Appelle von Severn und Selina? Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz www.spiegel.de > Suche nach „Kabinett der Malediven Rede von Severn Cullis-Suzuki: www.youtube.com taucht ab“ > Suche nach „Severn Suzuki“ Folgen des Klimawandels: www.klimafolgenonline-bildung.de Alle für das Klima!? In welcher Welt wollen wir leben? Das Pariser Abkommen nimmt erstmals alle Vertragsstaaten der Gruppenarbeit: Ihre Schüler*innen recherchieren Informationen UN-Klimarahmenkonvention für den Klimaschutz in die Pflicht zu je einem Ziel für eine nachhaltige Entwicklung (SDG): Was ist – Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer. Gleichzeitig das Ziel? Welche Aktivitäten gibt es in Deutschland? Die Ergeb- geht das Abkommen mit der Zusage von Ausgleichszahlungen nisse können als „andere“ Weltkarten (s. o.) darstellt werden, und technischer Unterstützung auf die Situation von Schwel- z. B. „Anteil erneuerbarer Energien heute und 2030“ oder „Emis- len- und Entwicklungsländern ein. Ihre Schüler*innen können sionen heute und 2030“. Anschließend diskutieren sie im Plen- recherchieren, wie Umwelt- und Entwicklungsorganisationen das um: In welcher Welt wollen Ihre Schüler*innen leben? Abkommen bewerten: Ist das Abkommen klimagerecht? Informationen zu den SDGs: www.teachsdgs.org und Originaltext Pariser Abkommen: www.unfccc.int > Suche https://sustainabledevelopment.un.org nach „Paris Agreement english“ Aktivitäten in Deutschland: www.bmz.de > Ministerium Klimaschutzorganisationen: www.climatenetwork.org > Ziele > Agenda2030 und www.2030-watch.de
3 2 Arbeitsblatt Fragen der Klimagerechtigkeit Ist das fair? Steckbrief von Selina Neirok Leem geboren 1997 in Majuro, Hauptstadt der Marshallinseln ufgewachsen auf Majuro, einer der mehr als tausend a Inseln der Republik Marshallinseln s eit Selina 16 Jahre alt ist, setzt sie sich als Klima-Aktivistin für den Schutz ihrer Heimat ein, denn der Anstieg des Meeresspiegels bedroht die Marshallinseln ihre Vision: „Ich sehe eine Welt, die zuhört, versteht und handelt.“ Selina im Interview Rettet meine Heimat! Du wurdest 1997 auf einer der Marshallinseln Wie ist die Stimmung der Menschen auf den geboren – und hast die Folgen des Klimawandels Marshallinseln? selbst erlebt. Alle merken die Veränderung, die Bedrohung. Viele von Schon als ich ein Kind war, kamen regelmäßig Fluten, uns haben Angst um ihre Heimat. Aber wir wollen uns dann hat mein Großvater meine Großmutter und uns Kin- dem Schicksal nicht einfach ergeben. Wir kämpfen. der in ein Hotel geschickt, das höher liegt. Ich weiß noch, 99 Prozent unserer Inseln werden mit Solarstrom versorgt. dass ich jedes Mal Angst um ihn hatte. Wir tun, was wir können. Unsere Jugend, unsere Anführer, Mit der Zeit kamen die Fluten immer häufiger, das Was- unsere Politiker setzten sich überall auf der Welt gegen ser reichte immer höher. 2014 wurde per Radio zur Evaku- die Klimazerstörung ein. Dabei geht es ja nicht nur um ierung aufgerufen. Zwei Tage habe ich mit meinen Eltern meine Heimat – der Klimawandel bedroht die ganze Welt. und meinen sieben Geschwistern in einer höher gelegenen Es drohen Fluten, Stürme, Dürren, Hitzewellen, Hungers- Kirche verbringen müssen. Die Angst, vielleicht für immer nöte. Abermillionen Menschen werden ihr Zuhause verlie- mein Zuhause zu verlieren, das Land meiner Ahnen, das ren. Wir kämpfen für sie alle. Für euch alle. Für uns alle. ich liebe, wo ich leben möchte – das hat mich seitdem nicht mehr losgelassen. Was ist deine Botschaft an die internationale Politik? Jeder muss einen Beitrag leisten, um den Klimawandel Wann hast du begriffen, dass es der Klimawandel ist, aufzuhalten. Die Bürger im Kleinen, die Politiker im Gro- © Greenpeace 2019 der deine Insel bedroht? ßen. Denn jeder hier, der Auto fährt, fliegt, heizt, Strom Ich bin tief religiös aufgewachsen und dachte lange, es verbraucht, ist in der Pflicht, meine Heimat zu retten. liegt daran, dass Gott uns zürnt. Doch in der Schule habe Gemeinsam müssen wir Druck auf die Politiker machen: ich begriffen, dass es der Anstieg des Meeresspiegels ist. Damit sie ihre Entscheidungen in die richtige Richtung Und dass die Industrienationen mit ihrem Kohlendioxid- lenken und das Klima schützen, aus der Kohleverstromung ausstoß den Untergang meines Landes verschulden. Da aussteigen, die Treibhausgase reduzieren. Damit die Erd- Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz bin ich sehr wütend geworden, vor allem auf die USA. Mit erwärmung unter 1,5 Grad bleibt. 16 habe ich Majuro verlassen, bin zwei Jahre in Freiburg zur Schule gegangen. Und nutze seitdem jede Gelegenheit, den Menschen von meiner Insel und von deren Zerstörung durch den Klimawandel zu erzählen. Quelle: www.greenpeace.de > Suche nach „Rettet meine Heimat“ Aufgabe Lies dir das Interview durch und beantworte ie könnte die Situation der Menschen auf den W die Fragen: Marshallinseln verbessert werden? Welche Auswirkungen des Klimawandels bedrohen as können die Menschen dort selber tun? W Selina? Und was können wir hier vor Ort tun? Welches Kinder- oder Menschenrecht kann Selina in as erwartet Selina von internationalen W der Folge möglicherweise nicht wahrnehmen? Klimaschutzbemühungen?
4 Engagement für das Klima Global denken, lokal handeln Zivilgesellschaftliches Engagement und eigenes Handeln im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung sind von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz. Über folgende Anregungen können Sie Ihre Schüler*innen motivieren, selbst für den Klimaschutz aktiv zu werden. Das hat Folgen! „Klimakiller“ bekämpfen! Ihre Schüler*innen können Mitschüler*innen, das Kollegium Die Schüler*innen können in ihrer Region auf die Suche nach und Eltern in einer Pecha-Kucha-Nacht oder auf andere Weise „Klimakillern“ gehen und z. B. herausfinden, welche fossilen auf den Klimawandel aufmerksam machen (z. B. Urban Art Brennstoffe bei der Energieversorgung und im öffentlichen Nah- Aktion, Filmabend, Poetry Slam). Die Aktion kann auch für einen verkehr eine Rolle spielen. Anschließend fragen sie bei der Stadt Thementag wie den „Earth Overshoot Day“, zur „Earth Hour“ an, warum kein hundertprozentiger Umstieg auf erneuerbare oder zu einer Weltklimakonferenz geplant werden. Energien und alternative Antriebe erfolgt, und überlegen, wie sie eine Veränderung herbeiführen können. Mögliche Aktionen: Ursachen und Folgen des Klimawandels können Sie mit Unterschriftenaktion, Flashmob, Plakataktion. dem Bildungsmaterial „Extremwetter & Klimawandel“ erarbeiten: www.greenpeace.de > Suche nach „Extremwetter“ + „Bildungs- Aktionspaket „Schools for Earth“ von Greenpeace mit Anre- material“ gungen zum Engagement für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit: Pecha Kucha Präsentationstechnik: www.pechakucha.org www.greenpeace.de/bildungsmaterialien Dein Handabdruck zählt! Hinweise zum Arbeitsblatt 4 Die Schüler*innen lernen das „Handprint-Konzept“ als Erweite- Mit dem Arbeitsblatt können Ihre Schüler*innen ihre eige- rung des ökologischen Fußabdrucks (→ siehe „Einfacher Zugang nen Klimaschutz-Projekte durchführen. Zur produktiven ab Klasse 5“) kennen: Die Hand steht symbolisch für positive Zusammenarbeit eignen sich Gruppen mit maximal fünf Handlungen im Sinne der Nachhaltigkeit. Die Schüler*innen Personen. Großprojekte können in kleinere Teilprojekte überlegen, welchen Beitrag sie selbst zum Klimaschutz leisten aufgeteilt werden. und stellen ihren Handprint auf Plakaten dar. Beispiele für nach- haltiges Handeln: Strom sparen, mit dem Rad zur Schule fahren, Ideen sammeln: Die Ideenfindung kann durch den Einsatz vegetarische Ernährung, Konsum regionaler Produkte, für den eines Moderationskoffers oder einer Kreativ-Methode (Brain- Klimaschutz demonstrieren, … writing) unterstützt werden. Aktion: Die Plakate können öffentlichkeitswirksam bei einem Kunstevent in der Schule oder im Ort ausgestellt werden. Informationen zum Brainwriting: www.bpb.de > Lernen > Thema im Unterricht > Methoden-Kiste Handprint-Konzept: www.handabdruck.org Ideen auswählen und prüfen: Wählen Sie gemeinsam mit © Greenpeace 2019 Was geht hier bei uns? den Schüler*innen die Ideen aus, die umsetzbar sind, z. B. in einem „Elevator Pitch“: Ihre Schüler*innen haben für Gruppenarbeit: Die Schüler*innen recherchieren zivilgesellschaft- jede Idee ca. eine Minute Zeit (Länge eines Aufenthalts im liche Organisationen, die sich in der Region für den Klimaschutz Aufzug), ihre Mitschüler*innen von ihrer Idee zu überzeugen. einsetzen und bereiten die Informationen für andere Jugendliche So bringen die Schüler*innen ihre Ideen auf den Punkt. Zur auf, z. B. Name der Organisation, Ziele, Aktivitäten, Mitglieder, Auswahl eignet sich auch die „Walt-Disney-Methode“ Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz regelmäßige Treffen, Aktuelles. Aus den gesammelten Informa- (→ Material „Einfacher Zugang für Klasse 5 und 6“). Achten tionen erstellen die Schüler*innen ein Engagement-Kompass Sie darauf, dass die Projektideen zu bewältigen sind. Bei (digital oder analog) für die Region. Eine Gruppe sollte sich mit großen Projektideen können zuerst Teilaspekte umgesetzt Möglichkeiten des politischen Engagements auf lokaler oder na- werden, sodass Ihre Schüler*innen Erfolgserlebnisse haben. tionaler Ebene beschäftigen: Demonstrationen, Petitionen, Briefe an Abgeordnete, Jugendparlamente, … Projektplan erstellen: Das Projekt sollte möglichst konkret und detailliert geplant werden. So werden Verantwortlich- Und welche Möglichkeiten gibt es für Jugendliche, sich auf keiten klar verteilt und Herausforderungen können bereits in internationaler Ebene einzubringen? Für die Recherche fragen die der Planung erkannt werden. Schüler*innen bei internationalen Organisationen (UN, Nichtre- gierungsorganisationen) nach und erweitern anschließend den Tipp: Ihre Schüler*innen können ihr Projekt in einem Artikel Engagement-Kompass. für die Schüler- oder Lokalzeitung beschreiben oder in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentieren. Jugendbeteiligung im Bereich Nachhaltigkeit: https://youpan.de Schulbesuch zur Unterstützung von eigenem Engage- Für den Klimaschutz aktive Organisationen: ment „Schüler*innen machen Kampagne“: www.climatenetwork.org und www.klima-allianz.de www.greenpeace.de > Suche nach „Greenspeaker“
4 Arbeitsblatt Engagement für das Klima Global denken, lokal handeln Unsere Aktion Frageliste Wen müsst ihr üb erzeugen? für das Klima Passt die Idee zu eurer Zielgruppe Was braucht ihr, ? um die Idee umzu Welche Kosten si setzen? nd zu erwarten? Habt ihr genug Ze it? Warum könnte da s Projekt scheite rn? 1 Fahrra Ziel: d nutzen weniger 2 CO2! Idee: Jugendliche Fahrrad- Ökostrom - D emo ) ? d hrra igung ? Aktion Eltern: Fa nehm tadt G rüne S weniger Auto (Ge r Leihräde ) (Kosten? 3 Projektp la n Event Fahrraddisko Was? W er ? Wann ? 1. © Greenpeace 2019 Strom? Generator! 2. 3. Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz Klimaschutz geht uns alle an! Plant ein eigenes ist alles erlaubt! Anschließend wählt ihr die Idee aus, Klima-Projekt in eurer Region. Die abgebildeten mit der ihr euer Ziel am besten erreichen könnt. Die 4. Notizen sind Beispiele, die euch inspirieren sollen. Frageliste oben hilft euch dabei. Schnappt euch Stift und Papier und legt selber los! 5. Tipp: Beschreibt eure Idee in EINEM Satz. Das hilft 1. Ziel setzen euch, eure Gedanken zu sortieren und eine klare Vorstellung zu bekommen. Was wollt ihr erreichen? Überlegt euch, was ihr in eurem Umfeld für den Klimaschutz tun könnt. 3. Projektplan erstellen Was wollt ihr verändern? Wie könnt ihr Klimakiller be- kämpfen? Wen sprecht ihr mit eurem Projekt an, wer ist Was ist zu tun? Im Projektplan legt ihr genau fest, wer eure Zielgruppe? wann was macht. Hängt den Projektplan am besten gut sichtbar für alle im Klassenraum auf und befüllt ihn 2. Ideen sammeln, auswählen und prüfen möglichst so, dass ihr Aufgaben ändern könnt, z. B. mit selbstklebenden Zetteln oder an einer Pinnwand. Trefft Wie erreicht ihr euer Ziel? Sammelt möglichst viele euch regelmäßig, um zu besprechen, wer was erledigt Ideen, ohne sie zu bewerten: In einem Brainstorming hat und was als nächstes ansteht.
Was können wir tun? Klimaschutz in unserer Schule Einfache Zugang r für Klas se Diese Unterrichtsimpulse geben Anregungen, den Herausforderungen des inter- 5 und 6 nationalen Klimaschutzes im unmittelbaren Umfeld der Schüler*innen zu begeg- nen. Sie eignen sich ab Klasse 5, können aber auch mit älteren Schüler*innen umgesetzt werden. Klimawandel hautnah Arbeitsblatt „Klimaschutz in unserer Schule“ Einen emotionalen Einstieg ins Thema bieten Erfahrungsberich- Das Arbeitsblatt wendet das Konzept des ökologischen te von Jugendlichen, die von den Folgen des Klimawandels schon Fußabdrucks auf die Schule an: Die Schüler*innen wer- jetzt betroffen sind. Das Interview „Rettet meine Heimat!“ auf den aufgefordert, herauszufinden, wie klimafreundlich → Arbeitsblatt 3 porträtiert die Klima-Aktivistin Selina Neirok die Schule HEUTE ist, um anschließend Maßnahmen für Leem von den Marshallinseln. eine klimafreundlichere Schule MORGEN zu planen. Die Schüler*innen können das Arbeitsblatt in Gruppen be- Auf zu großem Fuß arbeiten: Gruppe Strom, Gruppe Heizung, Gruppe Ener- gie, Gruppe Ernährung. Anschließend lernen die Schüler*innen den ökologischen Fußab- druck kennen: Der ökologische Fußabdruck macht deutlich, wie Ideen umsetzen: Ziel ist es, nicht nur Ideen für eine kli- viel Fläche der Erde benötigt wird, um die Energie und Rohstoffe mafreundliche Schule MORGEN zu sammeln, sondern für unseren Lebensstandard aufzubringen. Der Fußabdruck aller diese auch umzusetzen. Wählen Sie dazu gemeinsam mit auf der Erde lebenden Menschen übersteigt die Fläche der Erde den Schüler*innen die Ideen aus, die umsetzbar sind. Zur bei weitem. Erarbeiten Sie anhand des ökologischen Fußab- Auswahl eignet sich die Walt-Disney-Methode: Jede Gruppe drucks mit ihren Schüler*innen die größten Klimakiller. präsentiert eine oder mehrere Ideen, die sie gerne umset- zen möchte. Die anderen Schüler*innen bewerten die Ideen Ihren eigenen Fußabdruck können die Schüler*innen hier anschließend aus drei unterschiedlichen Perspektiven, die berechnen: www.bundjugend.de > Suche nach „Ökologischer zuvor ausgelost werden: Die „Träumer“ stehen der Idee Fußabdruck“ positiv gegenüber und verteidigen sie enthusiastisch. Die Infografik „Unser CO2 Fußabdruck 2014“, der durchschnitt- „Realisten“ betrachten die Idee möglichst rational und von liche CO2-Fußabdruck in Deutschland heute, der mögliche der praktischen Seite aus. Die „Kritiker“ stellen jede Aussage CO2-Fußabdruck morgen: www.google.com > Bilder-Suche nach (konstruktiv) in Frage und fordern die Gruppe damit heraus. „Greenpeace CO2 Fußabdruck“ Ursachen und Folgen des Klimawandels können Sie mit dem Arbeitsblatt zur „Walt-Disney-Methode“: Bildungsmaterial „Extremwetter & Klimawandel“ erarbeiten: www.unternehmergeist-macht-schule.de > Hilfen & Tipps www.greenpeace.de > Suche nach „Extremwetter“ + „Bildungs- > Materialien > Suche nach „Walt Disney“ material“ © Greenpeace 2019 Projekte planen: → Arbeitsblatt 4 „Global denken, lokal han- deln“ unterstützt Sie und Ihre Schüler*innen in der Projektpla- nung. Für die Umsetzung eignet sich eine Projektwoche. Bin- den Sie für größere Projekte die Schulleitung ein – die Klasse Was heißt eigentlich ...? kann ihr Anliegen in einer Präsentation selbst vortragen. Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz Begleitend zur Auseinandersetzung mit dem Klima- Die Fußabdrücke und Klimaschutz-Maßnahmen können schutz können die Schüler*innen ein Glossar mit Fach- auch für den örtlichen Sportverein, die Kirche, die Stadt o. ä. begriffen anlegen, das gut sichtbar im Klassenraum erarbeitet werden. platziert wird und im Laufe der Zeit wächst. Engagement zeigen: In Anlehnung an das „Handprint- Konzept“ (→ siehe Themenblock 4 „Global denken, lokal handeln“) können die Aktivitäten mit plakatierten Händen in der Schule sichtbar gemacht werden, z. B. am Eingang der Mensa, an Heizkörpern etc. Vielleicht haben Ihre Schüler*in- nen auch eine andere Idee, um ihre Mitschüler*innen über die Aktivitäten zu informieren, z. B. mit einer Einladung zu einem klimafreundlichen Pausenbrot oder mit einem Artikel auf der Schul-Website?
Was können wir tun? Klimaschutz in unserer Schule Strom Heizung Wie viel Strom verbrauchen wir? Womit heizen wir? Heute: Morgen: Heute: Morgen: kWh/Jahr kWh/Jahr Deine Idee: Deine Idee: Energie Ernährung Wie wird unser Strom erzeugt? Was essen wir in der Schule? Heute: Morgen: Heute: Morgen: © Greenpeace 2019 Deine Idee: Deine Idee: Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz Aufgabe 1 Aufgabe 2 Finde heraus, wie klimafreundlich deine Schule Und wie könnte es MORGEN aussehen? Welche Mög- HEUTE ist und ergänze die Informationen zum ökologi- lichkeiten gibt es, deine Schule klimafreundlicher zu schen Fußabdruck deiner Schule. Tipp: Frage deine*n machen? Trage deine Ideen in die Felder ein. Markiere Lehrer*in oder die Schulleitung, wer dir die Informatio- anschließend die Idee, die sich deiner Meinung nach nen geben kann! am einfachsten umsetzen lässt.
Klimaschutz und Kohleausstieg: die Arbeit der Kohlekommission Raus aus der Kohle – aber wie? Ab Klasse 7 Wie kann der Kohleausstieg klima- und sozialverträglich gestaltet werden? Mit diesen Unterrichts- impulsen können Sie die Debatte um den Kohleausstieg im Unterricht aufgreifen und erarbeiten, welche Positionen und Interessen sich in der Kohlekommission gegenüberstehen. Klimakiller Braunkohle Der Energiesektor ist die größte Quelle von klimaschädlichen CO2-Emissionen. Ihre Schüler*in- Was steckt dahinter? Als Argument gegen einen Kohle- nen finden für die Fakten aus der Grafik greifbare Vergleiche, ausstieg bis 2030 wird häufig der Verlust von Arbeitsplätzen passende Bilder oder einfache Worte und stellen diese auf einem angeführt. Diskutieren Sie mit den Schüler*innen: Wer be- Plakat dar. Beispiel: CO2-Emissionen in Rauchwolken, die in nutzt dieses Argument? Welche Interessen könnten dahinter ihren Größenverhältnissen den Daten entsprechen. Die entstan- stecken? Wie beurteilen die Schüler*innen dieses Argument denen Plakate können in der Schule ausgestellt werden. vor dem Hintergrund der Argumente von Wissenschaft und Umweltschutzorganisationen? 1 Energiewirtschaft: 332,15 2 Verkehr: 166,81 Ca. 30 % der CO2- 3 Übrige Feuerungsanlagen und Hintergrundinformationen und aktuelle Meldungen: Emissionen werden sonstige kleine Quellen: 136,56 www.klimareporter.de > Suche nach „Kohlekommission“ durch Kohle verursacht 4 Verarbeitendes Gewerbe: 126,40 Mitglieder Kohlekommission: www.kommission-wsb.de 5 Landwirtschaft: 65,22 1 6 Industrieprozesse: 61,79 7 Abfall/Abwasser: 10,47 2 3 4 Wenn ich in der Kommission wäre … Die Schüler*innen 5 6 7 finden eigene Positionen zum Thema. Jede/r Einzelne verfasst CO2-Emissionen in Deutschland 2016 in Mio. Tonnen, Quelle: Umweltbundesamt ein Statement zu folgender Frage: Wie soll Deutschland aus der Energiegewinnung durch Braunkohle aussteigen? Vorher können Daten Treibhausgas-Emissionen: www.umweltbundesamt.de Sie gemeinsam Adjektive sammeln: unverzüglich, sozialverträg- > Themen > Klima / Energie > Treibhausgas-Emissionen lich, behutsam, konsequent, notwendig, kompromisslos, … Kohleatlas – Daten und Fakten über einen globalen Brenn- Die Schüler*innen kommunizieren anschließend ihre Position stoff: www.boell.de > Suche nach „Kohleatlas“ öffentlichkeitswirksam, z. B. als Videokommentar oder politi- sches „Visual Statement“ über Social Media oder die Schul-Web- Konsens gesucht 31 Vertreter*innen aus Politik, Wissen- site. Das Veröffentlichen kann anonym erfolgen, indem Gesichter schaft, Gewerkschaften, Wirtschafts- und Energieverbänden, unkenntlich gemacht und/oder Namen nicht genannt werden. Umweltverbänden und aus den Braunkohle-Regionen sitzen in der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäfti- YouTube-Channel zur Inspiration für politische Videokom- gung“, kurz: Kohlekommission. Sie hat die Aufgabe, ein Akti- mentare: www.youtube.com > Suche nach Moritz Neumeier onsprogramm zu erarbeiten, das den Kohleausstieg klima- und Inspiration für die Gestaltung von „Visual Statements“: sozialverträglich regelt. Die Schüler*innen recherchieren im www.visualstatements.net Internet zur Kohlekommission und notieren sich die drei ihrer © Greenpeace 2019 Ansicht nach relevantesten Fakten und die dazugehörige Quelle. Es geht um mehr als Bäume Die Ereignisse im Hamba- Anschließend sammeln sie die Informationen: Wer ist beteiligt? cher Wald machen den Konflikt um den Kohleausstieg deutlich. Was ist die Aufgabe und warum? Wie arbeitet die Kommission? Sie gehen mit einer starken Mobilisierung über soziale Medien Bis wann sollen Ergebnisse vorliegen? einher. Die Schüler*innen erstellen in Gruppen mithilfe von Bildschirmfotos Collagen zur Kommunikation über Twitter zu Arbeitsblatt „Raus aus der Kohle – aber wie?“ den Hashtags #hambibleibt und #HambacherForst. Diskutieren Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz Sie mit den Schüler*innen: Decken sich die Argumentationen Für Wissenschaft und Umweltverbände ist klar: Raus und Konfliktlinien mit denen in der Kohlekommission? Wie aus der Kohle – und zwar möglichst schnell. Energie- beeinflussen die Ereignisse die Arbeit der Kommission und wie wirtschaft und Gewerkschaften hingegen stellen Fragen reagieren deren Mitglieder? Ergänzend zur Kommunikation über nach Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und der Twitter können Presseinformationen von RWE, Gewerkschaften Zukunft der Braunkohle-Regionen in den Mittelpunkt. und Umweltverbänden gesichtet und in die Collagen integriert Mit dem Arbeitsblatt erarbeiten die Schüler*innen unter- werden. Auf den Collagen sollten die Absender vermerkt sein. schiedliche Positionen innerhalb der Kohlekommission. Hintergrundinformationen zum Hambacher Wald: Wer steht für was? Die Schüler*innen erarbeiten anhand www.youtube.com > Suche nach „Das ist der Konflikt am Ham- der Zitate die unterschiedlichen Positionen aus Wissen- bacher Forst“, www.greenpeace.de > Suche nach „Mutwilliger schaft, Gewerkschaften, Wirtschafts- und Energieverbänden, Zerstörungsakt“, www.spiegel.de > Suche nach „Rodungsstopp“ Umweltverbänden und Braunkohle-Regionen. Sie beant- www.google.com > Suche nach „Twitter #hambibleibt“ und worten hierfür folgende Fragen: Wen vertritt die Person in „Twitter #hambacherforst“ der Kohlekommission? Welche Interessen werden im Zitat Talkshow „maybrit illner“ vom 20.9.2018: www.google.com deutlich? Überlegen Sie anschließend gemeinsam, zwischen > Suche nach „Teurer Strom, billige Ausreden – scheitert die welchen Interessen es Konflikte geben könnte. Energiewende?“
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