Bistum Hildesheim Geschäftsbericht
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Inhalt 3 16-19 Vorwort Schwerpunkt Pastoral Die Sichtweisen verändern – Wegmarken 4-6 pastoral entfalten Digital ist das neue lokal Jahresabschluss 2020, G+V, Kirchensteuerentwicklung 2011-2022 20-23 7 Schwerpunkt Caritas Nöte ernst nehmen – Fachberatung in der Corona-Pandemie besonders gefragt Bilanz Vergewisserung im Alltag – Caritas hilft Kitas vor Ort 8 Ausblick, Chancen, Risiken, Prognosen 24-29 Schwerpunkt: Zahlen und Fakten 10-11 Gliederung Bistumskarte Stichwort: Kirchengemeinden Statistiken Zahlen Priester, Mitarbeitende, Hilfe für die Ehrenamtlichen – Ausbau der Sakramentenspendungen, Gottesdienst- Verwaltungsstrukturen geht voran besuche, Beerdigungen, Austritte 12-15 30-55 Schwerpunkt Bildung Bistum Hildesheim Hildesheimer Schullandschaft im Wandel Lagebericht – Vermögensverwaltungsrat billigt Jahresabschluss Investitionen von 28,3 Millionen Euro Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Zwei Traditionsgymnasien – Wie gelingt die Fusion? 56-71 Bischöflicher Stuhl Lagebericht Jahresabschluss Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 72-79 Jahresabschlüsse Stiftungen Lagebericht Jahresabschluss Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Vorwort Darüber hinaus gibt der Geschäftsbericht eine Über- sicht über die aktuelle wirtschaftliche Lage des Bistums Hildesheim und des Bischöflichen Stuhls. Dabei hat das Jahr 2020 unter dem Eindruck der Corona-Pandemie in besonderer Weise gezeigt, wie schwierig es sich ge- staltet, eine unsichere Zukunft durch Prognosen zu er- schließen. Zu Beginn des Jahres war im Vergleich zum Vorjahr bundesweit ein Rückgang der Kirchensteuer- einnahmen um minus 15 bis 20 Prozent angenommen worden. Diese Prognosen sollten nach heutigem Wis- sen glücklicherweise nicht eintreten. Das Bistum Hil- desheim verzeichnet zwar noch immer ein Minus im Bereich der Kirchensteuereinnahmen, doch fiel dieses mit etwa 3,7 Prozent geringer aus als befürchtet. Diese Abweichung führt zwei entscheidende Aspekte Liebe Leserinnen und Leser, vor Augen: Zum einen ist es in Krisenzeiten sehr he- rausfordernd, belastbare Prognosen anzustellen, da Erfahrungswerte aus der Vergangenheit häufig unter das Bistum Hildesheim befindet sich im Wandel. An anderen Vorzeichen entstanden sind. Zum anderen ist vielen Orten entstehen neue und innovative Formen es jedoch gerade angesichts großer Unsicherheit uner- kirchlichen Lebens, die von sozial ausgerichteten lässlich, mögliche Risiken einzuschätzen und bei Ent- Stadtteilinitiativen über ökumenische Projekte bis scheidungen zu berücksichtigen. Denn nur so können hin zu Hauskirchen und neuen Gemeindeformen rei- wir sicherstellen, den Kernanforderungen unseres chen. Gemeinsam mit den traditionellen Formen von kirchlichen Sendungsauftrags als Bistum Hildesheim Kirche, die auch in Zukunft ihre Bedeutung behalten auch im Ernstfall gerecht zu werden. werden, vermitteln sie bereits heute ein Bild, wie die Kirche von morgen aussehen kann. Die gedruckte Ausgabe des Geschäftsberichts haben wir in diesem Jahr etwas schmaler gestaltet, um die Unsere Erfahrungen der vergangenen Jahre haben da- Schwerpunkte des vergangenen Jahres hervorzuhe- bei gezeigt, dass sich die Zukunft der Kirche an einer ben und einzuordnen. Die vollständigen Angaben, wie zentralen Frage entscheiden wird: Wie kann es uns ge- gewohnt nach dem Standard des HGB, können Sie auf lingen, die Menschen vor Ort und auf den vielfältigen der Website des Bistums einsehen (www.bistum-hil- Wegen zur Seite zu stehen, auf denen sie heute das desheim.de/geschaeftsbericht). Evangelium bezeugen. Damit rückt die Frage, wie wir christliche Gemeinschaften nicht sowohl in Gemein- Bei all jenen, die uns auch im vergangenen Jahr auf die- den und Einrichtungen als auch in ihren vielfältigen sem Weg unterstützt haben, möchte wir uns an dieser neuen Gestalten unterstützen können, auch in den Stelle herzlich bedanken. Sei es durch Ihren Dienst, Mittelpunkt der wirtschaftlichen Entscheidungen des Ihr Engagement, eine Spende oder Ihre Kirchensteuer Bistums. – ohne Ihre Unterstützung wäre unsere Arbeit nicht in der gleichen Form möglich gewesen. Mit diesem Geschäftsbericht möchten wir Ihnen einen Einblick in diese Entscheidungen gewähren und ins- Wir wünschen Ihnen eine spannende und informative besondere auch zeigen, wie sich diese im vergangenen Lektüre! Jahr konkret auf die kirchliche Arbeit im Bistum Hil- desheim ausgewirkt haben. Dabei hat sich insbeson- dere gezeigt, dass bei der Förderung des lokalen kirch- lichen Lebens und der Menschen, die dieses durch ihr Engagement prägen, Fragen aus den Bereichen der Bildungsarbeit und der Immobilien von besonderer Martin Wilk Anja Terhorst Bedeutung sind. Generalvikar Finanzdirektorin 3
Jahresabschluss 2020 Vorweg erklärt: Die Kirchensteuereinnahmen Das Bistum Hildesheim hat sich verpflichtet, konsequent Circa 90 Prozent der Einnahmen des Bistums bestehen die Standards kaufmännischer Buchführung und die Vor- aus den Kirchensteuereinnahmen. Das Jahr 2019 war mit schriften des Handelsgesetzbuches (HGB) anzuwenden, Kirchensteuern in Höhe von 188,3 Mio. Euro brutto das um Transparenz und Vergleichbarkeit anzubieten. Hierzu einnahmenstärkste Jahr der vergangenen zehn Jahre. Das gehört auch eine Prüfung durch eine externe Wirtschafts- Geschäftsjahr 2020 schließt mit Kirchensteuereinnahmen prüfungsgesellschaft, die ihr Prüfungsurteil in einem in Höhe von 174,2 Mio. Euro netto. sogenannten Bestätigungsvermerk dokumentiert. Kirchensteuerentwicklung 2011-2020 Gesamt 200.000 180.000 162.992 160.000 152.585 146.369 138.101 140.000 134.191 125.487 126.774 121.150 120.000 114.397 105.259 100.000 80.000 60.000 40.000 18.498 21.534 23.058 23.574 24.520 20.000 1.730 2.170 2.161 2.237 4.281 0 2011 2012 2013 2014 2015 Das Netto-Kirchensteueraufkommen, bereinigt um Ausgleichszahlungen 4 4
Finanzen > Jahresabschluss 2020 Weitere Einnahmen über die Kirchensteuer hinaus Die Gewinn- und sind die sogenannten Staatsleistungen (4,3 Mio. Euro Verlustrechnung 2020 in 2020) und Landesmittel für die Schulen (17 Mio. Euro in 2020). Des Weiteren zählen u. a. Personalkos- In der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) werden sämt- tenerstattungen, periodenfremde Erträge oder auch liche Erträge und Aufwendungen des aktuellen Geschäfts- Teilnehmergebühren dazu. jahres abgebildet. IST IST 2020 2019 +/- Tsd. € Tsd. € Tsd. € 1. Gesamterträge 189.463 197.445 -7.982 Davon Kirchensteuereinnahmen 181.397 188.323 2. Aufwendungen 3. Aufwendungen aus Finanzausgleichszahlungen, Umlagen, Zuweisungen und Zuschüssen 58.676 55.988 2.688 4. Materialaufwand 11 11 0 5. Personalaufwand 75.668 75.877 -209 6. Abschreibungen 630 397 233 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 26.708 18.536 8.172 8. Betriebsergebnis 27.770 46.636 -18.866 9. Finanzerträge 122 403 -281 10. Finanzaufwendungen 15.497 17.315 -1.818 11. Finanzergebnis -15.375 -16.912 1.537 12. Ergebnis nach Steuern 12.395 29.724 -17.329 13. Sonstige Steuern -1 15 -16 14. Jahresergebnis 12.396 29.709 -17.313 Kirchenlohnsteuer Kircheneinkommenssteuer Abgeltungs-, Soldaten- und Pauschalsteuer 181.496 168.830 176.795 174.180 164.435 146.707 149.992 146.302 134.558 139.032 26.046 25.417 25.560 26.700 23.180 3.831 4.381 4.528 4.804 4.698 2016 2017 2018 2019 2020 5
FAZIT Das Geschäftsjahr 2020 schließt im Jahresergebnis positiv …negativ geprägt im Wesentlichen durch die Bildung von mit 12,4 Mio. Euro (GuV Nr. 14) ab. Rückstellungen in der Bilanz (C) in Höhe von 17 Mio. Euro. Enthalten sind hierin u.a. Mittel für Zahlungen Die größten Ausgabepositionen im Bistum Hildesheim an Missbrauchsopfer in Höhe von 7,3 Mio. Euro und die sind die Personalausgaben (Nr. 5) gleich gefolgt von den Erhöhung von Pensionsverpflichtungen für Priester, Kir- Aufwendungen aus Finanzausgleichszahlungen, Um- chenbeamte und Lehrer des Bistums um 16,3 Mio. Euro. lagen, Zuweisungen und Zuschüssen (Nr. 3). Das sind im Schwerpunkt: Ebenso belastet die Kirchensteuerentwicklung im Ver- • die Mittelzuweisungen an alle Kirchengemeinden – gleich zur Prognose das Ergebnis mit ca. 2 Mio. Euro. Im aus denen unter anderem anteilig Personalkosten für Vergleich zum Vorjahr – wie bereits erläutert – liegt ein Mitarbeiter*innen vor Ort bezahlt werden, Rückgang um -3,7 Prozent vor. • die Finanzmittel, die der Caritas bereitgestellt werden – auch für Kindergärten Durch die Unsicherheit der Entwicklung der Kirchen- und steuereinnahmen ist eine vorsichtige Planung geboten • Finanzmittel die für Seelsorgeeinrichtungen, auslän- – auch in den kommenden Jahren. Das Jahr 2020 hat dische Missionen, Lebensberatungen u. a. zur Verfü- unter dem Eindruck der Corona-Pandemie in besonderer gung gestellt werden. Weise gezeigt, wie schwierig es sich gestaltet, eine un- sichere Zukunft in den Planungen abzubilden. Im Laufe Das Bistum Hildesheim hatte für das Jahr 2020 ein Er- des Jahres war im Vergleich zum Vorjahr bundesweit ein gebnis in Höhe von 16,5 Mio. Euro geplant. Im Vergleich Rückgang der Kirchensteuereinnahmen um 15 bis 20 zu dieser Planung aus dem Vorjahr wurde das Jahres- Prozent angenommen worden. Der ist glücklicherweise ergebnis nicht eingetreten, dennoch sind die Mittel deutlich zu- rückgegangen. …positiv geprägt im Wesentlichen durch die Auflösung von Rückstellungen (nach HGB notwendige Verpflich- Diese Abweichung führt jedoch vor Augen: es ist gerade tungen) für das sogenannte Clearing – eine Verrechnung angesichts großer Unsicherheit unerlässlich, mögliche der Kirchensteuereinnahmen zwischen den Bistümern Risiken einzuschätzen und bei Entscheidungen zu be- – in Höhe von 5 Mio. Euro. Aufgelöst wurde auch eine rücksichtigen. Denn nur so können wir sicherstellen, den Rückstellung für die Kirchliche Zusatzversorgungskasse Kernanforderungen unseres kirchlichen Sendungsauf- (KZVK) in Höhe von 2,7 Mio. Euro. Des Weiteren wurden trags als Bistum Hildesheim auch im Ernstfall gerecht pandemiebedingt 3 Mio. Euro (z. B. für Events u. ä.) und zu werden. durch einen ausgerufenen Bau- und Einstellungsstopp 5,4 Mio. Euro nicht ausgegeben. 6
Finanzen > Jahresabschluss 2020 Bilanz 2020 In der Bilanz wird die Finanzsituation des Bistums ab- gebildet. Aktiva Passiva +/- +/- 31.12.20 31.12.19 20-19 31.12.20 31.12.19 20-19 Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € A. Anlagevermögen A. Eigenkapital 184.720 171.591 13.129 I. Immaterielle B. Sonderposten für 5.383 5.527 -144 Vermögens- 55 77 -22 zweckgebundene gegenstände Vermögen II. Sachanlagen 1.739 1.360 379 III. Finanzanlagen 428.383 392.018 36.365 C. Rückstellungen 252.082 235.013 17.069 B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige 9.141 10.740 -1.599 Vermögens- gegenstände II. Wertpapiere D. Verbindlichkeiten 24.475 26.151 -1.676 Sonstige Wertpapiere 7 7 0 III. Kassenbestand, Guthaben bei 27.139 33.806 -6.667 Kreditinstituten C. Rechnungs- E. Rechnungs- abgrenzung 326 276 50 abgrenzung 130 2 128 Bilanzsumme 466.790 438.284 28.506 Bilanzsumme 466.790 438.284 28.506 Allem voran ist zu sagen, dass die Bilanz insbesondere Rücklage für Bildungshäuser in Höhe von 1,5 Mio. geprägt wird durch notwendige Pensionsverpflichtungen. Euro gebildet worden. Die Rücklage für Clearing in Diese sind in den Rückstellungen (C) und Rücklagen im Höhe von 20 Mio. Euro konnte im Jahr 2020 aufgelöst Eigenkapital (A) enthalten mit einer Summe in Höhe von werden. 313,6 Mio. Euro. Im Ergebnis erhöht sich das Eigenkapital (A) gegenüber Auf der Aktivseite der Bilanz dem Vorjahr um 13,1 Mio. Euro auf 184,7 Mio. Euro (Vor- jahr 171,6 Mio. Euro). ….ist die Erhöhung der Wertpapiere im Anlagevermögen um ca. 36 Mio. Euro wesentlich. Mittel, die der Finanzie- Die Rückstellungen (C) haben sich, wie bereits im Zu- rung der Pensionslasten des Bistum Hildesheims dienen sammenhang mit der GuV erläutert, um 17 Mio. Euro sollen. erhöht. Auf der Passivseite der Bilanz Wie gut gefüllt ist das Portemonnaie des Bistums ange- sichts der vorgestellten Zahlen und über bestehende Ver- …sind die wesentlichen Veränderungen: pflichtungen hinaus? die Erhöhung des Eigenkapitals aus dem Jahresergebnis In der sogenannten allgemeinen Rücklage, ein Teil des 2020. Dieses wurde genutzt, um die Rücklagen für Versor- mit 184,7 Mio. Euro beschriebenen Eigenkapitals (A), gungsverpflichtungen im Eigenkapital (A) für Priester um 23 befinden sich 27,3 Mio. Euro. Ein Betrag, dem aktuell Mio. Euro und für Lehrkräfte um 3,9 Mio. Euro zu erhöhen. keine konkrete Verpflichtung gegenübersteht. Mit dem Hintergrund sind die sinkenden Zinsen an den Kapitalmärk- Blick „des vorsichtigen Kaufmanns“ ist dieses Kapital ten, zu Grunde gelegt wurde ein Zinssatz von 0,5 Prozent. allerdings als Risikovorsorge für die Zukunft zu sehen. Des Weiteren ist im Eigenkapital eine Sonderrücklage Angesichts diverser nicht kalkulierbarer Risiken ist für die Altenhilfe in Höhe von 10 Mio. Euro und eine dieser Betrag als zu gering anzusehen. 7
Ausblick, Chancen, Risiken, Prognosen Unser Bistum befindet sich in einem tiefen Wandlungs- Für diese wichtige finanzpolitische Aufgabe wird aktuell prozess. An vielen Orten ist ein Zutrauen in neue Formen ein IT-gestütztes Steuerungstool entwickelt. Zukünftig soll kirchlichen Lebens zu spüren. Etwa im Zugehen auf neue hiermit die Erstellung einer mittelfristigen Finanzplanung Handlungsfelder in Pastoral und Caritas. Gleichzeitig für die Folgejahre erleichtert werden und unterschiedliche geht vieles, was gut durch die vergangenen Jahrzehnte Risikoszenarien simuliert werden können. getragen hat, zu Ende. Auch die Kapitalanlagen des Bistums sind mit einem Dies betrifft zum Beispiel die Zukunft der Kirchen und Risiko zu bewerten. Zu betonen ist, dass das Jahr 2020 Gemeindehäuser. Einerseits fordert es das Bistum enorm positiv abschließt: mit einem Zuwachs von ca. 2 Prozent heraus, dauerhaft nur die Hälfte seiner ca. 1.400 Gebäude und damit von 9 Mio. Euro. Durch diese Erhöhung der zu unterhalten. Andererseits geht es nicht darum, einfach sogenannten stillen Reserven ist eine sehr gute Risikode- Kirchen zu schließen und Immobilien abzustoßen. Viel- ckung für die Kapitalanlagen des Bistums erreicht. Dies mehr gilt es, gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Hierfür ist wichtig, da die coronabedingten Folgen für die Wirt- wird im Jahr 2021 der Immobilienprozess beginnen. schaft und an den Kapitalmärkten derzeit nur schwer abzuschätzen sind. Weitere Veränderungsprozesse im Bistum sind ange- stoßen. Mit Blick auf die Finanzen ist in dieser Umbruchzeit die große Herausforderung, alle finanziellen Risken (zum Beispiel an Immobilien) zu bewerten und ab- zudecken. Neben den verschiedenen offensichtlichen Risiken, wie zurückgehende Kirchensteuereinnahmen, besteht ein besonderes Risiko für das Bistum aus der Gewährträgerhaftung gegenüber der Kirchlichen Zu- satzversorgungskasse Köln (KZVK) und die gemeinsame Haftung für die Gemeinsame Versorgungskasse (GVK) Weitere Informationen zur Finanzentwicklung 2020 finden für Kirchenlehrer*innen der beiden Bistümer Osnabrück Sie im vollständigen Geschäftsbericht: und Hildesheim und des Offizialats Vechta (nieders. Teil www.bistum-hildesheim.de/geschaeftsbericht des Bistums Münster). 8
ZUKUNFTSRÄUME Immobilienprozesse im Bistum Hildesheim Im Bistum starten die Immobilienprozesse. Die Broschüre Weitere Informationen zum „Zukunftsräume“ gibt dazu Informationen. Immobilienprozess finden Sie hier: https://www.kiz-online.de/sites/bz1/files/pdfar- chiv/2021/16-2021/2021_16_kiz-hildesh_11.pdf 9
Hilfe für die Ehrenamtlichen Ausbau der Verwaltungsstrukturen geht voran Der Startschuss für das Projekt Verwaltungsstrukturen in alle Pfarrgemeinden mit ihren Einrichtungen bis 2020. Ver- Kirchengemeinden in unserem Bistum fiel im Jahr 2015. Im waltungsbeauftragte wurden in der Fläche eingesetzt, sie Zuge des Projektes sollte die kaufmännische Buchführung in sollten die ehrenamtlichen Gremienmitarbeitenden in der den Kirchengemeinden eingeführt werden, als Zielsetzung Wahrnehmung ihrer Verantwortung im Kirchenvorstand un- galt ein Jahresabschluss nach den Vorschriften des HGB für terstützen und die Pfarrer im operativen Geschäft von Verwal- Tatsächliche Mehrkosten / Genehmigte Mehrkosten DVVR 1.800 c 1.694 e 1.608 e 1.600 c 1.400 c 1.309 e 1.265 e 1.200 c 1.080 e 1.000 c 800 c 705 e 600 c 400 c 306 e 200 c 74 e -c 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 10
Stichwort > Kirchengemeinden tung, Personal- und Immobilienmanagement entlasten. Der der neuen Projektleitung in Person von Herrn Riechel-Rabe GemeindeService Finanzen als Abteilung des Bistums wurde zusammenarbeitet. Insgesamt wurde die alte Abteilung gegründet und aufgebaut. Die Abteilung sollte ausschließ- Finanzen, bestehend aus 12 Personen, ergänzt um die Mit- lich als Dienstleister für die Kirchengemeinden fungieren. Als arbeiter*innen aus dem GemeindeService Finanzen und die zentrale Anlaufstelle für die Verwaltungsbeauftragten in der neue Projektleitung. Die neustrukturierte Abteilung umfasst Fläche sollte der GemeindeService Finanzen im Bereich der zukünftig 26 Vollzeitstellen (29 Mitarbeiter*innen). Diese Buchhaltung entlasten und Entscheidungsgrundlagen auf Strukturveränderung fördert den Austausch innerhalb der Basis einer Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz liefern. Abteilung Finanzen mit den Teams GemeindeService Finan- zen, Kirchliches Rechnungswesen und Buchhaltung Bistum Wie auf allen Wegen, vor allem auf den längeren, kam es enorm, was sich wiederum sehr positiv auf die Projektarbeit auch auf diesem zu Unwägbarkeiten, die es zu überwinden auswirkt. Inzwischen sind fast die Hälfte aller Kirchengemein- galt. In enger Zusammenarbeit mit den Beteiligten vor Ort den im Bistum Hildesheim auf die neue Verwaltungsstruktur, wurden Problemmeldungen dokumentiert und analysiert: einschließlich der kaufmännischen Buchführung, umgestellt. Um die Verwaltungsbeauftragten in Ihrer vielschichtigen Die vom Diözesanvermögensvermögensverwaltungsrat ge- Arbeit zu entlasten und ihnen mehr Raum für ihre Unter- nehmigten Mehrkosten für den Aufbau einer einheitlichen stützungsleistung für Pfarrer und ehrenamtlich Tätige zu Verwaltungsstruktur in Höhe von jährlich 1,25 Mio. Euro geben, werden ab Anfang 2020 nach und nach zusätzlich werden hierbei in ihrer Gesamtheit eingehalten. Verwaltungsmitarbeiter*innen in der Fläche eingestellt, die die laufende Buchhaltung für die Kirchengemeinden und Das Ziel unseres Weges ist dasselbe wie am Anfang und der deren Einrichtungen übernehmen werden. In der Fläche wer- Weg selbst scheint nun wieder kalkulierbar: bis zum 1. Januar den zukünftig 51,48 Vollzeitstellen (60 Mitarbeiter*innen) 2023 sollen mindestens die Kirchengemeinden, die ab die- im Bereich der Verwaltung/Buchhaltung eingesetzt werden. sem Zeitpunkt mit Eintreten der neuen Umsatzsteuerrege- lung für Kirchengemeinden umsatzsteuerpflichtig werden, Im März 2020 übernahm Frau Anja Terhorst ihren Dienst in die kaufmännische Buchführung übernommen worden als Finanzdirektorin des Bistums Hildesheim. Mitte 2020 sein. Alle weiteren Kirchengemeinden sollen bis 2025 folgen. wurden die ehemals eigenständigen Abteilungen Finanzen und GemeindeServiceFinanzen zu einer Abteilung unter Wir sind auf dem Weg…. dem Leitungsteam Dorota Steinleitner und Jens Lippel zu- sammengefasst. Im GemeindeService Finanzen wurde Thomas Riechel-Raabe, Projektleiter „Verwaltungsstrukturen mit Sarah Zlotos eine Teamleitung etabliert, die eng mit in den Kirchengemeinden“ Tatsächliche Mehrkosten Genehmigte Mehrkosten VVR (1,25 Tsd. EUR) 1.458 e 1.433 e 1.423 e 1.413 e 1.403 e 1.398 e 1.223 e 1.198 e 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 11
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Schwerpunkt > Bildung Hildesheimer Schullandschaft im Wandel Vermögensverwaltungsrat billigt Investitionen von 28,3 Millionen Euro In Hildesheim gibt es vier katholische allgemeinbildende Umfang im Gebäudebestand des Josephinums saniert weiterführende Schulen: die St. Augustinus-Schule (Ober- werden. Der Rückbau der Strukturen entsteht dadurch, schule), die Albertus-Magnus-Schule (Haupt- und Real- dass die fusionierten Schulen nur noch eine Verwaltung schule), das Bischöfliche Gymnasium Josephinum und, benötigen. Außerdem werden sie, mit Rücksicht auf den in der Trägerschaft der Stiftung Katholische Schule, das demografischen Rückgang der Schülerzahlen, von einer Gymnasium Marienschule. 8 – 9-Zügigkeit auf eine 5-Zügigkeit zurückgeführt. Auf- grund der veränderten Refinanzierungssystematik wird der Insgesamt werden an diesen Schulen 2856 Schüler*innen Personalkostenzuschuss für das fusionierte Gymnasium von 268 Lehrkräften unterrichtet. in den nächsten 20 Jahren um insgesamt ca, 19 Mio. Euro geringer ausfallen. Seit vielen Jahren ist bekannt, dass der Schulstandort insgesamt nicht optimal aufgestellt ist. So wurde bereits Die Veränderungen machen es auch möglich, in absehbarer 2013 ein Betrag von 10 Mio. Euro in Aussicht gestellt, um Zeit das Kolleggebäude aufzugeben. Dabei handelt es sich die Schulen zu sanieren. Im Laufe der Beratungen stellte um einen Zweckbau, der von den beiden Gymnasien als sich heraus, dass diese Summe nicht ausreichen würde, Oberstufengebäude genutzt wird. Im Zuge der Kapazitäts- um den Sanierungsrückstau aufzulösen. verringerung der beiden Schulen wird dieses Gebäude nicht mehr benötigt. Da es zudem baulich sehr sanierungsbe- Nach umfangreichen und sorgfältigen Beratungen hat der dürftig ist, ist es von Vorteil sich davon trennen zu können. Bischöfliche Rat im März 2020 dem Bischof empfohlen, Die Albertus-Magnus-Schule leidet seit vielen Jahren unter eine Entscheidung zu treffen, die die Sanierung des Schul- einem erheblichen Raummangel. Deshalb wird die Neu- standortes betrifft. Diese Entscheidung hatte eine doppelte konzeption des Schulstandortes auch neue und zusätzliche Zielrichtung: einerseits will das Bistum in die katholischen Räumlichkeiten für die Albertus-Magnus-Schule errichten. Schulen investieren, andererseits sollte es einen Abbau von Dabei wird es sich insbesondere um dringend benötigte Strukturen geben, der dann auch zugleich einen Einspar- Fachräume handeln, die für einen zeitgenäßen Unterricht effekt bedeutete. unverzichtbar sind. So kam es zu der Entscheidung des Bischofs, die beiden Die geplanten Investitionen, die inzwischen auch von Di- Gymnasien Marienschule und Josephinum zu fusionieren özesan-Vermögensverwaltungsrat bestätigt worden sind, und eine Investition in den Schulstandort vorzunehmen, die umfassen einen Gesamtbetrag von 28,3 Mio. Euro. Damit die umfangreiche Sanierung der Schulgebäude am Brühl zeigt das Bistum auch seine große Unterstützung für den (Marienschule) vorsieht. Außerdem soll im erforderlichen Schulbereich. 13
Zwei Traditionsgymnasien Wie gelingt die Fusion? Wie fusioniert man zwei Schulen? Als der Bischöfliche Und wie kann ein Fusionsprozess gelingen, wenn er- Rat dem Bischof die Empfehlung gab, das Gymnasium schwerend hinzukommt, dass seit der Entscheidung des Marienschule und das Gymnasium Josephinum zu fusio- Bischöflichen Rates corona-bedingte Schulschließungen nieren, stand neben dem Blick auf demografische Verän- die Kommunikation erschweren? derungen die erhebliche Investition in den Schulstandort im Hintergrund. Inzwischen hat der Diözesan-Vermö- In einem ersten Workshop wurde die Projektstruktur ent- gensverwaltungsrat die Investition in Höhe von 28,3 Mio. wickelt. Er setzt sich aus Fachleuten aus Recht, Verwal- Euro beschlossen. Damit sind die eigentlichen Fragen der tung, Bau, Schule und Öffentlichkeitsarbeit zusammen. Fusion aber noch längst nicht beantwortet. Denn bereits die rechtlichen Grundlagen beider Schulen sind sehr unterschiedlich: Sie sind für das Josephinum Die Marienschule ist 175 Jahre alt und steht in einer im Konkordat – einem Vertrag zwischen dem Hl. Stuhl emanzipatorischen Tradition der Mädchenbildung. Das und dem Land Niedersachsen – niedergelegt; die Ma- Gymnasium Josephinum führt die eigene Geschichte bis rienschule ist eine so genannte „Schule in freier Träger- in die Anfänge des Bistums zurück, weil seit jeher am Dom schaft“. Trägerin ist die Stiftung Katholische Schule, für zu Hildesheim eine Bildungseinrichtung bestand – die die eine andere Rechtsgrundlage gilt. Beide Schulen Domschule. Beide Schulen bringen also eine unverwech- werden in der öffentlichen Finanzhilfe nach unterschied- selbare Geschichte, aber auch ein spezifisches Selbstver- lichen Systemen abgerechnet und finanziert. In vielen ständnis, eine gewachsene Kultur und eine eigene Sicht Gesprächen wurde schließlich geklärt, dass die Schule auf die zukünftige Gestalt schulischer Bildung mit. in der rechtlichen Konstruktion einer Konkordatsschule weitergeführt wird. Gibt es einen guten und gelungenen Weg, seine solche Fusionsentscheidung zu kommunizieren? Gibt es eine Der Sanierungsbedarf der Marienschule ist seit vielen Blaupause, wie man zwei Schulen zusammenführt, die Jahren bekannt, und deshalb gab es auch intensive eine unterschiedliche Kultur haben, auf unterschied- Planungen von Arbeitsgruppen der Schule, wie man die lichen rechtlichen Voraussetzungen beruhen und die Sanierung bedarfsgerecht gestalten kann. Die Fusionsent- trotz ihrer Verwurzelung in der katholischen Kirche seit scheidung führte zu einer vollständigen Überplanung der Jahrzehnten mit Hingabe ein Konkurrenzverhältnis zu- bisherigen Überlegungen. Wenn man unter Beibehaltung einander pflegen? beider Schulstandorte aus zwei Schulen eine macht, dann 14
Schwerpunkt > Bildung Schüler*innen Lehrkräfte 2549 4313 226 420 davon 2856 davon 268 Schulen am Schulen am Standort Standort Gesamt Hildesheim Gesamt Hildesheim 6862 646 Schulen im Bistum Schulen in Trägerschaft der Stiftung kann man die Zuordnung von Jahrgangsstufen und Fach- nach außen so kommuniziert werden, dass er möglichst räumen, von Verwaltung und Verfügungsflächen neu auf- eine breite Akzeptanz finden kann? setzen. So wurde z. B. entschieden, dass die Oberstufe des neuen Gymnasiums am Domhof untergebracht wird. Die Eine katholische Schule soll eine gute, eine sehr gute Klassenräume dort sind etwas kleiner, und für einen Ober- Schule sein, die umfassende Bildung, auch religiöse Bil- stufenkurs braucht man nicht so große Unterrichtsräume. dung vermittelt. Aber sie soll den jungen Menschen auch zugleich die Möglichkeit eröffnen, sich mit Zuversicht, Die Herausforderung liegt manchmal im Detail: Für die Hoffnung und Verantwortung in unsere Gesellschaft meisten Unterrichtsfächer benutzen die Schulen Lehrbü- einzubringen. cher. Wenn man rechnerisch unterstellt, dass die Bücher Letztlich geht es also darum, die begrenzten Mittel, die in zwölf Fächern benötigt werden und zwei Jahre lang dem Bistum zur Verfügung stehen, für eine überaus wich- benutzt werden können, hat eine Schulklasse vom 5. bis tige Aufgabe so einzusetzen, dass auch in Zukunft noch zum 10. Jahrgang 36 Lehrbücher. Die Marienschule und erfolgreich eine moderne Schule angeboten werden kann. das Josephinum benutzen aber häufig unterschiedliche Das Christentum ist eine Bildungsreligion. Der Christ hat Lehrwerke, weil die Entscheidung darüber von der Fach- eine Verantwortung für sein Handeln in der Welt. Deshalb konferenz getroffen wird. Man muss sich also in mindes- muss er die Welt kennen, sich mit ihr auseinandersetzen tens zwölf Fächern letztlich für alle Jahrgänge einigen, und in ihr seinen Standpunkt finden – eine Bildungsauf- welche Bücher zukünftig benutzt werden sollen. gabe. Dafür braucht es die Schule, und für den Christen braucht es dafür eben auch die katholische Schule. Die Lösung dieser Detailprobleme kostet Zeit und Kraft, und hinzu kommen noch die großen konzeptionellen Dr. Jörg-Dieter Wächter, der Autor des Artikels, Fragen: Wie soll die neue Schule inhaltlich profiliert sein? ist Leiter der Hauptabteilung Bildung. Wie ist das soziale Engagement der Schule zu gestalten? Welche Rolle spielt zukünftig das Bläserklassenkonzept der Marienschule? Was soll die zweite und dritte Fremd- Weitere Informationen zur Fusion sprache sein? Welchen Umfang haben Sozial- und Be- finden Sie hier: triebspraktika, in welchem Jahrgang sollen sie liegen? Und https://www.bistum-hildesheim.de/bil- nicht zuletzt: Wie kann der Fusionsprozess nach innen und dung-kultur/schulen-hochschulen/fusi- on-von-marienschule-und-josephinum/ 15
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Schwerpunkt > Pastoral Die Sichtweisen verändern Wegmarken pastoral entfalten Bischof Dr. Heiner Wilmer hat mit den „Wegmarken“ im Emmaus die Lebenserfahrung aller Christenmenschen Jahr 2020 eine Orientierung vorgelegt. Dabei wird sofort wird, die heute und in Zukunft das Evangelium bezeugen. deutlich, dass es hier eben nicht um einen „Pastoralplan“ Es geht darum, einander mitten in Freude und Hoffnung, geht, der einfach Ziele des Bistums festschreibt. Es geht aber auch in Trauer, Angst und Zorn zu erzählen, was uns um viel mehr – es geht auch hier um eine Veränderung bewegt. Und dann gilt es zu erfahren, dass Christus unsere der Sichtweisen, der Kirchenbilder und der Kultur unseres Mitte wird: der, der uns lehrt, der, der uns nährt, der, der Kircheseins. Dabei wollen die Wegmarken der Lokalen unsere Herzen brennen lässt. Kirchenentwicklung im Bistum eine zielsichere Orientie- rung geben. Auch das zweite Bild ist herausfordernd: „Wir wollen das Evangelium bezeugen und verkünden, das wir von Lokale Kirchenentwicklung ist ein Prozess, ein Weg, der Gott empfangen haben. Das Geschenk der Frohen Bot- in sich das gewohnte Kirchenbild in Frage stellt: Es geht schaft gilt uns und allen.“ Es geht nicht zuerst um die darum, immer wieder neu gemeinsam zu fragen, wel- Gemeinden – sondern um unseren Auftrag in der Welt. chen Auftrag und welche Sendung wir als Kirche vor Ort Die Ausrichtung ist also auch die Herausforderung, heute haben. So bietet eine lokale Kirchenentwicklung denn in vergangenen Jahrzehnten riskiert pastorales die Möglichkeit, Kirche von den Herausforderungen des Handeln in Kirchengemeinden oft der Versuch zu sein, Lebens- und Sozialraums aus zu denken – und von den für bestimmte Aktivitäten und Gruppen – und auch Energien und Gaben der Menschen, die hier miteinander Gottesdienste – Menschen zu gewinnen und so eine leben. Das Evangelium, das Menschen teilen und wirksam „lebendige Gemeinde“ zu bleiben. „Lebendig“ wird hier bezeugen, stärkt Kirche vor Ort, lässt neue Formen ent- neu definiert: Kirche wird dann lebendig sein, wenn die decken und erwachsen. Darum geht’s. Christ*innen sich einlassen auf die Menschen unserer Zeit, mit ihnen leben, gemeinsam Not und Herausfor- Die „Wegmarken“ spitzen diesen Wandlungsprozess zu. derungen aller Art teilen und so das Evangelium in Tat Die biblischen Bilder machen es deutlich: Das Emmaus- und auch im Wort bezeugen. evangelium unterstreicht den gemeinsamen Weg: nicht das klassische „Oben-Unten“ Bild, sondern ein gleichwür- diges Miteinander aller ist gefragt. Dahinter steckt eine Weitere Informationen zu den Weg- Kultur des Vertrauens, und das ist die eigentliche Heraus- marken finden Sie hier: forderung: einander auf allen Ebenen des Kircheseins https://www.kiz-online.de/sites/bz1/ vertrauen, das wird nur gelingen, wenn die Erfahrung von files/pdfarchiv/2020/10-2020/2020_ 10_kiz-hildesh_11.pdf 17
Digital ist das neue lokal Mit seinen Wegmarken hat Bischof Heiner Wilmer die Damit wurde es nichts. Das große digitale Lernen begann. „Herzensbildung“ und damit die Begleitprozesse des Der Zoomaccount, den wir – sehr früh – als Hauptab- Wachstums der Christ*innen als eine der wichtigsten teilung angeschafft hatten, füllte sich mit immer neuen Prioritäten benannt. Und in der Tat: angesichts der Her- Veranstaltungen, und reichte bald nicht mehr aus. Wir ausforderungen der Zukunft, in denen das Bistum steht, rüsteten uns technisch neu auf, schafften technische wird die Weiterbildung und Förderung von Christ*innen Voraussetzungen für hybride Veranstaltungen an. Und eine entscheidende Rolle spielen: wenn es gelingt, dass während der Alltag des Homeoffice und seiner Teams-Sit- die Trägerinnen und Träger des Lebens der Kirche in Caritas, zungen das neue „Normal“ wurden, entwickelten sich Schule und Gemeinden, an neuen und gewachsenen kirch- mit Kreativität und Fantasie neue Formate, um mit den lichen Orten gut begleitet werden und nach ihren Bedarfen Christ*innen vor Ort verbunden zu sein, miteinander Er- lernen können, was sie für ihre Aufgaben und die Sendung fahrungen zu teilen, Fortbildungen zu gestalten. der Kirche brauchen, dann haben wir gute Aussichten für vielfältige Entwicklungsprozesse. In der Hauptabteilung Gerade im Blick auf die Liturgiefeiern und später auf Pastoral wurde das in Fragen konkret: Wie kann eine neue Weihnachten entstand eine Reihe von Formaten, in denen Kultur des Lernens gefördert werden? Wie kann ansichtig vielen Interessierten vor allem im Bereich der Liturgie ein werden, dass an vielen Stellen des Bistums dieser Aufbruch Angebot gemacht werden konnte: Welche Wege gibt schon begonnen hat? es, die österlichen Tage zu feiern? Welche Hausliturgien kann man wie gestalten? Wie kann die Chrisammesse als Und dann kam Corona im März 2020. Pandemie und hybrides Format gefeiert werden? Wie können Messen Lockdown. Für 2020 war geplant, pastorale Teams und etwa aus dem Dom so gestreamt werden, dass es nicht so Ehrenamtliche einzuladen, Zukunftsprozesse zusammen wirkt, als würde ein Priester einfach eine Messe lesen? Wie zu gestalten. Neue Workshop-Formate wurden entwickelt, kann die Mitfeier und die Teilhabe der Gläubigen sichtbar bei denen Ehrenamtliche und Hauptberufliche zusammen werden? Wie geht ein Gottesdienst per Zoom, an dem erarbeiten könnten, wie sie eine gemeinsame Zukunft alle ihren Teil beitragen? Und welche anderen Möglich- ihrer Pfarreien gestalten. Und geplant war auch, eine pas- keiten gibt es? Es war begeisternd zu sehen, was sich vor torale Studienreise zu unserer Partnerkirche in Bolivien zu Ort entwickelte: wenn etwa zur Osternacht via Zoom ein gestalten. Zielidee dabei war, mit vier bis fünf Pfarrteams Osterfeuer entzündet wurde, Lesungen von verschiede- modellhaft auf den Weg zu kommen. nen Familien vorgelesen wurden und „jede Kachel“ ein 18
Schwerpunkt > Pastoral Lied anstimmte – bis dahin, dass in jeder Gruppe selbst- mit Energie und Leidenschaft auf den Weg machen. Keiner gebackenes Brot gesegnet und geteilt wurde. Manches muss – jeder kann; niemand muss reisen – alles ist vor war auch ernüchternd, weil es nicht reicht, einfach einen Ort erreichbar. Gottedienst mit Handy abzustreamen. Und die Aufgabe wird sein, wie all das gut gesichtet, ausgewertet und Das ist erst der Anfang gewesen, aber es wird in Zukunft weiterentwickelt wird. neben vielen Treffen vor Ort oder in der Region immer auch Formate digitalen Austauschs und Lernens geben. Treffen Die Studientage für Ökumene und für Liturgie, die im Herbst von Menschen vor Ort und zu Themen sind unersetzlich 2020 stattfanden, führten zu spannenden digitalen Work- – aber es wird auch möglich werden und nötig sein, dass shops und Vorträgen. Die Resonanz war beeindruckend: 200 wir digitale Fortbildungssettings aufbauen. Dafür aber Teilnehmende beim Studientag Ökumene – und mehr als braucht es gute Ideen für eine digitale Bildungsstruktur, 1.000, die sich dann den Vortrag später ansagen. Der Stu- die es ermöglicht, Kurse und Veranstaltungen, Foren und dientag Liturgie mit 200 Teilnehmenden fand über mehrere Vorlesungen, Lernprozesse und Vertiefungswege sowohl Tage statt: Eine Fülle von Workshops im Vorfeld mündeten digital als auch lokal zu gestalten – denn: Viele Menschen ein in einen Tag mit Vortrag und Austausch. Das hat sich würden sich gerne weiterbilden, aber brauchen diese bewährt, denn nun war es auf einmal auch möglich, dass Bildung zugeschnitten auf ihre Möglichkeiten. Sie muss viele Ehrenamtliche aus fernen Gegenden des Bistums teil- also lokal sein, zeitlich begrenzt und entsprechend den nehmen konnten, ohne lange reisen zu müssen. Bedarfen. Da bietet sich auch die Idee einer digitalen Plattform an. Denn: Digital ist das neue lokal. Statt Studientagen entstand eine Reihe von digitalen Fo- ren zum zentralen Thema der Leitung vor Ort – in Teams Der Autor des Textes, Generalvikariatsrat Dr. Christian Hennecke, Gemeinsamer Verantwortung. Auch hier ging es nicht ist Leiter der Hauptabteilung Pastoral. um Vorträge. Es gab inspirierende Zeugnisse, lebendige Erfahrungen und dann intensive Diskussionen in digitalen Kleingruppen. Und diese Foren, so wurde schnell deut- Weitere Informationen zu den lich, werden auch nach der Pandemie weiter fortgeführt Wegmarken finden Sie hier: werden. Das Lernen im Netz sammelt anders. Es ist kein https://www.bistum-hildesheim.de/ Muss mehr, und es kommen all jene zusammen, die sich corona-krise/online-angebote/ 19
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Schwerpunkt > Caritas Nöte ernst nehmen Fachberatung in der Corona-Pandemie besonders gefragt Die Fachberatungen für die Tageseinrichtungen im Di- durchgerüttelt. Dazu kommen bei vielen Ängste vor özesancaritasverbandes Hildesheim waren 2020 ganz der Erkrankung und finanzielle Sorgen. Den Kindern besonders gefordert. Die Pandemie hat die gewohnten weiter einen behütenden Ort zu bieten, den Mitarbei- Abläufe in den Einrichtungen und in den Familien arg tenden durch das Chaos der Verordnungen zu helfen, Nöte der Familien und der Mitarbeitenden ernst zu nehmen und dem religionspädagogischen Auftrag ge- recht zu werden, war und ist eine Herausforderung. Daher setzte der Diözesancaritasverband 2020 einen Schwerpunkt in der Fachberatung und investierte in die personelle Ausstattung. Dazu gehört die bereits einge- führte Regionalisierung, die Einrichtung des Kita-Cont- rollings, die Schaffung einer halben Stelle für juristische Fragen und die Etablierung des Referats Religionspäda- gogik in Vollzeit. Das Team umfasst sieben Personen, die im Bistum verteilt, den Kindertagesstätten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Jahr 2020 hat der Diözesancaritasverband Weitere Informationen zu den für die Fachberatung der Kindertagesstätten Wegmarken finden Sie hier: 491.714 Euro eingesetzt. https://www.caritas-dicvhildesheim.de/ hilfe-amp-beratung/kinder-jugendliche/ tageseinrichtungen-fuer-kinder/basisleis- tungen-der-fachberatung 21
Vergewisserung im Alltag Caritas hilft Kitas vor Ort Die Kita St. Johannes liegt im Norden Hildesheims. Hier le- • Wer unterstützt Träger und Leitung bei den weiteren ben Familien mit Vorfahren aus vielen Ländern der Erde. Die Planungen und wie sieht es mit einem Bistumszuschuss Corona-Pandemie prägt das Leben vieler. Da bemüht sich das aus? Team der Kita besonders darum, den Mädchen und Jungen • Die pädagogischen Mitarbeiter*innen der Regenbogen- behüteten Schutzraum zu bieten. Trotzdem müssen Pläne gruppe haben eine Problemanzeige hinsichtlich eines und Projekte weiter verfolgt werden. Für die Leiterin Roswitha verhaltensauffälligen Kindes gemacht; wer kann die Schneider ist da die Fachberatung eine Stütze. „Für mich ist Mitarbeitenden beraten und mit einem neutralen Blick die Fachberatung sehr hilfreich und eine Vergewisserung“, sagt das Kind im Gruppengeschehen beobachten? sie. Die zuständige Fachberaterin des DiCV begleite St. Johan- • Eine Mitarbeiterin möchte aufgrund ihrer persönlichen nes zum Beispiel auf dem Weg zur inklusiven Kita. „Das kann Situation weniger arbeiten; wer kann arbeitsrechtlich nur gemeinsam mit dem Team gelingen und so können wir Auskunft geben und mit ihr auf den neu zu gestaltenden mit Hilfe der Fachberaterin ein gemeinsames Selbstverständ- Dienstplan schauen? nis entwickeln und wissen, wie wir uns vorbereiten müssen.“ • Der Träger erwartet, dass die neuen Mitarbeitenden mehr „Handwerkszeug“ zur Religionspädagogik bekom- Das, was Roswitha Schneider aus Hildesheim beschreibt, men; wer kann durch Fortbildungen oder Studientage ist nur eine von zig Anforderungen an Kita-Leitungen im unterstützen? ganzen Bistum. Eine bunte Mischung von alltäglichen • Wie immer ist die Freistellungszeit, die die Leiterin für die Fragen aus ganz verschiedenen Bereichen – weit über die organisatorischen Themen zur Verfügung hat, nicht aus- eigentliche Kinderbetreuung hinaus. Hier als Beispiel eine reichend; wer gibt diesen Missstand eigentlich mal an die typische „To-do“-Liste, wie sie an einem ganz normalen entscheidenden Stellen beim Kultusministerium weiter? Wochentag auf dem Schreibtisch einer der 165 Kita-Lei- • Die Einzelheiten der aktuellen Corona-Verordnung sind tungen im Bistum liegen kann: missverständlich; wer sagt, was mit den Eltern geregelt • Die Stadt hat angefragt, ob der Träger eine weitere werden muss? Krippengruppe anbauen könne, da die Kinderzahlen in diesem Stadtteil so hoch sind und der Rechtsanspruch Und hier kommen die Fachberatungen ins Spiel, so wie es auf einen Krippenplatz erfüllt werden muss. sich Praktiker*innen wie Roswitha Schneider wünschen. • Die Fassade der Kita soll energetisch saniert werden, Seit 2013 liegt die Verantwortung für alle katholischen wer kann da weiterhelfen? Kindertageseinrichtungen in den Händen des Diözesan- 22
Schwerpunkt > Caritas caritasverbandes Hildesheim (DiCV), der dafür auch die sowie auf einen eigenen Glaubenszugang hat. Wiederum kirchlichen Bistumsmittel übernahm. ein Beispiel aus St. Johannes: Da 80 Prozent der Kita-Kin- der einen Migrationshintergrund haben, kümmert sich Es war damit klar, dass eine qualitative und quantitative das Team um „religionssensible Erziehung“. Dazu gehört Unterstützungsstruktur im DiCV aufgebaut werden muss die Segnungsfeier jeweils zum Jahresanfang. Alle werden – neben den Finanzierungsgrundsätzen, in denen die Zu- unter den Segen Gottes gestellt. „Das ist immer sehr be- schüsse der einzelnen katholischen Kitas geregelt sind, rührend für alle. Das Bild, dass sich die Liebe Gottes wie ein und durch die Übertragung der kirchenoberlichen Geneh- bunter Schirm über die Menschen spannt, das ist für die migung zu Arbeitsverhältnissen in den Kitas. So können Kinder besonders anschaulich,“ sagt Roswitha Schneider. die vielfältigen Fragestellungen der Kitas bedient werden, um auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben und den Pädagogische Fachkräfte haben die Aufgabe, Kinder beim ständig wachsenden Herausforderungen zu begegnen. Entdecken der Welt zu begleiten und Kindern in ihren Fra- gen nach dem Leben und nach Gott als Gesprächspartner So wurde im DiCV sukzessive die pädagogische Fachbera- zur Seite zu stehen. Gleichzeitig stellt die Einrichtung tung personell ausgebaut und regionalisiert, das Kita-Con- immer häufiger für viele Eltern den ersten Kontakt zur trolling etabliert, eine halbe juristische Stelle eingerichtet Kirche überhaupt dar. Wo auch immer dieser diakonische sowie seit Februar 2021 eine ganze Stelle für die Bearbeitung Auftrag wahrgenommen wird, wird auch pastoral ge- des Themas Religionspädagogik geschaffen. handelt. Mitarbeitende in den Einrichtungen kommen diesem Auftrag schon lange nach, Kinder, Eltern und Die pädagogischen Fachberater*innen haben ihre Büros Mitarbeitende können diese Liebe Gottes im Miteinander in den Regionen, für die sie zuständig sind. Sie sind in und durch konkretes Handeln spüren. der Regel erste Anlaufstelle für alle Fragestellungen von Seiten der Träger, Leitenden und Mitarbeitenden rund Die Entwicklungen der vergangenen Jahre, die tiefgrei- um die Kita. fenden pastoralen Strukturreformen, die wachsende religiöse Vielfalt unserer Gesellschaft, die zunehmende Der Beratungsbedarf erfordert in der Regel mindestens einen Sprachlosigkeit von Eltern im Bezug auf Glaubensfragen Besuch in der Kita vor Ort, um mit Leitungen und Trägern und nicht zuletzt auch der Fachkräftemangel stellen die das Thema zu besprechen und weitere Handlungsschritte Kindertageseinrichtungen vor neue Herausforderungen. zu vereinbaren. Durch das breit aufgestellte Unterstützungs- Ein Weg zur Stärkung der katholischen Kindertagesein- angebot für Kitas im DiCV wirkt die Fachberaterin, neben richtungen in der Diözese kann sein, dass pädagogische ihrer eigenen fachlichen Expertise, als Koordinatorin für Fachkräfte in unseren Kindertagesstätten die Möglichkeit die Zuhilfenahme der anderen Unterstützungsdienste. So bekommen, religiöses Wissen und religionspädagogische kommt das Zusammenwirken der einzelnen Arbeitsfelder Kompetenzen zu erwerben, damit sie den pastoral-diako- den Bedürfnissen der Kitas zugute. nischen Auftrag, der an sie gestellt wird, erfüllen können. Aus diesem Grund hat der DiCV aktuell eine Stelle für Religionspädagogik in der Abteilung Tageseinrichtungen Religionspädagogik und für Kinder eingerichtet und ist sowohl mit der Planung katholisches Profil von einzelnen Fortbildungssegmenten als auch mit dem Aufbau einer Weiterbildungsmaßnahme tätig. Katholische Kindertagesstätten sind Orte der Bildung und Erziehung sowie Orte des gelebten Glaubens. In ihnen Sabine Lessel-Dickschat ist Leiterin der Abteilung Tageseinrich- wird das christliche Menschenbild als Grundlage des eige- tungen für Kinder in der Diözese Hildesheim. nen Handelns und des Bildungs- und Erziehungsverständ- nisses gelebt. Hier bekommen Kinder die Möglichkeit, mit Religion in Kontakt zu kommen. Sie können sich daher aus sich selbst heraus und in der Beziehung zu anderen Weitere Informationen zu den Menschen religiös bilden. Somit sind unsere Kindertages- Fachberatungen finden Sie hier: stätten Orte der Gottesberührung, die getragen sind von https://www.caritas-dicvhildesheim.de/ der Überzeugung, dass jedes Kind ein Recht auf Religion hilfe-amp-beratung/ 23
Nordsee Nordsee Cuxhaven Bremerhaven Stade Bremervörde Weser al Elb an e -K te Os Hamburg- e- mm Zeven Harburg Ha Weser Osterholz Lüneburg Neuhaus (Elbe) Elb Bremen-Nord e-S eite em Elb nka Rotenburg üm e Ilm W nal en Bremen au Munster Lüchow- All Uelzen Dannenberg er Verden Örtze Soltau- Fallingbostel Bistum Hildesheim Wese Wittingen r Bergen-Belsen Celle Nienburg All er Weser ine Le Steinhuder Meer Gifhorn Neustadt am Rübenberge Wolfsburg Oke kanal Mittelland r Hannover Peine Mittellan dkanal Braunschweig Bückeburg Helmstedt Hameln Elze Hildesheim Salzgitter Wolfenbüttel Inn ers te Alfeld Bad Pyrmont Goslar Holzminden r se We Northeim Osterode Braunlage Uslar Nörten Gieboldehausen Bad Sachsa Göttingen Duderstadt Leine 24
Schwerpunkt > Zahlen und Fakten 569.785 Katholik*innen 131 Mitarbeitende 5 Krankenhäuser in der Pastoral 5 Kur- und Erholungshäuser 17 Dekanate 10 Männerorden 6 Bildungshäuser 119 Kirchengemeinden 7 Frauenorden 7 Einrichtungen der Behindertenhilfe 6 Bischöfe 2 Berufsbildende Schulen 8 Altenpflegeheime 11 Allgemeinbildende 7 Heime der Jugendhilfe Schulen 1 Förderschule 92 Beratungsdienste 307 Priester 165 Kindertagesstätten Weitere Informationen zu den Gremien des Bistums finden Sie hier: https://youtu.be/HCu3acGXfts 98 Ständige Diakone 25
Mitarbeitende in der Pastoral Mitarbeitende in der Pastoral im Ruhestand 131 173 Gesamt 536 Diakone Priester Aktiv 98 307 363 Inkardinierte Priester im Priester aus anderen Priester (307) Bistum Hildesheim (218) Bistümern (46) Ordenspriester in Forschung, Ausland, Bundeswehr, 43 Beurlaubung 11 im aktiven im aktiven Priester aus Dienst 93 Dienst 28 anderen Bistümern 46 im Ruhestand im Ruhestand 114 18 Inkardiniert im Bistum Hildesheim 218 Mitarbeitende in Ordenspriester (43) Diakone (98) der Pastoral (131) im Hauptberuf 15 Weitere Pastorale Mitarbei- Pastoral- ter*innen 13 referen- t*innen 38 im Ruhestand Gemeinde- 3 im Ruhestand assistent*innen 5 29 Pastoralassis- im aktiven im Zivilberuf 54 tent*innen 5 Dienst 40 Gemeinde- referent*innen 70 Die Zahlen bilden Personen ab, nicht Vollzeitstellen. 26
Schwerpunkt > Zahlen und Fakten Mitarbeitende in Mitarbeitende in Kultur- und der Verwaltung Bildungseinrichtungen Bischöfliches St. Jakobushaus Dommuseum Verwaltungs- 12 Generalvikariat Goslar beauftragte 143 24 Dombibliothek 62 9 Bistumsarchiv St. Ludgerus 10 Helmstedt Gesamt Gesamt 15 211 126 FaBi Hannover 13 Bischofs- haus St. Martin 6 Germershausen FaBi Salzgitter 12 12 Haus Wohldenberg 19 Gottesdienstteilnehmer*innen ✔ ✔ 70.000 64.646 ✔✔ 60.000 ✔ ✔ ✔ 50.000 ✔ 44.591 41.518 41.518 Männer, Frauen und Kinder besuchten 2019 an den sogenannten „Zählsonntagen“ die Sonn- 40.000 tagsgottesdienste im Bistum Hildesheim. Das waren 7,1 Prozent aller Katholiken. Ein Jahr zuvor nahmen 44.591 Menschen an den Gottesdiensten teil, im Jahr 30.000 2009 waren es noch 64.646. Innerhalb eines Jahrzehnts ging die Zahl der Gottesdienstbesucher*innen damit um ein Drittel zurück. Die Verantwortlichen in der Pas- 20.000 toral sehen den Gottesdienstbesuch längst nicht mehr als alleiniges Merkmal für die Kirchenbindung an. 2020 wurden angesichts der Pandemie keine Zahlen erhoben. 10.000 Informationen zu den Zahlen und Fakten der anderen Bistümer finden Sie hier: 0 https://www.dbk.de/kirche-in-zahlen/ 2009 2018 2019 kirchliche-statistik 27
Taufen Erstkommunion Firmungen 3.479 4.470 3.500 4.500 4.500 3.114 3.710 4.000 4.000 3.000 3.568 3.500 3.500 2.500 2.802 3.000 3.000 2.000 2.285 1.729 2.500 2.500 1.500 2.000 2.000 1.393 1.500 1.500 1.000 1.000 1.000 500 500 500 0 0 0 2010 2019 2020 2010 2019 2020 2010 2019 2020 Trauungen Eintritte Wiederaufnahme 978 237 1.000 200 250 175 192 175 761 800 200 150 125 600 125 150 121 100 400 74 100 75 158 50 200 50 25 0 0 0 2010 2019 2020 2010 2019 2020 2010 2019 2020 Austritte Bestattungen 8.048 5.888 8.000 6.000 7.019 5.276 5.283 7.000 5.000 5.809 6.000 4.000 5.000 4.000 3.000 3.000 2.000 2.000 1.000 1.000 0 0 2010 2019 2020 2010 2019 2020 28
Schwerpunkt > Zahlen und Fakten abzuwarten, wie viele Paare ihre kirchliche Eheschließung in den fol- genden Jahren nachholen werden. Katholik*innenzahl Erstkommunionen Die Zahl der Katholik*innen im 2802 Mädchen und Jungen sind im Bistum Hildesheim ist im Jahr Jahr 2020 zur Erstkommunion ge- 2020 um 11.675 zurückgegangen. gangen. Das waren 766 weniger als Am Jahresende lebten zwischen im Vorjahr. Auch hier dürfte Corona Eintritte und Cuxhaven und Hann. Münden eine Rolle gespielt haben. Rück- 569.785 katholische Christ*innen. läufig sind die Zahlen aber auch im Wiederaufnahmen Im Zehn-Jahres-Vergleich sank die Langfristvergleich: Vor zehn Jahren Katholikenzahl um 49.603, was empfingen noch 4470 Kinder das 2020 traten im Bistum Hildesheim einem Rückgang von 8 Prozent ent- Sakrament. 74 Menschen neu in die Kirche ein, spricht. Regelmäßig liegt die Zahl 121 Männer und Frauen, die aus- der Austritte und Bestattungen getreten waren, wurden wiederauf- über denen der Taufen, Eintritte und genommen. 2019 waren es 125 Ein- Wiederaufnahmen. Häufig hat das tritte und 192 Wiederaufnahmen. Bistum in der Vergangenheit davon profitiert, dass Katholik*innen aus anderen Bistümern zugezogen sind. 2020 war das allerdings nicht der Fall. Firmungen 1393 junge Christ*innen wurden 2020 im Bistum Hildesheim gefirmt, im Vorjahr waren es 2285. Ursache Austritte für den starken Rückgang ist die Ab- sage von Firmungen aufgrund der 7019 Menschen traten im Jahr 2020 Corona-Pandemie. Dennoch lohnt im Bistum aus der Kirche aus. Das ein Blick in die Vergangenheit: 2010 waren 1029 weniger als ein Jahr Taufen wurden noch 3710 Mädchen und zuvor. Langfristig betrachtet, nimmt Jungen gefirmt, die Zahl ist bis 2019 die Austrittsquote zu: 2010, in dem Die Zahl der Taufen im Bistum Hil- um 38 Prozent gesunken. Jahr, als der Missbrauchsskandal desheim hat sich im Berichtsjahr öffentlich wurde, hatte es 5809 fast halbiert: Sie ging von 3114 im Austritte gegeben, 2009 waren es Jahr 2019 auf 1729 zurück. Hier zei- nur 4552. gen sich wie auch bei den übrigen Sakramentenspendungen die Aus- wirkungen der Corona-Pandemie. Allerdings geht die Zahl der Taufen auch langfristig zurück, vor zehn Jahren wurden noch 3479 Kinder Trauungen getauft. Längst nicht mehr alle katholischen Eltern lassen heute Einen regelrechten Absturz gab ihre Kinder taufen. Die Geburten es bei der Zahl der katholischen Beerdigungen in der Gesamtbevölkerung legten Trauungen. Sie gingen von 761 im im Vergleichszeitraum um rund 15 Jahr 2019 auf 158 im Jahr 2020 5283 Menschen wurden 2020 im Prozent zu. zurück. Ganz offenbar wollten viele Bistum Hildesheim kirchlich be- Paare keine Hochzeitsfeier unter erdigt, das waren fast genauso viele Pandemie-Bedingungen. Es bleibt wie im Jahr zuvor (5276). 29
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