Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau

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Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau
Miteinander und Füreinander –
Wir schaffen das
Geschäftsbericht 2016
Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau
Kennzahlen
                                               2016          2015
Eigene Mietwohnungen                         17.537         17.705
Eigene Gewerbeobjekte                            147           151
Durchschnittsmiete / qm und Monat             5,82 €        5,70 €
Umsatz aus Immo-Bewirtschaftung          111.099 T€    103.205 T€
Investitionen in Neubau und Bestand       33.750 T€     16.366 T€
EBITDA                                    69.982 T€     46.978 T€
EBIT                                      53.826 T€     31.408 T€
Jahresüberschuss                          36.752 T€      17.061 T€
Bilanzgewinn                              16.000 T€     16.000 T€
Cash Flow                                 34.635 T€     31.447 T€
Bilanzsumme                              666.708 T€    642.484 T€
Eigenkapital                             122.898 T€    101.545 T€
Eigenkapitalquote                            18,4 %         15,8 %
Eigenkapitalrendite nach Ertragsteuern       36,4 %         18,2 %
Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau
Miteinander und Füreinander –
Wir schaffen das
Geschäftsbericht 2016
Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau
Bericht des Vorstandes
             06   Mehr Wohnraum für Zuwanderer
             10   Immobilienbewirtschaftung – nah am Kunden
             14   Unverzichtbar für Essen – Wandel durch Neubau
             18   Instandhaltung und Modernisierung – Gutes Klima unter einem Dach
             20   Gebäudemanagement und Immobilienhandel
             22   Personalmanagement
             24   Ausblick

             Bericht des Aufsichtsrates
             28   Bericht des Aufsichtsrates

             Jahresabschluss und Lagebericht
             32   Lagebericht
             40   Bilanz
             42   Gewinn- und Verlustrechnung
             44   Anhang für das Geschäftsjahr 2016
             53   Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2 | Inhalt
Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau
Rubrik | 3
Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau
Bericht des Vorstandes
                    06   Mehr Wohnraum für Zuwanderer
                    10   Immobilienbewirtschaftung – nah am Kunden
                    14   Unverzichtbar für Essen – Wandel durch Neubau
                    18   Instandhaltung und Modernisierung – Gutes Klima unter einem Dach
                    20   Gebäudemanagement und Immobilienhandel
                    22   Personalmanagement
                    24   Ausblick

                    Bericht des Aufsichtsrates
                    28   Bericht des Aufsichtsrates

                    Jahresabschluss und Lagebericht
                    32   Lagebericht
                    40   Bilanz
                    42   Gewinn- und Verlustrechnung
                    44   Anhang für das Geschäftsjahr 2016
                    53   Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

4 | Bericht des Vorstandes
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Bericht des Vorstandes | 5
Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau
Personalmanagement
      MEHR WOHNRAUM FÜR
       ZUWANDERER

6 | Bericht des Vorstandes
Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau
Bericht des Vorstandes | 7
Miteinander und Füreinander - Wir schaffen das - Geschäftsbericht 2016 - Allbau
Nach dem Höhepunkt der Flüchtlingsaufnahme 2015 mit nahezu 1 Mio. Flüchtlingen,
                                                                        sind im Jahr 2016 laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) weitere ca. 280.000
                                                                        Personen als Asylsuchende nach Deutschland eingereist – eine wesentlich geringere
                                                                        Zahl als zu Beginn des Jahres angenommen. Wie auch immer sich die Entwicklung
                                                                        weiter vollziehen wird, eines ist klar: Diese Menschen ­benötigen zuerst ein Dach über
                                                                        dem Kopf in menschenwürdig ausgestatteten Erst­auf­nahmeeinrichtungen, bevor dann
                                                                        anschließend viele von ihnen mit guter Bleibe­perspektive in den eigenen vier Wänden
                                                                        leben möchten. Dieser Herausforderung stellt sich die A ­ llbau AG.

                                                                        Die gesetzliche normierte Aufgabe der Stadt Essen als Kommune besteht darin, die ihr
                                                                        durch das Land NRW zugewiesenen Flüchtlinge aufzunehmen, unterzubringen und
                                                                        damit Obdachlosigkeit zu verhindern sowie Menschen mit Bleibeperspektive zu integ-
                                                                        rieren. Der Rat der Stadt Essen hatte die Verwaltung am 16.12.2015 mit der Erarbeitung
                                                                        eines Konzeptes beauftragt, mit dem Ziel rund 11.600 Plätze in festen, einfachen Flücht-
                                                                        lingsunterkünften zu schaffen und gleichzeitig alle sogenannten „Flüchtlingsdörfer“
                                                                        (Zeltstandorte) abzubauen. Dies stellte Bürgerschaft, Hilfsorganisationen, Verwaltung
                                                                        und weitere Beteiligte vor eine gewaltige Herausforderung. Lebten zum Jahreswechsel
                                                                        2015/2016 noch 4.081 Menschen in den städtischen Flüchtlingsunterkünften, verringerte
                                                                        sich diese Zahl trotz weiterer Zuweisungen auf 2.956 zum Jahresende 2016. Insgesamt
                                                                        wurden 3.680 Flüchtlinge in 2016 mit einer guten Bleibeperspektive sowohl in Projekt-
     Eine bei Kindern unterschiedlicher Kulturen sehr beliebte Aktion
                                ist das Verzieren von Blumentöpfen.     wohnungen (Kooperation mit Allbau und weiteren Wohnungsunternehmen) als auch
                                                                        in private Wohnungen zur Eigenanmietung vermittelt.

                                                                        Eine Wohnungsvermittlungsagentur als Instrument
                                                                        von Flüchtlingspolitik
                                                                        Als kommunaler und größter Wohnungsanbieter in Essen war die ­Allbau AG schon in
                                                                        den 80iger Jahren erster Ansprechpartner, um der Stadt Essen bei der Bewältigung der
                                                                        Wohnraumversorgung von Flüchtlingen zu helfen. Deshalb wurde die ­Allbau AG 2015
                                                                        von der Stadt Essen gebeten, im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingssituation
                                                                        Ideen, Vernetzung und Dienstleistung einzubringen. Wichtige Erfahrungen sammeln
                                                                        ­Allbau AG, Sozialamt der Stadt Essen und flüchtlingsbetreuende Wohlfahrtsverbände
                                                                         Diakonie und Caritas schon seit Ende 2012 im eigens entwickelten Programm „Wohnun-
                                                                         gen für Flüchtlinge“. Die ­­Allbau AG stellt seitdem der Stadt Essen rund 100 unterschied-
                                                                         liche Wohnungen in verschiedenen Stadtteilen zur Verfügung, die diese für ein Jahr
                                                                         anmietet. Wenn sich das Mietverhältnis – unabhängig von Sprachkenntnissen oder fi-
                                                                         nanzieller Abhängigkeit – positiv entwickelt hat, können die Flüchtlinge nach 12 Mona-
                                                                        ten mit der A­ llbau AG einen eigenen Mietvertrag eingehen.

                                                                        Dieses Projekt musste 2016 (teilweise 35–40 neue Flüchtlinge pro Tag) massiv ausgewei-
                                                                        tet werden, ohne wichtige Komponenten für erfolgreiche Integration wie Wohnung,
                                                                        Zeit, Ruhe und Respekt zu vernachlässigen. Gemeinsame Idee war der Aufbau einer
                                                                        schlagkräftigen Wohnungsvermittlungsagentur für Flüchtlinge mit den Kernzielen einer
                                                                        quartiersgerechten Mieterauswahl, Wohnungsakquise und Wohnungsherrichtung. Da
                                                                        die qualitative Bewertung der potentiellen Mieter – auch zur Verhinderung von sozialen
                                                                        Spannungen in den gefestigten Quartieren – wesentliche Voraussetzung der Akzeptanz
                                                                        durch den Vermieter ist, erfolgte in einem ersten Schritt die flächendeckende Bewertung
                                                                        der potentiellen Mieter in Form von „Interviews“ in den Unterkünften durch zunächst
                                                                        zwei Teams mit jeweils Mitarbeitern der Stadt (Prüfung hinsichtlich der Aufenthaltspro-
                                                                        gnose und der Mietfähigkeit im Hinblick auf das Sozialverhalten) und der A     ­ llbau AG
                                                                        (Prüfung hinsichtlich der Anforderungen an den jeweils benötigten Wohnraum und der
                                                                        Mietfähigkeit aus Eigentümersicht). Den Teams, die Anfang 2017 auf eines reduziert wer-
                                                                        den konnten, werden landessprachliche Übersetzer zur Seite gestellt. Ist die Verteilung
                                                                        von Wohnungen abgeschlossen, werden Hilfeleistungen für einen guten Anfang in der
                                                                        Nachbarschaft realisiert: Teile der Inneneinrichtung werden organisiert, am Tag des Ein-
                                                                        zugs sind Sozialmanager und der für das Quartier verantwortliche Hausmeister vor Ort,
                                                                        technische Gegebenheiten werden mit Unterstützung durch einen Übersetzer erklärt,
                                                                        Nachbarn werden vorgestellt und sehr häufig auch in den Integrationsprozess einge-
                                                                        bunden. Der betreuende Wohlfahrtsverband, der die Flüchtlinge ein Jahr begleitet,

8 | Bericht des Vorstandes
Auch unsere Auszubildenden unterstützen bei Veranstaltungen mit
                                                                                           Flüchtlingskindern.

erläutert mit ihnen detailliert Hausordnung, nachbarschaftliches Mit­einander oder auch
Förderangebote – ganz nach dem Grundsatz „So viel Versorgung wie nötig – so viel Selbst-
hilfe wie möglich“. Auch der Zugang zu medizinischer Versorgung, Kinderbetreuung
und Schulen, Sprachkursen und perspektivischen Beschäftigungsmöglichkeiten in ihrem
Umfeld sind wichtige Themen.

Die Wohnungsakquise erfolgt durch die guten Beziehungen zu anderen Wohnungs­
gesellschaften / großen Vermietungsunternehmen über die ­Allbau AG. Sofern die Her-
richtung der Wohnungen noch organisiert werden muss und die Kapazitäten der Stadt
Essen dafür nicht ausreichen, organisiert die ­Allbau AG dieses mit ihren Dienstleistern
(Anstrich, gegebenenfalls Bodenbelag, Tapete oder Transport der städtischen Möbel)
gegen Entgelt.

Suche nach neuen Flächen
Auch bei der Suche und der Entwicklung von Wohnbauflächen ist die A    ­ llbau AG unver-
ändert aktiv und kreativ. So konnte schon während der Entwicklung geeigneter und zur
Verfügung stehender Grundstücke eine Zwischenlösung für die Unterbringung von
Flüchtlingen geschaffen werden. Idealerweise kann beispielsweise mit einer praktikab-
len Systembauweise die Zwischennutzung in Gebäuden erfolgen, die später für den
endgültigen Nutzungszweck erweitert und ergänzt werden können. Nicht nur die Suche
nach und die Erschließung von neuen Wohnbauflächen ist in Essen zurzeit sehr an-
spruchsvoll. Auch die Herstellungskosten entwickeln sich in einer Art und Weise, die die
Rentabilität von Investitionsvorhaben und damit die Investitionsbereitschaft in einem
Markt wie Essen erheblich belastet. Ursachen sind zum einen die weitere Anhebung von
energetischen Standards, Auswirkungen aus der Novellierung von Bauordnungen sowie
die außerordentlich gute Konjunkturlage in der Bauwirtschaft.

Die Wohnraumförderung in NRW ist ausgezeichnet und stellt die richtigen Weichen für
eine deutliche Forcierung des öffentlich geförderten Wohnbaus. Auch die A
                                                                        ­ llbau AG hat
sowohl die Investitionstätigkeit im Wohnungsneubau als auch in der Bestandsentwick-
lung durch Modernisierung im Schwerpunkt auf die öffentliche Förderung ausgerichtet
und wird damit einen spürbaren Beitrag zur Versorgung der „neuen“ und „alten“ Essener
Bevölkerung mit preiswertem Wohnraum leisten.

                                                                                                                            Bericht des Vorstandes | 9
10 | Bericht des Vorstandes
Immobilienbewirtschaftung –
nah am Kunden
Auch im abgeschlossenen Geschäftsjahr stand – ergänzend zur Unterstützung der Stadt
Essen bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation durch die Schaffung einer gemein-
samen Wohnungsvermittlungsagentur – die nachfragegerechte Entwicklung und
­Bewirtschaftung von Wohnimmobilien mit verschiedenen Serviceangeboten zu ange-
 messenen Mieten und Preisen sowie die Schaffung und Erhaltung funktionierender
 Nachbarschaften im Mittelpunkt des Handelns der Immobilienbewirtschaftung. Sie
 bewirtschaftete im Geschäftsjahr 2016 17.537 eigene Wohnungen; hiervon waren 3.042
 (17,3 Prozent) noch mietpreisgebunden bzw. belegungsberechtigt durch die Kommune.

Die in 2016 aus der Hausbewirtschaftung erzielten Umsatzerlöse lagen bei 111,1 Mio. Euro
(Vorjahr: 103,2 Mio. Euro) und ergaben sich aus der Bewirtschaftung von 17.537 Wohnungen,
147 Gewerbeeinheiten sowie 4.557 Garagen/Einstellplätzen. Die Durchschnittsmiete per
Jahresultimo (nettokalt) lag für den geförderten Wohnungsbestand bei 4,85 Euro und
für den frei finanzierten Wohnungsbestand bei 6,07 Euro. Sowohl die Forderungsausfälle
als auch insbesondere der Wohnungsleerstand konnten 2016 weiterhin deutlich ­reduziert
werden. Der Leerstand verminderte sich dabei von 1,8 Prozent auf 1,3 Prozent (markt­
bedingt: 1,1 Prozent, strategisch: 0,2 Prozent); die Fluktuationsquote hat sich ebenfalls
erfreulich entwickelt und liegt bei 9,7 Prozent (Vorjahr: 10,4 Prozent).

Diese positiven Kennzahlen sind Ergebnis nachhaltigen Handelns, zu dem schon seit
vielen Jahren eine in die Zukunft gerichtete Strategie für die Instandhaltung unserer
Immobilien oder auch die Modernisierung von Wohnungen einen wichtigen Beitrag
leistet. Zusätzlich vermietet die A
                                  ­ llbau AG nicht nur Wohnungen oder schafft Wohnraum,
sondern engagiert sich mit vielen Aktionen für funktionierende und tolerante Nachbar-
schaften. Dies führt auch zu den guten Ergebnissen bei der Integration von Flüchtlingen.

Zufriedenheit durch noch mehr Service
Die wahren Qualitäten eines Wohnungsunternehmens erlebt der Kunde oftmals erst in
der Betreuung und Bearbeitung von Anliegen rund um Haus und Wohnung. Dann geht
es darum, dass ein kompetenter Ansprechpartner sofort erreichbar ist, dass schnell reagiert
und intensiv nach geeigneten Problemlösungen gesucht wird.

Damit wir wissen, in welchen Bereichen unseres Kundenservices wir uns weiter verbessern
müssen, analysiert die ­Allbau AG in der Regel alle vier Jahre die Zufriedenheit ihrer Kunden.
In der Zeit von März bis April 2016 führte das Bochumer InWIS-Institut im Auftrag des Allbau
bei 905 Mieterhaushalten, die repräsentativ aus dem Gesamtbestand ausgewählt wurden,
eine Befragung zu acht großen Themenblöcken durch. Die übergeordneten Analyseziele
lauteten: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Wohnsituation? Wo muss die A    ­ llbau AG handeln,
damit Sie sich weiterhin wohlfühlen? Und wo steht die A       ­ llbau AG im Vergleich zu den
Befragungszeiträumen 2009 und 2012 (mit gleichlautenden Fragestellungen)?

Auch wenn die Kundenzufriedenheitsanalyse 2016 ein gutes Zeugnis ausstellte, 83 Prozent
der Mieter mit der ­Allbau AG zufrieden sind und 82 Prozent sie an Freunde und Bekannte
weiter empfehlen würden, gibt es auch einige Themen, die die ­Allbau AG für ihre Kunden
noch besser lösen muss – und das ist auch der Anspruch vor allem in Bezug auf die Themen
Sicherheit, Sauberkeit, Spielplätze und Serviceleistungen. Stichwort Service­leistungen:
Begeistert sind die Mieter von dem Service und den Öffnungszeiten des Kunden­centers
und vor allem von der Freundlichkeit der Hausmeister und Handwerker. Besonders der
Hausmeisterservice der ISE, einer gemeinsamen Gesellschaft von RGE und Allbau, erhielt

                                                                                                 Bericht des Vorstandes | 11
sehr gute Noten. Kein Wunder, denn die Kümmerer vor Ort wechseln nicht nur defekte
                                            Glühbirnen im Treppenhaus oder sorgen für Sauberkeit im Wohnumfeld, sondern haben
                                            auch immer ein offenes Ohr für die Kunden der ­Allbau AG.

                                            Um die eigene Service- und Kundenorientierung weiter zu steigern, sucht die A   ­ llbau AG
                                            immer wieder nach neuen Handlungsfeldern. Allerdings geht es dabei nicht immer nur
                                            um Freundlichkeit, Erreichbarkeit, Verbindlichkeit und schnelle Reaktionszeiten, sondern
                                            auch um die Erweiterung des Dienstleistungsspektrums. Services wie Energiesparberatung,
                                            Vermittlung von Schneebeseitigung, Reparaturannahme, Umzugsservice, IT-Service, Trep-
                                            penhausreinigung, Hausnotruf, Raumgestaltung etc. sind nicht immer kostenlos, können
                                            aber über Kooperationspartner zu günstigen Konditionen angeboten werden. Besondere
                                            Zuwachsraten verzeichnete in 2016 die jüngst entwickelte Dienstleistung des Allbau­
                                            Schlüssel­depotservices. Die Mietpartei hinterlegt Schlüssel bei einem AllbauPartnerunter-
                                            nehmen und im Notfall kommt deren Mitarbeiter mit den hinterlegten Schlüsseln für eine
                                            kleine Gebühr, um die verschlossene Tür zu öffnen.

                                            Da sich das Handeln der A­ llbau AG an der Qualität unseres Produktes Wohnen und dem
                                            damit verbundenen Wohlfühlen orientiert, trägt die neue Kommunikationskampagne der
                                            ­Allbau AG den Titel „Zuhause ist …“. Über verschiedene lokale Medien werden im Jahre
                                             2017 emotionale, lebensbestimmende Themen wie Familie, das Älterwerden, Spaß in der
                                             Gemeinschaft, Leidenschaften, Geborgenheit, die Verbindung von räumlicher und sozialer
                                             Sicherheit, Nachbarschaft, aber auch einige Allbau-Services durch verschiedene Motive
                                             aufgegriffen und dokumentiert, wieviel Mehrwert der Vermieter Allbau hier zu bieten hat.

                                            Ein Ende der Serviceoffensive ist nicht in Sicht. Aus den täglichen Kundengesprächen
                                            entwickelt die A
                                                           ­ llbau AG auch in Zukunft neue Service-Angebote – bestimmt auch in 2017!
      Ein Motiv der neuen Kommunikations­
                  kampagne der Allbau AG.

12 | Bericht des Vorstandes
Gliederung nach Wohnungsgrößen
in qm, Mittelwert 63,95 qm

                                                      41–60 (7.178)
≤40 (915)
≥101 (475)

81–100 (2.529)

                                                      61–80 (6.438)

Monatliche Grundmiete
in €

                                                  201–300 (5.206)
≤200 (548)

≥501 (1.978)

401–500 (3.197)                                   301–400 (6.608)

Leerstandsquote Wohnen (Jahresultimo)
in %

3,0

2,0

1,0
        2,6        2,1       2,4    1,8    1,8             1,3
0,0
        2011       2012      2013   2014   2015           2016

Bestand
                                           Häuser        Wohnungen         Gewerbliche       Garagen/
                                                                             Einheiten   Einstellplätze
Bestand am 31.12.2015                      2.768                 17.705            151           4.609

Zugang
Neubau/Kauf                                       6                   35            1               52
Umbau/Umwandlung                                  0                    2            1                0
Sonstige Veränderungen                            0                    0            0                0
Summe Zugänge                                     6                   37            2               52

Abgang
Verkauf                                      −11                   −141            −5             −70
Abbruch                                      −10                    −62             0             −30
Umbau/Zusammenlegung                           0                      0             0               0
Sonstige Veränderungen                         0                     −2            −1              −4
Summe Abgänge                                −21                  −205             −6            −104

Bestand am 31.12.2016                      2.753                 17.537           147           4.557

                                                                                                          Bericht des Vorstandes | 13
Unverzichtbar für Essen –
   Wandel durch Neubau

                      Die neue Hauptverwaltung der Allbau AG
                           in der nördlichen ­Essener Innenstadt.

14 | Bericht des Vorstandes
Seit 2011 ist Essen wieder eine wachsende Stadt. Damit einhergehend ist auch ein Rück-
gang des Wohnungsleerstandes festzustellen. Da fast 50 Prozent des Essener Immobilien­
bestandes aufgrund der großen Zerstörungen im 2. Weltkrieg in den Jahren 1949–1978
entstanden ist und über 30 Prozent sogar noch älter sind, ist die energetische Nach- und
Umrüstung der Wohnungsbestände auch bei der ­Allbau AG ein großes Thema. Was
muss getan werden, um attraktive, lebenswerte Stadtteile zu erhalten oder zu revitali-
sieren? Für viele Experten ist nicht nur die Qualitätsverbesserung von Bestandsimmo­
bilien die L­ ösung, sondern vor allem der Neubau von günstigen, aber auch höherwer-
tigen ­Wohnungen.

Die Allbau-Gruppe investierte zwischen 2009–2016 über 200 Mio. Euro in Neubauvor­
haben. Auch im letzten Geschäftsjahr war die Allbau-Gruppe wieder intensiv mit
­Investitionsvorhaben befasst, die erhebliche positive Wirkungen auf die Entwicklung
 von Stadtteilen und Quartieren haben. Durch die Übernahme von Entwicklungsaufga-
 ben und die Durchführung hochattraktiver Neubauinvestitionen mit einem Volumen
 von rund 30,4 Mio. Euro wurden auch 2016 markante Veränderungen eingeleitet.

Kastanienhöfe in der nördlichen Innenstadt
Ende November 2016 war sie bei der offiziellen Eröffnung der Kastanienhöfe wieder zu
spüren – die Aufbruchstimmung in der nördlichen Innenstadt, die sich in einem tiefgrei-
fenden Wandel und vor einer spannenden Zukunft befindet. Die A  ­ llbau-Gruppe inves-
tierte während einer vierjährigen Planungs- und Bauphase rund 58 Mio. Euro in die
Kastanien­höfe und baute nach den Plänen des Düsseldorfer Architekturbüros gna und
mit dem Generalunternehmer Ed. Züblin AG auf ca. 7.700 qm ihre eigene neue Haupt-
verwaltung sowie 47 Mietwohnungen, 31 Wohneinheiten mit 55 Wohnplätzen für Stu-
dierende und die innerstädtische Kita „Farbenland“ für rund 70 Kinder, die seit August
2016 vom Deutschen Kinderschutzbund Essen betrieben wird. Eine weitere Büroimmo-
bilie (rund 2.300 qm) wird in 2017 die neue Heimat der Grundstücksverwaltung Stadt
Essen GmbH und gemeinsam mit den neuen Büros der Arbeitsgemeinschaft der Behin-
                                                                                           Die Kastanienhöfe waren das größte
dertenverbände und einer dreigeschossigen Tief­garage mit rund 330 Stellplätzen dem        ­Investitionsprojekt in der fast 100-jährigen
Quartier zusätzliche Impulse geben.                                                         Geschichte der Allbau AG.

                                                                                                       Bericht des Vorstandes | 15
Viele Experten sehen die Kastanienhöfe als Referenz für die Innenstadtentwicklung und
                                            sind davon überzeugt, dass sie mit den vielfältigen und abwechslungsreichen Nutzun-
                                            gen und Funktionen an einem Schlüsselstandort den Nukleus für eine weitere Revitali-
                                            sierung der nördlichen Innenstadt bilden sowie Nachahmer in anderen Ruhrgebiets-
                                            städten ­finden wird.

                                            Cranachhöfe in Holsterhausen
                                            Nach den umfangreichen Abbrucharbeiten und der Erstellung der Baugrube im Jahre
                                            2016 nehmen die Cranachhöfe im Mai 2017 mit dem Beginn der Hochbauarbeiten Fahrt
                                            auf. Die ­Allbau-Gruppe baut auf dem 14.000 qm großen Grundstück des ehemaligen
                                            Berufskollegs Holsterhausen bis Anfang 2019 an der Cranachstraße 29 attraktive und
                                            barrierefreie Stadtwohnungen (56–123 qm) für unterschiedliche Zielgruppen wie Fami-
                                            lien, Paare, Singles und Senioren. An der Rubensstraße wird das Wohnungsangebot durch
                                            42 öffentlich geförderte 1–3 Raumwohnungen (41–76 qm) ergänzt. Auch eine 5-zügige
                                            Kinder­tagesstätte wird in diesem Teil des Quartiers errichtet. Am neuen Holsterhauser
                                            Platz (Ecke Rubensstraße / Holsterhauser Straße) sind im Erdgeschoss Einzelhandels- bzw.
                                            Gastronomienutzungen vorgesehen. Ein EDEKA Supermarkt mit rund 1.800 qm Verkaufs-
                                            fläche und weitere Büros und Ladenlokale werden den Quartiersplatz zu einem lebendi-
                                            gen Treffpunkt machen. Investitionsvolumen für die ­Allbau-Gruppe: rund 49 Mio. Euro.

                                            Weitere Projekte von Kupferdreh bis Vogelheim
                                            Ab Februar 2016 war es soweit! Im Neubaugebiet Dachsfeld in Dellwig, wo früher eine
                                            Kirche stand, konnten nun 35 Mietparteien in ihre Wohnungen (64–153 qm) – von der
                                            seniorenfreundlichen 2-Raum-Wohnung mit Terrasse bis hin zur kinderfreundlichen
                                            4-Raum-Wohnung mit Garten – einziehen. Zusätzlich entstanden in Vogelheim bis
    Die Cranachhöfe entstehen bis 2019 in   ­Februar 2017 acht öffentlich geförderte Mieteinfamilienhäuser.
   ­Essen-Holsterhausen.

16 | Bericht des Vorstandes
Seit 2016 wohnen die Mietparteien im
Wo sich Chancen bieten, realisiert die ­Allbau AG auch Bauträgerprojekte – wie beispiels-   Dachsfeld in Dellwig.
weise die „Seebühne 19“ mit 19 Einfamilienhäusern im Bauhausstil mit bis zu 153 qm
Wohnfläche auf der Dilldorfer Höhe in direkter Nachbarschaft zur 1. Klimaschutzsiedlung
in Essen. Im November 2016 begann die A    ­ llbau-Gruppe mit dem Bau von 14 Eigentums­
wohnungen (Wohnfläche: 77–141 qm) und einer von der AWO Essen betriebenen Kita in
ökologischer Holzrahmenbauweise in der Einigkeitstraße (Bredeney). Der Bau von 33 wei-
teren Eigentumswohnungen auf der Dilldorfer Allee (Kupferdreh) beginnt noch in 2017.

Öffentlich geförderter Wohnungsbau im Fokus
Bedingt durch den enormen Bedarf hat sich die ­Allbau AG entschlossen, forciert den
öffentlich geförderten Wohnungsbau anzugehen und fast alle Grundstücke für Neubau-
vorhaben komplett oder größtenteils mit geförderten Wohnungen zu planen. Die
­Allbau-Gruppe wird in den kommenden drei bis vier Jahren insgesamt – neben dem
 Neubau in den Cranachhöfen – rund 200 weitere öffentlich geförderte Wohnungen
 bauen. Hierzu gehört unter anderem ein AMG-Projekt im „Stakenholt“ in Vogelheim, wo
 bis vor Kurzem noch 10 Mehrfamilienhäuser mit 62 Mietwohnungen (Baujahr: 1930) stan-
 den. Hier baut die A
                    ­ llbau AG nach Plänen des Architekturbüros Goldstein & Tratnik aus
 Oberhausen 48 öffentlich geförderte Mietwohnungen (24 Zwei-Raum-Wohnungen mit
 rund 52 qm und 24 Drei-Raum-Wohnungen mit rund 77 qm oder 82 qm), 24 Garagen
 und weitere Stellplätze (darunter zwei Behindertenstellplätze). Die ersten Mietparteien
 können voraussichtlich Ende 2018 / Anfang 2019 in die Mehrfamilienhäuser einziehen.
 Weitere Spatenstiche in der Wildstraße (ebenfalls Vogelheim) oder Grundstraße (Katern-
 berg) sind noch für 2017 geplant.

Auch diese Neubauvorhaben werden aufzeigen: Abriss ist häufig kein Verlust, sondern
ein Gewinn von Lebensqualität und örtlicher Attraktivität.

                                                                                                      Bericht des Vorstandes | 17
Instandhaltung
                    und Modernisierung

                                                                                                                 Bis 2019 modernisiert die Allbau AG ihre
                     Gutes Klima unter einem Dach                                                                SüdOstHöfe.
                     Schon seit Jahrzehnten setzt die Allbau-Gruppe erfolgreich Maßnahmen zur Energie-
                     einsparung und Steigerung der Energieeffizienz um. Die Allbau-Gruppe beteiligt sich
                     aktiv an vielfältigen lokalen und regionalen Pilot- und Modellvorhaben wie den Projek-
                     ten dena-­Studie, KlimaWerkstatt Essen, 1. Klimaschutzsiedlung in Essen etc. und hat sich
                     so eine exzellente Kompetenz im Bereich Energieeinsparung und Klimaschutz erarbeitet.
                     Dieses Engagement beweist die Allbau-Gruppe auch gerade durch zahlreiche Aktionen
                     im Rahmen der Grünen Hauptstadt 2017, wo beispielsweise ein ökologischer Spielplatz
                     realisiert wird.

                     Seit Jahren liegen die Bestandsinvestitionen der Allbau AG zwischen 25 und 30 Euro pro
                     qm Wohnfläche. Die Ausgaben für Instandhaltung betrugen im Geschäftsjahr 2016
                     16,4 Mio. Euro und für die Modernisierung 11,8 Mio. Euro. Die Folge euro­päischer und
                     nationaler Klimapolitik, immer höhere Anforderungen an die energetische Verbesserung
                     der einzelnen Gebäude zu erreichen, lässt die ­Allbau AG an wirtschaftliche und soziale
                     Grenzen stoßen, denn sie verfolgt eine Strategie, die nicht nur Energieeinsparung und
                     Klimaschutz berücksichtigt, sondern auch den Erhalt bezahl­baren Wohnraums.

                     In den letzten Jahren lag ein Investitionsschwerpunkt auf Einzel- und Großmodernisie-
                     rungen (d. h. einzelne Wohnungen und ganze Quartiere) – und hier vor allem auf bau-
                     licher und anlagentechnischer Energieoptimierung sowie Energieeinsparung. So konn-
                     ten wir von 2004 bis 2016 durch Erneuerung von Gasthermen, Umstellung auf
                     elektronische Durchlauferhitzer, Austausch und Einbau von Heizkesseln mit Brenn-
                     wert-Technik, Fenster­tausch und Fassadendämmung sowie den Betrieb von Photovol-
                     taikanlagen insgesamt rund 36.900 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden. Die Gesamtener-
                     gieeinsparung entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von rund 14.278 Haushalten.
                     Zusätzlich begleiten wir unsere Mietparteien auf dem Weg zu nachhaltigem Verhalten –
                     etwa beim Abfall-­Bewusstsein oder beim Stromverbrauch. So haben wir seit einigen
                     Jahren mit dem EnergieSparService Essen einen Partner gewonnen, der unsere Miete-
                     rInnen besucht und ihnen eine kostenlose Energieeinsparberatung anbietet.

18 | Bericht des Vorstandes
Bezahlbare Mieten trotz Quartiersaufwertung
Für die A
        ­ llbau AG ist es wichtig, die Bezahlbarkeit von Wohnraum für unsere Bestands-
kunden, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen, auch in Zukunft sicher-
zustellen. Dass eine umfassende energetische Sanierung und qualitative Bestandsauf-
wertung dem nicht entgegenstehen muss, bewiesen wir 2016 im Rahmen unserer
Großmodernisierungsprojekte im Mitzmannweg / Schölerpad (Bochold) mit 265 Woh-
nungen und Hagenbecker Bahn (Bochold) mit 99 Wohnungen.

Herausgekommen sind mit Hilfe von NRW-Förder- und Landesmitteln in beiden Fällen
Quartiere mit gedämmten Fassaden, neuen Fenstern, neuen Heizungen, Dächern und
sanierten Balkonen. Nicht nur die Gebäude präsentieren sich optisch ansprechend in
hellen Farben, auch die Außenanlagen wurden durch entsprechende Gestaltungen
aufgewertet. Die ­Allbau AG betrachtete aber bei diesen Projekten nicht nur die bautech-
nische Seite, sondern bezog auch Faktoren mit ein, die das Leben der Menschen in den
Quartieren nachhaltig bestimmen. Dazu gehören etwa die barrierearme Gestaltung, das
Sicherheitskonzept, ansprechende Außenanlagen und die Einbindung des Allbau-­
Sozialmanagements, das vor Ort zahlreiche Angebote zur Nachbarschaftshilfe macht –
und alles im Rahmen einer Mietanpassung in sehr geringem Maße.

Auch im Rahmen des neuesten und größten Modernisierungsprojektes im Südost­viertel
übernimmt die A  ­ llbau AG soziale Verantwortung und zeigt, dass Klimaschutz in Verbin-
dung mit einem m  ­ odernen Quartier und bezahlbaren Mieten machbar ist. Die Allbau AG
investiert dort rund 28 Mio. Euro in die Modernisierung von 93 Häusern (Baujahr: 1921–
1958) mit 595 Miet­wohnungen und drei Gewerbeeinheiten. Die Modernisierungsarbeiten
werden in der Zeit von Juni 2016 bis voraussichtlich Anfang 2019 umgesetzt. Die einzel-
nen K­ omponenten dieses Modernisierungsvorhabens waren aus Sicht der Landes­
regierung NRW so besonders, dass das Projekt in das Sonderprogramm „Energetisch
Sanieren Plus“ des Ministeriums für Bauen, Wohnen Stadtentwicklung und Verkehr des
Landes Nordrhein-West­falen aufgenommen wurde. Folge ist eine erweiterte Förderung
mit Bewilligungsmieten von € 5,00/qm/Wohnfläche, so dass der entstehende, zeitgemäße
Wohnraum von den dort lebenden Menschen auch weiterhin finanziert werden kann.

                                                                                           Rund um die Hagenbecker Bahn investierte
                                                                                           die Allbau AG rund 3,5 Mio. Euro in ihren
                                                                                           Bestand.

                                                                                                     Bericht des Vorstandes | 19
Gebäudemanagement
                              und Immobilienhandel
                                                                    Ein durchdachter und nachhaltiger Nutzungsmix nimmt wesentlichen Einfluss auf die
                                                                    Attraktivität eines (Wohn-)Quartiers und beeinflusst die Entwicklung eines Stand­ortes
                                                                    maßgeblich. Dieser wichtigen Aufgabe kommt die Allbau AG seit Jahrzehnten nach.

                                                                    Ein besonderes Highlight, welches in Essen und stadtübergreifend ein großes Interesse
                                                                    auf sich zog, war die Fertigstellung des größten Neubau-Vorhabens in der Allbau-­
                                                                    Geschichte in der nördlichen Innenstadt von Essen: das Projekt „Kastanienhöfe“. Ein
                                                                    breiter und abwechslungsreicher Nutzungsmix, angefangen von der neuen Allbau-­
                                                                    Hauptverwaltung, über nachhaltige (Studenten-)Wohnungen, bis hin zu zeitgemäßen
                                                                    Büros lassen den mit einem eher negativen Image behafteten Stadtteil in einem neuen
                                                                    Licht erstrahlen. Auch der soziale Aspekt stand bei der Planung dieses Projektes im
                                                                    Fokus. So bietet eine moderne KITA Platz für rund 70 Kinder. Darüber hinaus dient das
                                                                    „Haus der Begegnung“, unmittelbar an der „Kreuzeskirche“ gelegen, als Treffpunkt und
                                                                    Verwaltungssitz für soziale Verbände. Dieses „Leuchtturm-Projekt“ vereint somit jung
                                                                    und alt aus sämtlichen Bevölkerungsschichten.

                    Die Radmosphäre am Niederfeldsee hat sich       Diese positive Wirkung verspricht sich die Allbau-Gruppe auch von ihrem „neuen“ Groß­
                             als beliebter Ausflugsort etabliert.   projekt „Cranachhöfe“ in Essen-Holsterhausen. Dort entstehen in den nächsten Jahren
                                                                    auf einer Grundstücksfläche von rund 14.000 qm attraktive und barrierefreie 1–3 Zimmer-
                                                                    Raum-­Wohnungen sowie eine 5-zügige Kindertagesstätte, die von der AWO betrieben
                                                                    wird. Für die rund 1.800 qm große Einzelhandelsfläche konnte erfreulicherweise EDEKA
                                                                    als Hauptmieter gewonnen werden. Um die Bezahlbarkeit der Wohnungsmieten auch
                                                                    im Neubausegment für die Allbau-Mieter gewährleisten zu können, werden nach jetzi-
                                                                    gem Planungsstand 42 Wohnungen im öffentlich geförderten Segment realisiert.

20 | Bericht des Vorstandes
Der neue Radwanderweg führt auch über den Niederfeldsee am
                                                                                            Uferviertel.

Das Projekt „Uferviertel“ in Essen-Altendorf, welches vor rund 4 Jahren in Kooperation
mit diversen Projektpartnern wie zum Beispiel der Stadt Essen, der Universität Duisburg
Essen oder dem Diakoniewerk Essen fertiggestellt wurde, hat sich mittlerweile sehr
positiv in die angrenzenden Wohnquartiere und in das Stadtbild eingefügt und die
gesamte Entwicklung deutlich belebt. Jüngst eröffnete nach einer 6-monatigen Um-
bauphase die Gastronomie „Radmosphäre“, unmittelbar am neu angelegten Niederfeld-
see. Die Gastronomie verfügt über rund 50 Sitzplätze im Innenbereich und eine große
Außenterrasse. Dort werden den Mietern, Wanderern, Spaziergängern, Kindern und
Radsportlern in einer angenehmen Atmosphäre Café- und Bistro-typische Speisen und
Getränke angeboten.

Bekanntlich übernahm die Allbau AG im Jahre 2010 die Geschäftsbesorgung für die
seinerzeit finanziell stark angeschlagene kommunale Wohnungsbaugesellschaft der
Stadt Gladbeck „GWG“. Der Gesellschafter der GWG zeigte sich mit der Arbeit der Allbau-­    Die Architektur des Uferviertels ist modern und attraktiv.
Gruppe in den letzten Jahren äußerst zufrieden. Folglich wurde der Geschäftsbesor-
gungsvertrag über 2017 hinaus bis 2022 verlängert. Nachdem die anfängliche Konsoli-
dierungsarbeit erfolgreich umgesetzt wurde, positionierte sich die GWG in den letzten
                                                                                             Sieben Punkthäuser entstanden im Rahmen eines
Jahren verstärkt im Stadtentwicklungssegment. So investierte die GWG in den letzten         ­Stadtumbauprojekts.
drei Jahren fast 13,5 Mio. Euro in wert- und nachhaltige Modernisierungs- und Instand-
haltungsmaßnahmen (rund 1.800 Wohnungen). Aktuell befinden sich vier Mehrfamili-
enhäuser im Neubausegment (32 Wohneinheiten) mit einem Investitionsvolumen von
rund 6,9 Mio. Euro in Planung.

Optimierung des Immobilien-Portfolios
Unverändert positiv sind die Rahmenbedingungen für das Geschäftsfeld „Immobilien-
handel“ in Essen, wobei ein deutliches Preis- und Qualitätsgefälle zwischen den südlichen
und nördlichen Stadtteilen zu verzeichnen ist. Aufgrund der Veräußerung der Immobi-
lie „Altes AllbauHaus“ und den Immobilien der Altstadt-Baugesellschaft mbH & Co. KG
„I. und II. Hagen“ realisierte die Allbau-Gruppe in 2016 einen nicht unerheblichen ergeb-
niswirksamen Einmaleffekt. Weiterhin konnten durch diese Veräußerungen Bestands­
risiken und unrentable Investitionen minimiert bzw. vermieden werden. Den Veräuße-
rungen stehen Bestandszukäufe gegenüber, die bestehende Allbau-­Quartiere sinnvoll
ergänzen, so dass sich die Gesamtbestandsgröße der Allbau AG nur unwesentlich ver-
ändert hat.

                                                                                                                                Bericht des Vorstandes | 21
Personalmanagement
                              Wir befinden uns in Zeiten der Veränderung, in denen sich unsere Branche fortwährend
                              unterschiedlichsten Herausforderungen stellt. Sei es der Wandel vom Arbeitgeber- zum
                              Arbeitnehmermarkt, der Wertewandel, gestiegene Kunden- und Qualitätsanforderungen,
                              die Rechtsprechung, der Einsatz neuer, komplexer Technologien, neue Organisations-
                              formen oder die Tarifpolitik.

                              Aber Zukunft ist das, was man daraus macht! Es gilt, Chancen und Potenziale zu nutzen
                              und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass MitarbeiterInnen mit ihren Ideen die
                              Allbau-Gruppe gemeinsam und erfolgreich voranbringen und mit Leidenschaft und
                              Inno­vationskraft unsere Kunden jeden Tag neu begeistern. Wir stellen daher gezielt
                              ent­sprechende Handlungsfelder in den Fokus unserer auf Nachhaltigkeit ausgelegten
                              Personalarbeit.

                              Die Qualifikation und Weiterbildung unserer MitarbeiterInnen ist uns enorm wichtig. Wir
                              unterstützen sie umfassend, ihre Fähigkeiten optimal zu entwickeln und für den Erfolg
                              der Allbau-Gruppe einzubringen. Neben klassischen Weiterbildungsangeboten und
                              Themenworkshops ermöglichen wir Hospitationen, Projektarbeit und Coachings, führen
                              ­Assessment- und Development-Center durch, unterstützen Zusatz- oder Aufbaustudien
                               und entwickeln kontinuierlich Bildungskonzepte für alle Altersgruppen und Ebenen mit
                               dem Ziel des nachhaltigen Aufbaus eines Potenzialträger-Pools aus eigenen Reihen.

                              Als Zeichen der Verantwortung für unsere MitarbeiterInnen sind flexible Arbeitszeitmo-
                              delle, eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge, ein umfassender Service zur Vorsorge
                              und Pflegeberatung sowie individuelle Lösungen zur Vereinbarkeit von Familie, Privat-
                              leben und Beruf in unserem Unternehmen fest etabliert. Gleiches gilt für das Gesund-
                              heitsmanagement, bei dem Gesunderhaltung und Prävention im Vordergrund stehen.

                              Nicht zuletzt müssen moderne Bürokonzepte heute einer Vielzahl von Anforderungen
                              gerecht werden: Sie sollen Kommunikation und Kreativität fördern, konzentriertes
                              ­Arbeiten zulassen, die Gesundheit der Mitarbeiter unterstützen, die ­Unternehmenskultur
                               transportieren und flexible sowie effiziente Flächennutzung ermöglichen. Mit dem Um-
                               zug in das neue AllbauVerwaltungsgebäude in den Kastanienhöfen im letzten Quartal
                               2016 ist uns auch dies sehr gut gelungen.

                              Der Personalbestand der Allbau Managementgesellschaft mbH, die seit 1999 für sämt-
                              liche Geschäftsaktivitäten im Rahmen von Geschäftsbesorgungsverträgen verantwort-
                              lich ist, stellt sich wie folgt dar: Zum 31.12.2016 beschäftigte das Unternehmen 165 Mitarbei­
                              terInnen, davon 153 Angestellte, 11 Auszubildende und 1 Gewerblichen. Im Geschäftsjahr
                              2016 schieden 17 MitarbeiterInnen – darunter 5 wegen Ruhestand – aus. Der Frauenanteil
                              in der Belegschaft beträgt 47 Prozent. Die Arbeitsverhältnisse unterliegen dem Geltungs-
                              bereich der Tarifverträge für die Beschäftigten der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.
                              Entsprechend wurden die Gehälter und Löhne zum 01.07.2016 um 2,2 Prozent erhöht.
                              Die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat führte auch in 2016 zu
                              beidseitig zufrieden stellenden Lösungen. Die Geschäftsführung dankt den Mitarbeiter­
                              Innen für ihren persönlichen Einsatz und die gute Zusammenarbeit. Das kontinuierliche
                              Wachstum der Gesellschaft ist nur durch ihr hohes Engagement möglich gewesen.

22 | Bericht des Vorstandes
Rubrik | 23
Ausblick
                              Auch wenn Prof. Dr. Jörg Erpenbach von der BITS Iserlohn mit seinem Team im Rahmen
                              einer aktuellen Imageanalyse mit über 1.600 Interviews herausfand, dass die MieterInnen
                              und BürgerInnen Essens mit der Allbau-Gruppe positive Erfahrungen und Erlebnisse
                              verbinden und unser Unternehmen als Marktführer in Bezug auf Größe, Service, woh-
                              nungswirtschaftliche Kompetenz, Stadtentwicklung und Förderung von unterschied-
                              lichsten Aktivitäten in den Stadtteilen sehen, sind wir immer weiter bemüht, Innovatio-
                              nen in unser Handeln zu integrieren. Das Thema Digitalisierung wird dabei in Zukunft
                              ein Schwerpunktthema sein.

                              Heutzutage ist vielen von uns „Smart Home“ ein Begriff. Er steht für technische Verfahren
                              und Systeme in Wohnräumen und -häusern, in deren Mittelpunkt eine Erhöhung von
                              Wohn- und Lebensqualität, Sicherheit und effiziente Energienutzung auf Basis vernetz-
                              ter und fernsteuerbarer Geräte sowie automatisierbarer Abläufe steht. Dazu gehören
                              sowohl die Vernetzung von Haustechnik und Haushaltsgeräten als auch die Vernetzung
                              von Komponenten der Unterhaltungselektronik.

                              Die Wohnungswirtschaft und wir als Marktführer in Essen denken aber vorwiegend
                              prozessorientiert. In Fortsetzung der Digitalisierungsstrategie bei Wohnungsunterneh-
                              men muss der Mieter zukünftig stärker in die verschiedenen Prozessabläufe integriert
                              werden. Jedoch muss genau geklärt werden, ob und inwieweit insbesondere Mieter­
                              daten verarbeitet, ausgewertet und weitergeben werden dürfen. Das so genannte er-
                              weiterte Building Information Modeling (BIM) hilft uns auf dem Weg der weiteren Opti-
                              mierung. Es umfasst neben der Infrastruktur für Smart Home und den Informationen
                              zur Bauplanung und Baudurchführung auch Betriebs-, Wartungs- und Nutzerdaten. BIM
                              steht nicht nur für ein statisches Datenmodell, sondern repräsentiert das digitale Abbild
                              einer Immobilie, das zeitnah alle Daten zum Zustand und Betrieb zur Verfügung stellt.
                              Das BIM ist dabei nicht nur für das Immobilienunternehmen hilfreich, sondern für alle
                              Partner, die an Bewirtschaftung, Wartung und Betrieb beteiligt sind. Über BIM kann auch
                              die Ansprache der Kunden oder die Kommunikation mit Lieferanten und Dienstleistern
                              geregelt werden. Online-Portale, auf die Mieter und/oder Käufer zugreifen können, soll-
                              ten integriert und insbesondere als Mittel gesehen werden, die Kommunikation mit den
                              Kunden IT-technisch zu unterstützen und Kunden stärker in die eigenen Prozesse ein-
                              zubinden. So werden Kunden mit niedrigem Aufwand erreicht, mit notwendigen Infor-
                              mationen zur Immobilie versorgt und beispielsweise zeitnah Informationen zum aktu-
                              ellen Stand der Arbeiten auf Lieferanten- oder Dienstleisterseite geliefert werden. Auch
                              wir sind vom Nutzen eines Online-Portals überzeugt, weil wir allen Ansprüchen gerecht
                              werden und uns anstrengen möchten, Anliegen so schnell wie möglich zu klären. Des-
                              halb schaffen wir in 2018 ein Online-Mieterportal. Dort wird aktuell dokumentiert, in
                              welchem Verfahrensschritt sich ein Kundenanliegen befindet und wann mit der Erledi-
                              gung zu rechnen ist. Über das Online-Portal können Mieter Informationen hinter­legen
                              und uns Reparaturbedarf melden. Dazu arbeiten wir an einer Mieter-App, über die wir
                              kleine Umfragen ganz gezielt in den Quartieren starten möchten.

24 | Bericht des Vorstandes
Dirk Miklikowski
                                                          Vorstand

Zusätzlich arbeiten wir daran, digitale Vorauswahlverfahren anhand von Interessenten-
und Anbieterprofilen zu implementieren oder auch weitere Elemente des Vermietungs-
prozesses auf unser Portal zu verlagern: Bonitätsprüfung, Vertragserstellung, Finanzierung
und weitere Dienstleistungen rund um die Vermietung oder den Verkauf einer Woh-
nungseinheit.

Auch im Bereich Neubau sind die Vorteile einer Digitalisierung weitreichend, wenn man
an neue Ansätze für Planung und Vernetzung (zum Beispiel Verwaltung bzgl. Grundbuch­
einsicht, Planungsunterlagen, Beteiligungsverfahren, Infrastruktur und Markt- und Stand-
ortanalyse) denkt. Nicht zuletzt können auch konkrete Technologieent­wicklungen wie
beispielsweise Virtual Reality, Augmented Reality und 3D-Druck eine bessere Kunden-
ansprache unterstützen.

Alle Entwicklungen werden aber immer unserem originären Ziel untergeordnet: Die
Allbau-Gruppe wird auch weiterhin mit ihren innovativen und durchdachten Quartiers­
entwicklungsmaßnahmen die positive Entwicklung der Stadt Essen vorantreiben und
gestalten – so wie bei der Bewältigung des Flüchtlingszuzugs oder auch beim Neubau-
projekt „Cranachhöfe“ in Holsterhausen, das nach den in 2016 fertiggestellten „Kastani-
enhöfen“ in der nördlichen Innenstadt die zweitgrößte Inves­tition in unserer Firmenge-
schichte darstellt und zu unserem 100-jährigen Jubiläum bezugsfertig sein wird.

Das Jahr 2017 wird auch geprägt sein von der Zusammenführung der immobilienwirt-
schaftlichen Aktivitäten im Konzern Stadt Essen. Die Allbau-Unternehmensgruppe und
die Grundstücksverwaltung Stadt Essen GmbH mit ihren Beteiligungsgesellschaften
werden zu einem Immobilienkompetenzzentrum zusammengelegt, wobei der gesell-
schaftsrechtliche Rahmen noch zu definieren ist. Wohn-, Gewerbe-, Verwaltungs-, Kultur-
und sonstige kommunale Immobilien werden dann professionell aus einem Unter­
nehmensverbund heraus zentral und effizient betreut und entwickelt.

Wir freuen uns auf weitere anspruchsvolle Aufgaben für unsere Kunden und unsere Stadt!

                                                                                             Bericht des Vorstandes | 25
Bericht des Vorstandes
                      06   Mehr Wohnraum für Zuwanderer
                      10   Immobilienbewirtschaftung – nah am Kunden
                      14   Unverzichtbar für Essen – Wandel durch Neubau
                      18   Instandhaltung und Modernisierung – Gutes Klima unter einem Dach
                      20   Gebäudemanagement und Immobilienhandel
                      22   Personalmanagement
                      24   Ausblick

                      Bericht des Aufsichtsrates
                      28   Bericht des Aufsichtsrates

                      Jahresabschluss und Lagebericht
                      32   Lagebericht
                      40   Bilanz
                      42   Gewinn- und Verlustrechnung
                      44   Anhang für das Geschäftsjahr 2016
                      53   Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

26 | Bericht des Aufsichtsrates
Bericht des Aufsichtsrates | 27
Thomas Rotter
                                                                               Vorsitzender des Aufsichtsrates

                      Der Aufsichtsrat besteht satzungsgemäß aus 15 Mitgliedern, von denen gemäß § 76
                      BetrVG fünf Vertreter der Arbeitnehmer sind.

                      Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben im
                      ­abgelaufenen Geschäftsjahr wahrgenommen und den Vorstand überwacht.

                      Er wurde im Rahmen von vier regulären und drei Sonder-Sitzungen über die Lage und
                      Entwicklung des Unternehmens und darüber hinaus über alle wichtigen Fragen unter-
                      richtet. Außerdem fand am 06.04.2016 eine Begehung der neuen Allbau-Hauptverwaltung
                      „Kastanienhöfe“ statt.

                      Im Geschäftsjahr 2016 befasste sich der Aufsichtsrat unter anderem mit der Flüchtlings-
                      situation und der Rolle des Allbau, als größter Wohnungsanbieter in Essen. So wurde
                      beispielsweise in Kooperation mit der Stadt Essen eine so genannte „Wohnungsvermitt-
                      lungsagentur“ gegründet, die das primäre Ziel verfolgt, asylsuchenden Menschen mit
                      dauerhaftem Bleiberecht eine Wohnung in Essen zu vermitteln.

                      Weitere Schwerpunkte der Arbeit des Aufsichtsrates lagen in der zukünftigen strategi-
                      schen und gesellschaftsrechtlichen Positionierung des Allbau. So wurde dem Aufsichts-
                      rat eine aktuelle Unternehmensstrategie unter der Bezeichnung „Allbau Strategie 2025“
                      vorgestellt, die sich derzeit in Abstimmung mit der Mehrheitsgesellschafterin, Stadt
                      Essen, befindet. Weiterhin fand ein regelmäßiger Austausch über die geplante Gründung
                      eines „Gleichordnungskonzerns“, unter Beteiligung der Allbau- und GVE-Unternehmens-
                      gruppen, statt. Ende 2016 ist der Aufsichtsrat dem Beschluss des Rates der Stadt Essen,
                      die ­Allbau AG in eine GmbH umwandeln zu wollen, mehrheitlich gefolgt. Der Rechts-
                      formwechsel wird, vorausgesetzt, dass die Hauptversammlung der ­Allbau AG dem
                      Rechtsformwechsel zustimmt, voraussichtlich im III. Quartal 2017 vollzogen.

                      Der Umzug der Allbau-Gruppe in die neue Hauptverwaltung „Kastanienhöfe“ ist erfolg-
                      reich und planmäßig im November 2016 erfolgt. Der Aufsichtsrat wurde über den Baufort-
                      schritt, den wirtschaftlichen Verlauf sowie über die Umzugsplanungen regelmäßig und
                      ausführlich informiert. Erfreulicherweise konnte das bisherige Verwaltungsgebäude
                      „Kennedyplatz“ weit vor Aufgabe der Nutzung zu einem sehr guten Kaufpreis veräußert
                      werden.

28 | Bericht des Aufsichtsrates
Mit Beschluss des Aufsichtsrates vom 17.02.2016 wurde Herr Dirk Miklikowski mit Wirkung
zum 01.11.2017 für weitere 5 Jahre zum Geschäftsführer der Allbau Managementgesell-
schaft mbH bestellt. Die entsprechende Verlängerung der Bestellung von Herrn
­Miklikowski zum Vorstand der ­Allbau AG erfolgte daraufhin in der Aufsichtsratssitzung
 am 16.11.2016. Der Aufsichtsrat hat damit die erfolgreiche Arbeit im Unternehmen gewür-
 digt und die Weichen für eine Fortsetzung der nachhaltigen guten Entwicklung gestellt.

Des Weiteren wurde der Aufsichtsrat auch mit folgenden Themen befasst:
>	Wirtschaftsplanung 2017–2021 und Jahresabschlussprüfung 2015
>	Grundstücksankäufe und Investitionsfreigaben
>	Vertiefende Zusammenarbeit mit der GVE-Gruppe
>	Ergebnis Imageanalyse 2016
>	Planungsverlauf Projekt „Cranachhöfe“ in Essen-Holsterhausen

Der Aufsichtsrat hat sich darüber hinaus durch den von ihm gebildeten Arbeits- und
Prüfungsausschuss laufend über die Führung der Geschäfte unterrichten lassen.

Die ordentliche Hauptversammlung fasste am 05.07.2016 die zur Verabschiedung des
Geschäftsjahres 2015 erforderlichen Beschlüsse, in deren Folge der Bilanzgewinn 2015 in
Höhe von 16.000.000,00 € als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wurde. Aufsichts-
rat und Vorstand wurde Entlastung erteilt.

Der Jahresabschluss 2015 wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewater-
houseCoopers AG (PwC), Essen, geprüft. Beanstandungen haben sich hierbei nicht
­ergeben. Die Prüfung endete mit der Erteilung eines uneingeschränkten Bestätigungs-
 vermerkes. Über das Prüfungsergebnis fand mit dem Aufsichtsrat eine Schlussbespre-
 chung statt. Der Aufsichtsrat billigte nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfun-
 gen den Jahresabschluss, der damit gemäß § 172 AktG festgestellt ist.

Der vom Vorstand nach § 312 AktG erstellte Bericht über die Beziehungen zu ­verbundenen
Unternehmen hat dem Aufsichtsrat vorgelegen. Er wurde von der Wirtschaftsprüfungs-
gesellschaft PwC, Essen, geprüft und mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2.	bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht
    unangemessen hoch war.“

Nach abschließender Prüfung werden vom Aufsichtsrat gegen den Abhängigkeitsbericht
des Vorstandes, insbesondere gegen die Schlusserklärung über die Beziehungen zu
verbundenen Unternehmen, keine Einwendungen erhoben.

Für die im Berichtsjahr vom Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
­geleistete Arbeit spricht der Aufsichtsrat seinen Dank aus.

Essen, 15.05.2017

Der Aufsichtsrat

Thomas Rotter
Vorsitzender

                                                                                           Bericht des Aufsichtsrates | 29
Bericht des Vorstandes
                    06   Mehr Wohnraum für Zuwanderer
                    10   Immobilienbewirtschaftung – nah am Kunden
                    14   Unverzichtbar für Essen – Wandel durch Neubau
                    18   Instandhaltung und Modernisierung – Gutes Klima unter einem Dach
                    20   Gebäudemanagement und Immobilienhandel
                    22   Personalmanagement
                    24   Ausblick

                    Bericht des Aufsichtsrates
                    28   Bericht des Aufsichtsrates

                    Jahresabschluss und Lagebericht
                    32   Lagebericht
                    40   Bilanz
                    42   Gewinn- und Verlustrechnung
                    44   Anhang für das Geschäftsjahr 2016
                    53   Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

30 | Jahresabschluss und Lagebericht
Jahresabschluss und Lagebericht | 31
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016

                    1. Grundlagen

                    Die ­Allbau AG unterhält und vermietet Wohnraum für knapp 18.000 Haushalte in Essen. Die Hausbewirtschaftung der
                    ­Wohnungen bildet das Kerngeschäftsfeld der Aktiengesellschaft, das durch die Geschäftsfelder
                     >	Projektentwicklung
                     >	Bauträgergeschäft und
                     >	Immobilienhandel
                     ergänzt wird.

                    Der Immobilienbestand hat sich quantitativ kaum verändert und umfasst weiterhin knapp 18.000 Wohnungen. Dieser wurde
                    wie in den Vorjahren durch Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen sowie Verkaufsmaßnahmen qualitativ aufgewertet.

                    Die Aktien der A
                                   ­ llbau AG befinden sich zu 84,43 Prozent im Besitz der Stadt Essen. Ein weiteres wesentliches Aktienpaket hält
                    die Sparkasse Essen (15,01 Prozent).

                    Beteiligungsorganigramm der ­Allbau AG (in %)

                                    ESSEN                                          Sparkasse Essen                           Andere

                                     84,43                                                15,01                                0,56

                                                                                      ALLBAU
                                                                                AKTIENGESELLSCHAFT

                                                                                          100

                                                                                 ALLBAU
                                                                        MANAGEMENTGESELLSCHAFT MBH
                                      51,0                                                                                    27,27
                                                                                  83,27           99,9

                                      ISE                                                               Altstadt-
                                                                       zebra.                                                TRIPLE Z
                          ImmobilienService Essen GmbH                                               Baugesellschaft

                                                                                                               23,0
                                                         0,2
                                     AVW                                                            Universitätsviertel
                                 GmbH & Co. KG                                                           grüne mitte Essen

                    Gesellschaften mit Personal    Immobilien   Immobilien und Personal

                    Im Jahre 2016 wurde an dem Konzept zur Bildung eines Immobilienkonzerns, bestehend aus der Allbau- und GVE-Gruppe
                    intensiv gearbeitet. Einzelne Schritte und Maßnahmen, die zur Etablierung des Immobilienkonzerns und zur Umsetzung der
                    Zielstruktur erforderlich sind, wurden definiert und bereits teilweise umgesetzt. Hier ist die beabsichtigte Umwandlung der
                    ­Allbau AG in eine GmbH zu benennen. Die geplante gesellschaftsrechtliche Fusion der Immobiliengesellschaften konnte in
                     2016 nicht umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Allbau- und GVE-Gruppe wurde aber im Rahmen der einheit-
                     lichen Geschäftsführung und der Vereinheitlichung von Prozessen und Organisationsstrukturen weiter intensiviert.

                    Die ­Allbau AG beschäftigt kein eigenes Personal. Die Allbau Managementgesellschaft mbH (im Folgenden: AMG) ist als
                    100%ige Tochter der ­Allbau AG vollständig mit der Geschäftsbesorgung der ­Allbau AG beauftragt und stellt neben den
                    klassischen Verwaltungs- und Betreuungsleistungen seit Herbst 2016 auch ein modernes Verwaltungsgebäude in den Kas-
                    tanienhöfen für den Allbau-Konzern zur Verfügung.

                    Weitere wesentliche mittelbare Beteiligungen sind die Altstadt Baugesellschaft mbH & Co. KG (im Folgenden: ABG), die ­zebra.
                    Gesellschaft für Baumanagement mbH sowie die Immobilien Servicegesellschaft Essen mbH (im Folgenden: ISE), die im
                    Wesentlichen Hausmeisterdienstleistungen sowie Treppenhausreinigungsarbeiten für die Allbau-Gruppe anbietet. Die
                    zentralen Service-Leistungen für die Mieter der Allbau-Wohnungen, mit denen eine ebenso hohe Kundenzufriedenheit wie
                    Kundenbindung erreicht werden sollen, werden damit im Allbau-Konzern erbracht.

32 | Jahresabschluss und Lagebericht
Durch die geplante Bündelung der Unternehmensaktivitäten der Allbau- und GVE-Gruppe in einem Konzern sowie der
veränderten Grundlagen und Herausforderungen im Bereich Wohnungsmarkt- und Stadtentwicklung ist es notwendig, die
bisherige Strategie 2020 zu einer abgestimmten Unternehmensstrategie für den Immobilienkonzern zu entwickeln. Im ersten
Schritt wurde 2016 die „ALLBAU – Strategie 2025“ als Teil einer Gesamtstrategie für den Immobilienkonzern (Allbau/GVE)
entworfen und nach Beratung im Aufsichtsrat als Diskussionsgrundlage für die weiterführende Abstimmung mit der Gesell-
schafterin Stadt Essen genutzt. Für die GVE wurde eine entsprechende Strategiefortschreibung entwickelt und beraten.

Die wesentlichen Ziele zur Anpassung der Allbau-Unternehmensstrategie lassen sich wie folgt in ausgewogene operative
und finanzwirtschaftliche Ziele gliedern:

>	Allbau sorgt für stabile und sozial ausgewogene Quartiersentwicklungen verbunden mit werterhaltenden und energe-
   tischen Bestandsinvestitionen in den Kernbestand bei moderater und sozialverträglicher Mietenpolitik unter Wahrung
   der Wirtschaftlichkeit des Gesamtunternehmens.
>	Stabile und nachhaltige Erträge aus der Bestandsbewirtschaftung bilden die Grundlage für das unternehmerische Handeln
   des Allbaus. Mietanpassungen sind Garant für Bestandssicherung.
>	Allbau baut in den nächsten 5 Jahren (ab 2018) 500 senioren-, single- und familiengerechte Wohnungen, von denen
   80 Prozent öffentlich gefördert sind. Ziel ist die Bereitstellung von Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten zu trag-
   baren Mietkonditionen (100 Baubeginne p. a.).
>	Allbau wird im Rahmen von Stadtentwicklungsprojekten als Impulsgeber und Investor agieren.
>	Allbau wird den guten Kunden-/Mieterservice kontinuierlich weiterentwickeln, um die Kundenbindung zu steigern.
>	Die aktuelle Bestandsgröße sichert den erforderlichen wirtschaftlichen Handlungsrahmen und die wirtschaftliche
   ­Gesamtperformance.
>	Allbau wird die Wertstabilität des Immobilienvermögens durch eine Bestandssicherungsquote von 25 €/qm pro Jahr (für
    Instandhaltung und Modernisierung) sicherstellen.
>	Neubau- und Bestandsinvestitionen bedürfen eines adäquaten Eigenkapitaleinsatzes, um finanzwirtschaftlich solide
    ­Bilanzrelationen nachhaltig zu gewährleisten. Zielgröße für jede Investition ist ein Eigenkapitaleinsatz von mindestens
     25 Prozent. Die Ziel-Eigenkapitalquote der Allbau-Gruppe beträgt mindestens 25 Prozent (nach Dividende) und soll in
     den nächsten 10 Jahren wieder erreicht werden.
>	Die Ausschüttungsquote der Allbau-Gruppe sollte sich an vergleichbaren kommunalen Wohnungsunternehmen orien-
     tieren und 50 Prozent des bereinigten Jahresüberschusses nicht überschreiten. Die Mindestausschüttung beträgt 7 Mio. €
     ab dem Geschäftsjahr 2019. Der verbleibende Teil wird als Eigenkapital für Neubau-, Bestands- und Stadtentwicklungs­
     investitionen genutzt.
>	Die Allbau-Gruppe wird für die Geschäftsjahre 2016 bis 2018 einmalige Sonderausschüttungen vornehmen und damit die
     Stadt Essen als Hauptaktionärin im Rahmen der Haushaltskonsolidierung unterstützen.
>	Allbau fördert Gesellschaft, Kunst, Kultur, Sport und Integration über Personaleinsatz, Geld und Projekte.

Die strategische Orientierung der Allbau-Gruppe und das regelmäßige Überprüfen der eigenen Positionierung sichern
nachhaltig den unternehmerischen Erfolg. Die gewählten Strategien vereinen ökologische, gesellschaftlich-soziale und
ökonomische Ziele zu einem nachhaltigen stabilen und ausgewogenen Geschäftsmodell, verbunden mit einer hohen
­Akzeptanz.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Branchenbezogene Rahmenbedingungen – der Immobilienmarkt in Essen
Seit 2011 gehört Essen wieder zu den wachsenden Städten. Allein zwischen 2013 und 2015 erhöhte sich die Bevölkerung um
1,8 Prozent auf rund 577.000 Einwohner. Für den Zeitraum von 2014 bis 2030 gehen die Prognosen von einem Plus von 3,4 Pro-
zent aus. Ein Wachstum von 4,4 Prozent sieht das Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalen von 2014 bis 2040 auch bei
der Anzahl der Haushalte.

Der Wohnungsleerstand sank auch aufgrund steigender Haushaltszahlen in den vergangenen Jahren von 4 Prozent (2010)
auf 3,4 Prozent (2014). Mit einer marktbedingten Leerstandsquote von 1,3 Prozent zum 31.12.2016 liegt die A
                                                                                                          ­ llbau AG weiterhin
deutlich unter diesem Vergleichswert und konnte gegenüber Vorjahren sogar noch von der hohen Nachfrage auf dem
Wohnungsmarkt profitieren.

Der Wohnungsmarkt in Essen kann als ausgeglichen bezeichnet werden. Dennoch sieht die von der Stadt beauftragte
„Wohnungsnachfrageanalyse Essen 2020+“ bis 2025 in der gesamten Stadt ein Flächendefizit für den Geschosswohnungsbau.
Die Angebotsmieten in Essen lagen 2015 im Median aller Marktsegmente bei 6,17 €/qm und damit 2,5 Prozent höher als im
Vorjahr. Damit lag die Stadt unter dem Durchschnitt Nordrhein-Westfalens von 6,38 €/qm. Die Nachfrage konzentrierte sich
vor allem auf hochwertige Angebote.

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