Börsen-Bost Jahresausblick 2020 - Opti & Pessi - Dr. Bost & Compagnon

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Börsen-Bost Jahresausblick 2020 - Opti & Pessi - Dr. Bost & Compagnon
Börsen-Bost Jahresausblick 2020
                                    - Opti & Pessi -
                Bleiben Sie auf dem Laufenden mit der Börsen-Bost Jahresausblick 2020.
                                          13. Januar 2020

        Ab sofort nehmen wir Anmeldungen für unseren Vortrag Jahresausblick 2020 entgegen.
Diese können Sie telefonisch unter der Nummer: 08654/772036 oder über unsere Homepage vornehmen.
      Die Termine 6. Februar und 17. März haben wir exklusiv für unsere Abonnenten reserviert.

       KURSENTWICKLUNG INDIZES POWERED BY GUIDANTS

                                              AKTUELLES

Einige Aktienmärkte haben im neuen Jahr bereits neue Höchststände erreicht und somit ihren
Aufwärtstrend fortgesetzt. Fast alle Märkte sind aus technischer Sicht inzwischen massiv überkauft.
Nachdem viele Anleger aufgrund der politischen Querelen im vergangenen Jahr sehr vorsichtig agiert
haben und entsprechend liquide Mittel freigehalten haben, drängen diese nun nach den
Entspannungssignalen zu Jahresbeginn in den Markt. Wie nachhaltig dies sein wird, ist aktuell schwer
abzuschätzen. Die Stimmungsindikatoren geben inzwischen Verkaufssignale und fundamental sind viele
Märkte nicht mehr billig, US Aktien gelten als überteuert. Es würde daher nicht überraschen, wenn es in
den nächsten sechs Wochen zu einer Korrektur käme, welche allerdings moderat ausfallen dürfte. Wir
empfehlen daher auf dem aktuellen Niveau keine Liquidität abzubauen, ganz im Gegenteil man sollte die
bestehenden Anlagen relativ eng absichern. Für den Fall einer Korrektur sollte die Liquidität auf Basis der
Absicherung um 10 % erhöht werden, dies gilt sowohl für den US-Aktienmarkt als auch für den deutschen
Aktienmarkt.
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Zur aktuellen Wirtschaftslage gilt es zu beachten, dass sich die Konjunktur in den nächsten Monaten
voraussichtlich stabilisieren wird, mit einem nachhaltigen Aufschwung ist allerdings nicht zu rechnen.
Somit dürften den Notenbanken an ihrem billigen Geld festhalten, gegenüber dem Aktienmarkt also die
Anlagealternativen fehlen.

Auch im neuen Jahr muss trotz Wahljahr mit politischen Turbulenzen gerechnet werden, diese können
dann ohne weiteres deutlichere Korrekturen auslösen. Es empfiehlt sich somit unverändert auf
niedrigerem Niveau auch stärkere Absicherungen ins Auge zu fassen. Wie schnell Korrekturen auftreten
können erlebten die Anleger zuletzt bei der Varta-Aktie. Diese stieg zunächst wie an einer Fahnenstange
nach oben um dann in Sekunden mehr als 20 % zu verlieren.

                      AUS TECHNISCHER SICHT INTERESSANTE WERTE

SAP; Infineon; Henkel; Continental; FMC; VW; BMW; Porsche; Ferrari; CS; Eckert; Healthiness; Qiagen;
Fresenius; Draegerwerk; Basilea; Ypsomed; Georg Fischer; Swatch; Cofina; Altri; Amadeus; FACC; AMS;
AT&S; Lundin; Alamos; B2; Pure; First Mining; Victoria Gold; B2; SSR; Kirkland; Great Panther;
McEwen; Minco S.; BearCreek; New Gold; Marathon; Novagold; Dundee; Equinox; Pan America;
Newmont; All For One; NIO; Cyberark; ZAI Lab; Nutanix; Adesso; Energiekontor; Vertex; Norton Life;
Soitec; Nexus; Meituan; Byd Elec.; PCCW; Sunny O.; Minth; Geely; Great Wall; Mau W.; YuTeng; 3D-
Systems; Netease; Excellon; Align

                                     STOPP-LOSS SETZEN BEI

BASF; Siemens; Salzgitter; Wacker; Thyssen; Fiat; Varta; Danone; Peugeot; H&M; Nestle; AFG; Bobst;
Voest; Verbund; Huya; FIT; Klöckner; Navigator; Amyris

                                             EINLEITUNG

Wieder ist ein Jahr vergangen und Herr Real hat seine Vermögensübersicht erhalten. Er stellt zufrieden
fest, dass er mit einer zweistelligen Rendite den Verlust des Vorjahres wieder wettmachen konnte. Mit
diesem Ziel war er ins letzte Jahr gestartet - Ziel erreicht. Von einem guten Ergebnis war er aufgrund der
zu beobachtenden Entwicklung an den Kapitalmärkten ausgegangen. Im laufenden Jahr hat er aber nicht
selten an die warnenden Worte seines Freundes Pessi gedacht, ist die Weltwirtschaft doch nur knapp an
einer Eskalation des Handelskrieges vorbeigeschrammt. Immer wieder hat er seinen Berater kontaktiert,
ob man nicht doch die Liquidität höher ansetzen soll, schienen die geopolitischen Risiken doch fast
untragbar zu werden. Am Ende des Jahres kann er nun allerdings feststellen, dass es richtig gewesen war,
an den gut diversifizierten Kapitalanlagen festzuhalten, führten die damit verbundenen Risiken doch wie
erwartet auch zu einem deutlichen Anstieg des Goldpreises, welcher auf Euro-Basis um 14 % zulegte. Nach
dem ständigen auf und ab und der enormen Unsicherheit, welche das letzte Jahr begleitet hatte, begann
auch das neue Jahr schon wieder mit Turbulenzen und neuerlicher Verunsicherung. Die USA töteten
willkürlich einen hohen General des Irans, welche auf Friedensmissionen in den Irak gereist war um die
Spannungen mit Saudi-Arabien abzubauen. Die Antwort des Irans fiel zumindest zunächst äußerst
moderat aus und wurde sogar vorab angekündigt, so dass der Raketenangriff auf Militärbasen der USA im
Irak keine Menschenleben kostete. Aus Angst vor einem amerikanischen Gegenangriff schoss der Iran
dann allerdings ein ukrainisches Flugzeug mit über 100 Passagieren ab, ein Desaster!

So zufrieden wie Real auch mit dem Ergebnis des abgelaufenen Jahres ist, so sehr hat ihn dieses Ereignis
erneut verunsichert. Er will daher nicht nur wissen, wie es seinen beiden Freunden im abgelaufenen Jahr
gegangen ist, ihn interessiert auch was sie von dieser Entwicklung halten und wie sie sich im neuen Jahr
positionieren werden. Er beschließt sie wie jedes Jahr zu besuchen. Dies ist ja sowieso eine äußerst
angenehme Routine geworden mit Ihnen zu Jahresbeginn etwas zu plaudern und sich damit vielleicht
einen etwas besseren Überblick über die Entwicklung zu verschaffen, die das neue Jahr bringen könnte.
Auch dieses Mal sollten ihre Meinungen dazu beitragen, die richtige Anlagestruktur zu finden. Einen
entscheidenden Einfluss wird sicher auch erneut sein Anlageberater haben, doch ein wenig Eigeninitiative
hat noch nie geschadet. Real will wie immer mit einem Besuch bei seinem Freund Pessi beginnen.
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PESSI

Als Real zu seinem Freund Pessi kommt, weiß dieser sofort mit welcher Absicht ihm Real auch dieses Jahr
im Januar einen Besuch abstattet. Ja er hat sogar auf ihn gewartet, glaubt er doch seinem Freund die
schwierige Lage an den Kapitalmärkten erklären zu müssen. Zunächst plaudert man aber über das eine
oder andere Private, doch dann kann sich Pessi nicht mehr zurückhalten und brettert los.

„Ja mein lieber Real, ich hoffe du hattest ein ähnlich erfolgreiches Jahr mit deinen Kapitalanlagen wie ich.
Überrascht hat mich lediglich, dass die Aktienmärkte auch in diesem Umfeld deutlich steigen konnten.
Wie du aber wahrscheinlich weißt, konntest du mit meinem Rat deren Rendite sogar übertreffen und das
ohne Strapazieren deines Nervenkostüm.

                                      Quelle Grafik: T-Online.de

Dieses ständige Hickhack im Handelskrieg, die sich abschwächende Konjunktur weltweit, die
zunehmenden Protestaktionen weltweit, Bankenpleiten in Europa und Asien, ein bis heute nicht wirklich
gelöster Brexit, zwei Clowns (Grafik oben), welche die Welt in Atem halten, die immer stärker werdende
finanzielle Repression und die nicht mehr aufhörenden Manipulationen hin zur Planwirtschaft, nein all
das hätte jederzeit an den Aktienmärkten auch zu einem Crash führen können und darauf konnte ich
verzichten. Ich empfahl dir Gold und Minenaktien und zur Stabilisierung inflationsgeschützte deutsche
Staatsanleihen. Wie du sicherlich weißt, hast du mit keiner meiner Empfehlungen Geld verloren, die
Anleihen haben zwar die Gesamtrendite gedrückt, doch dies war mir die Stabilisierung allemal wert, dafür
brachten Gold und die Minenaktien zweistellige Renditen, die Minenindizes legten über 30 % zu.
Natürlich kannst du mir nun sagen, dass sich auch die Aktienmärkte gut entwickelt haben. Dies ist sicher
richtig, doch in meinen Augen waren die Risiken, welche der Anleger dabei hatte, wesentlich größer. Im
Gegensatz zum Vorjahr, als man in fast allen Bereichen auf der Verliererseite war, konnte man in diesem
Jahr in fast allen Bereichen Gewinne erzielen. Wenn ich nun die Medien verfolge, so kennt die
Begeisterung der Analysten für Aktien keine Grenzen mehr, die Prognosen für den deutschen Aktienindex
gehen bis 17.000 Punkte und die geopolitischen Risiken werden gerade einmal am Rande erwähnt.
Erinnerst du dich an die Situation vor zwei Jahren, auch damals verbreitete man Optimismus pur, am
Ende standen nichts als Verluste. Lass dich nur nicht von der guten Aktienentwicklung des letzten Jahres
blenden! Schon gar nicht von der guten Entwicklung der Indizes, die breiten Märkte haben vielfach viel
schlechter abgeschnitten. Gleichgewichtete Indizes wie der Value-Line-Composite verzeichnet auf 2-
Jahresbasis sogar einen Verlust. So waren zum Beispiel Microsoft und Apple alleine schon für 20 % der
Gewinne im Standard & Poor‘s 500 verantwortlich. Wenige Werte, besonders durch Aktienrückkäufe
stimuliert, zogen die Märkte nach oben und wurden von dem aus wirtschaftlicher Sicht völlig falschen
Anlegerverhalten (ETFs) auch noch zusätzlich unterstützt. Das Schlimmste dabei ist, dass viele
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Unternehmen die Aktienrückkäufe auch noch auf Pump finanzieren. Dies erhöht zwar den Gewinn pro
Aktie, was neben den Rückkäufen selbst die Kurse treibt und die Manager noch reicher macht. Gleichzeitig
schadet es dem Unternehmen aber, fehlen doch die Investitionen in neue Maschinen oder Ausbildung etc..
Es handelt sich also nicht um produktive Investitionen, für welche eine Kreditaufnahme gerechtfertigt
wäre. Es ist somit wenig verwunderlich, dass die tatsächlichen Gewinne im abgelaufenen Jahr bei den US-
Unternehmen sogar rückläufig waren und dies spiegelt sich auch in einem sich verlangsamten Wachstum
der Wirtschaft wider. Der starke Anstieg der Aktienindizes ist also primär auf eine Ausweitung des Kurs-
Gewinn-Verhältnis zurückzuführen. Das KGV stieg von 14 auf 19 und trug somit zu 92 % zum Anstieg des
Index bei. Es gibt hier verschiedene Messmethoden, doch alle Methoden lassen eine deutliche
Überbewertung des Aktienmarktes erkennen. 77 % der CFO´s erachten den Aktienmarkt als überbewertet,
was sie allerdings nicht davon zurückhält Aktienrückkäufe in Rekordhöhe anzuordnen
(Selbstbereicherung). Nachdem auch im neuen Jahr sicherlich nicht mit einem konjunkturellen Boom zu
rechnen ist, ist auch keine Entspannung bei der Bewertung zu erwarten. Ganz im Gegenteil, der
Gewinnsteigerungseffekt der Trumpschen Steuerreform wird weiter rückläufig sein und steigende
Lohnstückkosten werden bei diesem angespannten Arbeitsmarkt die Unternehmensgewinne zusätzlich
belasten.

                                 Quelle Grafik: Ned Davis Research

Ich habe dir letztes Jahr schon die Entwicklung bei den Einkaufsmanagerindizes gezeigt (ISM Grafik),
welche die Verlangsamung des Aufschwungs klar erkennen ließ. Schaust du dir die aktuelle Situation an,
so hat sich die Lage weiter verschlechtert. Die US-Industrie befindet sich in einer Auftragsflaute und hat
im November erneut weniger Aufträge eingefahren und wie du an ISM-Index erkennen kannst, ist diese
auf den tiefsten Wert seit Juni 2009 gefallen. In diesem Zusammenhang ist besonders prägnant die
Entwicklung des Baltic-Dry-Transportindex, welcher nach einem Zwischenanstieg wieder deutlich
eingebrochen ist. Der Anstieg war den Vorwärtskäufen zu verdanken, welche die US-Unternehmen im
Vorfeld der anstehenden Zollanhebungen getätigt haben. Man hat die Lager bis zum Obersten gefüllt,
welche nun erst wieder abgebaut werden müssen.

Auch in anderen Ländern sieht es nicht besser aus, die südkoreanischen Exporte sind zum Beispiel um 14
% eingebrochen und diese korrelieren sehr stark mit der Entwicklung des Welthandels. Besonders negativ
ist die Entwicklung der gewerblichen Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone, insbesondere in
Deutschland, dieser notiert inzwischen bei 43,7 Zähler. Auch das Welthandelsbarometer der WTO deutet
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darauf hin, dass das Wachstum der Weltwirtschaft sich weiter abschwächen wird. Dies ist wohl mehr als
verständlich, wenn man an die amerikanische Außenhandelspolitik denkt. Wir befinden uns zwar im
Wahljahr, dies mag dazu führen, dass Präsident Trump nicht ganz so wild um sich schlägt, die
Verunsicherung wird damit aber nicht ausgeräumt. Für die meisten Investoren dürfte diese anhalten, bis
die Wahl entschieden ist. Sollte Trump erneut gewählt werden, gehen die meisten Investoren davon aus,
dass Sanktionen, Handelskrieg, Verbote, Lügen etc. auch in Zukunft zum Alltag gehören werden und
jegliche Planungssicherheit verloren geht. Du hast vielleicht gehört, dass die Deutschen Trump für viel
gefährlicher halten als Kim, Putin oder Xi; 41 % wählten Trump und nur 17 % entschieden sich für den
Diktator aus Nordkorea. Viele Investoren werden auch abwarten, in welcher Form Trump im laufenden
Jahr politische Erfolge herbeiführen will, zum Beispiel durch einen kleinen Handelskrieg mit der EU und
einem abschließenden „tollen“ Deal. Wo wird er weitere Unruhe stiften in Form von angezettelten
Protesten, welche ihm politischen Nutzen bringen könnten oder wo kann er die militärische Übermacht
der USA in Szene setzen ohne amerikanisches Leben zu gefährden. Für die Kapitalanleger bedeutet dies,
dass seitens der Investoren auch in diesem Jahr mit Zurückhaltung zu rechnen ist und damit im besten
Fall eine vorläufige Stabilisierung zu erwarten ist. Da ein derartiger Präsident vom Ausland allerdings
nicht gewünscht ist, stellt sich darüber hinaus die Frage, werden ausländische Mächte Maßnahmen
ergreifen um die Wiederwahl möglichst zu verhindern? Auch hier gibt es sicherlich unterschiedliche
Lösungsansätze. Bedenke alleine, was ein Selbstmordattentäter in New York anrichten könnte und wie
dies, sollte er iranischer Herkunft sein, auf die Wähler wirken würde. Fakt ist bereits jetzt, dass der Tod
des iranischen Generals zum strategischen Desaster für Trump wird, treibt er den Irak doch in die Arme
des Iran, ganz nach dem Motto Einigkeit im Kampf gegen die USA.

             Quelle Grafiken: IIF; Housington Investment Management; Barron's

Doch wenn dies alles dir noch nicht reicht, dann erinnere ich dich an die Schuldenorgie, welche derzeit
weltweit stattfindet. Im Juni 2019 wies der globale Schuldenmonitor bereits eine Schuldenlast von über
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250.000 Milliarden Dollar auf (Grafik 1/3) und der IIF sieht uns auf dem besten Weg schon in Kürze die
260.000 Milliarden Dollar Grenze zu überschreiten. In diesem Zusammenhang erinnerst du dich
vielleicht an die Grafik (Grafik 2/3), welche ich dir letztes Jahr bereits gezeigt habe und welche belegt,
dass die Wirkung der Neuverschuldung immer geringer wird. Bald werden neue Schulden überhaupt
keinen Beitrag zum Wachstum mehr leisten können. Wir haben auch bereits darüber gesprochen, dass die
Qualität der Schulden immer schlechter wird und dass daher der Zins überhaupt nicht mehr stärker
ansteigen darf ohne dass die Gefahr einer Schuldenkrise gegeben ist, dass aber auch jede normale
Rezession bereits vermieden werden muss, um eine Herabstufung dieser Unternehmensanleihen zu
verhindern, würde dies doch voraussichtlich eine Finanzkrise auslösen. Ich sage dir, wenn ich alle diese
Daten immer wieder recherchiere, habe ich das Gefühl, ich sitze auf einer Bombe und die Lunte brennt
schon. Dieses Gefühl scheinen übrigens auch einige Notenbanken zu haben, setzten sie doch ihre enormen
Goldaufkäufe auch in 2019 fort. Bereits 2018 kauften die Zentralbanken mehr als 550 t Gold, Ende des 3.
Quartals 2019 lag man im Jahresvergleich bereits 12 % höher. Du siehst nicht nur ich kaufe Gold, sondern
ich habe inzwischen erfahrene und mächtige Mitstreiter. Wenn wir schon gerade über das Thema Gold
sprechen, möchte ich dich auch darauf aufmerksam machen, dass physisches Gold seit dem Jahre 2000
eine Rendite von 9 % p.A. brachte, im Vergleich dazu brachte der Dow Jones 140 %. Auch die Bank der
Zentralbanken, die BIZ, betrachtet die extrem lockere Geldpolitik und ihre Auswirkungen auf die
Finanzmärkte mit immer größerer Sorge. Die Bundesbank befürchtet Finanzstabilitätsrisiken und die
Ratingagentur Moody´s hat den Ausblick für deutsche Banken herabgesetzt. Ich denke es brodelt an allen
Ecken und Enden und dies erkennen auch die Reichen. Der Big Money Indikator der Wirtschaftszeitung
Barrons lässt erkennen, dass die großen Gelder sich vom Aktienmarkt verabschieden (Grafik 3/3).

Ihnen allen dürfte bewusst sein, dass in einer derart verwundbaren Welt es nicht viel braucht um eine
Krise auszulösen. Du brauchst mir auch nicht damit zu kommen, dass die Notenbanken in den letzten
Jahren noch immer die Märkte gerettet haben. Auch ich habe inzwischen von MMT gehört und weiß, dass
die Notenbanken unbegrenzt Geld drucken können bis hin zum Helikoptergeld, was die letzte Form von
MMT wäre. Ich sage dir aber, auf dem Weg dorthin werden die Menschen längst das Vertrauen in die
gesamte Politik und erst recht in die Notenbankpolitik verloren haben und sie werden wissen, dass man
sie nach Möglichkeit enteignen wird und wenn du in der Geschichte nachliest, so wirst du erkennen, dass
der Staat in der Krise am liebsten auf den Immobilienbesitz zugreift. Wenn ich dann noch daran denke mit
welcher Arroganz und Überheblichkeit viele Politiker agieren und den normalen Menschen das Leben
schwer machen mit Überregulierung, Vorschriften und Verboten, da kann keine Freude aufkommen. Dies
gilt noch umso mehr, wenn ein Präsident in den USA aus Verbündeten Domestiken machen will.

Sorry, wenn ich nun etwas abgeschweift bin, es gibt leider immer mehr Entwicklungen, die ich als falsch
empfinde. Ein Beispiel dafür ist die Umweltpolitik, welche in der Vergangenheit sicherlich zu kurz
gekommen ist. Ich halte aber nichts davon, wenn eine Lobby die andere Lobby ablöst, wie dies im Moment
im Automobilsektor der Fall zu sein scheint und man in minderwertigen Studien Äpfel mit Birnen
vergleicht um das Elektroauto schmackhaft zu machen. Es ist nicht das erste Mal, dass man weder auf die
Kosten - ich meine damit die Umweltkosten bei der Produktion – eingeht, geschweige denn ausreichende
Kenntnisse über die Endentsorgung besitzt. Vielleicht wären für die Umwelt andere Entwicklungsprozesse
wesentlich sinnvoller. Doch nun habe ich deine Zeit genug in Anspruch genommen.

Lieber Real, ich wollte dir mit meinen ganzen Überlegungen sicher keine Angst einjagen, man darf aber
auch nicht die Augen vor der Realität verschließen. Natürlich kannst du darauf hoffen, dass die Politiker
ihr Spiel noch etwas fortsetzen können, ich bin aber davon überzeugt, dass die Zeit begrenzt ist. Auch
wenn der Goldpreis zuletzt schon deutlich angezogen ist, es ist noch lange nicht das Ende der
Fahnenstange. Ich empfehle dir genau wie im Vorjahr die Positionen unverändert zu lassen. Im Vergleich
zum Goldpreis sind die Minenwerte noch immer spottbillig, viele befinden sich noch mehrere 100 % unter
ihrem Höchststand. Ich empfehle dir dieses Jahr aber unbedingt Silber beizumischen ist dies im Vergleich
zu Gold doch deutlich unterbewertet, es notiert im Vergleich zu Gold so tief wie seit 40 Jahren nicht mehr.
Egal welche Turbulenzen im neuen Jahr auf uns zukommen, du wirst, wenn du auf mich hörst, ruhiger
schlafen können.

Real verabschiedet sich doch leicht geschockt, er ist zwar gewohnt, dass sein Freund Pessi seinem Namen
Ehre macht, dennoch kann er ein Unwohlsein nicht unterdrücken. Die Vergangenheit hat aber gezeigt,
dass in der Regel nichts so heiß gegessen wird wie es gekocht wird und somit will er, bevor er in die
Depression verfällt, erst einmal seinen Freund Opti besuchen, hat dieser gewöhnlich doch eine ganz
andere Sichtweise.

                                                   OPTI

Sein Freund Opti begrüßt ihn wie immer herzlich: „Schön dich mal wieder zu sehen altes Haus, komm
herein, lass uns etwas trinken, dann lässt es sich leichter plaudern“, es dauert nicht lange und man
kommt, wen überrascht es, auf das Thema Finanzanlagen zu sprechen. Sein Freund meint: „Ja lieber Real,
wir haben im abgelaufenen Jahr wieder ein super Ergebnis erzielt. Nach dem Einbruch im letzten Jahr
hatte ich dies ja erwartet, ich muss aber zugeben, in diesem politischen Umfeld war es nicht einfach immer
optimistisch nach vorne zu blicken. Die völlig unkalkulierbare und protektionistische Politik der
amerikanischen Regierung hat auch im abgelaufenen Jahr wieder zu erheblicher Verunsicherung geführt
und der Konjunktur großen Schaden zugefügt. Zum Glück hat die US-Notenbank richtig darauf reagiert
und eine 180° Kehrtwende vollzogen. Ohne diese befürchte ich, wäre das abgelaufene Jahr lange nicht so
gut verlaufen. Obwohl ich mit meiner konjunkturellen Einschätzung falsch lag, haben wir richtig schön
Geld verdient. Ich hatte dir die Devise mitgegeben, dass jede Korrektur eine Kaufgelegenheit ist und dass
du auch Minenaktien in dein Depot mit beimischen solltest. Beides ist voll aufgegangen und du konntest
den Ertrag überproportional steigern. Du siehst also, die ewigen Schwarzmaler lagen wieder einmal falsch.
Letztendlich hängt es immer davon ab, ob die Notenbanken genug Liquidität zur Verfügung stellen.
Eigentlich ist das Ganze eine Milchmädchenrechnung: Fließt mehr Liquidität an den Kapitalmarkt als
benötigt wird, muss diese angelegt werden und die Aktienkurse steigen. Stellt die Notenbank hingegen zu
wenig Liquidität zur Verfügung oder entzieht sich der Markt sogar Liquidität wie im letzten Jahr, dann
rumpelt es. Jetzt willst du sicher wissen, ob wir auch im neuen Jahr an unserer Strategie festhalten sollen.

Ich denke ja. Das abgelaufene Jahr hat uns gezeigt, dass wir die Notenbanken voll und ganz auf unserer
Seite haben. Weder rückläufige Gewinne bei den Unternehmen noch eine sich abschwächende Konjunktur
konnten die Aktienmärkte bremsen. Nicht einmal die unorthodoxe Politik eines Präsident Trump hat
ihnen geschadet. Dabei gilt es natürlich zu beachten, dass er selbst ein großes Interesse daran hat, dass die
Aktienmärkte steigen. Entsprechend hat er sehr geschickt sein Potenzial an Sanktionen und Drohungen
ausgereizt um dann, wenn die Aktienmärkte abzudriften drohten wieder einzulenken oder einen Deal in
Aussicht zu stellen. Es hat mich zwar etwas überrascht, wie brav die Anleger dieser Politik folgten, doch
sein Einfluss auf die Wall Street scheint enorm zu sein. Nun haben wir Wahljahr. Trump wird somit erst
recht daran interessiert sein, dass die Aktienmärkte ihren Anstieg fortsetzen. Kleinere
Zwischenkorrekturen gehören genauso dazu, wie dass beim Hobeln Späne fallen. Wichtig für uns ist, dass
die monetären Börsenampeln unverändert auf Grün stehen. Hier hat Notenbankpräsident Powell seine
Lektion gelernt, wie wir gerade in den letzten Wochen erlebten. Inzwischen werden nicht nur jeden Monat
60 Milliarden Dollar sogenanntes Non-QE4 Geld den Märkten zufließen, nein, wenn es
Liquiditätsengpässe gibt werden auch mal schnell 500 Milliarden Dollar unbürokratisch zur Verfügung
gestellt. Übrigens, das Non-QE4 ist bereits größer als QE2 bzw. QE3 und liegt nur wenig unter QE1. Einige
Analysten rechnen schon im laufenden Jahr mit einer neuen Rekordausweitung der Notenbankbilanz. Für
die Aktienmärkte ist dies in einem konjunkturellen Umfeld, welches nur noch ein geringes Wachstum
aufweisen dürfte, besonders positiv, wird diese Liquidität doch nicht für wirtschaftliche Investitionen
eingesetzt. Die Rentabilität an den Anleihemärkten ist darüber hinaus dürftig, sie stellt keine Konkurrenz
mehr dar.

Die Angst vor politischen Querelen hat in den letzten Wochen deutlich abgenommen, Präsident Trump
sendet versöhnliche Töne aus und stellt eine Einigung im Handelskrieg in Aussicht. Vorerst sollen keine
Zollanhebungen kommen, stattdessen werden im jetzt anstehenden ersten Deal die Septembertarife sogar
halbiert auf 7,5 %. Beruhigung an der Handelsfront, Beruhigung gegenüber dem Iran, Beruhigung beim
Brexit, das alles wird die Anleger ermutigen in den Aktienmarkt einzusteigen, erst recht diejenigen, welche
im abgelaufenen Jahr zu vorsichtig waren.

Weltweit kam es inzwischen zu einer monetären Lockerung, 80 % der Notenbanken haben die Zinsen
gesenkt und stehen Gewehr bei Fuß, weitere Unterstützung zu gewährleisten. Der ehemalige
Notenbankchef Bernanke empfiehlt sogar im Falle einer weiteren Abschwächung in Amerika negative
Zinsen einzuführen bzw. den Aufkauf von Aktien seitens der Notenbank.

Umfragen (zum Beispiel IFO) haben ergeben, dass die Unternehmer wieder optimistischer werden und
einige Wirtschaftsindikatoren haben bereits gedreht, sodass im laufenden Jahr mit einem stabilen
Wachstum gerechnet werden kann. Die Weltbank geht zwar in China nur noch von einem Wachstum von
5,9 % aus, der Wachstumsbeitrag ist dann aber ähnlich hoch wie im abgelaufenen Jahr. Die von der
chinesischen Regierung beschlossenen Steuererleichterungen in Höhe von ca. 300 Milliarden Dollar
werden sich erst im neuen Jahr voll auswirken. Dies gilt ebenso für die deutlich gesenkten Import- und
Exportzölle für Ausländer ex USA. Ostasien soll mit 4,9 % wachsen und die USA mit 1,8 %. Lediglich in
Europa wird das Wachstum erneut enttäuschen mit geschätztem 1 %. Die Unternehmensgewinne in China
haben bereits gedreht, waren sie im Oktober noch um 9 % gefallen so stiegen sie im November bereits um
fast 6 % wieder an. Auch in den USA erwarten die Analysten wieder bessere Gewinnzahlen. Du solltest
auch grundsätzlich ins Kalkül ziehen, dass die Investitionsbereitschaft aufgrund der Unsicherheiten zwar
moderat bleibt, dass sie aber zunehmen wird, ist doch in vielen Bereichen Ersatzbedarf gegeben.

Steigende Gewinne, ein moderates Wirtschaftswachstum und weit geöffnete Geldschleusen sind für die
Aktienmärkte eigentlich ein sogenanntes Goldielok-Szenario. Es herrscht Anlagenotstand. Mir scheint der
Optimismus unter den Analysten voll gerechtfertigt, ein DAX von 17.000 Punkten ohne weiteres
erreichbar. Nachdem die US-Notenbank ihre Lektion gelernt hat, gehen viele Analysten davon aus, dass
sie bei Bedarf auch im neuen Jahr weitere Zinssenkungen vornehmen wird und dass im neuen Jahr die
drei großen Notenbanken wenigstens 100 Milliarden $ pro Monat an Liquidität zuschießen - Geld, das
angelegt werden muss. Nach meiner Einschätzung werden ähnlich wie im abgelaufenen Jahr alle Bereiche
davon profitieren, du kannst also auch dein Gold und deine Minenaktien behalten. Zusätzlich zu diesem
Geld wird auch immer wieder Liquidität am Anleihemarkt frei, welches Versicherungen und
Pensionskassen rentabel anlegen müssen. Ich vermute, dass ein großer Teil davon somit auch an den
Aktienmarkt fließen wird. Und bitte unterschätze nicht wie sehr starke Trends die Anleger anziehen, in der
Befürchtung etwas zu verpassen.

Die vielleicht wichtigste Komponente solltest du auch nicht vergessen, die Aktienrückkäufe. Ich sehe
keinen Grund, warum die geldgierigen US-Unternehmer im neuen Jahr zurückhaltender werden sollten,
ganz im Gegenteil ihr Vorbild macht Schule. Sowohl in Europa als auch in Japan steigt die Bereitschaft für
Aktienrückkäufe deutlich an. Es könnte daher sinnvoll sein, vielleicht ein Schwerpunkt auf die letzteren
Märkte zu legen, zumal deren Bewertung noch fair und auch noch günstiger sind als die der US-Aktien.
Bitte beachte auch den Hongkonger Markt, dieser ist so attraktiv bewertet wie selten zuvor, hat hier die
anhaltende Demonstrationsbewegung doch die großen Anleger massiv verschreckt. Diese sind inzwischen
extrem untergewichtet im Markt und haben bei Beruhigung der Lage einen entsprechenden
Eindeckungsbedarf. Ich wünsch dir schon jetzt viel Erfolg bei deinen Investitionen.

Obwohl er es bereits vermutet hatte, fühlt sich Real nach dem Gespräch nun doch erleichtert, hat ihm Opti
doch wieder einmal bestätigt, dass jede Medaille zwei Seiten hat.
HINWEIS:

Der hier verwendete Prognoseansatz basiert ausschließlich auf Verfahren der Technischen Analyse. Der
kurzfristige Ausblick zeigt aus heutiger Sicht die mögliche Richtung der kurzfristigen Trends (mehrere
Wochen), der mittelfristige Ausblick die mögliche Richtung der mittelfristigen Trends (mehrere Monate)
an.

IMPRESSUM:

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