BRIEFING DEZ 2020 - Initiative Lieferkettengesetz

Die Seite wird erstellt Horst-Adolf Sauter
 
WEITER LESEN
BRIEFING DEZ 2020 - Initiative Lieferkettengesetz
BRIEFING                                    DEZ 2020

    VON BANANEN BIS BAUXIT:
    WARUM WIR EIN LIEFERKETTEN-
    GESETZ BRAUCHEN.
    DREI AKTUELLE BEISPIELE, WIE DEUTSCHE
    UNTERNEHMEN IM AUSLAND
    MENSCHENRECHTE UND
    UMWELTSCHUTZ MISSACHTEN

Eine Veröffentlichung der
Initiative Lieferkettengesetz
BRIEFING DEZ 2020 - Initiative Lieferkettengesetz
2                                                                                     Briefing Dezember 2020

EINLEITUNG
Immer wieder nehmen deutsche Unternehmen bei ihren       finanziert – obwohl diese die Lebensgrundlagen der
globalen Geschäften Menschenrechtsverletzungen und       Menschen vor Ort zerstört. Und es ist notwendig, weil
Umweltzerstörung in Kauf. Bislang müssen sie dafür       das deutsche Unternehmen HeidelbergCement ein Ze-
keine Konsequenzen fürchten. Mit einem Lieferketten-     mentwerk auf Java plant – obwohl dieses das dortige
gesetz könnte sich das ändern: Ein solches Gesetz wür-   Ökosystem bedroht.
de Unternehmen dazu verpflichten, in ihrer gesamten
Wertschöpfungskette Sorgfalt walten zu lassen: Sie       Doch während die Betroffenen in Ecuador, in Guinea,
müssten Risiken für Umwelt und Menschenrechte ana-       und auf Java unter deutschen Unternehmen leiden, ver-
lysieren, wirksame Maßnahmen ergreifen und darüber       suchen hierzulande die Wirtschaftsverbände, ein wirk-
berichten. Betroffene von Menschenrechtsverletzungen     sames Lieferkettengesetz zu verhindern. Ihr massiver
oder Umweltzerstörung hätten einen besseren Zugang       Druck auf Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und
zu deutschen Gerichten.                                  Bundeskanzlerin Angela Merkel behindert bislang eine
                                                         Einigung auf Eckpunkte für ein Lieferkettengesetz, das
Die Debatte um ein solches Lieferkettengesetz in         Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung
Deutschland drehte sich                                                             effektiv verhindern könn-
zuletzt um Dinge wie: Ab                                                            te.1 Der „Wirtschaftsrat der
welcher Größe sollten            Während Menschen in                                CDU“ forderte auf seiner
Unternehmen vom Gesetz
betroffen sein? Sollte die
                                 Ecuador, in Guinea oder                            Jahrespressekonferenz am
                                                                                    10. November 2020 sogar,
zivilrechtliche Haftung ge-      auf Java unter deutschen                           aufgrund der Corona-Krise
strichen und das Gesetz                                                             den Koalitionsvertrag in
damit zahnlos gemacht wer-       Unternehmen leiden,                                Teilen außer Kraft zu set-
den? In den Hintergrund ge-                                                         zen und das Lieferketten-
rät dabei die Frage: Warum
                                 versuchen Wirtschafts-                             gesetz zu „stoppen“.2
ist ein Lieferkettengesetz so    verbände, ein Lieferket-
dringend notwendig?                                                                   Dabei finden Menschen-
                                 tengesetz zu verhindern.                             rechtsverletzungen und
Das vorliegende Briefing                                                              Umweltzerstörungen in
widmet sich dieser Frage.                                                             den Lieferketten deutscher
Es stellt drei Fälle vor, bei denen deutsche Unter-      Unternehmen jetzt statt – und auch das zeigt das vor-
nehmen an Umweltzerstörung und Menschenrechts-           liegende Briefing: Die Corona-Krise hat vielerorts genau
verletzungen beteiligt sind. Es macht deutlich: Ein      die Probleme verschärft, zu deren Lösung das Lieferket-
Lieferkettengesetz ist notwendig, weil der deutsche      tengesetz einen maßgeblichen Beitrag leisten würde.
Discounter ALDI den Einkaufspreis für Bananen weiter     Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag ver-
senken möchte – obwohl die Arbeitsbedingungen im         einbart, gesetzgeberisch tätig zu werden, sollten sich
Bananenanbau schon jetzt katastrophal sind. Ein Lie-     deutsche Unternehmen nicht freiwillig um die Einhal-
ferkettengesetz ist notwendig, weil die deutsche Bank    tung ihrer Sorgfaltspflichten bemühen. Es ist höchste
ING DiBa in Guinea die Ausweitung einer Bauxit-Mine      Zeit, dass sie dieser Vereinbarung nachkommt.

                     Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
BRIEFING DEZ 2020 - Initiative Lieferkettengesetz
3                                                                                          Briefing Dezember 2020

WARUM WIR EIN LIEFERKETTENGESETZ
BRAUCHEN: DREI AKTUELLE BEISPIELE

1
     Wir brauchen jetzt ein Lieferkettengesetz, denn:
     DER DEUTSCHE DISCOUNTER ALDI MÖCHTE DEN EINKAUFSPREIS FÜR BANANEN AUS
     ECUADOR WEITER SENKEN, ANSTATT FÜR EXISTENZSICHERNDE LÖHNE ZU SORGEN.

Bananen gehören zu den beliebtesten Obstsorten in           immer einfach zu finden sind. Die Gesetzesverstöße
Deutschland: Mehr als 11 Kilo davon isst jede*r Deut-       bleiben in aller Regel ungeahndet durch den ecuadoria-
sche im Durchschnitt pro Jahr. Ein Großteil der hier ver-   nischen Staat, der dafür mehrfach von der ILO kritisiert
zehrten Bananen stammt aus Ecuador.3 Die Bedingun-          wurde. Im Rahmen der Corona-Krise wurden einstmals
gen, unter denen das Obst dort angebaut wird, sind oft      fortschrittliche Regelungen stark aufgeweicht.
katastrophal – und nun hat ALDI auch noch mitten in der
Corona-Krise angekündigt, den Lieferant*innen künf-         Anfang dieses Jahres haben zahlreiche große Einzelhan-
tig noch weniger für ihr Produkt bezahlen zu wollen:        delsunternehmen, darunter auch ALDI Nord und ALDI
Das deutsche Unternehmen plant, den Einkaufspreis           Süd, in einer freiwilligen Selbstverpflichtung erklärt, zu-
für eine Kiste Bananen für das Jahr 2021 von 12,41 Euro     künftig bei ihren Lieferant*innen für existenzsichernde
auf 11,33 Euro zu senken.4                                  Löhne sorgen zu wollen.7 Das erste Pilotprojekt dazu be-
                                                            trifft den Bananenanbau in Ecuador. Die aktuellen Be-
Dieser Ankündigung gehen Jahre des erbitterten Preis-       strebungen von ALDI, die Einkaufspreise zu senken, ste-
kampfs bei Bananen im gesamten Lebensmitteleinzel-          hen in einem krassen Gegensatz zu diesen Bemühungen.
handel voraus. Der Trend ist dabei eindeutig: Die Ein-
kaufspreise sinken immer weiter. Zwischen 2013 und          ALDI begründet die niedrigeren Einkaufspreise mit dem
2018 ist der EU-Einfuhrpreis für eine Kiste Bananen um      gefallenen Ölpreis und dem günstigeren Dollarwech-
etwa 20% gefallen.5 Dieser Preisdruck spiegelt sich         selkurs.8 Doch statt den finanziellen Spielraum in die
direkt vor Ort wider: Der                                                                   Zahlung existenzsichern-
Anteil der Anbauflächen                                                                     der Löhne zu investieren,
kleiner und mittlerer Pro-        Die Pläne von ALDI stehen                                 treibt ALDI den Preis-
duzent*innen bis 20 Hekt-
ar in Ecuador ist von 31,3%
                                  in krassem Gegensatz zur                                  kampf weiter voran. Die
                                                                                            ecuadorianische Gewerk-
in 2015 auf 20,5% in 2019         Selbstverpflichtung, für                                  schaft ASTAC fordert: „An-
gefallen – sie sind dem                                                                     statt die Ausbeutung von
Wettbewerb nicht mehr             existenzsichernde Löhne                                   Arbeitskräften weiter zu
gewachsen. Im aktuellen                                                                     verstärken, sollten Super-
Corona-Jahr scheint sich
                                  zu sorgen.                                                märkte und insbesondere
die Situation weiter zuge-                                                                  ALDI eine Einkaufspolitik
spitzt zu haben.6                                                                           umsetzen, welche einen
                                                            besseren Preis für jene Zulieferbetriebe zusichert, die Ar-
Noch gravierender: Massive Arbeits- und Menschen-           beitsrechte, insbesondere die Vereinigungsfreiheit und
rechtsverletzungen sind im Bananenanbau vielfach do-        den sozialen Dialog mit Arbeiter*innen fördern, um die
kumentiert, insbesondere in Ecuador, dem wichtigsten        Arbeitsbedingungen auf den Plantagen zu verbessern“.
Exportland für den deutschen Weltmarkt. So filmten
Arbeiter*innen mit ihren Handys, wie Flugzeuge ihre         Der Preisdruck geht natürlich nicht nur von ALDI aus.
Plantage mit hochgiftigen Pestiziden besprühen, wäh-        Erst vor wenigen Wochen warb der Discounter Netto
rend sie arbeiten. Die Basisgewerkschaft ASTAC hat in       mit neuen Tiefstpreisen von 67 Cent für ein Kilo Bana-
den vergangenen Jahren zahlreiche Fälle von Entlassun-      nen.9 Auch wenn es keinen unmittelbaren Zusammen-
gen von Gewerkschafter*innen bei Lieferant*innen von        hang zwischen Einkaufs- und Verkaufspreisen gibt,
Chiquita, Kaufland und Lidl aufgedeckt, wobei die Lie-      ist im Bananensektor eindeutig, dass der Wettbewerb
ferverbindungen in diesem intransparenten Markt nicht       auf Kosten der Arbeiter*innen geht. Die Bestrebungen

                      Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
BRIEFING DEZ 2020 - Initiative Lieferkettengesetz
4                                                                                     Briefing Dezember 2020

von ALDI sind gerade deshalb so dramatisch, da viele      kaufspreise, welche die Zahlung von existenzsichern-
Konkurrent*innen die Einkaufspreise von ALDI als Refe-    den Löhnen und Einkommen ermöglichen. Der starke
renz für die eigenen Preisverhandlungen heranziehen.10    Preisdruck internationaler Einzelhandelsunternehmen
Und anders als zum Beispiel Bekleidungsunternehmen        verringert den Spielraum für Lohnsteigerungen, für die
haben die großen Lebensmitteleinzelhandelsunter-          sich lokale Gewerkschaften vehement einsetzen. Aus
nehmen von der Corona-Krise finanziell profitiert. Die    niedrigen Löhnen folgen in vielen Fällen weitere Men-
Arbeiter*innen haben davon jedoch nichts.                 schenrechtsverletzungen wie exzessive Überstunden
                                                          oder Kinderarbeit, da die regulären Einkommen nicht
Ein wirksames Lieferkettengesetz würde dazu beitra-       zum Überleben reichen. Ein wirksames Lieferkettenge-
gen, dass ALDI den Beitrag der eigenen Einkaufsprak-      setz würde verhindern können, dass Einzelhandelsun-
tiken zu Menschenrechtsverletzungen analysieren und       ternehmen Dumpingpreise zahlen, welche die Zahlung
entsprechend anpassen müsste. Dazu zählen auch Ein-       existenzsichernder Löhne unmöglich machen.

Eine Arbeiterin in Ecuador verpackt Bananen für den Export in Kisten.

2
       Wir brauchen jetzt ein Lieferkettengesetz, denn:
       DIE DEUTSCHE BANK ING DIBA VERGIBT KREDITE ZUR AUSWEITUNG DES BAUXIT-AB-
       BAUS IN GUINEA, DER DIE LEBENSGRUNDLAGEN DER MENSCHEN VOR ORT ZERSTÖRT.

Aluminium ist bei uns allgegenwärtig – in Form von        ING-DiBa: Sie unterstützt den Ausbau der Sangaredi-
Getränkedosen, Verpackungen oder Auto-Karosserien.        Mine mit einem Millionenkredit.13
Wer Aluminium herstellen möchte, benötigt dazu Bau-
xit. Bauxitvorkommen gibt es unter anderem in Guinea.     Der Bergbaukonzern CBG plant, die Produktion der
Über 92 Prozent des nach Deutschland importierten         Mine bis 2022 von 13,5 auf 28,5 Millionen Tonnen im
Bauxits kommen aus dem westafrikanischen Land.11          Jahr zu verdoppeln.14 Ein Banken-Konsortium unter
In der dortigen Region Boké baut das Unternehmen          Federführung der Weltbanktochter IFC stellt dafür ins-
Compagnie de Bauxites Guinée (CBG) bereits seit 1973      gesamt einen 800-Millionen-Euro-Kredit bereit. Die
Bauxit ab.12 Doch der Abbau bringt massive Probleme       deutsche ING DiBa ist Teil dieses Konsortiums. Dabei
mit sich: Er führt zu Zwangsumsiedelungen der örtli-      erhält sie Unterstützung von der deutschen Bundesre-
chen Bevölkerung und zu einer Verschmutzung lokaler       gierung: Diese hat für den 293 Millionen Dollar hohen
Gewässer, die die Lebensgrundlage vieler Menschen         Beitrag der ING DiBa eine Garantie für „Ungebundene
zerstört. Trotzdem möchte CBG den Bauxit-Abbau aus-       Finanzkredite“ (UFK) übernommen.15 Die Bundesregie-
weiten. Möglich macht das die deutsche Direktbank         rung sichert auf diese Weise Kredite von in Deutsch-

                     Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
5                                                                                        Briefing Dezember 2020

land ansässigen Banken für Rohstoffvorhaben gegen          Das Projekt verstößt in dieser Form gegen internationale
wirtschaftliche und politische Ausfallrisiken ab. Durch    Menschenrechtsstandards. Durch die finanzielle Beteili-
Absicherung der Kredite trägt auch die Bundesregie-        gung an dem Projekt ist auch die deutsche ING DiBA für
rung eine Mitschuld, denn                                                               die Menschenrechtsverlet-
eine Voraussetzung jeder                                                                zungen mitverantwortlich.
UFK-Garantie ist eigentlich,      Durch die finanzielle                                 Denn obwohl die Weltbank
dass alle einschlägigen
internationalen Umwelt-,
                                  Beteiligung an dem                                    auf die hohen Risiken be-
                                                                                        züglich Umweltzerstörungen
Sozial- und Menschen-             Projekt ist die ING DiBA                              und Vertreibungen hinge-
rechtsstandards eingehal-                                                               wiesen hat – was besondere
ten werden.16 Dies hat sie        für die Menschenrechts-                               Vorsichtsmaßnahmen des
jedoch offenbar nicht in                                                                durchführenden Unterneh-
angemessener Weise vor-
                                  verletzungen                                          mens erforderlich macht –
ab geprüft.                       mitverantwortlich.                                    unterstützt die ING DiBa die
                                                                                        Ausweitung des Bauxit-Ab-
Die Auswirkungen des Bau-                                                               baus, ohne hinreichend auf
xit-Abbaus auf die lokale Bevölkerung sind jedoch gra-     Einhaltung von Menschenrechts-, Umwelt- und Sozial-
vierend: Gegen ihren Willen müssen viele Menschen          standards hinzuwirken.20 Dabei benennt die Bank selbst
ihre Dörfer verlassen. Der Bergbau zerstört ihre Lebens-   die Einhaltung solcher Standards als Kriterium für ihre
grundlage, denn er verschmutzt die örtlichen Gewäs-        Projektfinanzierung und hat sich selbst dazu verpflich-
ser oder trocknet sie aus. Viele Menschen leiden unter     tet, in ihrem gesamten Geschäftsbereich durch Umwelt-
Atemwegsbeschwerden durch den Staub, den der Berg-         leitlinien die biologische Vielfalt und die Gesundheit der
bau aufwirbelt. Bisher wurden die Betroffenen dafür        Umwelt während und nach Bergbauprojekten zu fördern
nicht angemessen von CBG entschädigt.17 Sie haben          und Menschenrechte zu respektieren.21
deswegen 2019 eine Beschwerde bei der Weltbank ein-
gereicht.18                                                Ein wirksames Lieferkettengesetz hätte dazu beitragen
                                                           können, diesen Fall zu verhindern: Es hätte die ING DiBa
Im März 2020 kam es für die Menschen vor Ort noch          dazu verpflichtet, vor der Kreditvergabe Risikoanalysen
schlimmer: Mitten in der Corona-Zeit wurden die Be-        zu möglichen Menschenrechtsverletzungen und Um-
wohner*innen des Dorfes Hamdallaye vom Bergbau-            weltzerstörungen durch die Erweiterung der Sangaredi-
Unternehmen zwangsweise in ein neu aufgebautes Dorf        Mine durchzuführen. Über das Ergebnis hätte die Bank
ohne Wasserzugang umgesiedelt. Die von der Weltbank        berichten müssen. Mit der Entscheidung für die Kredit-
unterstützte Mediation zwischen der Gemeinde und           vergabe hätte sie auch darstellen müssen, mit welchen
dem Bergbau-Konzern CBG hatte zu diesem Zeitpunkt          Maßnahmen sichergestellt werden soll, dass die Kredit-
noch gar nicht stattgefunden: Sie hatte sich unter ande-   vergabe nicht zu Menschenrechtsverletzungen beiträgt
rem wegen der COVID-19-Pandemie verzögert.19               und die Betroffenen angemessen entschädigt werden.

Direkt hinter dem alten Dorf Hamdallaye in Guinea entsteht eine Bahnstrecke für den Bauxit-Transport.

                      Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
6                                                                                         Briefing Dezember 2020

Zusätzlich hätte sie eine effektive Beschwerdemöglich-      Menschenrechtsverletzungen beigetragen haben.22 Da-
keit einrichten müssen, die für die betroffenen Dorfbe-     rüber hinaus zeigt der konkrete Fall der ING DiBa auch
wohner*innen auch tatsächlich sicher, barrierefrei und      den grundlegenden Reformbedarf der Außenwirtschafts-
in ihrer Sprache nutzbar ist.                               förderung auf, insbesondere bei dem Instrument der Un-
                                                            gebundenen Finanzkredite. Vertiefte Risikoprüfungen,
Mit einem Lieferkettengesetz müsste die Bundesregie-        eine Vorab-Veröffentlichung aller Projekte und Folgen-
rung grundsätzlich Unternehmen vorübergehend von            abschätzungen sowie ein unabhängiger Beschwerdeme-
der Außenwirtschaftsförderung ausschließen, die kei-        chanismus sind unabdingbar, um zu verhindern, dass
ne angemessenen Verfahren zur menschenrechtlichen           die Bundesregierung durch Außenwirtschaftsförderung
und umweltbezogenen Sorgfalt eingerichtet oder zu           selbst zu Menschenrechtsverletzungen beiträgt.

3
      Wir brauchen jetzt ein Lieferkettengesetz, denn:
      DIE PLÄNE VON HEIDELBERGCEMENT BEDROHEN DAS ÖKOSYSTEM DES
      KENDENG-GEBIRGES AUF JAVA.

HeidelbergCement ist einer der größten Zementherstel-       weltleitlinien die biologische Vielfalt und die Gesund-
ler der Welt. Seit Anfang der 2000er-Jahre ist das deut-    heit der Umwelt während und nach Bergbauprojekten
sche DAX-Unternehmen durch sein Tochterunternehmen          zu fördern.28 Doch im Fall des Kendeng-Gebirges ope-
PT Indocement auch in Indonesien aktiv.23 Dort plant das    riert das Unternehmen in direktem Widerspruch zu der
Unternehmen seit einigen Jahren eine Kalksteinmine und      eigenen Selbstverpflichtung: Schon 2017 kam eine un-
ein Zementwerk im Kendeng-Gebirge auf Zentral-Java.         abhängige Studie, beauftragt vom Präsidialamt sowie
Doch das Projekt gefährdet die Stabilität des Ökosys-       dem Umweltministerium Indonesiens zu dem Ergebnis,
tems der gesamten Region. Es bedroht die Wasserver-         dass Bergbau in der Region des Karstgebirges schwer-
sorgung und damit die Lebensgrundlage der vor Ort le-       wiegende negative Auswirkungen auf die lokalen Was-
benden Gemeinden.                                           serressourcen haben würde, die für den landwirtschaft-
                                                            lichen Lebensunterhalt und für Subsistenzwirtschaft
Das Kendeng-Gebirge auf Java ist eine Karstlandschaft.      genutzt werden.29 Außerdem würde Bergbau im Ken-
Das bedeutet: Es gibt zahllose ober- und unterirdische      deng-Gebirge schwerwiegende Auswirkungen auf die
Geländeformationen und Höhlen, die als wichtige Was-        biologische Vielfalt haben und die Lebensräume vieler
serspeicher fungieren und aus denen sich zahlreiche         Pflanzen- und Tierarten bedrohen, auch seltener und
Quellen speisen. Auf diese Weise versorgt das Karstge-      vom Aussterben bedrohter Arten.30
birge des Kendengs fast 8.000 Haushalte, 35.000 Men-
schen und eine landwirtschaftliche Fläche von 4.000         Mit einem angemessenen Verfahren zur Prüfung der
Hektar mit Wasser.24 Für die vor Ort lebenden indigenen     Einhaltung der Menschenrechte hätte das Zementun-
Samin hat das Gebirge außerdem einen hohen spirituel-       ternehmen die erheblichen Risiken aufdecken können,
len Wert. Seit 2012 wehren sie sich daher gegen das Pro-    die dem Projekt innewohnen. Stattdessen begann die
jekt im Pati Distrikt.25 Auch die anderen lokalen Gemein-   Tochtergesellschaft von HeidelbergCement mit der Pla-
den lehnen das Projekt entschieden ab und haben sich        nung des Projekts, kurz nachdem lokale Gemeinden
geweigert, ihre Zustimmung für jeglichen Bergbau auf        gegen ein ähnliches Zementprojekt vor Gericht klag-
ihrem Territorium zu erteilen. In Indonesien26 und auch     ten.31 Dieser Fall ging bis vor den Obersten Gerichtshof
in Deutschland27 kam es wiederholt zu Protesten gegen       Indonesiens und beendete schließlich die Pläne des
das Projekt, zuletzt bei der                                                              staatlichen indonesischen
Jahreshauptversammlung                                                                    Unternehmens, den Karst
von HeidelbergCement im            HeidelbergCement                                       im Bezirk Pati auszubeuten.
Juni 2020.
                                   handelt in direktem                                  Auch im Fall von Heidel-
HeidelbergCement hat sich          Widerspruch zur eigenen                              bergCement brachten loka-
selbst dazu verpflichtet,                                                               le Gemeinden das Projekt
in seinem gesamten Ge-             Selbstverpflichtung.                                 vor Gericht. In erster Ins-
schäftsbereich durch Um-                                                                tanz entschied ein Gericht

                      Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
7                                                                                      Briefing Dezember 2020

zu Gunsten der lokalen Gemeinden, ein weiteres Ge-        Zusammenhang mit diesem Projekt durchgeführt hat.
richt entschied schließlich aber in letzter Instanz zu-   PT Indocement beauftragte zwar eine Umweltverträg-
gunsten von HeidelbergCement und deren wirtschaft-        lichkeitsprüfung für das Projekt, aber laut den lokalen
lichen Interessen.                                        Gemeinden wurden die Ergebnisse nie öffentlich ge-
                                                          macht oder den betroffenen Gemeinschaften erläutert.
Dennoch: Diese Verfahren hätten ein eindeutiges Zei-      Die Studie ist weder auf der Website von HeidelbergCe-
chen für HeidelbergCement sein müssen, dass es sich       ment noch von PT Indocement verfügbar.34
um ein höchst umstrittenes Projekt handelt und es zu
starkem Widerstand und Protest in der Region kommen       Ein wirksames Lieferkettengesetz würde für mehr
würde.32 HeidelbergCement hat es versäumt, die Pro-       Transparenz sorgen: HeidelbergCement wäre für das
jektkonzeption, den Zeitplan sowie die genauen Risiken    geplante Projekt zu unabhängigen Umwelt-, Sozial- und
des geplanten Projekts transparent offenzulegen. Trotz    Menschenrechtsverträglichkeitsprüfungen verpflichtet
des lautstarken Widerstands der lokalen Gemeinden         – und müsste diese transparent offenlegen. Das Unter-
hat die Tochtergesellschaft PT Indocement sie weder       nehmen müsste die Menschenrechte aller betroffenen
ausreichend konsultiert, noch versorgte das Unterneh-     Gemeinden respektieren, einschließlich des Rechts auf
men sie mit relevanten Informationen, um auf diese Be-    freiwillige vorherige und informierte Zustimmung der
denken einzugehen33. Es gibt außerdem keinen Hinweis      indigenen Samin („free, prior and informed consent“).
darauf, dass HeidelbergCement eine wirksame und           Das Projekt müsste abgebrochen werden, wenn keine
umfassende menschenrechtliche Risikobewertung im          gegenseitige Einigung erzielt werden kann.

Bäuerinnen aus der Kendeng-Region protestieren mit einzementierten Füßen
in Jakarta gegen HeidelbergCement.

LOCKDOWN FÜR MENSCHENRECHTE
UND UMWELT? CORONA UND DAS
LIEFERKETTENGESETZ
Die vorgestellten Beispiele zeigen, welche gravieren-     rend sich über 100 zivilgesellschaftliche Organisatio-
den Folgen das Fehlen eines Lieferkettengesetzes für      nen35 und 75% der Bevölkerung36 für ein Lieferketten-
Menschen und Natur weltweit haben kann. Doch wäh-         gesetz aussprechen, stehen Wirtschaftslobbyverbände

                     Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
8                                                                                       Briefing Dezember 2020

wie der „Wirtschaftsrat der CDU“ diesem ablehnend          rechtsverletzungen gekommen ist. So dokumentiert
gegenüber. Ihre ablehnende Haltung begründen sie           eine Studie des Business and Human Rights Resour-
derzeit immer wieder auch mit der Corona-Krise.37 Was      ce Centres, dass in Mexiko zahlreiche Unternehmen
sie dabei verkennen: Die Corona-Krise verschärft aus-      – darunter Volkswagen und Audi – trotz des von der
gerechnet jene Probleme, die ein wirksames Lieferket-      mexikanischen Regierung verhängten Lockdowns für
tengesetz lösen kann.                                      „nicht-essenzielle Aktivitäten“ zwischen dem 23. März
                                                           und dem 30. Mai 2020 ihre Geschäftstätigkeiten ein-
Die Hauptleidtragenden der Corona-Krise sind die Län-      fach fortsetzten oder vorschnell wiederaufnahmen,
der des globalen Südens und dort vor allem die ärme-       oftmals ohne die elementarsten Gesundheitsschutz-
ren Bevölkerungsteile – also auch die Menschen, die        maßnahmen zu ergreifen. Neben dem Menschenrecht
in den globalen Wertschöp-                                                             auf Gesundheit wurden in
fungsketten deutscher                                                                  großem Stil Arbeitsrech-
Unternehmen arbeiten. So          Die Corona-Krise                                     te verletzt, Löhne gekürzt
schätzt die Weltbank in ih-
rem neuen Armutsbericht,
                                  verschärft die Probleme,                             sowie Mitarbeiter*innen
                                                                                       rechtswidrig und ohne Ab-
dass 2020 aufgrund der Co-        die ein wirksames                                    findung entlassen.42
rona-Krise zwischen 88 und
115 Millionen Menschen            Lieferkettengesetz lösen                             Außer Frage steht: Die
zusätzlich in extreme Ar-                                                              deutsche Wirtschaft hat
mut rutschen werden. 2021
                                  kann.                                                aufgrund der Corona-Krise
könnte diese Anzahl sogar                                                              einen schweren Einbruch
auf 150 Millionen ansteigen. Alle Erfolge in der Armuts-   erlitten. In seinem aktuellen Jahresgutachten vom No-
bekämpfung der letzten Jahrzehnte könnten dadurch          vember rechnet der Sachverständigenrat zur Begutach-
zunichtegemacht werden.38                                  tung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirt-
                                                           schaftsweisen“) für 2020 mit einem realen Rückgang
Bereits im Juni 2020 hatte die Initiative Lieferketten-    des Bruttoinlandprodukts um 5,1 Prozent.43 Die von
gesetz in einem Briefing dokumentiert, wie Textilunter-    den Gegner*innen eines Lieferkettengesetzes immer
nehmen wie C&A und Primark infolge des Lockdowns im        wieder hervorgebrachte Behauptung, dass ein solches
März und April in Bangladesch, Pakistan, Kambodscha        Gesetz die Erholung der deutschen Wirtschaft konter-
und Myanmar Aufträge in Milliardenhöhe stornierten         karieren würde, entbehrt allerdings jeglicher empiri-
und selbst die Zahlung von bereits produzierten oder in    schen Grundlage. So schätzte eine Studie im Auftrag
Produktion befindlichen Textilien verweigerten.39 Über     der EU-Kommission die Umsetzungskosten menschen-
zwei von insgesamt vier Millionen Textilarbeiter*innen     rechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten für
verloren dadurch bis April in Bangladesch ihre Jobs,       große Unternehmen auf durchschnittlich 0,005 Prozent
meist ohne Entschädigung, Arbeitslosenversicherung         ihrer Umsätze und für kleine und mittlere Unterneh-
oder Sozialleistungen. Ähnlich gravierend war die Situ-    men auf 0,07 Prozent.44 Prof. Achim Truger, Mitglied
ation in Indien, Myanmar und Indonesien. C&A reagier-      des Sachverständigenrates, geht deshalb davon aus,
te im April auf die internationale Kritik und erneuerte    dass „eventuelle nachteilige Effekte so klein sein [wer-
den Großteil der Aufträge. Doch erst Ende Oktober kam      den], dass sie quantitativ im statistischen Rauschen
das deutsche Unternehmen zu der Entscheidung, alle         untergehen.“45 Ohnehin sieht der Vorschlag der Bun-
noch verbleibenden Bestellungen in vollem Umfang zu        desministerien für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie
bezahlen.40 Zahlreiche andere Händler haben sich zu        für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
diesem Schritt aber immer noch nicht durchringen kön-      (BMZ) für das Lieferkettengesetz eine Übergangsfrist
nen. Dazu gehören auch Marken wie Esprit, die auch in      von drei Jahren vor.46 Das Gesetz würde demnach erst
Deutschland Filialen betreiben.41                          2024 in Kraft treten. Der Sachverständigenrat rechnet
                                                           hingegen damit, dass die deutsche Wirtschaft schon
Der Textilsektor ist bei weitem aber nicht die einzige     2021 wieder um 3,7 Prozent wachsen und Anfang 2022
Branche, in der es unter Corona vermehrt zu Menschen-      das Vorkrisenniveau erreichen wird.

                      Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
9                                                                                        Briefing Dezember 2020

DAS MUSS DRIN SEIN: WAS EIN
WIRKSAMES LIEFERKETTENGESETZ
ÄNDERN WÜRDE
Bananen, Bauxit, Zement – die vorgestellten Fälle zei-      ƒ Es darf bestehende Diskriminierungen aufgrund von
gen deutlich: Ohne gesetzliche Vorgaben schenken              Geschlecht nicht tolerieren und verstärken, sondern
viele deutsche Unternehmen und Banken dem Schutz              muss die Unternehmen zu gender-gerechter Umset-
von Menschenrechten und Umweltbelangen keine hin-             zung verpflichten.
reichende Beachtung. Die Corona-Pandemie hat diese
Probleme noch verschärft. Ein wirksames Lieferketten-       ƒ Die Sorgfaltsanforderungen müssen nicht nur für den
gesetz würde dazu führen, dass Unternehmen sich auch          Schutz der Menschenrechte gelten, sondern genau-
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht einfach ihrer      so auch für den Schutz der Umwelt, da insbesondere
menschenrechtlichen Verantwortung entledigen kön-             die beiden Fälle zum Rohstoffabbau zeigen, dass die
nen. Es würde Unternehmen dazu verpflichten, Risiken          Themen untrennbar miteinander verknüpft sind.
für die Umwelt und Menschenrechte frühzeitig zu er-
mitteln und negative Auswirkungen durch geeignete           ƒ Unternehmen müssten verpflichtet werden, transpa-
Maßnahmen zu verhindern. Dazu zählt bei Rohstoff-             rent über ihre Risiken und Maßnahmen zu berichten,
projekten bspw. auch die angemessene Konsultation             da nur so für die Betroffenen, für staatliche Stellen
der betroffenen Anwohner*innen, durch die Konflikte           und für sonstige interessierte Stakeholder nachvoll-
vermieden werden können.                                      ziehbar ist, wie Unternehmen ihren Sorgfaltspflichten
                                                              gerecht werden.
Im Fall von bereits eingetretenen Verletzungen müss-
ten die Betroffenen nicht wie bisher darauf hoffen, dass    ƒ Die Verletzung der Sorgfaltspflichten muss Konse-
ihre Forderungen Gehör finden und die Unternehmen             quenzen haben, wie Bußgelder und den Ausschluss
freiwillig Abhilfe schaffen, sondern sie könnten sich auf     von öffentlicher Beschaffung und der Außenwirt-
klare gesetzliche Verpflichtungen berufen.                    schaftsförderung. Nur wenn die Bundesregierung bei
                                                              der eigenen Übernahme von Garantien im Rahmen
Dazu muss das Lieferkettengesetz die folgenden                der Außenwirtschaftsförderung prüft, ob menschen-
Voraussetzungen erfüllen:                                     rechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten
                                                              eingehalten werden, wird sie ihrer eigenen Schutz-
ƒ Es muss für alle großen Unternehmen gelten – und            pflicht gerecht.
  darüber hinaus für kleinere, die aufgrund ihrer Ge-
  schäftstätigkeit (z.B. im Rohstoffsektor) besondere       ƒ Im Fall von vermeidbaren und vorhersehbaren Men-
  Menschenrechts- und Umweltrisiken haben.                    schenrechtsverstößen durch ein deutsches Unter-
                                                              nehmen müssen die Betroffenen die Möglichkeit er-
ƒ Es muss Unternehmen zu Sorgfalt im Sinne des umfas-         halten, ihre Ansprüche auf Schadensersatz vor einem
  senden Ansatzes der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft        Gericht in Deutschland geltend zu machen.
  und Menschenrechte verpflichten. Danach müssen
  Unternehmen menschenrechtliche Verantwortung              Bananen, Bauxit, Zement – es sind nur drei Beispiele
  nicht nur in Bezug auf die vorgelagerte Lieferkette,      aus einer langen Liste von Fällen, die deutlich machen:
  sondern auch in Bezug auf die Geschäftstätigkeit          Menschenrechte und Umweltschutz dulden keinen wei-
  von Tochterunternehmen und Finanzdienstleistungen         teren Aufschub. Ein wirksames Lieferkettengesetz ist
  übernehmen. Banken müssten also vor der Vergabe           überfällig.
  von Krediten prüfen, welche menschenrechtlichen
  Auswirkungen das Projekt hat und die Vergabe ggf.
  an Bedingungen knüpfen.

                      Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
10                                                                                                                         Briefing Dezember 2020

ENDNOTEN
1     Vgl. Armin Paasch und Karolin Seitz: Wirtschaftslobby: Mit Falschmel-     16   u.a. die IFC Performance Standards und die relevanten Environmental,

      dungen gegen das Lieferkettengesetz, Briefing der Initiative Lieferket-        Health and Safety Guidelines der Weltbankgruppe (https://www.aga-

      tengesetz, Oktober 2020: https://lieferkettengesetz.de/wp-content/             portal.de/news/beitraege/ar-307-spezial)

      uploads/2020/10/Initiative-Lieferkettengesetz_Briefing-Okt-2020_          17   Human Rights Watch (2018): What do we get out of it? The Human

      Falschmeldungen-Wirtschaftslobby.pdf                                           Rights Impact of Bauxite Mining in Guinea: https://www.hrw.org/sites/

2     Pressemitteilung des CDU-Wirtschaftsrats: Krise als Beschleuniger              default/files/report_pdf/guinea1018_web2.pdf.

      für zukunftsorientierte Politik nutzen, 10.11.2020: https://webui.        18   Kathrin Hartmann 2020

      wirtschaftsrat.de/wirtschaftsrat.nsf/id/jahrespressekonferenz-            19   Power Shift e.V. (2020): https://power-shift.de/stopptunfairekredite

      2020-de?open, sowie ZDF: CDU-Wirtschaftsrat: Koalitionsvertrag in         20   International Finance Cooperation (2015): Project Information & Data

      Corona-Krise aussetzen, 11.11.2020: https://liveblog.zdf.de/ausbrei-           Portal, CBG Extension, Environmental & Social review Summary, Envi-

      tung-des-coronavirus/45740/.                                                   ronmental and Social Categorization and Rationale, https://disclosures.

3     Siehe https://de.statista.com/statistik/daten/studie/328764/um-                ifc.org/#/projectDetail/ESRS/34203

      frage/pro-kopf-konsum-von-bananen-in-deutschland/ und https://            21   https://www.ing.com/Sustainability/Sustainable-business/Human-

      de.statista.com/statistik/daten/studie/328345/umfrage/importmen-               rights.htm

      ge-von-bananen-in-deutschland/                                            22   Rechtsgutachten zur Ausgestaltung eines Lieferkettengesetzes (2020):

4     „Aldi will Bananen noch billiger“, taz vom 29.11. 2020: https://taz.de/        https://lieferkettengesetz.de/wp-content/uploads/2020/02/200527_

      Discounter-setzt-Bauern-unter-Druck/!5728703/ und „Aldi ‘undermi-              lk_rechtsgutachten_webversion_ds.pdf.

      ning own CSR commitments’ after lowering banana contract price“,          23   https://www.boell.de/de/2020/09/09/indonesische-gemeinden-rei-

      The Grocer vom 11.11.2020: https://www.thegrocer.co.uk/sourcing/               chen-oecd-beschwerde-gegen-heidelbergcement-ein

      aldi-undermining-own-csr-commitments-after-lowering-banana-con-           24   Ebd, S. 6; sowie: https://th.boell.org/en/2020/09/30/save-kendeng-

      tract-price/650284.article?utm_source=Daily%20News%20(The%20                   mountains-persistent-environmental-and-ecological-justice-movement

      Grocer)&utm_medium=email&utm_campaign=2020-11-11&c=                       25   Complaint to German NCP Regarding HeidelbergCement_9Sept2020_

5     FRUIT TROP Magazin, No. 267, Januar 2020                                       Redacted for pub.docx S.6

6     Daten des ecuadorianischen Amtes für Statistik INEC-ESPAC                 26   https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/oecd-beschwerde-

7     https://www.nachhaltige-agrarlieferketten.org/fileadmin/media/Frei-            indonesische-landarbeiter-klagen-gegen-deutschen-zementgiganten-

      willige_Selbstverpflichtung_EH-AG_LI-LW_de.pdf                                 a-7b216329-2565-442e-bffe-155ce9f85506

8     „Aldi ‘undermining own CSR commitments’ after lowering banana con-        27   https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/auf-leid-von-men-

      tract price“, The Grocer vom 11.11.2020: https://www.thegrocer.co.uk/          schen-und-natur-gebaut

      sourcing/aldi-undermining-own-csr-commitments-after-lowering-ba-          28   Complaint to German NCP Regarding HeidelbergCement_9Sept2020_

      nana-contract-price/650284.article?utm_source=Daily%20News%20                  Redacted for pub.docx S.7

      (The%20Grocer)&utm_medium=email&utm_campaign=2020-11-11&c=                29   Ebd. S.6

9     Siehe Netto-Werbeprospekt von November 2020: https://www.vonte.           30   Ebd. S.7

      de/netto-marken-discount/prospekt-2575/79004                              31   Ebd. S.8

10    https://www.oxfam.de/system/files/141008_oxfam_bananenprei-               32   Ebd. S. 8

      se_02.pdf                                                                 33   Ebd. S. 11

11    Das entspricht 2,43 Mio t Bauxit, die aus Guinea importiert wurden        34   Ebd. S. 5

      (BGR: Deutschland – Rohstoffsituation 2018)                               35   Eine Übersicht aller Organisationen, die sich zur „Initiative Liefer-

12    CECIDE, ADREMGUI, Inclusive Development International 2020:                    kettengesetz“ zusammengeschlossen haben, findet sich hier: www.

      Complaint concerning IFC loan concerning “Compagnie des Bauxites               lieferkettengesetz.de/#organisationen.

      Guinée” (CBG) , S. 3                                                      36   Repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag der Initiative

13    Kathrin Hartmann 2020: Guinea: Wie ein Bergbaukonzern beim Bauxit-             Lieferkettengesetz von September 2020, siehe https://lieferketten-

      Abbau Menschenrechte verletzt, FoodFirst Magazin.                              gesetz.de/2020/09/16/repraesentative-umfrage-ueberwaeltigende-

14    http://www.cbg-guinee.com/activites/nos-projets/projet-dextension/             mehrheit-der-bevoelkerung-will-lieferkettengesetz/.

15    Mit UFK-Garantien soll der Rohstoffbedarf deutscher Unternehmen ge-

      sichert werden. https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Aussen-

      wirtschaft/garantien-fuer-ungebundene-kredite.html

                               Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
11                                                                                           Briefing Dezember 2020

37    Vergl. Pressemitteilung des CDU-Wirtschaftsrats: Krise als Beschleu-

      niger für zukunftsorientierte Politik nutzen, 10.11.2020: https://webui.

      wirtschaftsrat.de/wirtschaftsrat.nsf/id/jahrespressekonferenz-

      2020-de?open, sowie ZDF: CDU-Wirtschaftsrat: Koalitionsvertrag in

      Corona-Krise aussetzen, 11.11.2020: https://liveblog.zdf.de/ausbrei-

      tung-des-coronavirus/45740/.

38    Weltbank: Reversals of Fortune. Poverty and shared prosperity 2020,

      S. 21: https://www.worldbank.org/en/publication/poverty-and-sha-

      red-prosperity

39    Armin Paasch, Miriam Saage-Maaß und Maren Leifker: Globale Liefer-

      ketten in der Corona-Krise: Menschenrechte auf dem Abstellgleis?

      Briefing der Initiative Lieferkettengesetz, Juni 2020: https://lieferket-

      tengesetz.de/wp-content/uploads/2020/06/Briefing-Juni-2020_Lie-

      ferketten-und-Corona_final.pdf

40    Worker Rights Consortium: C&A agrees to pay for remaining orders,

      30.10.2020: https://www.workersrights.org/updates-and-analy-

      sis/#Oct30CA

41    Worker Rights Consortium: Covid-19 Tracker: https://www.workers-

      rights.org/issues/covid-19/tracker/ (abgerufen am 19.11.2020)

42    Business and Human Rights Resource Centre: Economies of care or

      abuse? Company behavior in Mexico during Covid-19, October 2020:

      https://media.business-humanrights.org/media/documents/Mexi-

      co_COVID-19_Report_EN_Final.pdf

43    Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen

      Entwicklung: Corona-Krise gemeinsam bewältigen, Resilienz und

      Wachstum stärken, Jahresgutachten 11.11.2020: https://www.sach-

      verstaendigenrat-wirtschaft.de/jahresgutachten-2020.html?return-

      Url=%2F&cHash=f81e494d10478487a32356f74b607b58

44    British Institute of International and Comparative Law, Civic Consulting

      und London School of Economics: Study on due diligence requirements

      through the supply chain, Studie im Auftrag der EU-Kommission, Januar

      2020, S. 427.

45    Interview in der Frankfurter Rundschau, 18.9.2020: https://www.fr.de/

      wirtschaft/das-verursacht-keine-gigantischen-kosten-90047402.html

46    BMAS/ BMZ: Entwurf für Eckpunkte eines Bundesgesetzes über die

      Stärkung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung

      von Menschenrechtsverletzungen in globalen Wertschöpfungsketten,

      10.3.2020: https://die-korrespondenten.de/fileadmin/user_upload/

      die-korrespondenten.de/Lieferkettengesetz-Eckpunkte-10.3.20.pdf

                                Von Bananen bis Bauxit: Warum wir ein Lieferkettengesetz brauchen
IMPRESSUM
                          Initiative Lieferkettengesetz
                          Stresemannstraße 72
                          10963 Berlin

KONTAKT:                                                  INHALTLICH
                                                          VERANTWORTLICH:
Johanna Kusch (V.i.s.d.P.),
info@lieferkettengesetz.de
www.lieferkettengesetz.de                                 Fallbeispiel ALDI/Bananen:
                                                          Oxfam Deutschland e.V.

BILDNACHWEISE:
                                                          Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin

Titelseite: © M. Haegele (Oxfam)                          Fallbeispiel HeidelbergCement/Zement:
S. 4: © Frank Braßel (Oxfam)                              Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V.
S. 5: © Benjamin Moscovici                                Mozartstraße 9, 52064 Aachen
S. 7: © Save Kendeng
                                                          Fallbeispiel ING DiBA/Bauxit:

VERFASSER*INNEN:
                                                          PowerShift e.V.
                                                          Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin
Constantin Bittner (Powershift)                           und FIAN Deutschland e.V.
Frank Braßel (Oxfam)                                      Gottesweg 104, 50939 Köln
Gertrud Falk (FIAN)

                                                          LAYOUT:
Johannes Heeg (Initiative Lieferkettengesetz)
Maren Leifker (Brot für die Welt)
Armin Paasch (MISEREOR)                                   Bertram Sturm, www.bertramsturm.de
Klaus Schilder (MISEREOR)
Tim Zahn (Oxfam)

DIE INITIATIVE LIEFERKETTENGESETZ
WIRD GETRAGEN VON:
Sie können auch lesen