BRUNSBÜTTEL RÜSTET SICH FÜR DIE ZUKUNFT

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BRUNSBÜTTEL RÜSTET SICH FÜR DIE ZUKUNFT
BRUNSBÜTTEL RÜSTET SICH FÜR DIE
ZUKUNFT

Die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel empfing den sch-
leswig-holsteinischen Umweltminister Jan Philipp Albrecht und den
Staatssekretär Tobias Goldschmidt im Beisein des Landrates des Kreises
Dithmarschen Stefan Mohrdieck. Hintergrund der gemeinsamen Sitzung war
die Vorstellung einer geplanten Strategie des Landes zur zukünftigen
Produktion und industriellen Nutzung von grünem Wasserstoff in der Re-
gion.

Brunsbüttel ist seit jeher ein Standort, an dem sowohl sehr viel En-
ergie erzeugt als auch verbraucht wird. Mit einer Fläche von rund
2.000 Hektar und mit ca. 12.500 Arbeitsplätzen in der Region, davon
mehr als 4.500 direkte Beschäftigte, ist der ChemCoast Park Brunsbüt-
tel das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein.

Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Bruns-
büttel und Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group,
begrüßt den persönlichen Austausch des Ministers und des
BRUNSBÜTTEL RÜSTET SICH FÜR DIE ZUKUNFT
Staatssekretärs mit der Werkleiterrunde: „Der gemeinsame Termin unter-
streicht die Bedeutung der Industrie für das Land Schleswig-Holstein.
Die Energiewende ist in Brunsbüttel beispielsweise mit dem Rückbau des
Atomkraftwerkes und dem Ausbau der Windenergie hautnah spürbar. Kein
anderer Industriestandort in Deutschland liegt so nah an den Erzeu-
gungszentren für Erneuerbare Energien wie Brunsbüttel.“ Dies sei ein
einzigartiger Standortvorteil für die ansässigen Unternehmen, um mit
regenerativem Strom versorgt zu werden.

Um den grünen Strom aus der Region speicherfähig zu machen, ist die
Herstellung von Wasserstoff attraktiv, da dieser auch industriell
genutzt werden kann. Hierfür ist es aus Sicht der Werkleiterrunde er-
forderlich, den für die Wasserstoff-Elektrolyse eingesetzten Strom
größtenteils von der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
zu befreien. Beispielsweise verfolgen die Raffinerie Heide und Holcim
als Mitglieder der Werkleiterrunde gemeinsam mit weiteren Projektpartn-
ern im Rahmen des Reallabors „Westküste 100“ das Ziel, eine regionale
Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab abzubilden und zu
skalieren. Das Konzept sieht vor, aus Offshore-Windenergie grünen
Wasserstoff zu produzieren und die dabei entstehende Abwärme zu
nutzen. Im Anschluss soll der Wasserstoff u.a. sowohl für die Produk-
tion klimafreundlicher Treibstoffe für Flugzeuge genutzt als auch in
Gasnetze eingespeist werden. Bei der Treibstoffherstellung ohne fos-
sile Brennstoffe wird unvermeidbares CO2 aus der regionalen Zementpro-
duktion für den Herstellungsprozess eingesetzt.

Insbesondere die Verfügbarkeit von Energie in Form von elektrischer En-
ergie, Wasserstoff und LNG sind wichtige Impulse dafür, dass sich
weitere Industrieunternehmen am Standort ansiedeln. Aktuell werden
durch die German LNG Terminal GmbH, Investor des geplanten LNG-Termi-
nals in Brunsbüttel, gemeinsam mit RWE die Möglichkeiten von grünem
Wasserstoff, hergestellt aus erneuerbaren Energiequellen, am geplanten
LNG-Terminal erkundet. Schiffsseitige Wasserstoff-Anlieferungen und
dessen Lagerung könnten daher zukünftig die Wasserstoffproduktion vor
Ort ergänzen. Das LNG-Importterminal könnte mit einem Einspeisepunkt
für flüssigen Wasserstoff kombiniert werden. Bestehende Gasleitungen,
die an das LNG-Terminal angeschlossen sind, eignen sich perfekt für
die lokale Verteilung. LNG leistet bereits heute einen Beitrag zum
Umweltschutz als Treibstoff für die Schifffahrt durch erhebliche Emis-
sionsreduzierungen.
Aktuell investieren die ansässigen Unternehmen außerdem hohe dreistel-
lige Millionenbeträge in ihre Produktionsanlagen. Dies ist zum einen
ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Brunsbüttel. Zum anderen
tragen die Investitionen in moderne Produktionsanlagen und effiziente
Produktionsverfahren auch maßgeblich dazu bei, die Umwelt weiter zu
entlasten. Die Unternehmen richten sich nicht nur nach den
Vorschriften der Behörden, sondern ergreifen auch weitere eigene Maß-
nahmen, um ökonomische und ökologische Aspekte zu vereinen. Seit
vielen Jahren fordert die Werkleiterrunde außerdem den zweigleisigen
Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke, um die wachsenden
Gütermengen auf die Schiene verlagern zu können, um so auch den Nach-
haltigkeitszielen und Wünschen sowohl der Firmen vor Ort als auch der
Umwelt gerecht zu werden.

„Der ChemCoast Park Brunsbüttel rüstet sich für die Zukunft. Die umfan-
greichen Investitionen, die Nutzung von LNG und grünem Wasserstoff
sowie die Verbesserung der umweltfreundlichen Verkehrsanbindung bieten
Brunsbüttel, der Region und dem gesamten Land Schleswig-Holstein die
große Chance, nachhaltig gute Arbeitsplätze zu sichern und weitere zu
schaffen. Mit der politischen Unterstützung können wir die Potenziale
umsetzen und unseren dynamischen Industrie- und Logistikstandort weit-
erentwickeln“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, Frank Schnabel (Sprecher der
Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel, li.) und Jan Philipp
Albrecht (Umweltminister des Landes SH)

WACHSTUMSFONDS BRINGT BEDEUTENDEN
IMPULS
Der in den Niederlanden vorgestellte Nationaal Groeifonds (Nationaler
Wachstumsfonds) mit einem Wert von 20 Mrd. Euro ist nach Ansicht
führender Funktionsträger in der niederländischen Provinz Südholland
ein bedeutender Impuls zur langfristigen Sicherstellung der Er-
tragskraft und der Arbeitsplätze. Die Pläne des niederländischen Kabi-
netts für langfristige Investitionen in die niederländische Wirtschaft
knüpfen an die regionalen Initiativen in der Provinz Südholland an.

Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen und Behörden in Südhol-
land investieren gemeinsam stark in neue Ertragsmodelle und Arbeits-
plätze auf der Grundlage einer gemeinsamen Wachstumsagenda. Dieses
konkrete Investitions- und Maßnahmenpaket aus Südholland bietet dem Na-
tionaal Groeifonds konkrete Anknüpfungspunkte und Vorschläge.

Bedeutende Akteure aus Südholland haben in den vergangenen Monaten in-
tensive Lobbyarbeit für die Einführung des Fonds geleistet und freuen
sich über diese Pläne. ‘Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen
und Behörden in Südholland sind gemeinsam aktiv geworden‘, erläutert
Jaap Smit, Vorsitzender des Economic Board Zuid-Holland und Kommissar
des Königs. ‘Gemeinsam können wir in 10 Jahren 10 % zusätzliches
Wirtschaftswachstum für die Niederlande generieren. Dafür hat die Re-
gion Südholland eine konkrete Wachstumsagenda, die wir gemeinsam mit
dem Staat umsetzen möchten.‘

Südholland hat alle Voraussetzungen, um einen größeren Beitrag zur
niederländischen Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten, und zwar auf-
grund der Kombination führender wissenschaftlicher Einrichtungen,
großer Unternehmen und Innovationsinitiativen. ‘Indem wir unsere inno-
vativen Unternehmen und starken Unternehmen besser verbinden, können
wir neue Ertragsmodelle und Arbeitsplätze für die Niederlande schaf-
fen,‘ erläutert Jaap Smit. ‘Dies erfordert jedoch zusammenhängende In-
vestitionen in Know-how und Innovation, Schulung, öffentliche Verkehrs-
mittel für Ballungsräume, Energieinfrastruktur und die Fertigungsindus-
trie.‘

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam: ‘In den
nächsten Jahren müssen wir als Gesellschaft unsere Energieversorgung
und Industrie nachhaltig ausrichten. Dies ist für das Klima sowie auch
für die Wirtschaft und Beschäftigung unerlässlich. Es ist wichtig,
dass von staatlicher Seite nicht nur gesagt wird, es seien Systemän-
derungen notwendig, sondern dass auch Geld dafür bereitgestellt wird,
dass die Niederlande auch in 20-30 Jahren noch immer ein Staat mit ho-
hem Wohlstand sind. Der Investitionsfonds befindet sich nun mit diesem
Kabinettsbeschluss in Entwicklung. Nun kommt es darauf an, in die Pro-
jekte mit dem größten Effekt zu investieren.‘

Tim van der Hagen, Rector magnificus und Vorsitzender des Verwaltungs-
rats der TU Delft: ‘Mit diesen angekündigten Investitionen in Innova-
tion kann die niederländische Wirtschaft angekurbelt werden. Auf dem
Campus der TU Delft arbeiten wir beispielsweise mit der Wirtschaft, Be-
hörden und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen an der Stärkung
unserer Ökosysteme im Bereich der Quantentechnologie, künstlichen In-
telligenz sowie Gesundheit und Energie, mit denen auch das enorme
Potenzial auf diesen Gebieten in Südholland im Sinne einer nachhalti-
gen Zukunft ausgebaut wird.‘

Bart van Zijll Langhout, Direktor von Janssen Campus Nederland: ‘In
einem innovativen Ökosystem wie dem Leiden BioScience Park entstehen
neue Lösungen durch die Zusammenführung von Know-how, fachlicher Kompe-
tenz und Unternehmergeist in der medizinischen Biotechnologie. In den
nächsten Jahren müssen wir öffentlich-private Ökosysteme für Campusse
weiter ausbauen, sodass akademisches Wissen und Unternehmen einander
noch besser stärken.‘

Marja van Bijsterveldt, Bürgermeisterin der Gemeinde Delft: ‘Es ist
wichtig, dass man sich mit dem Nationaal Groeifonds genügend für
Verbindungen einsetzt, einerseits für die physische Verbindung
zwischen Orten der Innovation mit Wohn- und Arbeitsstätten durch den
Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein Beispiel wäre hier etwa
die Weiterentwicklung der Oude Lijn (Alte Linie) zwischen Leiden und
Dordrecht. Anderseits könnt man Empfänger von Sozialleistungen mit
neuen Arbeitsplätzen verbinden, indem man einen Schulungsfonds grün-
det.‘

Quelle und Foto: Port of Rotterdam
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