Bulletin Unfälle und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge März 2021 - BFU
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Bulletin Unfälle und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge März 2021 Bundesstelle für box@bfu-web.de Flugunfalluntersuchung www.bfu-web.de Hermann-Blenk-Str. 16 Telefon 0 531 35 48-0 38108 Braunschweig Telefax 0 531 35 48-246
Bulletin
Inhaltsverzeichnis Seite
Allgemeine Hinweise................................................................................................... 3
Aufbau des Dokumentes............................................................................................. 4
Begriffsbestimmungen ................................................................................................ 5
Unfall ....................................................................................................................... 5
Schwere Störung ..................................................................................................... 6
Tödliche Verletzung................................................................................................. 6
Schwere Verletzung ................................................................................................ 6
Teil 1 : Übersicht der Ereignisse im März 2021 .......................................................... 7
Teil 2 : Zwischenberichte .......................................................................................... 12
Teil 3 : Neu veröffentlichte Untersuchungsberichte .................................................. 34
-2-
Bulletin
Allgemeine Hinweise
Das Bulletin der Flugunfälle und Störungen hat zum Ziel, den interessierten Perso-
nenkreis über Ereignisse zu informieren, die der Bundesstelle für Flugunfalluntersu-
chung (BFU) gemäß § 7 LuftVO im Berichtszeitraum gemeldet worden sind. Es han-
delt sich um Ereignisse mit in Deutschland zugelassenen Luftfahrzeugen im In- und
Ausland sowie um Ereignisse ausländischer Luftfahrzeuge in Deutschland. Sie ba-
sieren auf Angaben, die der BFU im Rahmen der ersten Meldung übermittelt wurden.
Darüber hinaus werden Ereignisse dargestellt, bei denen die BFU aufgrund der Ver-
pflichtung nach ICAO Annex 13 tätig werden musste.
Darin enthaltene Angaben können unvollständig und/oder fehlerhaft sein.
Ergänzungen und Änderungen sind im Rahmen dieser Information nicht vorgesehen.
Analysen und Ursachen der Unfälle werden im Untersuchungsbericht nach Ab-
schluss der Untersuchung veröffentlicht.
Untersuchungen werden in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010
über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluft-
fahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Be-
trieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. Au-
gust 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die
Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Fest-
stellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
Untersuchungsberichte im Internet: http://www.bfu-web.de/Berichte
-3-
Bulletin
Aufbau des Dokumentes
Das Bulletin ist in drei Abschnitte unterteilt.
Teil 1 enthält die Übersicht aller der BFU im Berichtszeitraum angezeigten Unfälle
und Schweren Störungen. Angaben können unvollständig und/oder fehlerhaft sein.
Teil 2 beinhaltet Zwischenberichte von Ereignissen, bei denen eine Untersuchung
vor Ort eingeleitet wurde.
Im Teil 3 sind die neuesten veröffentlichten Untersuchungsberichte aufgelistet. Diese
sind über die BFU erhältlich oder können im Internet unter www.bfu-web.de/Berichte
abgerufen werden.
-4-
Bulletin
Begriffsbestimmungen
Unfall
Ein Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs vom Beginn des Anbordgehens von
Personen mit Flugabsicht bis zu dem Zeitpunkt, zu dem diese Personen das Luft-
fahrzeug wieder verlassen haben, wenn hierbei:
1. eine Person tödlich oder schwer verletzt worden ist
- an Bord eines Luftfahrzeugs oder
- durch unmittelbare Berührung mit dem Luftfahrzeug oder einem seiner Tei-
le, auch wenn sich dieser Teil vom Luftfahrzeug gelöst hat, oder
- durch unmittelbare Einwirkung des Turbinen- oder Propellerstrahls eines
Luftfahrzeugs,
es sei denn, dass der Geschädigte sich diese Verletzungen selbst zugefügt hat oder
diese ihm von einer anderen Person zugefügt worden sind oder eine andere von
dem Unfall unabhängige Ursache haben, oder dass es sich um Verletzungen von
unbefugt mitfliegenden Personen handelt, die sich außerhalb der den Fluggästen
und Besatzungsmitgliedern normalerweise zugänglichen Räume verborgen hatten,
oder
2. das Luftfahrzeug oder die Luftfahrzeugzelle einen Schaden erlitten hat und
- dadurch der Festigkeitsverband der Luftfahrzeugzelle, die Flugleistungen
oder die Flugeigenschaften beeinträchtigt sind und
- die Behebung dieses Schadens in aller Regel eine große Reparatur oder
einen Austausch des beschädigten Luftfahrzeugbauteils erfordern würde;
es sei denn, dass nach einem Triebwerkschaden oder Triebwerkausfall die Beschä-
digung des Luftfahrzeugs begrenzt ist auf das betroffene Triebwerk, seine Verklei-
dung oder sein Zubehör, oder dass der Schaden an einem Luftfahrzeug begrenzt ist
auf Schäden an Propellern, Flügelspitzen, Funkantennen, Bereifung, Bremsen, Be-
plankung oder auf kleinere Einbeulungen oder Löcher in der Außenhaut, oder
3. das Luftfahrzeug vermisst wird oder nicht zugänglich ist.
-5-
Bulletin
Schwere Störung
Ein Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs, dessen Umstände darauf hindeuten,
dass sich beinahe ein Unfall ereignet hätte.
Tödliche Verletzung
Eine Verletzung, die eine Person bei einem Unfall erlitten hat und die unmittelbar bei
dem Unfall oder innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall ihren Tod zur Folge hat.
Schwere Verletzung
Eine Verletzung, die eine Person bei einem Unfall erlitten hat und die
1. einen Krankenhausaufenthalt von mehr als 48 Stunden innerhalb von 7 Tagen
nach der Verletzung erfordert oder
2. Knochenbrüche zur Folge hat (mit Ausnahme einfacher Brüche von Fingern,
Zehen oder der Nase) oder
3. Risswunden mit schweren Blutungen oder Verletzungen von Nerven, Mus-
keln- oder Sehnensträngen zur Folge hat oder
4. Schäden an inneren Organen verursacht hat oder
5. Verbrennungen zweiten oder dritten Grades oder von mehr als fünf Prozent
der Körperoberfläche zur Folge hat oder
6. Folge einer nachgewiesenen Aussetzung gegenüber infektiösen Stoffen oder
schädlicher Strahlung ist.
-6-Bulletin
Teil 1 : Übersicht der Ereignisse im März 2021
Flugzeuge MTOM über 5,7 t
18.03.2021 : Schwere Störung ohne Verletzte mit AIRBUS - A320 in Puerto Valleta, Mexico AZ: BFU21-0284-FX
Flugzeuge MTOM zwischen 2,0 und 5,7 t
Flugzeuge MTOM unter 2,0 t
04.03.2021 : Unfall ohne Verletzte mit Breezer Aircraft - Breezer in Bern, Switzerland AZ: BFU21-0117-DX
06.03.2021 : Unfall ohne Verletzte mit CESSNA - 172 (T-41) in Großenhain AZ: BFU21-0098-3X
16.03.2021 : Unfall mit tödlich Verletzten mit CESSNA - 177 in Burg Feuerstein AZ: BFU21-0123-3X
25.03.2021 : Schwere Störung mit leicht Verletzten mit DIAMOND - DA 42 in Bankstown, Australia AZ: BFU21-0201-HX
31.03.2021 : Unfall ohne Verletzte mit DIAMOND - DV-20 (KATANA) in Friedrichshafen AZ: BFU21-0158-3X
Ultraleichtflugzeuge und Tragschrauber
30.03.2021 : Unfall mit tödlich Verletzten mit Eurostar EV 97 in Jandelsbrunn AZ: BFU21-0152-CX
Hubschrauber
11.03.2021 : Unfall mit leicht Verletzten mit MESSERSCHMITT BOLKOW BLOHM - BK117 in Dos Bocas, Mexico AZ: BFU21-0111-DX
12.03.2021 : Schwere Störung ohne Verletzte mit EUROCOPTER GERMANY - BK 117 in North Weald Essex, United Kingdom AZ: BFU21-0116-HX
29.03.2021 : Unfall mit leicht Verletzten mit HUGHES HELI. - 269C in Dinslaken AZ: BFU21-0150-3X
30.03.2021 : Unfall ohne Verletzte mit Helicycle Solar T-62-T32 in Breisach AZ: BFU21-0153-CX
Segelflugzeuge und Motorsegler
05.03.2021 : Unfall ohne Verletzte mit SCHEIBE - SF-25C (FALKE 88) in Arnborg, Denmark AZ: BFU21-0187-DX
06.03.2021 : Unfall mit schwer Verletzten mit GROB - G-102 ASTIR 77 CS in Bordertown, Australia AZ: BFU21-0106-DX
07.03.2021 : Unfall mit tödlich Verletzten mit SCHLEICHER - ASK-13 in Toledo, Spain AZ: BFU21-0105-DX
26.03.2021 : Unfall ohne Verletzte mit GROB - G-109B in Dubai, United Arab Emirates AZ: BFU21-0162-DX
31.03.2021 : Unfall ohne Verletzte mit SCHLEICHER - ASW 15 in Weiz, Austria AZ: BFU21-0176-DX
Freiballone
-7-Bulletin
Ereignisse chronologisch
Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 04.03.2021, 15:00:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Bern, Switzerland Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU21-0117-DX
Bei der Landung kam es zum Springen des Luftfahrzeugs. In der Folge kollabierte das Bugfahrwerk. Die BFU unter-
stützt die Untersuchung, da das Luftfahrzeug in Deutschland entworfen/hergestellt wurde.
Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: Breezer Aircraft - Breezer Besatzung 0 0 0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug - Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
Überlandflug Andere - - -
Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 05.03.2021, 17:45:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Arnborg, Denmark Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch die ausländische Be- Aktenzeichen: BFU21-0187-DX
hörde
Bei der Landung sprang das Luftfahrzeug und setzte hart auf der Piste auf. Der Pilot entschied sich zum Durchstarten
und landete danach ohne Probleme. Die BFU unterstützt die Untersuchung, da das Luftfahrzeug in Deutschland ent-
worfen/hergestellt wurde.
Luftfahrzeug: Reisemotorsegler Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: SCHEIBE - SF-25C (FALKE 88) Besatzung 0 0 0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug - Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
Lokaler Rundflug Andere - - -
Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 06.03.2021, 11:54:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Großenhain Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU21-0098-3X
Während der Landung setzte das Luftfahrzeug mit hoher Vertikalgeschwindigkeit auf. Es wurden Beschädigungen am
Fahrwerk festgestellt.
Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: CESSNA - 172 (T-41) Besatzung 0 0 0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug - Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
Lokaler Rundflug Andere - - -
Ereignis: Unfall mit schwer Verletzten Datum, Uhrzeit: 06.03.2021, 14:30:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Bordertown, Australia Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU21-0106-DX
Bei der Landung setzte das Luftfahrzeug hart auf. Die BFU unterstützt die Untersuchung, da das Luftfahrzeug in
Deutschland entworfen/hergestellt wurde.
Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: GROB - G-102 ASTIR 77 CS Besatzung 0 1 0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug - Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
Lokaler Rundflug Andere - - -
-8-Bulletin
Ereignis: Unfall mit tödlich Verletzten Datum, Uhrzeit: 07.03.2021, 12:43:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Toledo, Spain Schaden am LFZ: Zerstört
Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU21-0105-DX
Während des Windenstarts kam es zu einem Seilriss in ca. 100 - 150 Metern Höhe. Der Pilot verlor die Kontrolle über
das Luftfahrzeug. Das Segelflugzeug kollidierte mit dem Boden. Die BFU unterstützt die Untersuchung, da das Luft-
fahrzeug in Deutschland entworfen/hergestellt wurde.
Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: SCHLEICHER - ASK-13 Besatzung 1 0 0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug - Passagiere 1 0 0
Betriebsart:
Lokaler Rundflug Andere - - -
Ereignis: Unfall mit leicht Verletzten Datum, Uhrzeit: 11.03.2021, 07:50:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Dos Bocas, Mexico Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU21-0111-DX
Im Anflug geriet der voll beladene Hubschrauber in eine unkontrollierte Drehung um die Hochachse und schlug hart
auf. Die BFU unterstützt die Untersuchung, da das Luftfahrzeug in Deutschland entworfen/hergestellt wurde.
Luftfahrzeug: Hubschrauber 2.251 bis 5.700 kg Verletzte tödlich schwer leicht
MESSERSCHMITT BOLKOW BLOHM -
Muster: Besatzung 0 0 2
BK117
Kommerzielle Luftfahrt - Charter - Charter In- Passagiere 0 0 8
Betriebsart:
landsflug - Passagier Andere - - -
Ereignis: Schwere Störung ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 12.03.2021, 11:50:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: North Weald Essex, United Kingdom Schaden am LFZ: Leicht beschädigt
Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU21-0116-HX
Im Rahmen der Ausbildung zum Fluglehrer wurde bei einem einmotoren Notverfahren der Hubschrauber hart aufge-
setzt und beschädigt. Für den Design- und Herstellerstaat des Hubschraubers unterstützt die BFU die national unter-
suchende Behörde entsprechend ICAO Annex 13.
Luftfahrzeug: Hubschrauber 2.251 bis 5.700 kg Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: EUROCOPTER GERMANY - BK 117 Besatzung 0 0 0
Flüge im Auftrag der Regierung - Sonstiger Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
Flug Andere - - -
Ereignis: Unfall mit tödlich Verletzten Datum, Uhrzeit: 16.03.2021, 17:45:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Burg Feuerstein Schaden am LFZ: Zerstört
Quelle: Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU21-0123-3X
Nach dem Einflug in einen Schneeschauer verlor der Pilot die Kontrolle über das Luftfahrzeug. Es kam zur Kollision
mit dem Boden.
Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: CESSNA - 177 Besatzung 1 0 0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug - Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
Lokaler Rundflug Andere - - -
-9-Bulletin
Ereignis: Schwere Störung ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 18.03.2021, 13:45:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Puerto Valleta, Mexico Schaden am LFZ: Leicht beschädigt
Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU21-0284-FX
Beim Drehen auf der Bahn brach das Bugrad. Die BFU unterstützt die Untersuchung, da eine Komponente in Deutsch-
land entworfen/hergestellt wurde.en.
Luftfahrzeug: Flugzeug 27.001 bis 272.000 kg Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: AIRBUS - A320 Besatzung 0 0 0
Kommerzielle Luftfahrt - Linienflug - Inlands- Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
flug - Passagierflug (Inland) Andere - - -
Ereignis: Schwere Störung mit leicht Verletzten Datum, Uhrzeit: 25.03.2021, 09:30:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Bankstown, Australia Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU21-0201-HX
Nach dem die Triebwerke angelassen wurden verließ der Pilot das Luftfahrzeug. Das Flugzeug begann zu rollen und
kollidierte mit einem Zaun. Die BFU unterstützt die Untersuchung, da das Triebwerk in Deutschland entwor-
fen/hergestellt wurde.
Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: DIAMOND - DA 42 Besatzung 0 0 1
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug - Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
Lokaler Rundflug Andere - - -
Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 26.03.2021, 15:30:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Dubai, United Arab Emirates Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch ausländische Behörde Aktenzeichen: BFU21-0162-DX
Im Anflug kam es zu einem Triebwerksausfall. Der Pilot führte eine Notlandung durch. Die BFU unterstützt die Unter-
suchung, da das Luftfahrzeug in Deutschland entworfen/hergestellt wurde.
Luftfahrzeug: Reisemotorsegler Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: GROB - G-109B Besatzung 0 0 0
Passagiere 0 0 0
Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Unbekannt
Andere - - -
Ereignis: Unfall mit leicht Verletzten Datum, Uhrzeit: 29.03.2021, 16:50:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Dinslaken Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU21-0150-3X
Bei der Demonstration eines Triebwerksausfalls im Anfangssteigflug setzte der Hubschrauber am Ende der Autorota-
tion hart auf und überschlug sich.
Luftfahrzeug: Hubschrauber 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: HUGHES HELI. - 269C Besatzung 0 0 2
Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbil- Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
dung am Doppelsteuer Andere - - -
- 10 -Bulletin
Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 30.03.2021, 11:15:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Breisach Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU21-0153-CX
Nach einem Triebwerksausfall führte der Pilot eine Notlandung in Autorotation durch. Beim Abfangen kam es zum
Bodenkontakt mit dem Hecksporn und dem Heckrotor. Im Anschluss erfolgte ein Bruch der Heckstruktur.
Luftfahrzeug: Hubschrauber 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: Helicycle Solar T-62-T32 Besatzung 0 0 0
Passagiere 0 0 0
Betriebsart: Allgemeine Luftfahrt - Unbekannt
Andere - - -
Ereignis: Unfall mit tödlich Verletzten Datum, Uhrzeit: 30.03.2021, 23:00:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Jandelsbrunn Schaden am LFZ: Zerstört
Quelle: Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU21-0152-CX
Im Reiseflug kam es zum Kontrollverlust. Das UL schlug mit großer Längsneigung und hoher Energie einem sumpfi-
gen Gebiet auf. Der Pilot wurde außerhalb des Wracks aufgefunden.
Luftfahrzeug: Ultraleichtflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: Eurostar EV 97 Besatzung 1 0 0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug - Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
Überlandflug Andere - - -
Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 31.03.2021, 11:40:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Friedrichshafen Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Untersuchung durch die BFU Aktenzeichen: BFU21-0158-3X
Bei der Landung nach einem Alleinflug im Rahmen der Ausbildung setzte das Luftfahrzeug hart auf. Hierbei wurde
das Bugfahrwerk schwer beschädigt.
Luftfahrzeug: Flugzeug 0 bis 2.250 kg Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: DIAMOND - DV-20 (KATANA) Besatzung 0 0 0
Allgemeine Luftfahrt - Ausbildung - Ausbil- Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
dung - Alleinflüge unter Aufsicht Andere - - -
Ereignis: Unfall ohne Verletzte Datum, Uhrzeit: 31.03.2021, 15:31:00 Uhr (lokal)
Ort, Staat: Weiz, Austria Schaden am LFZ: Schwer beschädigt
Quelle: Keine Untersuchung durch ausländische Aktenzeichen: BFU21-0176-DX
Behörde
Bei einer Außenlandung während eines privaten Rundflugs wurde das Luftfahrzeug schwer beschädigt. Die BFU wur-
de über den Vorfall informiert, da das Luftfahrzeug in Deutschland entworfen/hergestellt wurde.
Luftfahrzeug: Segelflugzeug Verletzte tödlich schwer leicht
Muster: SCHLEICHER - ASW 15 Besatzung 0 0 0
Allgemeine Luftfahrt - Privater Rundflug - Passagiere 0 0 0
Betriebsart:
Lokaler Rundflug Andere - - -
- 11 -Bulletin
Teil 2 : Zwischenberichte
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses: Unfall
Datum: 16.03.2021
Ort: Burg Feuerstein
Luftfahrzeug: Flugzeug
Hersteller: Cessna
Muster: Cessna 177B
Personenschaden: eine Person tödlich verletzt
Sachschaden: Luftfahrzeug zerstört
Drittschaden: Geringer Flurschaden
Aktenzeichen: BFU21-0123-3X
Kurzdarstellung
Während eines privaten Rundfluges geriet das Luftfahrzeug im Anflug auf den Flug-
platz Burg Feuerstein in einen Schneeschauer, es kam zu einem Kontrollverlust und
das Flugzeug prallte auf den Boden.
- 12 -Bulletin
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Der Pilot hatte einen privaten Rundflug nach Sichtflugregeln (VFR) vom Verkehrs-
landeplatz Burg Feuerstein (EDQE) geplant. Er startete mit seinem Flugzeug allein
an Bord um 16:32 Uhr1 auf der Piste 26 des Verkehrslandeplatzes. Nach Zeugen-
aussagen verlief der Start ohne Besonderheiten und der Pilot flog anschließend in
westlicher Richtung weiter. Flugwegaufzeichnungen dokumentieren, dass er ca.
100 km nach Westen flog und dann westlich von Würzburg umdrehte, um wieder
zum Flugplatz zurückzukehren.
Um 17:25 Uhr erhielt der Pilot vom Flugleiter von EDQE die Information über einen
von Nordwesten heranziehenden „ziemlich starken Schauer“. Der Pilot erklärte, dass
er dabei sei eine Lücke zu finden und er wolle sich beeilen.
Zwei Minuten später nahm der Flugleiter erneut Kontakt zum Piloten auf und gab ihm
die Information, dass jetzt ein „dicker Schneeschauer“ am Platz sei. Der Empfang
dieser Information wurde vom Piloten bestätigt und dabei erklärt, dass er am Rand
des Schauers sei und er kein Risiko eingehen wolle.
Um 17:28:32 Uhr fragte der Pilot den Flugleiter, ob er eine Chance sehe, um den
Flugplatz zu erreichen. Der Flugleiter antwortete, dass diese sehr schlecht sei und
beschrieb ihm bildhaft die Bedingungen vor Ort „auf einer Skala von 0-10 mit maxi-
mal 2“. Daraufhin erkundigte sich der Pilot nach der Wolkenuntergrenze. Die Antwort
des Flugleiters war „jetzt fast aufliegend“. Der Pilot bestätigt den Erhalt der Informati-
on und ergänzte, dass er „notfalls woanders hinfliegen“ würde.
Um 17:30 Uhr gab der Flugleiter dem Piloten die Information, dass die Bodensicht
am Platz maximal 2 km sei. Der Erhalt dieser Information wurde wieder vom Piloten
bestätigt.
Nach vier weiteren Minuten fragte der Pilot den Flugleiter nach einer „angezündeten
Laterne“. Der Flugleiter fragte, ob damit „das Licht auf dem Dach“ gemeint sei. Der
Pilot antwortete mit Klicken seiner Sendetaste als Bestätigung.
Um 17:40 Uhr erklärte der Pilot „Ich probier jetzt die 26“. Der Flugleiter antwortete,
dass er dies verstanden habe und gab die Windinformation „280°, 4 kt“. Der Pilot be-
stätigte.
1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
- 13 -Bulletin
Vor Ort am Flugplatz hatte ein anderer Pilot am Boden mit Hilfe seines Handys den
Flugweg des anfliegenden Luftfahrzeuges mit verfolgt. Nach seinen Angaben konnte
er die Route gut nachvollziehen. Als es keine weiteren Flugwegpunkte zu sehen gab
und auch kein Motorengeräusch mehr in der Luft zu vernehmen war fuhr er mit ei-
nem weiteren Helfer zur Position des letzten Aufzeichnungspunktes. Sie fanden das
zerstörte Luftfahrzeug auf dem leeren Gelände eines Kindergartens, ca. 1,8 km süd-
östlich vom Flugplatz entfernt. Der Pilot erlag noch an der Unfallstelle seinen schwe-
ren Verletzungen.
Abb. 1: Flugrekonstruktion aufgrund vorliegender Flugwegdaten Quelle: DFS
Angaben zu Personen
Der 64-jährige verantwortliche Luftfahrzeugführer war seit dem 31.08.1995 Inhaber
einer Lizenz für Privatpiloten (PPL (A)).
In die gemäß Teil FCL nach ICAO-Standards erteilte, unbefristet gültige Lizenz war
die Klassenberechtigung für einmotorige Flugzeuge mit Kolbentriebwerk (SEP land)
eingetragen. Weiterhin waren die Berechtigungen für TMG und SPL eingetragen.
Sein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 war ohne Einschränkungen
bis zum 30.09.2021 gültig.
Ein persönliches Flugbuch mit Angaben zur Gesamtflugzeit stand der BFU nicht zur
Verfügung. Nach Angaben von Zeugen betrug die Gesamtflugerfahrung des Piloten
mehr als 1000 Stunden. Auf dem Baumuster hatte er demnach mehr als 500 Stun-
den Flugerfahrung. In den letzten 90 Tagen absolvierte der Pilot mit dem Muster 15
Flüge.
Die letzte fliegerische Überprüfung des Piloten fand am 10.08.2019 statt.
- 14 -Bulletin
Angaben zum Luftfahrzeug
Bei dem betroffenen Luftfahrzeugmuster Cessna 177B handelt es sich um einen
viersitzigen, einmotorigen Schulterdecker in Ganzmetallbauweise mit nichteinziehba-
rem Fahrwerk in Bugradanordnung.
Hersteller: Cessna
Baujahr: 1970
Werknummer: 177-01422
max. Abflugmasse: 1 134 kg
Leermasse: 680 kg
Kraftstoff max.: 189 l
Gesamtflugzeit: ca. 6 674 Stunden
Triebwerk: O-360-A1F6
Propeller: 2D34C202/82PA-6
Das Luftfahrzeug war in Deutschland zum Verkehr zugelassen und befand sich im
Privatbesitz des Piloten. Die letzte Lufttüchtigkeitsprüfung erfolgte am 26.02.2021.
Meteorologische Informationen
Zur Unfallzeit herrschten nach Zeugenangaben auf Burg Feuerstein Sichtflugbedin-
gungen mit teilweise aufliegender Bewölkung, Schneeschauern und Sichten bis ma-
ximal 2 km. Der Wind kam aus 280° mit 4 kt. Die Lufttemperatur am Boden betrug
2 °C. Der Luftdruck (QNH) lag bei 1 020 hPa. Eine amtliche Auskunft des Deutschen
Wetterdienstes wurde durch die BFU angefordert.
Funkverkehr
Es bestand Funkverbindung zwischen dem Piloten und dem Flugleiter am Flugplatz.
Der Funkverkehr wurde aufgezeichnet und eine Umschrift davon der BFU zur Verfü-
gung gestellt.
Angaben zum Flugplatz
Der Sonderlandeplatz Burg Feuerstein (EDQE) verfügte in Richtung 26 und 08 über
eine 973 x 15 m Asphaltpiste. Zur Unfallzeit war die Landerichtung 24 in Betrieb. Die
Flugplatzhöhe beträgt 1 674 ft AMSL.
- 15 -Bulletin
Flugdatenaufzeichnung
Das Luftfahrzeug war weder mit einem Flugdatenschreiber (FDR) noch mit einem
Cockpit Voice Recorder (CVR) ausgestattet. Beide Aufzeichnungsgeräte waren nach
den gültigen luftrechtlichen Regelungen nicht gefordert.
Der BFU liegen erste Flugwegdaten als Radardaten vor. Ein GPS gestütztes Flug-
wegaufzeichnungsgerät (FLARM) konnte aus dem Wrack geborgen werden und wird
von der BFU untersucht.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug
Die Unfallstelle befand sich ca. 1,8 km südöstlich von der Schwelle der 26 an der
Burg Feuerstein in einem Kindergartengelände. Zur Unfallzeit waren keine Personen
auf dem Gelände. Im Umkreis von 15 m um das Wrack waren abgetrennte Bauteile
des Luftfahrzeuges verteilt. Auf dem Gelände standen ca. 25 m hohe Bäume.
Abb. 2: Endlage des Flugzeugrumpfes Quelle: BFU
- 16 -Bulletin
Etwa 4 m vom Wrack entfernt waren zwei der Bäume in ca. 3 m Höhe 4 m vor dem
Aufschlagpunkt gebrochen. Beide Tragflächen waren vom Rumpf des Flugzeuges
abgerissen und der Rumpf lag auf der linken Seite auf der gepflasterten Terrasse
des Kindergartens.
Feststellungen über die Stellung der Triebwerkbedienhebel und Landeklappen waren
aufgrund des hohen Zerstörungsgrades nicht möglich. Das Höhenruder, das Seiten-
ruder waren mit dem Steuergestänge und den Steuerseilen im Cockpit verbunden.
Beide Propellerblätter waren nach hinten gebogen und hatten Kratzspuren auf der
gesamten Länge.
An der Unfallstelle wurde durch die zerstörten Kraftstofftanks Kraftstoff freigesetzt.
Wieviel Restkraftstoff an Bord war konnte nicht festgestellt werden.
Medizinische und pathologische Angaben
Die zuständige Staatsanwaltschaft hat die Obduktion des tödlich verunfallten Piloten
veranlasst. Das Ergebnis liegt der BFU bislang nicht vor.
Brand
An der Unfallstelle entstand kein Brand.
Untersuchungsführer: Stahlkopf
Untersuchung vor Ort: Gutheil
Mitwirkung: Schubert, Blanke, Buchwald
- 17 -Bulletin
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Okto-
ber 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störun-
gen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfäl-
len und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Unter-
suchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
Herausgeber
Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchung
Hermann-Blenk-Str. 16
38108 Braunschweig
Telefon 0 531 35 48 - 0
Telefax 0 531 35 48 - 246
Mail box@bfu-web.de
Internet www.bfu-web.de
- 18 -Bulletin
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses: Unfall
Datum: 29.03.2021
Ort: Verkehrslandeplatz Dinslaken/Schwarze Heide
Luftfahrzeug: Hubschrauber
Hersteller: Schweizer Aircraft Corporation
Muster: Hughes 269C
Personenschaden: Zwei Personen leicht verletzt
Sachschaden: Luftfahrzeug schwer beschädigt
Drittschaden: Flurschaden
Aktenzeichen: BFU21-0150-3X
Kurzdarstellung
Bei der Demonstration eines Triebwerksausfalls im Anfangssteigflug setzte der Hub-
schrauber am Ende der Autorotation hart auf und überschlug sich.
- 19 -Bulletin
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Zur Vorbereitung auf seine Befähigungsüberprüfung für das Hubschraubermuster
HU 269C ist der Pilot am Ereignistag auf dem Verkehrslandeplatz Dinsla-
ken/Schwarze Heide, in Begleitung eines Fluglehrers, mehrere Platzrunden zum
Training von Notverfahren geflogen.
Beide Piloten schilderten, dass sie eine sehr ausgiebige Vorflugkontrolle durchge-
führt hätten und es keine Mängel am Hubschrauber gab. Sie seien um ca. 16:00 Uhr1
auf der Piste 26 gestartet und haben dann 9 Platzrunden mit Autorotationen und fol-
genden Steilstarts im Bereich der nördlichen Segelflug Graspiste, in Richtung 26,
durchgeführt. Hierbei habe man auch über die sogenannte Dead Man's Curve
(Height-Velocity-Diagram) und Triebwerksstörungen im Start bzw. Steigflug gespro-
chen. Daraufhin wollte der Fluglehrer eine Triebwerksstörung im Anfangssteigflug
simuliert vorführen. Hierzu übernahm er die Steuerführung. Bis zu diesem Zeitpunkt
habe es keinerlei Probleme oder technische Auffälligkeiten mit dem Hubschrauber
gegeben.
Um den gesamten Platz ausnutzen, seien sie dann vom Flugplatzrand in Richtung
der Graspiste 26 gestartet und zügig, mit ca. 50 KIAS, gestiegen. In ca. 300 ft AGL
bzw. ca. 500 ft AMSL habe der Fluglehrer die Triebwerksstörung simuliert, den kol-
lektiven Verstellhebel gesenkt, das Drehgas leicht herausgedreht und der Freilauf
habe normal geöffnet. Die Triebwerksdrehzahl sei bei ca. 2 500 RPM, die Hauptro-
tordrehzahl im grünen Bereich und der Autorotationssinkflug stabilisiert gewesen.
Der Fluglehrer habe ein Durchstarten bzw. Abfangen mit Triebwerksleistung, eine
sogenannte Power Recovery, geplant.
Beim Einleiten des Abfangbogens (Flare) und Zuführen der Triebwerksleistung sank
der Hubschrauber unerwartet weiter und setzte um ca. 16:50 Uhr mit geringer Vor-
wärtsfahrt hart auf.
Der Hubschrauber überschlug sich und wurde schwer beschädigt. Beide Piloten
konnten das Wrack selbstständig leicht verletzt verlassen.
1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
- 20 -Bulletin
Angaben zu Personen
Der 57-jährige, links sitzende Pilot war im Besitz einer Privatpilotenlizenz für Hub-
schrauber (PPL(H)). In die Lizenz waren die Berechtigungen als verantwortlicher Pi-
lot auf den Mustern AS350 und HU269 eingetragen. Die Musterberechtigung AS350
war zeitlich abgelaufen, die Musterberechtigung HU269 war gültig bis 30.09.2021. Er
verfügte über ein medizinisches Flugtauglichkeitszeugnis Klasse 2, mit der Auflage
eine Brille zu tragen (VDL), gültig bis 12.04.2021.
Seine Gesamtflugerfahrung betrug ca. 207 Stunden. Mit dem betroffen Muster
HU269 hatte er eine Gesamtflugerfahrung von 113 Stunden, von denen
ca. 2,5 Stunden innerhalb der letzten 12 Monate geflogen wurden.
Der 60-jährige, rechts sitzende Fluglehrer war im Besitz einer Berufspilotenlizenz für
Hubschrauber (CPL(H)). In die Lizenz waren die zeitlich gültigen Berechtigungen als
verantwortlicher Pilot auf den Mustern AS350, Bell206, R44 und HU269 eingetragen.
Zusätzlich besaß er die Lehrberechtigung für die Flugausbildung, sowohl zum Privat-
als auch Berufspiloten und Nachtflug (FI(H) PPL, CPL, SEP SP, night, instructor).
Weiterhin war er anerkannter Sachverständiger (TRE(H) SPH) für die in seiner Li-
zenz eingetragenen Muster. Er verfügte über ein medizinisches Flugtauglichkeits-
zeugnis Klasse 1, mit der Auflage eine Brille zu tragen (VML), gültig bis 25.09.2021
für sonstigen gewerblichen Betrieb.
Seine Gesamtflugerfahrung betrug nach eigenen Angaben mehr als 13 000 Stun-
den.
Angaben zum Luftfahrzeug
Der einmotorige Hubschrauber Hughes 269C, des Herstellers Schweizer Aircraft
Corporation, ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber für bis zu drei Insassen. Er ver-
fügt über ein Kufenlandegestell, einen Dreiblatt-Hauptrotor und einen Heckrotor zum
Drehmomentausgleich um die Hochachse. Die maximal zulässige Abflugmasse be-
trägt 930 kg. Der Hubschrauber ist mit einem Kolbentriebwerk Lycoming HIO-360-
D1A ausgerüstet. Das Muster wurde im Jahr 1968 von der Federal Aviation Administ-
ration (FAA), 1970 vom Luftfahrt-Bundesamt (LBA) und 2003 durch die Europäische
Agentur für Flugsicherheit (EASA) zugelassen. Der heutige Musterzulassungsinha-
ber ist Schweizer RSG. Das Hubschraubermuster, sowie die Vorgängermodelle
HU 269A und HU 269B, wurden vielfach in der Pilotenausbildung, sowohl militärisch
als auch zivil, eingesetzt.
- 21 -Bulletin
Abb. 1: Seitenansicht HU 269C Quelle: Schweizer Aircraft Corp.
Der betroffene Hubschrauber HU 269C, Baujahr 1991, hatte die Seriennummer
S 1533. Die Betriebsleermasse betrug laut Wägebericht vom 11.12.2017 ca. 546 kg.
Nach Angaben der Piloten war der Hubschrauber beim Start mit ca. 22 gal Avgas be-
tankt. Zum Unfallzeitpunkt sollen sich laut Anzeige noch ca. 11 gal (ca. 31 kg) an
Bord befunden haben. Unter Beachtung der Pilotengewichte (jeweils ca. 100 kg) be-
trug die Masse zum Unfallzeitpunkt ca. 777 kg / 1 713 lbs. Die Gesamtbetriebszeit
des Hubschraubers betrug ca. 7 425 Stunden. Die letztmalige Bescheinigung über
die Prüfung der Lufttüchtigkeit wurde am 26.02.2021 ausgestellt. Zum Unfallzeitpunkt
war ein Doppelsteuer eingebaut.
Der Hubschrauber war in Deutschland zum Verkehr zugelassen.
Meteorologische Informationen
Laut den am Verkehrslandeplatz automatisch ermittelten Wetterdaten lag, die Flugsi-
cht bei mehr als 10 km bei wolkenlosen Himmel, der Wind wehte mit 6-12 kt aus 230-
270°. Die Temperatur lag bei ca. 20 °C und der Taupunkt bei ca. 7 °C. Der Luftdruck
(QNH) betrug 1 029 hPa.
Angaben zum Flugplatz
Der Verkehrslandeplatz Dinslaken / Schwarze Heide (EDLD) liegt ca. 1,9 NM nord-
westlich der Ortschaft Kirchhellen. Die Flugplatzhöhe beträgt 213 ft AMSL. Er verfügt
über eine Asphaltpiste mit einer Länge von 1 500 m, einer Breite von 30 m und einer
- 22 -Bulletin
Ausrichtung von 083°/263°. Nördlich der Asphaltpiste befindet sich eine parallel ver-
laufende Graspiste für den Segelflugbetrieb.
Flugdatenaufzeichnung
Der Hubschrauber war nicht mit einem Flight Data Recorder (FDR) oder Cockpit
Voice Recorder (CVR) ausgerüstet. Diese Aufzeichnungsgeräte waren, entspre-
chend den gültigen Luftfahrtvorschriften, nicht gefordert.
Der Pilot nutzte während des Fluges ein iPad mit Navigationssoftware. Das Gerät
wurde bei dem Unfall beschädigt, daher standen die möglicherweise gespeicherten
Daten für die Untersuchung nicht zur Verfügung.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug
Die ersten Bodenspuren befanden sich ungefähr mittig auf der Graspiste 26,
ca. 365 m vom Anfang der Graspiste 26 bzw. ca. 475 m von der Flugplatzgrenze ent-
fernt. Die Kufenspuren zeigten in Richtung von ca. 275 Grad. Mittig zwischen den
ca. 5 cm tiefen Kufenabdrücken befanden sich in der Grasoberfläche ein Abdruck
des Triebwerks, sowie in Bewegungsrichtung dahinter, des Rumpfbugs. Der Hub-
schrauber kam ca. 2,5 m hinter der ersten Bodenberührung, entgegen der Anflug-
richtung zum Liegen.
Bei der Untersuchung der Steuerung, des Triebwerks, der Getriebe, der Kupplung
und des Freilaufs vor Ort, ergaben sich keine Anzeichen oder Hinweise auf einen für
den Unfall ursächlichen technischen Mangel.
- 23 -Bulletin
Abb. 2: Bodenspuren und Hubschrauberwrack auf der Graspiste 26 Quelle: BFU
Abb. 3: Übersicht der Schäden am Hubschrauber infolge des Überschlags Quelle: BFU
- 24 -Bulletin
Brand
Am Boden entstand ein Brand im Bereich des Triebwerkgebläses, am Übergang zum
Ölkühler. Dieser konnte durch Zeugen vor Ort zügig gelöscht werden.
Zusätzliche Informationen
Vom Hergang her ähnliche Unfälle haben sich in der Vergangenheit bereits beim
Üben von Notverfahren ereignet (siehe z.B. BFU 16-0162-3X, SUST Nr. 2178, oder
www.youtube.com/watch?v=s8qFD3DPK4Q, HV Curve test - Hughes 269).
Bei diesen Unfällen konnte jeweils die hohe Sinkrate in der Autorotation aufgrund zu
geringer Vorwärtsfahrt nicht durch das Einleiten des Abfangbogens (Flare) ausrei-
chend reduziert werden. Trotz vorhandener Triebwerksleistung und Ziehen am kol-
lektiven Verstellhebel, schlugen die Hubschrauber hart auf.
Die Hubschrauber befanden sich bei der Autorotation bzw. vor dem Abfangen in ei-
nem Bereich des Height-Velocity-Diagramms, der beschrieben wird als „from which
an autorotational landing would be extremly difficult without incuring some degree of
aircraft damage or occupant injury“.
Abb. 4: H-V-Diagramm bei Triebwerkausfall Quelle: US-Army TM 55-1520-2333-10
- 25 -Bulletin
Untersuchungsführer: Axel Rokohl
Untersuchung vor Ort: Udo Sammet, Roland Scharff
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Okto-
ber 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störun-
gen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfäl-
len und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Unter-
suchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
Herausgeber
Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchung
Hermann-Blenk-Str. 16
38108 Braunschweig
Telefon 0 531 35 48 - 0
Telefax 0 531 35 48 - 246
Mail box@bfu-web.de
Internet www.bfu-web.de
- 26 -Bulletin
Zwischenbericht
Identifikation
Art des Ereignisses: Unfall
Datum: 30.03.2021
Ort: Nahe Jandelsbrunn
Luftfahrzeug : Ultraleichtflugzeug
Hersteller: Evektor Aerotechnik
Muster: EV-97 SportStar
Personenschaden: Pilot tödlich verletzt
Sachschaden: Luftfahrzeug zerstört
Drittschaden: Flurschaden
Aktenzeichen: BFU21-0152-CX
Kurzdarstellung
Während des Reisefluges geriet das Ultraleichtflugzeug (UL) in eine unkontrollierte
Fluglage und prallte in sumpfigem Gelände auf den Boden.
- 27 -Bulletin
Sachverhalt
Ereignisse und Flugverlauf
Nach Zeugenangaben plante der Pilot des Ultraleichtflugzeuges (UL) einen privaten
Flug von Sonderlandeplatz Sonnen nach Pilsen (Tschechische Republik).
Mehrere Zeugen beobachteten, dass das UL um 11:05 Uhr1 im Bereich der Ortschaft
Jandelsbrunn auf einer nahezu senkrecht verlaufenden Flugbahn zu Boden ging. Die
Zeugen gaben an, dass „weiße“ Teile vom Luftfahrzeug wegflogen.
Das Wrack des UL wurde in einem sumpfigen Waldgebiet gefunden. Der Pilot erlitt
tödliche Verletzungen, das Luftfahrzeug wurde zerstört.
Angaben zu Personen
Der 54-jährige Pilot war seit dem 09.12.2003 im Besitz eines Luftfahrerscheins für
Luftsportgeräteführer und besaß die Passagierflugberechtigung. Zudem war er in
Besitz einer UL Lizenz ausgestellt von der Letecká amatérská asociace ČR (Amateur
Aviation Association der Tschechischen Republik) gültig bis 13.10.2021.
Sein medizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse LAPL war ausgestellt am
25.11.2020 und gültig für Klasse 2 bis 21.11.2021 und LAPL bis 21.11.2022 und ent-
hielt die Auflage zur Korrektur der Sehschärfe (VML).
Die Gesamtflugerfahrung des Piloten konnte nicht genau ermittelt werden. Der letzte
Eintrag im persönlichen Flugbuch des Piloten stammte vom 21.09.2019, die Gesamt-
flugzeit betrug demnach 167 Stunden mit 446 Starts.
Angaben zum Luftfahrzeug
Der EV 97 SportStar Max ist ein zweisitziges, aerodynamisch gesteuertes Ultraleicht-
flugzeug in Metallbauweise.
Hersteller: Evektor Aerotechnik
Muster: EV97 SportStar Max
Werknummer: 2006 0807
Baujahr: 2006
MTOM: 450 kg
1
Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet,
entsprechen Ortszeit
- 28 -Bulletin
Leermasse: 354,9 kg
Triebwerk: Rotax 912 ULS2
Werknummer: 5.647.197
Gesamtflugzeit: mehr als 938 Stunden.
Das Ultraleichtflugzeug befand sich im Besitz eines Charterunternehmens und war in
Tschechien zum Verkehr zugelassen. Es wurde mit einer Ultraleichtflugzeug Zulas-
sung (ULL) betrieben.
Die Wartung wurde vom Halter durchgeführt. Die letzte dokumentierte Wartung wur-
de am 06.03.2021, bei 938 Betriebsstunden mit 810 Gesamt-Starts, durchgeführt
Die letzte periodische Prüfung zur Lufttüchtigkeit wurde am 25.08.2019 durchgeführt
und war bis zum 02.09.2021 gültig.
Ein Gesamtrettungssystem war nicht eingebaut. Für den Betrieb des UL in Tschechi-
en war der Einbau eines solchen Systems nicht vorgeschrieben.
Historie des Luftfahrzeuges
Das UL wurde nach der Herstellung am 15.12.2006 nach Rumänien ausgeliefert.
Das Luftfahrzeug EV 97 Sportstar Max entsprach den Spezifikationen der Klasse der
Light Sport Aircraft (LSA) für den US- und kanadischen Markt mit einer MTOM von
550 kg. In Rumänien bestand zum Zeitpunkt der Zulassung des Luftfahrzeuges keine
Unterscheidung der Typen- bzw. Klasseneinteilung in Ultraleichtflugzeuge und Light
Sport Aircraft (LSA) .
Laut der Wartungsunterlagen der SportStar wurde das Luftfahrzeug 2014, nach der
Wiedereinführung aus Rumänien, in Tschechien als Ultraleichtflugzeug mit einer
MTOM von 450 kg zugelassen.
Meteorologische Informationen
Nach Zeugenaussagen herrschten Sichtflugwetterbedingungen.
Laut der Routinewettermeldung (METAR) des 60 km südöstlich gelegenen Verkehrs-
flughafens Linz (LOWL Ausgabezeit 10:20 Uhr, herrschten dort folgende Wetterbe-
dingungen:
- 29 -Bulletin
Wind: umlaufend mit 2 kt
Sicht: CAVOK Bedingungen (Sicht 10 km oder mehr, keine Wolken unter
5 000 ft über Grund bzw. unterhalb der höchsten Sektormindesthöhe,
keine Cumulonimbus (Cb) und keine signifikanten Wettererscheinun-
gen am Flughafen oder der näheren Umgebung).
Temperatur: 11 °C
Taupunkt: 05 °C
Luftdruck: 1 034 hPa
Angaben zum Flugplatz
Der in einer Höhe von 815 AMSL gelegene Sonderlandeplatz Sonnen (EDPS) ist für
Luftfahrzeuge bis 2 000 kg Höchstabfluggewicht (MTOW), Hubschrauber bis
5 700 kg, Ultraleichtflugzeuge und Segelflugzeuge zugelassen und hat keine gere-
gelten Betriebszeiten. Der Sonderlandeplatz verfügt über eine 650 mx 10 m Asphalt-
bahn und 650 m x 20 m Graspiste.
Flugdatenaufzeichnung
Das Luftfahrzeug war mit einem Garmin GPSMap 296 und einem I-Pad ausgerüstet.
Die Geräte wurden durch die BFU sichergestellt und die darauf enthaltenen Daten-
werden zurzeit von der BFU ausgewertet.
Das zuständige Flugsicherungsunternehmen hatte zur Unfallzeit keine Radarziele
des verunfallten Luftfahrzeugs erfasst.
Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug
Die Unfallstelle befand sich in einem Waldgebiet 6,5 km nördlich des Flugplatzes
Sonnen. Das Gelände war sumpfig in einem durch Biber aufgestauten Weiher.
- 30 -Bulletin
Abb.1 Unfallstelle Quelle: BFU
Das UL steckte mit ca. 45 Grad Rückenlage im Sumpf. Der Rumpf des UL wies in
nördliche Richtung.
Fragmente der Kabinenverglasung wurden 50 m bis 112 m südlich des Wracks ge-
funden. In diesem Bereich wurden auch Dokumente des Piloten und des Luftfahr-
zeuges gefunden.
Das Wrack war im vorderen Bereich bis zu den Rückenlehnen der Sitze zerstört.
Beide Tragflächen waren im Bereich der Flügelvorderkante gestaucht. Der Rumpf
war mehrfach gestaucht und gebrochen. Die Gasdruckfeder des Haubenrahmens
war ausgefahren und geknickt. Der rechte Schultergurt war ausgeschlauft, das Gurt-
schloss war geöffnet.
Im Wrack wurde unter anderem ein Sauerstoffbeatmungsgerät INOGEN One, sowie
ein Berodual-Respimat-Inhalator vorgefunden.
Die Leiche des Piloten wurde ca. 15 m südlich des Wracks gefunden.
- 31 -Bulletin
Triebwerksuntersuchung
Das Triebwerk wurde geborgen und im Beisein der BFU und der Staatsanwaltschaft
in einem Wartungsbetrieb des Triebwerkherstellers untersucht.
Die Beschädigungen am Triebwerk waren infolge des Absturzes entstanden. In den
Triebwerksöffnungen befanden sich Morast und Wasser. Beide Vergaser waren be-
schädigt. Das Summengewicht der Schwimmer der Vergaser betrug 5,8 g und ent-
sprach der vom Hersteller festgelegten Norm. Der Halteclip der Düsennadel befand
sich in der Position 3 und entsprach ebenfalls den Vorgaben des Herstellers. Die
Zündkerzen waren an den Elektroden zum Teil durch Morast verschmutzt, sowie
aufprallbedingt beschädigt und zeigten ein normales Verbrennungsbild. Die Magnet-
schraube wurde ausgebaut und wies nahezu keine Metall-Partikel auf.
Aufgrund der massiven Beschädigungen und starker Verunreinigungen des Trieb-
werks, konnte kein Motorprüflauf durchgeführt werden.
Medizinische und pathologische Angaben
Die Leiche des Piloten wurde obduziert. Als Todesursache wurde ein Polytrauma
festgestellt.
Nach Zeugenaussagen hatte der Pilot in der Vergangenheit eine Lungentransplanta-
tion erhalten.
Untersuchungsführer: Knoll
Untersuchung vor Ort: Freytag, Lehner
- 32 -Bulletin
Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU)
Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Okto-
ber 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störun-
gen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfäl-
len und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Unter-
suchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt.
Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger
Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des
Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen.
Herausgeber
Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchung
Hermann-Blenk-Str. 16
38108 Braunschweig
Telefon 0 531 35 48 - 0
Telefax 0 531 35 48 - 246
Mail box@bfu-web.de
Internet www.bfu-web.de
- 33 -Bulletin
Teil 3 : Neu veröffentlichte Untersuchungsberichte
www.bfu-web.de/Berichte
Pos. Datum Ort Luftfahrzeug(e) Aktenzeichen Berichtsmonat
1 28.12.2018 Faro, nahe Learjet / Model 31A BFU18-1808-6X Mai 2021
2 Karlsruhe/Baden-
17.10.2016 Piper / PA-60601P Aerostar BFU16-1565-CX Mai 2021
Baden
3 07.08.2019 Hamburg Hawker / 390 (Premier I) BFU19-1065-GX Mai 2021
4 30.09.2018 Bottrop Kubicek / BB37Z BFU18-1464-7X Mai 2021
5 11.08.2019 Füssen Scheibe / SF 25 C BFU19-1085-3X Mai 2021
6 12.07.2020 Rheinstetten Roland Aircraft / Z-602 XL BFU20-0509-3X Mai 2021
7 10.07.2016 Merenberg Diamond / DA 40 NG BFU16-0925-3X Mai 2021
8 Braunschweig-
11.08.2018 Schleicher / Ka 6 CR BFU18-1190-3X Mai 2021
Wolfsburg
9 17.09.2020 Bienenfarm DHC-1 MK22 Chipmunk BFU20-0806-3X Mai 2021
10 04.06.2019 Marsberg/Bredelar Ultramagic / N-210 BFU19-0659-3X Mai 2021
- 34 -Sie können auch lesen
