Burn Out, der geheimnisvolle Killer, der jeder zu kennen scheint...

Die Seite wird erstellt Günter Naumann
 
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Burn Out, der geheimnisvolle Killer, der jeder zu kennen scheint...

Sie haben bestimmt das Schlagwort auch schon gehört, oder haben Sie sogar
schon den Verdacht gehabt, selber daran zu leiden? Burn Out ist nicht nur eine
Modeerscheinung, in der heutigen Zeit trifft es immer mehr Menschen, ruiniert
Persönlichkeiten, Firmen und Beziehung. Was ist nun Burn Out? und was können
Sie dagegen unternehmen?

Burn Out ist heutzutage neben der Grippe wohl eine der häufigsten Diagnosen, die sich
der Mensch ohne zu zögern gleich selber stellt. Es ist tatsächlich schon ein wenig in Mode
gekommen, ein bisschen Burn Out zu haben. Doch wissen Sie tatsächlich, was sich hinter
dem "Ausgebrannt sein" verbirgt? denn Burn Out kann ein Mensch genauso wie ein
Kleinunternehmen fast ruinieren.

(im Text sind immer beide Geschlechter angesprochen, der Einfachheit und Lesbarkeit halber wird nur eine
Form benutzt)

Burn Out ist eine Reaktion auf eine übermässige Dauerbelastung, z.B. durch zu hoch
gesteckte Ziele, zu viel Druck von aussen, überhöhte (eigene oder fremde) Erwartungen,
oder auch der eigene Protektionismus und das streben nach immer mehr Erfolg. Der
Mensch kommt in der Dauerbelastung zu der Überzeugung, dass seine Fähigkeiten nicht
mehr ausreichen um diese Situationen oder den Stress zu handhaben, er fühlt sich
überfordert. Der Körper geht darauf hin in "Alarmbereitschaft" und reagiert auf diese
"Bedrohung" meist unangemessen, im Vergleich zu normalen "gesunden" Stress.
Normalerweise kann der Körper schnell alle Reserven mobilisieren.

Sie haben das bestimmt auch schon selber erlebt, Ihr Körper schüttet Adrenalin aus, was
Sie zu Höchstleistungen anfeuert, Ihr Puls wird erhöht, die Atmung schafft mehr Sauerstoff
herbei, die Sinne sind "geschärft" der Körper holt sich Energie im Form von Glukose aus
Ihren Muskel- und dem Leberdepot. Sie fühlen sich motiviert und energiegeladen. Lässt
der "gesunde" Stress nun nach, füllt Ihr Körper die Depots und Lager langsam wieder auf.
Im Dauerstress ist das nun anders, hält dieser Stress nun über längere Zeit ohne Erholung
an, werden alle Kraftreserven ausgebeutet und nicht mehr aufgefüllt.

Der Beginn eines Burn Out`s ist schleichend, in der Regel dauert es rund 9 Monate bis der
Mensch beginnt Gegenmassnahmen zu ergreifen. In dieser Zeit ist bereits ein erheblicher
Leistungsabfall und eine massive Gesundheitseinbusse zu verzeichnen. Die völlige
Genesung kann bis zu 5-7 Monate Totalausfall des Mitarbeiters oder von Ihnen zu Folge
haben. Über die Kosten und Folgen eines solchen Szenarios muss ich Ihnen wohl nichts
erzählen, das können Sie sehr gut selber berechnen.
Es ist wichtig, dass Burn Out früh erkannt und behoben wird, erstens um den Mitarbeiter
oder Sie vor schwerwiegenden Schäden zu schützen und zweitens auch um Ressourcen
und Finanzen der Firma zu sparen.

Was sind die Faktoren um an einem Burn Out zu erkranken?
Wenn Sie in einem Beruf mit viel Kundenkontakt arbeiten, einen helfenden Beruf haben,
Selbständig erwerbend sind, oder ein Leitender Angestellter sind oder mit hoher
Verantwortung konfrontiert sind ist das Risiko erhöht. (Liste erhebt kein Anspruch auf
Vollständigkeit).
Zudem gefährdet sind Menschen mit Helfer Syndrom, schüchterne Menschen auf dem
falschen Posten, Perfektionisten, etwas anders Artige in Kleidern oder Aussehen
(Mobbingopfer), Karrieren orientierte oder über motivierte. (auch diese Liste erhebt kein
Anspruch auf Vollständigkeit).
Zusätzliche Faktoren sind: wenig Lob, zu wenig Anerkennung, schlechter Lohn, allg.
schlechte Arbeitsbedingungen, schlecht Luft (Rauch, Gasen, Lösungsmittel dämpfe),
Mobbing, Degradierungen usw.
Das Risiko erhöht sich je mehr dieser Faktoren zusammen spielen.
Spannend ist weiterhin zu beobachten, dass auch sehr oft Menschen betroffen sind, die:
für ihr Job "brennen", ihr Job als Hobby sehen, oft sogar freiwillig Überstunden machen,
ständig am Arbeiten sind, Arbeit mit nachhause nehmen, Mitarbeiter die Höchstleistungen
bringen, Karrieren orientiert denken und scheinbar kaum zu bremsen sind usw. Aber nicht
jeder Workaholic bekommt ein Burn Out, wenn eine "Erfüllung" im Job da ist, der Mensch
einen Ausgleich hat und sich Zeit zum "Auftanken" nehmen kann, ist er weniger gefährdet.
Die Grundansätze sind: sehr hohe Anforderungen, zu wenig Zeit, schlechtes
Zeitmanagement, hoher Perfektionsanspruch, übermässiger Arbeitsanfall usw.

Typisch für Burn Out ist ein phasenhafter Verlauf von 5 Stadien, wovon die ersten drei
noch mit einfacheren Mitteln wie familiärer- / kollegialer Unterstützung oder Coaching zu
bewältigen sind, während ab Stadium 4 bereits psychologische Fachhilfe z.T. mit
Psychopharmaka und 100% krankschreiben nötig wird.
1. Stufe:
Anfangs identifizieren sie sich mit dem Job, stecken eine hohe Messlatte für sich, der
Schwung ist noch da. Doch das hohe Niveau der Messlatte kann auf die Dauer nicht mehr
gehalten werden. Der Mensch beutet sich exzessiv aus. Die hohen Anforderungen und der
"übermenschliche" Anspruch führen zum "Crash". Dabei kommt es zu
Fehleinschätzungen, körperlicher-, seelischer- und geistiger Energieplünderung. Der
Mensch hat kurze Einbrüche oder Zusammenbrüche, von denen er sich scheinbar
schnell wieder erholt.

2. Stufe:
Das normale Arbeitsniveau ist immer noch höher als beim Durchschnitt. Die Ansprüche
werden immer noch sehr hoch gesteckt, aber die Erreichung wird immer schwieriger. Der
Mensch strengt sich noch mehr an, die Kraftreserven gehen aus, der Enthusiasmus lässt
nach, die Leistungsfähigkeit lässt nach. Leichte körperliche Symptome treten auf, wie
Schlafstörungen, der Tag und Nachtrhythmus kann sich leicht verschieben, genervt
sein, Müdigkeit... Es sind aber noch Erfolgserlebnisse da.
Hier wären erstmal Ferien angesagt, oder eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zur
Gegenregulierung.

Schleichend geht es zur Stufe 3:
Die Essgewohnheiten verschieben sich, er fängt an, sich zu fragen, ob er das noch
schaffen kann, ein vages Gefühl ob ev. etwas nicht stimmt kommt auf. Meist nimmt der
Mensch diese Fragen aber nicht ernst. Hier beginnt das "Hamsterrad" zu laufen, wo es
immer schwieriger wird wirkungsvolle Gegenmassnahmen zu ergreifen.
Die Erfolge gehen zurück, fatalerweise nimmt diese Enttäuschung so ihren Lauf, dass der
Mensch sich noch mehr ins Zeug legt statt Pause zu machen.
Angst- und Versagens Gefühle drängen sich auf, Selbstzweifel kommen,
Schlafstörungen beginnen, leichter Blut- Hochdruck wird häufig beobachtet,
Kopfschmerzen, Verspannungen, Magenschmerzen, Infektanfälligkeit,
Schweissausbrüche, negative Haltung gegenüber Anderen, der Kaffeekonsum und
die Nachtarbeit nimmt zu...

4. Stufe:
Das Leben geht auf Sparflamme zurück, er zieht sich zurück, Überdruss, zunehmende
Enttäuschung, immer grösserer Widerstand, bleierne Müdigkeit, Weigerung an den
Arbeitsplatz zu gehen, er ist gereizter, ungeduldig, missmutig, zynisch, behandelt
die anderen schlecht. (Das merken oft die Andern besser als der "Patient" selber)
Er sucht die Fehler in der Regel bei den anderen. Hat aber immer noch den hohen
Anspruch an sich selber. Er merkt, es geht nicht mehr und fängt an, sich selber nicht mehr
zu mögen, sich abzulehnen. Die körperlichen Symptome verstärken sich, wie sogar Herz-
Rhythmus- Störungen, hoher Blutdruck, starke Muskelschmerzen, Verspannungen,
nachts Zähne knirschen, Tag träume. Auf der Gefühls Ebene dominieren Hilflosigkeit,
Hoffnungslosigkeit, Depressionen, klagen und selbst Mitleid. Der Rückzug wird je
länger je mehr verstärkt, es dehnt sich nun vom Beruf auf das Privatleben aus.
Rückzug von Menschen und dem Leben - verbittertes abkapseln, keine Hobbys mehr,
alles wird eingestellt um genügend "Kraft" für die Arbeit zu haben. die Energie für wichtige
Entscheidungen fehlt.. Oft kommt dann Alkohol- und Tablettenmissbrauch dazu,
Entspannung ist aber trotzdem nicht mehr möglich.

Stufe 5.
Qualvolles ringen, Stillstand, es geht Bergab, die Qualität nimmt ab, es ist ihm egal,
wieder Willen gegen sich und gegen sein eigenes Leben, er ist schwer oder gar
nicht mehr zugänglich und hört nicht mehr auf Ratschläge. Da wird für Aussen
stehende nun sichtbar, das etwas nicht mehr stimmt. Herzprobleme sind stark, es kann
bis zum Infarkt führen. Er hat die Kontrolle verloren. Freunde oder Partner können in
dieser Stufe nicht mehr Helfen. Es ist ihm nur noch mit professioneller Hilfe und ev. mit
einem Stationären Aufenthalt in einer entsprechender Klinik möglich zu Helfen.
Leider ist es oft erst Möglich ihm zu helfen wenn, die Ambulanz kommen muss.

Generelle Symptome:
  * Totale Erschöpfungszustände und Niedergeschlagenheit über eine längere Zeit.
  * Morgendliche Erschöpfung, man kommt fast nicht zum Bett raus und möchte am
   liebsten den ganzen Tag schlafen.
  * Allgemeine Lustlosigkeit, die sich auch auf die Freizeit, auf Familie, Partnerschaft
ausbreitet.
Was nicht unbeachtet bleiben darf ist: das Burn Out "ansteckend" ist. Ein Mitarbeiter mit
mieser Laune, kann ein ganzes Team "vergiften" und mit hinunter ziehen. Durch die
Ausfälle werden die Anderen zusätzlich belastet, was der Ärger gegen ihn noch steigert
und auch zu Mobbing führen kann, was seine Situation noch schneller verschlimmert.
Körperliche Beschwerden
  * Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verdauungsstörungen
  * Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen.
  * Fieberzustände (Frösteln, allgemeines Unwohlsein)
  * Schlafstörungen (Schlaflosigkeit oder gesteigertes Schlafbedürfnis).
  * Lichtscheuheit, Gesichtsfeldausfälle
  * Denk- und Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit
  * Reizbarkeit
  * Verwirrtheitszustände
  * Angst- und Versagens Gefühle drängen sich auf,
  * Selbstzweifel kommen,
  * Schlafstörungen beginnen,
  * leichter Blut- Hochdruck wird häufig beobachtet,
  * Kopfschmerzen, Verspannungen, Magenschmerzen,
   * Schweissausbrüche, Infektanfälligkeit
  * negative Haltung gegenüber Anderen,
  * zunehmende Enttäuschung, immer grösserer Widerstand,
  * bleierne Müdigkeit, er ist gereizter, ungeduldig, missmutig
  * Weigerung an den Arbeitsplatz zu gehen
Oft wird Burnout als Erschöpfungsphase diagnostiziert. Die Gefahr besteht dann, dass nur
die Symptome bekämpft werden und dadurch der Prozess verlängert oder verschlimmert
wird und bis zu einer Depression führen kann

Es gibt auch andere chronische Belastungen des Immunsystems, die ähnliche
Symptome aufweisen :
Chronische Infekte mit Pilzen, Viren oder Bakterien.
Gifte: Täglich wird der Mensch in unseren Breitengraden mit Giften belastet, die mit
der Zeit das Immunsystem chronisch schwächen und damit den gesamten
Organismus. Experten reden von über 1'500 verschiedenen Giften z.B.
  * Gifte in Baumaterialien (Hölzern, Tapeten).
  * Pestizide, Konservierungsstoffe
  * Schwermetalle im Wasser, in der Luft, auch in den Zahnfüllungen und Nahrungsmitteln
   und auch in Impfstoffen oder anderen Medikamenten
Belastungen diesbezüglich können mittels Biotensor ausgetestet und Ausgeleitet werden.
Wichtig ist bei der Abklärungen das eine Testung dieser Art stattfindet. Dazu ist nicht
zwingend ein Arzt nötig, diese sind zu diesem Thema leider oft noch sehr verschlossen.
Behandlung:
Wege aus den Stufen 1-3:
Falls Sie selber betroffen sind, ist der erste Schritt das Erkennen! Was nicht einfach ist.
Erkennen das man Hilfe benötigt, das Krisen zum Leben gehören, und dann Hilfe
annehmen, ist ein erster ganz wichtiger Schritt. Diese Hilfe sollte an verschiedenen Stellen
ansetzen.

1. Zuerst sollte sich ein Blick auf die Lebensweise richten:
Nimmt der Betroffene sich nun Zeit, um sein Leben zu reflektieren, sich zu fragen: ob ich
mich spüre (Bestandes Aufnahme der momentanen Situation). Endlich Ruhe zu finden,
Pausen einzulegen, in die Ferien zu gehen, ev. Meditation zu lernen. sich ein positiv
besetztes Ziel zu suchen. Versuchen genügend zu schlafen und Nein-sagen lernen.

2. Eine gesunde Ernährung:
Dadurch soll die Produktion von giftigen Abfallprodukten eingedämmt werden. Mit
optimierter Ernährung werden zum einen die Abwehrkräfte gestärkt, der Säure-
Basenhaushalt reguliert und der Körper entgiftet.

3. Ausleiten von Schwermetallen und Toxinen:
Das Imunsystem wird wieder aufgebaut und kann den Körper vor Infekten, Pilzen und
Toxinen heilen.

4. Coaching:
Einige lösungsorientierte Gespräche in denen neben Zielfindung, Zielformulierung,
Zeitmanagement, Standortbestimmung auch einige weitere Abklärungen über Ernährung
und sportliche Tätigkeiten behandelt werden um dem Klienten ein neues Lebensgefühl
und neue Möglichkeiten aufzuzeigen..

5. Hypnose und Meditation
helfen sich zu entspannen und tiefer liegende Ursachen anzugehen und zu lösen.

6. Körperarbeit:
Herausfinden welche Sportart ist für für den Klienten ausführbar und macht er auch gerne.
Passt es nicht macht er es nicht! Massagen, Wellness und neue Hobbys entdecken, sie
bringen Abwechslung in den Alltag und helfen zur Ablenkung. Erstellen eines
Trainingsplans der auch erfüllt werden kann ist sinnvoll.
Das sind wirkungsvolle Schritte zu einer Normalisierung der Situation.

Sollten Sie die einen oder anderen Symptome bei einem Arbeitskollegen oder Mitarbeiter
erkennen, suchen Sie das Gespräch, erarbeiten Sie nach Möglichkeit mit ihm einen Zeit-
und Arbeitsplan der Pausen und Erholungsphasen beinhaltet. Verteilen Sie nach
Möglichkeit die Arbeiten etwas anders, Loben Sie etwas öfters. Eine Woche oder ein paar
Tage Frei kommen Sie als Firmeninhaber vermutlich günstiger zu stehen, wie ein länger
dauernder Krankheitsausfall. Mehrere kurze Pausen können sogar generell die Effizient,
Motivation und die Gesundheit des ganzen Teams steigern. Bieten Sie auf jeden Fall Hilfe
an.

Ab Stufe 4 ist es leider kaum möglich mit der Person vernünftig zu sprechen, möglich sind
ev. Gespräche mit Angehörigen. In vielen Fällen kann aber erst Hilfe geholt werden, wenn
die körperlichen Symptome Alarm schlagen, wie Infarkt Zeichen, Zusammenbruch oder
unklare akute Symptome. Zögern Sie in so einem Fall nicht die 144 zu rufen.
Ihnen, Ihrem Mitarbeiter und auch ihrer Firma zu liebe.

Weitere Infos erhalten Sie kostenlos unter coaching@mmw.ch oder auf www.mmw.ch von
Mirjam Müller dipl. Coach/ Beraterin ILP
für Persönlichkeitsentwicklung,
Lösungskompetenz,
Krisenbewältigung,
Lebenshilfe usw.
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