Businessplan - Schuhe wie Barfuss - Crowdfunding für Gemeinwohl

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Businessplan - Schuhe wie Barfuss - Crowdfunding für Gemeinwohl
Spezialgeschäft für Barfußschuhe - Internet- und Verkaufsshop (bestehend in Feldkirch und
                               Dornbirn (A) – neu in Lindau (D)

                     Businessplan

Bruno Kühne
Gemeindegutstr. 2a                                                       +43 699 12 00 17 35
6800 Feldkirch                                                           brunok@brunok.com

Schuhe wie Barfuss                                                                       Seite 1
Businessplan - Schuhe wie Barfuss - Crowdfunding für Gemeinwohl
Einige Impressionen und Anwendungsbereiche des Barfußschuhs:

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Businessplan - Schuhe wie Barfuss - Crowdfunding für Gemeinwohl
Inhalt

1     Executive Summary ................................................................................................................. 5
    1.1     Die Idee ............................................................................................................................. 5
    1.2     Das Team........................................................................................................................... 5
    1.3     Das Unternehmen .............................................................................................................. 5
    1.4     Die Vermarktung ............................................................................................................... 6
    1.5     Die Finanzen ..................................................................................................................... 6
2     Produkt- bzw. Dienstleistungsbeschreibung ............................................................................ 7
    2.1     Produktbeschreibung ......................................................................................................... 7
    2.2     Stärken und Herausforderungen ........................................................................................ 8
    2.3     Kundennutzen.................................................................................................................... 8
    2.4     Alleinstellungsmerkmale ................................................................................................. 11
3     Markt & Wettbewerb ............................................................................................................. 12
    3.1     Gesamtmarkt ................................................................................................................... 12
    3.2     Marktsegmentierung........................................................................................................ 13
    3.3     Zielgruppenbeschreibung ................................................................................................ 14
    3.4     Trends .............................................................................................................................. 14
    3.5     Marktanteil und Absatzpotenzial .................................................................................... 15
    3.6     Wettbewerb ..................................................................................................................... 15
    3.7     Abhängigkeiten ............................................................................................................... 16
4     Marketing ............................................................................................................................... 16
    4.1     Kundenansprache ............................................................................................................ 16
    4.2     Vertriebskanäle................................................................................................................ 17
    4.3     Verkaufsstrategie ............................................................................................................. 17
    4.4     Zahlungskonditionen ....................................................................................................... 17
    4.5     Kundenservice ................................................................................................................. 17
    4.6     Markteintrittsstrategie ..................................................................................................... 17
5     Unternehmen & Management ................................................................................................ 18
    5.1     Informationen zum Unternehmen ................................................................................... 18

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5.2     Status des Unternehmens ................................................................................................ 18
    5.3     Firmensitz und Niederlassungen ..................................................................................... 18
    5.4     Organisationsstruktur ...................................................................................................... 19
    5.5     Ziele................................................................................................................................. 19
6     Umsätze, Kosten .................................................................................................................... 19
    6.1     Verkaufszahlen ................................................................................................................ 19
    6.2     Lager................................................................................................................................ 19
    6.3     Onlineshop ...................................................................................................................... 19
    6.4     Synergien durch Lindau .................................................................................................. 20
    6.5     Geplanter Verlustausgleich ............................................................................................. 20
7     Erfolgs- und Finanzplanung................................................................................................... 20
    7.1     Investitionsplanung ......................................................................................................... 20
    7.2     Lieferverträge .................................................................................................................. 20
    7.3     Personalplanung .............................................................................................................. 21
    7.4     Kostenplanung................................................................................................................. 21
    7.5     Absatzplanung ................................................................................................................. 21
    7.6     Darlehenskonditionen...................................................................................................... 22
    7.7     Kapitalbedarf und Finanzierungsquellen ........................................................................ 22
8     Umsetzungsplanung ............................................................................................................... 23
    8.1     Meilensteine .................................................................................................................... 23
9     Gemeinwohlaspekte ............................................................................................................... 23
10    Anhang ................................................................................................................................... 25
    10.1       Presseberichte und Internetrecherchen zum Thema Barfußschuhe ............................. 25
    10.2       Zahlenmaterial zu Deutschland ................................................................................... 26

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Businessplan - Schuhe wie Barfuss - Crowdfunding für Gemeinwohl
1 Executive Summary
1.1 Die Idee
Neben dem bestehenden Schuhgeschäft in der Feldkircher Innenstadt mit der Nischenausrichtung
auf Barfuß-Schuhe sowie der Zweigniederlassung in Dornbirn, soll aufgrund der bisherigen
Erfahrungen eine zusätzliche Filiale in Lindau (D) eröffnet werden. Das bestehende Geschäft in
Feldkirch und Dornbirn sowie der Internethandel werden wie gehabt weitergeführt. Synergien im
Internetbereich sowie bei der Vorratshaltung der Handelsware werden optimal genutzt. Die
Optionserweiterung im Zulieferbereich wirkt sich positiv auf die Liefergeschwindigkeit und
Verfügbarkeit der Handelsware aus. Direktverkauf an ausgesuchte Zielgruppen wie
beispielsweise blinde und sehbehinderte Personen, zu denen langjähriger, intensiver Kontakt
besteht wird ausgebaut.

1.2 Das Team
Ich, Bruno Kühne bin seit 1996 bereits im IT-Sektor selbständig. Dort betreue ich u. a. mehrere
Unternehmen EDV-technisch und vertreibe elektronische Blindenhilfsmittel (vom Computer über
Braillezeilen bis zu Sprachausgaben und Navigationshilfen). Da ich selbst seit Geburt blind bin,
bin ich mit anderen Blinden und Sehbehinderten in intensivem Kontakt und kenne deren
Bedürfnisse. Gleichzeitig können ausgezeichnet Symbiosen im Rahmen meiner bisherigen
Tätigkeit genutzt werden. Die Vermarktung erfolgt neben den Verkaufsgeschäften u. a. über den
Marktführer für Blindenhilfsmittel (Videbis), mit dem bereits eine langjährige, intensive
Zusammenarbeit besteht. Weiters kann ich auf ein großes Netzwerk von Kooperationspartnern
und Geschäftsfreunden zurückgreifen, welches ich mir in den vergangenen Jahren aufgebaut
habe.

In Feldkirch sind neben mir aktuell zwei Verkäuferinnen beschäftigt. In Dornbirn sind zwei
Personen im Verkauf (1 Vollzeitäquivalent (VZÄ)) angestellt. Für Lindau sind aufgrund der
Öffnungszeiten im Lindaupark 1,5 VZÄ erforderlich.

1.3 Das Unternehmen
Das Unternehmen ist derzeit ein Einzelunternehmen. Eine Umfirmierung in eine GmbH ist
geplant. Die enge und erfolgreiche Kooperation mit Vivobarefoot in Wien (Betreiber sind mit
dem Gründer verwandt) wird fortgesetzt. Gleichzeitig werden auch anderen Lieferanten von
Barfußschuhen berücksichtigt, um das Sortiment entsprechend abrunden zu können und die
Positionierung als „das Barfußschuhzentrum“ in der Region zu etablieren.

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Die Niederlassungen in Feldkirch und Dornbirn sind mit der Personalbesetzung in den letzten
Monaten bereits positiv. Durch Adaptierungen und Verbesserungen sowie die erweiterten
Aktivitäten im Onlineshop sowie dem Direktverkauf an die ausgewählten Zielgruppen wird die
Geschäftssituation weiter verbessert werden.

Synergien im Onlineshop sowie bei der Handelswarenbestellung und –lagerhaltung führen
ergänzend durch die neue Niederlassung in Lindau zu einer deutlichen Verbesserung der
Rentabilität und Kostensituation.

1.4 Die Vermarktung
Es werden derzeit überwiegend Vivobarefoot-Schuhe verkauft. Auf die vollumfängliche
Unterstützung der Partner in Wien kann weiterhin zurückgegriffen werden (z. B. flexible
Nachbestellungen etc.). Neben den bestehenden Lieferantenbeziehungen werden auch ständig
neue Kontakte und Produkte evaluiert und entsprechend ins Sortiment aufgenommen. Über die
persönlichen Kontakte des Unternehmers zu verschiedenen Verbänden des Blinden- und
Sehbehindertenverbandes (im In- und Ausland) sowie die bestehende Vermarktungsschiene für
Blindenhilfsmittel kann dieser Markt sehr spezifisch und direkt angesprochen werden. Durch die
Niederlassung in Lindau erschließen sich zusätzlich zum Verbrauchermarkt im
hochfrequentierten Lindaupark auch weitere Lieferantenmärkte, welche die Vielfalt,
Verfügbarkeit und Lieferflexibilität deutlich erweitern.

1.5 Die Finanzen
Für die Eröffnung des Verkaufsgeschäftes in Lindau sowie den Direktverkaufsaufbau inkl. der
erforderlichen Handelsware für die beiden kommenden Saisonen (Sommer 2018, Winter
2018/19) werden Finanzmittel in der Höhe von ca. € 90.000,- benötigt. Davon werden € 20.000
im März für die Handelswaren sowie € 40.000 für die Geschäftsausstattung und Adaptierungen
eingesetzt. Die restlichen € 30.000,- werden im September 2018 für den Handelswareneinkauf für
die Wintersaison verwendet.

Die Eigenmittel des Unternehmers in der Höhe von ca. € 20.000,- stecken im Geschäft in
Feldkirch. Die Finanzierung soll über Cash flow des laufenden Geschäfts sowie das
Crowdfunding der Genossenschaft für Gemeinwohl über € 90.000,- erfolgen, wobei € 60.000 im
März 2018 und € 30.000 im September 2018 erforderlich sind.

Als Finanzierungsschwelle sind somit € 60.000,- zu sehen. Das Limit wären die gesamt
erforderlichen € 90.000,-. Sollte dieses nicht erreicht werden, bleibt bis September die
Möglichkeit, eine Alternativfinanzierung zu suchen.

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2 Produkt- bzw.
  Dienstleistungsbeschreibung
Beim vorliegenden Projekt handelt es sich um die Eröffnung eines Filialgeschäftes in Lindau (D)
zu bereits bestehenden Schuhgeschäften in Feldkirch und Dornbirn mit der spezifischen
Ausrichtung auf Barfußschuhe sowie erweiterte Maßnahmen im Direktverkauf für spezifische
Zielgruppen aus den Bereichen Sport, Gesundheit, Rekonvaleszenz, stehende Berufsgruppen und
Blinde bzw. Sehbehinderte.

2.1 Produktbeschreibung
Das Produkt ist „der“ Barfußschuh. Die Marke „VIVOBAREFOOT“ wurde 2004 nach 5 Jahren
Forschung und Entwicklung – angetrieben durch praktische Erfahrungen und in Zusammenarbeit
mit zahlreichen Schuhexperten – auf den Markt gebracht. Der erste Barfußschuh mit einer
patentierten, ultra-dünnen aber durchstoßfesten Sohle. Diese wurde konzipiert um die Stimulation
der Propriozeption1 zu unterstützen und sowohl maximales sensorisches Feedback und
gleichzeitig sicheren Schutz zu bieten.

VIVOBAREFOOT produziert Schuhe nachhaltig, aus recycelten, lokalen Materialien, mit
effizienten und umweltfreundlichen Produktionstechniken, in Fabriken, die von unabhängigen
Stellen überwacht sind. VIVOBAREFOOT verwendet so wenige Bestandteile wie möglich und
bevorzugt Nähen und Vulkanisieren anstatt Kleben. Verschiedene Obermaterialien wie Leder und
Mesh (auch für Veganer geeignet) bieten ein entsprechendes Produkt.

Eine Vielfalt an Modellen für unterschiedlichste Anwendungen (Alltag, Büro, Freizeit, Sport -
Laufen, Wandern, Tennis, Golf) sowie diverse Farb- und Designvarianten bieten zwischenzeitlich
eine breite Auswahl und passende Modelle für fast jeden Anwendungsbereich.

Aktuell sind neben Vivobarefoot noch weitere Marken ins Sortiment aufgenommen, um
zusätzliche Anspruchsgruppen bedienen zu können und das Ziel zu erreichen, als „DAS“
Fachgeschäft für Barfußschuhe wahrgenommen zu werden.

1
 Propriozeption – unser sechster Sinn, die Wahrnehmung der Körperbewegung und –lage im Raum bzw. die Lage
der einzelnen Körperteile zueinander
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2.2 Stärken und Herausforderungen
Stärken

    •   Patentierte Sohle
    •   Nachhaltige Produktion
    •   Modellvielfalt
    •   Ansprechendes Design
    •   Gutes Preis-/Leistungsverhältnis
    •   Gesundheitsfördernd
    •   Trend in Richtung Gesundheitsförderung
    •   Trend in Richtung „minimalistische“ Schuhe, zurück zum ursprünglichen „Laufen“

Herausforderungen

    •   Schlechte Marktdurchdringung
    •   Verbesserungswürdiger Bekanntheitsgrad
    •   Erklärungsbedürftigkeit der Schuhe/Philosophie

2.3 Kundennutzen
    •   Barfußschuhe sind funktionelle Schuhe, die es ermöglichen, fast wie barfuß zu laufen und
        trotzdem mit sicherem Schutz vor Verletzung (Schutz vor anstoßen, eintreten von spitzen
        Gegenständen etc.) zur Sicherheit beitragen.
    •   Durch Barfußschuhe erfolgt eine Stärkung des eigenen Muskel- und Skelettsystems.
        Barfußgehen kräftigt die Fußmuskulatur und verringert das Risiko von Fußschäden wie
        Senk-, Spreiz- oder Plattfüßen.
    •   Laufen mit Barfußschuhen hat eine positive Wirkung auf die Gelenke (Fuss-, Knie- und
        Hüftgelenk sowie den gesamten Stützapparat) durch verändertes Auftreten (flache Sohle,
        keine Zusatzdämpfung) und körpereigene Dämpfung.
    •   Durch Barfußschuhe besteht ein deutlich verringertes Verletzungsrisiko (umknicken)
    •   Weitere positive Auswirkungen der Barfußschuhe auf die Gesundheit sind: gesteigerte
        Durchblutung, gestärkter Kreislauf, Unterstützung des Blutrückflusses (Venenstärkung)
    •   Barfußschuhe gibt es fast für alle Anwendungen. Vom Badeschuh bis zum Bergschuh,
        vom Sportschuh bis zum Businessschuh und natürlich auch für Kinder.
    •   Barfuß Training führt automatisch zum Vorfußlauf, dieser entlastet die Gelenke und das
        Risiko typischer Laufbeschwerden wird reduziert.

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•   Natürliche Dämpfung

    •   Bewegungskontrolle

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•   Sensorisches Feedback

    •   Laufanalysen, begleitete Trainings etc. durch das Vivobarefoot-spezifische
        Ausbildungsprogramm für Coaches – beste Beratung ist selbstverständlich.
    •   Mesh als Obermaterial und die Ausrichtung auf die Nachfrage nach veganen Produkten
        erfüllen zusätzliche Kundenbedürfnisse.
    •   Speziell für das Kundensegment der Blinden und Sehbehinderten:
            o Verbesserte Orientierungsmöglichkeit durch fühlbare Bodenmarkierungen
            o Besseres Gleichgewichtsgefühl durch „direkten“ Bodenkontakt
            o Verhinderung des Umknickens durch bewusste Fußführung

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2.4 Alleinstellungsmerkmale
Der Schuh an sich verfügt über folgende Alleinstellungsmerkmale:

    •   Durchstichsichere Sohle (patentiert)
    •   Vielfältige Modelle für unterschiedlichste Einsatzbereiche
    •   Umweltschonende, extern überprüfte Produktionsmethoden
    •   Nachhaltigkeit und gemeinnützige Partnerschaften („Soul of Africa Trust“)

Weiters bestehen seitens der geplanten Geschäftseröffnung in Lindau und der Intensivierung im
Bereich Onlineshop und Direktverkauf Vorteile und Chancen hinsichtlich:

    •   Einziges Spezialgeschäft in Lindau, in welchem nur Barfußschuhe gekauft werden
        können
    •   Räumliche Nähe zu starken Absatzmärkten (wirtschaftsstarke Region Süddeutschland)
    •   Geschultes Personal
    •   Kontakte des Geschäftsführers und Vernetzung zu spezifischen Zielgruppen (Sport,
        Blindenverband etc.)
    •   Onlineshop mit persönlicher Beratung durch geschultes Personal
    •   Standort des Geschäfts in hochfrequentiertem Lindaupark
    •   Berücksichtigung weiterer Anbieter und Spezialisierung auf die Barfuß-Nische

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3 Markt & Wettbewerb
3.1 Gesamtmarkt

Nettoumsatz im Einzelhandel mit Schuhen in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2015 (in Mio)

Der Gesamtmarkt für den Schuhhandel (stationär und online), ist in Österreich von 2015 auf 2016
real um 2,9 % gestiegen und wird voraussichtlich in den nächsten Jahren mehr oder weniger im
Bereich der Inflationsrate wachsen. Stationär geht der Umsatz sogar zurück, was vor allem auf
das zunehmende Wachstum des Onlinehandels zurückzuführen ist. Aktuell liegt der Onlineanteil
im Schuhhandel in Österreich bei ca. 20 %. So betrachtet ist „das Internet“, nach der Leder &
Schuh AG, der zweitgrößte Marktteilnehmer. Geht es um Vertriebsformen allgemein, so ist der
Distanzhandel auf der Überholspur, obwohl der Schuheinzelhandel natürlich noch immer deutlich
führt. Unangenehm ist es jedoch für die heimischen Schuhhändler, da die Online-Ausgaben der
Österreicher deutlich mehr als zur Hälfte ausländischen Onlineshops und den „Pure-Players“ zu
Gute kommen. Dieser, schon seit einigen Jahren, abgesehen einiger Wetterkapriolen, weitgehend
stagnierende Markt fördert den Verdrängungswettbewerb und die Filialisierung.
Dementsprechend geht auch die Zahl der etwa 1.500 Schuhgeschäfte langsam aber stetig zurück,
allerdings bei gleichzeitiger Vergrößerung der verbliebenen Einheiten.

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Unbestrittener Marktführer mit einem Marktanteil von über 20 % ist nach wie vor die Grazer
Leder & Schuh AG mit ihren verschiedenen Vertriebsformen, allen voran Humanic. Die Leder &
Schuh AG hat jedoch im letzten Jahr Umsatzrückgänge erfahren, die vor allem auf
Filialschließungen von Stiefelkönig zwecks Netzoptimierung zurückzuführen sind. Deichmann –
die ebenso unbestrittene Nummer Zwei am österreichischen Schuhmarkt - hingegen hat 2014 in
Österreich mehr als zehn Millionen Paar Schuhe verkauft und konnte somit wieder einen
Umsatzanstieg von 2,4 % verzeichnen, was in einem stagnierenden Markt durchaus
bemerkenswert ist. Doch nicht nur Deichmann ist in Österreich ein permanenter Aufsteiger,
sondern auch der polnische Schuhkonzern CCC, der 20 Monate nach dem Markteintritt in
Österreich immerhin bereits 20 Standorte eröffnet hat. Allein Mitte Februar hat das Unternehmen
drei Filialen eröffnet, gefolgt von drei Filialen im März. Damit ist CCC der am schnellsten
wachsende Schuheinzelhändler in Europa, nach nur eineinhalb Jahren seit dem Markteintritt.
Ende 2014 hatte CCC insgesamt 729 Standorte, Ende 2017 möchte der Konzern die Anzahl der
Filialen auf rund 1.000 Filialen erhöhen. Damit ist das Unternehmen in Österreich eines der
wenigen das massiv expandiert, aber trotz dieses Expansionstempos wird es jedoch noch einige
Jahre dauern, bis es CCC in die Top 5 Marktteilnehmer schaffen wird. (Quelle: regioplan.eu –
Schuhhandel im Transformationsprozess)

3.2 Marktsegmentierung
Im vorliegenden Projekt handelt es sich um eine Nischenspezialisierung auf Barfußschuhe.
Experten sind sich einig, dass Barfußlaufen die wohl gesündeste Fortbewegungsart des Menschen
ist. Und diese Aussage kann natürlich nur richtig sein, denn wenn am Barfußlaufen etwas falsch
wäre, dann hätte die Natur wohl einen sehr großen Fehler gemacht. Etliche Firmen haben sich
dieses Themas angenommen und zwischenzeitlich sogenannte Barfußschuhe auf den Markt
gebracht.

Aber was genau soll ein Barfußschuh sein. Handelt es sich hier nicht um eine sinnwidrige
Wortzusammensetzung: Barfuß + Schuh?

Nein, hier handelt es sich nicht um eine unlogische Wortkomposition. Die Schuhe werden
Barfußschuhe genannt, da man mit ihnen versucht möglichst nah an ein Barfußgefühl
heranzukommen. Um dies zu erreichen sind sie deutlich anders aufgebaut, als die meisten,
handelsüblichen Schuhe:

             -   Barfußschuhe sind ausgesprochen leicht.
             -   Barfußschuhe bieten den Zehen sehr viel Freiraum.
             -   Barfußschuhe besitzen eine sehr dünne Sohle.
             -   Barfußschuhe haben keinen Absatz und der Fuß damit keine erhöhte Ferse.

Diese vier Punkte unterscheiden sie so deutlich von den meisten anderen Schuhen, dass sie
definitiv eine eigene Bezeichnung verdient haben.

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3.3 Zielgruppenbeschreibung
Neben den stationären Geschäftsstellen in Feldkirch und Dornbirn (mit dem benachbarten
Ausland als Einzugsgebiet), wird der Onlinehandel forciert und gleichzeitig werden folgende
Zielgruppen spezifisch beworben und angesprochen:

    1. Blinde und Sehbehinderte
       Blinde und sehbehinderte Personen kommen für das Tragen von Barfußschuhen als
       spezielle Zielgruppe in Betracht, da die besonderen Eigenschaften der Schuhe die
       Wahrnehmung, Sicherheit, Orientierung sowie den Gleichgewichtssinn stark unterstützen.
    2. Personen, deren Füße durch den Beruf stark beansprucht werden (z.B.
       Gesundheitsbereich, Handel, „stehende“ Berufgruppen, …)
       Hohe Belastungen der Beine und Füße sowie des Stützapparates und der Muskelpartien
       durch stehende Tätigkeiten (Verkauf, Frisör, Krankenanstalten etc.) führen zu
       Ermüdungserscheinungen und Beschwerden. Durch die Barfußschuhe kann der natürliche
       Schutz (Muskeln, Bänder, Sehnen) aktiviert, gestärkt bzw. wiederhergestellt werden.

    3. Personen mit starkem Hang zu natürlicher Bewegung und Gesundheit

    4. Personen mit gesundheitlichen Problemen im Gelenks- und Rückenbereich

3.4 Trends
Gesellschaftliche Trends und Entwicklungen, die Parallelen unterstützen und der
Projektumsetzung dienlich sind:

    1. Online -Der stark zunehmende Onlinehandel soll über den Onlineshop, der speziell für
       diese Art der beratungsintensiven Produkte und spezifische Zielgruppe der Blinden
       angepasst wird, forciert werden. Dabei ist von besonderem Interesse, dass die stationäre
       Verkaufsniederlassung in Grenznähe zum Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz
       liegt, was insbesondere für Fragen der Logistik vorteilhaft ist (Versand, Abholung,
       Lieferung). Dies gilt sinngemäß natürlich auch für Dornbirn (vgl. Einzugsgebiet
       Messepark).
    2. Gesundheit - Gesundheit als höchstes Gut in der Wohlstandsgesellschaft; Rückbesinnung
       auf „alte“ Weisheiten, Erfahrungen und Nutzen
    3. Nachhaltigkeit, Natur - Lange haltbare Schuhe, aus natürlichen Materialien ohne „großen
       Fußabdruck“ in der Natur, faire, nachvollziehbare Produktion, zurück zur Natürlichkeit
       (natural movement)
    4. Eigenverantwortung - Selbstverantwortung für Gesundheit, Körperbewusstsein,

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3.5 Marktanteil und Absatzpotenzial

3.6 Wettbewerb
http://www.barfuss-schuhe.net/die-marken/

Merrell, Adidas, Nike, Asics, www.zaqq.at, www.sole-runner.at, www.sana-x.at, fivefingers,
senmotic und weitere.

Konkurrenz
                         Merrell

                                    Adidas

                                              Nike

                                                       Asics

                                                                 Zaqq

                                                                         Sole-runner

                                                                                        Sana-x

                                                                                                  Fivefingers

                                                                                                                    Vivobarefoot

                                                                                                                                    senmotic
Sportmodelle            x           x         x       x                  x                        x                x
Freizeitmodelle         x           x         x       x         x        x              x         x                x
Businessmodelle                                                 x                                                  x                x
Preisrange             110-        90-       70-     110-      150-     40-            80-       50-              60-              200
                       130         110       180     150       200      180            120       150             300
Sohle                                                                   1,5                                     3 mm
                                                                        mm                                      durch
                                                                                                                 stich
                                                                                                                sicher
Obermaterial                                                                                                       x
Vegan
Natürl. gegerbt                                                                                                    x
Handgemachte                                                                                                       x                x
Schuhe
Sozialprogramme                                                                                                    x
„fair production“

Anmerkungen:

    •   Die genannten Sportmarken bieten aktuell leichte, flexible Sportschuhe an, die den
        „richtigen“ Barfußschuhen näher kommen, prinzipiell aber immer noch Funktionsschuhe
        sind und die Vorteile der Barfußschuhe nur teilweise und nicht vollumfänglich abdecken.
    •   Die Sportschuhe (aus der Barfußserie) sind eher für Profis, da die Umstellung auf das
        ursprüngliche, natürliche Laufen sehr sachte und dosiert erfolgen muss (vgl. div. Studien
        und Aussagen von Medizinern).

Vivobarefoot hat die dünnste, auf dem Markt verfügbare, durchstichsichere Sohle als besonderes
Alleinstellungsmerkmal. Damit ist man dem natürlichen Barfußgehen sehr nahe und erzielt die
beste Wirkung hinsichtlich der genannten Vorteile bei gleichzeitigem „Vollschutz“ der Füße.
Schuhe wie Barfuss                                                                                              Seite 15
Da Vivobarefoot spezialisierter Hersteller von (ausschließlich) Barfußschuhen ist, wird der
Weiterentwicklung besonderes Augenmerk geschenkt.

Ebenfalls können über die vielfältigen Modelle viele Anwendungsbereiche und unterschiedlichste
Zielgruppen angesprochen werden.

Vivobarefoot bietet spezielle Ausbildungen zum „Laufcoach/Training Clinic“. Damit können
dem Kunden zusätzliche, qualifizierte Analysen und Beratungsleistungen angeboten werden. Es
erfolgt eine Kundenbegleitung über einen längeren Zeitraum mit entsprechender
Bindungsmöglichkeit.

3.7 Abhängigkeiten
Aktuell sind keine Abhängigkeiten von Lieferanten gegeben. Hauptlieferant ist nach wie vor
Vivobarefoot. Bei Bedarf kann die Gewichtung aber jederzeit verändert werden. Es werden
aktuell Produkte zweier weiterer Lieferanten (Solerunner und Ahinsa Shoes) gehandelt.

4 Marketing
4.1 Kundenansprache
Die Kundenansprache erfolgt Zielgruppenorientiert und phasenweise, angepasst an die
Ressourcen und Möglichkeiten des Teams. Dabei sind grundsätzlich folgende Optionen
vorgesehen:

    •   Vorführungen/Informationsveranstaltungen/Verkaufsaktionen bei unterschiedlichen
        Gruppen (Sportvereine, Blindenverband, Pflegeheime, WK-Fachgruppen, …)
    •   Anwesenheit und Präsentation bei Veranstaltungen (beispielsweise bei Messen für
        Blindenhilfsmittel, Publikumsmessen etc.)
    •   Webshop / Website
    •   Nutzung von SocialMedia-Kanälen (Facebook, Xing, Google, Twitter, ….)
    •   Flyer, Info-Material, …
    •   Barrierefreie Kommunikationslösungen für Blinde und Sehbehinderte
    •   Experimentell: in Kooperation (voraussichtlich mit dem Institut für Usability (FHV))
        spezielle Lösungen und Hilfestellungen im Zusammenhang mit autonomer Bedien- und
        Nutzbarkeit für Blinde und Sehbehinderte
    •   Evtl. Aufbau einer Organisation ähnlich den Direktverkaufsmodellen (Multiplikatoren in
        Vereinen etc.)

Schuhe wie Barfuss                                                                            Seite 16
4.2 Vertriebskanäle
    •   Webshop (mit Versand und Abholung)
    •   Geschäft in Feldkirch, Dornbirn und Lindau
    •   Verkaufsveranstaltungen
    •   Messe Dornbirn
    •   Kooperation mit Videbis (größter österreichischer Hilfsmittelhändler für Blinde und
        Sehbehinderte)

4.3 Verkaufsstrategie
    •   Sehr gute Kundenberatung
    •   Webshop optimiert für Blinde und Sehbehinderte (z. B. Beschreibungen mit Audio-Files)
    •   Veranstaltungen bei Vereinen, Organisationen mit speziellen Konditionen

4.4 Zahlungskonditionen
Die Bezahlung erfolgt in dieser Branche sofort bar, per Bankomat oder Kreditkarte

4.5 Kundenservice
    •   Beratung durch geschultes Personal im Geschäft
    •   Beratungs-Hotline für Besucher des Webshops durch geschultes Personal
    •   Schneller Versand beim Onlinegeschäft
    •   Öffnungszeiten in den Randzeiten (FK, DO) sowie entsprechend den Vorgaben im
        Lindaupark
    •   Testschuhe

4.6 Markteintrittsstrategie
Der Markteintritt mit Barfussschuhen ist in Feldkirch sehr gut erfolgt. Über Präsenz im Internet
sowie beispielsweise auf der Dornbirner Messe wird der Bekannheitsgrad weiter gesteigert
werden. Lokale und regionale Werbemaßnahmen sind geplant. Ebenfalls eine Intensivierung des
bereits in Feldkirch gestarteten Direktverkaufs an spezifische Zielgruppen (Blinde,
Sehbehinderte, Physiotherapeuten, Ärzte etc. ) ist vorgesehen.

Schuhe wie Barfuss                                                                        Seite 17
5 Unternehmen & Management
5.1 Informationen zum Unternehmen
Ich bin seit 15 Jahren im IT-Sektor selbständig und arbeite Teilzeit beim Bundesministerium für
Finanzen (Zollamt) in Feldkirch. Details siehe Anhang Lebenslauf.

Ich bin selbst seit Geburt blind und im Rahmen des Sehbehinderten- und Blindenverbandes gut
vernetzt. Ich vertreibe im Rahmen meiner IT-Dienstleistungen elektronische Hilfsmittel für
Sehbehinderte (Braillezeilen, Sparchausgabeprogramme, Lesehilfen etc.) und kenne daher die
Bedürfnisse und Herausforderungen in der Zielgruppe sehr gut. Zudem kann mein bisheriges
Tätigkeitsfeld, dass weiterhin betrieben werden wird, auch ausgezeichnet synergetisch für die
neuen Produkte genutzt werden.

Die eigenen Erfahrungen mit Barfußschuhen haben mich überzeugt und viele Gespräche und
Tests mit Personen aus meinem Netzwerk haben meine Erfahrungen bestätigt und großes
Interesse gezeigt.

5.2 Status des Unternehmens
    •   Bestehendes Verkaufslokal in Feldkirch seit 2,5 Jahren, in Dornbirn seit 18 Monaten
    •   Geschäftslokal Lindau: Eröffnung voraussichtlich im April 2018
    •   Webshop seit März 2016. online
    •   Lagernutzung gemeinsam mit Feldkirch und Dornbirn bringt Synergien

5.3 Firmensitz und Niederlassungen
Gemeindegutstraße 2a
6800 Feldkirch

Verkaufsniederlassung Feldkirch
Leonhardsplatz 2 – 4 (Illpark)
A-6800 Feldkirch

Verkaufsniederlassung Dornbirn
Marktstraße 37
A-6850 Dornbirn

Verkaufsniederlassung Lindau (D) - geplant
Kemptenerstr. 1
DE-88131 Lindau (Bodensee)
Schuhe wie Barfuss                                                                        Seite 18
5.4 Organisationsstruktur
Einzelunternehmen (Umfirmierung auf GmbH angedacht)

5.5 Ziele
    •   Eröffnung des Geschäfts in Lindau im April 2018 und Etablierung der Marke
    •   Kundenorientierung durch verbesserte Serviceleistungen und pers. Initiative des
        Unternehmers sowie die geplanten Direktverkaufsaktionen
    •   Ausbildung eines Laufcoaches sowie die eigene Ausbildung durch das spezifische
        Vivobarefoot-Programm

6 Umsätze, Kosten
6.1 Verkaufszahlen
Im Jahr 2017 wurden in Dornbirn und Feldkirch 1.672 Paar Schuhe verkauft. Damit konnte ein
Umsatz von € 149.924,- bei einem DBA von € 64.074,- (43 %) erzielt werden.

Im Jahr 2016 (Dornbirn erst im letzten Quartal eröffnet) belief sich der Umsatz auf € 96.265 und
der DBA auf € 43.875 (46 %).

Die Einkaufspreise der Schuhe bewegen zwischen € 60 und € 100. Die Verkaufspreise zwischen
€ 100 und € 200.

6.2 Lager
Der aktuelle Lagerbestand beläuft sich auf € 133.000,- (EK, netto). Dabei handelt es sich
überwiegend um aktuelle Modelle, da das Lager regelmäßig abgebaut wird, damit keine alten
Modelle oder Ladenhüter übrig bleiben. Dies Abverkäufe sind in den obigen Zahlen bereits mit
berücksichtigt.

6.3 Onlineshop
Der Online-Shop wurde im März 2016 eingerichtet. Der Onlinehandel wird als ergänzende
Schiene betrieben. Da die Produkte (zumindest beim Erstkauf) sehr beratungsintensiv sind, wird
über das Online-Geschäft hauptsächlich der Folgeverkauf unterstützt.

Schuhe wie Barfuss                                                                        Seite 19
6.4 Synergien durch Lindau
Durch das zusätzliche Geschäft in Lindau soll der Gesamtumsatz deutlich erhöht werden. Bei
gleicher Kalkulation und Preisgestaltung ergibt sich damit ein maßgeblicher Beitrag um
Gesamtdeckungsbeitrag des Unternehmens. Gleichzeitig werden durch das gemeinsame Lager
und die Organisation Synergien genutzt, welche sich kostenseitig positiv auf das Gesamtergebnis
auswirken werden (Lagerhaltung, Bestellungen, Konditionen, Personal etc.).

6.5 Geplanter Verlustausgleich
Das Unternehmen existiert jetzt im 3. Jahr. Die bisherigen Verluste können bei gleichbleibender
Geschäftsentwicklung innert der nächsten 10 Jahre abgedeckt werden. Durch das Geschäft in
Lindau soll der Umsatz annähernd verdoppelt werden. Bei gleicher Marge wird dies deutlich zur
Refinanzierung beitragen. Ebenfalls wird davon ausgegangen, dass sich die Entwicklung der
Verkaufszahlen in den bereits bestehenden Geschäften positiv entwickeln wird. Entsprechende
Maßnahmen und Aktivitäten sind geplant.

7 Erfolgs- und Finanzplanung
7.1 Investitionsplanung
Erforderliche Investitionen

Diese Investitionen beziehen sich auf das neue Ladengeschäft in Lindau.

BEREICH                                               KOSTEN in €
Maklerkosten                                                2.000
Computer                                                    2.000
Einrichtung Lager                                           5.000
Einrichtung Verkaufslokal                                  15.000
Warenlager – Einkauf                                       20.000
Marketing/Eröffnung                                         6.000

7.2 Lieferverträge
Mit allen aktuellen Lieferanten bestehen Lieferverträge. Derzeit sind dies Vivobarefoot,
Solerunner, Filmax, Freed und Ahinsa Shoes.

Schuhe wie Barfuss                                                                         Seite 20
7.3 Personalplanung
Zusätzlich zum Unternehmer werden drei Teilzeitkräfte (2 VZÄ) in Lindau angestellt. Je nach
Geschäftsentwicklung, wird bei Bedarf entsprechend aufgestockt. Derzeit hat das Unternehmen
in Feldkirch und Dornbirn 4 Angestellte (2 VZÄ).

Aktuell wird seitens des Unternehmers ein Unternehmerlohn von € 500,-/Monat aus dem
Geschäft entnommen. Diese geringe Entnahme ist möglich, da ich noch in einem geringfügigen
Angestelltenverhältnis beim Finanzministerium arbeite und meine Arbeitszeit sehr flexibel
gestalten kann.

7.4 Kostenplanung
Monatliche Kosten

BEREICH                                                             KOSTEN in €
Miete Geschäftslokal                                                      3000
Betriebskosten                                                             500
Versicherungen                                                             100
Personal                                                                  3000
Kreditrückzahlung (Ansparung für Endfälligkeit) auf 15 Jahre               500
Büromaterial / Porto                                                        50
Zinsrückzahlung (jährlich umgerechnet)                                     225

7.5 Absatzplanung
In Lindau werden voraussichtlich ca. 150 - 200 Paar Schuhe monatlich verkauft werden.

Die Absatzzahlen ergeben sich aus den durchschnittlichen Verkaufszahlen und Erfahrungen aus
Feldkirch und Dornbirn unter Berücksichtigung der Ortsgröße und des Einzugsgebiets sowie der
zu erwartenden, deutlich höheren Frequenz an Laufkunden (bekanntes, großes Einkaufszentrum
in der Region im Einzugsgebiet des Dreiländerecks (Deutschland, Österreich, Schweiz).

Schuhe wie Barfuss                                                                      Seite 21
7.6 Darlehenskonditionen
Als Darlehenskonditionen würden wir – wie bei unserer Kieselsteinaktion (siehe unten) – eine
Verzinsung von 3 % p.a. bieten. Als zusätzliche Anreizfunktion bieten wir folgende
„Dankeschöns“ an:

    •   ab 1000 Euro Investment: einmalig 50 Euro Warengutschein
    •   ab 2000 Euro Investment: einmalig 100 Euro Warengutschein
    •   ab 3000 Euro Investment: einmalig 150 Euro Warengutschein
    •   ab 4000 Euro Investment: einmalig 200 Euro Warengutschein

Alternativ wäre auch eine Verzinsung von 6 % denkbar, vergütet über einen jährlichen
Warengutschein.

Es sind für uns beide Varianten denkbar. Hier würde ich gerne aufgrund Ihrer Erfahrungen die
sinnvollste Vorgangsweise wählen.

Kieselsteinaktion:

Die Kieselsteinaktion wurde nach Vorbild von GEA Waldviertler, Herrn Staudinger
(Apfelbäumchen Darlehen) aufgesetzt. Allerdings hat sich gezeigt, dass ohne entsprechende
Publicity oder aufwändiges Marketing die erforderliche Wahrnehmung und somit Beteiligung
nicht zu erzielen ist. Nachdem ich nicht bereit war, Mittel in dieses Projekt zu stecken (das
Kerngeschäft war mir da wichtiger), haben sich nur einige wenige Personen und Unternehmen
aus dem Bekanntenkreis und meinem persönlichen Netzwerk an der Aktion beteiligt. Aktuell
sind € 4000,- aus dieser Aktion als Verbindlichkeiten offen

7.7 Kapitalbedarf und Finanzierungsquellen
Der Kapitalbedarf beläuft sich auf ca. € 90.000,-. Die Eigenmittel des Unternehmers im Umfang
von € 20.000 sind bereits in Geschäft in Feldkirch investiert. Die Finanzierung soll über
Fremdfinanzierung sowie den Cash flow des laufenden Geschäfts erfolgen (siehe
Liquiditätsplanung).

Schuhe wie Barfuss                                                                       Seite 22
8 Umsetzungsplanung
8.1 Meilensteine
    •   Personalsuche
    •   Personalschulung
    •   Einrichten des Ladengeschäftes
    •   Wareneinkauf
    •   Eröffnung Ladengeschäft

9 Gemeinwohlaspekte
Folgende Krierien qualifizieren unserer Meinung nach dieses Projekt für eine Finanzierung über
die Genossenschaft für Gemeinwohl:

    1. Anstellung blinder bzw. sehbehinderter Arbeitskräfte, da die gesamte Organisation und
        die Prozesse bereits aufgrund meiner eigenen Blindheit „blindentauglich“ eingerichtet
        sind (Warenbeschriftungen, Scannersysteme, Kassen- und Warenwirtschaftssystem).
    2. Bevorzugte Einstellung von eingeschränkt vermittelbaren Arbeitskräften (Alter,
        Wiedereinsteiger, Migrationshintergrund etc.)
    3. Geprüfte Arbeitsbedingungen und Herstellungsbedingungen der Lieferanten hinsichtlich
        ökologischer und menschenrechtlicher Arbeits- und Rahmenbedingungen
    4. Eingesetzte Materialien auf natürlicher Basis bzw. teilweise Recyclingmaterial
    5. Vegane Produkte verfügbar
    6. Beitrag zur „Volksgesundheit“ auf Basis der besonderen, wissenschaftlich
        nachgewiesenen Eigenschaften von Barfussschuhen (Training der Muskulatur und
        Stimulierung der Nervenrezeptoren)
    7. Verbesserung der Selbständigkeit und Unabhängigkeit blinder und sehbehinderter
        Personen durch die bessere Orientierungsmöglichkeit (Gleichgewicht, Bodenkontakt etc.)
        durch die Schuhe
    8. Hohe Arbeitsplatzqualität und Wertschätzung der Mitarbeitenden
    9. Beitrag zur Mobilität mit ÖPNV (öffentl. Personennahverkehr)
    10. Transparenz und Mitbestimmung sind aufgrund der geringen Hierarchie im Unternehmen
        Voraussetzung für ein funktionierendes System und gelebte Praxis
    11. Ethisches Verkaufen und Marketing aufgrund des beratungsintensiven Produktes
        Voraussetzung für ein erfolgreiches Geschäftsgebaren

Schuhe wie Barfuss                                                                       Seite 23
Zu 1: Die Beschäftigung beeinträchtigter Personen ist eine sehr wichtige Integrationsmaßnahme,
die gerade bei blinden und sehbehinderten Menschen recht schwierig ist, da der Sehsinn jener
Sinn ist, der mit Abstand am meisten Informationen liefert/bereitstellt. Die verfügbaren und
besetzbaren Arbeitsstellen sind daher sehr rar und oftmals sehr eingeschränkt und „einfach“.
Direkter Kundenkontakt und eigenverantwortliches Arbeiten sind nur in sehr wenigen Fällen
möglich. Die hier geplanten Stellen sollen – und das ist wirklich nur sehr selten zu finden –
qualifizierte, attraktive und herausfordernde Tätigkeiten für blinde und sehbehinderte Menschen
zur Verfügung stellen.

Zu 3: Unser Hauptlieferant bekannt sich klar zu Nachhaltigkeit und ethnischen Grundsätzen.
Details dazu finden Sie gerne unter nachfolgenden Links direkt bei Vivobarefoot:

https://www.vivobarefoot.at/index.php?s=559_Ethische%20Grunds%E4tze

https://www.vivobarefoot.at/index.php?s=555_Unsere%20Philosophie

https://www.vivobarefoot.at/index.php?s=558_%D6ko-Partner%20&%20Stoffe

https://www.vivobarefoot.at/index.php?s=560_Nachhaltige%20Produktgarantie

Zu 10: Aufgrund meiner eigenen Blindheit, bin ich auf die Unterstützung und Mitbestimmung
meiner Mitarbeiterinnen angewiesen. Alleine Aspekte wie Farbe, Farbkombinationen, Design etc.
kann ich ohne meine Mitarbeiterinnen nicht adäquat bewerkstelligen. Der optische Eindruck, das
Erscheinungsbild des Ladengeschäftes, Sauberkeit, Ordnung etc. sind weitere Punkte, die ich nur
gemeinsam mit meinen Angestellten bewältigen kann.

Weiters bestimmen die Verkäuferinnen in erheblichem Maße mit, welche Schuhe und
Accessoires verkaufbar sind und Kennen die Wünsche und Anforderungen der Kunden.

Unter Einhaltung der erforderlichen Rahmenbedingungen (wie z. B. vorgegebene
Öffnungszeiten) sind die Mitarbeiterinnen in gegenseitiger Absprache bzgl. Diensteinteilung und
Arbeitszeiten sehr flexibel.

Das Warenwirtschaftssystem, welches auch das Kassaprogramm umfasst ist für alle
Mitarbeitenden einsehbar. Damit ist der Geschäftsverlauf transparent und offen nachvollziehbar.
Außertourliche Aktionen (Verkauf bei Vereinen, Messen etc. ) werden gemeinschaftlich geplant,
organisiert und durchgeführt.

Schuhe wie Barfuss                                                                       Seite 24
10 Anhang
10.1   Presseberichte und Internetrecherchen zum
   Thema Barfußschuhe
http://www.fitforfun.de/sport/laufen/barfuss-schuhe-vier-modelle-im-test_aid_9467.html

http://www.runnersworld.de/ausruestung/barfuss-laufschuhe-im-test.231866.htm

http://www.testberichte.de/sportbekleidung/280/laufschuhe/barfussschuhe.html

http://www.guter-rat.de/gesund-bleiben/gesundheit/barfussschuhe-neues-laufgefuehl-freizeit-
trend

https://de.nachrichten.yahoo.com/blogs/nachgefragt/barfu%C3%9Fschuhe-un-gesund-ist-der-
trend-081333511.html

Schuhe wie Barfuss                                                                       Seite 25
10.2             Zahlenmaterial zu Deutschland

Schuhe wie Barfuss                               Seite 26
Quelle: http://de.statista.com/themen/158/schuhhandel-in-deutschland/

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