Cards'15-Studie: Entwicklungsperspektiven f ur den Schweizer Zahlungskartenmarkt
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Cards’15-Studie: Entwicklungsperspektiven für den Schweizer Zahlungskartenmarkt Autoren: Prof. em. Dr. Franz Jaeger Tobias Trütsch, M. Econ. Universität St.Gallen Executive School of Management, Technology and Law Holzstrasse 15 9010 St. Gallen ⃝ c ES-HSG 12. Dezember 2016
Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis iv Tabellenverzeichnis vi Management Summary vii 1 Einleitung 1 2 Schätzung des Bargeldgebrauchs im Schweizer Zahlungsverkehr 2 3 Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt 6 3.1 Zahlungskartenbestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3.1.1 Debit- und Kreditkartenbestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3.1.2 Debit- und Kreditkartenbestand pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . 8 3.2 Transaktionshäufigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3.2.1 Transaktionshäufigkeit der Kreditkarte im Inland . . . . . . . . . . 9 3.2.2 Transaktionshäufigkeit der Debitkarte im Inland . . . . . . . . . . . 11 3.2.3 Transaktionshäufigkeit inländischer Kreditkarten . . . . . . . . . . . 11 3.2.4 Transaktionshäufigkeit inländischer Debitkarten . . . . . . . . . . . 14 3.2.5 Einsatzhäufigkeit der Zahlungskarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3.2.6 Anzahl Transaktionen pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.3 Transaktionsumsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 3.3.1 Kreditkartenumsatz im Inland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 3.3.2 Debitkartenumsatz im Inland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 3.3.3 Umsatz inländischer Kreditkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3.3.4 Umsatz inländischer Debitkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 3.3.5 Durchschnittlicher Jahresumsatz der Zahlungskarte . . . . . . . . . 26 3.3.6 Jahresumsatz der Zahlungskarte pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . 28 3.3.7 Durchschnittsbetrag der Zahlungskarte pro Transaktion . . . . . . . 31 3.4 Bargeldbezug mit Zahlungskarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 3.4.1 Anzahl Bargeldbezüge mit Zahlungskarten . . . . . . . . . . . . . . 33 3.4.2 Anzahl Bargeldbezüge pro Zahlungskarte . . . . . . . . . . . . . . . 35 3.4.3 Anzahl Bargeldbezüge mit Zahlungskarten pro Kopf . . . . . . . . . 37 3.4.4 Umsatz der Bargeldbezüge mit Zahlungskarten . . . . . . . . . . . . 38 3.4.5 Durchschnittlicher Bargeldumsatz der Zahlungskarte . . . . . . . . 40 3.4.6 Bargeldumsatz mit Zahlungskarten pro Kopf . . . . . . . . . . . . . 42 3.4.7 Durchschnittliche Höhe des Bargeldbezugs mit Zahlungskarten . . . 44 3.5 Zusammenfassung Zahlungskartenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 4 Entwicklungsperspektiven für den Schweizer Zahlungskartenmarkt 48 4.1 Prognose des kontaktlosen Bezahlens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 4.1.1 Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 ii
Inhaltsverzeichnis 4.1.2 Prognose der Adoptionsrate der kontaktlosen Zahlungskarten . . . . 49 4.1.3 Prognose des Umsatzes der kontaktlosen Zahlungskarten . . . . . . 49 4.2 Prognose des Zahlungskartenbestands und -umsatzes . . . . . . . . . . . . 51 4.2.1 Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 4.2.2 Prognose des Kreditkartenbestands . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 4.2.3 Prognose des Kreditkartenumsatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 4.2.4 Prognose des Debitkartenbestands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 4.2.5 Prognose des Debitkartenumsatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 4.3 Prognose des Zahlungskartenbestands pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . . 57 4.3.1 Prognose des Kreditkartenbestands pro Kopf . . . . . . . . . . . . . 58 4.3.2 Prognose des Debitkartenbestands pro Kopf . . . . . . . . . . . . . 59 4.4 Diskussion der Resultate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 5 Schlusswort 62 Literaturverzeichnis 64 iii
Abbildungsverzeichnis 1 Bargeldvolumen am POS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2 Prozentuale Umsatzanteile am POS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3 Zahlungskartenbestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 4 Relativer Zahlungskartenbestand im Jahr 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . 7 5 Zahlungskartenbestand pro Kopf der erwachsenen Bevölkerung . . . . . . . 9 6 Kreditkartentransaktionen im Inland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 7 Transaktionshäufigkeit ausländischer kontaktloser Kreditkarten im Jahr 2015 im Inland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 8 Debitkartentransaktionen im Inland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 9 Transaktionshäufigkeit ausländischer kontaktloser Debitkarten im Jahr 2015 im Inland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 10 Transaktionshäufigkeit inländischer Kreditkarten . . . . . . . . . . . . . . . 12 11 Transaktionshäufigkeit inländischer Kreditkarten im Jahr 2015 . . . . . . . 13 12 Transaktionshäufigkeit inländischer kontaktloser Kreditkarten im Jahr 2015 13 13 Transaktionshäufigkeit inländischer Debitkarten . . . . . . . . . . . . . . . 14 14 Transaktionshäufigkeit inländischer Debitkarten im Jahr 2015 . . . . . . . 15 15 Transaktionshäufigkeit inländischer kontaktloser Debitkarten im Jahr 2015 15 16 Einsatzhäufigkeit inländische Kreditkarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 17 Einsatzhäufigkeit inländische Debitkarte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 18 Einsatzhäufigkeit inländische Kreditkarte pro Kopf . . . . . . . . . . . . . 18 19 Einsatzhäufigkeit inländische Debitkarte pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . 19 20 Kreditkartenumsatz im Inland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 21 Umsatz ausländischer kontaktloser Kreditkarten im Jahr 2015 im Inland . 21 22 Debitkartenumsatz im Inland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 23 Umsatz ausländischer kontaktloser Debitkarten im Jahr 2015 im Inland . . 22 24 Umsatz inländischer Kreditkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 25 Umsatz inländischer Kreditkarten im Jahr 2015 . . . . . . . . . . . . . . . 24 26 Umsatz inländischer kontaktloser Kreditkarten im Jahr 2015 . . . . . . . . 25 27 Umsatz inländischer Debitkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 28 Umsatz inländischer Debitkarten im Jahr 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . 27 29 Umsatz inländischer kontaktloser Debitkarten im Jahr 2015 . . . . . . . . . 27 30 Durchschnittlicher Jahresumsatz inländische Kreditkarte . . . . . . . . . . 28 31 Durchschnittlicher Jahresumsatz inländische Debitkarte . . . . . . . . . . . 29 32 Jahresumsatz inländischer Kreditkarten pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . 30 33 Jahresumsatz inländischer Debitkarten pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . . 31 34 Durchschnittsbetrag der Zahlungskarten pro Transaktion . . . . . . . . . . 32 35 Anzahl Bargeldbezüge inländischer Kreditkarten . . . . . . . . . . . . . . . 34 36 Anzahl Bargeldbezüge inländischer Debitkarten . . . . . . . . . . . . . . . 35 37 Anzahl Bargeldbezüge pro inländische Kreditkarte . . . . . . . . . . . . . . 36 38 Anzahl Bargeldbezüge pro inländische Debitkarte . . . . . . . . . . . . . . 36 39 Anzahl Bargeldbezüge inländischer Kreditkarten pro Kopf . . . . . . . . . 37 iv
Abbildungsverzeichnis 40 Anzahl Bargeldbezüge inländischer Debitkarten pro Kopf . . . . . . . . . . 38 41 Bargeldumsatz inländischer Kreditkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 42 Bargeldumsatz inländischer Debitkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 43 Durchschnittlicher Bargeldumsatz inländische Kreditkarte . . . . . . . . . . 41 44 Durchschnittlicher Bargeldumsatz inländische Debitkarte . . . . . . . . . . 41 45 Bargeldumsatz inländischer Kreditkarten pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . 42 46 Bargeldumsatz inländischer Debitkarten pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . 43 47 Durchschnittlicher Bargeldbezug mit Zahlungskarten . . . . . . . . . . . . 45 48 Prognose der Adoptionsrate der kontaktlosen Zahlungskarten . . . . . . . . 49 49 Prognose des Umsatzes der kontaktlosen Zahlungskarten pro Monat . . . . 50 50 Prognose des Kreditkartenbestands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 51 Prognose des Kreditkartenumsatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 52 Prognose des Debitkartenbestands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 53 Prognose des Debitkartenumsatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 v
Tabellenverzeichnis 1 Überblick über Bestandsgrössen in 2015 gemäss Inländerprinzip . . . . . . 46 2 Prognose des Umsatzes der kontaktlosen Zahlungskarten pro Jahr . . . . . 51 3 Prognose des Kreditkartenbestands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 4 Prognose des Kreditkartenumsatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 5 Prognose des Debitkartenbestands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 6 Prognose des Debitkartenumsatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 7 Prognose des Kreditkartenbestands pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 8 Prognose des Debitkartenbestands pro Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 vi
Management Summary Zu Kapitel 2: Schätzung des Bargeldgebrauchs im Schweizer Zahlungsverkehr 1. Bargeld bleibt auch im Jahr 2015 in der Schweiz umsatzmässig immer noch das wichtigste Zahlungsmittel am point of sale (POS), wobei es seit 1995 kontinuierlich an Bedeutung verliert. Gemäss den Berechnungen wurde im Jahr 2015 total rund 157.7 Mia. CHF an Verkaufspunkten umgesetzt, wovon 85.8 Mia. CHF mit Bargeld beglichen wurde. Umsatzmässig haben sich die Debit- und Kreditkartenzahlungen in der Schweiz seit der letzten Cards-Studie weiter erhöht. So ist der Kreditkarten- umsatz gemessen am Bargeldumsatz von 25.3% im Jahr 2008 auf über 30.3% im Jahr 2015 gestiegen, während der Debitkartenumsatz gemessen am Bargeldumsatz von 2008–2015 sogar 17.8%-Punkte zulegte (von 31.5% auf 49.3%). Dies lässt den Schluss zu, dass beide Zahlungskarten Bargeld als Zahlungsmittel substituierten, wobei der Effekt von Debitkarten besonders ausgeprägt war. 2. Die relative Wichtigkeit der Debit- und Kreditkarte als Zahlungsmittel am POS hat seit 2008 weiter zugenommen, während prozentual immer weniger mit Bargeld am POS gezahlt wird. Die Umsatzanteile der Kreditkarte am POS sind seit 2008 von 15.1% auf 16.5% im Jahr 2015 gestiegen, während der Debitkartenumsatz im Jahr 2015 bereits 26.8% des gesamten POS Umsatzes ausmachte (im Vergleich zu 18.8% im Jahr 2008). Die relative Wichtigkeit von Bargeld am POS hat seit 2008 weiter abgenommen. Der Bargeldanteil am POS betrug im Jahr 2015 noch 54.4% verglichen mit über 90% im Jahr 1990 und 60.8% im Jahr 2012. Die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs setzt sich ungebrochen fort. Zu Kapitel 3: Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt 3. Ende 2015 betrug der Debit- und Kreditkartenbestand gemäss Inländerprinzip 10.1 Mio. bzw. 6.2 Mio. Karten. Davon waren im Jahr 2014 rund 4 Mio. Kredit- und 21’000 Debitkarten mit der Kontaktlos-Funktion ausgestattet, während Ende 2015 bereits rund 5.2 Mio. kontaktlose Kredit- und 1 Mio. kontaktlose Debitkarten zirku- lierten. Bereits 83% aller Kreditkarten sind mit der Kontaktlos-Funktion versehen, wohingegen lediglich mit 10% der Debitkarten kontaktlos bezahlt werden kann. 4. Der Debit- und Kreditkartenbestand pro Kopf der erwachsenen Bevölkerung betrug Ende 2015 im Durchschnitt 1.47 bzw. 0.90 Karten. Somit hatte Ende 2015 durchschnittlich jede erwachsene Person in der Schweiz mindestens eine Debitkarte. 47 von 100 besassen eine zweite Debitkarte. 90% der erwachsenen Personen hatte Ende 2015 zudem mindestens eine Kreditkarte. Dagegen ist die Durchdringung bei vii
Management Summary kontaktlosen Zahlungskarten kleiner: 75% bzw. 15% der Bevölkerung besitzen eine kontaktlose Kredit- bzw. Debitkarte. 5. Insgesamt wurden in 2015 rund 214 Mio. Kreditkartenzahlungen im Inland ge- tätigt, wobei davon rund 80% (172 Mio.) von inländischen Karten und 20% bzw. 42.2 Mio. von ausländischen Kreditkarten stammt. Von den rund 42.2 Mio. Zah- lungen ausländischer Kreditkarten in der Schweiz fanden im Jahr 2015 90% (ca. 38 Mio.) an einem stationären Verkaufspunkt physisch statt, während nur gerade 10% (4.2 Mio.) als Distanzgeschäft (nicht physisch) deklariert werden können. Von den als Präsenzgeschäft ausgewiesenen Zahlungen wurden 99% (37.7 Mio.) herkömmlich abgewickelt und lediglich 1% (274’000) kontaktlos. Dies entspricht 0.7% aller von ausländischen Kreditkarten im Inland getätigtem Zahlungen. 6. Im Jahr 2015 wurden lediglich 1.4% (ca. 9.3 Mio.) aller Debitkartentransaktionen im Inland von ausländischen Debitkarten getätigt (98.6% bzw. ca. 641 Mio. von inländischen Debitkarten). Insgesamt wurden im Inland in 2015 rund 3 mal mehr Debitkarten- als Kreditkartentransaktionen abgewickelt (650 Mio. vs. 214 Mio.). Von den rund 9.3 Mio. ausländischen Debitkartenzahlungen im Inland basierten in 2015 98% (ca. 9.1 Mio.) auf dem Präsenzgeschäft, während 2% (150’000) aus der Distanz abgewickelt wurden. Nur gerade 1% der Präsenzgeschäfte wurde in 2015 kontaktlos und 99% auf herkömmliche Art abgewickelt. 7. Mit Schweizer Kreditkarten wurden im In- und Ausland in 2015 insgesamt rund 296 Mio. Zahlungen abgewickelt, wovon 58% (ca. 172 Mio.) im In- und 42% (ca. 125 Mio.) im Ausland getätigt wurden. Von den rund 125 Mio. getätigten Zahlungen im Ausland waren 53% (ca. 66.2 Mio.) Distanz- und 47% (ca. 58.4 Mio.) Präsenzge- schäfte. Umgekehrt ist die Situation im Inland in 2015: 80% (137 Mio.) der 172 Mio. im Inland getätigten inländischen Kreditkartenzahlungen fanden am Verkaufspunkt statt, während 20% (34.7 Mio.) online abgewickelt wurden. Von den Präsenztransak- tionen wurden 14% (18.7 Mio.) kontaktlos gezahlt, was knapp 11% aller im Inland gemachten inländischen Kreditkartenzahlungen entspricht. 86% der Präsenzgeschäf- te sind demzufolge auf traditionelle Art und Weise abgewickelt worden. 8. Im Jahr 2015 wurden mit Schweizer Debitkarten insgesamt rund 669 Mio. Debit- kartenzahlungen abgewickelt, davon 4.2% (ca. 28.2 Mio.) im Aus- und 95.8% (ca. 641 Mio.) im Inland. Insgesamt wurden mit Schweizer Debitkarten in 2015 rund 2.3 mal mehr Zahlungen abgewickelt als mit Schweizer Kreditkarten (669 Mio. vs. 296 Mio.). Fast alle im Ausland gemachten Debitkartentransaktionen (ca. 28 Mio.) waren in 2015 Präsenzgeschäfte. Distanzgeschäfte sind mit Debitkarten unbedeutend. 99% (ca. 636 Mio.) der Debitkartentransaktionen im Inland fanden am Verkaufspunkt statt, während 1% (ca. 5 Mio.) über das Internet abgewickelt wurde. Ausserdem ist kontaktloses Bezahlen mit Debitkarten in der Schweiz marginal, d.h. lediglich 0.2% bzw. ca. 1.2 Mio. der Präsenzgeschäfte im Inland wurden kontaktlos bezahlt. Fast 100% wurden demnach nach herkömmlicher Methode abgewickelt. viii
Management Summary 9. Betreffend Anzahl Transaktionen hat die Kreditkarte stetig Marktanteile von der Debitkarte gewonnen, denn gemäss Inlands- als auch Inländerprinzip hat der Anteil Kreditkartenzahlungen an den gesamten Transaktionen mit Zahlungskarten tenden- ziell zugenommen. War der Anteil im Jahr 2005 noch 24% (Inlandsprinzip) bzw. 29% (Inländerprinzip), belief er sich im Jahr 2014 auf 29% bzw. 35%. 10. Die Einsatzhäufigkeit der Kreditkarte ist von 31 Transaktionen im Jahr 2005 auf 48 Zahlungen in 2015 gestiegen. Dabei ist die Einsatzhäufigkeit sowohl im In- und Ausland gleichmässig um rund 50% gewachsen. Diese hat im Inland von 18 auf 28 und im Ausland von 13 auf 20 zugenommen. Während im Jahr 2005 die Debitkarte 41 mal eingesetzt wurde, stieg deren Einsatzhäufigkeit auf 66 im Jahr 2015. Dies entspricht einer Zunahme von mehr als 60%. Die Debitkarte wird jedoch hauptsächlich im Inland gebraucht, weshalb deren Einsatzhäufigkeit im Inland rund 23 mal höher ist als im Ausland. 11. Jede erwachsene Person in der Schweiz zahlte in 2015 im Durchschnitt 43 mal mit der Kreditkarte (seit 2005 ein Wachstum von +140%), wovon 25 Transaktionen im In- und 18 Zahlungen im Ausland stattfanden. Während im Jahr 2005 die Debitkarte pro Person 43 mal zur Anwendung kam, stieg deren Einsatzhäufigkeit bis zum Jahr 2015 auf 98, was einem Wachstum von knapp 130% entspricht. In 2015 machte im Durchschnitt jede erwachsene Person 94 Debitkartenzahlungen im Inland und lediglich rund 4 Transaktionen im Ausland. 12. Der Kreditkartenumsatz der in- und ausländischen Kreditkarten in der Schweiz ist zwischen 2005–2015 jährlich um rund 5% gewachsen. Im Jahr 2005 wurden im Inland rund 15.84 Mia. CHF mit Kreditkarten umgesetzt, während im Jahr 2015 ungefähr 1.6 mal mehr im Inland ausgegeben wurde (ca. 26.04 Mia. CHF). Ausländische Kreditkartenbesitzer gaben in der Schweiz in 2015 durchschnittlich rund 2.3 mal weniger aus als inländische Karteninhaber. Von den rund 7.7 Mia. CHF, welche ausländische Kreditkartenbesitzer in der Schweiz in 2015 ausgaben, wurden 86% (ca. 6.64 Mia. CHF) an einem stationären Verkaufspunkt umgesetzt, während 14% (ca. 1.1 Mia. CHF) online abgewickelt wurden. Vom Präsenzgeschäft waren wiederum lediglich 8 Mio. CHF (0.1%) kontaktlos bezahlt worden. 13. Der Debitkartenumsatz mit in- und ausländischen Debitkarten in der Schweiz ist kontinuierlich von ungefähr 21.7 Mia. CHF im Jahr 2005 auf über 42.2 Mia. CHF gestiegen, was knapp einer Verdoppelung gleich kommt. Im Durchschnitt ist der Umsatz pro Jahr um rund 7% gewachsen. Der Umsatz mit ausländischen Debitkarten im Inland ist mit 1.5% (681 Mio. CHF) in 2015 marginal. Davon entfiel 96% (651 Mio. CHF) auf das Präsenzgeschäft und 4% (30 Mio. CHF) auf das Di- stanzgeschäft. Der Umsatz mit kontaktlosen Debitkarten machte dabei nur gerade 1 Mio. CHF bzw. weniger als 0.2% des Präsenzgeschäfts ausländischer Debitkarten in der Schweiz aus. ix
Management Summary 14. Der Umsatz mit Schweizer Kreditkarten hat seit 2005 von rund 21.15 Mia. CHF auf über 34.85 Mia. CHF im Jahr 2015 zugenommen (+65%). Dabei entfiel 52.5% (18.31 Mia. CHF) des gesamten inländischen Kreditkartenumsatzes in 2015 auf Ausgaben im Inland, während 47.5% (16.54 Mia. CHF) der Ausgaben im Aus- land getätigt wurden. Im Ausland erfolgte der Umsatz mehrheitlich am stationären Verkaufspunkt (52% bzw. 8.53 Mia. CHF). 48% bzw. rund 8 Mia. CHF wurde über das Internet umgesetzt. Dies steht im Widerspruch zum Kreditkartenumsatz im In- land: Rund drei Viertel des Umsatzes (76% bzw. 13.85 Mia. CHF) wurde 2015 am Ladentisch abgewickelt, während 24% (4.46 Mia. CHF) online transferiert wurde. Vom stationären Umsatz wurde wiederum 3% bzw. 485 Mio. CHF kontaktlos be- glichen, während 97% (13.37 Mia. CHF) auf traditionelle Art und Weise bezahlt wurde 15. Der Umsatz inländischer Debitkarten ist von anfänglich 21.8 Mia. CHF auf über 44.3 Mia. CHF in 2015 gestiegen. Dies entspricht mehr als einer Verdoppelung und ungefähr einem jährlichen Wachstum von 7.5%. Der inländische Debitkartenumsatz im Inland hat sich von ca. 21.36 Mia. CHF im Jahr 2005 auf rund 41.58 Mia. CHF in 2015 fast verdoppelt, während derjenige im Ausland 6.5 mal zunahm (von 420 Mio. CHF auf ca. 2.73 Mia. CHF). Wurde anfänglich (2005) noch rund 51 mal weniger im Ausland als im Inland mit der inländischen Debitkarte bezahlt, reduzierte sich dieser Wert im Jahr 2015 auf 15 (mal weniger). Im Jahr 2015 wurde 6% (ca. 2.73 Mia. CHF) des inländischen Debitkartenumsatzes im Ausland und 94% (ca. 41.58 Mia. CHF) im Inland generiert. Der Umsatz im Ausland, der online mit Debitkarten generiert wurde, ist unbedeutend (2 Mio. CHF), denn fast der gesamte Umsatz mit Debitkarten im Ausland ist ein Präsenzgeschäft. Ähnliches lässt sich 2015 im Inland beobachten: 99% (ca. 41.23 Mia. CHF) des inländischen Debitkartenumsatzes im Inland wurde am stationären Verkaufspunkt abgewickelt, während 1% (346 Mio. CHF) über das Internet transferiert wurde. Weniger als 0.1% des als Präsenzgeschäft getätigten Umsatzes im Inland bzw. ca. 27 Mio. CHF wurde kontaktlos bezahlt. 16. Der Umsatz pro Kreditkarte ist seit dem Jahr 2005 von 6124 CHF auf 5629 CHF im Jahr 2015 gefallen (–496 CHF bzw. –8%). 2957 CHF entsprach der Umsatz der inländischen Kreditkarte im Inland in 2015 (2005: 3349 CHF), während dieser im Ausland 2672 CHF hoch war (2005: 2775 CHF). Die Umsatzanteile waren also im In- und Ausland beinahe gleich gross (53% vs. 47%). Der Umsatzrückgang im Inland von 2005–2015 war rund dreimal höher als im Ausland (ungefähr –12% vs. –4%). 17. Der durchschnittliche Jahresumsatz der Debitkarte hat zwischen 2005–2015 von 3466 CHF auf 4403 CHF um 937 CHF zugenommen (+27%). Der relative Umsatz- anteil in 2005 im Inland betrug rund 98% (3399 CHF), während dieser im Ausland bei 2% (67 CHF) lag. Bis zum Jahr 2015 haben sich diese Anteile zugunsten des Auslandanteils verschoben, d.h. 94% (4132 CHF) In- und 6% (271 CHF) Ausland- anteil. x
Management Summary 18. Der Jahresumsatz der inländischen Kreditkarte pro Kopf ist von 3525 CHF im Jahr 2005 auf 5090 CHF im Jahr 2015 (+1565 CHF bzw. +45%) gestiegen. Dabei ist der Umsatz im Ausland stärker gewachsen als im Inland (ca. 39% vs. 51%), wobei ersterer in 2015 2416 CHF bzw. letzterer 2674 CHF betrug. 19. Der Jahresumsatz der inländischen Debitkarte pro Kopf wuchs innerhalb der 10 Jahre rund 78% von 3631 CHF auf 6470 CHF (+2839 CHF). Dabei war das Wachstum des Umsatzes mit der Debitkarte im Ausland stärker als im Inland (rund 468% vs. 71%). In 2015 betrug der Umsatz im Ausland 398 CHF und im Inland 6072 CHF (2005: 70 CHF vs. 3561 CHF). 20. Mit inländischen Kreditkarten wurde im Jahr 2015 im In- und Ausland knapp 7 Mio. mal Geld abgehoben, wovon 57% (ca. 4 Mio.) der Bezüge im Inland und 43% (ca. 3 Mio.) der Bezüge im Ausland statt fanden. In 2015 wurde mit ausländischen Kreditkarten in der Schweiz rund 4.2 Mio. mal Bargeld bezogen (2005: ca. 2.6 Mio.), was rund 1.4 mal mehr ist als mit inländischen Kreditkarten im Ausland und seit 2005 einem Zuwachs von 63% entspricht. Dabei wurde in 2015 jeweils die Hälfte der Bargeldbezüge im Inland von inländischen und ausländischen Kreditkarten abgewickelt. 21. Die Anzahl Bargeldbezüge im Jahr 2015 mit inländischen Debitkarten erreichte mehr als 140 Mio. und war damit rund 20 mal grösser als mit inländischen Kre- ditkarten. Erstere haben seit 2005 stetig zugenommen und sind bis 2015 rund ein Drittel gewachsen (2005: 108.2 Mio.). Mit der inländischen Debitkarte wurde in 2015 mit einem Anteil von 90% (126.5 Mio.) vor allem im Inland Geld bezogen, während 10% (14.1 Mio.) der Bargeldtransaktionen im Ausland anfielen. In 2015 wurde 1.4 Mio. mal Bargeld mit ausländischen Karten im Inland bezogen, was rund 10 mal weniger ist als mit inländischen Karten im Ausland. 22. Mit der Kreditkarte wurden im Durchschnitt in 2015 0.2 Abhebungen bzw. rund 17% weniger Bargeldbezüge getätigt als in 2005 (1.1 vs. 1.3). Wurde die Debitkarte im Durchschnitt in 2005 noch rund 17 mal zum Bargeldbezug verwendet, waren es in 2015 noch rund 14 mal, was einem Rückgang von –19% entspricht. Dabei hat die Anzahl Bezüge im Inland von rund 16 auf 12.6 abgenommen (–22%), während diese im Ausland von durchschnittlich 1.1 auf 1.4 gestiegen ist (+23%). 23. Eine erwachsene Person in der Schweiz hat in 2015 durchschnittlich lediglich einmal mit der Kreditkarte Geld bezogen. Davon fand der Bezug im Durchschnitt zu 60% im In- und 40% im Ausland statt. Demgegenüber wurde in 2015 mit der Debitkarte im Durchschnitt pro Kopf 20.5 mal Geld bezogen. Davon entfielen 18.5 bzw. 2 Bezüge auf das In- und Ausland. 24. In 2015 wurde insgesamt rund 1.8 Mia. CHF Bargeld mit der inländischen Kre- ditkarte abgehoben, davon ca. 1 Mia. CHF im In- (58%) und 0.8 Mia. CHF im Ausland (42%). Insgesamt ist der Bargeldumsatz mit inländischen Kreditkarten von 2005–2015 rund 11% gestiegen (von ca. 1.6 Mia. CHF). Im Inland hat er rund einen xi
Management Summary Viertel zugenommen (von 0.87 Mia. CHF), während dieser im Ausland rund 2% ge- sunken ist (auf 0.77 Mia. CHF). In 2015 wurde mit ausländischen Kreditkarten in der Schweiz rund 0.9 Mia. CHF Bargeld bezogen (2005: ca. 0.59 Mia. CHF), was rund 15% mehr ist als mit inländischen Kreditkarten im Ausland. 25. Mit inländischen Debitkarten wurde in 2015 insgesamt über 31.7 Mia. CHF Bargeld bezogen, also rund 17 mal mehr als mit inländischen Kreditkarten. In 2015 betrug der Bargeldumsatz im Inland ca. 28.3 Mia. CHF (89%), während dieser im Ausland mit rund 3.4 Mia. CHF (11%) in etwa 8 mal kleiner war. In 2015 wurden lediglich 283 Mio. CHF von ausländischen Debitkarten bar in der Schweiz abgehoben. Dies entspricht 12 mal weniger als Schweizer Debitkartenbesitzer im Ausland abheben. 26. Der Bargeldumsatz pro Kreditkarte ist zwischen 2005 und 2015 von 480 CHF um 184 CHF auf 296 CHF (–38%) gefallen. Dieser fiel deutlich stärker im Aus- land (–103 CHF bzw. –45%) als im Inland (–81 CHF bzw. –32%). In 2015 betrug der durchschnittliche Bargeldumsatz pro Kreditkarte im Inland 171 CHF und im Ausland 124 CHF. 27. Der durchschnittliche Bargeldumsatz pro Debitkarte fiel um rund –21% (– 813 CHF) von 3964 CHF im Jahr 2005 auf 3151 CHF im Jahr 2015. Im Inland war der Umsatzrückgang bedeutend grösser als im Ausland (–807 CHF bzw. –22% vs. –6 CHF bzw. –2%). Der Bargeldumsatz pro Debitkarte belief sich in 2015 im Inland auf 2812 CHF und im Ausland auf 339 CHF. 28. Zwischen 2005 und 2015 ist der Bargeldumsatz pro Kopf mit Kreditkarten im Durchschnitt von 276 CHF auf 268 CHF um –8 CHF bzw. –3% zurück gegangen. Im Inland steigerte sich der Bargeldumsatz mit Kreditkarten um 10 CHF von 145 CHF auf 155 CHF und fiel im Ausland durchschnittlich um 18 CHF von 131 CHF auf 113 CHF. 29. Der Bargeldumsatz von Debitkarten pro Kopf stieg von 2005–2015 insgesamt um knapp 12% (von 4152 CHF auf 4630 CHF). Das Wachstum fiel dabei im Ausland mit 38% (137 CHF) deutlich stärker aus als im Inland mit 9% (340 CHF), weil eine Person im Ausland den Bargeldumsatz von 361 CHF auf 499 CHF und im Inland von 3791 CHF auf 4131 CHF erhöhte. 30. Der durchschnittliche Bargeldbezug mit Kreditkarten sank zwischen 2005 und 2015 von 355 CHF auf 262 CHF (–93 CHF). Der Durchschnittsbetrag bei Bar- geldbezügen im Ausland fiel mit –29% (–108 CHF) deutlich (von 366 CHF auf 258 CHF), während er im Inland um –23% (–80 CHF) zurück ging (von 347 CHF auf 266 CHF). Der durchschnittliche Bargeldbezug mit ausländischen Kreditkarten im Inland sank von 229 CHF im Jahr 2005 auf 211 CHF im Jahr 2015 (–8%). 31. Der durchschnittliche Betrag, der mit Debitkarten bezogen wurde, fiel zwischen 2005 und 2015 von 230 CHF auf 226 CHF um lediglich 4 CHF (–2%). Mit –21% xii
Management Summary (–63 CHF) sank der Durchschnittsbetrag vor allem im Ausland (von 305 CHF auf 242 CHF), während derjenige im Inland fast konstant blieb (–1 CHF bzw. 224 CHF in 2015). Zu Kapitel 4: Entwicklungsperspektiven für den Schweizer Zahlungskartenmarkt 32. Ende 2020 wird (fast) jede Kreditkarte die Kontaktlos-Funktion besitzen (99.8%). Im Dezember 2014 betrug die Adoptionsrate der kontaktlosen Kreditkarte rund 66%. Gemäss Prognose wird im September 2017 dieser Anteil bei rund 96% liegen, während er im Mai 2019 auf 99.1% prognostiziert wird. Der Anteil kontaktloser Debitkarten wird sich bis September 2017 auf rund 24% erhöhen. Im Mai 2019 wird er auf ca. 38% geschätzt, während er bis Ende 2020 auf über 50% prognostiziert wird. 33. Gemäss Prognose wird mit kontaktlosen Kreditkarten in 2016 rund 0.9 Mia. CHF Umsatz kontaktlos generiert. Mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 67% steigt dieser graduell an und wird in 2020 rund 7 Mia. CHF betragen. Der Umsatz mit kontaktlosen Debitkarten, welcher kontaktlos initiiert wurde, wird bis 2020 pro Jahr durchschnittlich 46% zunehmen. Dieser wird im Jahr 2016 auf rund 370 Mio. CHF geschätzt, während er bis Ende 2020 kontinuierlich auf rund 1.6 Mia. CHF ansteigt, was fast 4.5 mal mehr ist als in 2016. 34. Prognose des Kreditkartenbestands gemäss Inländerprinzip: Kreditkarten- w wb oberes 95% w wb unteres 95% w wb Jahr bestand (in %) (in %) KN (in %) (in %) KN (in %) (in %) 2016 6’434’269 3.9 3.9 6’520’160 5.3 5.3 6’348’378 2.5 2.5 2017 6’691’058 4.0 8.1 6’776’949 3.9 9.4 6’605’167 4.0 6.7 2018 6’947’847 3.8 12.2 7’033’738 3.8 13.6 6’861’956 3.9 10.8 2019 7’204’636 3.7 16.4 7’290’527 3.7 17.7 7’118’745 3.7 15.0 2020 7’461’425 3.6 20.5 7’547’316 3.5 21.9 7’375’534 3.6 19.1 ∅w 3.8 4.0 3.6 Bemerkungen: Wachstumsrate w in Prozent zum Vorjahr, Wachstumsrate wb in Prozent zum Basisjahr 2015, ∅w entspricht der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate w, KN steht für Konfidenzniveau. xiii
Management Summary 35. Prognose des Kreditkartenumsatzes gemäss Inländerprinzip: Kreditkarten- w wb oberes 95% w wb unteres 95% w wb Jahr bestand (in %) (in %) KN (in %) (in %) KN (in %) (in %) 2016 35’901 3.0 3.0 38’778 11.3 11.3 33’023 -5.3 -5.3 2017 37’201 3.6 6.7 41’169 6.2 18.1 33’234 0.6 -4.6 2018 38’439 3.3 10.3 42’505 3.2 21.9 34’374 3.4 -1.4 2019 39’677 3.2 13.8 43’743 2.9 25.5 35’612 3.6 2.2 2020 40’916 3.1 17.4 44’981 2.8 29.1 36’850 3.5 5.7 ∅w 3.3 5.3 1.2 Bemerkungen: Kreditkartenumsatz in Mio. CHF, Wachstumsrate w in Prozent zum Vorjahr, Wachstumsrate wb in Prozent zum Basisjahr 2015, ∅w entspricht der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate w, KN steht für Konfidenzniveau. 36. Prognose des Debitkartenbestands gemäss Inländerprinzip: Kreditkarten- w wb oberes 95% w wb unteres 95% w wb Jahr bestand (in %) (in %) KN (in %) (in %) KN (in %) (in %) 2016 10’427’431 3.6 3.6 10’614’793 5.5 5.5 10’240’069 1.8 1.8 2017 10’800’886 3.6 7.3 10’988’248 3.5 9.2 10’613’524 3.6 5.5 2018 11’174’340 3.5 11.1 11’361’702 3.4 12.9 10’986’978 3.5 9.2 2019 11’547’794 3.3 14.8 11’735’156 3.3 16.6 11’360’433 3.4 12.9 2020 11’921’249 3.2 18.5 12’108’611 3.2 20.3 11’733’887 3.3 16.6 ∅w 3.4 3.8 3.1 Bemerkungen: Wachstumsrate w in Prozent zum Vorjahr, Wachstumsrate wb in Prozent zum Basisjahr 2015, ∅w entspricht der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate w, KN steht für Konfidenzniveau. 37. Prognose des Debitkartenumsatzes gemäss Inländerprinzip: Kreditkarten- w wb oberes 95% w wb unteres 95% w wb Jahr bestand (in %) (in %) KN (in %) (in %) KN (in %) (in %) 2016 46’298 4.5 4.5 49’326 11.3 11.3 43’270 -2.3 -2.3 2017 49’797 7.6 12.4 53’627 8.7 21.0 45’966 6.2 3.7 2018 53’195 6.8 20.1 57’080 6.4 28.8 49’309 7.3 11.3 2019 56’593 6.4 27.7 60’478 6.0 36.5 52’707 6.9 19.0 2020 59’991 6.0 35.4 63’876 5.6 44.2 56’105 6.4 26.6 ∅w 6.3 7.6 4.9 Bemerkungen: Debitkartenumsatz in Mio. CHF, Wachstumsrate w in Prozent zum Vorjahr, Wachstumsrate wb in Prozent zum Basisjahr 2015, ∅w entspricht der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate w, KN steht für Konfidenzniveau. xiv
Management Summary 38. Prognose des Kreditkartenbestands pro Kopf der erwachsenen Bevölkerung gemäss Inländerprinzip: Kreditkarten- w wb oberes 95% w wb unteres 95% w wb Jahr bestand (in %) (in %) KN (in %) (in %) KN (in %) (in %) 2016 0.93 2.7 2.7 0.94 4.1 4.1 0.92 1.3 1.3 2017 0.96 2.9 5.7 0.97 2.9 7.1 0.94 3.0 4.4 2018 0.98 2.8 8.7 1.00 2.8 10.0 0.97 2.8 7.4 2019 1.01 2.7 11.7 1.02 2.7 13.0 1.00 2.8 10.3 2020 1.04 2.6 14.6 1.05 2.6 15.9 1.02 2.7 13.3 ∅w 2.8 3.0 2.5 Bemerkungen: Wachstumsrate w in Prozent zum Vorjahr, Wachstumsrate wb in Prozent zum Basisjahr 2015, ∅w entspricht der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate w, KN steht für Konfidenzniveau. 39. Prognose des Debitkartenbestands pro Kopf der erwachsenen Bevölkerung gemäss Inländerprinzip: Kreditkarten- w wb oberes 95% w wb unteres 95% w wb Jahr bestand (in %) (in %) KN (in %) (in %) KN (in %) (in %) 2016 1.51 2.4 2.4 1.53 4.3 4.3 1.48 0.6 0.6 2017 1.54 2.5 5.0 1.57 2.5 6.9 1.52 2.6 3.2 2018 1.58 2.4 7.6 1.61 2.4 9.4 1.55 2.5 5.8 2019 1.62 2.4 10.2 1.64 2.3 11.9 1.59 2.4 8.4 2020 1.66 2.3 12.7 1.68 2.3 14.5 1.63 2.4 10.9 ∅w 2.4 2.7 2.1 Bemerkungen: Wachstumsrate w in Prozent zum Vorjahr, Wachstumsrate wb in Prozent zum Basisjahr 2015, ∅w entspricht der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate w, KN steht für Konfidenzniveau. xv
1 Einleitung 1 Einleitung Neben Bargeld gehören Zahlungskarten wie die Debit- und Kreditkarte heutzutage zu den wichtigsten Zahlungsinstrumenten am Verkaufspunkt. Weil Personen immer mehr Transaktionen online abwickeln, wo Bargeld keine Bezahlmöglichkeit bietet, haben Zah- lungskarten in den letzten Jahren stark an Relevanz gewonnen. Daneben versuchen teils bankfremde (Jung-)Unternehmen mit innovativen Bezahlmöglichkeiten den Markt für Zah- lungsmittel weiter zu digitalisieren respektive zu revolutionieren. Die zunehmende Digitalisierung des Zahlungsverkehrs in der Schweiz zeigt sich eindrück- lich in der Zunahme der Anzahl Debit- und Kreditkarten pro Kopf, deren erhöhte Einsatz- häufigkeit mit gleichzeitig steigendem Ausgabenwachstum. Zahlungskarten werden auch immer mehr für kleinere Beträge eingesetzt, welche Bargeld in diesem Betragsbereich vermehrt konkurrenzieren. Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Schweizer Kredit- und Debitkartenumsatz sowie -bestand bis zum Jahr 2020 zu prognostizieren sowie die neuesten Erkenntnisse und Ent- wicklungen im Schweizer Zahlungskartenmarkt zu beleuchten. Die vorliegende Arbeit reiht sich an die Cards’11- und Cards’15-Studie an (vgl. Höppli et al., 2011; Güssow et al., 2013). Als Abgrenzung zu diesen macht sie Gebrauch von den neuesten Datensätzen zum Schweizer Zahlungskartenmarkt, welche erstmals auch Statistiken zum Distanz- und Prä- senzgeschäft der Zahlungskarten ausweisen und eine lückenlose monatliche Datenreihe gemäss Inlands- und Inländerprinzip beinhalten. Als Datengrundlage dient die Erhebung der Schweizerischen Nationalbank über den bar- geldlosen Zahlungsverkehr. Diese wird monatlich aktualisiert und gibt ein detailliertes sowie objektives Bild ab über den bargeldlosen Zahlungsverkehr in der Schweiz. Aus- kunftspflichtig sind alle relevanten Herausgeber und Acquirer von Kredit- und Debitkar- ten, welche jeweils Zahlungen von über 100 Mio. CHF pro Geschäftsjahr abwickeln. Dazu zählen beispielsweise SIX Multiplay, Aduno, PostFinance, Swiss Banker Prepaid Services und die Kreditkartenissuer wie UBS, Swisscard, Viseca, Cornèrbank und Swiss Diners Club. Die Statistik gibt folglich ein überaus repräsentatives Bild ab über den Schweizer Zahlungskartenmarkt. Die vorliegende Studie ist wie folgt gegliedert. Kapitel 2 zeigt die abnehmende Bedeutung des Bargelds im Schweizer Zahlungsverkehr über die Zeitachse auf. In Kapitel 3 wird der Schweizer Zahlungskartenmarkt hinsichtlich Kartenbestand, Transaktionshäufigkeit und -umsatz sowie Anzahl Bargeldbezüge mit Zahlungskarten detailliert untersucht. Kapitel 4 simuliert mithilfe der logistischen bzw. linearen Funktion die Marktdurchdringung des kontaktlosen Bezahlens mit Zahlungskarte und prognostiziert anhand eines Zeitreihen- modells den Kredit- und Debitkartenumsatz und -bestand in den nächsten fünf Jahren gemäss Inländerprinzip. Kapitel 5 fasst zusammen. 1
2 Schätzung des Bargeldgebrauchs im Schweizer Zahlungsverkehr 2 Schätzung des Bargeldgebrauchs im Schweizer Zahlungsverkehr Analog zur letzten Cards’13-Studie wird in diesem Kapitel die Bedeutung des Bargelds im Schweizer Zahlungsverkehr vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und neuester Datenverfügbarkeit analysiert. Dieses Kapitel orientiert sich deshalb stark an demjenigen in Güssow et al. (2013) und versteht sich als Update desselben. Im Gegensatz zu Kredit- und Debitkarten existieren keine offiziellen Statistiken über die Anzahl Transaktionen und den Umsatz mit Bargeld, weshalb diese Grössen mit unterschiedlichen Methoden geschätzt werden müssen, um einen Anhaltspunkt über die Verwendung von Bargeld als Zahlungs- mittel zu bekommen. Es gibt zwar detaillierte Daten über die Geldmengenaggregate wie Noten- und Münzumlauf, M1 , M2 und M3 , welche eine Bestandsgrösse (stock of cash) dar- stellen. Jedoch existieren keine Informationen über den tatsächlichen Gebrauch bzw. die Einsatzhäufigkeit von Bargeld (flow of cash), also den tatsächlichen mit Bargeld getätig- ten pekuniären Wert. Dies deshalb, weil Bargeldzahlungen anonym sind und Banknoten nicht nur als Zahlungs-, sondern auch als Wertaufbewahrungsmittel dienen. Neben repräsentativen Umfragen zur Bargeldnutzung mittels Zahlungstagebücher bei Konsumenten sowie alternativen Messansätzen basierend auf dem Bargeldvertriebskanal und den Registrierkassen fusst die praktischste Methode zur Bargeldmessung auf der Sta- tistik zu den gesamtwirtschaftlichen Ausgaben der Haushalte für den Endkonsum, welche das Bundesamt für Statistik im Rahmen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung er- hebt (siehe BfS, 2016c). Die Statistik zeigt den Wert der Ausgaben der Haushalte für den privaten Konsum gegliedert in unterschiedliche Untergruppen. Da nur Daten auf pro- visorischer Basis bis 2013 erhoben wurden, wird in der vorliegenden Studie für die Jahre 2014 und 2015 die Zeitreihe linear erweitert. Analog zur Cards’13-Studie und in Anlehnung an die Arbeiten von Humphrey (2004), Humphrey et al. (2004) und Jyrkönen (2004) werden ausschliesslich diejenigen Un- tergruppen der gesamtwirtschaftlichen Ausgaben für die Bargeldmessung berücksichtigt, welche mehrheitlich auf Bargeldzahlungen basieren. Das heisst, dass die privaten Konsu- mausgaben für Wohnen, Gesundheitspflege, Nachrichtenübermittlung, Unterrichtswesen, Versicherungen und Finanzdienstleistungen sowie sonstige Waren und Dienstleistungen, welche normalerweise in der Schweiz mit Giro bzw. Überweisung beglichen werden, nicht zum totalen Einkaufswert am point of sale (POS) zählen. Dieser widerspiegelt den Umsatz an stationären Verkaufspunkten, wo Bargeld als Zahlungsmittel ausschliesslich verwendet werden kann. Wird nun der Umsatz aller Karten- und Checkzahlungen vom totalen POS- Einkaufswert subtrahiert, resultiert der approximierte Wert der totalen Bargeldzahlungen. Folgende Gleichung soll dies veranschaulichen: Cash ≡ P OSsales − DCard − CCard − EM oney − RCard − estCheck (1) 2
2 Schätzung des Bargeldgebrauchs im Schweizer Zahlungsverkehr wobei POSsales der bereinigte POS-Einkaufswert, DCard der Debitkartenumsatz, CCard der Kreditkartenumsatz, EMoney der Umsatz mit E-Moneykartenzahlungen1 , RCard der Umsatz mit Händlerkartenzahlungen2 und estCheck der geschätzte Umsatz der Checkzah- lungen ist. Als Datenbasis für die Debitkarten-, Kreditkarten- und Checkumsätze (DCard, CCard und estCheck ) dient die SNB (2016), welche Daten zu den im Inland von in- und aus- ländischen Zahlungskarten getätigten Kartenumsätzen zur Verfügung stellt. Da in den Statistiken über die Checkbeträge bis 2005 auch Einheitschecks (neben Postchecks und Swiss Travelers Checks) inbegriffen sind, welche im Allgemeinen für sehr hohe Beträge ge- braucht werden, liefern die Daten zu den Checkbeträgen der SNB deshalb ein verzerrtes Bild über die tatsächlichen Werte der Checkzahlungen am POS. Die Anzahl Zahlungen mit Einheitschecks gemessen an der Gesamtzahl Checkzahlungen wird aufgrund der hohen Transaktionsbeträge eher klein sein. Für die Approximation des tatsächlichen Transakti- onsumsatzes der Checkzahlungen am POS bis 2005 wird daher angenommen, dass die durchschnittliche Betragshöhe bei Checkzahlungen gleich hoch ist wie bei Debitkarten- zahlungen. Die Anzahl Checktransaktionen wird deshalb mit dem Durchschnittsbetrag von Debitkartenzahlungen multipliziert (vgl. Humphrey, 2004). Ab dem Jahr 2005, in dem die Einheitschecks nicht mehr in der Statistik der SNB auftauchen, werden die von der SNB tatsächlich ausgewiesenen Checkumsätze verwendet. Die Umsätze der Warenhaus- und Tankkartenzahlungen werden unter Händlerkartenzah- lungen (RCard ) subsumiert. Die Daten wurden aus der Cards’11-Studie entnommen und ab dem Jahr 2008 linear extrapoliert (vgl. Höppli et al., 2011). Die Datenbasis für Händlerkarten ist seit der letzten Befragung der verschiedenen Händler- und Tankkar- tenherausgeber für die Cards’11-Studie ungenügend, weil aus firmenspezifischen Daten- schutzgründen leider nur von wenigen Marktteilnehmern Daten erhoben werden konnte. Die Autoren gehen analog zur tendenziell linearen Entwicklung der Debitkartenumsätze und vor dem Hintergrund kostengünstiger und kundenbindender Eigenschaften der Händ- lerkarte von einem ebenso linearen, ungebrochenen Trend für Händlerkarteneinsätze und damit verbundenen steigenden Umsätzen aus. Es wird angenommen, dass diese Umsätze die hier präsentierten Daten um ein vielfaches übersteigen. Als Datengrundlage für die E-Moneykartenzahlungen dient bis 2014 das Red Book der Bank for International Settle- ments (vgl. BIS, 2015), wobei ab 2015 die SNB eigene Daten zu E-Geld erhebt und diese ab 2015 entsprechend aus jener Quelle stammen. Abbildung 1 stellt die Transaktionsumsätze am POS oben genannter Zahlungsmittel von 1990 bis 2015 dar. Bargeld bleibt auch im Jahr 2015 in der Schweiz umsatzmässig im- mer noch das wichtigste Zahlungsmittel am POS, wobei es seit 1995 kontinuierlich an Bedeutung verliert. Gemäss den Berechnungen wurde im Jahr 2015 total rund 157.7 Mia. CHF an Verkaufspunkten umgesetzt, wovon 85.8 Mia. CHF mit Bargeld beglichen wurde. Umsatzmässig haben sich die Debit- und Kreditkartenzahlungen in der Schweiz seit der 1 Wiederaufladbare, multifunktionale Prepaid- bzw. Geldkarten. 2 Warenhaus- und Tankkarten. 3
2 Schätzung des Bargeldgebrauchs im Schweizer Zahlungsverkehr letzten Cards-Studie weiter erhöht. So ist der Kreditkartenumsatz gemessen am Bargel- dumsatz von 25.3% im Jahr 2008 auf über 30.3% im Jahr 2015 gestiegen, während der Debitkartenumsatz gemessen am Bargeldumsatz von 2008–2015 sogar 17.8%-Punkte zu- legte (von 31.5% auf 49.3%). Dies lässt den Schluss zu, dass beide Zahlungskarten Bargeld als Zahlungsmittel substituierten, wobei der Effekt von Debitkarten besonders ausgeprägt war. E-Moneykarten werden in der Schweiz seit der neuesten Erhebung nur marginal eingesetzt und machten im Jahr 2015 lediglich rund 520 Mio. CHF Umsatz aus. Mit geschätzten 2.8 Mia. CHF Umsatz im Jahr 2015 wurde hingegen ein wesentlich grösserer Anteil am POS mit Händlerkarten bezahlt. Der Umsatz mit Checkzahlungen betrug im Jahr 2015 nur noch rund 240 Mio. CHF. Checks spielen mittlerweile im Zahlungsverkehr eine unbedeu- tende Rolle, weshalb seit dem Jahr 2016 gänzlich auf die Erhebung von Checkzahlungen verzichtet wird. Abbildung 1: Bargeldvolumen am POS 180 160 140 120 Milliarden CHF Checks 100 Händlerkarten E-Money 80 Debitkarten 60 Kreditkarten Bargeld 40 20 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Bemerkungen: Die gesamtwirtschaftlichen Ausgaben der Haushalte für den Endkonsum wurde aufgrund fehlender Datenbasis für 2014 und 2015 mittels linearem Trendmodell geschätzt. Quelle: eigene Darstellung, Daten von BIS (2015), BfS (2016c), SNB (2016) sowie Höppli et al. (2011) In Abbildung 2 werden die relativen Umsatzanteile der verschiedenen Zahlungsmethoden am POS aufgezeigt. Die relative Wichtigkeit der Debit- und Kreditkarte als Zahlungs- mittel am POS hat seit 2008 weiter zugenommen, während prozentual immer weniger mit Bargeld am POS gezahlt wird. Die Umsatzanteile der Kreditkarte am POS sind seit 2008 von 15.1% auf 16.5% im Jahr 2015 gestiegen, während der Debitkartenumsatz im Jahr 2015 bereits 26.8% des gesamten POS Umsatzes ausmachte (im Vergleich zu 18.8% 4
2 Schätzung des Bargeldgebrauchs im Schweizer Zahlungsverkehr im Jahr 2008).3 Die relative Wichtigkeit von Bargeld am POS hat seit 2008 weiter ab- genommen, obwohl im Jahr 2009 zwischenzeitlich ein kleiner Anstieg zu beobachten war. Der Bargeldanteil am POS betrug im Jahr 2015 noch 54.4% verglichen mit über 90% im Jahr 1990 und 60.8% im Jahr 2012. Die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs setzt sich ungebrochen fort. Die restlichen 2.2% des POS Umsatzes im Jahr 2015 wurde mit den übrigen Zahlungs- methoden wie Checks und Händlerkarten abgewickelt. Umsatzmässig spielen die Check- zahlungen eine immer unbedeutendere Rolle. So wurde im Jahr 2015 noch gerade 0.2% des totalen POS Umsatzes mit Checks abgewickelt. Der relative Anteil am POS Umsatz betrug für E-Moneykarten im Jahr 2015 0.3% und für Händlerkarten 1.8%. Abbildung 2: Prozentuale Umsatzanteile am POS 100% 90% 80% 70% 60% Checks Händlerkarten 50% E-Money 40% Debitkarten Kreditkarten 30% Bargeld 20% 10% 0% 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Bemerkungen: Die gesamtwirtschaftlichen Ausgaben der Haushalte für den Endkonsum wurde aufgrund fehlender Datenbasis für 2014 und 2015 mittels linearem Trendmodell geschätzt. Quelle: eigene Darstellung, Daten von BIS (2015), BfS (2016c), SNB (2016) sowie Höppli et al. (2011) 3 An dieser Stelle ist anzumerken, dass ab 2015 der Erhebungskreis sowie das Erhebungskonzept seitens der SNB angepasst wurde. Dies könnte ein Grund sein, weshalb ein starker Umsatzanstieg der Debitkarte im Jahr 2015 zu beobachten ist. 5
3 Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt 3 Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt Dieses Kapitel gibt einen aktuellen Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt, in dem relevante Messgrössen von Zahlungskarten, insbesondere Kredit- und Debitkar- ten, hinsichtlich Zahlungskartenbestand, Transaktionshäufigkeit, Transaktionsumsatz und Bargeldbezug diskutiert werden. Dabei wird auf die umfassende Statistik über den bar- geldlosen Zahlungsverkehr der SNB (2016) zurück gegriffen. Die Datensätze unterschei- den neu zwischen kontaktlosen und herkömmlichen sowie zwischen in- und ausländischen Zahlungskarten und Transaktionen, was zu den beiden Konzepten Inlands- und Inländer- prinzip führt, und zwischen Distanz- und Präsenzgeschäft. Es bleibt anzumerken, dass der Erhebungskreis und das -konzept zwischen November 2014 und Dezember 2014 an- gepasst wurde, weshalb ein Vergleich der Daten zu früheren Jahren teilweise schwierig erscheint. Die jeweiligen Variablen werden sowohl über den Zeitverlauf als auch – wo die Datenverfügbarkeit dies ausschliesslich zulässt – im aktuellen Querschnitt analysiert. Die Daten werden ab dem Jahr 2005 visualisiert, während für die Analyse früherer Jahre auf Güssow et al. (2013) verwiesen wird. Als erstes wird der Debit- und Kreditkartenbestand in Abschnitt 3.1 analysiert. In Ab- schnitt 3.2 wird detailliert auf die Transaktionshäufigkeit der Debit- und Kreditkarte ein- gegangen, während im darauffolgenden Abschnitt 3.3 der Transaktionsumsatz sowie der jeweilige durchschnittliche Transaktionsbetrag und der Umsatz pro Karte diskutiert wird. In Abschnitt 3.4 wird die Bedeutung der Bargeldbezüge mit Zahlungskarten hinsichtlich Anzahl und Umsatz aufgezeigt. Abschnitt 3.5 fasst die wichtigsten Ergebnisse tabellarisch zusammen. 3.1 Zahlungskartenbestand 3.1.1 Debit- und Kreditkartenbestand Abbildung 3 zeigt den zeitlichen Verlauf des Debit- und Kreditkartenbestands seit dem Jahr 2005.4 Ende 2015 waren insgesamt rund 1.8 mal bzw. 1.6 mal mehr Kredit- und Debit- karten im Umlauf als 2005. Der Kreditkartenbestand ist in dieser Zeitspanne also stärker gestiegen als der Debitkartenbestand. Mit anderen Worten wuchs die Anzahl Kreditkarten jährlich um 6.1%, während diejenige der Debitkarten um jährlich 4.8% zunahm. Insgesamt waren Ende 2015 rund 6.2 Mio. Kredit- und 10.1 Mio. Debitkarten im Umlauf. Der Trend zu mehr Zahlungskarten ist ungebrochen. Von der totalen Anzahl Zahlungskarten waren im Jahr 2014 rund 4 Mio. Kredit- und 21’000 Debitkarten mit der Kontaktlos-Funktion 4 Debitkarten sind an ein Bankkonto geknüpft und umfassen neben den Debitkarten international akzeptierter Zahlungskartenorganisationen (z.B. Maestro, V-Pay) auch Debitkarten mit nationaler Ak- zeptanz/Reichweite (z.B. PostFinance Card, M-Card). Kreditkarten umfassen Kreditkarten mit Option zur Ratenzahlung/Teilzahlungsoption und Charge-Karten. Charge-Karten (oder auch delayed debit cards) bieten dem Karteninhaber einen zinslosen Kredit bis zum Ablauf der Rechnungsfrist, jedoch keine Option zur Ratenzahlung/Teilzahlungsoption (vgl. SNB, 2016). 6
3 Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt ausgestattet, während Ende 2015 bereits rund 5.2 Mio. kontaktlose Kredit- und 1 Mio. kontaktlose Debitkarten zirkulierten (siehe Abbildung 3).5 Abbildung 3: Zahlungskartenbestand 12 10 8 Millionen 6 4 2 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 kontaktlose Kreditkarten kontaktlose Debitkarten Kreditkarten Debitkarten Quelle: eigene Darstellung, Daten der SNB (2016) Von den insgesamt rund 16.3 Mio. Zahlungskarten (Debit- und Kreditkarten) waren En- de 2015 62% Debitkarten und 38% Kreditkarten (siehe Abbildung 4). Debitkarten sind also weitaus verbreiteter als Kreditkarten. Bereits 83% aller Kreditkarten sind mit der Kontaktlos-Funktion versehen, wohingegen lediglich mit 10% der Debitkarten kontaktlos bezahlt werden kann. Abbildung 4: Relativer Zahlungskartenbestand im Jahr 2015 Quelle: eigene Darstellung, Daten der SNB (2016) 5 Daten über die Kontaktlos-Funktion werden erst ab 2014 erhoben. Kontaktloses Bezahlen erfordert keine Einführung der Zahlungskarte in das Terminal. Die Karteninformationen werden per Funk an das Terminal übermittelt. 7
3 Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt 3.1.2 Debit- und Kreditkartenbestand pro Kopf Weitaus interessanter ist jedoch die Messgrösse über die Zahlungskarten pro Kopf, die eine Aussage über die Penetration von Zahlungskarten unter der Bevölkerung zulässt. Denn ein Teil der positiven Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre in der Schweiz kann die Zu- nahme der Anzahl Kredit- und Debitkarte erklären, weil mit steigender Bevölkerungszahl auch die Zahl potenzieller Kartennachfrager steigt. Aus diesem Grund werden die Karten- bestände ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl gesetzt, wobei ausschliesslich die ständige Bevölkerung über 18 Jahre in der Schweiz berücksichtigt wird. Dies unter der Annahme, dass hauptsächlich erwachsene Personen zum Bezug von Zahlungskarten berechtigt sind und keine im Ausland wohnhafte Personen Schweizer Zahlungskarten besitzen. Abbildung 5 stellt den durchschnittlichen Kartenbesitz pro Kopf der erwachsenen Bevölke- rung seit 2005 dar. Es lässt sich festhalten, dass die Zunahme des totalen Kartenbestands pro Kopf seit 2005 auf den ersten Blick nahezu linear verläuft, jedoch auf den zweiten Blick sich langsam einer Sättigungsgrenze annähert. Im Jahr 2015 erreichte der Karten- bestand mit durchschnittlich 2.37 (Debit- und Kredit-)Karten pro Person den vorläufigen Höchststand, wobei im Durchschnitt 1.47 Debitkarten und 0.90 Kreditkarten pro Person gehalten werden (2010: 1.28 zu 0.80). Somit hatte Ende 2015 durchschnittlich jede er- wachsene Person in der Schweiz mindestens eine Debitkarte. 47 von 100 besassen eine zweite Debitkarte. 90% der erwachsenen Personen hatte Ende 2015 zudem mindestens eine Kreditkarte. Dagegen ist die Durchdringung bei kontaktlosen Zahlungskarten kleiner: 75% bzw. 15% der Bevölkerung besitzen eine kontaktlose Kredit- bzw. Debitkarte (siehe Abbildung 5). Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Zunahme der Anzahl Zahlungskarten in den letzten zehn Jahren hauptsächlich auf das Wachstum der Zahlungskarten pro Person zurückzuführen ist. Mit anderen Worten nimmt die Digitalisierung im individuellen Zah- lungsverkehr zumindest betreffend Adoption von elektronischen Zahlungsmitteln stetig zu. Ob diese auch vermehrt zum Einsatz kommen, wird im folgenden Abschnitt detaillierter untersucht. 3.2 Transaktionshäufigkeit Der Fokus dieses Abschnitts liegt in der Analyse der Transaktionshäufigkeit von Kredit- und Debitkarten sowohl im In- als auch im Ausland. Im ersten Schritt wird die Anzahl Kartentransaktionen in- und ausländischer Zahlungskarten im Inland (Inlandsprinzip) un- tersucht. Im zweiten Schritt wird gemäss dem Inländerprinzip die Transaktionshäufigkeit inländischer Kredit- und Debitkarten aufgezeigt. Schliesslich wird die Einsatzhäufigkeit der Zahlungskarten und pro Person innerhalb eines Jahres analysiert. 8
3 Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt Abbildung 5: Zahlungskartenbestand pro Kopf der erwachsenen Bevölkerung 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Kreditkarten pro Kopf kontaktlose Kreditkarten pro Kopf Debitkarten pro Kopf kontaktlose Debitkarten pro Kopf Total Karten pro Kopf Quelle: eigene Darstellung, Daten der SNB (2016) und BfS (2016a) 3.2.1 Transaktionshäufigkeit der Kreditkarte im Inland Wie häufig Kreditkarten im Inland seit 2005 eingesetzt wurden, zeigt Abbildung 6. Deut- lich zu erkennen ist die Tatsache, dass die Anzahl Kreditkartentransaktionen in der Schweiz stark zugenommen hat, vor allem die der inländischen Kreditkarten. Dies ist nicht wei- ter verwunderlich vor dem Hintergrund eines steigenden Kreditkartenbestands. Wie in Abschnitt 3.2.5 jedoch gezeigt wird, ist die Zunahme der Transaktionen auch auf die gestiegene Einsatzhäufigkeit einer einzelnen Karte zurückzuführen. Insgesamt wurden in 2015 rund 214 Mio. Kreditkartenzahlungen (2010: 134.3 Mio.) im Inland getätigt, wobei davon rund 80% (172 Mio.) von inländischen Karten stammt (20% bzw. 42.2 Mio. stammt von ausländischen Kreditkarten). 2015 war die Anzahl Kreditkartenzahlungen im Inland mit einem jährlichen Wachstum von knapp 10% seit 2005 rund 2.5 mal grösser als 2005. Dies vor allem deshalb, weil die Zahlungen inländischer Karten um 177% gestiegen sind. Die umfangreichen Datensätze der SNB (2016) ermöglichen zudem eine Differenzierung der Transaktionen nach Ort (Distanz- bzw. Präsenzgeschäft) und nach Art (kontaktlos bzw. traditionell).6 Abbildung 7 stellt gemäss jenen Merkmalen die Anzahl Transaktionen von ausländischen Kreditkarten im Inland dar. Die entsprechenden Statistiken von inlän- dischen Kreditkarten finden sich in Abschnitt 3.2.3. Von den rund 42.2 Mio. Zahlungen ausländischer Kreditkarten in der Schweiz fanden im Jahr 2015 90% (ca. 38 Mio.) an einem stationären Verkaufspunkt physisch statt, während nur gerade 10% (4.2 Mio.) als Distanz- 6 Die kontaktlose Zahlungsfunktion kann neben Zahlungskarten auch auf anderen Trägern angebracht sein (z.B. auf Uhren, Schlüsselanhängern, Mobiltelefonen oder Klebern). Auch diese Transaktionen sind in der vorliegenden Statistik enthalten, falls sie über die Zahlungskartennetzwerke wie Visa und MasterCard abgewickelt wurden. 9
3 Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt Abbildung 6: Kreditkartentransaktionen im Inland 350 300 250 200 Millionen 150 100 50 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 ausländische Kreditkartentransaktionen im Inland inländische Kreditkartentransaktionen im Inland Total Kreditkartentransaktionen im Inland Quelle: eigene Darstellung, Daten der SNB (2016) geschäft (nicht physisch) deklariert werden können.7 Dies ist ein Indiz, dass ausländische Konsumenten sehr selten online in der Schweiz einkaufen. Von den als Präsenzgeschäft ausgewiesenen Zahlungen wurden 99% (37.7 Mio.) herkömmlich abgewickelt und lediglich 1% (274’000) kontaktlos. Dies entspricht 0.7% aller von ausländischen Kreditkarten im Inland getätigtem Zahlungen. Abbildung 7: Transaktionshäufigkeit ausländischer kontaktloser Kreditkarten im Jahr 2015 im Inland Bemerkungen: Transaktionen in Tausend. Quelle: eigene Darstellung, Daten der SNB (2016) 7 Unter Distanzgeschäfte fallen hauptsächlich Zahlungen im Internet und Transaktionen aus E-Mail und Telefonbestellungen (vgl. SNB, 2016). 10
3 Überblick über den Schweizer Zahlungskartenmarkt 3.2.2 Transaktionshäufigkeit der Debitkarte im Inland Daten zur Transaktionshäufigkeit der Debitkarte im Inland sind in Abbildung 8 visuali- siert. Die Verteilung der in- und ausländischen Debitkartentransaktionen ist ausgeprägter als diejenige der Kreditkarten. Im Jahr 2015 wurden lediglich 1.4% (ca. 9.3 Mio.) aller Debitkartentransaktionen im Inland von ausländischen Debitkarten getätigt (98.6% bzw. ca. 641 Mio. von inländischen Debitkarten). Diese Relation blieb seit 2005 mehrheitlich konstant. Im Jahr 2015 wurden 2.5 mal mehr Debitkartentransaktionen abgewickelt als 2005, was einem jährlichen Wachstum von ungefähr 10% entspricht und hauptsächlich auf das Wachstum der inländischen Debitkartenzahlungen zurückgeführt werden kann. Vor al- lem im Jahr 2015 ist die Anzahl Transaktionen stark angestiegen, was aber wohl mit der neuen Erhebungsmethode zusammenhängt. Insgesamt wurden im Inland in 2015 rund 3 mal mehr Debitkarten- als Kreditkartentransaktionen abgewickelt (650 Mio. vs. 214 Mio.). Abbildung 8: Debitkartentransaktionen im Inland 800 700 600 500 Millionen 400 300 200 100 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 ausländische Debitkartentransaktionen im Inland inländische Debitkartentransaktionen im Inland Total Debitkartentransaktionen im Inland Quelle: eigene Darstellung, Daten der SNB (2016) Abbildung 9 macht deutlich, dass von den rund 9.3 Mio. ausländischen Debitkartenzah- lungen im Inland in 2015 98% (ca. 9.1 Mio.) auf dem Präsenzgeschäft basierten, während 2% (150’000) aus der Distanz abgewickelt wurden. Ähnliches zeigt sich bei der Art und Weise des Bezahlens: Nur gerade 1% der Präsenzgeschäfte wurde in 2015 kontaktlos und 99% auf herkömmliche Art abgewickelt. Ersteres entspricht 0.6% aller von ausländischen Debitkarten im Inland getätigtem Zahlungen. 3.2.3 Transaktionshäufigkeit inländischer Kreditkarten Nachdem in den vorangegangenen Abschnitten die Anzahl Transaktionen nach dem In- landsprinzip analysiert wurde, wird in den folgenden Abschnitten der Fokus auf das Inlän- 11
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