Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont

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Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Projektbroschüre 2021

Arbeit in Würde
Entwicklungszusammenarbeit,
die wirkt
Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
2

Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser                                                        Ihre ­Unterstützungsmöglichkeiten
Die Covid-19-Pandemie hat uns schmerzlich aufgezeigt, wie verletzlich wir alle     Sie möchten unsere Arbeit mit einer
sind. Für viele Menschen in unseren Projektländern hat sie die ohnehin schon       Spende unterstützen? Herzlichen
prekäre Lebens­situation drastisch verschärft. Die globale Ungleichheit ist an-    Dank für Ihr Vertrauen! Ihre zweck-
gestiegen und Millionen von Menschen sind weiter in die Armut und Ernäh-           freie Spende setzen wir dort ein, wo
rungsunsicherheit abgerutscht.                                                     sie am nötigsten ist. Sie können uns
                                                                                   aber auch mitteilen, wenn Sie ganz
Wir haben im Frühling 2020 rasch auf die Notlage reagiert und unsere Projek-
                                                                                   gezielt spenden möchten.
te seither laufend an die Bedürfnisse vor Ort angepasst. Der enge Austausch
mit unseren Partner­organisationen hat uns dabei einmal mehr gezeigt, dass         Eine bestimmte geographische
wir grosse Heraus­forderungen gemeinsam deutlich besser meistern.                  ­Region liegt Ihnen am Herzen oder
                                                                                    Sie fühlen sich einem Thema s­ peziell
Brücke · Le pont engagiert sich nun seit 65 Jahren für eine g  ­ erechtere Welt.
                                                                                    verbunden? Ein Projekt gefällt ­Ihnen
Unsere Arbeit mag manchmal wie ein Tropfen auf den heissen Stein wirken.
                                                                                    besonders? Geben Sie den Projekt­
Doch für jede einzelne ­Person, die durch unsere ­Projekte Zugang zu einer Ar-
                                                                                    namen, das Land, den Kontinent, die
beit in Würde ­findet und selbstbestimmter über ­ihre Zukunft entscheiden kann,
                                                                                    Zielgruppe (z. B. Jugendliche oder
ist unser Einsatz lebensverändernd.
                                                                                    Frauen) oder das Thema (Berufs­
Das bringt auch eine grosse Verantwortung mit sich, die wir engagiert wahr-         bildung, Einkommensförderung oder
nehmen. Wir sind überzeugt: Es lohnt sich, immer wieder Neues zu wagen              Arbeitsrechte) Ihrer Wahl als Zah-
und über Grenzen hinweg solidarisch zu sein. Sie können sich uns anschlies-         lungszweck an. Gerne verwenden wir
sen, indem Sie unsere Projekte unterstützen. Herzlichen Dank!                       Ihre Spende gemäss Ihren Wünschen.
                                                                                   Ihr Beitrag erreicht uns:
                                                                                   • mit dem beiliegenden
                                                                                     ­Einzahlungsschein
Franziska Theiler                                                                 • über unsere Website
Geschäftsleiterin                                                                     www.bruecke-­lepont.ch/spenden
                                                                                   • oder mit der Twint-App auf Ihrem
                                                                                      Handy über den untenstehenden
                                                                                      QR-Code

 Kontaktieren Sie uns

 Haben wir Ihr Interesse geweckt, es fehlen Ihnen aber noch wichtige Informationen? Sehr gerne beantworten wir Ih-
 re Fragen und stellen Ihnen weitere Unterlagen zu unserem Entwicklungsprogramm und einzelnen Projekten zur Ver-
 fügung. Wir unterstützen Sie auch gerne bei Informationsveranstaltungen und stellen Ihnen unsere Arbeit und unsere
 Projekte auf Wunsch persönlich vor. Kontaktieren Sie uns, wir freuen uns darauf!

                     Angelika Stutz (Institutionen)                            Rahel Noser (GrossgönnerInnen
                     026 425 51 56                                             und Legate)
                     angelika.stutz@bruecke-lepont.ch                          044 518 09 41
                                                                               rahel.noser@bruecke-lepont.ch
Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
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Arbeit in Würde
Mit dem Programm «Arbeit in ­Würde»        higt sie, ihren Lebensunterhalt durch
unterstützt Brücke · Le pont seit          eine rentable und menschenwürdige
65 Jahren benachteiligte Menschen          Arbeit zu verdienen.
in Afrika und Lateinamerika. Das
                                           Das Thema Gender ist wichtiger
Programm umfasst rund 30 ­Projekte
                                           Bestandteil aller Projekte. Ebenso
                                           ­
und geht von einem integralen An-
                                           leistet Brücke · Le pont in huma-                  ng
satz aus: Es verknüpft die drei strate-                                             l isieru
                                           nitären Notsituationen in den           i
gischen Schwerpunkte Einkommens-                                                sib
                                           Programmländern Hilfe und          en           omm
                                                                                                  ensförde
                                                                                                               run
förderung, berufliche Kompetenzen                                                         k

                                                                                        S
                                                                                        n
                                                                                     Ei rbeits- keiteninkomme g
                                                                                                 u nd E
                                           engagiert sich für die Ver-

                                                                                           d

                                                                                                                                                                                Ge
                                                                                         un
und Arbeitsmarktintegration sowie                                                         A öglich      sch ns
                                                                                                           affe -
                                           minderung des Katastro-

                                                                                                                                                                                  nd
                                                                                           m

                                                                                    tion
                                                                                                                 n
Arbeitsrechte miteinander.

                                                                                                                                                                                    er
                                           phenrisikos. Das Regi-

                                                                             Informa
Brücke · Le pont ist überzeugt, dass       onalprogramm Zentral-

                                                                                                                                                                       p etenze n
                                                                                             Arbeit in

                                                                                                                                                                  rder n
diese drei Schwerpunkte ineinander-        amerika integriert zudem

                                                                                                R a h m e rbes

                                                                                                                                                                 ür
greifen und zusammen die Grund­            das Transversalthema                                 Würde

                                                                                                                                                           o n fö
                                                                                                                                                         zen f
                                                                                          Arb
lage dafür bilden, dass Menschen           Cultura de Paz (Gewalt-

                                                                                                         ve
                                                                                                         n b e se

                                                                                                                                                    r a ti
                                                                                                                                                   te n

                                                                                                                                                                  om
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                                                                                                              din

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sich persönlich und beruflich ent­         prävention und Konflikt­                     g
                                                                                      rn ung                    m

                                                                                                                                            in t
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falten können. Brücke · Le pont befä-      lösung).                                                                 a

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                                                                                                                                           ru
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                                                                                                                                                                      si
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                                                                                                        in d                                                  he
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                                                                                                                       n g d e s K a t a str

Projektländer

                              Honduras 5 Projekte

El Salvador 8 Projekte

                                                               Togo 4 Projekte

                                                                        Benin 4 Projekte

    Bolivien 1 Projekt

                                                                Brasilien 8 Projekte

                                                                                                                                        Ihre Spende
                                                                                                                                        in guten Händen
Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
4

Togo/Benin
                                               Kponno (Togo)
                                                              Gesundes Brot aus
                                                              einheimischem Getreide
Westafrika ist von grosser Armut ge-            Wie in ganz Westafrika konsumiert auch
prägt und viele Menschen leiden an              die Bevölkerung in Togo viel Weizenbrot.
Mangelernährung. Wir unterstützen in            Dieses ist jedoch wenig nahrhaft und der
                                                Weizen muss importiert werden. Das Pro-
Togo und Benin lokal bedeutsame Wert-
                                                jekt fördert die Produktion und Vermarktung
schöpfungsketten des Agrar- und Nah-            von Brot mit gesünderem einheimischem
rungsmittelsektors und engagieren uns           Getreide wie Sorghumhirse und Soja. Damit
gegen Kinderhandel. Zehntausende Fa-            unterstützen wir die lokale Wirtschaft und
milien erhöhen ihre Einkommen durch             insbesondere GetreideherstellerInnen und
eine verbesserte Produktion und Ver-           -verarbeiterInnen. Das Projekt zielt darauf
                                                ab, den Verarbeitungsprozess der neuen
marktung von Reis/Dämpfreis, traditio-
                                                Brotsorten zu verbessern, eine nationale
nell hergestelltem Palmöl, Robusta-­            Bäckerausbildung zu zertifizieren und die
Kaffee, Karité- und Maniokprodukten,            Bevölkerung von den Vorteilen des Sor-
Kochbananen, Geflügelfleisch und Sor-           ghum-/Sojabrots zu überzeugen. Davon
ghumhirse-/Sojabrot. Zudem tragen die           profitieren ProduzentInnen und Kooperati-     Projekt Kponno: Sorghum-/Sojabrot
                                                ven, MehlherstellerInnen, Bäckereibetriebe    ist gesund und wird lokal produziert
Projekte zur Ernährungssouveränität
                                                und VerkäuferInnen sowie die Kundschaft.
und zur Versorgung der Bevölkerung mit
gesunden lokalen Nahrungsmitteln bei.          Partnerorganisation: NGO Organisation
                                               pour l’Alimentation et le Développement
                                               Local (OADEL)
                                               Projektkosten 2018–2021: CHF 440 812

  Der M4P-Ansatz (Making Markets                                                              Robusta (Togo)
  Work for the Poor)
                                                                                                              Einkommensförderung
  Mit Unterstützung von Brücke · Le pont
                                                                                                              durch Kaffee und
  haben alle Partnerorganisationen M4P-                                                                       traditionelles Palmöl
  Elemente in ihre Strategien integriert.
  Der systemische Ansatz fördert Aus-                                                           In der togolesischen Küche wird viel
  bau und Optimierung verschiedener                                                            t­ raditionelles rotes Palmöl verwendet. Dank
  Dienstleistungen, die marginalisierten                                                       wertvoller Nährstoffe ist es äusserst ge-
  Zielgruppen helfen, ihren Zugang zu                                                           sund. Die manuelle Gewinnung ist jedoch
  wichtigen Märkten zu verbessern und                                                           sehr arbeitsintensiv und bringt nur geringe
  die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Pro-                                                           Einnahmen. Maschinen vereinfachen die
  dukte zu erhöhen. Derzeit konzentrie-                                                        Verarbeitung der Palmnüsse und verbes-
  ren sich die Projekte auf Dienstleistun-                                                      sern die Qualität des Öls. Auch der Kaffee­
  gen in den Bereichen Veterinärdiens-                                                          anbau hat auf dem Danyi-Plateau Tradition,
  te, landwirtschaftliche Betriebsmittel,                                                       doch die ProduzentInnen finden nur schwer
  Transport, Verpackung und Marke-                                                            ­Zugang zum Markt. Das Projekt unterstützt
  ting. Die bessere Verfügbarkeit dieser                                                        rund 6300 ProduzentInnen dabei, die Her-
  Dienstleistungen bietet allen Marktbe-                                                        stellung und den Verkauf von traditionell
  teiligten Vorteile und verbessert das Kli-                                                    hergestelltem, hochwertigem Palmöl sowie
  ma für Investitionen und Innovationen.                                                        Robusta-Kaffee zu verbessern und damit
                                                                                                ihr Einkommen deutlich zu erhöhen.

                                               Projekt Robusta: Hochwertiges                  Partnerorganisation:
                                               traditionelles Palmöl eröffnet                 Consortium ­VERD-Togo
                                               ­Klein­produzentInnen Zukunfts-
                                                                                              Projektkosten 2020–2022: CHF 471 287
                                                perspektiven
Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
5

Kara (Togo)
                Aus der Armut
                dank Reisanbau und
                Hühnerzucht
Das Projekt fördert in Zentraltogo und
Kara, den ärmsten Regionen des Lan-
­
des, ­Produktion und Verkauf von Reis und
Poulet­fleisch. Die Hühnerzucht ist für viele
Bauernfamilien eine wichtige Einkommens-
quelle. Durch besseren Zugang zu veterinär­
medizinischer Versorgung steigern sie die
Produktion gesunder Tiere. Die Reispro-
duzentInnen lernen agrarökologische An-
baumethoden und erhalten Informa­tionen
zum Preisverlauf sowie Zugang zu Pflug­
maschinen, um den Reis­anbau und -­verkauf
zu verbessern. Ziel für beide Gruppen ist
eine nachhaltige Einkommenssteigerung.
Bei der Auswahl der ProjektteilnehmerInnen       Projekt Kara: Dank der Beratung durch
werden sozial benachteiligte Gruppen wie         ­Veterinäre ziehen die HühnerzüchterInnen
                                                  mehr gesunde Hühner gross und steigern
Frauen, Jugendliche ohne Schulabschluss
                                                  ­ihren Ertrag
oder Arbeit sowie Menschen mit Behinde-
rung besonders berücksichtigt.

Partnerorganisation:
NGO Parrains Tiers-Monde (PTM)
Projektkosten 2019–2022: CHF 440 181

                                                 Savalou (Benin)                                Vidomegon (Benin)
                                                                Einkommensförderung                             Gemeinsam gegen
                                                                durch Reis und Maniok                           Kinderhandel
                                                 Das Projekt unterstützt in Zentralbenin Men-   Aufgrund ihrer hohen Armut können v­ iele
                                                 schen, die entlang der Wertschöpfungsket-       Familien Benins nicht für all ihre Kinder
                                                 ten Reis und Maniok arbeiten. Es begleitet      aufkommen. Durchschnittlich wird je-
                                                 die Bauernfamilien bei den Herausforderun-      des zweite Kind als Haushaltshilfe in die
                                                 gen des Anbaus – etwa beim Zugang zu            Stadt oder in Nachbarsländer weggege-
                                                 Wasser, der durch den Klimawandel immer         ben, in der Hoffnung, es hätte dort bes-
                                                 schwieriger wird. Dadurch können sie die        sere Chancen. Doch tatsächlich werden
                                                 Qualität und Menge ihrer Produkte erhöhen       diese K
                                                                                                       ­ inder – «­Vidomegon» genannt – un-
                                                 und mehr Abnehmer finden. Zudem bilden          ter sklavenähnlichen Bedingungen aus-
                                                 sich Frauen in der Weiter­verarbeitung und      gebeutet. Das Projekt leistet zusammen
                                                 Vermarktung aus: Der verarbeitete Dämpf-        mit lokalen Autoritäten und ehemaligen
                                                 reis und die zahlreichen Maniokprodukte        ­Opfern Präventions­arbeit. Gleichzeitig hilft
                                                 sind wegen ­ihrer hohen Nährwerte sehr be-      es ­Opfern von Gewalt und Kinderhandel,
                                                 liebt und verkaufen sich gut auf dem loka-      die Straftaten bei den zuständigen Behör-
                                                 len Markt. So profitieren zahlreiche Produ-     den anzuzeigen und unterstützt sie dabei,
                                                 zentInnen und Verarbeiterinnen von einem        eine Schulausbildung oder Lehre zu ab-
                                                 zusätzlichen Einkommen, mit dem sie ihre        solvieren und sich wieder in ihre Familie
                                                 Familien ernähren können.                      zu integrieren.
Projekt Savalou: Reisbäuerinnen und
­-verarbeiterinnen verbessern dank               Partnerorganisation: NGO Levier pour le        Partnerorganisation:
 ­Weiter­bildungen die Qualität ihrer Produkte
                                                 Développement Locale Durable (LDLD)            NGO CAPACITES-21
  und ihr Einkommen
                                                 Projektkosten 2021–2023: CHF 351 820           Projektkosten 2021–2023: CHF 174 393
Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
6

Mapto (Togo)
               Bessere Chancen
               dank Arbeitsrechten und
               Kochbananen
Mapto setzt sich als bedeutendste Bau-
erngewerkschaft in Togo für die Rechte
landwirtschaftlicher ArbeiterInnen ein. Das
Projekt verbessert insbesondere die prekä-
re Situation der Hilfskräfte, die tage- oder
wochenweise bei Anbau und Ernte mitar-
beiten. Es unterstützt sie dabei, sich zu
organisieren, stärkt das gegenseitige Ver-
ständnis der BäuerInnen und Hilfskräfte
für ihre jeweiligen Rechte und Pflichten
und arbeitet mit den Beteiligten Richtprei-
se für alle Dienstleistungen aus. Zusätz-
lich unter­stützt das Projekt ProduzentIn-
nen von Koch­bananen, die in Togo stark
nachgefragt sind, ihre Produktion und da-
mit i­hre Einkommen und Lebensbedingun-        Projekt Mapto: Mitglieder der Bauern­
gen zu verbessern.                             gewerkschaft produzieren gefragte
                                               ­Kochbananen und verbessern so ihr
                                                ­Einkommen
Partnerorganisation: Gewerkschaft
Mouvement Alliance Paysanne du Togo
(MAPTO)
Projektkosten 2021: CHF 52 500

                                               Mono (Benin)                                    Karité (Benin)
                                                              Weniger Armut dank                             Nachhaltige
                                                              Maniok und                                     Bewirtschaftung der
                                                              traditionellem Palmöl                          Karitébäume
                                               Das Grundnahrungsmittel Maniok und das          Die Früchte des Karitébaums liefern wert-
                                               gesunde, traditionelle rote Palmöl sind in      volles Speise- und Hautpflegefett, die
                                               Benin zentraler Bestandteil der Ernährung.      Shea­butter, die im In- und Ausland sehr
                                               Da die Nachfrage das lokale Angebot über-       beliebt ist. Das gemeinsame Sammeln
                                               steigt, ist das Markt­potential gross. Jedoch   und Verarbeiten von Kariténüssen gehört
                                               fehlt gerade Klein­produzentInnen oft das       für viele Frauen im Norden Benins zu den
                                               nötige Wissen und Material, um ihre Pro-        Haupteinkommensaktivitäten und prägt die
                                               dukte in guter Qualität herzustellen und        lokale Kultur. Doch die Bäume sind von
                                               gewinnbringend zu verkaufen. Deswegen           der Abholzung bedroht. Das Projekt för-
                                               unterstützt das Projekt rund 6500 Kleinbe-      dert das Bewusstsein der Bevölkerung für
                                               triebe im Südwesten Benins. Die Projekt-        die soziale, wirtschaftliche und ökologi-
                                               teilnehmerInnen verbessern etwa ihre Ver-       sche Bedeutung der Karitébäume, stärkt
                                               arbeitungstechniken, können gemeinsam           die Sammlerinnen und Verarbeiterinnen
                                               Geräte und Maschinen nutzen und lernen,         durch Schulungen in ihren Kompetenzen
                                               ihr lokal hergestelltes traditionelles Palmöl   und unterstützt die Wiederaufforstung so-
                                               und ihre Maniokprodukte gewinnbringend          wie nachhaltige Produktionsmethoden.
                                               zu vermarkten.
Projekt Mono: KleinproduzentInnen                                                              Partnerorganisation: NGO Association
erlernen modernere Techniken zur Verarbei-     Partnerorganisation:                            des Femmes Vaillantes et Actives (AFVA)
tung von ­traditionellem rotem Palmöl
                                               NGO CAPACITES-21                                Projektkosten 2021: CHF 43 447
                                               Projektkosten 2021–2023: CHF 332 810
Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
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El Salvador/
                                               Derechos                                       Obreras de
Honduras                                       Laborales (El Salvador)                        ­Maquila (Honduras)
                                                              Arbeitnehmende kommen                          Textilarbeiterinnen
In den beiden zentralamerikanischen                           zu ihrem Recht                                 kämpfen für ihre Rechte
Ländern haben soziale Ungleichheit,                                                                          und ihre Gesundheit
wirtschaftliche Not und Gewalt die             Die Gerichte in El Salvador arbeiten lang-
                                               sam und ineffizient. Leidtragende sind oft     Die Arbeitsbedingungen in den Textilfabri-
­Bevölkerung fest im Griff. Die Covid-
                                               Arbeitnehmende, deren Rechte verletzt          ken (Maquilas) sind katastrophal: Befriste-
19-Pandemie verschärft diese Probleme          wurden: Fehlende Sozialleistungen, unbe-       te Arbeitsverträge, unbezahlte Überstun-
zusätzlich. Vielen Menschen fehlen die         zahlte Überstunden, sexuelle Belästigung       den und chronische Gesundheitsschäden
 Perspektiven auf ein Leben in Würde.          und chronische Gesundheitsschäden sind         sind die Norm. Frauen werden zu Schwan-
Arbeitslose Jugendliche schliessen sich        besonders häufig. Das Projekt setzt sich       gerschaftstests bei der Einstellung oder
kriminellen Banden an oder versuchen           zusammen mit der Generalstaatsanwalt-          zu Kündigung bei Schwangerschaft ge-
                                               schaft, einer anerkannten Frauenorganisa-      zwungen. Das Projekt bietet Schulungen
ihr Glück im Ausland. Unsere Arbeit fo-
                                               tion und einer professionellen Anlauf­stelle   zu Arbeitsrechten sowie juristische, me-
kussiert sich hier auf die Berufsbildung       für sie ein. So werden die Gerichtsfälle       dizinische und psychologische Beratung.
 und Arbeitsmarktintegration für Jugend-       schneller und fairer abgeschlossen. Allein     Veranstaltungen und Radiosendungen sen-
liche aus Armenvierteln sowie die Aner-        2019 konnten 963 Arbeitnehmende Rück­          sibilisieren die breite Öffentlichkeit. Zudem
kennung und Durchsetzung der Arbeits-          zahlungen von Löhnen und Sozialleistun-        setzt sich die Partnerorganisation politisch
 rechte von Textilarbeiterinnen und            gen im Umfang von 1,5 Millionen Franken        dafür ein, dass Firmen die nationale Gesetz-
                                               geltend machen.                                gebung und internationale Verträge zum
Hausangestellten. Aufgrund des schwie-
                                                                                              Schutz der ­Arbeiterinnen einhalten.
 rigen Gewaltkontextes spielen Friedens-        Partnerorganisationen: Organización
förderung und Konfliktlösung (Cultura           de Mujeres Salvadoreñas por la Paz            Partnerorganisation: Colectiva de
 de Paz) in allen Projekten eine zentrale      (ORMUSA) und die salvadorianische              ­Mujeres Hondureñas (CODEMUH)
 Rolle. Gleichzeitig fördern wir Synergien     ­Generalstaatsanwaltschaft (PGR)               Projektkosten 2018–2021: CHF 351 116
zwischen allen Partnerorganisationen.           Projektkosten 2019–2021: CHF 232 935

Sitrabordo
(El Salvador)
                Heimarbeiterinnen
                fordern ihre Rechte ein
Zahlreiche Frauen, die in den Aussen­
quartieren der Hauptstadt San Salvador
leben, arbeiten in zollfreien Produktions-
zonen. Aus Kostengründen lagern einige
Fabriken die Arbeit an Heimarbeiterinnen
aus. Diese stehen unter extremer Arbeits-
belastung und leiden unter ungerechten
Verträgen. Im Projekt kommen Frauen zu-
sammen, die zu Hause Stick-Arbeiten er-
ledigen. Viele von ihnen haben jahrelang
isoliert für einen minimalen Lebensstandard
gekämpft. Das Projekt unterstützt sie dabei,
sich zu vernetzen und zu organisieren, um
ihre Menschen- und Arbeitsrechte erfolg-
reich einzufordern.

 Partnerorganisation: Sindicato de
­ rabajadoras de Bordado a Domicilio
T                                              Projekt Sitrabordo: Heimarbeiterinnen
 de El Salvador (SITRABORDO)                   ­fordern gemeinsam ihre Menschen-
                                                und Arbeitsrechte ein
 Projektkosten 2019–2021: CHF 202 490
Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
8

                                                                                               Trabajo Digno
                                                                                               (Honduras)
                                                                                                              Arbeitsrechte für
                                                                                                              Hausangestellte
                                                                                                Hausangestellte in Honduras erhalten in
                                                                                                der Regel keine Arbeitsverträge und Sozial­
                                                                                                leistungen, arbeiten bis zu 15 Stunden
                                                                                                täglich und sind körperlichen und psychi-
                                                                                                schen Übergriffen ausgeliefert. Das Pro-
                                                                                                jekt verbessert die Arbeitsrechtssituation
                                                                                                der Hausangestellten in der Hauptstadt
                                                                                               ­Tegucigalpa und in vier umliegenden Ge-
                                                                                                meinden. Die Frauen bilden sich in ihrem
                                                                                                Beruf weiter und lernen ihre Arbeits­rechte
                                                                                                kennen. Gleichzeitig bildet das Projekt
                                                                                                staatliche EntscheidungsträgerInnen zum
                                                                                                Thema Arbeitsrechte weiter und sensibi-
                                                                                                lisiert ArbeitgeberInnen. Eine Kampagne
                                                                                                über Radio und mit öffentlichen Veranstal-
                                                                                                tungen erreicht zahlreiche weitere Haus-
Projekt Trabajo Digno: Hausangestellte                                                          angestellte und ermutigt sie, sich gegen
­informieren im Radio über ihre Ausbeutung                                                      Missbrauch zu wehren.
 und ihre Rechte

                                                                                               Partnerorganisation: Centro de Estudios
                                                                                               de la Mujer – Honduras (CEM-H)
                                                                                               Projektkosten 2020–2022: CHF 294 379

Abriendo Puertas                                Empleo Digno                                   PIL & REDI
(El Salvador)                                   (El Salvador)                                  (Honduras & El Salvador)
                Hausangestellte                                 Gemeinsam die Rechte                          Zwei Netzwerke für die
                treten an die                                   von Arbeitnehmenden                           Arbeitsmarktintegration
                Öffentlichkeit                                  stärken
                                                                                               Viele Jugendliche in Honduras und El Sal-
Viele Frauen aus armen Verhältnissen und        Die geltenden Gesetze in El Salvador bieten    vador sehen keine Alternative als auszu-
mit wenig Bildung suchen eine Anstellung in     den Arbeitnehmenden nur wenig Schutz           wandern oder sich kriminellen Banden an-
einem anderen Haushalt, um ihre Familien        bei Arbeitsunfähigkeit, missbräuchlichen       zuschliessen. Um das zu ändern, haben
zu ernähren. Arbeitstage von 15 Stunden         Arbeitsbedingungen oder ungerecht­              die Netzwerke PIL (Plataforma de Interme-
und fehlende Arbeitsverträge sind in dieser     fertigten Kündigungen. Deshalb haben            diación Laboral) und REDI (Red de Emp-
Branche die Regel. Zudem sind die Frauen        sich Gewerkschaften und Frauenorganisa-         leo Juvenil Digno) der Jugendarbeitslosig-
von Sozialleistungen ausgeschlossen und         tionen, darunter mehrere unserer Partner­       keit den Kampf angesagt. Sie unterstüt-
häuslicher Gewalt schutzlos ausgeliefert.       organisationen sowie der Dachverband der       zen die jungen Frauen und Männer durch
Die 2014 gegründete Gewerkschaft der            Gewerkschaften, zum Netzwerk CEDM zu-           breite ­Öffentlichkeitskampagnen und mit
Hausangestellten, Simuthres, unterstützt        sammengeschlossen. Gemeinsam setzen            ­Dienstleistungen wie einer Internetstellen-
sie dabei, sich zu organisieren, sich gegen-    sie sich für bessere Arbeits­bedingungen,       börse: Die Jugendlichen registrieren sich,
seitig zu stärken und ihre Anliegen gemein-     höhere Mindestlöhne und ein fortschritt­        die Firmen publizieren ihre Stellenangebo-
sam vorzubringen. Ausserdem engagiert           liches Arbeitsgesetz ein. So gelang es kürz-   te und PIL und REDI verfolgen die Aktivitä-
sich Simuthres erfolgreich für die gesetz-      lich, den Mutterschaftsschutz zu verbes-       ten und stellen sicher, dass die Unterneh-
liche Besserstellung der Hausangestellten       sern, wovon mehr als eine Million Frauen        men seriöse Angebote unterbreiten, die
und sensibilisiert die breite Öffentlichkeit.   profitieren.                                    den Jugendlichen eine Arbeit in Würde er-
                                                                                                möglichen.
Partnerorganisation: Sindicato de               Partnerorganisation: Concertación por
­Mujeres Trabajadoras del Hogar Remu-           un Empleo Digno para las Mujeres (CEDM)        Partnerorganisation: Netzwerke aus
 neradas Salvadoreñas (SIMUTHRES)               Projektkosten 2021: CHF 29 175                 ­mehreren Partnerorganisationen
Projektkosten 2019–2021: CHF 177 177                                                           Projektkosten 2021: CHF 25 000
Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
9

Jóvenes Creando                                   Reyes Irene (Honduras)
Futuro (El Salvador)                                             Bildung als Chance
                                                                 für junge Frauen
                Jugendliche nehmen                               ohne Perspektive
                ihre Zukunft in die Hand
                                                  Weil sie keine alternativen Einkommens-
Im Ballungsgebiet von San Salvador sind            möglichkeiten haben, schlagen sich viele
viele Jugendliche arbeitslos. ­  Manche              junge Mädchen in Honduras mit schlecht
brechen die Schule vorzeitig ab, um                bezahlten Stellen durch, vor allem als
mit Gelegenheitsjobs zum Familien­                Hausangestellte oder Strassenverkäufe-
einkommen beizutragen. Das Projekt bie-            rinnen. Ihre Arbeitsbedingungen sind äus-
tet 450 ­Jugendlichen Berufskurse und             serst p ­ rekär: Arbeitstage von 15 Stunden,
unterstützt sie bei der Suche nach einer           ­miserabler Lohn, keine Arbeitsverträge,
Stelle mit würdigen Arbeitsbedingungen.             ­keine Sozialleistungen. Viele von ihnen
Das Kursangebot wird auf die Nachfra-             sind gewalttätigen und sexuellen Über-
ge der lokalen Unternehmen abgestimmt.            griffen ausgesetzt. Um ihnen bessere Be-
Es beinhaltet neben der Förderung von                rufsperspektiven zu eröffnen, ermöglicht
beruf­lichen Kompetenzen auch Modu-               das Projekt 750 Mädchen, die r­eguläre
le zu Friedensförderung, Konfliktlösung           Schulbildung abzuschliessen und/oder
und Berufsorientierung. W­ eitere 100 Ju-         Berufskurse zu absolvieren. Psychologi-
gendliche, die bereits einen Berufskurs           sche, ­medizinische und rechtliche Beratung
absolviert haben, durchlaufen komple-             ­sowie Unter­stützung bei der Arbeitssuche     Projekt Reyes Irene: Schulbildung
mentäre Ausbildungsmodule und wer-                 stärken die Mädchen zusätzlich.               und Berufskurse ermöglichen jungen
                                                                                                 Frauen eine bessere Zukunft
den bei der Stellensuche unterstützt.
                                                  Partnerorganisation: Sociedad Amigos
Partnerorganisation: Fundacion Salvador           de los Niños (SAN)
del Mundo (FUSALMO)                               Projektkosten 2020–2022: CHF 314 108
Projektkosten 2021–2023: CHF 359 763

                                                                                                 Suyapa (Honduras)
                                                                                                                Berufsperspektiven
                                                                                                                für Jugendliche
                                                                                                 1200 Jugendliche im Alter von 17 bis
                                                                                                 25 Jahren erhalten in diesem Projekt die
                                                                                                 Möglichkeit, kurze und p  ­ raxisorientierte
                                                                                                 Berufs­kurse zu absolvieren. Viele sind mit
                                                                                                 ihren Familien vom Land in die Hauptstadt
                                                                                                 Tegucigalpa gezogen und leben dort in
                                                                                                 Armen­vierteln unter prekären Verhältnissen.
                                                                                                 Sie verfügen über schlechte Schulbildung
                                                                                                 und haben keine Zukunftsperspektive. Das
                                                                                                 Projekt vermittelt ihnen auch soziale Kom-
                                                                                                 petenzen sowie den Umgang mit Gewalt
                                                                                                 und Konfliktlösung. Alleinerziehende junge
                                                                                                 Frauen können ihre Kinder während der
                                                                                                 Ausbildung im projekteigenen Kinderhort
                                                                                                 betreuen lassen. Unsere Partnerorganisa-
                                                                                                 tion arbeitet eng mit dem nationalen Be-
                                                                                                 rufsbildungsinstitut und mit Unternehmen
                                                                                                 zusammen, um die Berufsperspektiven der
                                                                                                 Jugendlichen zu verbessern.

                                                                                                 Partnerorganisation: Centro de
Projekt Suyapa: 1200 Jugendliche machen                                                          ­Formación San Juan Bosco (CFSJB)
sich in praxisorientierten Berufskursen fit für                                                   Projektkosten 2020–2022: CHF 380 240
die Arbeitswelt
Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
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                                                                                            Vista Hermosa
                                                                                            (El Salvador)
                                                                                                            Neue Perspektiven
                                                                                                            für benachteiligte
                                                                                                            Jugendliche
                                                                                            Über die Hälfte der salvadorianischen Be-
                                                                                            völkerung ist unter 30 Jahre alt und fast
                                                                                            die Hälfte der Jugendlichen zwischen 16
                                                                                            und 18 besitzt keinen Schulabschluss. Aus-
                                                                                            wanderung oder der Eintritt in kriminelle
                                                                                            Jugendbanden bilden für viele die einzige
                                                                                            Alternative zur Arbeitslosigkeit. Das Projekt
                                                                                            Vista Hermosa bietet rund 870 marginali-
                                                                                            sierten Jugendlichen eine neue Perspekti-
                                                                                            ve: Sie absolvieren Berufsbildungskurse im
                                                                                            Ausbildungszentrum oder in einem Unter-
                                                                                            nehmen. Zudem lernen sie, sich erfolgreich
                                                                                            für eine Stelle zu bewerben. Die Vernetzung
                                                                                            mit potenziellen ArbeitgeberInnen ist eine
                                                                                            weitere Massnahme des Projekts, die den
                                                                                            Jugendlichen den Einstieg ins Arbeits­leben
                                                                                            erleichtert.
Projekt Vista Hermosa: Berufsbildungskurse
eröffnen 870 benachteiligten Jugendlichen                                                   Partnerorganisation: Servicio Social
neue Perspektiven
                                                                                            ­Pasionista de El Salvador (SSPAS)
                                                                                             Projektkosten 2021–2023: CHF 303 739

                                             Una Oportunidad                                Fuerza Juvenil
                                             (El Salvador)                                  (Honduras)
                                                             Ein erfolgreicher Einstieg                     Jugendliche starten
                                                             in die Arbeitswelt                             durch
                                             In El Salvador verdienen zwei Drittel ­aller   Zwei Drittel aller Jugendlichen in H
                                                                                                                               ­ onduras
                                             ­ ugendlichen nicht genügend Geld, um
                                             J                                                haben keine Arbeitsstelle, die ihnen ein
                                             davon leben zu können. Das Projekt              ­würdiges Einkommen ermöglicht. Um dies
                                             ­unterstützt 1200 junge Frauen und Män-         zu ändern, bietet das Projekt 660 jungen
                                              ner dabei, eine menschenwürdige Arbeits-        Frauen und Männern Kurse in Berufs­
                                             stelle zu finden oder sich erfolgreich selb-    zweigen wie Motorradmechanik, ­Kosmetik
                                             ständig zu machen. Dazu gehört auch die          oder Detailhandel. In allen Kursen erwer-
                                             Stärkung ihrer Selbst- und Sozialkompe-          ben die Jugendlichen neben fachlichen
                                             tenzen. Besonders innovativ sind die Mittel      auch soziale Kompetenzen. Nach dem
                                              und Massnahmen, um die Jugendlichen in        ­Abschluss hilft ihnen das Projektteam bei
                                             den Arbeitsmarkt zu integrieren: Ihnen ste-      der ­Suche nach einer Stelle oder einem
                                              hen Onlinekurse und Informatiktools, per-       Praktikum. Hierzu wird eine Stellenbörse
                                             sönliche Beratung und Begleitung sowie           aufgebaut und betrieben. Gleichzeitig ler-
                                             das gemeinsame Netzwerk der Partner-             nen die Jugendlichen, eine Vorbildrolle für
                                             organisationen zur Verfügung, das Stellen        ihre ­AltersgenossInnen zu übernehmen,
                                             bei Unternehmen mit würdigen Arbeits­            sich in ­Jugendgruppen zu organisieren
                                             bedingungen vermittelt.                          und Gemeinschaftsprojekte umzusetzen.
Projekt Una Oportunidad: 1200 Jugendliche
erhalten Unterstützung, um eine Stelle       Partnerorganisation:                           Partnerorganisation: Fe y Alegría
mit guten Arbeitsbedingungen zu finden
                                             Fe y Alegría El Salvador                       ­Honduras
                                             Projektkosten 2019–2021: CHF 251 464            Projektkosten 2019–2021: CHF 308 463
11

Brasilien
                                               Piauí
                                                              Kampf gegen die
                                                              moderne Sklaverei
  Unsere Arbeit in Brasilien konzentriert      Im Bundesstaat Piauí investieren private
  sich auf den Bundesstaat Piauí, eine der     Unternehmen seit Jahren in Grossprojekte
  ärmsten Regionen des Landes. Nur             wie Minen und Monokulturen. Die Arbeits-
                                               und Landrechte der Dorfgemeinschaften
 ­wenige Menschen haben hier Zukunfts-
                                               werden dabei mit Füssen getreten. An-
  perspektiven. Viele Männer werden für        sässige Familien müssen abwandern oder
  Grossplantagen oder Minenarbeit ange-        werden vertrieben. Gleichzeitig ziehen die
  worben und arbeiten unter sklavenähn­        Grossprojekte Arbeitskräfte aus anderen
  lichen Bedingungen. Zahlreiche Familien      Regionen des Landes an. Diese werden
  wandern vom Land ab und versuchen ihr        ausgebeutet und meist unter katastropha-
                                               len Bedingungen auf den Plantagen oder
  Glück in der Hauptstadt Teresina. Hier ist
                                               Minen festgehalten. Das Projekt hilft Be-
  ein Drittel der Bevölkerung zwischen 15      troffenen, Fälle von moderner Sklaverei bei
  und 24 Jahre alt. Die meisten Jugend­        den zuständigen Behörden anzuzeigen. Zu-
  lichen haben keine Berufsausbildung,         sammen mit lokalen Gemeinschaften und
­Arbeit ist praktisch nur im informellen       ehemaligen Opfern leistet es gleichzeitig
  Sektor zu finden. Unsere Projekte fokus-     Präventionsarbeit. Ziel ist, Menschen vor     Projekt Piauí: Bewohnerinnen der von
                                               Ausbeutung zu bewahren und ihnen Zu-          ­ehemaligen ZwangsarbeiterInnen
  sieren sich auf die Berufsbildung und die                                                   ­gegründeten Siedlung Nova Conquista
                                               kunftsperspektiven zu eröffnen.
  Begleitung beim Einstieg ins Arbeitsle-
  ben, die Prävention und Bekämpfung der       Partnerorganisation: Comissão Pastoral
  modernen Sklaverei auf dem Land sowie        da Terra do Piauí (CPT-PI)
  die Verbesserung der Rahmenbedingun-         Projektkosten 2020–2021: CHF 169 297
  gen für eine Arbeit in Würde.

Fazenda
               Berufsbildung bringt
               neue Perspektiven
In und um die Grossstadt Teresina treiben
Perspektivlosigkeit und Armut viele Ju-
gendliche in die Alkohol- und Drogensucht
und damit in die soziale Isolation. Das Pro-
jekt Fazenda ermöglicht 380 jungen Frau-
en und Männern während oder nach ihrer
Entzugstherapie eine Ausbildung in Mö-
belschreinerei, Landwirtschaft, Motorrad-
mechanik und Installation von Solarpanels.
Nach ihrem Abschluss werden sie bei der
Stellensuche oder dem Aufbau eines eige-
nen Geschäftes begleitet und unterstützt.
Dies ermöglicht es ihnen, ihr Schicksal wie-
der selbst in die Hand zu nehmen und sich
zurück ins Leben zu kämpfen.

Partnerorganisation: Fazenda da Paz
Projektkosten 2020–2021: CHF 174 557
                                               Projekt Fazenda: Suchttherapie und
                                               ­Berufskurse bieten 380 jungen Männern und
                                                Frauen die Chance auf ein Leben in Würde
12

                                               Culinaria                                        A Ponte
                                                               Mit Gastronomie                                 Die Brücke zu einer
                                                               aus der Armut                                   Arbeit in Würde
                                               Vielen Jugendlichen in der Stadt Teresina        Der tiefen wirtschaftlichen und politischen
                                               fehlen die beruflichen Qualifikationen für ei-   Krise Brasiliens sind besonders Jugendli-
                                               ne Arbeit in Würde. Gleichzeitig sind Aus-       che am Rand der Gesellschaft schutzlos
                                               bildungsplätze rar, das staatliche Angebot       ausgeliefert. Aufgrund fehlender beruflicher
                                               für Berufsbildung wurde in der anhaltenden       Qualifikationen finden sie keinen Einstieg in
                                               Wirtschaftskrise drastisch reduziert. Tere-      den Arbeitsmarkt. Um diese gesellschaft-
                                               sina ist aber ein wichtiger Verkehrskno-         liche Herausforderung anzugehen, haben
                                               tenpunkt und deshalb interessant für das         sich unsere brasilianischen Partnerorgani-
                                               Gastgewerbe. Immer wieder werden neue            sationen zu einem Netzwerk zusammen-
                                               Gastbetriebe eröffnet, es fehlt ihnen jedoch     geschlossen. Dieses unterhält eine Online-
                                               an qualifiziertem Personal. Deswegen bil-        plattform für die Arbeitsmarktintegration
                                               det das Projekt 120 Jugendliche aus armen        von jährlich rund 600 jungen Frauen und
                                               Verhältnissen in der Gastronomie aus und         Männern. Zudem setzt es sich für besse-
                                               ermöglicht ihnen damit einen erfolgreichen       re Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmen-
                                               Start ins Arbeitsleben.                          den ein und vergibt ein Gütesiegel an Fir-
                                                                                                men, die sich durch würdige Arbeitsplätze
                                               Partnerorganisation: Caritas                     auszeichnen.
Projekt Culinaria: Eine professionelle         ­ rquidiocesana de Teresina
                                               A
­Gastro-Ausbildung bietet 120 Jugendlichen     Projektkosten 2020–2021: CHF 183 431             Partnerorganisation: Rede Ponte
 einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit
                                                                                                Projektkosten 2020–2021: CHF 133 362

Socopo
               Eine Ausbildung in
               Automechanik für
               Jugendliche
Socopo ist ein riesiges Armenquartier der
Stadt Teresina. Über 100 000 Menschen
wohnen hier unter prekären Verhältnissen.
 Die Hälfte von ihnen sind Jugendliche, die
 mit Arbeitslosigkeit und den typischen Pro-
 blemen der brasilianischen Grossstädte
 konfrontiert sind: Drogen, Prostitution,
­Kriminalität und sozialer Ausschluss. Das
 Projekt bildet rund 325 Jugendliche in
Auto­mechanik aus. Dies ist eine krisen-
 resistente Berufsbranche, die an Wichtig-
 keit zunimmt, der es aber an qualifizierten
Arbeitskräften fehlt. Schon während der
Ausbildung absolvieren die Jugendlichen
 ein Praktikum, viele erhalten danach ei-
 ne Festanstellung. Das Projektteam un-
terstützt sie bei der Stellensuche.

Partnerorganisation: Fundação Pe.              Projekt Socopo: Ein Praktikum in einer
­ ntônio Dante Civiero (FUNACI)
A                                              ­Autowerkstätte ist für viele Jugendliche das
                                                Sprungbrett zur Festanstellung
Projektkosten 2018–2021: CHF 286 667
13

Oeiras
                Berufsbildung
                auf dem Land
In der ländlichen und trockenen Gegend
um die Kleinstadt Oeiras gibt es kaum
Bildungsangebote. Die Arbeitslosig-
keit ist hoch, vor allem bei Jugendlichen.
Sie treibt viele in die Kleinkriminalität und
den Drogen­konsum oder bewegt sie da-
zu, abzuwandern. Das Projekt wirkt dem
ent­gegen: Dank der Kurse können sich
350 junge Frauen und Männer in den Be-
rufszweigen Onlineunternehmertum, Mo-
torradmechanik, Rezeption, Handyrepa-
ratur, Installation und Unterhalt von Klima-
anlagen sowie Eventdekoration ausbilden.
Mit den erworbenen Kompetenzen und
den Diplomen finden sie Zugang zu Arbeit
in ihren Gemeinden oder bauen erfolgreich
ihr eigenes Kleinunternehmen auf.
                                                 Projekt Oeiras: Berufskurse und ein
Partnerorganisation: Caritas Diocesana           Diplom eröffnen 350 Jugendlichen Zugang
                                                 zum Arbeitsmarkt
de Oeiras
Projektkosten 2020–2021: CHF 181 645

Ubiqua                                           Comradio
                Bildungszugang dank                             Kommunikation für die
                virtueller Lernplattform                        lokale Entwicklung
Die Covid-19-Krise verschlimmert die              Das Projekt ermöglicht 300 Jugendlichen
­ ituation in den ländlichen Gebieten des
S                                                 aus armen Verhältnissen eine Ausbildung
Bundesstaats Piauí zusätzlich. Aufgrund           in der sozialen Kommunikation, mit F­ okus
der eingeschränkten Bewegungs- und Ver-           auf digitalen Medien und Onlinejournalis-
sammlungsfreiheit darf Schulunterricht nur        mus. Viel Gewicht liegt dabei auf sozialen
noch virtuell stattfinden. Dies verstärkt aber    und ökologischen Themen. Die Jugend­
bestehende Ungleichheiten im Zugang zu            lichen lernen, die Anliegen ihrer Gemein-
Bildung: Jugendliche aus armen Familien           den in die Öffentlichkeit zu tragen und
verfügen häufig weder über die benötigten         dort zu vertreten. Eine eigens entwickelte
Geräte noch über einen Internetanschluss.        ­Online-Plattform, die mit einem UN-Inno-
Das Projekt entwickelt deshalb eine inno-        vationspreis ausgezeichnet wurde, fördert
vative Lernplattform, über die Jugendliche        den Austausch zu lokal relevanten Infor-
den Schulstoff wöchentlich auf ihr Smart-         mationen und Problemlösungsansätzen.
phone oder Tablet laden können, um dem           Alle Jugendlichen absolvieren während der
Unterricht offline von zu Hause aus zu fol-      Ausbildung ein mindestens dreimonatiges
gen. So werden die negativen Auswirkun-           Praktikum und haben dank ihres Diploms
gen der Covid-19-Krise auf den Bildungs-          gute Chancen bei der Stellensuche im auf-
stand der Jugendlichen gemildert.                 strebenden Kommunikationssektor.

Partnerorganisation: Instituto Comradio          Partnerorganisation: Instituto Comradio       Projekt Comradio: Jugendliche setzen sich
do Brasil                                        do Brasil                                     als Kommunikationsfachleute für
                                                                                               ­Veränderungen in der Gesellschaft ein
Projektkosten 2020–2021: CHF 21 783              Projektkosten 2019–2021: CHF 393 953
14

Bolivien
                                                                                                Fuerza Joven
Bolivien steckt in einer sozialen Krise.
                                                                                                               Würdige Arbeit für
Noch immer leben rund 40 Prozent der                                                                           Jugendliche
Bolivianerinnen und Bolivianer unter der
                                                                                                Die Jugendarbeitslosigkeit in Bolivien liegt
Armutsgrenze. Das Land erlebte zwar
                                                                                                bei über 18 Prozent. Gleichzeitig hat die
zwischen 2005 und 2014 einen wirt-                                                              grosse Mehrheit der arbeitenden Jugend­
schaftlichen Aufschwung, doch seither                                                           lichen weder einen Vertrag noch Zugang zu
bremsen stagnierende Rohstoffpreise                                                             Sozialleistungen und verdient nicht ­genug
das Wirtschaftswachstum. Ein Grossteil                                                          zum Leben. Um dieses tiefgreifende Pro-
der Arbeitstätigen besitzt keine formale                                                        blem anzugehen, braucht es die Zusam-
                                                                                                menarbeit aller beteiligten Akteure: Das
Ausbildung und arbeitet ohne Arbeits-
                                                                                                Projekt bringt deshalb staatliche Behör-
vertrag oder Sozialleistungen. Wir ver-                                                         den mit dem Privatsektor, sozialen und
bessern die Chancen von Jugendlichen                                                            Jugend­organisationen und den M    ­ edien
auf eine Anstellung und ein würdiges                                                            zusammen. Gemeinsam erarbeiten sie
Einkommen, indem wir sie bei der Ar-                                                            nachhaltige ­Lösungen zur Verbesserung
beitsmarktintegration und dem Aufbau                                                            der Arbeitssituation, etwa durch Ausbil-
                                                                                                dungs- und Praktikumsangebote. Dies gibt
von Kleinunternehmen unterstützen.
                                                Projekt Fuerza Joven: Jugendliche verbes-       Jugend­lichen und ihren Angehörigen neue
                                                sern ihre Arbeitssituation dank dem             Hoffnung auf ein Leben in Würde.
                                                ­Austausch mit Behörden und Unternehmen

                                                                                                Partnerorganisation: Solidar Suisse
                                                                                                Projektkosten 2018–2021: CHF 363 377

Nothilfe
  Immer wieder kommt es in unseren
  Projektländern zu humanitären Not-
  situationen: Sei dies durch Natur­
  katastrophen wie Hurrikane oder
  durch Krisen wie die Corona-Pande-
  mie. B ­ rücke · Le pont leistet deshalb in
  ­Situationen, wo ihre Partnerorganisa-
   tionen und die Zielbevölkerung ­direkt
   betroffen sind, wichtige Nothilfe.
   Unsere lokale Verankerung hat den
   grossen Vorteil, dass wir schnell
   ­reagieren können und die Hilfe opti-
    mal auf die lokalen Bedürfnisse abge-
    stimmt ist. Beispiele für Hilfsleistungen
    sind Lebensmittelpakete, Hygiene­
    artikel, Wiederaufbau von Infrastruk-
    tur oder Informationskampagnen für
    die Bevölkerung.
    Unsere aktuellen Nothilfeprojekte fin-
    den Sie auf unserer Website unter
    «Projekte».                                 Covid-19-Nothilfe: Unsere Partner in Honduras koordinieren die Verteilung von
                                                Lebensmitteln und Hygieneartikeln
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Programmverantwortliche
Die Programmverantwortlichen in der Schweiz sind für die strategische Planung, Entwicklung und Steuerung der Landes- und Regi-
onalprogramme verantwortlich. Mindestens einmal pro Jahr besuchen sie die Projekte, um die Umsetzung der geplanten Aktivitäten
und die Verwendung der finanziellen Mittel zu überprüfen.

Nicole Bolliger                              Bruno Essig                                   Andrea Gysel
Togo und Benin                               El Salvador und Honduras                      Brasilien und Bolivien

Lokale Koordination
In jedem Land begleiten lokale Koordinatorinnen und Koordinatoren die Projekte eng. Sie kennen den politischen, s­ ozialen und kul-
turellen Kontext sehr gut und unterstützen die Partnerorganisationen auch bei ihrer institutionellen Weiterentwicklung. Zudem fördern
sie die wichtige Zusammenarbeit mit staatlichen und privaten Institutionen vor Ort.

Lazare Yombi                                 Maurens Figueroa                              Rosa Lidia Morais
Togo und Benin                               El Salvador                                   Brasilien

Nadège Houetohossou                          Edna Ortega                                   Kathia Ferrufino
Togo und Benin                               Honduras                                      Bolivien

Projektkommission
Eine externe Fachkommission aus erfahrenen Expertinnen und Experten prüft und bewilligt alle Projekte und berät die Programm­
verantwortlichen zu spezifischen Fachthemen. Die Mitglieder der Kommission sind:

Monika Schneider (Präsidentin), FIBL         Niels Rump, Berater im Bereich                Urs Schori, Schweizerisches Rotes Kreuz
Eliane Herrmann, Swisscontact                ­Entwicklungszusammenarbeit                   Franziska Theiler, Brücke · Le pont
Armin Hürner, Vertreter KAB                   Maja Rüegg, Helvetas Swiss                   Denis Torche, Vertreter Travail.Suisse
Daniel Ott Fröhlicher, Swissaid               ­Intercooperation
Brücke · Le pont
Rue St-Pierre 12 · 1700 Fribourg · T 026 425 51 51 · F 026 425 51 50
info@bruecke-lepont.ch · www.bruecke-lepont.ch · PC 90-13318-2
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