Projektbroschüre 2021 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
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2 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Ihre Unterstützungsmöglichkeiten Die Covid-19-Pandemie hat uns schmerzlich aufgezeigt, wie verletzlich wir alle Sie möchten unsere Arbeit mit einer sind. Für viele Menschen in unseren Projektländern hat sie die ohnehin schon Spende unterstützen? Herzlichen prekäre Lebenssituation drastisch verschärft. Die globale Ungleichheit ist an- Dank für Ihr Vertrauen! Ihre zweck- gestiegen und Millionen von Menschen sind weiter in die Armut und Ernäh- freie Spende setzen wir dort ein, wo rungsunsicherheit abgerutscht. sie am nötigsten ist. Sie können uns aber auch mitteilen, wenn Sie ganz Wir haben im Frühling 2020 rasch auf die Notlage reagiert und unsere Projek- gezielt spenden möchten. te seither laufend an die Bedürfnisse vor Ort angepasst. Der enge Austausch mit unseren Partnerorganisationen hat uns dabei einmal mehr gezeigt, dass Eine bestimmte geographische wir grosse Herausforderungen gemeinsam deutlich besser meistern. Region liegt Ihnen am Herzen oder Sie fühlen sich einem Thema s peziell Brücke · Le pont engagiert sich nun seit 65 Jahren für eine g erechtere Welt. verbunden? Ein Projekt gefällt Ihnen Unsere Arbeit mag manchmal wie ein Tropfen auf den heissen Stein wirken. besonders? Geben Sie den Projekt Doch für jede einzelne Person, die durch unsere Projekte Zugang zu einer Ar- namen, das Land, den Kontinent, die beit in Würde findet und selbstbestimmter über ihre Zukunft entscheiden kann, Zielgruppe (z. B. Jugendliche oder ist unser Einsatz lebensverändernd. Frauen) oder das Thema (Berufs Das bringt auch eine grosse Verantwortung mit sich, die wir engagiert wahr- bildung, Einkommensförderung oder nehmen. Wir sind überzeugt: Es lohnt sich, immer wieder Neues zu wagen Arbeitsrechte) Ihrer Wahl als Zah- und über Grenzen hinweg solidarisch zu sein. Sie können sich uns anschlies- lungszweck an. Gerne verwenden wir sen, indem Sie unsere Projekte unterstützen. Herzlichen Dank! Ihre Spende gemäss Ihren Wünschen. Ihr Beitrag erreicht uns: • mit dem beiliegenden Einzahlungsschein Franziska Theiler • über unsere Website Geschäftsleiterin www.bruecke-lepont.ch/spenden • oder mit der Twint-App auf Ihrem Handy über den untenstehenden QR-Code Kontaktieren Sie uns Haben wir Ihr Interesse geweckt, es fehlen Ihnen aber noch wichtige Informationen? Sehr gerne beantworten wir Ih- re Fragen und stellen Ihnen weitere Unterlagen zu unserem Entwicklungsprogramm und einzelnen Projekten zur Ver- fügung. Wir unterstützen Sie auch gerne bei Informationsveranstaltungen und stellen Ihnen unsere Arbeit und unsere Projekte auf Wunsch persönlich vor. Kontaktieren Sie uns, wir freuen uns darauf! Angelika Stutz (Institutionen) Rahel Noser (GrossgönnerInnen 026 425 51 56 und Legate) angelika.stutz@bruecke-lepont.ch 044 518 09 41 rahel.noser@bruecke-lepont.ch
3 Arbeit in Würde Mit dem Programm «Arbeit in Würde» higt sie, ihren Lebensunterhalt durch unterstützt Brücke · Le pont seit eine rentable und menschenwürdige 65 Jahren benachteiligte Menschen Arbeit zu verdienen. in Afrika und Lateinamerika. Das Das Thema Gender ist wichtiger Programm umfasst rund 30 Projekte Bestandteil aller Projekte. Ebenso und geht von einem integralen An- leistet Brücke · Le pont in huma- ng satz aus: Es verknüpft die drei strate- l isieru nitären Notsituationen in den i gischen Schwerpunkte Einkommens- sib Programmländern Hilfe und en omm ensförde run förderung, berufliche Kompetenzen k S n Ei rbeits- keiteninkomme g u nd E engagiert sich für die Ver- d Ge un und Arbeitsmarktintegration sowie A öglich sch ns affe - minderung des Katastro- nd m tion n Arbeitsrechte miteinander. er phenrisikos. Das Regi- Informa Brücke · Le pont ist überzeugt, dass onalprogramm Zentral- p etenze n Arbeit in rder n diese drei Schwerpunkte ineinander- amerika integriert zudem R a h m e rbes ür greifen und zusammen die Grund das Transversalthema Würde o n fö zen f Arb lage dafür bilden, dass Menschen Cultura de Paz (Gewalt- ve n b e se r a ti te n om eit eg din pe sich persönlich und beruflich ent prävention und Konflikt g rn ung m in t Ko r s K ch en kt re falten können. Brücke · Le pont befä- lösung). a he t m eit s c s Arb e fli ko ru er Be ri si V m n in d he eru op n g d e s K a t a str Projektländer Honduras 5 Projekte El Salvador 8 Projekte Togo 4 Projekte Benin 4 Projekte Bolivien 1 Projekt Brasilien 8 Projekte Ihre Spende in guten Händen
4 Togo/Benin Kponno (Togo) Gesundes Brot aus einheimischem Getreide Westafrika ist von grosser Armut ge- Wie in ganz Westafrika konsumiert auch prägt und viele Menschen leiden an die Bevölkerung in Togo viel Weizenbrot. Mangelernährung. Wir unterstützen in Dieses ist jedoch wenig nahrhaft und der Weizen muss importiert werden. Das Pro- Togo und Benin lokal bedeutsame Wert- jekt fördert die Produktion und Vermarktung schöpfungsketten des Agrar- und Nah- von Brot mit gesünderem einheimischem rungsmittelsektors und engagieren uns Getreide wie Sorghumhirse und Soja. Damit gegen Kinderhandel. Zehntausende Fa- unterstützen wir die lokale Wirtschaft und milien erhöhen ihre Einkommen durch insbesondere GetreideherstellerInnen und eine verbesserte Produktion und Ver- -verarbeiterInnen. Das Projekt zielt darauf ab, den Verarbeitungsprozess der neuen marktung von Reis/Dämpfreis, traditio- Brotsorten zu verbessern, eine nationale nell hergestelltem Palmöl, Robusta- Bäckerausbildung zu zertifizieren und die Kaffee, Karité- und Maniokprodukten, Bevölkerung von den Vorteilen des Sor- Kochbananen, Geflügelfleisch und Sor- ghum-/Sojabrots zu überzeugen. Davon ghumhirse-/Sojabrot. Zudem tragen die profitieren ProduzentInnen und Kooperati- Projekt Kponno: Sorghum-/Sojabrot ven, MehlherstellerInnen, Bäckereibetriebe ist gesund und wird lokal produziert Projekte zur Ernährungssouveränität und VerkäuferInnen sowie die Kundschaft. und zur Versorgung der Bevölkerung mit gesunden lokalen Nahrungsmitteln bei. Partnerorganisation: NGO Organisation pour l’Alimentation et le Développement Local (OADEL) Projektkosten 2018–2021: CHF 440 812 Der M4P-Ansatz (Making Markets Robusta (Togo) Work for the Poor) Einkommensförderung Mit Unterstützung von Brücke · Le pont durch Kaffee und haben alle Partnerorganisationen M4P- traditionelles Palmöl Elemente in ihre Strategien integriert. Der systemische Ansatz fördert Aus- In der togolesischen Küche wird viel bau und Optimierung verschiedener t raditionelles rotes Palmöl verwendet. Dank Dienstleistungen, die marginalisierten wertvoller Nährstoffe ist es äusserst ge- Zielgruppen helfen, ihren Zugang zu sund. Die manuelle Gewinnung ist jedoch wichtigen Märkten zu verbessern und sehr arbeitsintensiv und bringt nur geringe die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Pro- Einnahmen. Maschinen vereinfachen die dukte zu erhöhen. Derzeit konzentrie- Verarbeitung der Palmnüsse und verbes- ren sich die Projekte auf Dienstleistun- sern die Qualität des Öls. Auch der Kaffee gen in den Bereichen Veterinärdiens- anbau hat auf dem Danyi-Plateau Tradition, te, landwirtschaftliche Betriebsmittel, doch die ProduzentInnen finden nur schwer Transport, Verpackung und Marke- Zugang zum Markt. Das Projekt unterstützt ting. Die bessere Verfügbarkeit dieser rund 6300 ProduzentInnen dabei, die Her- Dienstleistungen bietet allen Marktbe- stellung und den Verkauf von traditionell teiligten Vorteile und verbessert das Kli- hergestelltem, hochwertigem Palmöl sowie ma für Investitionen und Innovationen. Robusta-Kaffee zu verbessern und damit ihr Einkommen deutlich zu erhöhen. Projekt Robusta: Hochwertiges Partnerorganisation: traditionelles Palmöl eröffnet Consortium VERD-Togo KleinproduzentInnen Zukunfts- Projektkosten 2020–2022: CHF 471 287 perspektiven
5 Kara (Togo) Aus der Armut dank Reisanbau und Hühnerzucht Das Projekt fördert in Zentraltogo und Kara, den ärmsten Regionen des Lan- des, Produktion und Verkauf von Reis und Pouletfleisch. Die Hühnerzucht ist für viele Bauernfamilien eine wichtige Einkommens- quelle. Durch besseren Zugang zu veterinär medizinischer Versorgung steigern sie die Produktion gesunder Tiere. Die Reispro- duzentInnen lernen agrarökologische An- baumethoden und erhalten Informationen zum Preisverlauf sowie Zugang zu Pflug maschinen, um den Reisanbau und -verkauf zu verbessern. Ziel für beide Gruppen ist eine nachhaltige Einkommenssteigerung. Bei der Auswahl der ProjektteilnehmerInnen Projekt Kara: Dank der Beratung durch werden sozial benachteiligte Gruppen wie Veterinäre ziehen die HühnerzüchterInnen mehr gesunde Hühner gross und steigern Frauen, Jugendliche ohne Schulabschluss ihren Ertrag oder Arbeit sowie Menschen mit Behinde- rung besonders berücksichtigt. Partnerorganisation: NGO Parrains Tiers-Monde (PTM) Projektkosten 2019–2022: CHF 440 181 Savalou (Benin) Vidomegon (Benin) Einkommensförderung Gemeinsam gegen durch Reis und Maniok Kinderhandel Das Projekt unterstützt in Zentralbenin Men- Aufgrund ihrer hohen Armut können v iele schen, die entlang der Wertschöpfungsket- Familien Benins nicht für all ihre Kinder ten Reis und Maniok arbeiten. Es begleitet aufkommen. Durchschnittlich wird je- die Bauernfamilien bei den Herausforderun- des zweite Kind als Haushaltshilfe in die gen des Anbaus – etwa beim Zugang zu Stadt oder in Nachbarsländer weggege- Wasser, der durch den Klimawandel immer ben, in der Hoffnung, es hätte dort bes- schwieriger wird. Dadurch können sie die sere Chancen. Doch tatsächlich werden Qualität und Menge ihrer Produkte erhöhen diese K inder – «Vidomegon» genannt – un- und mehr Abnehmer finden. Zudem bilden ter sklavenähnlichen Bedingungen aus- sich Frauen in der Weiterverarbeitung und gebeutet. Das Projekt leistet zusammen Vermarktung aus: Der verarbeitete Dämpf- mit lokalen Autoritäten und ehemaligen reis und die zahlreichen Maniokprodukte Opfern Präventionsarbeit. Gleichzeitig hilft sind wegen ihrer hohen Nährwerte sehr be- es Opfern von Gewalt und Kinderhandel, liebt und verkaufen sich gut auf dem loka- die Straftaten bei den zuständigen Behör- len Markt. So profitieren zahlreiche Produ- den anzuzeigen und unterstützt sie dabei, zentInnen und Verarbeiterinnen von einem eine Schulausbildung oder Lehre zu ab- zusätzlichen Einkommen, mit dem sie ihre solvieren und sich wieder in ihre Familie Familien ernähren können. zu integrieren. Projekt Savalou: Reisbäuerinnen und -verarbeiterinnen verbessern dank Partnerorganisation: NGO Levier pour le Partnerorganisation: Weiterbildungen die Qualität ihrer Produkte Développement Locale Durable (LDLD) NGO CAPACITES-21 und ihr Einkommen Projektkosten 2021–2023: CHF 351 820 Projektkosten 2021–2023: CHF 174 393
6 Mapto (Togo) Bessere Chancen dank Arbeitsrechten und Kochbananen Mapto setzt sich als bedeutendste Bau- erngewerkschaft in Togo für die Rechte landwirtschaftlicher ArbeiterInnen ein. Das Projekt verbessert insbesondere die prekä- re Situation der Hilfskräfte, die tage- oder wochenweise bei Anbau und Ernte mitar- beiten. Es unterstützt sie dabei, sich zu organisieren, stärkt das gegenseitige Ver- ständnis der BäuerInnen und Hilfskräfte für ihre jeweiligen Rechte und Pflichten und arbeitet mit den Beteiligten Richtprei- se für alle Dienstleistungen aus. Zusätz- lich unterstützt das Projekt ProduzentIn- nen von Kochbananen, die in Togo stark nachgefragt sind, ihre Produktion und da- mit ihre Einkommen und Lebensbedingun- Projekt Mapto: Mitglieder der Bauern gen zu verbessern. gewerkschaft produzieren gefragte Kochbananen und verbessern so ihr Einkommen Partnerorganisation: Gewerkschaft Mouvement Alliance Paysanne du Togo (MAPTO) Projektkosten 2021: CHF 52 500 Mono (Benin) Karité (Benin) Weniger Armut dank Nachhaltige Maniok und Bewirtschaftung der traditionellem Palmöl Karitébäume Das Grundnahrungsmittel Maniok und das Die Früchte des Karitébaums liefern wert- gesunde, traditionelle rote Palmöl sind in volles Speise- und Hautpflegefett, die Benin zentraler Bestandteil der Ernährung. Sheabutter, die im In- und Ausland sehr Da die Nachfrage das lokale Angebot über- beliebt ist. Das gemeinsame Sammeln steigt, ist das Marktpotential gross. Jedoch und Verarbeiten von Kariténüssen gehört fehlt gerade KleinproduzentInnen oft das für viele Frauen im Norden Benins zu den nötige Wissen und Material, um ihre Pro- Haupteinkommensaktivitäten und prägt die dukte in guter Qualität herzustellen und lokale Kultur. Doch die Bäume sind von gewinnbringend zu verkaufen. Deswegen der Abholzung bedroht. Das Projekt för- unterstützt das Projekt rund 6500 Kleinbe- dert das Bewusstsein der Bevölkerung für triebe im Südwesten Benins. Die Projekt- die soziale, wirtschaftliche und ökologi- teilnehmerInnen verbessern etwa ihre Ver- sche Bedeutung der Karitébäume, stärkt arbeitungstechniken, können gemeinsam die Sammlerinnen und Verarbeiterinnen Geräte und Maschinen nutzen und lernen, durch Schulungen in ihren Kompetenzen ihr lokal hergestelltes traditionelles Palmöl und unterstützt die Wiederaufforstung so- und ihre Maniokprodukte gewinnbringend wie nachhaltige Produktionsmethoden. zu vermarkten. Projekt Mono: KleinproduzentInnen Partnerorganisation: NGO Association erlernen modernere Techniken zur Verarbei- Partnerorganisation: des Femmes Vaillantes et Actives (AFVA) tung von traditionellem rotem Palmöl NGO CAPACITES-21 Projektkosten 2021: CHF 43 447 Projektkosten 2021–2023: CHF 332 810
7 El Salvador/ Derechos Obreras de Honduras Laborales (El Salvador) Maquila (Honduras) Arbeitnehmende kommen Textilarbeiterinnen In den beiden zentralamerikanischen zu ihrem Recht kämpfen für ihre Rechte Ländern haben soziale Ungleichheit, und ihre Gesundheit wirtschaftliche Not und Gewalt die Die Gerichte in El Salvador arbeiten lang- sam und ineffizient. Leidtragende sind oft Die Arbeitsbedingungen in den Textilfabri- Bevölkerung fest im Griff. Die Covid- Arbeitnehmende, deren Rechte verletzt ken (Maquilas) sind katastrophal: Befriste- 19-Pandemie verschärft diese Probleme wurden: Fehlende Sozialleistungen, unbe- te Arbeitsverträge, unbezahlte Überstun- zusätzlich. Vielen Menschen fehlen die zahlte Überstunden, sexuelle Belästigung den und chronische Gesundheitsschäden Perspektiven auf ein Leben in Würde. und chronische Gesundheitsschäden sind sind die Norm. Frauen werden zu Schwan- Arbeitslose Jugendliche schliessen sich besonders häufig. Das Projekt setzt sich gerschaftstests bei der Einstellung oder kriminellen Banden an oder versuchen zusammen mit der Generalstaatsanwalt- zu Kündigung bei Schwangerschaft ge- schaft, einer anerkannten Frauenorganisa- zwungen. Das Projekt bietet Schulungen ihr Glück im Ausland. Unsere Arbeit fo- tion und einer professionellen Anlaufstelle zu Arbeitsrechten sowie juristische, me- kussiert sich hier auf die Berufsbildung für sie ein. So werden die Gerichtsfälle dizinische und psychologische Beratung. und Arbeitsmarktintegration für Jugend- schneller und fairer abgeschlossen. Allein Veranstaltungen und Radiosendungen sen- liche aus Armenvierteln sowie die Aner- 2019 konnten 963 Arbeitnehmende Rück sibilisieren die breite Öffentlichkeit. Zudem kennung und Durchsetzung der Arbeits- zahlungen von Löhnen und Sozialleistun- setzt sich die Partnerorganisation politisch rechte von Textilarbeiterinnen und gen im Umfang von 1,5 Millionen Franken dafür ein, dass Firmen die nationale Gesetz- geltend machen. gebung und internationale Verträge zum Hausangestellten. Aufgrund des schwie- Schutz der Arbeiterinnen einhalten. rigen Gewaltkontextes spielen Friedens- Partnerorganisationen: Organización förderung und Konfliktlösung (Cultura de Mujeres Salvadoreñas por la Paz Partnerorganisation: Colectiva de de Paz) in allen Projekten eine zentrale (ORMUSA) und die salvadorianische Mujeres Hondureñas (CODEMUH) Rolle. Gleichzeitig fördern wir Synergien Generalstaatsanwaltschaft (PGR) Projektkosten 2018–2021: CHF 351 116 zwischen allen Partnerorganisationen. Projektkosten 2019–2021: CHF 232 935 Sitrabordo (El Salvador) Heimarbeiterinnen fordern ihre Rechte ein Zahlreiche Frauen, die in den Aussen quartieren der Hauptstadt San Salvador leben, arbeiten in zollfreien Produktions- zonen. Aus Kostengründen lagern einige Fabriken die Arbeit an Heimarbeiterinnen aus. Diese stehen unter extremer Arbeits- belastung und leiden unter ungerechten Verträgen. Im Projekt kommen Frauen zu- sammen, die zu Hause Stick-Arbeiten er- ledigen. Viele von ihnen haben jahrelang isoliert für einen minimalen Lebensstandard gekämpft. Das Projekt unterstützt sie dabei, sich zu vernetzen und zu organisieren, um ihre Menschen- und Arbeitsrechte erfolg- reich einzufordern. Partnerorganisation: Sindicato de rabajadoras de Bordado a Domicilio T Projekt Sitrabordo: Heimarbeiterinnen de El Salvador (SITRABORDO) fordern gemeinsam ihre Menschen- und Arbeitsrechte ein Projektkosten 2019–2021: CHF 202 490
8 Trabajo Digno (Honduras) Arbeitsrechte für Hausangestellte Hausangestellte in Honduras erhalten in der Regel keine Arbeitsverträge und Sozial leistungen, arbeiten bis zu 15 Stunden täglich und sind körperlichen und psychi- schen Übergriffen ausgeliefert. Das Pro- jekt verbessert die Arbeitsrechtssituation der Hausangestellten in der Hauptstadt Tegucigalpa und in vier umliegenden Ge- meinden. Die Frauen bilden sich in ihrem Beruf weiter und lernen ihre Arbeitsrechte kennen. Gleichzeitig bildet das Projekt staatliche EntscheidungsträgerInnen zum Thema Arbeitsrechte weiter und sensibi- lisiert ArbeitgeberInnen. Eine Kampagne über Radio und mit öffentlichen Veranstal- tungen erreicht zahlreiche weitere Haus- Projekt Trabajo Digno: Hausangestellte angestellte und ermutigt sie, sich gegen informieren im Radio über ihre Ausbeutung Missbrauch zu wehren. und ihre Rechte Partnerorganisation: Centro de Estudios de la Mujer – Honduras (CEM-H) Projektkosten 2020–2022: CHF 294 379 Abriendo Puertas Empleo Digno PIL & REDI (El Salvador) (El Salvador) (Honduras & El Salvador) Hausangestellte Gemeinsam die Rechte Zwei Netzwerke für die treten an die von Arbeitnehmenden Arbeitsmarktintegration Öffentlichkeit stärken Viele Jugendliche in Honduras und El Sal- Viele Frauen aus armen Verhältnissen und Die geltenden Gesetze in El Salvador bieten vador sehen keine Alternative als auszu- mit wenig Bildung suchen eine Anstellung in den Arbeitnehmenden nur wenig Schutz wandern oder sich kriminellen Banden an- einem anderen Haushalt, um ihre Familien bei Arbeitsunfähigkeit, missbräuchlichen zuschliessen. Um das zu ändern, haben zu ernähren. Arbeitstage von 15 Stunden Arbeitsbedingungen oder ungerecht die Netzwerke PIL (Plataforma de Interme- und fehlende Arbeitsverträge sind in dieser fertigten Kündigungen. Deshalb haben diación Laboral) und REDI (Red de Emp- Branche die Regel. Zudem sind die Frauen sich Gewerkschaften und Frauenorganisa- leo Juvenil Digno) der Jugendarbeitslosig- von Sozialleistungen ausgeschlossen und tionen, darunter mehrere unserer Partner keit den Kampf angesagt. Sie unterstüt- häuslicher Gewalt schutzlos ausgeliefert. organisationen sowie der Dachverband der zen die jungen Frauen und Männer durch Die 2014 gegründete Gewerkschaft der Gewerkschaften, zum Netzwerk CEDM zu- breite Öffentlichkeitskampagnen und mit Hausangestellten, Simuthres, unterstützt sammengeschlossen. Gemeinsam setzen Dienstleistungen wie einer Internetstellen- sie dabei, sich zu organisieren, sich gegen- sie sich für bessere Arbeitsbedingungen, börse: Die Jugendlichen registrieren sich, seitig zu stärken und ihre Anliegen gemein- höhere Mindestlöhne und ein fortschritt die Firmen publizieren ihre Stellenangebo- sam vorzubringen. Ausserdem engagiert liches Arbeitsgesetz ein. So gelang es kürz- te und PIL und REDI verfolgen die Aktivitä- sich Simuthres erfolgreich für die gesetz- lich, den Mutterschaftsschutz zu verbes- ten und stellen sicher, dass die Unterneh- liche Besserstellung der Hausangestellten sern, wovon mehr als eine Million Frauen men seriöse Angebote unterbreiten, die und sensibilisiert die breite Öffentlichkeit. profitieren. den Jugendlichen eine Arbeit in Würde er- möglichen. Partnerorganisation: Sindicato de Partnerorganisation: Concertación por Mujeres Trabajadoras del Hogar Remu- un Empleo Digno para las Mujeres (CEDM) Partnerorganisation: Netzwerke aus neradas Salvadoreñas (SIMUTHRES) Projektkosten 2021: CHF 29 175 mehreren Partnerorganisationen Projektkosten 2019–2021: CHF 177 177 Projektkosten 2021: CHF 25 000
9 Jóvenes Creando Reyes Irene (Honduras) Futuro (El Salvador) Bildung als Chance für junge Frauen Jugendliche nehmen ohne Perspektive ihre Zukunft in die Hand Weil sie keine alternativen Einkommens- Im Ballungsgebiet von San Salvador sind möglichkeiten haben, schlagen sich viele viele Jugendliche arbeitslos. Manche junge Mädchen in Honduras mit schlecht brechen die Schule vorzeitig ab, um bezahlten Stellen durch, vor allem als mit Gelegenheitsjobs zum Familien Hausangestellte oder Strassenverkäufe- einkommen beizutragen. Das Projekt bie- rinnen. Ihre Arbeitsbedingungen sind äus- tet 450 Jugendlichen Berufskurse und serst p rekär: Arbeitstage von 15 Stunden, unterstützt sie bei der Suche nach einer miserabler Lohn, keine Arbeitsverträge, Stelle mit würdigen Arbeitsbedingungen. keine Sozialleistungen. Viele von ihnen Das Kursangebot wird auf die Nachfra- sind gewalttätigen und sexuellen Über- ge der lokalen Unternehmen abgestimmt. griffen ausgesetzt. Um ihnen bessere Be- Es beinhaltet neben der Förderung von rufsperspektiven zu eröffnen, ermöglicht beruflichen Kompetenzen auch Modu- das Projekt 750 Mädchen, die reguläre le zu Friedensförderung, Konfliktlösung Schulbildung abzuschliessen und/oder und Berufsorientierung. W eitere 100 Ju- Berufskurse zu absolvieren. Psychologi- gendliche, die bereits einen Berufskurs sche, medizinische und rechtliche Beratung absolviert haben, durchlaufen komple- sowie Unterstützung bei der Arbeitssuche Projekt Reyes Irene: Schulbildung mentäre Ausbildungsmodule und wer- stärken die Mädchen zusätzlich. und Berufskurse ermöglichen jungen Frauen eine bessere Zukunft den bei der Stellensuche unterstützt. Partnerorganisation: Sociedad Amigos Partnerorganisation: Fundacion Salvador de los Niños (SAN) del Mundo (FUSALMO) Projektkosten 2020–2022: CHF 314 108 Projektkosten 2021–2023: CHF 359 763 Suyapa (Honduras) Berufsperspektiven für Jugendliche 1200 Jugendliche im Alter von 17 bis 25 Jahren erhalten in diesem Projekt die Möglichkeit, kurze und p raxisorientierte Berufskurse zu absolvieren. Viele sind mit ihren Familien vom Land in die Hauptstadt Tegucigalpa gezogen und leben dort in Armenvierteln unter prekären Verhältnissen. Sie verfügen über schlechte Schulbildung und haben keine Zukunftsperspektive. Das Projekt vermittelt ihnen auch soziale Kom- petenzen sowie den Umgang mit Gewalt und Konfliktlösung. Alleinerziehende junge Frauen können ihre Kinder während der Ausbildung im projekteigenen Kinderhort betreuen lassen. Unsere Partnerorganisa- tion arbeitet eng mit dem nationalen Be- rufsbildungsinstitut und mit Unternehmen zusammen, um die Berufsperspektiven der Jugendlichen zu verbessern. Partnerorganisation: Centro de Projekt Suyapa: 1200 Jugendliche machen Formación San Juan Bosco (CFSJB) sich in praxisorientierten Berufskursen fit für Projektkosten 2020–2022: CHF 380 240 die Arbeitswelt
10 Vista Hermosa (El Salvador) Neue Perspektiven für benachteiligte Jugendliche Über die Hälfte der salvadorianischen Be- völkerung ist unter 30 Jahre alt und fast die Hälfte der Jugendlichen zwischen 16 und 18 besitzt keinen Schulabschluss. Aus- wanderung oder der Eintritt in kriminelle Jugendbanden bilden für viele die einzige Alternative zur Arbeitslosigkeit. Das Projekt Vista Hermosa bietet rund 870 marginali- sierten Jugendlichen eine neue Perspekti- ve: Sie absolvieren Berufsbildungskurse im Ausbildungszentrum oder in einem Unter- nehmen. Zudem lernen sie, sich erfolgreich für eine Stelle zu bewerben. Die Vernetzung mit potenziellen ArbeitgeberInnen ist eine weitere Massnahme des Projekts, die den Jugendlichen den Einstieg ins Arbeitsleben erleichtert. Projekt Vista Hermosa: Berufsbildungskurse eröffnen 870 benachteiligten Jugendlichen Partnerorganisation: Servicio Social neue Perspektiven Pasionista de El Salvador (SSPAS) Projektkosten 2021–2023: CHF 303 739 Una Oportunidad Fuerza Juvenil (El Salvador) (Honduras) Ein erfolgreicher Einstieg Jugendliche starten in die Arbeitswelt durch In El Salvador verdienen zwei Drittel aller Zwei Drittel aller Jugendlichen in H onduras ugendlichen nicht genügend Geld, um J haben keine Arbeitsstelle, die ihnen ein davon leben zu können. Das Projekt würdiges Einkommen ermöglicht. Um dies unterstützt 1200 junge Frauen und Män- zu ändern, bietet das Projekt 660 jungen ner dabei, eine menschenwürdige Arbeits- Frauen und Männern Kurse in Berufs stelle zu finden oder sich erfolgreich selb- zweigen wie Motorradmechanik, Kosmetik ständig zu machen. Dazu gehört auch die oder Detailhandel. In allen Kursen erwer- Stärkung ihrer Selbst- und Sozialkompe- ben die Jugendlichen neben fachlichen tenzen. Besonders innovativ sind die Mittel auch soziale Kompetenzen. Nach dem und Massnahmen, um die Jugendlichen in Abschluss hilft ihnen das Projektteam bei den Arbeitsmarkt zu integrieren: Ihnen ste- der Suche nach einer Stelle oder einem hen Onlinekurse und Informatiktools, per- Praktikum. Hierzu wird eine Stellenbörse sönliche Beratung und Begleitung sowie aufgebaut und betrieben. Gleichzeitig ler- das gemeinsame Netzwerk der Partner- nen die Jugendlichen, eine Vorbildrolle für organisationen zur Verfügung, das Stellen ihre AltersgenossInnen zu übernehmen, bei Unternehmen mit würdigen Arbeits sich in Jugendgruppen zu organisieren bedingungen vermittelt. und Gemeinschaftsprojekte umzusetzen. Projekt Una Oportunidad: 1200 Jugendliche erhalten Unterstützung, um eine Stelle Partnerorganisation: Partnerorganisation: Fe y Alegría mit guten Arbeitsbedingungen zu finden Fe y Alegría El Salvador Honduras Projektkosten 2019–2021: CHF 251 464 Projektkosten 2019–2021: CHF 308 463
11 Brasilien Piauí Kampf gegen die moderne Sklaverei Unsere Arbeit in Brasilien konzentriert Im Bundesstaat Piauí investieren private sich auf den Bundesstaat Piauí, eine der Unternehmen seit Jahren in Grossprojekte ärmsten Regionen des Landes. Nur wie Minen und Monokulturen. Die Arbeits- und Landrechte der Dorfgemeinschaften wenige Menschen haben hier Zukunfts- werden dabei mit Füssen getreten. An- perspektiven. Viele Männer werden für sässige Familien müssen abwandern oder Grossplantagen oder Minenarbeit ange- werden vertrieben. Gleichzeitig ziehen die worben und arbeiten unter sklavenähn Grossprojekte Arbeitskräfte aus anderen lichen Bedingungen. Zahlreiche Familien Regionen des Landes an. Diese werden wandern vom Land ab und versuchen ihr ausgebeutet und meist unter katastropha- len Bedingungen auf den Plantagen oder Glück in der Hauptstadt Teresina. Hier ist Minen festgehalten. Das Projekt hilft Be- ein Drittel der Bevölkerung zwischen 15 troffenen, Fälle von moderner Sklaverei bei und 24 Jahre alt. Die meisten Jugend den zuständigen Behörden anzuzeigen. Zu- lichen haben keine Berufsausbildung, sammen mit lokalen Gemeinschaften und Arbeit ist praktisch nur im informellen ehemaligen Opfern leistet es gleichzeitig Sektor zu finden. Unsere Projekte fokus- Präventionsarbeit. Ziel ist, Menschen vor Projekt Piauí: Bewohnerinnen der von Ausbeutung zu bewahren und ihnen Zu- ehemaligen ZwangsarbeiterInnen sieren sich auf die Berufsbildung und die gegründeten Siedlung Nova Conquista kunftsperspektiven zu eröffnen. Begleitung beim Einstieg ins Arbeitsle- ben, die Prävention und Bekämpfung der Partnerorganisation: Comissão Pastoral modernen Sklaverei auf dem Land sowie da Terra do Piauí (CPT-PI) die Verbesserung der Rahmenbedingun- Projektkosten 2020–2021: CHF 169 297 gen für eine Arbeit in Würde. Fazenda Berufsbildung bringt neue Perspektiven In und um die Grossstadt Teresina treiben Perspektivlosigkeit und Armut viele Ju- gendliche in die Alkohol- und Drogensucht und damit in die soziale Isolation. Das Pro- jekt Fazenda ermöglicht 380 jungen Frau- en und Männern während oder nach ihrer Entzugstherapie eine Ausbildung in Mö- belschreinerei, Landwirtschaft, Motorrad- mechanik und Installation von Solarpanels. Nach ihrem Abschluss werden sie bei der Stellensuche oder dem Aufbau eines eige- nen Geschäftes begleitet und unterstützt. Dies ermöglicht es ihnen, ihr Schicksal wie- der selbst in die Hand zu nehmen und sich zurück ins Leben zu kämpfen. Partnerorganisation: Fazenda da Paz Projektkosten 2020–2021: CHF 174 557 Projekt Fazenda: Suchttherapie und Berufskurse bieten 380 jungen Männern und Frauen die Chance auf ein Leben in Würde
12 Culinaria A Ponte Mit Gastronomie Die Brücke zu einer aus der Armut Arbeit in Würde Vielen Jugendlichen in der Stadt Teresina Der tiefen wirtschaftlichen und politischen fehlen die beruflichen Qualifikationen für ei- Krise Brasiliens sind besonders Jugendli- ne Arbeit in Würde. Gleichzeitig sind Aus- che am Rand der Gesellschaft schutzlos bildungsplätze rar, das staatliche Angebot ausgeliefert. Aufgrund fehlender beruflicher für Berufsbildung wurde in der anhaltenden Qualifikationen finden sie keinen Einstieg in Wirtschaftskrise drastisch reduziert. Tere- den Arbeitsmarkt. Um diese gesellschaft- sina ist aber ein wichtiger Verkehrskno- liche Herausforderung anzugehen, haben tenpunkt und deshalb interessant für das sich unsere brasilianischen Partnerorgani- Gastgewerbe. Immer wieder werden neue sationen zu einem Netzwerk zusammen- Gastbetriebe eröffnet, es fehlt ihnen jedoch geschlossen. Dieses unterhält eine Online- an qualifiziertem Personal. Deswegen bil- plattform für die Arbeitsmarktintegration det das Projekt 120 Jugendliche aus armen von jährlich rund 600 jungen Frauen und Verhältnissen in der Gastronomie aus und Männern. Zudem setzt es sich für besse- ermöglicht ihnen damit einen erfolgreichen re Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmen- Start ins Arbeitsleben. den ein und vergibt ein Gütesiegel an Fir- men, die sich durch würdige Arbeitsplätze Partnerorganisation: Caritas auszeichnen. Projekt Culinaria: Eine professionelle rquidiocesana de Teresina A Gastro-Ausbildung bietet 120 Jugendlichen Projektkosten 2020–2021: CHF 183 431 Partnerorganisation: Rede Ponte einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit Projektkosten 2020–2021: CHF 133 362 Socopo Eine Ausbildung in Automechanik für Jugendliche Socopo ist ein riesiges Armenquartier der Stadt Teresina. Über 100 000 Menschen wohnen hier unter prekären Verhältnissen. Die Hälfte von ihnen sind Jugendliche, die mit Arbeitslosigkeit und den typischen Pro- blemen der brasilianischen Grossstädte konfrontiert sind: Drogen, Prostitution, Kriminalität und sozialer Ausschluss. Das Projekt bildet rund 325 Jugendliche in Automechanik aus. Dies ist eine krisen- resistente Berufsbranche, die an Wichtig- keit zunimmt, der es aber an qualifizierten Arbeitskräften fehlt. Schon während der Ausbildung absolvieren die Jugendlichen ein Praktikum, viele erhalten danach ei- ne Festanstellung. Das Projektteam un- terstützt sie bei der Stellensuche. Partnerorganisation: Fundação Pe. Projekt Socopo: Ein Praktikum in einer ntônio Dante Civiero (FUNACI) A Autowerkstätte ist für viele Jugendliche das Sprungbrett zur Festanstellung Projektkosten 2018–2021: CHF 286 667
13 Oeiras Berufsbildung auf dem Land In der ländlichen und trockenen Gegend um die Kleinstadt Oeiras gibt es kaum Bildungsangebote. Die Arbeitslosig- keit ist hoch, vor allem bei Jugendlichen. Sie treibt viele in die Kleinkriminalität und den Drogenkonsum oder bewegt sie da- zu, abzuwandern. Das Projekt wirkt dem entgegen: Dank der Kurse können sich 350 junge Frauen und Männer in den Be- rufszweigen Onlineunternehmertum, Mo- torradmechanik, Rezeption, Handyrepa- ratur, Installation und Unterhalt von Klima- anlagen sowie Eventdekoration ausbilden. Mit den erworbenen Kompetenzen und den Diplomen finden sie Zugang zu Arbeit in ihren Gemeinden oder bauen erfolgreich ihr eigenes Kleinunternehmen auf. Projekt Oeiras: Berufskurse und ein Partnerorganisation: Caritas Diocesana Diplom eröffnen 350 Jugendlichen Zugang zum Arbeitsmarkt de Oeiras Projektkosten 2020–2021: CHF 181 645 Ubiqua Comradio Bildungszugang dank Kommunikation für die virtueller Lernplattform lokale Entwicklung Die Covid-19-Krise verschlimmert die Das Projekt ermöglicht 300 Jugendlichen ituation in den ländlichen Gebieten des S aus armen Verhältnissen eine Ausbildung Bundesstaats Piauí zusätzlich. Aufgrund in der sozialen Kommunikation, mit F okus der eingeschränkten Bewegungs- und Ver- auf digitalen Medien und Onlinejournalis- sammlungsfreiheit darf Schulunterricht nur mus. Viel Gewicht liegt dabei auf sozialen noch virtuell stattfinden. Dies verstärkt aber und ökologischen Themen. Die Jugend bestehende Ungleichheiten im Zugang zu lichen lernen, die Anliegen ihrer Gemein- Bildung: Jugendliche aus armen Familien den in die Öffentlichkeit zu tragen und verfügen häufig weder über die benötigten dort zu vertreten. Eine eigens entwickelte Geräte noch über einen Internetanschluss. Online-Plattform, die mit einem UN-Inno- Das Projekt entwickelt deshalb eine inno- vationspreis ausgezeichnet wurde, fördert vative Lernplattform, über die Jugendliche den Austausch zu lokal relevanten Infor- den Schulstoff wöchentlich auf ihr Smart- mationen und Problemlösungsansätzen. phone oder Tablet laden können, um dem Alle Jugendlichen absolvieren während der Unterricht offline von zu Hause aus zu fol- Ausbildung ein mindestens dreimonatiges gen. So werden die negativen Auswirkun- Praktikum und haben dank ihres Diploms gen der Covid-19-Krise auf den Bildungs- gute Chancen bei der Stellensuche im auf- stand der Jugendlichen gemildert. strebenden Kommunikationssektor. Partnerorganisation: Instituto Comradio Partnerorganisation: Instituto Comradio Projekt Comradio: Jugendliche setzen sich do Brasil do Brasil als Kommunikationsfachleute für Veränderungen in der Gesellschaft ein Projektkosten 2020–2021: CHF 21 783 Projektkosten 2019–2021: CHF 393 953
14 Bolivien Fuerza Joven Bolivien steckt in einer sozialen Krise. Würdige Arbeit für Noch immer leben rund 40 Prozent der Jugendliche Bolivianerinnen und Bolivianer unter der Die Jugendarbeitslosigkeit in Bolivien liegt Armutsgrenze. Das Land erlebte zwar bei über 18 Prozent. Gleichzeitig hat die zwischen 2005 und 2014 einen wirt- grosse Mehrheit der arbeitenden Jugend schaftlichen Aufschwung, doch seither lichen weder einen Vertrag noch Zugang zu bremsen stagnierende Rohstoffpreise Sozialleistungen und verdient nicht genug das Wirtschaftswachstum. Ein Grossteil zum Leben. Um dieses tiefgreifende Pro- der Arbeitstätigen besitzt keine formale blem anzugehen, braucht es die Zusam- menarbeit aller beteiligten Akteure: Das Ausbildung und arbeitet ohne Arbeits- Projekt bringt deshalb staatliche Behör- vertrag oder Sozialleistungen. Wir ver- den mit dem Privatsektor, sozialen und bessern die Chancen von Jugendlichen Jugendorganisationen und den M edien auf eine Anstellung und ein würdiges zusammen. Gemeinsam erarbeiten sie Einkommen, indem wir sie bei der Ar- nachhaltige Lösungen zur Verbesserung beitsmarktintegration und dem Aufbau der Arbeitssituation, etwa durch Ausbil- dungs- und Praktikumsangebote. Dies gibt von Kleinunternehmen unterstützen. Projekt Fuerza Joven: Jugendliche verbes- Jugendlichen und ihren Angehörigen neue sern ihre Arbeitssituation dank dem Hoffnung auf ein Leben in Würde. Austausch mit Behörden und Unternehmen Partnerorganisation: Solidar Suisse Projektkosten 2018–2021: CHF 363 377 Nothilfe Immer wieder kommt es in unseren Projektländern zu humanitären Not- situationen: Sei dies durch Natur katastrophen wie Hurrikane oder durch Krisen wie die Corona-Pande- mie. B rücke · Le pont leistet deshalb in Situationen, wo ihre Partnerorganisa- tionen und die Zielbevölkerung direkt betroffen sind, wichtige Nothilfe. Unsere lokale Verankerung hat den grossen Vorteil, dass wir schnell reagieren können und die Hilfe opti- mal auf die lokalen Bedürfnisse abge- stimmt ist. Beispiele für Hilfsleistungen sind Lebensmittelpakete, Hygiene artikel, Wiederaufbau von Infrastruk- tur oder Informationskampagnen für die Bevölkerung. Unsere aktuellen Nothilfeprojekte fin- den Sie auf unserer Website unter «Projekte». Covid-19-Nothilfe: Unsere Partner in Honduras koordinieren die Verteilung von Lebensmitteln und Hygieneartikeln
15 Programmverantwortliche Die Programmverantwortlichen in der Schweiz sind für die strategische Planung, Entwicklung und Steuerung der Landes- und Regi- onalprogramme verantwortlich. Mindestens einmal pro Jahr besuchen sie die Projekte, um die Umsetzung der geplanten Aktivitäten und die Verwendung der finanziellen Mittel zu überprüfen. Nicole Bolliger Bruno Essig Andrea Gysel Togo und Benin El Salvador und Honduras Brasilien und Bolivien Lokale Koordination In jedem Land begleiten lokale Koordinatorinnen und Koordinatoren die Projekte eng. Sie kennen den politischen, s ozialen und kul- turellen Kontext sehr gut und unterstützen die Partnerorganisationen auch bei ihrer institutionellen Weiterentwicklung. Zudem fördern sie die wichtige Zusammenarbeit mit staatlichen und privaten Institutionen vor Ort. Lazare Yombi Maurens Figueroa Rosa Lidia Morais Togo und Benin El Salvador Brasilien Nadège Houetohossou Edna Ortega Kathia Ferrufino Togo und Benin Honduras Bolivien Projektkommission Eine externe Fachkommission aus erfahrenen Expertinnen und Experten prüft und bewilligt alle Projekte und berät die Programm verantwortlichen zu spezifischen Fachthemen. Die Mitglieder der Kommission sind: Monika Schneider (Präsidentin), FIBL Niels Rump, Berater im Bereich Urs Schori, Schweizerisches Rotes Kreuz Eliane Herrmann, Swisscontact Entwicklungszusammenarbeit Franziska Theiler, Brücke · Le pont Armin Hürner, Vertreter KAB Maja Rüegg, Helvetas Swiss Denis Torche, Vertreter Travail.Suisse Daniel Ott Fröhlicher, Swissaid Intercooperation
Brücke · Le pont Rue St-Pierre 12 · 1700 Fribourg · T 026 425 51 51 · F 026 425 51 50 info@bruecke-lepont.ch · www.bruecke-lepont.ch · PC 90-13318-2
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