CHEMIE 2020 INNOVATIONSINDIKATOREN - imaschutz und Nachhaltigkeit - VCI Nord
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p u n k t t h ema: U G zu m Schwer a ch ha l t igkeit AUSZ sch u t z und N zu Klim a a t i o n e n Innov INNOVATIONSINDIKATOREN CHEMIE 2020 Schwerpunktthema: Innovationen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit Studie im Auftrag des Verbandes der Chemischen Industrie e. V. CWS Center für Wirtschaftspolitische Studien Mannheim und Hannover, Oktober 2020
Innovationsindikatoren Chemie 2020 Dieser Bericht setzt die regelmäßige Darstellung der Innovationsleistung der deutschen Chemieindustrie fort. Er stellt anhand ausgewählter Indikatoren aktuelle Entwicklungen und Trends bei Forschung und Innovation im Wissenschafts-, Technologie- und Industriefeld Chemie dar. Die Chemieindustrie ist in diesem Bericht wie folgt abgegrenzt: - Industrie: Herstellung von Chemikalien (Abteilung 20 der Wirtschaftszweigsystematik 2008) - Wissenschaft: Fachgruppe/Studienbereich 40 („Chemie“) der Systematik der Fächergruppen, Studienberei- che und Studienfächer; für Publikationen: SCI-Search Kategorien „chemistry“ (ohne „clinical“ oder „medical“), „electrochemistry“, „polymer“ „engineering + chemical“ - Technologie: IPC-Klassen A01N, A01P, A61C0013-23, A61K0008, A61Q0011, C01B, C01C, C05*, C06B, C06C, C07B, C07C, C07F, C08*, C09B, C09C, C09D not C09D0011, C09H, C09J, C09K0003-18, C09K0005- 20, C10B, C10H, C10J, C10K, C10M0125, C10M0127, C10M0129, C10M013*, C10M014*, C10M015*, C10M0161, C10M0163, C10M0165, C10M0167, C10N, C11B, C11B0009, C11D, C14C, C25B, D01F, D06M0014, D06M0015, F02B0047, F02D0019-12, F02M0025-14, G01N0031, G03C Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Dokument für Personenbezeichnungen der Einfachheit halber nur die männliche Sprachform verwendet. Die weibliche Sprachform ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen. Kontakt und weitere Informationen: Dr. Birgit Gehrke Dr. Christian Rammer Center für Wirtschaftspolitische Studien (CWS) ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Leibniz Universität Hannover Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim Königsworther Platz 1, 30167 Hannover L 7,1 – D-68161 Mannheim Tel: +49 (0) 511 762 14592 Tel: +49 (0) 621 1235 184 Tel: +49 (0) 511 762 4574 Fax: +49 (0) 621 1235 170 E-Mail: gehrke@cws.uni-hannover.de E-Mail: rammer@zew.de
Innovationen zu Klimaschutz Innovations on Climate und Nachhaltigkeit Protection and Sustainability Die Chemieindustrie leistet mit Hilfe von FuE, neuen R&D, new technologies as well as product and pro- Technologien sowie Produkt- und Verfahrensinnova- cess innovations of the chemical industry contribute tionen vielfältige Beiträge zur Begrenzung des treib- in a variety of ways to limit climate change driven by hausgasgetriebenen Klimawandels und zu einer auf greenhouse gases and to transfer production towards Nachhaltigkeit ausgerichteten Produktion: a higher level of sustainability: - Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu - Research and development for protecting the Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit le- climate and the environment create the new gen die Wissensbasis für neue Materialen, Verfah- knowledge that is required for new and improved ren und Lösungen. 25 % der FuE-aktiven Unter- materials and solutions. In 2017, 25% of all R&D nehmen in der Chemieindustrie haben im Jahr performing firms in the German chemical industry 2017 zu diesem Themenfeld geforscht. Dies ist performed R&D in these areas, which is the second der zweithöchste Wert im Branchenvergleich. largest share among all industries. - Patentanmeldungen im Bereich von Klima- - Climate protection patents indicate new tech- schutztechnologien zeigen die konkrete Entwick- nological developments towards substances, lung industriell einsatzfähiger Stoffe, Methoden methods and processes which lead to lower emis- und Verfahren an, die zu geringeren Emissionen, sions, higher resource efficiency and the use of re- einer höheren Effizienz des Ressourceneinsatzes newable energy that can be deployed at an indus- sowie der Nutzung erneuerbarer Energiequellen trial scale. In 2016, almost 3,700 chemical patents beitragen. Von den weltweit ca. 3.700 Chemiepa- were related to climate protection. Germany con- tenten mit Klimaschutzbezug, die im Jahr 2016 tributed 11% to this total figure, which is rank 3 angemeldet wurden, kamen 11 % aus Deutsch- behind the U.S. and Japan. The share of climate land. Dies ist Rang 3 hinter den USA und Japan. protection patents in all chemical patent applica- Der Anteil der Klimaschutzpatente an allen Che- tions in Germany almost doubled between 2005 miepatentanmeldungen in Deutschland hat sich and 2016, reaching 13.5%. von 2005 bis 2016 fast verdoppelt (auf 13,5 %). - Product and process innovations related to en- - Produkt- und Prozessinnovationen zu Ener- ergy and resource efficiency, climate protection gie- und Ressourceneffizienz, Klimaschutz und and the circular economy represent the implemen- Kreislaufwirtschaft stellen die Umsetzung der tation of R&D results and patent activities in the FuE-Ergebnisse und Patentierungsaktivitäten in market or for internal use in the chemical industry. Lösungen für Kunden, Endnutzer und interne Pro- 18% of all chemical firms in Germany reported zess dar. 18 % der Chemieunternehmen in process innovations during 2012 and 2014 that Deutschland haben 2012-2014 Prozessinnovatio- significantly increased energy efficiency while 11% nen eingeführt, die zu einer wesentlichen Erhö- could substantially reduce material or water con- hung der Energieeffizienz führten, 11 % konnten sumption and 10% markedly decreased CO2 emis- den Material- oder Wasserverbrauch merklich re- sions. These shares are among the highest across duzieren und 10 % die CO2-Emissionen erheblich all industries. verringern. Dies sind höhere Anteilswerte als in - Capital expenditure in new equipment for im- den meisten anderen Branchen. proving climate and environmental protection are - Investitionen in neue Anlagen zur Verbesserung a specific way to reduce environmental impacts von Klima- und Umweltschutz sind eine konkrete through the introduction of new or improved pro- Form der Einführung neuer oder verbesserter cesses. In 2017, the German chemical industry Verfahren, um die Umweltbelastung von Produk- spent €521m on such investment. This equals tions- und Distributionsprozessen zu verringern. 21.8% of total capital expenditure for climate and Im Jahr 2017 gab die deutsche Chemieindustrie environmental protection in German manufactur- 521 Mio. € für Investitionen in den Klima- und ing. Umweltschutz aus. Dies sind 21,8 % der Klima- - Chemical start-ups with business models related und Umweltschutzinvestitionen der verarbeiten- to climate protection and sustainability are trans- den Industrie Deutschlands. ferring R&D results and new technologies into in- - Chemie-Startups, die Geschäftsmodelle zu Kli- novative market offers. Almost a quarter of all maschutz und Nachhaltigkeit verfolgen, stellen ei- chemical start-ups in Germany show such business nen besonderen Weg der Umsetzung von FuE-Er- models. Their primary customer markets include gebnissen und neuen Technologien in innovative the chemicals, environmental technologies and the Marktangebote dar. Fast ein Viertel der Chemie- electrical and electronics industry. Startups in Deutschland weist solche Geschäfts- Two practical and topical examples for chemical in- modelle auf. Die adressierten Absatzmärkte sind novations that strengthen the circular economy and primär die Chemieindustrie, die Umwelttechnik- contribute to a more sustainable energy use include branche sowie die Elektroindustrie. chemical recycling of plastic waste (e.g. through Zwei konkrete aktuelle Beispiele für Chemie-Inno- pyrolysis) and the use of chemical technologies for vationen, die zur Stärkung einer Kreislaufwirtschaft power-to-X. und zu einer nachhaltigeren Form der Ener- gienutzung beitragen, sind das chemische Recy- cling von Kunststoffabfällen und die Nutzung von chemischen Technologien für Power-to-X.
Schwerpunktthema: Innovationen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind die Grundla- und Verfahren an, die zu geringeren Emissionen, gen für ein langfristig tragfähiges Wirtschaften. Der einer höheren Effizienz des Ressourceneinsatzes Chemieindustrie1 kommt dabei eine besondere Be- sowie der Nutzung erneuerbarer Energiequellen deutung zu. Denn als eine Branche, die mit ihren Pro- beitragen. dukten zu einem beträchtlichen Teil die materielle Ba- - Produkt- und Prozessinnovationen zu Ener- sis für andere Industriezweige und für viele Konsum- gie- und Ressourceneffizienz, Klimaschutz und güter schafft, haben Anstrengungen für mehr Nach- Kreislaufwirtschaft stellen die Umsetzung der FuE- haltigkeit weit reichende Wirkung in andere Wirt- Ergebnisse und Patentierungsaktivitäten in Lösun- schafts- und Lebensbereiche. Dies gilt z.B. für die gen für Kunden, Endnutzer und interne Prozesse Schließung von Stoffkreisläufen durch Recycling von dar. Materialen oder die Vermeidung von umweltbelasten- - Investitionen in neue Anlagen zur Verbesserung den Stoffen. Gleichzeitig kann die Chemieindustrie von Klima- und Umweltschutz sind eine konkrete bei ihren eigenen Prozessen erhebliche Beiträge zum Form der Einführung neuer oder verbesserter Ver- Klimaschutz leisten. Denn als eine Branche mit ho- fahren, um die Umweltbelastung von Produktions- hem Materialdurchsatz auf Grundlage von energiein- und Distributionsprozessen zu verringern. tensiven Verfahren bieten sich viele Möglichkeiten, - Chemie-Startups, die Geschäftsmodelle zu Kli- über innovative Ansätze die Ressourcen- und Um- maschutz und Nachhaltigkeit verfolgen, stellen ei- welteffizienz zu steigern. nen besonderen Weg der Umsetzung von FuE-Er- In dem vorliegenden Spezialthema wird indikator- gebnissen und neuen Technologien in innovative gestützt dargestellt, wie die Chemieindustrie mit Hilfe Marktangebote dar. von FuE, neuen Technologien sowie neuen Produkten Zusätzlich wird anhand von zwei Fallbeispielen und Verfahren Beiträge zur Begrenzung des treib- aufgezeigt, wie Innovationen der Chemieindustrie hausgasgetriebenen Klimawandels und zu einer auf konkret zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beitragen: Nachhaltigkeit ausgerichteten Produktion leistet: - chemisches Recycling von Kunststoffabfällen, - Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit le- - chemische Technologien für Power-to-X. gen die Wissensbasis für neue Materialen, Verfah- Nicht Gegenstand dieses Spezialthemas ist die ren und Lösungen. Analyse des Energie- und Ressourceneinsatzes sowie - Patentanmeldungen im Bereich von Klima- der klimarelevanten Emissionen in der Chemieindust- schutztechnologien zeigen die konkrete Entwick- rie. Hierzu liegen bereits verschiedene andere Publi- lung industriell einsatzfähiger Stoffe, Methoden kationen vor.2 FuE-Aktivitäten zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit Eine zentrale Grundlage für Innovationen zu Kli- Zwei weitere Technologiefelder und Themenbe- maschutz und Nachhaltigkeit in der Chemieindustrie reich mit Bezug zur Nachhaltigkeit sind "Energie" und sind die FuE-Aktivitäten der Unternehmen in diesem "Bioökonomie". Während sich FuE zu Energie primär Bereich. Aus der FuE-Erhebung des Stifterbands lie- mit der Entwicklung von Technologien zur Erzeugung, gen für das Jahr 2017 Angaben zu den Technologie- Umwandlung, Übertragung und Nutzung von Energie feldern und Themenbereichen vor, zu denen die Un- befasst, hat das Thema Bioökonomie u.a. einen en- ternehmen FuE betreiben. Eines dieser Felder ist gen Bezug zur Kreislaufwirtschaft und der Nutzung "Klima/Umwelt/Nachhaltigkeit". 25 % der FuE-akti- nachwachsender Rohstoffe. 11 % der FuE-aktiven ven Unternehmen in der Chemieindustrie haben im Chemieunternehmen betreiben FuE zur Bioökonomie, Jahr 2017 zu diesem Themenfeld geforscht. Dies ist 7 % zählen FuE zu Energietechnologien zu ihren the- hinter dem Maschinenbau (29 %) der zweithöchste matischen Schwerpunkten. Während die Elektroin- Wert. Im Fahrzeugbau und in der Elektroindustrie dustrie sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau hohe sind es mit 12 bzw. 10 % nur weniger als halb so Anteilswerte beim Thema Energie aufweisen, spielt viele. die Bioökonomie hier kaum eine Rolle für die Inhalte Der hohe Anteil von 25 % in der Chemieindustrie der FuE-Aktivitäten. Bioökonomie ist dagegen ein bedeutet jedoch nicht, dass 25 % der gesamten FuE- zentrales Forschungsthema für viele forschende Phar- Ausgaben der Branche diesem Themenbereich gewid- maunternehmen. Die Chemieindustrie ist die einzige met sind. Denn die großen Chemieunternehmen for- Branche, die in allen drei Technologien und Themen- schen zu vielen unterschiedlichen Themen, sodass feldern mit Bezug zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit sich deren FuE-Budget auf entsprechend viele Tech- merklich vertreten ist. Dies unterstreicht den Quer- nologiefelder verteilt. schnittscharakter der Chemie-FuE. 1 Die Chemieindustrie umfasst hier - so wie im Hauptteil des Berichts "Road Map 2050 - Auf dem Weg zu einer treibhausgasneutralen - die Herstellung von Chemikalien. Dies schließt die industrielle Bi- chemischen Industrie in Deutschland" - Eine Studie von DECHEMA otechnologie sowie die grüne Biotechnologie mit ein, nicht aber die und FutureCamp für den VCI. Frankfurt, 2019. rote Biotechnologie und die Herstellung von Pharmazeutika. "2020 Facts & Figures of the European Chemical Industry" - CEFIC. 2 "Chemie3 - die Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Chemie. Brüssel, 2020. Fortschrittsbericht 2018" - VCI, IG BCE, BAVC. Frankfurt, 2018. 4
Die Angaben zu FuE-Aktivitäten zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie zu Energie und zu Bioökonomie stammen aus der deutschen FuE- Erhebung zum Berichtsjahr 2017. Erfasst wurde, zu welchen Technologiefeldern und Themenbereichen (aus einer Liste von 13 Feldern/Themen) Unternehmen im Jahr 2017 FuE betrieben haben. Mehrfachnennungen von Feldern/Themen waren möglich. Da nicht die Höhe der FuE-Ausgaben in den einzelnen Feldern/Themen erhoben wurde, ist nur eine Auswertung nach der Anzahl der Unternehmen, die zu einem bestimmten Feld/Thema FuE betrieben haben, möglich. Die ausgewiesenen Anteilswerte beziehen sich auf alle FuE-aktiven Unternehmen, die Angaben ge- macht haben zu den Themen/Feldern, zu denen sie FuE betrieben haben. FuE zu Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit im Branchen- FuE zu Energie und Bioökonomie im Branchenvergleich vergleich in Deutschland 2017 in Deutschland 2017 Maschinenbau Elektroindustrie Chemieindustrie Maschinenbau Pharmaindustrie Fahrzeugbau Fahrzeugbau Chemieindustrie Elektroindustrie Pharmaindustrie Bioökonomie Energie Verarb. Industrie Verarb. Industrie insges. insges. 0 5 10 15 20 25 30 0 5 10 15 20 25 30 Anteil an allen FuE-aktiven Unternehmen in % Anteil an allen FuE-aktiven Unternehmen in % Quelle: Wissenschaftsstatistik Stifterverband - Berechnungen des CWS Quelle: Wissenschaftsstatistik Stifterverband - Berechnungen des CWS Patentanmeldungen mit Klimaschutzbezug Patentanmeldungen sind ein Indikator zur Mes- Südkorea und Indien im Mittelfeld. Die höchste Aus- sung der technologischen Position von Branchen und richtung auf Klimaschutztechnologien innerhalb der Ländern auf den Weltmärkten. Sie zeigen an, dass Chemiepatentaktivitäten zeigen die Niederlande technische Neuerungen mit industriellem Anwen- (18 %), die USA (15,6 %) und Großbritannien dungspotenzial entwickelt wurden. Die Chemie trägt (14,7 %). Vergleichsweise niedrige Anteile von rund in vielfältiger Form zur Entwicklung neuer Technolo- 12 % ergeben sich für China, Japan, die Schweiz und gien und technischer Lösungen für den Klimaschutz Frankreich. bei. Diese reichen von Materialien für Solarzellen, Das weltweit gewachsene Strukturgewicht von Batterietechnologien und Technologien zur Herstel- Chemiepatentanmeldungen mit Klimaschutzbezug lung von Wasserstoff über Brennstoffzellentechnolo- liegt darin begründet, dass deren Zahl bis 2010 deut- gien bis zu Technologien zur Abgasreinigung oder lu- lich stärker gewachsen ist als die Zahl der Chemiepa- mineszierende Materialien. Die Chemie leistet damit tente insgesamt und sich seitdem – bei allen Unsi- zusammen mit den anderen Technologiebranchen cherheiten in den Daten - auf höherem Niveau zumin- (Fahrzeugbau, Maschinenbau, Elektrotechnik, IT- dest stabilisiert hat. Für Deutschland gilt grundsätz- Industrie) entscheidende technologische Beiträge für lich ein ähnlicher Trend, mit dem Unterschied, dass klimaneutrale wirtschaftliche und gesellschaftliche die Zahl der transnationalen Chemiepatentanmeldun- Aktivitäten. gen hier schon seit Ende der 2000er Jahre rückläufig Insgesamt wurden weltweit 2016 schätzungs- ist. Auch bei den Klimaschutzpatenten ist nach zu- weise knapp 3.700 Chemiepatente mit Klimaschutz- nächst überdurchschnittlichem Zuwachs seit einigen bezug ("Klimaschutzpatente") angemeldet. Hiervon Jahren eine leicht nachlassende Entwicklung zu ver- entfiel allein die Hälfte auf die USA (27 %) und Japan zeichnen. (23 %). Deutschland lag auf Rang 3 mit gut 11 % vor Im deutschen Branchenvergleich zeigt sich, dass China und Südkorea mit jeweils knapp 8 %. Für die die Klimaschutzanteile an den Patentanmeldungen Klimaschutzpatente zeigt sich – ebenso wie für die nicht nur in der Chemie, sondern in allen Branchen Patentanmeldungen im Technologiefeld Chemie - für seit 2005 zugenommen haben. Die Chemie erreicht die vergangenen zehn Jahre eine Verschiebung zulas- dabei einen guten Mittelwert auf dem Niveau des Ma- ten der großen westlichen Chemienationen und zu- schinenbaus und der Elektrotechnik. Deutlich darüber gunsten der asiatischen Länder. Insbesondere China liegt der Fahrzeugbau, darunter die Pharmazeutische und Südkorea haben in beachtlichem Umfang hinzu- Industrie. gewonnen. Mit Blick auf die klimarelevanten Hauptgruppen Auch an den Patentanmeldungen wird deutlich, mit den höchsten Patentanmeldezahlen geht es in der dass Klimaschutzbelange weltweit einen immer höhe- Chemie vor allem um Beiträge zur Elektromobilität, ren Stellenwert innerhalb der Chemieforschung ein- Solarzellen und LEDs, Abgasreinigung sowie effiziente nehmen. Dies gilt besonders für Deutschland, wo sich Verfahren. Klimaschutzorientierte Forschung und der Anteil der Klimaschutzpatente zwischen 2005 Entwicklung in der Chemie dient damit nicht nur für (7,4 %) und 2016 (13,5 %) fast verdoppelt hat. eigene Zwecke, sondern ist gleichzeitig eine wesent- Weltweit war im gleichen Zeitraum ein Zuwachs von liche Voraussetzung für die klimaschutzorientierten 10,1 % auf 14,5 % zu verzeichnen. Im Länderver- Ansätze in der Fahrzeug- und Elektrotechnik. gleich lag Deutschland 2016 annähernd gleichauf mit
Grundlage der Patentanalyse sind transnationale Patentanmeldungen, d.h. Patente, die am Europäischen Patentamt oder über das PCT- Verfahren an der World Intellectual Property Organization angemeldet wurden (vgl. dazu den Methodenkasten zu Indikatorblatt 10 auf S. Fehler! Textmarke nicht definiert.). Anhand der Unterklassen der Internationalen Patentklassifikation (IPC), die bei der Anmeldung obligatorisch ver- geben werden, werden Patente Branchen zugeordnet. Um technische Trends und Markttrends auf den verschiedenen Feldern von Klimaschutz- technologien besser erkennen zu können, wurde vor rund 10 Jahren vom Europäischen und US-amerikanischen Patentamt innerhalb der Coope- rative Patent Classification (CPC) eine spezifische Klassifikation zur Erfassung von „Technologies or Applications for Mitigation or Adaption against Climate Change“ (Y02) eingerichtet. Seitdem werden Patentanmeldungen zusätzlich nach diesem Schema indiziert. Da die CPC-Codes aber oftmals erst mit größerer Verzögerung eingetragen werden, können, unter Nutzung von Hochrechnungen, derzeit lediglich Daten bis zum Erstanmel- dungsjahr 2016 sinnvoll ausgewertet werden. Die Auswertung der häufigsten als klimarelevant indizierten Patenthauptgruppen in der Chemie ergibt die folgenden Bereiche: Organische Solarzellen; Wasserstoffherstellung; Lumineszierende Materialien; Chemische Reinigung von Abgasen; Elektrolytische Herstellung von Wasser- stoff; Elektroden von Batterien; Wieder aufladbare Batterien; Kohlenstoffherstellung; Solarzellen; Brennstoffzellen; Polymere sowie Verwendung von anorganischen Stoffen als Zusatzstoffe; Chemische, physikalische oder physikochemische Verfahren; Herstellung von Kohlenwasserstoffen. Die Patenthauptgruppe Biotechnologische Verfahren bleibt unberücksichtigt, da ein großer Teil der Anmeldung Bezug zu Pharma hat. Anteil ausgewählter Länder an den weltweiten Chemie- Dynamik von Chemiepatentanmeldungen insgesamt patentanmeldungen für Klimaschutz 2005 und 2016 sowie für Klimaschutz in Deutschland und weltweit 36 2005 bis 2016 2005 2016 170 Anteil an allen Klimaschutz -Patent- anmeldungen in der Chemie in % 30 160 150 Indexreihe, 2005 = 100 24 140 130 18 120 110 12 100 90 Klima weltweit 6 80 Klima in Deutschland 70 Chemie weltweit 0 60 Chemie in Deutschland US JP DE CN KR FR GB NL IN CH '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 '15 '16 2016 hochgerechnet 2013 bis 2016 hochgerechnet Quelle: WPI – Berechnungen des Fraunhofer-ISI und CWS Quelle: WPI – Berechnungen des Fraunhofer-ISI und CWS Anteil der Klimaschutzpatente an allen Chemiepatentan- Anteil von Patentanmeldungen für Klimaschutz im meldungen im Ländervergleich 2005 und 2016 deutschen Branchenvergleich 2005, 2011 und 2016 NL Fahrzeugbau US GB Welt Maschinenbau IN KR Chemieindustrie DE 2016 CN Elektrotechnik 2005 2011 JP 2005 CH 2016 Pharmaindustrie FR 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 0 5 10 15 20 25 Klimaschutzpatente in % aller Chemiepatente Anteil an allen Patentanmeldungen der Branche in % 2016 hochgerechnet. 2016 hochgerechnet. Quelle: WPI – Berechnungen des Fraunhofer-ISI und CWS Quelle: WPI – Berechnungen des Fraunhofer-ISI und CWS Produkt- und Prozessinnovationen zu Klimaschutz und Nachhal- tigkeit Die deutsche Chemieindustrie zeichnet sich im mieunternehmen trugen Prozessinnovationen zu ei- Vergleich zu anderen Technologiebranchen durch ei- ner bedeutenden Reduktion der CO2-Emissionen und nen überdurchschnittlich hohen Anteil von Unterneh- in 11 % zu einer Reduktion anderer Luftemissionen men mit Innovationen zu Klimaschutz und Nachhal- bei. Alle diese Anteilswerte liegen deutlich über dem tigkeit aus. Im Zeitraum 2012-2014 hatten 18 % der Durchschnitt der verarbeitenden Industrie und über Chemieunternehmen in Deutschland Prozessinnovati- den Werten der Elektroindustrie, des Maschinenbaus onen eingeführt, die zu einer wesentlichen Erhöhung und des Fahrzeugbaus. Einzig die Pharmaindustrie der Energieeffizienz führten. 11 % wiesen Prozessin- weist etwas höhere Anteilswerte in Bezug auf Prozes- novationen auf, die den Material- oder Wasserver- sinnovationen zur merklichen Erhöhung der Energie- brauch merklich reduziert haben. Bei 10 % der Che- effizienz bzw. zur Verringerung der CO2-Emissionen auf (wobei beides oft Hand in Hand geht).
Der hohe Anteil von Unternehmen mit Prozessin- in Bezug auf Innovationen zur Verringerung des Ener- novationen, die einen bedeutenden Beitrag zu Klima- gieverbrauchs von Produkten aufweisen, liegt die schutz und Nachhaltigkeit leisten, spiegelt das hohe Chemieindustrie bei emissionsmindernden Produktin- Potenzial für solche Innovationen in einer material- novationen im Branchenvergleich vorn. Dies gilt auch verarbeitenden, energieintensiven Branche wider. Er für die deutlich verbesserte Recyclingfähigkeit der zeigt aber auch, dass trotz bereits hoch-effizienter Produkte, die eine zentrale Voraussetzung für eine in- Anlagen und Prozesse mit Hilfe von Innovationen tensivierte Kreislaufwirtschaft ist. noch weitere positive Beiträge erzielt werden können. Im europäischen Vergleich führen die Unterneh- Die Chemieindustrie ist aber auch im Produktbe- men der deutschen Chemieindustrie besonders häufig reich in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit in- Prozessinnovationen mit positiven Beiträgen zum novativ. 10 % der Unternehmen führten 2012-2014 Umweltschutz ein. Mit einem Anteil von 79 % der Un- neue Produkte ein, die den Energieverbrauch beim ternehmen, die 2012-2014 Innovationen mit einem Einsatz durch die Anwender merklich verringern. bedeutenden oder geringen Beitrag zum Umwelt- Gleich hoch ist der Anteil der Chemieunternehmen, schutz eingeführt haben, befindet sich Deutschland deren Produktinnovationen zu einer bedeutenden vor allen Vergleichsländern, für die Daten vorliegen. Verringerung von Emissionen bei der Nutzung der In Bezug auf Produktinnovationen mit positiven Um- Produkte führen. Während Maschinenbau, Fahrzeug- weltbeiträgen zeigt die österreichische Chemieindust- bau und Elektroindustrie etwas höhere Anteilswerte rie einen höheren Anteilswert als die deutsche. In der europaweiten Innovationserhebung (Community Innovation Survey) wurde für das Referenzjahr 2014 erhoben, inwieweit Unterneh- men neue oder merklich verbesserte Produkte oder Prozesse eingeführt haben, die einen positiven Beitrag zum Umweltschutz geleistet haben (d.h. eine Verringerung der Umweltbelastung im Vergleich zu den vom Unternehmen zuvor angebotenen Produkten und eingesetzten Prozessen). Dabei wurde zwischen positiven Umweltbeiträgen im Bereich der Prozesse des Unternehmens (Produktion, Logistik etc.) und durch die Nutzung der Produkte beim Kunden unterschieden. Die meisten der erfassten Beiträge lassen sich dem Klimaschutz und der Erhöhung von Nachhaltigkeit zuordnen, so die Verringerung von Energie-, Material- und Wasserverbrauch sowie von CO2- und anderen Luftemissionen, der Ersatz gefährlicher Stoffe, die Verbesserung des Recyclings, der Ersatz fossiler Energiequellen durch erneuerbare und die Reduktion von Wasser- und Bodenbelas- tung. In der deutschen Innovationserhebung wurde darüber hinaus erfasst, ob der Beitrag zum Umweltschutz bedeutend oder gering war. Für einen internationalen Vergleich liegen nur zu ausgewählten europäischen Ländern Daten vor, da nicht alle EU-Mitgliedstaaten diese Frage in das Fra- genprogramm der nationalen Innovationserhebung aufgenommen haben. Als Indikator wird der Anteil der Unternehmen ausgewiesen, die Inno- vationen mit positiven Beiträgen zum Umweltschutz (für den Branchenvergleich in Deutschland: mit bedeutenden positiven Beiträgen) geleistet haben. Wenngleich die Angaben bereits einige Jahre alt sind, so zeigen sie gleichwohl die grundsätzliche Ausrichtung der Innovationstätigkeit der Chemieindustrie auf das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Aktuelle Daten zu Innovationen im Bereich Umweltschutz werden im Rahmen der europaweiten Innovationserhebung erst wieder für das Referenzjahr 2020 erhoben. Innovationen mit bedeutenden positiven Beiträgen zu Innovationen in der Chemieindustrie mit positiven Bei- Klimaschutz und Nachhaltigkeit 2012-2014 im deut- trägen zum Umweltschutz 2012-2014 im internationa- schen Branchenvergleich len Vergleich Anteil an allen Che- Phar- Elektro- Maschi- Fahr- Verarb. DE Unternehmen in % mie ma ind. nenb. zg.b. Industr. Prozessbereich AT Energieverbrauch 18 21 11 12 12 14 Material-/Wasserverbr. 11 9 7 8 6 8 CZ CO2-Emissionen 10 11 5 7 6 7 FI Ersatz gefährl. Substanz. 7 7 4 4 2 6 Recycling 8 0 9 7 3 6 IT Ersatz fossiler Energiequ. 6 6 3 6 8 5 Insgesamt andere Luftemissionen 11 2 2 4 4 4 SE Wasser-/Bodenbelastung 3 7 2 4 5 3 Prozessbereich Produktbereich DK Produktbereich Energieverbrauch 10 7 13 13 11 9 PL Erhöhung Lebenszeit 4 2 12 8 9 5 Emissionen 10 4 5 6 8 4 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Recyclingfähigkeit 7 6 4 2 4 3 Anteil an allen Unternehmen in % Quelle: ZEW - Mannheimer Innovationspanel Quelle: Eurostat, CIS 2014 - Berechnungen des ZEW Investitionen in den Klima- und Umweltschutz Investitionen in den Klima- und Umweltschutz zei- Im Jahr 2017 gab die deutsche Chemieindustrie gen die Höhe der finanziellen Mittel an, die Unterneh- 521 Mio. € für Investitionen in den Klima- und Um- men für die Einrichtung neuer oder verbesserten An- weltschutz aus. Dies sind 21,8 % der Klima- und Um- lagen aufwenden, die spezifisch auf die Verringerung weltschutzinvestitionen der verarbeitenden Industrie von Umweltbelastungen und die Verbesserung des Deutschlands. Auf direkte Klimaschutzinvestitionen Klimaschutzes ausgerichtet sind. In der Regel handelt (Vermeidung/Verminderung von Treibhausgas-Emis- es sich dabei um Prozessinnovationen, um die Ener- sionen, Nutzung erneuerbarer Energien, Energieeffi- gie- oder Ressourceneffizienz zu erhöhen, Emissionen zienzsteigerung) entfielen 95,2 Mrd. €. Dies ent- und Wasser-/Bodenbelastung zu verringern sowie spricht 10,7 % der Klimaschutzinvestitionen in der Recycling zu verbessern und Abfälle zu vermeiden. 7
verarbeitenden Industrie. Besonders hoch sind die In- (Frankreich) bis neun Zehntel (Großbritannien) unter vestitionen der Chemieunternehmen im Bereich Ener- dem deutschen Niveau. Die Investitionen in den gieeffizienzsteigerung. nachsorgenden Umweltschutz ('end-of-pipe' Techno- Im Branchenvergleich wendet die deutsche Che- logien) sind in Deutschland dagegen geringer als in mieindustrie einen erheblich höheren Umsatzanteil den meisten Vergleichsländern. Während die Umwelt- für Klima- und Umweltschutzinvestitionen auf als die schutzinvestitionen seit 2008 in der deutschen Che- anderen Technologiebranchen und als die verarbei- mieindustrie ansteigen, verzeichnete die Mehrzahl tende Industrie insgesamt. 2017 beliefen sich die ge- der Vergleichsländer Rückgänge. samten Klima- und Umweltschutzinvestitionen der In den vergangenen 10 Jahren stiegen die Klima- Chemie auf 3,4 ‰ des Branchenumsatzes. Der und Umweltschutzinvestitionen der deutschen Che- größte Teil entfiel auf präventiven integrierten Um- mieindustrie stärker als der Umsatz. Dabei verscho- weltschutz, der anders als additiver Umweltschutz ben sich die Investitionen vom additiven zum inte- nicht auf Reparatur, sondern auf Vermeidung oder grierten Umweltschutz. Die direkten Klimaschutzin- zumindest Verwertung setzt. Aber auch die Klima- vestitionen blieben in Relation zum Umsatz auf einem schutzinvestitionen sind in Relation zum Umsatz in stabilen Niveau. In der verarbeitenden Industrie ist der Chemie deutlich höher als in anderen Branchen. das Niveau der Klima- und Umweltschutzinvestitio- Auch im internationalen Vergleich wies die deut- nen im Jahr 2017 unter dem Niveau von 2008. Hier sche Chemieindustrie die höchsten Investitionen in gingen die additiven Umweltschutzinvestitionen deut- integrierten Umweltschutz in Relation zum Umsatz lich zurück und wurden nur zum Teil durch höhere auf. In den anderen großen europäischen Chemielän- Investitionen in den integrierten Umweltschutz kom- dern lagen 2017 diese Investitionen um zwei Drittel pensiert. Die Daten zu den Investitionen für den Umweltschutz im Produzierenden Gewerbe werden jährlich vom Statistischen Bundesamt in Fachserie 19, Reihe 3.1 veröffentlicht. Bei der Erhebung wird zwischen Investitionen für Maßnahmen für den Klimaschutz (Vermeidung und Verminderung von Treibhausgas-Emissionen, Nutzung erneuerbarer Energien, Energieeffizienzsteigerung, Energieeinsparung) sowie Investitionen für sonstige Umweltschutzbereiche (Abfall, Abwasser, Lärm/Erschütterung, Luftreinhaltung, Arten- und Landschaftsschutz; Schutz/Sanierung von Boden-, Grund- und Oberflächenwasser) unterschieden. Nur im Hinblick auf diese sonstigen Umweltschutzbereiche wird zusätzlich zwischen Investitionen in additive und integrierte Maßnahmen differenziert. Die Informationen zu den Umweltschutzinvestitionen im europäischen Vergleich stammen von Eurostat. Dort finden sich in der Datenbank im Bereich Umwelt u.a. unter dem Titel „Umweltschutzausgaben von Kapitalgesellschaften nach Wirtschaftsbereichen“, die Investitionen der Unternehmen in Umweltschutzaktivitäten ausweist. Die Differenzierung der Umweltschutzbereiche folgt der CEPA (Classification of Environmental Protection Activities), die sich an den klassischen Umweltmedien (Luft, Lärm, Abfall etc.) und der Beseitigung typischer Probleme (Umweltver- schmutzung) orientiert. D.h., die in der deutschen Statistik extra ausgewiesenen Investitionen für ressourcenschonende Klimaschutzaktivitäten, wie z.B. Investitionen zur Nutzung erneuerbarer Energien und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, bleiben hier unberücksichtigt. Klimaschutzinvestitionen in Deutschland im Jahr 2017 Klima- und Umweltschutzinvestitionen 2017 in im Branchenvergleich Deutschland im Branchenvergleich Vermeidung/Verminderung Treibhausgasen-Emissionen Klimaschutzinvestitionen Nutzung erneuerbarer Energien Integrierte Umweltschutzinvestitionen Energieeffizienzsteigerung, Energieeinsparung Additive Umweltschutzinvestitionen Chemieindustrie Chemieindustrie Pharmaindustrie Pharmaindustrie Elektroindustrie Elektroindustrie Fahrzeugbau Maschinenbau Fahrzeugbau Maschinenbau Verarb. Industrie insg. 0 20 40 60 80 100 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 Klimaschutzinvestitionen in Mio. € Anteil am Umsatz in ‰ Quelle: Destatis Quelle: Destatis – Berechnungen des CWS Umweltschutzinvestitionen in der Chemieindustrie Klima- und Umweltschutzinvestitionen 2008, 2012 und 2008 und 2017 im internationalen Vergleich 2017 in der Chemieindustrie und in der verarbeitenden 4 Industrie Deutschlands 2008 additiv Klimaschutzinvestitionen 2017 integrierte Umweltschutzinvestitionen integriert 3 additive Umweltschutzinvestitionen in ‰ des Umsatzes 2008 Chemie- industrie 2 2012 2017 2008 insgesamt Verarbeit. Industrie 1 2012 2017 0 DE BE NL* ES DK* CH* AT FR GB IT 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 ohne Klimaschutzinvestitionen; * DK 2015; CH 2009/2016; NL 2009, Anteil an allen Unternehmen in ‰ Quelle: Eurostat – Berechnungen des CWS Quelle: Destatis – Berechnungen des CWS 8
Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Teil der Geschäftsmodelle von Chemie-Startups Geschäftsmodelle, die auf Klimaschutz und Nach- viele solche Chemie-Startups sind in den Jahren haltigkeit abzielen, sind unter den Chemie-Startups 2016, 2017 und 2019 in den Markt eingetreten. in Deutschland durchaus verbreitet. Von den 308 Die Angebote der Chemie-Startups mit Geschäfts- Chemie-Startups - d.h. junge Chemieunternehmen modellen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit richten mit innovativen Angeboten, die i.d.R. auf eigener FuE sich an sehr unterschiedliche Absatzmärkte. Die am basieren - weisen aktuell zumindest 72 Geschäftsmo- häufigsten adressierten Absatzmärkte sind die Che- delle mit Produkten und Dienstleistungen zum Klima- mieindustrie, die Umwelttechnikbranche sowie die schutz und für mehr Nachhaltigkeit auf. Das Spekt- Elektroindustrie. Technologisch beruhen die Produkte rum reicht von der Entwicklung von Materialien auf und Dienstleistungen meist auf chemischen Techno- Basis von nachwachsenden Rohstoffen, Lösungen für logien oder auf Technologieplattformen und Prozess- eine umweltfreundliche Produktion und neuen Ener- technik. Gut ein Viertel der Startups hat eine biotech- gietechnologien (z.B. Batterie-, Wasserstofftechnolo- nologische Basis. gien) über die Verbesserung der Recyclingfähigkeit Bei den von den Chemie-Startups mit Geschäfts- von Materialien und Lösungen zur Wasser- und Ab- modellen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit angebo- wasserbehandlung bis zu Technologien für erneuer- tenen Produkten und Dienstleistungen handelt es sich bare Energien und zur Emissionsreduzierung und überwiegend um Materialen und Werkstoffe. Eine Energieeffizienzsteigerung. kleinere Anzahl fokussiert auf Fein- und Spezialche- Chemie-Startups mit Geschäftsmodellen zu Klima- mikalien, Plattformen in der Fertigung und chemische schutz und Nachhaltigkeit wurden überwiegend in Grundstoffe. Dienstleistungsangebote zu Klimaschutz den vergangenen sechs Jahren gegründet. Besonders und Nachhaltigkeit sind eher selten. Chemie-Startups sind junge Unternehmen, die auf Basis von chemischem Wissen und chemischen Technologien innovative Produkte und Dienst- leistungen anbieten. Sie sind eine Teilgruppe aller Unternehmensgründungen im Bereich Chemie. Zentrales Merkmal ist die Innovationsorientie- rung. Gründungen, die Standardprodukte ohne innovative Bestandteile herstellen, zählen daher nicht zu dieser Gruppe. Das Forum Startup Chemie hat eine Liste von Chemie-Startups in Deutschland erstellt, die laufend aktualisiert wird. Für alle Unternehmen dieser Liste (mit Stand Juni 2020) wurde untersucht, ob ihre Geschäftsmodelle Bezug auf die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit nehmen. Chemie-Startups mit Geschäftsmodellen zu Klima- Gründungsjahr von Chemie-Startups mit Geschäftsmo- schutz und Nachhaltigkeit im Jahr 2020, nach Schwer- dellen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Jahr 2020 punktfeldern 12 Biomaterialien Anzahl Chemie-Startups Umweltfreundliche Produktion 10 Neue Energietechnologien Recyclingfähigkeit 8 Wasser/Abwasser 6 Erneuerbare Energien Emissionsreduzierung 4 Energieeffizienz Leichtbau 2 0 5 10 15 20 0 Anzahl Chemie-Startups '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 '15 '16 '17 '18 '19 Mehrfachzuordnungen zu Schwerpunktfeldern möglich. Quelle: Forum Startup Chemie, Webseiten – Recherchen des ZEW Quelle: Forum Startup Chemie, Webseiten – Recherchen des ZEW Chemie-Startups mit Geschäftsmodellen zu Klima- Chemie-Startups mit Geschäftsmodellen zu Klima- schutz/Nachhaltigkeit 2020: Märkte und Technologien schutz/Nachhaltigkeit 2020: Produkte MÄRKTE: PRODUKTE: Chemieindustrie Werkstoffe/Materialien Umwelttechnik Fein-/Spezialchemikalien Elektrotechn., Energietechnol. Landwirtschaft, Ernährung Plattformen in der Fertigung Mobilität Grundstoffe Bauen und Wohnen Auftragsforschung Reinigungs-/Körperpflegemit. Dienstleistungen (Analytik) Textilindustrie Arzneimittel Wirkstoffe (Agrarbereich) Medizinprodukte Wirkstoffe (Gesundh./Kosmet.) Informations-/Kommun.-techn. Gase In-vitro-Diagnostik Softwareprogramme TECHNOLOGIEN: Chemisch (organ../anorgan.) Dienstleistungen (inkl. Logistik) Technologieplattf./Prozesst. Analytische Geräte Biotechnologisch Enzyme Katalytisch (chem./enzymat.) Kommunikationsplattformen Nanotechnologisch Geräte für Additive Fertig. Sensorik Digital Handelsplattformen 0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60 Anzahl Chemie-Startups Anzahl Chemie-Startups Mehrfachzuordnungen zu Märkten und Technologien möglich. Mehrfachzuordnungen zu Produkten möglich. Quelle: Forum Startup Chemie, Webseiten – Recherchen des ZEW Quelle: Forum Startup Chemie, Webseiten – Recherchen des ZEW 9
Chemisches Recycling als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Ansatz, um neuer Kunststoffprodukte, setzt im Falle von mecha- den Verbrauch an Rohstoffen und Energie zu verrin- nischen Recyclingverfahren vorwiegend sortenreine gern und Produktion und Konsum nachhaltiger zu ge- und saubere Kunststoffabfälle voraus. Diese fallen stalten. Das Recycling von Abfällen spielt dabei eine meist nur im Bereich der industriellen Produktion an große Rolle. Durch die stoffliche Abfallverwertung oder bei speziellen Rücknahme- und Verwertungssys- kann die Inanspruchnahme von Primärressourcen er- temen einzelner Branchen oder bei der Aufbereitung heblich reduziert werden, gleichzeitig müssen weni- von Abfällen zu definierten Stoffströmen. Für Kunst- ger Abfälle deponiert oder energetisch verwertet wer- stoffabfälle aus dem Haushaltsbereich wird derzeit den. eine sortenreine Trennung mit modernen physikali- Ein wichtiger Stoffkreislauf sind Kunststoffe. Sie schen Verfahren der in diesen Abfällen enthaltenen umfassen eine Vielzahl von Materialien mit sehr un- Kunststoffe großtechnisch praktiziert. Um die Mög- terschiedlichen chemischen Zusammensetzungen. lichkeiten zur werkstofflichen Verwertung von Haus- Durch ihre Eigenschaften wie geringes Gewicht, gute halts-Kunststoffabfällen noch weiter zu erhöhen, wird Formbarkeit, hohe Bruchfestigkeit, Härte und Elasti- u.a. versucht, Informationen zur chemischen Zusam- zität sowie Temperatur- und chemische Beständigkeit mensetzung in den Kunststoff selbst einzubauen. sind sie vielen konventionellen Materialien (wie Me- Dies würde eine effizientere Trennung unterschiedli- tallen, Glas oder Keramik) überlegen. Mit Hilfe von cher Kunststoffabfälle erleichtern. Diese Entwicklung Kunststoffen kann die Leistungsfähigkeit von vielen steht technologisch aber noch ganz am Anfang. Produkten deutlich erhöht werden. Dies verbessert Für Kunststoffabfälle, für die mechanische Recyc- nicht nur deren Einsatzmöglichkeiten, sondern hat oft ling-Verfahren derzeit nicht möglich sind, stellt das auch positive Umweltwirkungen. So trägt eine leich- chemische Recycling aus Kreislaufwirtschaftssicht tere Bauweise von Produkten zu einem geringeren eine attraktive ergänzende Möglichkeit dar. Dabei Energiebedarf beim Transport der Produkte oder bei werden Kunststoffabfälle aufbereitet und chemisch zu deren Nutzung bei (z.B. bei Kraftfahrzeugen) bei. sekundären Chemierohstoffen umgewandelt, die für Der größte Teil der heute in Europa anfallenden die Chemieproduktion (z.B. Kunststoffherstellung) Kunststoffabfälle wird energetisch verwertet, d.h. zur genutzt werden können. Die Herausforderung ist, Produktion von Elektrizität oder Wärme genutzt, oder Verfahren zu entwickeln, die Sekundärrohstoffe zu ei- deponiert (vor allem in Süd- und Osteuropa). Zur Re- nem wirtschaftlich wettbewerbsfähigen Preis herstel- alisierung einer Kreislaufwirtschaft wäre es aber nö- len können. Zu den aussichtreichen Verfahren zählen tig, einen hohen Anteil von Kunststoffabfällen zu re- die Gasifizierung, die Pyrolyse, die Solvolyse, das cyceln. Die EU hat mit der Richtlinie über Verpackun- thermokatalytische Recycling sowie das Hydrocra- gen und Verpackungsabfälle für 2025 ein Recycling- cking.3 Alle Verfahren sind derzeit aber technologisch ziel von 50 % für Kunststoffe gesetzt. noch nicht ausgereift genug, um eine großtechnische und kosteneffiziente Anwendung für das Kunststoff- Ein werkstoffliches Recycling, d.h. der direkte Recycling zu erlauben. Einsatz von Kunststoffabfällen für die Produktion Pyrolyse: Zukunftsweisende, ergänzende Technologie für eine Kunststoff-Kreislaufwirtschaft Thermisches Trennen Chemikalien gemischte Gase, Steamcracking Olefine Kunststoff- Pyrolyse Flüssig- keiten Fluid Catalytic Cracking Olefine, Benzin abfälle Feststoffe Entrained Flow Gasification Synthesegas Quelle: Karlsruher Institut für Technologie Um die technologische Entwicklung voranzutrei- ren Verfahren die Vorteile, dass die Recyclingpro- ben, haben der Chemieverband VCI und der Kunst- dukte - von Chemikalien über Olefine und Benzin bis stofferzeugerverband PlasticsEurope Deutschland in zu Synthesegas - breit anwendbar sind und einen ho- Kooperation mit dem Expertcenter der Kunststoffin- hen Energiegehalt aufweisen. Gleichzeitig ist das An- dustrie, BKV, ein Grundlagen-Forschungsprojekt lagendesign relativ einfach, u.a. da kein Katalysator initiiert, das relevante Daten zu Pyroloseverfahren benötigt wird. Dem stehen noch zu lösenden techno- zusammentragen und analysieren soll. Bei der Pyro- logische Herausforderungen, ein verfahrenseffektives lyse werden Polymerketten aus Abfallkunststoffen Anlagendesign, eine effektive Prozessführung und durch thermische Degradation in kleinere Moleküle Fragen der Produktverarbeitung gegenüber. Das (Kohlenwasserstoffverbindungen) getrennt, wofür Grundlagenprojekt wird am Karlsruher Institut für unterschiedliche Technologien zum Einsatz kommen Technologie (KIT) umgesetzt, als Partner sind zahl- (vgl. Abbildung). Die Pyrolyse hat gegenüber ande- reiche Unternehmen eingebunden (Basell, BASF, Cla- 3 Lechleitner, A., D. Schwabl, T. Schubert, M. Bauer, M. Lehner len als ergänzender Recyclingpfad zur Erhöhung der Recycling- (2020): Chemisches Recycling von gemischten Kunststoffabfäl- quote. Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft Nr. 72, S. 46-60. 10
riant, Covestro, Dow, Evonik, Henkel, Lanxess, Uni- im Rahmen der technischen Entwicklung ausgestaltet petrol, Vestolit, Vinnolit, Vynova). Ein Schwerpunkt werden sollen. Das Projekt umfasst drei Phasen des Projekts liegt auf der Frage, inwieweit sich ver- (Technologie, Pilotierung, Demonstration) und schiedene Arten von Kunststoffabfall aus der Praxis Grundlagen für das Technologiedesign erarbeiten, auf (z.B. Shredder-Rückstände aus Altfahrzeugen und die späterhin für eine industrielle Nutzung zurückge- Elektronik, organische Rückstände aus gewerblichen griffen werden kann. Abfällen) für Pyrolyse-Verfahren eignen und wie diese Power-to-X: Chemie-Innovationen für den Klimaschutz Die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Ener- - Power-to-Gas: Wasserstoff oder andere Brenn- gien in der Elektrizitätserzeugung stellt einen wesent- gase (z.B. Methan, Ammoniak) als Energiebasis lichen Baustein für mehr Klimaschutz und die Verrin- für Brennstoffzellen-Antriebe oder zur Herstellung gerung von Treibhausgasemissionen dar. Eine große von Chemikalien. Herausforderung ist dabei die ungleichmäßige Strom- - Power-to-Heat: Wärme für Heizzwecke oder In- produktion. An sonnigen oder windreichen Tagen pro- dustrieanlagen. duzieren die Solar- bzw. Windenergieanlagen deutlich Aus Klimaschutzsicht besonders interessant sind mehr Elektrizität als benötigt wird. Da eine direkte jene Power-to-X-Technologien, die gleichzeitig CO2 Speicherung von Elektrizität in größerem Umfang "recyceln". Dies ist dann der Fall, wenn das Endpro- nicht möglich ist, werden andere Wege gesucht, um dukt eine Kohlenwasserstoffverbindung ist, wie bei diese Überschussproduktion zu nutzen. Power-to-Liquid und verschiedenen Power-to-Gas- Ein sehr vielversprechender Weg sind Power-to- Technologien, die Energieträger für den Verkehrsbe- X-Technologien. Dabei wird in Zeiten von Strom- reich ("Power-to-Fuels") oder chemische Rohstoffe überschüssen die überschüssige elektrische Energie (Power-to-Chemicals) erzeugen. Denn stofflicher (Power) in andere Energieformen oder Rohstoffe (X) Ausgangspunkt für den Umwandlungsprozess ist be- umgewandelt. Solar- und Windenergieanlagen kön- reits vorhandenes CO2, das entweder aus der Atmos- nen so deutlich besser genutzt. Die Endprodukte un- phäre oder direkt aus CO2-emittierenden Quellen ge- terscheiden sich je nach Power-to-X-Verfahren: wonnen wird. Für diese Power-to-X-Technologien - Power-to-Liquid: Kraftstoffe für Verbrennungs- sind chemische Technologien unverzichtbar. motoren. Power-to-X und chemische Technologien Chemische Technologien: - künstliche Photosynthese - Elektrolyse - CO2-Abscheidung Sonnenenergie CO2 - bioelektrochemische Verfahren Kraftstoffe (Benzin etc.), Erneuerbare Power-to-Liquids Power-to-Fuels Überschuss- Wasserstoff, Methan etc. Energien Wasserstoff, Methan, etc. (Solaranlagen, Windkraftanlagen) Elektrizität Kohlenwasserstoffe als Power-to-Gas Power-to-Chemicals Grundstoffe, Ammoniak etc. Power-to-X-Technologien Power-to-X-Einsatzgebiete Power-to-X-Produkte Quelle: eigene Darstellung Um Power-to-X-Verfahren wirtschaftlich effizient gerade anfällt, den Anlagen zugeführt werden zu betreiben, sind technologische, infrastrukturelle kann. Dies erfordert leistungsfähige und engma- und regulatorische Innovationen notwendig: schige Stromnetze über Ländergrenzen hinweg. - Auf technologischer Seite müssen serienreife - Auf regulatorischer Seite müssen Anreize und Pla- und großindustriell einsatzfähige Verfahren entwi- nungssicherheit für Investitionen in Power-to-X ckelt werden. Dies betrifft zum einen die Elektro- geschaffen werden. Dies betrifft zum einen die lysetechnik und (bio-)elektrochemische Verfahren steuerliche Behandlung von Power-to-X und den sowie alternative Prozessoren unter Nutzung er- dabei eingesetzten Strom, zum anderen die Aner- neuerbaren Stroms und Elektrolysewasserstoffs, kennung des Beitrags von Power-to-X zur Treib- zum anderen Verfahren der CO2-Abscheidung. hausgasminderung.4 - Im Bereich der Infrastruktur muss u.a. dafür ge- Um Power-to-X zu realisieren, spielen Innovatio- sorgt werden, dass Power-to-X-Anlagen möglichst nen der Chemieindustrie eine entscheidende Rolle. kontinuierlich betrieben werden können, z.B. in- Die wichtigsten aktuellen Innovationsfelder sind5 dem Überschussproduktion aus erneuerbaren - künstliche Photosynthese, Energien jeweils aus den Regionen, in denen diese 4 5 VCI (2020): Regulierungsgrundlagen für Power-to-Fuels-Tech- DLR, FfE, Ifo, Uni Münster, TU München (2018): Methodenent- nologien und E-Fuels als Beitrag zu einer treibhausgasneutralen wicklung und -anwendung zur Priorisierung von Themen und Mobilität aus Sicht der chemischen Industrie. Frankfurt. Maßnahmen in der Energieforschung im Kontext der Energie- wende. Strategisches Leitprojekt des BMWi. 11
- reversible Elektrolyseure, - CO2-Abscheidung aus der Luft oder CO2-Abschei- dungs-Technologien im Kleinmaßstab direkt an den CO2-Emissionsquellen, - Ertüchtigung von Salzkavernen für H2-Einlage- rung, - Nutzungsmöglichkeiten bestehender Infrastruktu- ren für Powert-to-Gas-Anwendungen von H2, - Potenziale klimaneutraler CO2-Quellen, Anlagens- kalierbarkeit für Power-to-Gas (Methanisierung). Um diese Innovationen voranzutreiben, ist eine abgestimmte und langfristig ausgerichtete For- schungsförderung notwendig, die Technologieprodu- zenten (Chemie, Maschinenbau), Energieversorger und Abnehmer der Power-to-X-Produkte zusammen- bringt.6 6 VCI (2019): Energieforschung heute – Chemie 2050. Leitplanken der Chemieindustrie auf dem Weg in die Zukunft der Energiever- sorgung – Forschungslücken und Randbedingungen. Frankfurt. 12
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