CIRS Analysen zum Nutzen von - Prof. Dr. med.D. Conen Präsident der Stiftung für Patientensicherheit, Schweiz Berlin, 25. September 2009 ...
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Analysen zum Nutzen von CIRS Prof. Dr. med.D. Conen Präsident der Stiftung für Patientensicherheit, Schweiz Berlin, 25. September 2009
Epidemiology of Harm Kalifornien (1974) 4,6% USA (1990) 3,7% Australien (1992) 16,6% London (2001) 10,8% Dänemark (2002) 9,0% Neuseeland (2002) 10,7% Kanada (2003) 7,8% Frankreich (2004) 10,6% Spanien (2005) 9,3% Schweden (2009) 12,3% Niederlande (2009) 5,7% Ein neues „Public Health“ Problem
Quelle der Frustration > nützliches Tool zur Erfassung von Problemen der Patientensicherheit und der Qualität . Underuse des Systems durch Ärzte Zeitaufwand > als der Nutzen Es werden Zahlen ohne Verhältnisangaben produziert: X Patienten bluten unter Antikoagualtion, Y Patienten fallen aus dem Bett.
Methodenabhängige Fehlerdetektionsrate 1. A retrospektive chart review yielded a rate of 7/1‘000. 2. From incident reports, the rate (of medication error) was typically about 2 errors per 1‘000 cases. 3. A computer screening method developed at Salt Lake City (hospitals), uncovered a rate of 38/1‘000. 4. Daily chart review produced a rate of 65/1‘000. 5. And chart review combined with computer screening revealed roughly 100/1‘000 cases Moore JD. Modern Healthcare 1998; 18:61-67
Critical Incident, oder: „Gleich wird`s kritisch…“
CIRRNET: Projektkonzept • Aufbau einer Netzwerkstruktur mit dem Zweck, allgemein relevante Meldungen aus lokalen CIRS- Systemen der Anästhesie auf einem überregionalen Level zu vergemeinschaften und durch Experten zu analysieren • Erarbeitung von Empfehlungen durch Experten, die der Gemeinschaft von Interessenten zur Verfügung gestellt werden Kooperation
CIRRNET: Angestrebte Ziele • Vom Reporting zum Reacting • Überregionales Lernen: Lokale Meldungen fliessen in eine Datenbank, werden von Fachexperten aufgearbeitet zu Lernquellen: in Originalform oder als Quick Alerts. • Schaffen einer breiten Datenbasis: Ermittlung von Hotspots, als überregional relevante Problemfelder. • Förderung der Sicherheits-/Risikokultur: Meldesysteme als „Kulturträger“, die das Sicherheitsdenken / -verhalten allein schon durch die Thematisierung von Fehlern fördern. Das Netzwerk fördert die Meldesysteme und die Bereitschaft zur Verbesserung der Sicherheitskultur CIRRNET - Critical Incident Reporting & Reacting NETwork
Projektnutzen: • Lernen vom Anderen raschere Entwicklung der lokalen Patientensicherheit • Austausch mit Anderen Verbreitung der Wissensbasis • Beteiligung an der Entwicklung eines überregionalen Lernsystems • Chance, eine Entwicklung von Anfang an mitzuprägen CIRRNET - Critical Incident Reporting & Reacting NETwork
CIRRNET: Projektverlauf Ausbauphase ca. 01. 2008 • Ausbau des Betriebsphase Netzwerks seit 10. 2006 • Einbezug weiterer Spitäler und weiterer • Datenpool Fachrichtungen Aufbauphase • erste Datenaufbereitung 07.- 10. 2006 • Bildung von Arbeits- gruppen • Def. des Verfahrens u. • Verbreitung von Vorbereitungsphase der Organisation für Empfehlungen 02.- 06. 2006 Melde- u. • CIRRNET - Homepage Analyseprozesse • Implementierung in den • Definition MDS Pilotspitälern (Kick-off) • Ausschreibung • Start Meldefluss • Auswahl Pilotspitäler • Auswahl IT-Partner
Spezifikation des Minimal Data Sets • Fehlermeldung: Was ist passiert? (narrativer Teil) obligatorisch. • Massnahmenbeschrieb: Was wurde in der konkreten Situation getan ? (narrativer Teil) obligatorisch. • Massnahmenbeschrieb: Was wird in Zukunft getan/ könnte getan werden, um diesen Fehler zu vermeiden, seine Auswirkungen zu dämpfen ? (narrativer Teil) fakultativ. • Angabe der Fachdisziplin: obligatorisch.
CIRRNET: Datenaufbereitung Eingang der lokalen CIRS-Meldungen in die CIRRNET-Datenbank Erste Bearbeitung durch die 1. Schritt Stiftung für Patientensicherheit 2. Schritt Erste Auswertung durch die CIRRNET-Steuerungsgruppe Einberufung themenspezifischer 3. Schritt Arbeitsgruppen AG 1: AG 2: Identifikation von Identifikation von Problemfeldern der Pat.-sicherheit Problemfeldern der Pat.-sicherheit in der Anästhesie auf Organisationsebene
Incident Reporting Organisation,Regeln Normalzustand (Software) Beinahe- Ja schaden Technik (Hardware) Fehler Gefährliche Situation Abwehrmechnismen? (vorbestehend, passiv) Non-Routine- Algorithmen,SOPs, Technik…. Patient Operations Ja (Environment) Nein Bewältigungs- Mensch,Team, Kommunikation Critical Incident Strategie ? (Lifeware) (kreativ, aktiv) Nein Schaaf TWvd Development of a Near Miss Management System at a Chemical Process Plant. In: Schaaf TWvd, L ucas DA and Hale AR; eds. Near Miss Reporting as a Safety Tool; Butterworth-Heinemann, Oxford, 1991
Abhängigkeit der Schäden vom Anästhesieverfahren (Analyse von Haftpflichtfällen) - 224 165 Regionalanästhesien (29%) - 500 809 Allgemeinanästhesien (64%) - 52 794 Kombinationsanästhesien (7%) - 777768 Total
Ursachen für Klagen Nachblockaden in einer bereits teilanästhesierten Region haben ein erhöhtes Risiko
Ursachen für Klagen Lagerungsschäden
CIRRNET: 523 Meldungen (bis 2008) Fachgebiet Anzahl Fälle Anästhesie 216 Andere 6 Chirurgie 27 Chirurgische IPS 4 Geburtshilfe 1 Innere Medizin 7 Internistische IPS 93 Neurochirurgie 2 Nicht fachspezifisch 95 Notfallstation 1 OP 71
Meeting
CIRRNET: Ereigniskategorien N = 216
CIRRNET Problemfelder in der Anästhesie n = 189
Fehler- und -folgenprävention Vincent Ch. et al.BMJ.320;2000,777
CIRRNET: Latent factors (Vincent) n = 132
Fehler- und -folgenprävention Vincent Ch. et al.BMJ.320;2000,777
Arbeitsplatz/-umfeld Team Fehler-begünstigende Bedingungen Individuell Aufgabe Patient Dean et al. Lancet 2002; 359: 1373-1378
CIRRNET: Fehlerkategorien (Reason) n = 132 Rule-based Execution 27% failure 39% Knowledge - based 34%
Risk-Matrix alle CIRRNET-Fälle (n = 189 / Nov. 2007) Wahrscheinlichkeit sehr hoch wahrscheinlich 5 hoch wahrscheinlich 4 2 1 wahrscheinlich 3 1 10 22 15 1 unwahrscheinlich 2 1 12 21 11 sehr unwahrscheinlich 1 5 3 2 1 1 2 3 4 5 minimal gering mässig bedeutend fatal Konsequenz
CIRRNET- Betriebsphase: Aktivtäten • Regelmässige Weiterleitung der lokalen Fehlermeldungen an die CIRRNET-Datenbank • Laufendes Projektmanagement durch die Stiftung • Kontinuierliche Wartung und Aktualisierung der CIRRNET- Datenbank und der -Homepage • Formale Bearbeitung der Meldungen durch Projektleitung, Freischaltung der Meldungen auf der CIRRNET-Homepage, Information der Netzwerkteilnehmer über neu einsehbare Fälle • 1/2 –jährliche deskriptive Auswertung der Meldungen durch Projekt- leitung/Steuerungsgruppe • Triage der Meldungen für fachlich-inhaltliche Bearbeitung an die Steuerungsgruppe zur Identifikation von überregional relevanten Problemfällen • Erstellung von Quick Alerts • Durchführung regelmässiger Arbeitstreffen der Steuerungsgruppe
CIRRNET Homepage: Zugriffe 2009 2500 2000 1500 Anzahl 1000 500 0 Schweiz USA D`land Andere clos.user
CIRRNET - Critical Incident Reporting & Reacting NETwork Kooperation Projektkonzept Projektziele Projektnutzen Projektorganisation Pilotspitäler Projektverlauf Bearbeitung von CIRRNET-Meldungen Erste Auswertungen CIRRNET-Homepage Ergebnisse einer Arbeitsgruppe
CIRRNET: Nutzen der Meldungen Verwendung der Meldungen • im Rahmen von CIRS-Fallbesprechungen • Als regelmässige Präsentation für die interne Weiterbildung • Im Sinne von weiterzugebenden Informationen • Als Beispiele von kritischen Zwischenfällen und möglichen Gefahren auch für das eigenen Spital • Als Diskussionsfälle im Instituts-/Klinikrapport (z.B. kontaminiertes US-Gel bei Regionalanästhesie) • Ähnlich gelagerte Fälle im eigenen Spital bekommen ein grösseres Gewicht • Für die Besprechung im interdisziplinären/interprofessionellen Gremium • Für die exemplarische Vorstellung an Fachteamsitzungen • Zur Motivation von Mitarbeitern, die alle Fehlermeldungen periodisch allein oder in der Diskussionsgruppe zu lesen
60% 75%
CIRRNET: Lernpotenzial 100% Trifft zu 90% Trifft teils-teils zu 80% Trifft nicht zu 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% CIRRNETermöglicht von Quick Alerts sind für die Diskussionsfälle nützlich für CIRRNET trägt zur fachlichen CIRRNET fördert anderen zu lernen Praxis nützlich interne Weiterbildung Vernetzung bei Sicherheitskultur
Projektziele: Erreicht? • Schaffen einer breiten Datenbasis? • Vom Reporting zum Reacting? • Überregionales Lernen? • Förderung der Sicherheitskultur?
CIRRNET: Zielerreichung Datenbasis für die Identifikation überregionaler Problemfelder Quick-Alerts sind die Konsequenzen der systematischen Bearbeitung und Analysen der Problemfelder Die Erarbeitung und Verbreitung schliesst den Lernkreislauf: vom „Reporting zum Reacting“ Nutzen für die Spitäler: „Voneinander lernen“ Förderung der Sicherheitskultur
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