ClimatePartner Online Deep Dive - Science-based Targets & Net Zero
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ClimatePartner Online Deep Dive Science-based Targets & Net Zero 18.03.2021 Referent: Philipp Wellbrock | Head of Consulting Services
Agenda Hintergrund Kriterien und Herleitung SBT Einbettung in Unternehmensprozess Net Zero-Ziele Fazit 2
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Agenda Hintergrund Kriterien und Herleitung SBT Einbettung in Unternehmensprozess Net Zero-Ziele Fazit 5
Klimaschutz im Unternehmen umfasst sechs klare Schritte Carbon Footprint Klimaschutzstrategie & Ziele Kommunikation Maßnahmen zur Reduktion und Reporting Klimaneutralität Umsetzung & Monitoring 6
Science-based targets sind eine neue Methode, Klimaziele zu setzen Reduktionsziele auf der Grundlage von "planetaren Grenzen" Bisher: Potentialbasiert Neu: Wissenschaftsbasiert Grundlage sind identifizierte Grundlage ist das verbleibende Potentiale zur Emissions-Budget bis 2100, Emissionsreduktion auf Basis der UN- („Wieviel kann ich einsparen?”) Klimaschutzziele („Wieviel muss ich einsparen?“) • Unternehmensrealität und • Ziele im Einklang mit globalen Ausgangsbasis wird Anforderungen berücksichtigt • Vergleichbarkeit innerhalb der • Innenperspektive / Bottom-up Wirtschaftssektoren • Außenperspektive / Top-down 7
Unternehmerisches Handeln hat Auswirkungen auf die globalen Emissionsentwicklungen Absolute Emissionen sind dringend zu reduzieren, trotz Wirtschaftswachstums Alle Akteure, inkl. Unternehmen, sind gefordert absolute Emissionen rapide reduzieren, um die globale Erwärmung zu begrenzen 8
Die Science Based Targets Initiative (SBTI) ist de facto die Autorität für wissenschaftsbasierte Ziele • Gemeinsame Initiative von CDP, UNGC, WRI und WWF • Entwicklung von Methoden und Kriterien für wissenschaftsbasierte Ziele • Validierung und Veröffentlichung von Unternehmenszielen • Stand März 2021 sind >1200 Unternehmen „committed“, >600 von ihnen verfügen bereits über ein anerkanntes SBT • Zusätzliche Informationen: https://sciencebasedtargets.org 9
Die SBTI hat einen Prozess, detaillierte Kriterien und Werkzeuge zur Festlegung wissenschaftsbasierter Ziele definiert • Alle SBTI-Materialien sind kostenlos • Um Ihr SBT validieren und von der SBTI veröffentlichen zu lassen, wird eine Gebühr erhoben (USD 5.000 / 1.000 für KMUs → siehe Folie 25) • Die SBTI-Kriterien werden jährlich aktualisiert und legen die Mindestanforderungen fest 10
Welche Informationen veröffentlicht die SBTI zu Unternehmen? • Status des Commitments / der Zielsetzung • Details eines anerkannten Ziels 11
Agenda Hintergrund Kriterien und Herleitung SBT Einbettung in Unternehmensprozess Net Zero-Ziele Fazit 12
Exkurs: Das GHG Protocol teilt CO2e-Emissionen in drei Scopes und verschiedene Kategorien ein 13
Alle Aktivitäten des Unternehmens müssen abgedeckt werden *Alle Kriterien: Nach den Kriterien V4.1 der Science Based Targets Initiative Abdeckung • Einbeziehung aller Unternehmensaktivitäten • Soweit möglich auf Unternehmens-/Konzernebene • Einschließlich aller Tochtergesellschaften 14
SBTs sind Mittelfrist-Ziele Abdeckung Bezugsebene • Mindestens 5 Jahre, maximal 15 Jahre • Basisjahr flexibel gewählt werden kann, aber Ziele Zeithorizont Zeithorizont werden mit dem letzten Jahr abgeglichen • → Keine Anerkennung bereits erreichter Reduktionen Beispiel: Emissionen 2015: 100 t Emissionen 2020: 80 t Vorgeschlagenes Ziel 2015-2025: -25% → nicht ausreichend, da nur 6,25% Reduktion gegenüber 2020 15
Ein Scope 1+2-Ziel ist obligatorisch Abdeckung Zeithorizont • Alle wichtigen Tätigkeiten und Emissionsquellen müssen in den Zielumfang einbezogen werden (nur 5 % Ausschlüsse zulässig) Scope 1+2 • Offsets/Kompensationen zählen nicht • Ökostrom zählt (marktbasierter Ansatz) 16
Die Mindestreduktion ist 2,5% pro Jahr (absolute Emissionen) Basierend auf dem “Absolute Contraction Approach” Abdeckung • Die Mindest-Reduktion für Scope 1 und 2 ist für (fast) alle Unternehmen gleich und hängt von der Ambition ab: Zeithorizont • Deutlich unter 2°C: -2,5% absolut pro Jahr Scope 1+2 • 1.5°C: -4,2% absolut pro Jahr Basisjahr Mindest-Ziel 2025 Mindest-Ziel 2030 2020 Well below 100 t CO2e -12,5% -25% 2°C → 87,5 t CO2e → 75 t CO2e 1.5°C 100 t CO2e - 21% -42% → 79 t CO2e → 58 t CO2e 17
Exkurs: Emissionsbudgets und Reduktionsrate • Die SBTI hat zahlreiche „Emission pathways“ der weltweiten THG-Emissionen untersucht, die kompatibel mit einem Ziel „Well below 2°C“ bzw. „1.5°C“ sind • Diese verlaufen nicht linear (stärkere Reduktionsrate mittelfristig, geringere Rate langfristig) • Zur Vereinfachung hat die SBTI eine lineare mittelfristige Rate abgeleitet (Quelle SBTI 2019): Vorstellungsrunde „1.5 degrees“: -4.2% absolut p.a „Well below 2 degrees“: -2,5% absolut p.a. 18
Für einige Sektoren ist ein spezifischer Ansatz verfügbar Sectoral Decarbonization Approach Abdeckung Für folgende Sektoren gib es eine weitere Methode: • Energieintensive Industrien (Stahl, Alu, Zement, Papier) Zeithorizont • Energiesektor • Transport-Dienstleister Scope 1+2 • Fahrzeug-Hersteller • Gebäudesektor (auch für Unternehmen mit hohem Anteil Emissionen aus Gebäude-Energieverbrauch) Hier greift der „Sectoral Decarbonization Approach“ (SDA) • Basiert auf der CO2-Intensität pro Output-Einheit • Verfügbar über das SBTI Tool 19
Scope-3-Ziele sind für viele Unternehmen erforderlich Abdeckung • KMU mit 40% des Gesamt-Footprints: Scope 3-Ziele erforderlich Scope 1+2 • In diesem Fall müssen 2/3 des Scope 3 mit Zielen abgedeckt werden. Scope 3 • Basierend auf Berechnung oder Schätzung aller relevanten und erforderlichen Scope-3-Emissionen (vor- und nachgelagert) 20
Scope 3-Ziele können Reduktionsziele sein Typ 1: Reduktionsziele Reduktionsziele – mehrere Optionen: Abdeckung • Absolute Emissionen um mindestens 1,2% im Zeithorizont jährlichen Mittel über den Zielzeitraum reduzieren • Reduktion der wirtschaftlichen Intensität (z. B. Scope 1+2 CO2e pro € Beschaffungsvolumen) um mindestens 7% year-on-year Scope 3 • Reduktion der physikalischen Intensität (z.B. CO2e pro kg) um mindestens 2% year-on-year • Für spezielle Sektoren: Reduktion der Intensität gemäß spezifischen Reduktionspfaden 21
Zwei Arten von Scope-3-Zielen sind zulässig Typ 2: Engagement-Ziele Engagement-Ziel: Abdeckung • Partner in der Wertschöpfungskette (entsprechend 2/3 der Scope 3-Emissionen) dazu bewegen sich innerhalb von 5 Jahren ein SBT zu setzen Zeithorizont • Validierung der Partner-Ziele durch die SBTI nicht erforderlich, aber sinnvoll Scope 1+2 • Beispiele: Scope 3 22
SBTs müssen regelmäßig berichtet und überprüft werden Abdeckung • Der Carbon Footprint und die Fortschritte bei der Erreichung des Ziels müssen jährlich veröffentlicht werden Zeithorizont • Das Unternehmen soll regelmäßig selbst die Validität des Ziels überprüfen Scope 1+2 • Nach spätestens 5 Jahren muss das Ziel durch die Initiative re-validiert werden Scope 3 • Im Falle größerer Änderungen: Neuberechnung erforderlich (z.B. Übernahmen, Änderung der Gültigkeit & Firmenaktivität) Tracking 23
Für kleine & mittlere Unternehmen (KMU) gelten vereinfachte Anforderungen für Science Based Targets Voraussetzungen für eine vereinfachte Prüfung • KMU: Eigenständige Unternehmen mit
Agenda Hintergrund Kriterien und Herleitung SBT Einbettung in Unternehmensprozess Fazit 25
Ein klarer Prozess erleichtert die Umsetzung ClimatePartner unterstützt Sie zielgerichtet beim SBT-Prozess • Einordnung in Klimastrategie Analyse • Review Status Scope 1, 2, 3; bestehende Ziele • Erste Ableitung Zielkorridore nach verschiedenen Optionen • Emissionsprognose der wichtigsten Kategorien & Fahrplan Finalisierung • Finalisieren der Zielparameter & interne Freigabe • Prüfung der Ziele durch die SBTI Prüfung • Planung der Kommunikation • Überführen in internes Management Umsetzung • Regelmäßiges Reporting & Überprüfung 26
Exkurs: Emissionsprognose • Pro Aktivitätsbereich (z.B. Stromverbrauch, Fuhrpark, Material) werden zukünftige Emissionen prognostiziert • Dabei werden interne Treiber (z.B. Wachstum), externe Faktoren (z.B. Stromsektor-Emissionen) und mögliche Reduktionsmaßnahmen in Zusammenschau gebracht • Im Resultat kann die Emissionsentwicklung „Business as usual“ sowie der Fahrplan zu einem möglichen SBT aufgezeigt werden Vorstellungsrunde 27
Agenda Hintergrund Kriterien und Herleitung SBT Einbettung in Unternehmensprozess Net Zero-Ziele Fazit 28
Net-Zero-Ziele beziehen sich auf das Gleichgewicht von Treibhausgasemissionen und -aufnahmen • Pariser Klimaabkommen: Globales Gleichgewicht von Emissionen und Aufnahme ab Mitte des Jahrhunderts notwendig • Die Science Based Targets Initiative (SBTi) hat eine einheitliche Definition von Net-Zero-Zielen auf Unternehmensebene entwickelt: • Die Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette werden analog zu einem 1,5°C- kompatiblen Pfad reduziert • Verbleibende Emissionen der Wertschöpfungskette werden durch CO2 -Aufnahme („carbon removals“) neutralisiert • Aufnahme und langfristige Bindung von CO2 aus der Atmosphäre kann mittels biologischer oder technischer Prozesse erfolgen • Genauere Kritierien werden derzeit von der SBTi entwickelt 29
Für Unternehmen ergeben sich verschiedene Pfade zu „Net Zero“ • Unternehmen können „Reduktion – Neutralisation – Kompensation“ auf verschiedene Weise kombinieren und gewichten, um rechnerisch „Net Zero“-Emissionen zu erreichen • Nicht alle Szenarien sind kompatibel mit der engeren Definition der SBTi: Kompatibel Problematisch Nicht kompatibel „Klimapositiv“: „Emissionsfrei“: „Neutralisieren statt reduzieren“: „Kompensieren statt reduzieren“: • Volle Kompensation sofort • Vollständige Reduktion auf 0 • Keine ambitionierte Reduktion • Keine ambitionierte Reduktion • Ambitionierte Reduktion • keine Kompensation oder • Schrittweise Neutralisierung • Volle Kompensation oder Anrechnung • Schrittweise Neutralisierung Neutralisierung in der „vermiedene Emissionen“ Zwischenzeit Quelle: SBTI 30
Herausforderungen in der Umsetzung • Beispiele verfügbar, aber unterschiedliche Definitionen • Reduktion der gesamten Wertschöpfungsketten-Emissionen basiert auf einem umfassenden Science Based Target • Für viele Sektoren sind SBT-Methoden noch sehr allgemein • Projekte zu CO2-Aufnahme haben oft spezifische Herausforderungen: • Biologische Verfahren (z.B. Aufforstung): Dauerhaftigkeit, Tradeoffs in anderen Nachhaltigkeits-Bereichen (z.B. Biodiversität) • Technische Verfahren: Reifegrad, Kosten, Regulierung • Spielraum in der Finalisierung der Kriterien der SBTi Strategie erfordert umfassendes Know-How in den genannten Bereichen 31
Im Vergleich: Science Based Targets vs. Net-Zero-Ziele • Definition „Science Based“: Verbleibender THG-Ausstoß des Unternehmens ist Paris-konform • Definition „Net Zero“: THG-Ausstoß und Aufnahme eines Unternehmens sind gleich groß. (Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre mittels biologischer oder technischer Prozessen) • Definition „klimaneutral“: Verbleibender THG-Ausstoß wird durch Reduktionen an anderer Stelle kompensiert (mittels Klimaschutzprojekte) • „Net Zero“-Ziele sind ein Add-on zu Science Based Targets und Klimaneutralität, und i.d.R. längerfristige Zielsetzungen Vorstellungsrunde • SBT, Klimaneutralität und „Net Zero“ sind sinnvoll kombinierbar Quelle: SBTI 32
Agenda Hintergrund Kriterien und Herleitung SBT Einbettung in Unternehmensprozess Net Zero-Ziele Fazit 33
SBTs sind eine gute Möglichkeit, Klimaziele nach außen zu legitimieren Fazit • Die Berechnung selbst ist methodisch einfach, aufgrund der Vielzahl von Parametern und Optionen jedoch komplex zu implementieren • Ein tiefes Verständnis der Einflussfaktoren der eigenen Emissionsbilanz ist notwendig • SBTs ersetzen nicht Ihre eigene Untersuchung und Prognose von Reduktionspotenzialen • → Sollte in einen Klimastrategieprozess eingebettet werden • → Externe Unterstützung kann sehr hilfreich sein 34
Wichtige Ressourcen für den Einstieg • SBTI Homepage: https://sciencebasedtargets.org • SBTI Call to Action Guidelines: https://sciencebasedtargets.org/wp- content/uploads/2018/10/C2A-guidelines.pdf • CDP Technical Note on Science-based targets: Link • SBTI Infos & FAQ für KMU: https://sciencebasedtargets.org/faqs-for-smes/ • SBTI Landing page zu Net Zero targets: https://sciencebasedtargets.org/net-zero/ 35
Loïc Maßen Susanne Wöllecke Jakob Sterlich Emilien Hoet Retail, Food & Supply Chain Mobility, Energy & Integration Austria UK l.massen@climatepartner.com s.woellecke@climatepartner.com j.sterlich@climatepartner.com emilien.hoet@climatepartner.com Sebastian Schnabel Walter Pohl Daniel Pointner Tom Sadan Automotive, Industry & Beverages Paper, Print & Packaging Austria UK s.schnabel@climatepartner.com w.pohl@climatepartner.com d.pointner@climatepartner.com Tom.sadan@climatepartner.com Michael Flunger Kathrin Streppel Sven Berther Yen-Ju Ho Cosmetics, Hygiene & Non Food Service provider Switzerland International m.flunger@climatepartner.com k.streppel@climatepartner.com s.berther@climatepartner.com y.ho@climatepartner.com Martin Aegerter Nikolina Lange-Stalinski Oktay Çetinkaya Romain Bécaud Textile & Sports Travel, Tourism & Logistics Switzerland France m.aegerter@climatepartner.co nikolina.lange-stalinski@climatepartner.com o.cetinkaya@climatepartner.com r.becaud@climatepartner.com Marcel Sentek Christian Regner Robert Viertelhauzen Maria Oldeen Finance, Insurance, Association & Non Food, Food, Media, Publisher Netherlands Nordics Public sector & Events robert.viertelhauzen@climatepartner.com m.oldeen@climatepartner.com m.sentek@climatepartner.com c.regner@climatepartner.com 36
Ihre Ansprechpartner: Zentrale Philipp Wellbrock – Consulting Services ClimatePartner GmbH +49 89 2190974-88 p.wellbrock@climatepartner.com St.-Martin-Straße 59 81669 München Jakob Sterlich – Vertrieb AT +43 676 9665112 Telefon +49 89 1222875-0 j.sterlich@climatepartner.com germany@climatepartner.com www.climatepartner.com Sven Berther – Vertrieb/GF CH +41 43556785-1 s.berther@climatepartner.com
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