CONCERTGEBOUW-ORKEST - FEBRUAR 2020 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL

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CONCERTGEBOUW-ORKEST - FEBRUAR 2020 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
CONCERTGEBOUW-
     ORKEST

           11. FEBRUA R 20 20
  EL BPHIL H A RMONIE GROS SER S A A L
CONCERTGEBOUW-ORKEST - FEBRUAR 2020 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
THE 7

BMW IST LANGJÄHRIGER PARTNER DER ELBPHILHARMONIE

Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
CONCERTGEBOUW-ORKEST - FEBRUAR 2020 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
Dienstag, 11. Februar 2020 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal
Elbphilharmonie Abo 3 | 3. Konzert

CONCERTGEBOUWORKEST
DIRIGENT MYUNG-WHUN CHUNG

Gustav Mahler (1860–1911)
Sinfonie Nr. 9 D-Dur (1909)
Andante comodo
Im Tempo eines gemächlichen Ländlers. Etwas täppisch und sehr derb
Rondo-Burleske. Allegro assai. Sehr trotzig
Adagio. Sehr langsam und zurückhaltend
ca. 75 Minuten

Das Konzert wird im Livestream auf www.elbphilharmonie.de übertragen
und steht dort anschließend 12 Monate lang zum Abruf zur Verfügung.
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Es ist das Besondere,
das Wellen schlägt.

    Der offizielle Weinpartner
      der Elbphilharmonie

                                   Mehr Infos unter:
                                 hawesko.de/elphi
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WILLKOMMEN

  Eine »zweite musikalische Heimat« fand
  Gustav Mahler nach eigenen Worten in
  Amsterdam, wo er mehrfach seine Sinfo-
  nien dirigierte. Von diesem geistigen Erbe
  profitiert das Concertgebouworkest bis
  heute: Seine lebendige Mahler-Tradition ist
  ein Grund, warum es in den einschlägigen
  Orchester-Rankings stets auf einem Spit-
  zenplatz landet – ganz abgesehen von sei-
  ner Spielkultur und seinem seidigen Klang.
  Mit dem südkoreanischen Maestro Myung-­
  Whun Chung tritt heute ein weiterer ver-
  sierter Mahler-Interpret auf die Bühne, um
  die lebensentrückte Neunte zu dirigieren,
  Mahlers letzte vollendete Sinfonie.
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DIE MUSIK

                                      MAHLERS TESTAMENT
                                      Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 9

                                      »Gustav Mahlers Neunte Sinfonie – die letzte, die er vollen-
                                      dete – ist sozusagen sein letzter Wille, das Testament seines
                                      Lebens. Sie spiegelt die totale Hinnahme seines Schicksals,
                                      seiner Krankheit und seines nahendes Todes wider.« Myung-
                                      Whun Chung weiß, wovon er spricht. Schließlich hat er sich
                                      über Jahre hinweg mit dem Werk beschäftigt, es mit vielen
                                      Orchestern erarbeitet, aufgeführt und auf CD eingespielt, etwa
                                      2014 mit dem Seoul Philharmonic Orchestra. Und natürlich
                                      weiß er um die Geschichte der Sinfonie, die wie keine andere
»Der erste Satz ist das Allerherr-    von Begriffen wie Tod, Vollendung und Abschied geprägt ist.
lichste, was Mahler geschrieben       In der Partitur steht über den letzten Tönen sogar das Wort
hat. Es ist der Ausdruck einer
                                      »Ersterbend«.
unerhörten Liebe zu dieser Erde,
die Sehnsucht, in Frieden auf
                                         Für den südkoreanischen Dirigenten ist dieser Bezugsrah-
ihr zu leben, sie zu genießen bis     men nur folgerichtig: »Themen wie Leidenschaft und Liebe, das
in ihre tiefsten Tiefen – bevor der   Verlangen danach, das Leben auszukosten, beschäftigen Men-
Tod kommt. Denn er kommt              schen im allgemeinen – und auch Komponisten! – nun einmal
unaufhaltsam. Dieser ganze Satz
                                      besonders, wenn sie jung sind. Doch je älter man wird, desto
ist auf Todesahnung gestellt.
Dagegen gibt’s kein Auflehnen!«
                                      mehr rücken der Verstand und die Seele in den Vordergrund.
                                      Dies ist auch bei Beethoven und Brahms zu beobachten, deren
– Alban Berg nach der
Uraufführung an seine                 letzte Sinfonien im Vergleich zu früheren Werken viel spirituel-
Frau Helene                           ler sind. Auch ihre musikalische Botschaft wird stets tiefgrün-
                                      diger. So liegen auch bei Mahler Welten zwischen den lebhaften
                                      Ausbrüchen der Ersten und der nachdenklichen Zurückschau
                                      der Neunten.«
                                         In der Tat bot Gustav Mahlers Lebenssituation rund um die
                                      Entstehung der Sinfonie reichlich Anlass, über den Sinn des
                                      (eigenen) Lebens zu grübeln. 1907 hatte er sich nach monate­
                                      langen Querelen dazu entschlossen, sein Amt als Direktor der
                                      Wiener Hofoper niederzulegen und ein Angebot der Metro­
                                      politan Opera New York anzunehmen. Seine Verabschiedung
                                      geriet zu einer Art Trauerfeier der Wiener Künstlerszene. Im
                                      Juli traf ihn erst der Tod seiner ältesten Tochter Maria Anna
                                      (Diphterie), dann die wohl äußerst kaltschnäuzig vorgebrachte
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Gustav Mahler

                Diagnose eines Wiener Arztes: doppelseitiger angeborener Herzklappenfeh-
                ler. Der Befund warf Mahlers Leben um. Er, der ausgedehnte Wanderungen in
                den Alpen und das Schwimmen in eiskalten Gebirgsseen geliebt und als Aus-
                gleich zum Opern­zirkus dringend gebraucht hatte, sollte sich nun körperlich
                schonen. »Die größte Kalamität, die mich getroffen«, kommentierte er die Dia-
                gnose gegenüber dem Dirigenten Bruno Walter. »Ich brauche für meine innere
                Bewegung die äußere.« Und als sei das alles nicht genug, führte das Engage-
                ment in New York zu einer Entfremdung von seiner Frau Alma, die zur dritten
                Saison gar nicht erst mit in die USA reiste und stattdessen eine Affäre mit dem
                jungen Architekten Walter Gropius anfing, die bald aufflog.
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Dennoch benötigte Mahler 1909 nur wenige Wochen, um die Sinfonie zu Papier
zu bringen. Wie immer nutzte er dazu den Sommerurlaub in den Alpen – in
diesem Fall in Toblach in Südtirol. Bis heute kann man hier Mahlers »Kompo-
nierhäuschen« besichtigen, eine schlichte Gartenlaube, in die er jedes Jahr ein
Klavier schleppen ließ. Das größte Problem dabei war offensichtlich der Aber-
glaube, dass eine Neunte Sinfonie so etwas wie die Obergrenze eines Kompo-
nistenlebens darstelle. Tatsächlich waren ja weder Beethoven noch Dvořák
noch Bruckner über diese Anzahl hinausgekommen. Mahler versuchte noch,
dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen: Seinem nächsten sinfonischen
Werk nach der Achten verweigerte er die Nummerierung und gab ihm statt-
dessen den Titel Das Lied von der Erde; anschließend begann er parallel zur
Arbeit an der offiziellen Neunten sicherheitshalber auch gleich eine Zehnte Sin-
fonie. Es nützte nichts: Er starb, ohne die Neunte je live gehört zu haben. Von
der Zehnten existieren nur fragmentarische Skizzen.

Mahlers Komponierhäuschen bei Toblach (Südtirol)
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DIE MUSIK

Auf dem Papier besteht die Neunte Sinfonie aus den klassi-
schen vier Sätzen. Tatsächlich unterläuft Mahler das altbe-
währte Konzept jedoch. Beide Ecksätze stehen in langsamen
Tempi, die Mittelsätze in schnellen – als sei hier das Innerste    »Es scheint, die Neunte Sinfonie
nach Außen gekehrt. Erster und letzter Satz nehmen auch zeit-      ist eine Grenze. Wer darüber hin-
                                                                   aus will, muss fort. Die eine Neunte
lich den größten Raum ein: jeder eine gute halbe Stunde, so viel
                                                                   geschrieben haben, standen dem
wie die beiden mittleren Abschnitte zusammen. In diesen bei-       Jenseits zu nahe. Es sieht aus, als
den Sätzen spürt Myung-Whun Chung Mahlers Auseinander-             ob uns in der Zehnten etwas ge-
setzung mit dem Ende des Lebens besonders deutlich: »Man           sagt werden könnte, was wir noch
kann sie als spirituelle Rekapitulation, als tiefgründiges Nach-   nicht wissen sollen, wofür wir noch
                                                                   nicht reif sind. Vielleicht wären die
denken über das Leben bezeichnen.«
                                                                   Rätsel dieser Welt gelöst, wenn
   Im Kopfsatz dauert es mehrere Minuten, bis sich überhaupt       einer von denen, die sie wissen,
so etwas wie Musik manifestiert. Celli, Harfe und Horn etablie-    die Zehnte schriebe. Aber das soll
ren zunächst einen rhythmischen Puls, der später auch in die       wohl nicht so sein.«
Pauke wandert und auf dem Höhepunkt des Satzes monströs            – Arnold Schönberg
aufgebläht wiederkehrt. Tastend suchen sich die Violinen eine
Melodie zusammen. »In solch vorläufigem Zustand ließe sich
manches umstellen, ohne dass Musik insgesamt sich änderte«,
kommentierte der Komponist Dieter Schnebel einmal treffend.
Mit diesen Elementen gestaltet Mahler ein ebenso dichtes wie
klanglich abwechslungsreiches Geflecht.
   Immer wieder baut sich die Musik in groß angelegten Stei-
gerungsbögen auf, bricht auf ihrem Höhepunkt wie eine Welle
– oft forciert durch ein Trompetensignal oder einen Becken-
schlag – und sinkt dann zerstört zu Boden. »O Jugendzeit! Ent-
schwundene! O Liebe! Verwehte!« notierte Mahler in der Parti-
tur beim größten dieser Zusammenbrüche. Doch folgen danach
auch immer wieder Felder der Ruhe, der Besinnung, ja, der
Idylle. Die prägendste Geste ist der wehmütige Seufzer, ob nun
von Solovioline, Oboe oder Horn intoniert.
   Eine der erstaunlichsten Passagen in Mahlers Musik über-
haupt folgt im Schlussteil dieses Satzes: eine kammermusika-
lische Passage, bei der Soloflöte und Solohorn ein traumwand-
lerisches Duett »improvisieren«, losgelöst von harmonischen
und melodischen Schranken. Hier taucht die freie Atonalität
am Horizont auf, hier wird anschaulich, was der Musiktheore-
tiker Theodor Adorno meinte, als er Mahlers Neunte als »das
erste Werk der Neuen Musik« bezeichnete.
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Den zweiten Satz deklariert Mahler als »gemächlichen Ländler«. Er hat keine
Scheu vor der bodenständigen Volks- und Unterhaltungsmusik, um das die
Hochkultur sonst einen großen Bogen macht; »etwas täppisch und sehr derb«
trippeln Fagott und Bratschen laut Spielanweisung daher. Zwischenzeitlich zieht
das Tempo an und beschleunigt zu einem Walzer. Doch mit der Zeit treten Risse
in diesem Bauern­hochzeits-­Gemälde auf: Der Walzer mag sich so gar nicht auf
eine Tonart fest­legen, sondern wechselt fast taktweise die Harmonie. Auftakte
führen wie abgebrochene Treppen ins Nichts. Übermotivierte Bläsertriller, fins-
tere Bässe und heisere Streicher erinnern daran, dass nicht nur auf Holzböden
getanzt wird, ­sondern – angesichts der sich schon 1909 abzeichnenden gesell-
schaftlichen und welt­politischen Umbrüche – auch auf Messers Schneide.
    Die »Rondo-Burleske« an dritter Stelle ist ein kontrapunktisches Bravour-
stück inklusive einer großen Fuge. Das Getümmel der Stimmen versinnbildlicht
den irrwitzigen Weltlauf, den Mahlers Musik so eindringlich ausdrücken kann.
»Wie unsinnig ist es nur, sich vom brutalen Lebensstrudel so untertauchen zu
lassen«, sinnierte der Komponist in einem Brief aus New York an den Dirigen-
ten Bruno Walter. »Aber das schreibe ich nur so hin – denn bei der nächsten
Gelegenheit, also z.B. wenn ich jetzt aus meinem Zimmer hinausgehe, werde
ich bestimmt wieder so unsinnig wie alle anderen.«
    Im Mittelteil unternimmt er immerhin den Versuch zur Besinnung: Die hohe
Trompete führt eine schwelgerische Geste ein, eine S-förmige melodische Ver-
zierung unter Einbeziehung der oberen und unteren Nebennote, vom Fachmann
»Doppelschlag« genannt. Diese typisch romantische Figur kann die Atmo-
sphäre zunächst beruhigen. Wie Mahlers Brief ahnen lässt, setzt sich diese
Stimmung letztlich aber nicht durch und wird am Ende vom »unsinnigen« Welt-
lauf förmlich überrannt.
    Der letzte Satz zieht gewissermaßen den Strich unter die Sinfonie – und,
wenn man so will, unter Mahlers gesamtes Schaffen. Der glühende Streicher-
klang und die schwebenden Harmonien verströmen den für ihn typischen Ges-
tus des Sich-Zurücklehnens, halb trauernd, halb friedvoll. Der erwähnte »Dop-
pelschlag« kehrt zurück, nun elegisch gedehnt und als prägendes Motiv. Zudem
zitiert Mahler zwei eigene Lieder: die Zeilen »Viel lieber möcht ich im Himmel
sein« aus dem Orchesterlied Urlicht und »Der Tag ist schön auf jenen Höh’n«
aus den Kindertotenliedern. In den letzten Takten zieht Mahler die Konsequen-
zen. Der Satz vollendet sich nicht, die Musik stirbt.
DIE MUSIK

Gustav Mahler (sitzend) im Amsterdamer Concertgebouw. Stehend (v.l.): Der Dirigent
Cornelis Dopper, Concertgebouw-Intendant Hendrik Freijer, Willem Mengelberg, der
das Orchester von 1895 bis 1945 leitete, sowie der Komponist Alphons Diepenbrock

                  Angesichts dieser Gedankenwelt wundert es nicht, dass Myung-Whun Chung
                  vor Mahlers Neunter Sinfonie den allerhöchsten Respekt hat: »Im Vergleich zu
                  seinen früheren Werken empfinde ich die Vorbereitung und Interpretation als
                  deutlich herausfordernder.«
                     Zum Glück kann er sich nicht nur auf seine Erfahrung als Dirigent verlassen,
                  sondern auch auf seine Musiker. Das Concert­gebouworkest zählt nämlich welt-
                  weit zu den absoluten Spitzenadressen, wenn es um die Musik von Gustav Mah-
                  ler geht. Das ist kein Zufall: Auf Einladung des Dirigenten Willem Mengelberg
                  reiste Mahler selbst zwischen 1903 und 1909 mehrfach nach Amsterdam, um mit
                  dem Orchester seine Sinfonien 1 bis 5 und 7 aufzuführen. Stets war er voll des
                  Lobes über die ausgezeichneten Musiker, die ihn sowohl als Komponisten wie als
                  Dirigenten verehrten, so dass er die Stadt sogar als seine »zweite musikalische
                  Heimat« bezeichnete. Seine handgeschriebene Partitur der Siebten Sinfonie
                  und etliche weitere Dirigier-Partituren, über und über mit Notizen versehen,
                  sind bis heute im Besitz des Concertgebouworkest. Zusammen mit dem über
                  Generationen von Musikern überlieferten aufführungspraktischen Wissen sind
                  sie für alle nachfolgenden Dirigenten von unschätzbarem Wert, um die große
                  Mahler-Tradition des Orchesters zu bewahren und fortzuschreiben.

                                                                                CLEMENS MATUSCHEK
DIE KÜNSTLER

    Der südkoreanische Dirigent Myung-Whun Chung begann seine Karriere als
    Wunderkind am Klavier. Bereits im Alter von sieben Jahren spielte er das erste
    Mal mit dem renommierten Seoul Philharmonic Orchestra, an dessen Pult er
    inzwischen als Dirigent regelmäßig gefeierte Konzerte gibt. Nach seinem Diri-
    gier-Studium in New York wurde er Assistent von Carlo Maria Giulini beim Los
    Angeles Philharmonic Orchestra. Schnell folgten Engagements auch in Europa
    und Asien, wo er das Asia Philharmonic Orchestra gründete. Enge künstleri-
    sche Partnerschaften verbinden ihn mit dem Tokyo Philharmonic Orchestra
    und – als Künstlerischer Leiter – mit dem Seoul Philharmonic Orchestra, des-
    sen erfolgreiches Debüt bei den Londoner Proms er 2014 leitete.
       Auch in Europa feierte Myung-Whun Chung in der Vergangenheit unter ande-
    rem als Generalmusikdirektor der Opéra de Paris und als Chefdirigent des
    Sinfonieorchesters Saarbrücken große Erfolge. Er ist ein gefragter und regel­
    mäßiger Gastdirigent bei bedeutenden Orchestern wie der Staatskapelle Dres-
    den, wo er einen kompletten Mahler-Zyklus dirigierte, dem Orchestre Phil-
    harmonique de Radio France und dem Concertgebouworkest, mit dem er
    inzwischen seit mehr als 30 Jahren zusammenarbeitet. Zu den Höhepunkten
    zählte die gefeierte Aufführung von Beethovens Eroica-Sinfonie und dem Violin­
    konzert von Johannes Brahms mit Isabelle Faust im Mai 2017. Mit dem Pro-
    gramm des heutigen Abends waren Myung-Whun Chung und das Concert-
    gebouworkest in den letzten Tagen bereits in Amsterdam, Paris und Genf zu
    erleben.
       Auch seiner Leidenschaft fürs Klavierspielen ist Myung-Whun Chung immer
    nachgegangen. Gemeinsam mit seinen Schwestern Kyung-Wha Chung (Violine)
    und Myung-Wha Chung (Cello) gründete er das erfolgreiche Chung-Trio, das in
    den vergangenen 30 Jahren weltweit umjubelte Konzerte gab, unter anderem
    in der Carnegie Hall in New York. Das Trio hat zahlreiche Einspielungen von
    Klaviertrios von Beethoven bis Schostakowitsch veröffentlicht.
       Myung-Whun Chung wurde von der Unesco zum Honorary Cultural Ambas-
    sador gekürt und ist damit der erste Koreaner, dem dieser Titel verliehen wurde.
DIRIGENT   MYUNG-WHUN CHUNG
CONCERTGEBOUWORKEST
Das Concertgebouworkest wurde 1888 in Amsterdam gegründet und anläss-
lich seines 100. Jubiläums vom niederländischen Königshaus offiziell mit dem
Prädikat »Royal« gekürt. Königin Máxima ist die Patronin des Orchesters. Zeit-
weilig trat es international unter dem Namen »Royal Concertgebouw Orches-
tra« auf, hat sich aber jüngst grundsätzlich für die niederländische Variante
entschieden. Sitz des Orchesters ist das Concertgebouw, das Amsterdamer
Konzerthaus gegenüber vom Rijksmuseum.
   Das Concertgebouworkest zählt zu den bedeutendsten Orchestern der Welt
und wird allerorten für seine einzigartige klangliche Flexibilität gefeiert. Es
umfasst aktuell 121 Musiker aus 25 Ländern. Geprägt ist es nicht nur durch die
außergewöhnlich gute Akustik in seinem Konzertsaal in Amsterdam, sondern
auch durch seine insgesamt erst sieben Chef­dirigenten, die jeweils eine Ära
prägten. Neben Willem Mengelberg zählen dazu Bernard Haitink, Riccardo
Chailly und Mariss Jansons.
   Wichtige Komponisten wie Richard Strauss und Gustav Mahler suchten
mehrfach die Zusammenarbeit mit dem Orchester. Auch heute macht die
DIE KÜNSTLER

Kooperation mit zeitgenössischen Komponisten und die
Beschäftigung mit neuen Kompositionen einen wichtigen
Bestandteil seiner Arbeit aus. So war es hier in der Elbphil-
harmonie bereits in der Eröffnungssaison mit der Urauffüh-
rung der Auftragskomposition Multiversum von Peter Eötvös
unter dessen Dirigat zu Gast.
   Neben mehr als 90 Konzerten in Amsterdam gibt das Con-
certgebouworkest im Rahmen seiner Konzertreisen jährlich
etwa 40 Konzerte auf den weltweit wichtigsten Konzertbühnen.
Seine umfangreiche Diskografie umfasst inzwischen mehr als
1000 Aufnahmen und wurde vielfach ausgezeichnet. Auch auf
die Förderung von Nachwuchskünstlern legen die Mitglieder
des Orchesters im Rahmen ihrer eigenen Akademie und diver-
sen Meisterkursen großen Wert. Im vergangenen Jahr riefen
sie in diesem Sinne unter dem Namen RCO Young ein neues
internationales Jugendorchester ins Leben.
BESETZUNG

VIOLINE I                 Herre Halbertsma          VIOLONCELLO
Vesko Eschkenazy*         Marc de Groot             Gregor Horsch*
Liviu Prunaru*            Arndt Auhagen             Tatjana Vassiljeva*
Tjeerd Top                Elise Besemer             Johan van Iersel
Marijn Mijnders           Leonie Bot                Fred Edelen
Ursula Schoch             Coraline Groen            Benedikt Enzler
Marleen Asberg            Sanne Hunfeld             Chris van Balen
Keiko Iwata-Takahashi     Mirelys Morgan Verdecia   Joris van den Berg
Tomoko Kurita             Sjaan Oomen               Jérôme Fruchart
Henriëtte Luytjes         Jane Piper                Christian Hacker
Borika van den Booren     Eke van Spiegel           Maartje-Maria den Herder
Marc Daniel van Biemen    Joanna Westers            Clément Peigné
Christian van Eggelen                               Honorine Schaeffer
Mirte de Kok              VIOLA                     Julia Tom
Junko Naito               Ken Hakii*
Benjamin Peled            Michael Gieler            KONTRABASS
Nienke van Rijn           Saeko Oguma               Dominic Seldis*
Jelena Ristic             Frederik Boits            Pierre-Emmanuel de
Valentina Svyatlovskaya   Roland Krämer             Maistre
Michael Waterman          Guus Jeukendrup           Théotime Voisin
                          Jeroen Quint              Mariëtta Feltkamp
VIOLINE II                Eva Smit                  Rob Dirksen
Henk Rubingh*             Martina Forni             Léo Genet
Caroline Strumphler       Yoko Kanamaru             Felix Lashmar
Susanne Niesporek         Vilém Kijonka             Georgina Poad
Jae-Won Lee               Edith van Moergastel      Nicholas Schwartz
Anna de Vey Mestdagh      Santa Vižine              Olivier Thiery
Paul Peter Spiering       Jeroen Woudstra
FLÖTE                       FAGOTT                     POSAUNE
Emily Beynon*               Ronald Karten*             Bart Claessens*
Kersten McCall*             Gustavo Núñez*             Jörgen van Rijen*
Julie Moulin                Helma van den Brink        Nico Schippers
Mariya Semotyuk-Schlaffke   Jos de Lange               Martin Schippers
                                                       Raymond Munnecom
PICCOLO                     KONTRAFAGOTT
Vincent Cortvrint           Simon Van Holen            TUBA
                                                       Perry Hoogendijk*
OBOE                        HORN
Alexei Ogrintchouk*         Katy Woolley*              PAUKEN
Ivan Podyomov*              Laurens Woudenberg*        Tomohiro Ando*
Nicoline Alt                Peter Steinmann            Nick Woud*
Alexander Krimer            Sharon St. Onge
                            José Luis Sogorb Jover     SCHLAGWERK
ENGLISCHHORN                Fons Verspaandonk          Mark Braafhart
Miriam Pastor Burgos        Jaap van der Vliet         Bence Major
                            Paulien Weierink-Goossen   Herman Rieken
KLARINETTE
Calogero Palermo*           TROMPETE                   HARFE
Olivier Patey*              Miroslav Petkov*           Petra van der Heide*
Hein Wiedijk                Omar Tomasoni*             Gerda Ockers
                            Hans Alting
ES-KLARINETTE               Jacco Groenendijk          KLAVIER
Arno Piters                 Bert Langenkamp            Jeroen Bal

BASSKLARINETTE
Davide Lattuada                                        * Stimmführer
TIPP

KAMMERMUSIK IN DER L AEISZHALLE
Das Concertgebouworkest ist zwar ein riesiges Sinfonie­
orchester, versteht sich laut Eigenaussage aber als Kammer-
musikformation (in XXL). Motto: Auf das sensible Zusammen-
spiel kommt es an! Das gilt auch für die exzellenten Musiker, die
in der Reihe »Kammermusik in der Laeiszhalle« zu hören sind.
Wobei der Clou darin besteht, dass sich hier namhafte Solisten
zum gemeinsamen Musizieren auf höchstem Niveau treffen.
Wenn sich die Geigerin Alina Ibragimova und der Pianist Cédric
Tiberghien (Foto) mit dem Doric String Quartet vereinen, ergibt
das schon fast ein Kammerorchester. Zwei Wochen darauf
widmet sich ein Allstar-Trio um die Geigerin Vilde Frang dem
Jubilar Beethoven und seinen Streichtrios.

01. April | Ibragimova / Tiberghien / Doric String Quartet
15. April | Frang / Power / Altstaedt

                   Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

                   IMPRESSUM
                   Herausgeber: HamburgMusik gGmbH
                   Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant
                   Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, Julika von Werder
                   Lektorat: Reinhard Helling
                   Gestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer
                   Druck: Flyer-Druck.de
                   Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

                   Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com

                   BILDNACHWEIS
                   Gustav Mahler, 1909 (A. Dupont); Mahlers Komponierhäuschen (unbezeichnet); Gustav
                   Mahler im Concertgebouw (W. A. van Leer / Weekblad voor muziek); Myung-Whun Chung
                   (Riccardo Musacchio); Concertgebouworkest (Simon Van Boxtel); Alina Ibragimova und
                   Cédric Tiberghien (Sussie Ahlburg)
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

PRINCIPAL SPONSORS   PRODUCT SPONSORS                   FÖRDERSTIFTUNGEN
BMW                  Coca-Cola                          Kühne-Stiftung
Montblanc            Hawesko                            Körber-Stiftung
SAP                  Lavazza                            Hans-Otto und
Julius Bär           Meßmer                             Engelke Schümann Stiftung
Deutsche Telekom     Ricola                             Haspa Musik Stiftung
                     Ruinart                            Hubertus Wald Stiftung
                     Störtebeker                        G. u. L. Powalla Bunny’s Stiftung
                                                        Commerzbank-Stiftung
                                                        Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung
                     CLASSIC SPONSORS                   Mara & Holger Cassens Stiftung
                     Aurubis                            Programm Kreatives Europa
                     Bankhaus Berenberg                 der Europäischen Union
                     Commerzbank AG                     Stiftung Elbphilharmonie
                     DZ HYP
                     Edekabank                          Freundeskreis Elbphilharmonie
                     GALENpharma                        + Laeiszhalle e.V.
                     Gossler, Gobert & Wolters Gruppe
                     Hamburg Commercial Bank
                     Hamburger Feuerkasse
                     Hamburger Sparkasse
                     Hamburger Volksbank
                     HanseMerkur
                     Jyske Bank A /S
                     KRAVAG-Versicherungen
                     Wall GmbH
                     M.M.Warburg & CO

                     ELBPHILHARMONIE
                     CIRCLE
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          EINZIGARTIGER GESTALT.

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                   Julius Bär ist Principal Sponsor
                   der Elbphilharmonie Hamburg.

                                   juliusbaer.com
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