Programmheft 03.07.2021 Preisträger-Projekt: Sehnsuchtsvoll
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Samstag, 03.07.2021, 18:00 & 20:00 Uhr · Rühn, Klosterkirche Preisträger-Projekt: Sehnsuchtsvoll Kammermusik von Tschaikowski und Bruch Nils Mönkemeyer Viola, Preisträger in Residence 2021 Stephen Waarts Violine, WEMAG-Solistenpreisträger 2017 Noa Wildschut Violine, WEMAG-Solistenpreisträgerin 2018 Daniel Müller-Schott Violoncello, Preisträger in Residence 2008 Aris Quartett Streichquartett, NORDMETALL-Ensemblepreis 2019 Anna Katharina Wildermuth Violine Noémi Zipperling Violine Caspar Vinzens Viola Lukas Sieber Violoncello Konzert der NORDMETALL-Stiftung
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893) Streichsextett d-Moll op. 70 »Souvenir de Florence« Allegro con spirito — Prestissimo Adagio cantabile e con moto — Moderato —Tempo I Allegretto moderato Allegro vivace (N. Wildschut, Violine 1; A. K. Wildermuth, Violine 2; N. Mönkemeyer, Viola 1; C. Vinzens, Viola 2; L. Sieber,Violoncello 1; D. Müller-Schott, Violoncello 2) Max Bruch (1838–1920) Streichoktett B-Dur op. posth. Allegro moderato Adagio Allegro molto (St. Waarts, Violine 1; A. K. Wildermuth, Violine 2; N. Zipperling, Violine 3; N.Wildschut, Violine 4; C. Vinzens, Viola 1; N. Mönkemeyer, Viola 2; D. Müller-Schott, Violoncello 1; L. Sieber, Violoncello 2) Konzert ohne Pause Bild- & Tonaufnahmen — auch mit dem Handy — sind untersagt.
Programmeinführung Peter Iljitsch Tschaikowski (1840–1893) Streichsextett d-Moll op. 70 »Souvenir de Florence« »Ach, was für ein Sextett ist da herausgekommen und was für eine Fuge steht da am Schluss — es ist einfach eine Pracht. Schrecklich, wie ich mit mir zufrieden bin«, diese Zeilen »Was die Musik [des Sextetts] schrieb Peter Tschaikowski nach der Fertigstellung seines betrifft, so scheint es mir, dass Streichsextetts im Jahr 1890 an seinen Bruder Modest. Die sie ganz gut, nicht übel ist. Komposition dieses Werkes war dem Russen jedoch nicht Wenigstens habe ich mich leicht gefallen. Tschaikowski hatte sich in seiner komposito- schrecklich abgemüht. Mein rischen Laufbahn ohnehin kaum mit dem Verfassen von Gott! Wie interessant wird es Kammermusik beschäftigt und ein Streichsextett war eine für mich sein, mein neues Kind gänzlich neue Herausforderung. Dass er sich überhaupt an zu hören, wenn Ihr es mir vor- die Komposition eines Streichsextetts machte, erwuchs aus spielt! Dies ist doch mein erster seinen Verpflichtungen der St. Petersburger Kammermusik- Versuch, aus dem Rahmen des gesellschaft gegenüber: Diese hatte Tschaikowski zum Quartetts herauszutreten. Ehrenmitglied ernannt und durfte im Gegenzug als Dankes- Welch wunderbare Disposition geste ein neues kammermusikalisches Werk erwarten. Es ist gibt es im Sextett! Wie günstig zwar nicht belegt, ob die Kammermusikgesellschaft explizit und reich an Möglichkeiten um ein Streichsextett gebeten hatte, aber aufgrund der gerin- erwies sich das alles!« gen Anzahl solcher Kompositionen erscheint es wahrschein- Pjotr Iljitsch Tschaikowski am 14. lich, dass man sich ein Werk für Sextettbesetzung wünschte. Juli 1890 an den befreundeten So machte sich Tschaikowski an die Umsetzung eines sol- Geiger Eugen Albrecht chen Werkes. In den Wochen der Entstehung beklagte er immer wieder seine Schwierigkeiten mit der neuen Form und dem Umgang mit sechs gleichberechtigten und eigen- ständigen, aber klanglich gleichen Stimmen. Dennoch fand der Komponist im Laufe seiner Arbeit an dem Werk zu indi- viduellen und durchaus originellen Lösungen für das Prob- lem des Streichsextett-Satzes. Das Streichsextett als Gattung war im 19. Jahrhundert in Russland vor allem dank der beiden Sextette von Johannes Brahms in das Bewusstsein der Musikerinnen und Musiker sowie des Publikums gerückt. Zu Beginn der 1870er-Jahre kam gerade in St. Petersburg ein besonderes Interesse an der
Programmeinführung Kammermusik des deutschen Komponisten auf. Auch Tschaikowski kam durch das St. Petersburger Konservatorium und den mit dieser Institution in Verbindung stehenden kammermusikalischen Ensembles in dieser Zeit mit Brahms’ Werken in Kontakt und lernte sie sehr gründlich kennen. Obwohl der russische Komponist Brahms’ Schaffen mit eher gemischten Gefühlen und kritisch bis ablehnend gegenüber- stand, hielt er dessen erstes Streichsextett für eines der besten Werke seines deutschen Kollegen. Den Beinamen »Souvenir de Florence« verdankt Tschai- kowskis Streichsextett einem Aufenthalt in Florenz in den ersten Monaten des Jahres 1890. Der Komponist hatte das Hauptthema des langsamen Satzes in dieser Zeit niederge- schrieben, während er eigentlich mit der Komposition der Oper »Pique Dame« beschäftigt gewesen war. Tschaikowski verband damit offenbar schöne und glückliche Erinnerun- gen, die sich in der Kraft, Helligkeit und Lebensfreude des Blick über Florenz
Programmeinführung Streichsextetts widerspiegeln. Das Werk präsentiert sich damit ganz anders als Tschaikowskis andere mehrsätzige ins- trumentale Kompositionen aus dieser Schaffensperiode. Entstanden zwischen den Sinfonien Nr. 5 und Nr. 6 mit ihrer jeweiligen großen subjektiven Emotionalität und der Ausei- nandersetzung innerer, seelischer Konflikte, scheint das Streichsextett mit seinem strahlenden Charakter geradezu zu überraschen. Die kontrapunktische Arbeit im ersten Satz, in dessen Mittelteil die Selbstständigkeit der sechs Instrumente besonders deutlich hervortritt, erinnert an die Durchfüh- rungstechnik Brahms’. Im zweiten Satz erklingt eine bezau- bernde italienische Serenade, die lediglich im Mittelteil von einem schattenhaft flüchtigen nächtlichen Spuk unterbro- chen wird. Der besondere Klangeffekt dieser Passage ent- steht durch das Spielen mit der Bogenspitze. Das anschlie- Pjotr Iljitsch Tschaikowski im Jahr 1888 ßende Allegretto moderato, das an die Stelle des üblichen Scherzos tritt, präsentiert sich als ein Intermezzo über russi- sche Volksliedthemen. Auch der Finalsatz beginnt zunächst einfach und volksliedhaft, bevor Tschaikowski das Werk mit einer großen Fuge abschließt, die er selbst zu Recht und mit einigem Stolz als kompositorische Meisterleistung empfand. esther kreitschik
Programmeinführung Max Bruch (1838–1920) Streichoktett B-Dur op. posth Weil Max Bruch seiner Zeit zunächst um eine, später um drei Generationen nachhing, wird er manchmal ein »Anachronist zu Lebzeiten« genannt: Als er 1838 geboren wurde, schrieb Robert Schumann seine »Kreisleriana«; als Bruch 1920 starb, begann Arnold Schönberg die Komposition der fünf Klavier- stücke op. 23, die an der Schwelle zur Zwölftonmusik stehen. Bruch selbst polemisierte zeitlebens gegen den musika- lischen »Fortschritt«: Zunächst wetterte er gegen Franz Liszt und Richard Wagner; dann beschimpfte der glühende Ver- ehrer Otto von Bismarcks die Werke Max Regers als »musi- kalische Sozialdemokratie« und schalt Richard Strauss einen »Kunstverderber«. Er selbst verstand sich als »Rufer in der »In der Regel ist eine gute Wüste«, der vor dem allgemeinen Chaos seiner Zeit warnte, Volksmusik mehr wert als 200 das sich in der Kunst widerspiegle. Dass er nicht zu den großen Kunstmelodien. Denn an Innig- Komponisten seiner Zeit gehörte, begründete er selbst damit, keit, Originalität und Schönheit im Gegensatz zu dem von ihm verehrten Johannes Brahms ist nichts dem Volkslied zu ver- eine Familie ernähren zu müssen: »Ich musste mit meinen gleichen.« Kompositionen Geld verdienen und war deshalb gezwungen, Max Bruch gefällige und leicht verständliche Werke zu schreiben.« Ähnlich wie César Franck oder Paul Dukas ist auch Bruch heute eigentlich nur durch eine einzige Komposition bekannt: das Violinkonzert g-Moll. Dabei hat er eine ganze Reihe an Instrumentalkonzerten hinterlassen. Hierzu gehört das kurz vor dem Tod des Komponisten vollendete Oktett für Streicher. Fast verloren gegangen, wurde es erst 76 Jahre später gedruckt und veröffentlicht. Im Jahr 1986 tauchte es unvermittelt bei einer New Yorker Autografen- versteigerung auf und wurde von einem Wiener Sammler erworben, der es schließlich der Österreichischen National bibliothek vermachte. Diese brachte es im Jahr 1996 zur Ver öffentlichung. Das Oktett hat in seiner Ganzheit einen nahezu orchestralen Charakter, weshalb der Herausgeber,
Programmeinführung Thomas Wood, es als Konzert für Streichorchester edierte. Vor allem der erste Satz des Oktetts erinnert mit seiner Beschaffenheit an den Klang der spätromantischen Sinfo- nien. Diesem Satz hat Bruch eine Sonatenform mit drei Themen verliehen und nutzte den Beginn, um die unter- »Bruchs Eigentümlichkeit schiedlichen Klangcharakteristika der tiefen und der hohen besteht nun in der Frische und Streicher einander gegenüberzustellen: Die Bratsche stellt Wärme, mit welcher er allge- das ruhige erste Thema des Allegro moderato vor und wird mein menschliche Gefühle, wie von der Violine abgelöst. Das tragisch anmutende Adagio in die Elternliebe, das Heimweh, es-Moll basiert auf einem pochenden Klanggrund, der dem die Freude an Gottes schöner Satz eine tiefe Schwermut verleiht. Das unmittelbar anschlie- Sonne, trotz der Abgebraucht- ßende Andante in H-Dur präsentiert eine Melodie in der heit derselben, wohltuend und Geige, die durch unglaubliche Süße besticht und noch ein- frisch zu äußern weiß, und dies mal Bruchs Gesinnung darstellt, der in seinem kompositori- namentlich, wenn sie freudiger schen Schaffen den »Hauptnachdruck auf die Melodik« legte. Art sind. Es ist in Bruch eine Den krönenden Abschluss bildet das kraftvoll tänzerische schöne reine Naivität. Darin Finale, das verstärkt den Rhythmus fokussiert und die liegt ein starker Zug von gesamte Spannweite der klanglichen Möglichkeiten des Ursprünglichkeit, der umso Oktetts ausschöpft. höher zu schätzen bleibt, als er sebastian urmoneit in unserer Zeit so selten ist. Diese Naivität gibt den Bruch’schen Werken etwas Jugendliches.« Musikwissenschaftler Hermann Kretzschmar im Jahr 1881
Biografien Nils Mönkemeyer Viola, Preisträger in Residence 2021 Mit künstlerischer Brillanz und innovativer Programmge- staltung hat sich Nils Mönkemeyer als einer der internatio- nal erfolgreichsten Bratscher profiliert. Er arbeitet mit Diri- genten wie Christopher Hogwood, Kent Nagano, Michael Sanderling oder Mario Venzago zusammen und konzertiert als Solist u. a. mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Musi- ciens du Louvre, dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Orchestre de Chambre de Lausanne oder den Berliner Barock Solisten. Als Exklu- siv-Künstler bei Sony Classical hat er zahlreiche hoch gelobte Alben vorgelegt. Außerdem geht der Bratscher im Zuge sei- Nils Mönkemeyer wurde im nes Kammermusikfestivals »Klassik für Alle« seinem Her- Jahr 2013 Sonderpreisträger der zenswunsch nach, mit Musik Brücken zu bauen und sie im Festspiele Mecklenburg-Vor- Leben benachteiligten Menschen zugänglich zu machen. pommern. Nachdem der Brat- In der Saison 2020/21 waren u. a. Auftritte mit dem Deut- scher 2017 den Festspielfrüh- schen Symphonie-Orchester Berlin, dem SWR Symphonie- ling Rügen als Künstlerischer orchester und dem Münchener Kammerorchester geplant. Leiter kuratiert hat, prägt er Einladungen sollten ihn zudem u. a. in den Wiener Musik- den Festspielsommer 2021 mit verein, ins Concertgebouw Amsterdam, in die Kölner Philhar- 26 Konzerten als Preisträger in monie und die Toppan Hall Tokyo sowie zu renommierten Residence. Nils Mönkemeyer Festivals wie der Schubertiade, den Schwetzinger SWR-Fest- spielt auf einer Bratsche von spielen oder dem Bachfest Leipzig führen. Darüber hinaus Philipp Augustin. waren Konzerte mit den Berliner Barock Solisten, seinem Trio mit Sabine Meyer und William Youn und Konzerte mit dem Julia Fischer Quartett in der Planung. Seit 2011 ist Mönkemeyer Professor an der Hochschule für Musik und Theater München, an der er selbst einmal bei Hariolf Schlichtig studiert hatte. Vorherige Stationen waren eine Professur an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden und eine Assistenzprofessur an der Escuela Superior Música Reina Sofía Madrid.
biografien Stephen Waarts Violine, WEMAG-Solistenpreisträger 2017 Mit seinem einzigartigen Spiel hat sich Stephen Waarts als Pulikumsliebling etabliert. Sein Repertoire umfasst gängige wie selten aufgeführten Violinkonzerte. Zudem ist er ein begeisterter Kammermusiker. Waarts stand mit bekannten Orchestern, wie dem Chamber Orchestra of Europe, dem hr-Sinfonieorchester und dem Antwerp Symphony Orchestra auf der Bühne. Zuletzt kehrte er zum hr-Sinfonieorchester, der Dresdner Philharmonie und dem Konzerthausorchester Berlin zurück. Erst kürzlich trat er beim Aspen Music Festival, beim Mostly Mozart Festival am New Yorker Lincoln Center und beim Nach seinem Auftritt auf Marlboro Festival auf. Schloss Bothmer im Festspiel- 2021 wird Stephen Waarts u. a. in Köln, Berlin und sommer 2017 erhielt der Geiger Amsterdam konzertieren. Vergangene Saison stand er mit Stephen Waarts den WEMAG- dem Pianisten Gabriele Carcano in der Wigmore Hall in Lon- Solistenpreis der Festspiele don auf der Bühne und kehrte an das Pariser Auditorium du Mecklenburg-Vorpommern. Louvre mit einem Solorezital zurück, bei dem er Werke von Paganini, Bach und Ysaÿe spielte. Des Weiteren gab er Kammerkonzerte im Concertgebouw in Amsterdam und der Carnegie Hall in New York. Zudem wirkte Waarts an der Einspielung von Hindemiths Kammermusik Nr. 4 als Teil eines großen Kammermusik-Zyklus mit Christoph Eschen- bach, Solisten und Solistinnen der Kronberg Academy und des Schleswig-Holstein Festival Orchesters mit. 2015 gelang ihm auf der Queen Elisabeth Competition der internationale Durchbruch. Im selben Jahr wurde er Sti- pendiat der Mozart Gesellschaft Dortmund. Im März 2017 gewann er die begehrte Avery Fisher Career Förderung. Vom Luzerner Sinfonieorchester wurde Waarts 2019 der Orchestra Award des International Classical Music Awards zuge- sprochen. Zurzeit studiert Waarts an der Kronberg Academy.
biografien Noa Wildschut Violine, WEMAG-Solistenpreisträgerin 2018 Im Alter von sieben Jahren gab Noa Wildschut ihr Debüt im Concertgebouw Amsterdam, heute gastiert die junge nieder- ländische Geigerin auf allen internationalen Bühnen. In der Saison 2020/21 wird Noa Wildschut bei Orchestern wie der Philharmonia Zürich, der San Francisco Symphony und dem Royal Stockholm Philharmonic debütieren. Wiedereinla- dungen werden sie zum Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, zum Luzerner Sinfonieorchester und zum Royal Liverpool Philharmonic Orchestra führen. Als Rising Star der European Concert Hall Organisation gab Noa Wildschut zusammen mit der Pianistin Elisabeth Brauß in der letzten Saison zahlreiche Konzerte in Europas Die niederländische Geigerin wichtigsten Konzertsälen. Als passionierte Kammermusikerin Noa Wildschut erspielte sich in tritt sie regelmäßig bei bedeutenden Festivals wie den Fest- der Stiftskirche Bützow den spielen Mecklenburg-Vorpommern auf sowie beim Rheingau WEMAG-Solistenpreis 2018. Musik Festival oder dem Heidelberger Frühling. Seit 2016 ist Noa Wildschut Exklusivkünstlerin bei Warner Classics. Ihre erste CD, ein reines Mozart-Album, wurde im September 2017 veröffentlicht. Bereits in jungen Jahren wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der 1. Preis beim Internationalen Violinwettbewerb Louis Spohr in Weimar, der 1. Preis beim Iordens Violinwettbewerb in Den Haag und der Concert- gebouw Nachwuchspreis 2013. Im Jahr 2018 war Noa Wildschut für die Carte Blanche Reihe mit dem Titel »Noa’s Choice« beim Oranjewood Festival verantwortlich. Noa Wildschut spielt eine Geige von Giovanni Grancino aus dem Jahr 1714, die ihr von der Niederländischen Stiftung für Musikinstrumente zur Verfügung gestellt wird. Ihr Bogen stammt von Benoît Rolland und wurde von der Anne-Sophie Mutter Stiftung für sie erworben.
biografien Daniel Müller-Schott Violoncello, Preisträger in Residence 2008 Daniel Müller-Schott zählt zu den weltweit gefragtesten Cellisten und ist auf allen großen internationalen Konzert- bühnen zu hören. Seit vielen Jahren begeistert er sein Publi- kum als Botschafter der klassischen Musik im 21. Jahrhundert. Die New York Times beschreibt ihn als »einen furchtlosen Spieler mit überragender Technik«. Er gastiert bei international bedeutenden Orchester und arbeitet mit herausragenden Dirigenten; mit Yakov Kreizberg, Kurt Masur, Lorin Maazel und Sir André Previn verband ihn eine langjährige Zusammenarbeit. Neben der Aufführung der großen Cellokonzerte hegt Daniel Müller-Schott eine große Leidenschaft für die Ent- Nachdem Daniel Müller-Schott deckung unbekannter Werke und die Erweiterung seines im Jahr 1995 mit dem ersten Repertoires, etwa durch eigene Bearbeitungen sowie die Solistenpreis der Festspiele Zusammenarbeit mit Komponisten unserer Zeit. Bei seinen Mecklenburg-Vorpommern Kammermusikkonzerten arbeitet Daniel Müller-Schott u. a. ausgezeichnet wurde, prägte er mit Kit Armstrong, Julia Fischer, Nils Mönkemeyer, Anne- den Festspielsommer 2008 als Sophie Mutter und Francesco Piemontesi zusammen. Preisträger in Residence. 2019 Für das Projekt »Rhapsody in School« engagiert er sich fungierte er als Künstlerischer seit vielen Jahren. Regelmäßig lehrt er in Meisterkursen und Leiter des Festspielfrühlings begeistert junge Musikerinnen und Musiker in Europa, den Rügen. Daniel Müller-Schott USA, Asien und Australien. spielt das ›Ex Shapiro‹ Matteo Die Kompositionen von Johann Sebastian Bach sind Goffriller Cello, gefertigt in immer wieder ein Zentrum seiner Arbeit. Für seine erste Venedig 1727. CD-Einspielung in Bachs Jubiläumsjahr 2000 wählte er des- sen sechs Suiten für Cello solo aus. Müller-Schott hat in seiner über 25-jährigen Karriere eine umfangreiche, mit internationalen Preisen bedachte Disko- grafie vorgelegt. Bei nationalen und internationalen Rund- funkanstalten sowie im Fernsehen ist er regelmäßig als Solist in Konzertmitschnitten und als Interviewgast eingela- den. Im Sommer 2020 war der Cellist in zwei Episoden bei HOPE@HOME — ON TOUR! zu erleben.
biografien Aris Quartett Streichquartett, NORDMETALL-Ensemblepreis 2019 Zu den jungen Himmelsstürmern im Konzertgeschehen zählt fraglos das Aris Quartett. 2009 in Frankfurt am Main gegründet, spielt das Ensemble weltweit auf den großen Bühnen: Die Elbphilharmonie Hamburg, die Wigmore Hall London, die Philharmonie Paris, das Konzerthaus Wien, das Concertgebouw Amsterdam, die BBC Proms oder die San Francisco Chamber Music Society präsentieren das Aris Quartett in den kommenden Spielzeiten. Bereits im Jugendalter wurden die vier Musikerinnen und Musiker auf Initiative des Kammermusik-Professors Hubert Buchberger zusammengebracht. Nach Studien bei Günter Pichler (Alban Berg Quartett) in Madrid gelang der Im Jahr 2019 wurde dem Aris internationale Durchbruch schon früh durch zahlreiche 1. Quartett der NORDMETALL- Preise bei renommierten Musikwettbewerben. Großes Auf- Ensemblepreis der Festspiele sehen erregte das Aris Quartett mit der Verleihung des hoch Mecklenburg-Vorpommern dotierten Kammermusikpreises der Jürgen-Ponto Stiftung zugesprochen. sowie gleich fünf Preisen beim Internationalen Musikwett- bewerb der ARD in München. Mit der Ernennung zu New Generation Artists der BBC, zu Rising Stars der European Concert Hall Organisation sowie dem Erhalt des Borletti- Buitoni Trust Awards erhielt das Aris Quartett darüber hinaus einige der international bedeutendsten Auszeichnungen. Inzwischen liegen bereits sechs vielbeachtete CDs mit Werken von Beethoven, Schubert, Schostakowitsch und Brahms vor. Die jüngste Einspielung ist erneut Beethoven gewidmet und bringt eine Gegenüberstellung mit einem Werk von Gerald Resch, das im Auftrag vom berühmten Musikverein Wien dem Aris Quartett speziell zum Beet- hovenjahr 2020 gewidmet wurde. Das Aris Quartett wird von der Anna Ruths Stiftung, der Wilfried und Martha Ensinger Stiftung, sowie der Irene Steels-Wilsing Stiftung gefördert.
Spielstätte Rühn, Klosterkirche Das ehemalige Benediktinerinnenkloster Rühn wurde 1232 gegründet. Die Anlage war ursprünglich durch die Westseite des Kreuzgangs komplett geschlossen, wurde jedoch mehr- fach umgebaut. Die mittelalterliche Bausubstanz ist trotz- dem in weiten Teilen erhalten. Die Klosteranlage bildet mit Am 5. August 2010 fand das ihren Gebäuden und der Kirche heute eine dreiflügelige erste Konzert der Festspiele Anlage. Dabei nimmt die flach gedeckte Backsteinkirche die Mecklenburg-Vorpommern in Nordseite ein, während die Ost- und Südseite von den ehe- der Klosterkirche Rühn statt. maligen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des Klosters und Neubauten gebildet werden. An der Südseite der Kirche ist ein Teil des Kreuzgangs erhalten. Das Kloster Rühn und sein Trägerverein erhielten 2010 den Nordkurier-Spielstätten- preis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern als beson- ders vorbildlicher Kultur- und Konzertort.
Willkommen bei Freunden Mehr als 2.000 Mitglieder haben sich bereits dafür entschieden: Sie genießen das vielfältige Konzertangebot, fördern mit ihren Beiträgen musikalische Talente der Jungen Elite und erleben bei exklusiven Sonderveranstaltungen des Vereins Begeg- nungen untereinander sowie mit Künstlerinnen und Künstlern. Eine Einzelmitgliedschaft ist ab 50 Euro Jahresbeitrag möglich. Seien Sie mit dabei, Sie sind uns herzlich willkommen! Ihre Anne Homann-Trieps Vorsitzende des Fördervereins der Festspielfreunde kontakt Festspielfreunde-Förderverein Festspiele MV e.V. · Christina Renneberg · Lindenstr. 1, 19055 Schwerin · t 0385 5918599 · f 0385 5918510 · info@festspielfreunde-mv.de · www.festspiele-mv.de/engagement/festspielfreunde/
Wir hauen ganz klassisch auf die Pauke. Das ist unsere Natur. Kultur im LAND ZUM LEBEN: Vollen Einsatz zeigen Celia Verlemann und Kevin Weltzien vom Team der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam bereiten sie der Musik die Bühne bei fast 200 Konzerten pro Saison an den schönsten und ungewöhnlichsten Orten im Land. Mehr über Kultur und Freizeit in MV: mecklenburg-vorpommern.de mvtutgut
»Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.« Lord Yehudi Menuhin Seit 2010 unterstützt die Stiftung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern das Festival dabei, Musik erklingen zu lassen und das Publikum zu begeistern. Mit dem Stiftungsvermögen wird eine langfristige Finanzierung gesichert. Mit dem Kauf der ehemaligen »Ersparnisanstalt« in der Schweriner Lindenstraße konnte dem Festival ein Zuhause gegeben werden. So tun wir das Unsrige, um der Musik eine Chance zu geben. Seien Sie ein Teil davon. Das Stiftungskonzert im Festspielsommer und das Stifterfest im November bieten Raum und Rahmen für Austausch und Begegnung. Zustiftungen sind ab 500 Euro möglich. Dabei gibt es verschiedene Kategorien von Andante (ab 500 Euro) bis Platin (ab 100.000 Euro). Eine Nennung im Stiftungsver- zeichnis ist möglich. Über die vielfältigen Möglichkeiten einer einmaligen, regel- mäßigen oder testamentarischen Zustiftung beraten wir Sie gerne persönlich. Werden Sie Stifter, werden Sie Stifterin! kontakt Bianca Wagner · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin · t 0385 5918530 · f 0385 5918510 · stiftung@festspiele-mv.de stiftungskonto Sparkasse Mecklenburg-Schwerin · IBAN DE22 1405 2000 1729 9323 00 · BIC NOLADE21LWL
In ca. 500 Annahmestellen und auf lottomv.de für Sie da RUBBEL LOSE Gib dem Glück eine Chance. Spielteilnahme unter 18 Jahren ist gesetzlich verboten! Glücksspiel kann süchtig machen. Infos unter www.lotto.de, BZgA-Hotline: 0800 137 27 00
Impressum Herausgeber Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gGmbH · Lindenstraße 1 · 19055 Schwerin · T 0385 591850 · F 0385 5918510 · www.festspiele-mv.de Intendantin Ursula Haselböck KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR Toni Berndt redaktion und satz Isabel Schubert · i.schubert@festspiele-mv.de Anzeigen Nadine Klatt · n.klatt@hne-sponsorenpool.de druck Digital Design — Druck und Medien GmbH fotos und abbildungen Holger Martens (Nils Mönkemeyer) · Wikimedia Commons, gemein- frei (Pjotr Iljitsch Tschaikowski) · Benjamin Ealovega (Stephen Waarts) · Simon van Boxtel (Noa Wildschut) · Uwe Arens (Daniel Müller-Schott) · Michael Reh (Aris Quartett) · Geert Maciejewski (Klosterkirche Rühn) Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. wir danken unserem partner Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern unseren hauptsponsoren und -förderern unseren medienpartnern sowie
Talente fördern – Zusammenhalt stärken – Den Norden bereichern Talente fördern – Zusammenhalt stärken – Den Norden bereichern Foto: iStock/Vladimir Vladimirov Vor Ort genießen - Emotionen teilen - Begeisterung entfachen Die NORDMETALL-Stiftung fördert die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, weil Musik Nähe schafft.
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