Corona & die Folgen für die Wirtschaft - Schwerpunkt Unternehmen - Infotext & Aufgaben Ausgabe 2021 - Institut für ...

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Corona & die Folgen für die Wirtschaft - Schwerpunkt Unternehmen - Infotext & Aufgaben Ausgabe 2021 - Institut für ...
SEK 2

            VOLKSWIRTSCHAFT                                       05/2021

            Corona & die Folgen für die Wirtschaft
            Schwerpunkt Unternehmen – Infotext & Aufgaben
            Ausgabe 2021
                                                                  AWS.
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        Mit freundlicher Unterstützung unserer Projektpartner:
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Inhalt

                               Infotext                                                                                                                             2

                                 1 Allgemeines zum Coronavirus ........................................................... 2

                                 2 Auswirkungen der Coronakrise auf die Unternehmen.......................... 5

                               Aufgaben                                                                                                                           11

                                 1 Auswirkungen auf verschiedene Berufsgruppen ...................................... 11
                                 2 Betroffene Unternehmen und ihre Maßnahmen ...................................... 12
                                 3 Unterstützungen für Unternehmen .......................................................... 14
                                 4 Auswirkungen auf den Handel .................................................................. 15
                                 5 Auswirkungen auf den Tourismus ............................................................ 17
                                 6 Beliebte Quarantäne-Produkte ................................................................ 18
                                 7 Gewinner und Verlierer der Coronakrise ................................................... 19

                                                                                                                                       für Feedback, Anregungen & Co
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Corona & die Folgen für die Wirtschaft - Schwerpunkt Unternehmen - Infotext & Aufgaben Ausgabe 2021 - Institut für ...
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1       Allgemeines zum Coronavirus
Ausführlichere Informationen zum Coronavirus allgemein finden Sie in der AWS-Unterlage „Corona & die Fol-
gen für die Wirtschaft – Schwerpunkt Haushalte“ ( https://aws.ibw.at/offers/229). Hier nur eine kurze Zusam-
menfassung sowie ein Update zur aktuellen Lage:

Die aktuelle Situation, in der wir uns gerade befinden, ist für viele nicht gerade einfach. Das Coronavirus macht
vielen Menschen Kopfzerbrechen. Es wurden viele verschiedene gesundheitspolitische Maßnahmen getroffen,
um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Der erste Lockdown, das Herunterfahren der Wirtschaft in Öster-
reich auf ein Mindestmaß zwischen März und Mai 2020, ist für viele Menschen eine sehr einschneidende Situa-
tion in ihr herkömmliches Leben gewesen. Ziel dieser Maßnahme war es, die Zahl der Infektionen möglichst
gering zu halten, um die kritische Infrastruktur (vor allem die Krankenhäuser etc.) nicht zu überlasten. Durch die
sehr restriktiven Maßnahmen der Bundesregierung und die Einhaltung dieser durch die Bevölkerung ist es ge-
lungen, die Infektionszahlen vor dem Sommer 2020 stark zu reduzieren.

Da die Zahl der Ansteckungen sehr niedrig gewesen ist, wurden die Maßnahmen gelockert. So wurden z.B. viele
Grenzen wieder geöffnet, um den Tourismus anzukurbeln. Für viele Regionen ist der Tourismus eine der wich-
tigsten Einnahmequellen und somit für das wirtschaftliche Überleben unumgänglich. Trotz der vielen Vorsichts-
maßnahmen durch die Bundesregierung als auch der Bevölkerung warnten ExpertInnen vor einem Anstieg der
Infektionen am Urlaubsort sowie in den Herbst- und Wintermonaten. Zu den Vorsichtsmaßnahmen zählten un-
ter anderem das verpflichtende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in öffentlichen Verkehrsmitteln als auch
der Mindestabstand zu anderen Personen von mindestens einem Meter. Auch die Zahl an Testungen wurde
erhöht (vor allem für UrlaubsrückkehrerInnen), um infizierte Personen frühzeitig zu erkennen.

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      Aufgrund stark ansteigender Zahlen hat die Bundesregierung im November 2020 einen zweiten Lockdown-
      Light beschlossen, welcher u.a. folgende Maßnahmen vorsah:
       Schließung von Gastronomie und Hotels sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen (Handel und persönliche
        Dienstleistungen bleiben offen)
       Verbot von größeren Veranstaltungen
       Umstellungen der Schulen der Oberstufe und Hochschulen auf Distance-Learning (Kindergärten und Schu-
        len der Unterstufe bleiben vorerst offen)
       Ausgangsbeschränkungen zwischen 20 Uhr und 6 Uhr

      Im Vergleich zu den Maßnahmen, die 2020 beschlossen wurden, wird 2021 stark auf regionale bzw. bundes-
      landspezifische Maßnahmen gesetzt. Aufgrund der erneut besonders hohen Zahlen und der kritischen Lage in
      den Intensivstationen haben sich Wien, Niederösterreich und das Burgenland auf die sogenannte „Osterruhe“
      geeinigt. Am Gründonnerstag (01. April 2021) sind u.a. folgende Maßnahmen in Kraft getreten:

       Schließung des Handels und körpernaher Dienstleister
       ganztägige Ausgangssperren
       FFP2 Maskenpflicht an stark frequentierten Plätzen

      Hier finden Sie die aktuellen Zahlen zum Coronavirus:

                     Österreichische Agentur für Gesundheit & Ernährungssicherheit
                     https://covid19-dashboard.ages.at/

      Die gesundheitspolitischen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wurden bzw. werden zum Schutz
      der Gesundheit der Bevölkerung getroffen. Leider wirken sich diese Maßnahmen allerdings auch negativ auf die
      Wirtschaft und ihre Wirtschaftsakteure aus:

       Viele Haushalte können nicht mehr (so viel) arbeiten und erzielen daher weniger oder kein Einkommen,

       viele Unternehmen können ihre Leistungen nicht mehr anbieten bzw. es besteht aktuell keine Nachfrage
        danach,

       der Staat erzielt weniger Steuereinnahmen und muss auch enorme Unterstützungsleistungen auszahlen.

      Der Wirtschaftskreislauf – so wie er bisher funktioniert hat – ist nun ins Stocken geraten und es besteht die Ge-
      fahr einer Abwärtsspirale.

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In dieser Unterlage wird der Wirtschaftsakteur „Unternehmen“ unter die Lupe genommen und es werden die
wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise auf diesen analysiert.

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      2       Auswirkungen der Coronakrise auf die Unternehmen
      In Österreich gibt es 538.507 Unternehmen (Stand 2019). Die Unternehmen können u.a. nach ihrer Sparte und
      ihrer Größe unterteilt werden:

      Die meisten Unternehmen sind in den Sparten Gewerbe & Handwerk (242.038), Handel (111.363), Information
      & Consulting (94.393) sowie Tourismus & Freizeitwirtschaft (62.927) vertreten. Insgesamt sind in der österrei-
      chischen Unternehmerlandschaft hauptsächlich Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) vertreten (99,8 %) und bei
      genauerer Betrachtung vor allem Kleinstunternehmen mit 0-9 Beschäftigten (93,9 %).

            Folgen für Unternehmen

      Auch wenn die restriktiven gesundheitspolitischen Maßnahmen der Regierung notwendig (gewesen) sind, so
      haben sie doch starke Auswirkungen auf die Wirtschaft. Viele UnternehmerInnen stehen vor noch nie dagewe-
      sen Herausforderungen. In einigen Branchen sind die Folgen existenzbedrohend. Vor allem kleine Unternehmen
      sind stark betroffen.

      Wenn Unternehmen es nicht schaffen ihr Angebot anzupassen, führt ein Nachfragerückgang zu einem Umsatz-
      rückgang. Fehlen diese Einnahmen, wird weniger produziert, weniger Material/Waren eingekauft, weniger in-
      vestiert und Personal wird abgebaut. Durch die steigende Anzahl von Arbeitslosen wird auch die Nachfrage wei-
      terhin rückläufig bleiben. Zudem führt der Produktions-, Einkaufs- sowie Investitionsrückgang zu Umsatzrück-
      gängen bei anderen Unternehmen. Diese negative Spirale setzt sich immer weiter und weiter fort. Wenn die
      Reserven eines Unternehmens aufgebraucht sind, wird es zu Liquiditätsproblemen kommen, welche im
      schlimmsten Fall in Betriebsschließungen münden.

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    Ein Rückgang der Wirtschaftsleistung hat auch für den Staat negative Folgen. Wichtige Einnahmequellen wie
    die Umsatz- und Einkommensteuer gehen verloren (siehe auch AWS-Unterlage „Corona & die Folgen für die
    Wirtschaft – Schwerpunkt Staat“  https://aws.ibw.at/offers/274).

          Betriebswirtschaftliche Maßnahmen der Unternehmen

    Durch den Umsatzverlust während der Lockdowns als auch durch die deutlich geringere Kauflust der KundIn-
    nen, wurden viele Unternehmen zu folgenden Maßnahmen veranlasst:

     Produkt-/Sortiment-/Branchen-Änderungen: Das veränderte Kundenverhalten zwingt viele Unterneh-
      men ihre Produkte bzw. ihr Sortiment zu verändern. Unternehmen mit ausreichend Kapital und dem nöti-
      gen Know-how können diesen nötigen Schritt umsetzen (z.B. Schneidereien bieten selbstgenähte Mund-
      Nasen-Schutz-Masken an, Produktionsbetriebe produzieren kurzfristig andere Produkte wie Desinfekti-
      onsmittel). Viele andere jedoch müssen die Branche wechseln, um wirtschaftlich überleben zu können.

     Online-Handel: Die meisten Betriebe in Österreich bieten ihre Produkte und Dienstleistungen vorwiegend
      im stationären Handel an. Während in vielen Ländern die Digitalisierung vorangeschritten ist, so ist sie in
      vielen österreichischen Betrieben noch nicht angekommen. Schon bereits vor der Coronakrise kristallisierte
      sich ein klarer Trend in Richtung Online-Handel ab. Die Coronakrise verhärtete diesen Trend, da durch das
      Einkaufen im Internet der Kontakt zu anderen Menschen reduziert werden konnte.

     weniger Investitionen: Neueste Prognosen sind sehr unsicher und veranlassen Unternehmen eher dazu,
      zu sparen als zu investieren. Zu groß ist die Unsicherheit und die damit verbundenen Folgen bei Investitio-
      nen in die Zukunft. Dadurch können auch keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden.

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       Personalabbau: Durch die fehlenden Einnahmen kann das Personal nicht mehr bezahlt werden. Unterneh-
        men bauen daher sukzessive Personal ab. Dieser Abbau hat schwere volkswirtschaftliche Auswirkungen.
        Durch die steigende Anzahl von Arbeitslosen wird auch das Kaufverhalten weiterhin zurückhaltend bleiben.

       Stundungen: Viele Unternehmen müssen Stundungen beantragen, um weiterhin liquide zu bleiben, da sie
        durch den fehlenden Umsatz nicht in der Lage sind Kreditraten, Steuern, Sozialversicherungsbeiträge etc.
        zu bezahlen.

       Kreditaufnahme: Viele Unternehmen nehmen auch zusätzliche Kredite auf, um Ihren Verpflichtungen
        fristgerecht nachkommen zu können.

       Schließungen: Geschäfte, Lokale etc. werden geschlossen, da sie zu wenig bis gar keinen Umsatz erzielen.

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             (Staatliche) Maßnahmen für Unternehmen

      Viele Unternehmer sehen in ihrer aktuellen Lage kaum Möglichkeiten oder Chancen, um ihre Situation zu ver-
      bessern. Die Bundesregierung hat einige Maßnahmen ergriffen, um Unternehmen zu unterstützen. Denn auch
      ihr Ziel ist es, die Zahl der Arbeitslosen möglichst gering zu halten und Betriebe zum Investieren zu animieren.

      Folgende staatliche Unterstützungen können u.a. von Unternehmen in Anspruch genommen werden:

       Kurzarbeit

       Zuschüsse (Härtefallfonds; Fixkostenzuschuss; Covid-19 Investitionsprämie für Investitionen im Zusam-
        menhang mit Digitalisierung, Ökologisierung, Gesundheit und Life Science; Unternehmen, die aufgrund
        des November-Lockdowns 2020 behördlich geschlossen wurden, können einen Umsatzersatz in Höhe von
        80 % des November-Vorjahresumsatzes beantragen, …)

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     Garantien (Kreditsicherung)

     Stundungen (Steuern, Sozialversicherungsbeiträge)

     Steuersenkungen (Einkommensteuer, Umsatzsteuer in der Gastronomie, bei Übernachtungen, im Publi-
      kations- und Kulturbereich)

    Ausführlichere Informationen zu diesen wirtschaftspolitischen Maßnahmen des Staates finden Sie in der AWS-
    Unterlage „Corona & die Folgen für die Wirtschaft – Schwerpunkt Staat“  https://aws.ibw.at/offers/274.

3

    Zudem gibt es auch weitere Initiativen, welche das Ziel haben Unternehmen und ihre MitarbeiterInnen in dieser
    schwierigen Zeit zu unterstützen. Zum Beispiel:

     Digital Team Österreich: Viele Unternehmen stellen auf Home-Office um. Das Digital Team Österreich
      bietet dabei Dienste (Beratungsdienste etc.) kostenlos für 2-3 Monate für Klein- und Mittelbetriebe an.

     Händler helfen Händlern: Um möglichst viele Arbeitsplätze im Non-Food-Handel zu sichern, werden Ar-
      beitnehmerInnen vorübergehend (bis zum Ende der Coronakrise) im Lebensmittelhandel eingesetzt.

          Besonders betroffene Branchen
    Trotz der Ausschöpfung vieler betriebswirtschaftlicher Maßnahmen sowie staatlichen Unterstützungsleistun-
    gen kämpfen viele Unternehmen ums Überleben. Einige Branchen trifft es dabei besonders hart. Im Folgenden
    werden die Auswirkungen auf einige von der Krise stark betroffenen Sparten exemplarisch dargestellt:

     Handel: Vor allem der Einzelhandel ist sehr stark von der Krise betroffen. Das ist auf den ersten März-Lock-
4     down 2020 und den Lockdown der Ostregion im April 2021 zurückzuführen, in welchem das Betreten von
      Geschäften – mit Ausnahme von Lebensmittel- und Drogeriemärkten sowie Apotheken – untersagt war.

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       Bauindustrie: Die Umsatzeinbrüche in der Bauindustrie werden sich erst verzögert zeigen, da aktuell noch
        laufende Bauprojekte abgeschlossen werden. Das Auftragsvolumen von zukünftigen Bauvorhaben ist aller-
        dings bereits drastisch zurückgegangen.

       Industrie & Gewerbe: Auch die Produktion hat aufgrund der geringeren Nachfrage nach Waren und vor
        allem nach Fahrzeugen und Maschinen sowie der Produktionsausfälle durch fehlende Zulieferungen von
        anderen Unternehmen die Coronakrise stark gespürt. Zudem sind auch die für Österreich sehr zentralen
        Exporte stark eingebrochen.

       Tourismus & Freizeitwirtschaft: Am stärksten betroffen von der Krise ist der Tourismus und die Gastro-
5       nomie. Während der Lockdowns und der Zeit danach verzeichneten bzw. verzeichnen Hoteliers, Restau-
        rant- und Barbesitzer etc. kaum bis keinen Umsatz. Vor allem die Stadthotellerie ist von einer Stornowelle
        in Mitleidenschaft gezogen worden. Durch den stark eingeschränkten Flugverkehr, immer wieder ausge-
        rufene Reisewarnungen und die unsichere Prognose für die kommenden Monate, kommt die Branche in
        vielen Teilen fast zum Erliegen. Viele Unternehmen sowie Arbeitsplätze sind daher stark gefährdet die
        Krise nicht zu überstehen. Gerade Regionen und Gemeinden, die fast ausschließlich vom Tourismus le-
        ben, trifft es besonders hart.

            Gewinner der Krise

      Natürlich gibt es auch Unternehmen, die von der Krise profitieren, da sie Güter anbieten, die während der
      Coronakrise vermehrt nachgefragt werden, wie zum Beispiel:
       Lebensmittel,
       Equipment für Home-Office und Home-Schooling, Software für Videokonferenzen,
       Hygieneprodukte wie Seife, Desinfektionsmittel, Mund-Nasen-Schutz etc.

      Auch Unternehmen, deren Vertriebsweg mit wenig persönlichem Kontakt möglich ist (z.B. Online-Shops, Le-
      bensmittel-/Essenlieferungen, Online-Sportkurs für zuhause etc.), haben während der Krise eine erhöhte Nach-
      frage.

      Da die Nachfrage hoch ist, erhöhen einige Unternehmen die Preise für diese Güter. Zum Beispiel zeigt die fol-
      gende Grafik die Preisentwicklung von beliebten Produkten während der Quarantäne:

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     Quelle: statista, https://de.statista.com/infografik/21340/preisentwicklung-ausgewaehlter-markenprodukte-bei-amazon/, CC BY-ND

    In jeder Krise steckt auch eine Chance. Viele Unternehmen erleben gerade einen positiven „Change Prozess“
7   (Umgestaltung unternehmerischer Prozesse) in ihrem Unternehmen. Viele von ihnen konnten durch die Krise
    weitere oder oft auch lukrativere Geschäftsfelder entdecken (z.B. Online-Shop, Essenszustellung, Tanzkurs von
    zu Hause usw.).

    Einige Unternehmen, die bereits vor der Krise viele Geschäftsprozesse digitalisierten, erleben einen großen Auf-
    schwung, während für andere ein großer Aufholbedarf besteht. Auch der Nachhaltigkeitsaspekt etablierte sich
    zunehmend als nicht mehr wegzudenkender Faktor.

    Sicher ist, dass die Zukunft digitaler und globalisierter sein wird. In welcher Form und Ausprägung lässt sich zum
    jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen. Die Unternehmen können daher die Krise als ein Sprungbrett nutzen,
    um ihre Geschäftsfelder, Infrastruktur, Beziehungen etc. dahingehend auszurichten.

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Aufgaben

                            Die Aufgaben sind in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt:

                  Wiedergeben                   Verstehen und Anwenden             Analysieren und Entwickeln

       AUFGABE 1: Auswirkungen auf verschiedene Berufsgruppen

       Phase 1
       Führe in deinem Bekanntenkreis mit einer Person, die in einem Unternehmen beschäftigt ist, ein Interview.
       Kläre dabei folgende Fragen:
          Welche Maßnahmen hat das Unternehmen während des Lockdowns im März 2020 ergriffen?
          Wie haben die Arbeitsabläufe während des Lockdowns im März 2020 funktioniert?
          Welche Maßnahmen wurden nach dem Lockdown im März 2020 im Unternehmen ergriffen?
          Wie hat sich die Coronakrise allgemein auf das Unternehmen ausgewirkt?
          Wenn von der Osterruhe 2021 betroffen: Welche Unterschiede gab es im Vergleich zum Lockdown im
           März 2020?

       Schreibe dir die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gespräch auf.

       Phase 2
       Austausch der Ergebnisse durch rotierende Partnergespräche:

       Teilt die Klasse in zwei Gruppen – Gruppe A und Gruppe B, in-
       dem z.B. durchgezählt wird und stellt euch im Kreis auf:
       Gruppe A bildet den Innenkreis und Gruppe B den Außenkreis,
       sodass sich jeweils ein/e SchülerIn der Gruppe A und Gruppe B
       gegenüber stehen.

        Nun beginnen die im Innenkreis stehenden SchülerInnen
           der Gruppe A den SchülerInnen der Gruppe B die Ergebnisse
           aus dem geführten Interview zu präsentieren.

        Danach tragen die SchülerInnen der Gruppe B den Schüle-
           rInnen der Gruppe A ihre Erkenntnisse vor.

       Auf ein Zeichen der Lehrperson rücken die im Innenkreis stehenden SchülerInnen der Gruppe A um zwei Plätze
       weiter und stehen somit anderen SchülerInnen der Gruppe B gegenüber. Es erfolgt erneut ein Austausch der
       Ergebnisse über die geführten Interviews. Der Vorgang wird so oft wiederholt, bis die Lehrperson das rotie-
       rende Partnergespräch beendet.

       Phase 3
       Kommt wieder im Plenum zusammen und besprecht die wichtigsten Erkenntnisse, die ihr in den Partnergesprä-
       chen gemacht habt.

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Aufgaben

AUFGABE 2: Betroffene Unternehmen und ihre Maßnahmen

Lies den Zeitungsartikel und bearbeite anschließend die untenstehenden Aufgaben.

              So geht’s Salzburgs Händlern in der Corona-Krise.
              Enorme Bandbreite der betroffenen Firmen (15.03.2021)
              Die Spanne von Betrieben, die gut durch die Corona-Krise kommen und jene, denen es desas-
              trös geht, ist enorm.

 Corona bestimmt seit mehr als einem Jahr unseren Alltag. Vor allem die zahlreichen Einzelhändler und Solo-
 Unternehmer sind besonders schwer von Pandemie und ihren Auswirkungen getroffen worden. Wir haben
 uns mit drei Salzburger Firmengründern über ihre aktuelle Situation unterhalten.

 „Schlimmer kann es nicht mehr werden“

 „Immerhin musste ich bis jetzt niemanden kündigen“, atmet Petar Maric, Inhaber vom „Hanf In“ in der Lan-
 deshauptstadt, gegenüber S24 auf. Er sei zwar froh, das Geschäft zu öffnen, die Stimmung bleibe aber „ge-
 drückt und lethargisch“. Zu schaffen macht dem Shop für Cannabis und Co die Grenzschließung zu Bayern –
 mehr als die Hälfte des üblichen Umsatzes sei weggebrochen. „Wir warten immer noch auf den Umsatzersatz
 für den November und Dezember“, gibt der Unternehmer an. Eigenen Angaben zufolge musste er bereits drei
 Mal auf das eigene Ersparte zugreifen, „um die Einkommenssteuer und Beiträge für Sozialversicherungsan-
 stalt der Selbständigen zu zahlen“. Dennoch steckt Maric den Kopf nicht in den Sand, denn „schlimmer kann
 es ja nicht mehr werden“. Ohne die Hoffnung, dass es im Herbst wieder ansatzweise normal werden könnte,
 würde man es nicht schaffen, lacht er zweckoptimistisch.

 Hoffnung auf erfolgreichen Sommer 2021

 „Umsatzeinbußen von 90 bis 95 Prozent“ verzeichnet das Ehepaar Rieser, das in Zell am See (Pinzgau) das
 Souvenirgeschäft „Mitbringsl“ und einen Kiosk betreibt. „Die Stimmung ist aktuell sehr trüb“, sagt Alexander
 Rieser zu S24. Die staatlichen Unterstützungen seien zwar angekommen, sie würden aber nur ein Minimum
 bzw. die Fixkosten abdecken. „Wir mussten schon sehr viel eigenes Erspartes aufbringen“, schildert der stark
 vom Tourismus abhängige Angestellte. Es bleibt das Hoffen auf die warmen Monate des Jahres: Wenn der
 kommende Sommer annähernd so verläuft wie der letzte, dann wäre das Ehepaar „sehr zufrieden“. Bis dahin
 dürfen aber auch die Corona-Infektionszahlen nicht explodieren, um dieses Vorhaben nicht zu gefährden.
 Deshalb zeigt sich Rieser auch „skeptisch, was die nächsten Wochen angeht.“ Der Versuch während des ersten
 Lockdowns einen Online-Shop aufzubauen, wurde übrigens rasch wieder verworfen: „Aufwand und Ertrag
 zahlen sich bei uns einfach nicht aus.“

 Fette Pluspunkte mit Online-Shop

 Einen großen Erfolg mit ihrem Corona-bedingten Online-Shop feiert hingegen das Geschäft „Annalena“ in
 Anif (Flachgau). „Ganz zuversichtlich“ – auch wegen der Öffnung im Handel – zeigt sich die Inhaberin der Bou-
 tique, Annalena Schlager, beim Telefonat mit S24. „Die Kundinnen freuen sich darüber, wieder rauszukom-
 men und sehnen sich nach Normalität.“ Auch wenn aktuell nur zwei Leute gleichzeitig im Geschäft sein dür-
 fen, trübt das die Stimmung der 29-Jährigen keineswegs. Viel optimistischer sei sie noch als vor einem Jahr.
 Im ersten Lockdown musste Schlager zwei Mitarbeiterinnen kündigen. Zudem habe sie sich selbst vier Monate
 lang kein Gehalt ausbezahlt und hat vom eigenen Ersparten gelebt. „Niemals hätte ich mir vorher denken

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Aufgaben

        können, jemals in eine solche Situation zu kommen“, erinnert sie sich. Staatshilfen seien bis auf eine ausste-
        hende Zahlung aus dem Jänner allesamt angekommen und auch das Prozedere mit dem AMS sei „völlig prob-
        lemlos“ verlaufen. Mittlerweile sind auch die Mitarbeiterinnen wieder an Board. Zwischenzeitlich hat Schlager
        den Instagram-Auftritt ihrer Boutique auf den neuesten Stand gebracht, um die Plattform zur besseren Ver-
        marktung zu nutzen. „So kann ich gezielt Werbung für meine Produkte machen und komme mit den Kunden
        in direkten Kontakt.“ Auch aus diesem Grund blickt Schlager „sehr hoffnungsvoll und zuversichtlich in die Zu-
        kunft, zumal ich mich im Falle eines weiteren Lockdowns auf meinen Online-Shop verlassen kann, der künftig
        wohl immer wichtiger sein wird.“

        Quelle: Salzburg 24, 15.03.2021, gekürzt, https://www.salzburg24.at/news/salzburg/ueber-ein-jahr-corona-so-geht-s-salzburgs-haend-
        lern-101109631

       a) Welche Maßnahmen haben die UnternehmerInnen aus dem Artikel in der Krise getroffen, um den Fortbe-
           stand ihres Unternehmens zu gewährleisten?

       b) Was könnte der Grund dafür gewesen sein, dass sich der Online-Shop des Souvenirgeschäfts nicht rentiert
           hat?

       c) Recherchiere je zwei Vor- und Nachteile von Online-Shops für Unternehmen in der Corona-Krise.

                                      Vorteile                                                       Nachteile

       d) Überlege dir, ob es auch für einen Frisörsalon sinnvoll sein könnte, einen Online-Shop anzubieten und be-
           gründe deine Entscheidung.

13 |               Corona & die Folgen für die Wirtschaft – Schwerpunkt Unternehmen
Aufgaben

AUFGABE 3: Unterstützungen für Unternehmen

Lies folgende Unternehmensbeschreibung und bearbeite anschließend die untenstehenden Aufgaben.

 Selena ist Unternehmerin und betreibt ein Modegeschäft „Mode4ever“ in Wien. Das Ge-
 schäftslokal ist angemietet und sie beschäftigt vier Angestellte in ihrem Unternehmen.
 Das besondere an ihrer Boutique ist, dass sie sowohl internationale Ware verkauft, als
 auch selbst Kleidungsstücke und Accessoires entwirft und im Geschäft produziert. Ein
 Qualitätsmerkmal ist ebenfalls, dass Kleidungsstücke bei Bestellung maßgefertigt wer-
 den können. Ihre Kundschaft setzt sich vorwiegend aus Stammkundschaft der umlie-
 genden Bezirke, aber auch aus Touristen zusammen. Während des Lockdowns im März
 2020 musste sie ihr Geschäft schließen, aber auch danach sieht es leider nicht so gut
 aus.

a) Überlege, welche Unterstützungsleistungen von Selena in Anspruch genommen werden können.

b) Überlege, welche betriebswirtschaftlichen Maßnahmen Selena ergreifen könnte, um dem Umsatzrück-
   gang gegenzusteuern.

                             Corona & die Folgen für die Wirtschaft – Schwerpunkt Unternehmen        | 14
Aufgaben

       AUFGABE 4: Auswirkungen auf den Handel

       Lies den Zeitungsartikel und bearbeite anschließend nachfolgende Aufgaben.

                         Handels-KV: Feilschen um Gehalt und Prämie in der Corona-Krise (15.10.20)
                         Im Spannungsfeld zwischen Kaufkraft- und Jobabsicherung: Textil- und Schuhhandel büßten
                         ein Drittel ihrer Umsätze ein.

        Viel zu verteilen gibt es heuer nicht, das ist der Gewerkschaft GPA-djp klar. Einzelne Branchen, wie der Textil-
        und Schuhhandel, haben allein im zweiten Quartal coronabedingt Umsatzeinbrüche von mehr als einem Drit-
        tel hinnehmen müssen. Andere, wie der Lebensmittelhandel, standen auf der Gewinnerseite (+8,8 Prozent
        Umsatz im 2. Quartal). „Wir haben ein stark divergierendes Bild“, sagt deshalb Gewerkschaftsvertreterin Anita
        Palkovich zum Auftakt der Handelskollektivvertragsverhandlungen kommenden Mittwoch.

        Sicherung der Kaufkraft
        Die Gewerkschaft hat den Arbeitgeberverhandlern bereits ihre zentralen Forderungen übermittelt. „Es geht
        um die Erhaltung der Kaufkraft durch eine Inflationsabgeltung“, sagt Palkovich. „52 Prozent des Bruttoin-
        landsprodukts kommt von privaten Konsumausgaben, eine positive Gehaltsentwicklung der Handelsange-
        stellten ist damit für die gesamte Volkswirtschaft von großer Bedeutung“, so ihre Argumentation. Immerhin
        beschäftigen die Handelsbetriebe rund 554.000 Mitarbeiter und bilden darüber hinaus 15.000 Lehrlinge aus.

        Aus Sicht von Arbeitgeber-Chefverhandler Rainer Trefelik, selbst Modehändler in Wien, geht es jetzt aber vor
        allem darum, Jobs und damit Unternehmen, abzusichern. „Im ersten und zweiten Quartal des nächsten Jahres
        werden Eigenkapitalstärkende Maßnahmen nötig werden, damit es die Unternehmen nicht zerlegt. Das ist
        der Rahmen, in dem wir heuer in die Verhandlungen gehen“, stellt er klar. Die aktuell steigenden Corona-
        Zahlen in Österreich und anderen Ländern würden seinen Optimismus für den Geschäftsverlauf in den kom-
        menden Monaten nicht gerade beflügeln.

        Prämien Anrechnung
        Das haben viele bereits getan, allen voran die großen Lebensmittelhandelsketten. Ob und in welchem Aus-
        maß diese bereits geleisteten Sonderzahlungen angerechnet werden, werde Teil der Verhandlungen sein. In
        jedem Fall wolle die Gewerkschaft durchsetzen, dass Geld fließt. Palkovich: „Uns ist wichtig, dass die Mitar-
        beiter frei über das Geld verfügen können, Gutscheine kommen für uns nicht in Frage.“ Ebenfalls im Forde-
        rungskatalog sind „mehr Erholungsmöglichkeiten“ für das Personal, also etwa die bereits diskutierten Mas-
        kenpausen.

        Quelle: Kurier, 15.10.2020, gekürzt, https://kurier.at/wirtschaft/handels-kv-feilschen-um-gehalt-und-praemie-in-der-corona-
        krise/401066958

15 |               Corona & die Folgen für die Wirtschaft – Schwerpunkt Unternehmen
Aufgaben

a) Erkläre kurz folgende Fachbegriffe. Nutze gegebenenfalls das Internet zur Recherche. Wenn dir zudem wei-
    tere Begriffe aus dem Zeitungsartikel unklar sind, recherchiere diese auch und erkläre diese in den leeren
    Zeilen.

     Begriff                Erklärung

     Kollektivvertrag
     (KV)

     Kaufkraft

     Inflation

     Konsumausgaben

     BIP

     Eigenkapitalstär-
     kende Maßnahmen

                             Corona & die Folgen für die Wirtschaft – Schwerpunkt Unternehmen                    | 16
Aufgaben

       b) Was spricht für und was gegen (beträchtliche) Gehaltserhöhungen im Handel?

                     Gründe für Gehaltserhöhungen                     Gründe gegen Gehaltserhöhungen

       c) Wähle drei Lieblingsgeschäfte von dir aus dem Handel (z.B. Media Markt, H&M, Nike) und recherchiere, wie
           sich die Coronakrise auf diese Geschäfte ausgewirkt hat. Fasse deine Ergebnisse übersichtlich zusammen
           (z.B. auf einer Power-Point Folie).

       AUFGABE 5: Auswirkungen auf den Tourismus

       a) Recherchiere die fehlenden Daten der Tabelle:

                                         Sommersaison 2019          Sommersaison 2020
                                                                                             Veränderung in %
                                         (Mai bis September)        (Mai bis September)

            Anzahl der der Nächti-
            gungen bundesweit

            Anzahl der Nächtigun-
            gen Wien

            Anzahl der Ankünfte
            bundesweit

            Anzahl der Ankünfte
            Wien

       b) Sieh dir folgendes Video an und diskutiert in der Gruppe (3-4 SchülerInnen), welche Herausforderungen im
           Sommertourismus 2021 auf Österreich zukommen. Fasst die wichtigsten Erkenntnisse übersichtlich zu-
           sammen.

                         Hoffnung auf Sommertourismus
                         https://youtu.be/qKsZ-ogmBcU

17 |             Corona & die Folgen für die Wirtschaft – Schwerpunkt Unternehmen
Aufgaben

c) Hat die Coronakrise Auswirkungen auf deinen Sommerurlaub 2021? Wenn ja, welche?

AUFGABE 6: Beliebte Quarantäne-Produkte

Sieh dir die folgende Grafik an und bearbeite anschließend die untenstehenden Aufgaben.

 Quelle: statista, https://de.statista.com/infografik/21340/preisentwicklung-ausgewaehlter-markenprodukte-bei-amazon/, CC BY-ND

a) Warum war die Nachfrage ausgerechnet nach diesen Produkten während der Quarantäne besonders
    beliebt?

                                   Corona & die Folgen für die Wirtschaft – Schwerpunkt Unternehmen                               | 18
Aufgaben

       b) Was könnte der Grund dafür sein, dass die Unternehmen die Preise für diese Produkte erhöht haben?

       c) Überlege, ob und wie sich deine persönliche Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen verändert
           hat. Welche Auswirkungen hat dein Nachfrageverhalten auf Unternehmen?

       AUFGABE 7: Gewinner und Verlierer der Coronakrise

       Lies den Zeitungsartikel und bearbeite anschließend die untenstehenden Aufgaben.

                     Corona: Die Gewinner und Verlierer der Krise (26.09.2020)
                     Die Pandemie beeinflusst den Aktienmarkt national und international. Wer von der Ausnah-
                     mesituation profitiert hat (und wer nicht).

        Klassische Verlierer

        Klassische Verlierer sind wenig überraschend alle Unternehmen, die mit den Themen Urlaub und Reisen in
        Verbindung stehen: "Fluglinien, Hotels, Reiseanbieter, Kreuzfahrtunternehmen, auch Casinos“, zählt Ingrid
        Szeiler, Chief Investment Officer bei Raiffeisen Capital Management, auf.

        Eine Erholung der Wirtschaft – und im Speziellen dieser Branchen – werde jedenfalls angesichts des Wartens
        auf einen Impfstoff gegen Covid-19 noch dauern – wenn alte Niveaus überhaupt wieder erreicht werden kön-
        nen. Zum einen sei das fraglich, weil sich das Bewusstsein der Menschen schärft, zum anderen auch, weil Pan-
        demien "in ihrer Frequenz wohl zunehmen werden“, vermutet Szeiler. Ähnlich düster sind übrigens die Aus-
        sichten für Öl- bzw. Gasunternehmen und die Schifffahrt.

        Verlierer-Branche

        Michael Herzum von Union Investment sieht noch eine weitere Branche auf der Verliererseite: Gebäude im
        gewerblichen Bereich. Shoppingmalls werden dank Onlinehandels unattraktiver, Hotels wegen rückläufiger
        Reisetätigkeit, und Bürogebäude wegen des Trends zu Homeoffice. Zu den Gewinnern zählt klar die Gesund-
        heitsbranche. „Die Menschen wollen auch einen besseren Zugang zu Medizin – also die, die es sich leisten
        können. Über einen Umweg könnten hier auch Versicherungen profitieren“, vermutet Szeiler.

        Was das Thema Impfstoff angeht, sieht Szeiler aber nicht nur Vorteile. Natürlich seien die Kurse von etwa dem
        Pharmariesen Moderna stark gestiegen. "Ob ihre Kurse aber noch weiter steigen, weiß ich nicht. Die Frage ist
        hier auch, wie hoch der Preis für den Impfstoff sein darf. Momentan gibt es ja einen großen Druck der Natio-

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Aufgaben

 nalstaaten, den Preis niedrig zu halten. Da ist die Frage, ob Pharmafirmen die hohen Forschungskosten über-
 haupt hereinbekommen“, analysiert Szeiler. Andererseits könne es genauso gut sein, dass Kunden höhere
 Preise akzeptieren müssen, sagt Union Investment-Fachmann Herzum.

 Die absoluten Gewinner

 Die absoluten Gewinner der Pandemie sind Unternehmen, die Videoconferencing und Arbeiten von zu Hause
 als Geschäftsmodell haben. "Das sind Unternehmen wie Zoom, aber können auch Halbleiterproduzenten sein,
 oder Microsoft.“ Der Trend gehe, so Szeilers Vermutung, aber nicht nur zu einem verstärkten Arbeiten von zu
 Hause aus, sondern generell zu einem stärkeren Zu-Hause-Sein. Somit werden wohl auch, so Szeilers Ein-
 schätzung, Unternehmen wie Netflix oder Amazon und Essenszusteller wie Delivery Hero zulegen.

 Quelle: Kurier, 26.09.2019, gekürzt, https://kurier.at/wirtschaft/karriere/corona-die-gewinner-und-verlierer-der-krise/401043067

a) Welche Branchen bzw. Unternehmen sind die großen Verlierer und Gewinner der Coronakrise? Finde auch
    noch weitere Beispiele, die nicht im Artikel erwähnt werden.

                                Verlierer                                                         Gewinner

b) Warum sind Unternehmen der Tourismusbranche die großen Verlierer der Coronakrise?

c) Recherchiere die Umsätze des 3. Quartals 2020 von zwei Gewinnern der Coronakrise (Netflix und Amazon)
    und vergleiche die Zahlen mit 2019:

                                                          Netflix                                          Amazon

      Umsatz 3. Quartal 2020

      Umsatz 3. Quartal 2019

                                    Corona & die Folgen für die Wirtschaft – Schwerpunkt Unternehmen                                | 20
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Die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Schule (AWS) ist eine Initiative der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) und des Österreichischem Sparkassenver-
bandes und ist als Projekt am Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw), Rainergasse 38, 1050 Wien angesiedelt. Projektleiter: Mag. Josef Wallner

AutorInnen: Philipp Ludwig BSc, Rafaella Nikolić MSc, Dr. Andrea Raso | Redaktion: Mag. Josef Wallner
Gestaltung Cover: www.designag.at | Innen: Dr. Andrea Raso | Coverbild: Philipp Ludwig BSc, Felix Götzendorfer MSc
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