COVID-19 Briefing Konjunktur-Update - Economic News Index weiter im Aufwind

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COVID-19 Briefing Konjunktur-Update - Economic News Index weiter im Aufwind
COVID-19 Briefing | Economic News Index steigt weiter

COVID-19 Briefing
Konjunktur-Update – Economic News
Index weiter im Aufwind
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COVID-19 Briefing Konjunktur-Update - Economic News Index weiter im Aufwind
COVID-19 Briefing | Economic News Index steigt weiter

COVID-19 Briefing:
Konjunktur-Update –
Economic News Index
weiter im Aufwind

Das zweite Quartal 2020 wird                            Economic News Index im positiven              Ausbruch der Pandemie in Deutschland
unzweifelhaft als das konjunkturell                     Bereich                                       über seinem langfristigen Durchschnitt.
schlechteste seit vielen Jahrzehnten in                 Der Economic News Index (ENI) ist ein         Dieser Umschwung hat sicherlich viel
die Wirtschaftsgeschichte eingehen.                     textbasierter Indikator und misst die         mit der Lockerung der Corona-
Nach den kürzlich veröffentlichten                      Stimmung, die sich aus der Analyse            Einschränkungen zu tun sowie den
offiziellen Zahlen schrumpfte die                       redaktioneller Inhalte in der                 relativ niedrigen Infektionsraten und
deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal                  Wirtschaftspresse ergibt. Er screent          dem Wieder-Anlaufen der Wirtschaft,
um 10,1 Prozent gegenüber dem                           dabei täglich eine große Anzahl von           das bisher relativ reibungslos verlief. Der
Vorquartal. In der Eurozone ging das BIP                Wirtschaftsnachrichten aus dem                ENI stützt damit auch Umfrage-
sogar um insgesamt 12,1 Prozent zurück.                 überwiegenden Großteil nationaler,            ergebnisse des Deloitte Consumer Pulse
In Spanien war die konjunkturelle Lage                  regionaler und lokaler Medien in              Survey. Dieser zeigt, dass Konsumenten
mit einem Minus um 18,5 Prozent am                      Deutschland. Positive und negative            in Deutschland im internationalen
düstersten.                                             Tendenzen werden in getrennten Indizes        Vergleich eher geringe Sorgen in Bezug
                                                        erfasst und später miteinander                auf Corona haben und ein relativ hohes
Ganz aktuell stehen die Zeichen                         verrechnet. Die Null-Linie ist der            Sicherheitsgefühl vorherrscht.² Die
allerdings auf Erholung im zweiten                      langfristige Durchschnitt. Der historische    positive Stimmung spricht dafür, dass
Halbjahr. Die Frühindikatoren für                       Verlauf belegt, dass der ENI den Trend        die deutsche Wirtschaft im dritten
Deutschland befinden sich im                            der BIP-Entwicklung in der                    Quartal wieder auf einen
Aufwärtstrend – ebenso wie auch der                     Vergangenheit gut antizipieren konnte.¹       Wachstumspfad einbiegt.
Deloitte Economic News Index, der Ende
Juli das erste Mal seit dem Beginn der                  Bei monatlicher Betrachtung des ENI
Corona-Krise wieder über seinem                         zeigt sich, dass der Index in der Corona-
langjährigen Durchschnitt lag. Für das                  Hochzeit sehr viel tiefer sank als in der
Gesamtjahr 2020 haben wir unsere                        Finanzkrise. Es wird aber auch deutlich,
Prognose leicht nach oben revidiert und                 dass sich die gemessene Stimmung nach
erwarten nun statt einem Minus von 7,4                  dem absoluten Tiefpunkt Ende April
Prozent einen etwas geringeren                          wieder relativ schnell erholte. Im Juli lag
Rückgang um nunmehr 6,5.                                der Index das erste Mal seit dem

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Economic News Index (monatliche
Werte)

Eine detaillierte Betrachtung des ENI auf               Anfang Juli gibt es allerdings eine      Deutschland sein. Dies zeigt, dass die
Wochenbasis zeigt allerdings auch die                   Rückwärtsbewegung, die sich              Lage bei der Bekämpfung der Pandemie
Risiken für den Aufschwung. Zwischen                    momentan zu stabilisieren scheint. Ein   nach wie vor fragil ist und jederzeit sehr
Mitte Mai und Anfang August stieg der                   naheliegender Grund dafür dürften die    schnell unmittelbare Auswirkungen auf
ENI mit sehr kleinen Ausschlägen. Seit                  wieder steigenden Infektionszahlen in    die wirtschaftliche Stimmung haben
                                                                                                 kann.

Economic News Index auf Wochenbasis

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Konjunktur: Jahresprognose etwas                        gehen wir von einem Minus von 9,5          Der Hauptgrund für die Verlangsamung
weniger schlecht                                        Prozent aus, für Italien und Spanien von   in 2021 ist die Wachstumsschwäche der
Die offiziellen Quartalsdaten waren                     einem Rückgang um 10,7 bzw. 10,8           deutschen Handelspartner. Deren
etwas besser als in unserer Deloitte                    Prozent.                                   wichtigste sind USA, Frankreich, China,
Prognose unterstellt. Aufgrund der                                                                 die Niederlande, das Vereinigte
neuen Quartalsdaten gehen wir – auf                     Ausblick: der Aufschwung im Zeichen        Königreich und Italien. China dürfte in
der niedrigeren Basis des zweiten                       der Wurzel – vollständige Erholung im      diesem Jahr als eines von zwei Ländern
Quartals startend – von einem                           ersten Quartal 2022                        weltweit – neben Indonesien – ein
Wachstum von 5,4 Prozent im dritten                     Das Konjunkturszenario hinter diesen       positives Wachstum erreichen und so
Quartal und von 2,2 Prozent im vierten                  Zahlen unterstellt einen                   die deutsche Exportwirtschaft
Quartal aus. Für das Gesamtjahr ergibt                  Konjunkturverlauf, der dem                 stabilisieren. Außer den Niederlanden
sich in unserem Baseline-Szenario –                     mathematischen Wurzelzeichen ähnelt.       sind unseren Konjunkturprognosen
welches unterstellt, dass es zu keinem                  Zuerst kommt es zu einer V-förmigen        zufolge alle anderen großen
zweiten Lockdown kommen wird – ein                      Erholung der Konjunktur im zweiten         Exportmärkte schwerer von der
Rückgang der Wirtschaftsleistung um 6,5                 Halbjahr, im darauffolgenden Jahr          Pandemie betroffen als Deutschland, so
Prozent (anstatt der ursprünglich                       verlangsamt sich der Aufschwung jedoch     dass sich die für die deutsche Wirtschaft
angenommenen 7,4 Prozent). Dies ist                     deutlich und kehrt schließlich zum         so wichtigen Exporte eher langsam als
ein tiefer Einbruch – für die anderen                   langfristigen Wachstumspfad zurück.        sprunghaft erholen dürften.
Länder der Eurozone dürfte der Rück-                    Das BIP-Level des vierten Quartals 2019
gang allerdings noch deutlich                           würde Deutschland in diesem Szenario
gravierender ausfallen: Für Frankreich                  erst im ersten Quartal wieder erreichen.

BIP-Prognosen für ausgewählte
Länder/Regionen (%, Y-o-Y)

Unternehmensinvestitionen dürften sich                  Allerdings haben sich sowohl Wirtschaft    ² Siehe COVID-19-Briefing
wegen der enorm hohen Unsicherheit                      wie auch Konsumenten zuletzt sehr viel     "Konsumentenstimmung im
ebenfalls eher zaghaft entwickeln. Damit                schneller gefangen als noch im Mai         Aufschwung" vom 07.08.2020:
ist es vor allem der Konsum, der den                    befürchtet, so dass der kurzfristige       https://www2.deloitte.com/de/de/blog/
Aufschwung tragen muss. Es ist                          Ausblick eher positiv erscheint.           covid-19-briefings/2020/covid-19-
Allerdings nicht schwer, auch hier                                                                 briefing-aufschwung-
Risikofaktoren zu finden, die die                       ¹ Zur Methodik des ENI und der             konsumentenstimmung.html?nc=1
Konsumenten verunsichern und damit                      Prognosequalität siehe COVID-19-
die konjunkturelle Erholung gefährden                   Briefing vom 19.05.2020:                   Ansprechpartner
könnten. Hierzu gehört sicherlich ein                   https://www2.deloitte.com/de/de/blog/      Dr. Alexander Börsch
Wiederaufflammen der Infektionen                        covid-19-briefings/2020/covid-19-          Chefökonom & Director Research
sowie vermehrte Unternehmens-                           briefing-economic-news-index.html          Tel: + 49 (0) 89 29036 8689
insolvenzen in der zweiten Jahreshälfte.                                                           aboersch@deloitte.de

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Stand 08/2020
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