Creative Hub - Ein Rückblick auf acht Jahre Pionierarbeit in der Förderung der Kreativwirtschaft www.creativehub.ch
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Creative Hub Ein Rückblick auf acht Jahre Pionierarbeit in der Förderung der Kreativwirtschaft www.creativehub.ch
Impressum: Credits Fotografien: Herausgeber: Portrait Claudia Acklin no credits Creative Hub Portrait Britta Friedrich Jasmin Frei info@creativehub.ch Portrait kollektiv vier Lea Moser Portrait Søren Henrichsen Niels Ackermann Text: Portrait Georg Fontana Katharina Wernli Jakob Blumer Portrait Rahel Koller Maximilian Lederer Daniel Schaffo Portrait Lela Scherrer Mathilde Agius Regula Staub Portrait Pierre Naveau Pierre Naveau Portrait Laure Gremion Sacha di Poi Lektorat: Portrait Pibiri & Reich Luca Schaffer Intertext GmbH, Portrait Regula Staub Reto Camenisch Silvia Wachtler Portrait Varia Instruments Florian Spring Portrait Read on Nina Maria Glahé Englische Übersetzung: Portrait Nathalie Nyffeler Laurent Soldini Jamie Karnik Portrait Beatrice Bösch Müller‘s Fotofactory Kriens Portrait Eva Pauline Bossow Jessica Allemann Gestaltung: Portrait Yannick Aellen David Biedert Marc Brunner, Büro Destruct Portrait Jens Nymand Christensen Myndtskov mb@burodestruct.net Portrait Raphael Rossel HSLU 2015
Vorwort Es ist so weit. Der Creative Hub schliesst Der Creative Hub hat es verstanden, in Ende Jahr den Vorhang. Dies nach acht kurzer Zeit ein wirkungsvolles und effizien Jahren intensiven Schaffens im Dienste tes System zur Förderung von talentierten einer guten Sache: der Förderung von Kreativen aufzubauen. Dass dies möglich Schweizer Kreativen. Dass das Ende just war, lag einerseits am gewählten Ansatz. zu einem Zeitpunkt kommt, in dem kreati Andererseits aber an der grossen Anzahl ves und unternehmerisches Handeln wich an Personen, die sich in verschiedensten tiger denn je ist, ist schade. Funktionen für den Verein engagiert ha ben. Entstanden ist ein loses Netzwerk an Wie fördert man Kreativschaffende wir Wissen und Erfahrung zur Förderung von kungsvoll? Auf diese Frage hat der Creati Kreativen, welches in der Schweiz einzig ve Hub Antworten gefunden, die weit über artig ist. An dieser Stelle allen Mitwirken seine Zeit als Modell dienen werden. den ein grosses DANKE. Fokus Entrepreneurship: Nichts motiviert Das Wirken des Creative Hubs hat vielen mehr als der Erfolg eines eigenen Projekts. Kreativen geholfen, den Traum vom eige Wenn aus Ideen erste Produkte entstehen, nen Unternehmen zu verwirklichen. Es hat Kunden gewonnen werden, der erste Lohn aber auch die Kreativwirtschaft als Ganzes bezahlt werden kann, ein Unternehmen weitergebracht und ihren Stellenwert in entsteht. Das klare Bekenntnis des Creati Wirtschaft und Gesellschaft aufgezeigt. ve Hubs zu einem wirtschaftlichen Ansatz Zu guter Letzt ist der Creative Hub selbst erlaubte eine wirkungsvolle Förderung. Es ein wunderbares Beispiel, wie dank einer geht darum, motivierten Kreativen mög Vision, eines engagierten Teams und eines lichst schnell einen Zugang zum Markt zu überzeugenden Angebots, Erfolgsge schaffen. Und sie auf den ersten Schritten schichten geschrieben werden können. in die Selbständigkeit zu begleiten. Ohne finanzielle Fördermittel von zahlrei Erfolgsfaktor Praxiswissen: Die Vielfalt chen Partnern wäre es aber nie möglich der begleiteten Projekte war eindrücklich. gewesen, das umfangreiche Aktivitäten- Allen gemeinsam war, dass der Weg vom Programm über acht Jahre hin anzubieten. kreativen Ansatz zum Unternehmertum Besonders zu erwähnen ist der Migros- durch oft unbekanntes Territorium führt. Pionierfonds, welcher den Creative Hub Mit dem grossen Netzwerk an praxiser von Beginn an fast über die gesamte Wir fahrenen Expert*innen war es möglich, kungszeit begleitet und überhaupt möglich jedem Projekt die relevanten Inputs und gemacht hat. Erfahrungen zu vermitteln. Coaches und Coaching-Teilnehmer*innen bildeten eine Dass das Projekt Creative Hub nun zu einem Erfolgsgemeinschaft und hatten ein Ziel: Abschluss kommt, tut den erbrachten Leis den überzeugenden Auftritt im Markt. tungen in keiner Weise Abbruch. Als Ge sellschaft sind wir aber aufgefordert, die Von der Basis- zur Spitzenförderung: Frage nach der Bedeutung und Rolle einer Förderprogramme sollten zunächst für lebendigen und wirtschaftlich erfolgrei möglichst viele zugänglich sein. Zum Bei chen Kreativszene erneut zu beantworten. spiel in Form von Weiterbildungsmodulen oder Netzwerkanlässen. Dies erlaubt ein Kennenlernen, das Vermitteln von Grund Vorstand Creative Hub lagen oder auch das Abschätzen von Geschäftsstelle Creative Hub Potenzialen. Um aber eine Geschäftsidee zur finalen Marktreife zu bringen, bedarf es einer sehr intensiven Betreuung und Förderung. Dies bedingt die Fokussierung auf wenige Projekte. Zusätzlich zu Talent und Können wird der Wille, etwas Heraus ragendes zu schaffen, zu einem entschei denden Kriterium.
Creative Hub – Facts & Figures Der gemeinnützige Verein Creative Hub half seit 2013 Schweizer Kreativen, innova tive Produkt- und Geschäftsideen verwert bar zu machen – wirtschaftlich, ökologisch oder sozial. Das Angebot umfasste neben professionellen Weiterbildungsbaustei nen und Vernetzungsanlässen auch den Zugang zu einem hochkarätigen Netzwerk. Mit diesen drei Bausteinen etablierte der Creative Hub ein effektives Marktzugangs system für talentierte Kreative. Das Coaching Ziel der Teilnehmenden Im Zentrum der Aktivitäten des Creative Hubs stand das individuelle 1-on-1 Coa 25% Bessere Vermarktung eines ching. Seit Vereinsgründung unterstützte Business der Creative Hub Kreativschaffende mit 23% Aufbau eines Business dem Coaching, Geschäftsideen erfolgver 17% Professionalisierung eines sprechend zu realisieren. Kernstück des Business Creative Hubs war das Netzwerk an erfah 15% Weg in die Selbständigkeit renen Coaches und Experten. 14% Abklärung der Markttauglich- keit einer Idee Figures 5% Skalierung/Internationali- sierung eines Business 70+ Coaches 1% Anderes 284 unterstützte Kreativprojekte 348 unterstützte Kreativschaffende 1100+ Coachingsessions Die Zielgruppe Lag der Fokus der Förderung bei Grün dung noch auf dem Designschaffen, wur Wirkung den seit 2016 Projekte aus allen Bereichen der Kreativwirtschaft unterstützt. Die 24% Durch Hilfestellung des Teilnehmenden der Programme waren Creative Hubs konnte ich mein hauptsächlich Studienabgänger*innen mit Projekt qualitativ verbessern ersten Berufserfahrungen oder auf dem 19% Dank dem Besuch des Creative Weg zur Selbständigkeit. Hubs hatte ich genug Selbst- vertrauen um mein Projekt um - Die Wirkung zusetzen 16% Durch die vermittelten Inhalte Ziel des Creative Hubs war es, die Pro konnte mein Projekt markt- fessionalisierung der Kreativszene weiter tauglich gemacht werden voranzutreiben und einen wirksamen Busi 16% Netzwerk des Creative Hubs ness-Katalysator für innovative Kreativ- ermöglichte wichtige Kontakte Unternehmen zu bieten. Durch das Coa für mein Projekt ching konnten gezielt die Business-Skills 15% Profitieren vom Austausch von Kreativschaffenden gefördert und zwischen Programmteil- diese in ihrem Schaffen bestärkt werden. nehmer*innen 6% Ohne den Creative Hub wäre Als nationale Förderplattform war zudem mein Projekt nur schwer um- der Netzwerkgedanke bei allen Angeboten setzbar gewesen ein wichtiger Bestandteil. 4% Anderes
Timeline Creative Hub 2013 nehmen gründeten. Es war deshalb nur folgerichtig, dass wir weni- ge Jahre später ein Pilotprojekt Die Gründung lancierten, das Studienabgänger bei der Lancierung ihrer Produkte Im Juni 2013 wurde der Creative Hub an unterstützen wollte. Das Projekt der Design Miami in Basel erstmals der war erfolgreich und ich muss es Öffentlichkeit vorgestellt. Die Mission: De wohl einigen Leuten erzählt haben; signer*innen dabei zu helfen, ihre Produkt-, möglicherweise an einer sogenann- Dienstleistungs- und Geschäftsideen vor ten Table Ronde, zu dem das Beco, anzutreiben und auf den Markt zu bringen. die Berner Wirtschaft, den ‚Design Cluster‘ des Kantons Bern einmal Doch wie kam es eigentlich zur Gründung im Jahr einlud. Anwesend waren da des Creative Hubs? 2013 lag die Thematik jeweils der Design Preis Schweiz, einer gezielten Förderung von Kunst und das Bundesamt für Kultur oder die Design in Richtung Entrepreneurship in Berner Design Stiftung. Von dort anderen Ländern längst in der Luft. Güns muss der Funken auf Engagement Mi- tige Gegebenheiten akkumulierten sich gros übergesprungen sein.» schliesslich bei Claudia Acklin, Mitgrün derin und ehemalige Geschäftsleiterin des Der Migros-Pionierfonds, damals noch un Creative Hubs: ter dem Namen Engagement Migros, war Gründungspartner des Creative Hubs. Die Idee hinter diesem einzigartigen Engage ment für die Gesellschaft hatte Migros- Gründer Gottlieb Duttweiler bereits Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem Leitgedan ken des Unternehmens erklärt. Seit 2012 spürt der Migros-Pionierfonds wegweisen de Ideen auf und unterstützt Pionier*innen «Ich hatte vor vielen Jahren den mit kühnen Plänen und konkreten Lösun Luxus, frei einen neuen Bachelor- gen – nicht nur finanziell, sondern auch Studiengang an der Hochschule mit Rat und Tat. So war es denn auch im Luzern – Design & Kunst entwickeln Sommer 2013 beim Creative Hub der Fall. zu dürfen. Die einzigen zwei Be- Britta Friedrich, Leiterin Förderbetrieb dingungen damals: Er sollte die Migros-Pionierfonds, schaut zurück: bestehenden Studiengänge nicht konkurrenzieren und in englischer Sprache durchgeführt werden, um auch für internationale Studieren- de von Interesse zu sein. Ich be- gab mich dafür an die Grenzen des Designs, dorthin, wo es sich mit dem Unternehmertum überschneidet. Die jungen Designmanager*innen, «Der Migros-Pionierfonds hat den die wir fortan ausbildeten, dach- Creative Hub von Beginn an und ten und implementierten Design und während insgesamt sieben Jahren -prozesse in einem Unternehmens- begleitet. 2012 unter dem Namen kontext. Doch auch wenn das damals Engagement Migros ins Leben geru- für die Schweiz neu war, dann war fen, sollte das neue Fördergefäss Kunst und Design doch nie weit weg der Migros – ergänzend zum Migros- von Entrepreneurship. Spätestens Kulturprozent – weitere Förder- dann wurde sie für Designer*innen felder erschliessen. Design war und Künstler*innen wichtig, wenn zum damaligen Zeitpunkt eines der sie sich selbständig machten oder ersten Themenfelder des Migros- mit Kolleg*innen ein Mikrounter- Pionierfonds und wurde in enger
Abstimmung mit dem Bundesamt für Ab August 2013 bot der Creative Hub, Kultur sowie der Schweizerischen der Sitz in Bern hatte, aber auf nationaler Kulturstiftung Pro Helvetia entwi- Ebene aktiv war, verschiedene Förderpro ckelt. Die Erfahrungen im Aufbau gramme, Workshops und Events an, die und in der Begleitung des Creative auf die Bedürfnisse von Designer*innen Hubs haben auch die spätere Aus- und auf deren Märkte zugeschnitten wur gestaltung des Förderschwerpunkts den. Nach einem Kick-Off-Event im Berner Kreation & Markt massgeblich mit- Progr wurden sich die anwesenden neuen geprägt. […] Zwar wusste man – Experten bewusst, dass gezielte nationale spätestens seit Anfang der 2000er- Förderung Potential hat! Jahre und nicht zuletzt dank Richard Florida – um die wirt- Die ersten Förder-Ausschreibungen schaftliche Bedeutung von Design und Kreativität, gefördert wurde Das «Creative Link»-Programm war das zum damaligen Zeitpunkt allerdings Kernstück der Fördertätigkeit des Creati vornehmlich der Kreationsprozess. ve Hubs. Das Programm bot individuelle, Der Creative Hub schlug einen neu- kostenlose Einzelcoachings zu Business- en Weg ein: Sein Ziel war es, De- Themen für Designer*innen, die eine aus signschaffende in der Schweiz un- gereifte Produkt- oder Serviceidee voran ternehmerisch zu stärken und ihnen treiben und verwerten wollten. Im August bei Markteintritt und -etablierung 2013 startete die erste Staffel «Creative zu helfen, um sie damit resilien- Link» mit 10 Teilnehmenden, 11 weitere ter und ökonomisch unabhängiger zu Staffeln folgten in den nächsten sechs machen.» Jahren. Das Programm wurde bis 2019 jährlich zweimal ausgeschrieben und über Die damalige Vision: eine nationale För- 200 Kreativschaffende kamen in den Ge derplattform, die Kreativunternehmer*in nuss dieses Programms. «kollektiv vier», nen effektiv und zielgerichtet unterstützt. heute ein renommiertes, international Claudia Acklin erinnert sich: tätiges Designstudio, war eines der ersten unterstützten Projekte: «Design war einer der Schwerpunk te, auf den man sich damals kon- «Die Experten-Coachings des‚ Crea- zentrieren wollte. Das Ziel war tive Links‘ haben wir sehr ge- es, eine nationale Organisation schätzt. Wir bekamen Wissen und zu etablieren, die in allen Lan- konkrete Werkzeuge mit auf den desregionen präsent sein soll- Weg, mit denen wir arbeiten konn- te. Kein einfaches Unterfangen ten – und noch heute arbeiten. in der Schweiz, die sich auch in Als Beispiele der Gründungsvertrag der Kultur föderalistisch gibt. unter uns Gründerinnen. Mit diesem Das heisst, Koordination zwischen Vertrag arbeiten wir heute noch. Anspruchsgruppen und der Aufbau Wir passen ihn jedes Jahr an und eines Netzwerks waren alles... In er gibt uns den Rahmen, ausführ- Windeseile und mittels vieler Rei- lich über unsere Ziele, Wünsche, sen in alle drei Landesteile konn- Bedürfnisse zu reden.» ten wir nicht nur einen guten und ausgewogenen Beirat für den Crea- tive Hub bestellen, sondern auch ein attraktives Angebot machen. Denn wir suchten nicht nur die ideelle, sondern auch die materi- elle Unterstützung durch Coaches aus den Bereichen Design wie auch Entrepreneurship, überall in der Schweiz.»
Abb: kollektiv vier, Duschvorhang GARTEN EDEN - Teilnehmende am «Creative Committed» & «Creative Link» (Foto: Primula Bosshard) → Link zum Projekt
Abb: Søren Henrichsen (Søren Henrichsen Design Studio) mit seiner Kuckucksuhr «HANSRUEDI» - Teilnehmender am «Creative Link» (Foto: Niels Ackermann) → Link zum Projekt
Die Förderung des wirtschaftlichen Den kens in der Kreativwirtschaft war für viele Designer*innen essentiell. So zum Beispiel auch für Søren Henrichsen: «Der Creative Hub und die Coa- chings haben mir geholfen, mein unternehmerisches Wunschdenken in «Durch die grosse Auswahl an Coa- die Realität zu übertragen. Ich ches ermöglicht der Creative Hub habe mich auf weniger Produkte den Teilnehmer*innen, ihre Pro- konzentriert, diese aber gut ver- duktideen zur Marktreife zu brin- kauft. Dadurch konnte ich mein gen. Die Teilnehmer*innen bekom- Budget einhalten und neue Zie- men die Möglichkeit, ihre Ideen le, wie zum Beispiel ‚Maison et 1:1 mit erfahrenen Coaches unter- Objets‘ in Paris, erreichen. Der schiedlicher Branchen zu testen Creative Hub war eine der wenigen und weiterzuentwickeln und können Institutionen, welche ‚kreative‘ dabei auf ein umfassendes Know- Wirtschaftsförderung verstanden how und Netzwerk zurückgreifen. hat. Kreativ sein ist gut, aber Ebenso gewähren die Coaches den das ist nicht genug, wenn man Teilnehmer*innen Einblick in ihr nicht davon leben kann!» Berufsleben und teilen so ihre Erfahrungen. Die Teilnehmer*innen Georg Fontana, Produktdesigner, Creative können so vom Creative Hub auf Hub-Coach der ersten Stunde und Vor verschiedenen Ebenen profitieren standsmitglied des Creative Hubs, sieht und sich weiterentwickeln.» denn auch grosse Vorteile im Coaching- Angebot des Creative Hubs: Abb: «Creative Committed» erster Workshoptag am 14.11.2014 in Bern mit Claudia Acklin (Foto: no credits)
Abb: «Radix-Glas» von Rahel Koller (Glaslabor) - Teilnehmen de am «Creative Committed» & «Creative Link» (Foto: Lea Moser) → Link zum Projekt Das zweite Standbein des Creative Hub- «Für mich, als absolut unerfahrene Förderprogramms bildete das Programm Person in der Kreativwirtschaft, «Creative Committed». Während sich war dieser Kurs genau das Richti- «Creative Link» eher an fortgeschrittene ge, um eine Idee zu bekommen, auf Projekte wendete, war «Creative Commit was ich mich einlasse, wenn ich ted» der ideale Einsteigerkurs für Creative meine eigenen Produkte gestalten, Entrepreneurs: ein Kurs für Personen oder herstellen und vermarkten möch- Teams, die ihre eigene Marke rund um te. Der Austausch mit den anderen eine Produkt- oder Serviceidee aufbauen, Teilnehmenden hat mir auf eine ihre Geschäftstätigkeit überdenken oder gute Art gezeigt, dass ich nicht ihre Produktpalette erweitern wollten. Das die Einzige bin, die eine kleine ursprünglich 9, später 6-monatige Work Idee auf den Weg bringen wollte. shop-Programm führte in Kleingruppen Aus diesen ersten Berührungspunk- (verteilt auf einen Tag pro Monat) von der ten mit der Branche oder, viel- Idee zum Businessmodell bis zum Busi leicht besser, dieser Community nessplan und endete mit der Beurteilung haben sich neue Kontakte und erste durch Fachexperten. Insgesamt wurden bis Verkaufsmöglichkeiten ergeben. 2019 9 Staffeln des «Creative Committed»- Seit damals gehe ich als Firmenin- Programms ausgeschrieben. Über 100 Kre haberin des kleinen Labels Glas- ativschaffende besuchten das Programm. labor beharrlich meinen eigenen Rahel Koller, Gründerin des Glaslabors, Weg.» war eine der ersten Teilnehmenden am «Creative Committed»-Programm: 10
2014 Veranstaltungspartner*innen gewin nen, war es doch stets ein Grundsatz des Creative Hubs, mit Gleichgesinnten Netzwerk- und Know-how-Zugänge für zusammenzuarbeiten, um Ressourcen Schweizer Kreativschaffende zu bündeln und Schnittstellen zu nutzen. So kooperierte der Creative Hub in unter Nach dem gelungenen Startschuss schiedlichen Formaten mit verschiedenen wuchsen das Interesse an den Förderpro Plattformen wie zum Beispiel dem Design grammen und das gesamte Netzwerk des Day Basel, dem Designers’ Saturday, dem Creative Hubs kontinuierlich. Um auf die Forward Festival und vielen anderen. Bedürfnisse der Community zu reagieren, bot der Creative Hub ab 2014 neben den Und mit dem «Stammtisch» führte Creati zwei Hauptförderprogrammen themenspe ve Hub auch Designer*innen untereinander zifische Workshops für die breite Kreativ- näher zueinander. Im Herbst 2014 startete Community an. Die Workshops waren der das neue Eventformat mit dem Ziel, die Öffentlichkeit zugänglich und für wenig Vernetzung unter Kreativen zu fördern und Geld zu besuchen. Verschiedene Experten zu stärken. Das Format ermöglichte einen gaben Inputs zu Themen wie Online-Mar ungezwungenen Austausch zwischen Kre keting, Webshops oder Crowdfunding. ativschaffenden, um neue Beziehungen zu knüpfen und das Netzwerk zu erweitern. Lela Scherrer, Modedesignerin und Vor Die «Stammtische» wurden ab Novem standsmitglied des Creative Hubs, betont ber 2014 regelmässig in verschiedenen die Wichtigkeit dieses Austausches für Schweizer Städten durchgeführt. Rund Nachwuchstalente: ein Dutzend «Stammtische» wurden in den vergangenen Jahren in verschiedenen Städten der Schweiz durchgeführt. Pierre Naveau, Gründer von ALPN Design und Teilnehmender verschiedener Creative Hub Programme, schätzte dieses Angebot sehr: «Als ich mit dem ALPN Design Pro- «Coaching durch erfahrene Desig- jekt begonnen habe, war ich zum ner*innen, welche sich bereits ersten Mal selbstständig. Die über lange Zeit mit ihrer gestal- Stammtische waren für mich wie terischen Arbeit im Markt bewegen frische Luft: die Gelegenheit, Er- und behaupten, ist etwas ungemein fahrungen zu teilen und Inspirati- Wertvolles für junge, sowie auch on zu holen.» erfahrene Designer*innen. Kriti- sches Hinterfragen und Reflektie- ren von gestalterischen sowie auch unternehmerischen Prozessen durch Designprofessionals gehören idea- lerweise periodisch zum Alltag der Gestalter*innen.» Neben der Wissensvermittlung und dem individuellen Coaching war ein weite res Hauptanliegen des Creative Hubs, jungen Kreativschaffenden Zugang zu Abb: Der Sommerschlitten Netzwerken und Visibilität zu verschaffen «U-Sled» von Pierre Naveau sowie die Themen der Kreativszene auch (ALPN Design) - Teilnehmender am «Creative Link» einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusst (Foto: Marco Quandt) sein zu rufen. Dafür konnte Creative → Link zum Projekt Hub kontinuierlich neue Netzwerk- und
2015 Creative Platform: analoge und digitale zu kommen. Unter dem Namen «Creative Plattformen für Kreativschaffende Platform» präsentierte der Creative Hub seit 2015 jährliche Ausstellungen von Das Bewusstsein um die Relevanz Produkten mit Marktpotential aus den von E-Commerce, insbesondere bei Förderprogrammen bei Verkaufsstellen Kleinstunternehmer*innen mit Nischenpro und Messen. Am 6. Dezember 2014 fand dukten, war seit der Gründung vorhanden. der Startschuss und die Vernissage für das Für eine noch stärkere Unterstützung in «Creative Platform»-Programm im stilhaus diesem Bereich lancierte der Creative Hub Rothrist unter dem Motto «Produkt und im Mai 2015 die digitale «Vitrine» auf sei Persönlichkeit» statt. Mit dieser machte ner Webseite. Die «Vitrine» stellte Produk der Creative Hub auf eigenständige Labels te junger Designer*innen vor und verlinkte aufmerksam, die noch ihr Publikum such direkt auf deren Webshops. So sollten Kre ten – jenseits von grossen Handelshäusern ativschaffende etwa mit Möbeln, Schmuck, und Massenware. Textilien, Leuchten, Taschen aus unabhän giger Produktion ohne Zwischenhandel Es folgten weitere «Creative Platform»- direkt zu ihren Kunden kommen. Events, zum Beispiel an der Bauarena Volketswil, der Designgut Winterthur, Aber nicht nur im digitalen Raum wollte der Designschenken Luzern, den Design Days Creative Hub Kreativschaffen zeigen. Ver Genf und vielen mehr. schiedene Plattformen sollten der Kreativ- Community die Möglichkeit bieten, ihr Schaffen der breiten Öffentlichkeit vorzu stellen, sich aber auch gezielt zu vernetzen und mit Mitstreiter*innen in Kontakt Abb: Erste «Creative Platform» im stilhaus Rothrist, Vernissage von «Produkt und Persönlich keit» am 6. Dezember 2014 (Foto: Regula Staub)
2016 Interimsbesetzung der Geschäftsleitung jektideen oder dem Interesse, in einem und Matchmaking-Events Start-up durch das Einbringen der eigenen Fähigkeiten mitzuwirken. Am ersten Event 2016 kam es zu einem Wechsel in der am 23. Juni 2016 nahmen mehr als 30 Geschäftsführung des Creative Hubs: Per Designer*innen und Unternehmer*innen Ende Februar 2016 verabschiedete sich teil. Die Veranstaltung war in kürzester Zeit Claudia Acklin als Geschäftsführerin und ausgebucht und brachte neue und bereits übergab die Leitung an einen Interims-Ge etablierte Talente zusammen. Weitere schäftsführer. Ein Fokus der Übergangs «Designer meets Entrepreneur»-Veran geschäftsführung war die Verbindung staltungen folgten im Verlauf der Jahre. von Akteur*innen aus Wirtschaft und der Kreativszene. Verschiedene Matchmaking- Formate wurden entwickelt, in welchen der Creative Hub Kreativschaffende mit Entrepreneuren zusammenbrachte. Am «Designer meets Entrepreneur»-For mat trafen hochqualifizierte Partner*innen mit verschiedenen Fähigkeiten für eine gemeinsame Projektumsetzung aufeinan der. Ziel war die Bildung von komplemen tären Projektteams aus Designer*innen und kaufmännisch geprägten Personen. Eingeladen waren jeweils Designer*innen und Entrepreneure mit spannenden Pro- Abb: «Designer meets Entre preneur» Event im Le LAB in Lausanne am 5. Oktober 2016 (Foto: Regula Staub)
Abb: Die Schutzmaske «Mymic» gestaltet vom Laure Gremion und Team Mymic - Teilnehmende am «Creative Business Coaching» (Rendering: Camille Bechet) → Link zum Projekt Nach dem grossen Erfolg von «Designer meets Entrepreneur» wurde ein weiteres Matchmaking-Format lanciert: «Desig ner meets Co-Founder». Designer*innen trafen auf mögliche Co-Founder*innen. Im Umfeld des Creative Hubs gab es seit jeher viele Designer*innen, welche tolle Geschäftsideen und Produkte entwickelt hatten. Häufig benötigten sie aber einen Abb: «Creative Business Cup» komplementären Co-Founder, der sich z.B. Schweizer Final an der Criterion Messe in Zürich am 31. März um den Vertrieb, das Marketing und die 2019 (Foto: Alain Appel) Administration kümmerte. Die Designerin Laure Gremion war eine der Teilnehmen den und erinnert sich: «J‘ai eu beaucoup de plaisir à participer à cet évenement. Je trouve le concept et le format absolument génial! C‘est une op- portunité en or de rencontrer des entrepreneurs et d‘élargir notre réseau. C‘était aussi super que Creative Hub organise cet évé- nement en Suisse Romande! Merci encore 1000x d‘être venus jusqu‘à nous!»
Design Seed Consulting: Design als bran ihrem Weg in die Selbständigkeit durch chenübergreifende Disziplin Coachings, Schulungen, Workshops und gemeinsame Vermarktung von innovativen Auch ausserhalb der Kreativszene wurde Produkten bis Anfang 2017 unterstützt Design ein immer grösseres Thema. Das worden. Diese Leistung anerkennend, 2016 lancierte «Design Seed Consulting» verlängerte der Migros-Pionierfonds dan des Creative Hubs unterstützte klassische kenswerterweise die Förderphase beim Start-ups ausserhalb der Kreativszene, Creative Hub um drei wertvolle Jahre. Ein Design in ihre Strategie einzubinden. Der wichtiger Meilenstein für die Interims- Creative Hub bot in Kooperation mit Pibiri Geschäftsführung: Denn für den Creative & Reich Workshops an, in welchen Jung Hub als gemeinnützige Organisation war unternehmen aus der Designperspektive es stets eine Herausforderung, die finan betrachtet wurden. Mit einer nutzerzen zielle Tragfähigkeit mittel- bis langfristig trierten und ganzheitlichen Herangehens aufzugleisen. weise sollten verständliche, zugängli che und begehrenswerte Produkte und In einer nächsten Phase sollte der Creative Dienstleistungen entstehen. Das Angebot Hub sich denn auch auf den Weg in die Ei umfasste verschiedene Workshops zu den genständigkeit machen, mit dem Ziel, neue Themen «Strategie & Identität», «Corpo Sponsoren, Erlösmodelle und eine passen rate Design & Marketing Kommunikation» de Organisationsform zu finden, damit das und «Produkt- & Servicedesign». Das Pro Angebot langfristig Design- und Kreativ gramm «Design Seed Consulting» brachte schaffenden dienen konnte. Der Migros-Pi klassische Start-ups mit der Designszene onierfonds unterstützte den Creative Hub zusammen, um einen kollektiven Mehrwert weiter finanziell und beratend, um kreative zu schaffen. Pibiri & Reich zum «Design Innovation zu fördern. Seed Consulting»: Und auch über die Landesgrenzen hinaus wurde die Schweizer Kreativinnovation gefördert: Mit der zunehmenden Globali sierung wurde die Welt immer kleiner und die Schweiz bald auch zu klein für viele Kreativschaffende. Um Kreativ-Start-ups den Zugang zum internationalen Markt zu erleichtern, schuf der Creative Hub ver «Das grösste Missverständnis bei schiedene Plattformen auch im Ausland der Erschaffung schöner Produkte und knüpfte Partnerschaften mit internati ist der Glaube, dass das Objekt onalen Kreativ-Organisationen. und nicht der Mensch im Zentrum steht. Human Centered Design ist 2017 wurde der Creative Hub beispielswei dabei aber eine Disziplin, die se zum Nationalen Partner des «Creative nicht nur die Kreativwirtschaft Business Cup» in der Schweiz. Der «Crea- betrifft. Entsprechende Inputs tive Business Cups» ist ein globales Netz auch in andere Branchen einzubrin- werk und ein Wettbewerb für innovative gen, war das Ziel des Design Seed Unternehmen aus der Kreativwirtschaft. Consulting.» Das Ziel des «Creative Business Cups»: Kreativ-Start-ups aus aller Welt zu versam meln, sie mit Investor*innen zu vernetzen und den internationalen Austausch zu för 2017 dern. Der Creative Hub, als nationaler Part ner der Schweiz, erkor seit 2017 jährlich in einer nationalen Vorausscheidung ein Ge Sichern der Übergangsfinanzierung winnerteam, welches am in Kopenhagen und Partnerschaft mit stattfindenden globalen Finale teilnahm. dem Creative Business Cup Bei den globalen «Creative Business Cup Finals» traten die nationalen Gewinner Die Gründungs- und Aufbauphase hatte aus über 80 Ländern an und pitchten der Creative Hub erfolgreich gemeis ihr Geschäftskonzept vor einer internatio tert. Bereits über 80 Schweizer Design- nalen Fachjury. Start-Ups waren seit der Gründung auf
2018 mierung der Creative Hub-Angebote angestrebt, wobei die Erfahrungen aus den vergangenen 5 Jahre ins Wechsel in der Geschäftsleitung und Neu Förderverfahren einfliessen soll- ausrichtung ten. Potential für eine Modifi- kation war da. Bis Frühling 2019 Nach zwei Jahren in der Geschäftsführung wurden alle Angebote wie bisher beendete der Interims-Geschäftsführer durchgeführt, doch im Hintergrund seine Tätigkeit planmässig und übergab arbeitete die Geschäftsstelle mit Anfang 2018 die Geschäftsleitung an Hochdruck am Relaunch, der Ent- Regula Staub, welche bereits seit 2017 wicklung einer neuen Förderaus- eingearbeitet wurde. Als diplomierte schreibung und den damit verbun- Kunsthistorikerin mit Masterabschluss denen operativen und visuellen und diplomierte Textildesignerin war sie Anpassungen. Grundsätzlich war mit ab dem ersten Tag Mitglied der Creative der Neuausrichtung und Optimierung Hub-Familie und kannte daher das Netz des Förderprogramms der Wunsch werk sehr gut. Im Februar 2018 stiess dann verbunden, innerhalb der Förder- Jakob Blumer in der Funktion als Assis landschaft Schweiz intensiver tenz zum Team, im Juni übernahm er die mit ähnlichen Förderinstitutionen Aufgabe des stellvertretenden Geschäfts zu kooperieren. Dem Creative Hub führers. Regula Staub entschied sich im gelang es so beispielsweise, Ko- Herbst 2018 zu einer Neuausrichtung und operationen mit der Fachhochschule blickt zurück: Nordwestschweiz (‚Swiss Cultural Challenge‘), der Hochschule Luzern (Studiengang ‚Digital Ideation‘) oder der ‚Design Biennale Zürich‘ einzugehen und erfolgreich durch- zuführen.» «Die Aufgaben im Frühjahr 2018 waren herausfordernd. Innerhalb 2019 weniger Monate sollte eine sechs- Das neue Programm: «Creative Business stellige Fördersumme durch neue Coaching» Partner*innen akquiriert werden, um die Zukunft des Creative Hubs Nachdem sich der Creative Hub seit seiner mittelfristig zu sichern. In zwei Gründung 2013 der Breitenförderung intensiven Monaten, mit über 100 in der Schweizer Kreativwirtschaft ver Kontaktaufnahmen, 36 Gesprächen schrieben hatte, stand ab 2019 die Ex und zahlreichen Reisen quer durch zellenzförderung im Vordergrund, analog die Schweiz, konnten schliesslich der Entwicklung und Veränderung in der sechs neue Partner*innen gefunden Kreativwirtschaft. Neu wurden wenige, werden und damit die nötige För- ausgewählte, herausragende Geschäfts dersumme sogar leicht übertrof- ideen noch gezielter und intensiver ge fen werden. Die Motivation, den fördert. Ziel war es, die noch mehr oder Creative Hub fit für die Zukunft weniger rohen Geschäftsideen in einem zu machen und entsprechend neu zu von Coaches und Expert*innen begleite strukturieren, war deshalb gross. ten Prozess und durch die Vernetzung mit Im Spätherbst 2018 wurde der Vor- relevanten Wirtschaftsakteur*innen, zur stand neu zusammengesetzt, und Marktreife und in den Handel zu führen. insbesondere auch die Weiterent- wicklung der Creative Hub-Förder- Mit diesem Entscheid wurden auch die bis programme stand im Fokus. Mit der herigen Förderangebote «Creative Link» Weiterentwicklung wurde eine Opti- und «Creative Committed» eingestellt.
Das neu lancierte Programm «Creative Business Coaching», bot massgeschnei derten Coaching-Support über den Verlauf eines Jahres. Die ausgewählten Projekte wurden mit bis zu 16 Coaching-Sessions, Vernetzungsmöglichkeiten, Messekoope rationen und einem reichhaltigen ergän zenden Angebot auf ihrem Weg unter stützt. Varia Instruments, Coachee aus der ersten Förderstaffel, schätzte dieses Angebot sehr: «Das Förderangebot von Creative Hub ist sehr vielschichtig und war so in der Lage, ganz individuell Abb: Pitch-Day «Creative Business Coaching» am 12. Juli auf unsere Wünsche und Bedürfnis- 2019 (Foto: Daniel Frei) se einzugehen. Die Möglichkeit, mit Profis an unseren Anliegen zu arbeiten, half sehr und verschaff- te uns auf einem komplexen Markt viele wertvolle Vorteile. Wir ka- men in den Genuss von Coachings zu verschiedensten Themen. Dies hat uns geholfen und dort gestärkt, wo wir Nachholbedarf hatten. Die gesammelten Erfahrungen sind wert- voll und helfen uns immer wieder, bis heute!» Abb: Der DJ-Mixer «RDM40» von Varia Instruments - Teilneh mende am «Creative Business Coaching» (Foto: Florian Spring) → Link zum Projekt
Der Migros-Pionierfonds begleitete die ersetzen und dem Creative Hub langfris Neuausrichtung eng, da mit ihr auch die tig eine Perspektive geben könnten. Die auf sechs Jahre beschränkte Zusammen föderalistischen Förderstrukturen der arbeit zwischen dem Pionierfonds und dem Schweiz sowie die Situation rund um die Creative Hub endete. Gleichzeitig bedeu Corona-Pandemie erschwerten die Situ tete das Ende dieser fruchtbaren Partner ation. Konsequenterweise entschied sich schaft für den Creative Hub auch, dass für der Creative Hub deshalb, das Angebot per die langfristige Weiterführung des Ange Ende 2021 einzustellen. Die vorhandenen bots neue Partner*innen gefunden werden Mittel sollten dabei den noch unterstützten mussten. Britta Friedrich führt aus: Projekten zugutekommen. Das Angebot sollte bis Ende 2021 weiter aufrechterhal «Das Angebot des Creative Hubs ten beziehungsweise optimiert werden. wurde stetig weiterentwickelt und angepasst. Programme wurden neu Internationale Plattformen aufgesetzt, erweitert oder abge- löst. 2019 reagierte der Creati- Zur Optimierung der Programme gehörte ve Hub auf das sich verändernde auch immer wieder das Neuerschaffen von Marktumfeld mit einer Neupositi- Möglichkeiten und Plattformen für Schwei onierung. Statt Breitenförderung zer Kreativschaffende. Durch das stetig konzentrierte man sich neu darauf, gewachsene internationale Netzwerk des ausgewählte Kreativschaffende im Creative Hubs konnte so zum Beispiel Rahmen umfassender Mentoren- und 2020 eine Kooperation mit der «Yangtze Weiterbildungsprogramme nachhaltig River Delta International Cultural Indust bei der Entwicklung und Implemen- ries Expo 2020» in Shanghai verwirklicht tierung ihrer Geschäftsvorhaben werden. China spielt für den weltweiten zu begleiten. Eine Steigerung der (Kreativ-)Markt eine immer grössere Rolle Wirksamkeit der Programme stand und gerade auch für Kreativschaffende hierbei im Vordergrund. Gleichzei- bietet China viele Möglichkeiten. Gemein tig bot dieser strategische Switch sam mit swissnex China, Präsenz Schweiz die Gelegenheit zu prüfen, ob eine und Pro Helvetia zeigte der Creative Hub langfristige Etablierung eines De- deshalb an der «Yangtze River Delta Inter signförderprogramms im Rahmen ei- national Cultural Industries Expo 2020» ner Selbstständigkeit möglich ist. eine Auswahl von Highlights der Schweizer Während Zweiteres sich leider Kreativwirtschaft. Aufgrund der Corona- nicht bewahrheitet hat, kann die Pandemie kombinierte die Ausstellung di Neuausrichtung auf Exzellenzför- gitale und analoge Formate. Regula Staub derung als Erfolg bewertet werden: führt hierzu aus: Insgesamt 16 Akteur*innen haben vom umfassenden Begleitprogramm der letzten zwei Jahre profitiert und sind nun bestens gerüstet für die Etablierung ihrer Ideen auf dem Markt.» 2020 Das Aufrechterhalten des weitgehend kostenlosen Angebots des Creative Hubs Abb: Das Projekt «Bring Your benötigte starke Partner*innen. Trotz Own Mask (BYOM)», kuratiert intensiver Suche in den Jahren 2019 und von HyperAktiv, an der «Yangtze River Delta International Cultu- 2020 konnten keine Partner*innen ge ral Industries Expo 2020» in funden werden, die das Ausscheiden des Shanghai (Foto: MATERIALISE) Migros-Pionierfonds als Förderpartner → Link zum Projekt
«Über die Jahre erfolgte ein Aus- geführt werden. Das Programm stiess bau des Netzwerkes über die Lan- auf viel Anklang, über 150 Bewerbende desgrenzen hinweg, so rief die meldeten sich auf die Ausschreibung für Geschäftsstelle etwa einen inter- das Programm, 16 Teams wurden ins Coa nationalen Beirat ins Leben. Die chingprogramm aufgenommen. Fühler wurden aber nicht nur eu- ropaweit, sondern auch bis weit Der Creative Hub verlässt die Schweizer in den Osten, nach Shanghai, aus- Förderszene, hat diese aber als Pionier gestreckt. So konnte nach mei- projekt und Vorreiter langfristig geprägt. ner Chinareise im Jahr 2019 eine Regula Staub wertet es rückblickend als Kooperation mit swissnex China, höchst erfreulich, dass die Kreativwirt Präsenz Schweiz und Pro Helvetia schaft einen anderen Stellenwert geniesst aufgegleist werden, in deren Rah- als noch vor acht Jahren und dass der men im Jahr 2020 einigen Schweizer «Förderfaden» von anderen Institutionen Start-ups eine hybride Messe-Teil- aufgenommen wurde: nahme an der ‚Yangtze River Delta Creative Cultural Expo‘ ermöglicht «Der Creative Hub half mit, das wurde.» Bewusstsein um die ökonomische und kulturelle Bedeutung einer leben- digen Kreativwirtschaft zu etab- 2021 lieren. Sie begünstigt unkonven- tionelle Lösungen und stärkt die Innovationskraft der Wirtschaft Nach acht Jahren Fördertätigkeit beendete insgesamt. Das gilt mittlerweile der Creative Hub per 31. Dezember 2021 als erwiesen – und entsprechende seine Aktivitäten. Drei Staffeln des «Crea Förderangebote als Selbstverständ- tive Business Coachings» konnten durch- lichkeit.» Abb: «Read on», das iPhone-Case mit inte grierter Lesebrille – Team Read on war Teil des «Creative Business Coachings» (Foto: Nina Maria Glahé) → Link zum Projekt
Schlusswort Was ist das Fazit, das aus acht Jahren Fördertätigkeit gezogen werden? Was sind die Dos und Dont’s einer erfolgreichen För derung? Verschiedene Expert*innen und Netzwerkpartner*innen blicken zurück und ziehen Bilanz: Der Fokus auf Entrepreneurship in der «In den letzten acht Jahren durf- Kreativszene sieht Nathalie Nyffeler, te ich im Team des Creative Hubs Professorin an der HES und verantwortlich mitwirken. Für uns als Förderin- für Innovation & Entrepreneuriat, als das itiative war es eine grosse Ge- grosse Alleinstellungsmerkmal und den nugtuung zu sehen, wie vielen Verdienst des Creative Hubs. Kreativen dank des individuellen Coachings des Creative Hubs der Start in die Selbständigkeit ge- glückt ist. Die Kontakte zu den Netzwerkpartner*innen, den praxi- serfahrenen Coaches waren nicht nur für die motivierten Kreativen äusserst wertvoll, sondern auch für mich stets interessant und «L‘initiative Creative Hub, à la- haben mir viel Befriedigung gege- quelle je participe depuis son ben.» lancement, joue un rôle clé dans le paysage entrepreneurial suis- Dieses Angebot war in seiner Art einma se puisqu‘elle permet de soutenir lig. Mit dem Wegfallen des Creative Hubs le développement de projets in- könnten nun aber vor allem für Kreativ novants et entrepreneuriaux is- schaffende mit Berufserfahrung passende sus du monde créatif suisse. Trop Förderprogramme fehlen. Das sieht auch souvent, l‘innovation est compri- Eva Pauline Bossow, Head of Transfer se uniquement dans une dimension des Zurich Center for Creative Economies technologique alors que les jeu- sowie Beirätin und Expertin beim Creative nes designers et artistes propo- Hub, so: sent des innovations centrées sur les usages, indispensables dans le monde d‘aujourd‘hui. Il serait donc pertinent que les programmes de soutien fédéral à l’innovation prennent mieux en compte les in- dustries créatives.» Mit diesem Fokus und der nationalen «Die Bandbreite der Projektideen Ausstrahlung nahm der Creative Hub eine war von Beginn an sehr gross und Sonderstellung ein. Im Zentrum des Coa der Creative Hub nahm als profes- chings stand dabei immer der Mensch, das sioneller Partner und Coach für Coaching wurde individuell auf die Bedürf junge Unternehmer*innen in der nisse der Kreativschaffenden ausgerich Kreativwirtschaft schweizweit eine tet. Das war ein grosser Erfolgsfaktor des wichtige Rolle ein. In dieser Un- Creative Hubs. Beatrice Bösch, Finanzche abhängigkeit einmalig - und bald fin des Creative Hubs und Vorstandsmit ein Blindspot. Grundsätzlich habe glied, sagt: ich zwei Gruppen beim Creative Hub erlebt - die Jungen, frisch ausge- bildet, und die Personen im mitt- leren Alter (40 plus) mit Berufs- erfahrung. Gerade für die zweite
Gruppe, die nicht mehr auf Hoch- tur oder Pro Helvetia, sondern den schulangebote zurückgreifen kann, Prozess begleitete, Designprodukte fehlt nun im Bereich Cultural & marktreif zu machen. Rückblickend Creative Entrepreneurship ein An- denke ich: Was den Creative Hub gebot.» so erfolgreich machte, die Vernet- zung von Strukturen und Akteuren, Die Kreativwirtschaft als Ganzes steht war in gewisser Weise auch seine aber an einem anderen Ort als vor acht Schwäche. Heute scheint es eine Jahren, und das ist gut so. Britta Friedrich koordinierte Kulturförderung (noch betont, dass der Creative Hub mit seiner immer) nicht zu geben, in der die Arbeit seinen Teil dazu beigetragen hat Kräfte und Kompetenzen zu Entre- und den Stellenwert der Kreativwirtschaft preneurship an einem Ort gebündelt sowie deren Förderungswürdigkeit hervor würden. Das ist schade. Es gibt gehoben hat. mittlerweile aber auch einen Main- stream: an jeder Hochschule Entre- «Und so hat der Creative Hub auch preneurship-Kurse und Inkubatoren. in der Förderlandschaft seine Das hingegen ist gut so!» Spuren hinterlassen: Wirtschaft- lichkeit und die Unterstützung Und auch Regula Staub wünscht sich für ökonomischer Nachhaltigkeit haben die Zukunft einen stärkeren Zusammenhalt verstärkt Einzug in Ausbildung und und weniger Föderalismus in der Kreativ Unterstützung der Branche gehal- wirtschaft. ten. Kreativität ist heute ein anerkannter Wirtschafts- und Inno- «Es ist höchst erfreulich, dass vationsfaktor. Vor allem aber zählt sich im Bereich der Förderungsmög- Kreativität zu den sogenannten lichkeiten in der Schweiz in den ‚Future Skills‘. Sie ist eine Dis- vergangenen acht Jahren in sämt- ziplin mit tragender Rolle für die lichen Branchen viel verändert und Lösung aktueller Herausforderungen bewegt hat. Jungunternehmer*innen – und als solche förderwürdig. haben die Wahl aus einer Vielzahl Auch wenn sich das Kapitel des von qualitativ hochwertigen För- Creative Hubs jetzt also schliesst dermöglichkeiten. Trotz der Dichte – seine Erfolgsgeschichte wird an Fördermöglichkeiten erkenne ich weitergeschrieben.» nach acht Jahren Erfahrung in der Schweizer Kreativwirtschaft aber Der Zusammenhalt in der Kreativwirtschaft nach wie vor Mängel. So muss sich selbst und die Vernetzung der verschie die kleinteilig organisierte Krea denen Akteur*innen – und somit auch die tivwirtschaft der Schweiz meiner Möglichkeiten für ein wirkungsvolleres Meinung nach künftig noch viel Lobbying – war seit seiner Gründung stets besser vernetzen und die vorhan- auch ein grosses Thema beim Creative denen zahlreichen Schnittstellen Hub. Claudia Acklin sieht die Vernetzung innovativer nutzen. Zu wünschen als die grosse Stärke des Creative Hubs. bleibt auch, dass die einschlägi- Gleichzeitig bedauert sie, dass die För gen Bundesstellen in Zukunft bes- derung der Kreativwirtschaft immer noch ser erkennen, dass aus der Krea- nicht auf nationaler Ebene koordiniert ist. tiv- und Kulturwirtschaft relevante Wirtschaftszweige für die Zukunft «In den ersten Jahren arbeiteten hervorgehen, welche den ‚Sustai- wir auf nationaler Ebene auch an nable Development Goals (SDG)‘ der einer sogenannten koordinierten UNO gerecht werden und schliess- Kulturförderung mit, in die mit lich, dass die Kreativ- und Kultur- dem Creative Hub eine Organisation wirtschaft einen grossen Mehrwert einzog, die nicht Design und Kunst für eine nachhaltige schweizeri- im eigentlichen Sinn unterstützte, sche Wirtschaft darstellt.» wie etwa das Bundesamt für Kul-
Die Sicherung einer langfristigen För the opportunity for many Swiss derung von Förderinitiativen bleibt eine based companies to develop a suc- Herausforderung für die Schweizer Förder cessful business model. landschaft. Yannick Aellen, Gründer der Creative Hub has also over the mode suisse und Beirat des Creative Hubs, years grown into a strong part- wünscht sich auch für die Förderinitiativen ner in the Creative Business Net- selbst mehr Nachhaltigkeit. work which today includes national partners in more than 85 countries on all continents. The closing down of Creative Hub will leave the Swiss community for startups and innovators in the creative economy poorer and the global net- work will miss a strong, dedicated and highly competent member.» «Der Creative Hub ist und war eine grossartige Initiative, wichtig und Und eines ist klar: Der Creative Hub hat smart, connectend, aufzeigend, was Pionierarbeit geleistet. Er hat nicht nur im reell nötig ist, freundlich und Grossen gewirkt und das Bewusstsein um offen geführt, immer wieder ko- die Kreativwirtschaft sowie die Wichtigkeit piert und nun leider im Endspurt. ihrer Förderung geprägt, sondern auch Ich wünsche den Macher*innen des – und vor allem – im Kleinen: Hunderte Creative Hubs viel Erfolg und Kreativschaffende konnten vom Know-how Erfüllung bei ihren neuen Aufga- des Creative Hubs profitieren und stehen ben und der reichen, fördernden heute auf sicheren Beinen. Das sieht auch Schweiz, zu realisieren, dass auch Raphael Rossel, langjähriger Begleiter, Förderprojekte nachhaltig, sprich Main-Coach und Beirat des Creative Hubs, langfristig, unterstützt gehören so: — auch im daily business, damit Talent fliegen kann.» So oder so – die Arbeit des Creative Hubs ist auf viel Anklang gestossen, auch international. Die Vernetzung Schweizer Kreativschaffens und das Bereitstellen von Plattformen im internationalen Markt würden vermisst werden, so Jens Nymand «Der Creative Hub hat in den acht Christensen, ehemals stellvertretender Ge Jahren seines Bestehens unzäh- neraldirektor für Bildung und Kultur bei der lige Kreative in die Selbststän- Europäischen Kommission und Senior Ad digkeit und zum Erfolg beglei- visor des «Creative Business Networks». tet. Mit dem Kostbarsten, was man einem Start-up bieten kann: Know-how und Erfahrungen von Branchenexpert*innen. Nahe bei der Sache und den Menschen, bot der Creative Hub einen Dienst, dank dem aus Geschäftsideen tragfähige Projekte und Kleinstunternehmen entstehen konnten. Niederschwel- «Creative Hub has been a very lig, unprätentiös und unabhängig. important voice for the creative Damit leistete er Pionier- und economy in Switzerland. The sup- Grundlagenarbeit zugleich – sein port offered to startups and inno- Aus ist ein grosser Verlust für vators in the creative economy has Kreativschaffende.» made a big difference and offered
Abbildung: Creative Hub Ab schlussevent mit Pitches am 2. Dezember 2021 im Kornsilo in Zürich. (Fotos: Florian Spring)
Dank Wir möchten allen, die in den letzten Jah Moritz Reich, Patrick Reymond, ren zum Erfolg und Gelingen des Creative Camille Hannah Rose, Francesco Rossi, Hubs beigetragen haben, herzlich danken. Evelyne Roth, Alice Ruppert, Ein grosses Dankeschön geht insbeson Daniel Schaffo, Andrea Scherrer, dere an den Migros-Pionierfonds, der den Lela Scherrer, Philipp Schubiger, Creative Hub ermöglicht hat. Persönlich Benoît Schumacher, Florian Spring, danken möchten wir zudem: Robert Stutz, Erinrose Sullivan, Ursula Sury, Sandro Tronnolone, Unserem Vorstand Martina Unternährer, Andres Wanner, Ruben Wegman, Franziska Wendling, Beatrice Bösch, Georg Fontana, Louis-Paul Wicki, Herbert Widmer, Daniel Schaffo, Lela Scherrer Simon Widmer, David Zangger, Fabian Zenklusen Unserem Beirat Allen unseren Unterstützer*innen, Claudia Acklin, Yannick Aellen, Netzwerk-Partner*innen und Eva Pauline Bossow, Meret Ernst, Begleiter*innen Urs Fueglistaller, Grégory Grin, Raphaël Lutz, Anita Martinecz, Kim Albert, Frederike Asael, Chantal Prod’Hom, Patrick Reymond, Suzanne Avedik, Sibylle Birrer, Raphael Rossel, Mario Tronza Wanda Bracher, Marc Brunner, Aldo Caviezel, Hélène Cheminal, Unserem internationalen Beirat Gabriela Chicherio, Marie Cuennet, Jana Eske, Rudolf Fehlmann, Jens Nymand Christensen, Brigit Fischer, Katrin Fischer, Alexandra Koch, Christina Koch, Britta Friedrich, Sebastian Friess, Eva Leemet, David Parrish, Miriam Gantert, Christa Gebert, Anu-Katriina Perttunen, Gela Suli Julia Geiser, Alexis Georgacopoulos, Hans-Ulrich Glarner, Martin Glauser, Unseren Expert*innen und Referent*innen Caroline Gueissaz, Andreas Guggenbühl, Marjorie Gull, Karoline Haulund, Yannick Aellen, Karem Albash, Christian Häuselmann, Marisa Henderson, Ronaldo Baron, Marcial Bollinger, Anita Jörg, Matthias Käch, Jamie Karnik, Eva Pauline Bossow, Massimo Botta, Philipp Kotsopoulos, Claudius Krucker, Franziska Bründler, Andreas Caluori, Roger Lagadec, Nadia Langensand, Serena Cangiano, Demian Conrad, Tania Longhitano, Ilaria Longo, Nina Conrad, Nicolas Csermàk, Patricia Lunghi, Samira Lütscher, Pierre Dubois, Matthias Eggenberger, Robert Lzicar, Manuela Maier-Hummel, Stefan Egli, Manuel Emch, Bruno Fauser, Meret Mangold, Anna-Leena Marti, Andreia Fernandes, Rob Filler, Nadine Martin, Anita Martinecz, Georg Fontana, Davide Fornari, Jean-Daniel Maye, Géraldine Morand, Daniel Frei, Jan Fülscher, Christian Moser, Helen Muggli, Alexander Fust, Roman Gehrer, Elise Nardin, David Narr, Pascal Geissbühler, Thomas Gfeller, Roger Neuenschwander, Lilia Glanzmann, David Gottlieb, Anna Niederhäuser, Eliane Noverraz, Corinne Grüter, Alfredo Häberli, Deependra Pandey, Michel Pernet, Claudius Habisreutinger, Marian Härtel, Markus Pfyl, Carolina Quintana, Roderich Hess, Arinda Huber-Bouman, Raphael Reber, Sylvie Reinhard, Michel Hueter, Björn Ischi, Salva Jovells, Virve Resta, Arthur Ruppel, Tobias Koller, Joey Kreuter, Stefan Sägesser, Andreas Saxer, Christoph Laib, Katrin Legandt, Antonio Scarponi, Nando Schmidlin, Catherine Meuther, Anita Moser, Fabio Schmieder, Stefan Schöbi, Christian Nussbaum, Nathalie Nyffeler, Christian Schneider, Florian Steiner, Aline Ochoa, Thomas Oehrli, Martina Straub, Dominic Sturm, Michela Ornati, Marco Paniz, Rasmus Wiinstedt Tscherning, Xavier Perrenoud, Maja Peter, Christoph Weckerle, Matthias Vatter, Luca Pibiri, Sabine Portenier, Paul Preiss, Tanja Vogel
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