SP RT FOR EUROPE - EUR PE - Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)
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INHALTS- VERZEICHNIS Vorwort der Verbände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Swedish Sports Confederation – Riksidrottsförbundet (RF). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Swiss Olympic. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Sport Austria – Bundes-Sportorganisation (BSO). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Vorstellung der Verbände. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Swedish Sports Confederation – Riksidrottsförbundet (RF). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Swiss Olympic. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Sport Austria – Bundes-Sportorganisation (BSO). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Ziele und Hintergrund des Projekts „Sport for Europe“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Projektidee. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Projektstruktur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Projektrahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Rolle des Projekts für die Partner. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Werte – Förderung von Werten in den Partnerorganisationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Definition und Rolle von Werten in den Partnerorganisationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Liste der sportlichen Werte der Partnerorganisationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Rolle und Auftrag der Partnerorganisationen im Hinblick auf die Förderung von Werten. . . . . . . . . . . 16 Herausforderungen bei der Förderung von Werten (intern und innerhalb der Gesellschaft). . . . . . . . . . 17 Europäische Werte und die Rolle des Sports bei der Förderung von Werten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Inklusion und Integration. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Best-Practice-Beispiele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Hela orten rullar – Die ganze Stadt rollt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Isbrytaren – Eisbrecher. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 MiTu – Miteinander Turnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Together – Fussball vereint. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Rugby opens borders . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Kick mit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Social Football Award. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Lernkurve Stadion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Hockey ist Vielfalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Fairplay Soccer Tour . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Herausforderungen und Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Freiwilligenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Ältere. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Rassismus und Diskriminierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Schlussfolgerung und Ausblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 3
V RWORTE DER VERBÄNDE Swedish Sports Confederation – che bestehenden Hindernisse wir noch überwinden Riksidrottsförbundet (RF) müssen. Was müssen wir ändern, um zu gewährleisten, dass sich jeder willkommen fühlen und frei entwickeln Die schwedische Sportbewegung leistet einen wichti- kann? Viele verschiedene Stimmen wurden gehört und gen Beitrag dazu, Treffpunkte für Menschen zu schaf- müssen noch gehört werden, um sicherzustellen, dass fen, deren Biografien so unterschiedlich sind wie ihre die Vielfalt der Perspektiven bewertet und auf unse- körperlichen Fähigkeiten, ihre sexuelle Orientierung, ihr rem Weg zur Integration berücksichtigt wurde. Geschlecht, ihre Geschlechtsidentität, ihre Religion und ihr Alter. Dieses Umfeld unterstützt viele Menschen Wir haben bereits Schritte unternommen, um eine dabei, ein Teil Schwedens zu werden, demokratische Sportbewegung zu realisieren, die auf die Gleichstel- Werte kennenzulernen, körperliche und geistige Fähig- lung der Geschlechter und von Menschen mit Behin- keiten zu entwickeln und auch etwas über Führungs- derung setzt, aber es liegen noch weitere Herausfor- qualitäten und demokratische Prozesse zu erfahren. derungen vor uns. Unsere europäischen Projekte und Kooperationsbeziehungen sind eine Möglichkeit, diese Um relevant und interessant zu bleiben und um sicher- Herausforderungen erfolgreich zu meistern, und eine zustellen, dass wir auch in Zukunft zahlreiche Men- Gelegenheit, gemeinsam besser und stärker zu wer- schen bei uns willkommen heißen können, nehmen den auf dem Weg in Richtung einer integrativen und wir uns aktuell selbstkritisch in den Blick durch das starken europäischen Sportbewegung – für alle. strategische Projekt „Strategy 2025“. Wir streben eine Reihe von Zielen an und evaluieren unsere Praxis-, Wettbewerbs- und Organisationsformen und ver- suchen, unsere Führungsqualitäten auszubauen. Wir fragen uns, welche Werte jungen Menschen vermittelt werden und was wir uns diesbezüglich für die Zukunft wünschen. Wir prüfen, für wen unsere Sportbewegung Stefan Bergh aktuell gemacht ist und wer Schwierigkeiten hat, Teil Präsident dieser Bewegung zu werden. Und wir fragen uns, wel- Swedish Sports Confederation 4
Swiss Olympic vorliegende elektronische Broschüre, die hoffentlich auch Ihrer Organisation wertvolle Denk- und Hand- Sport fördert, fordert, formt und verbindet Menschen, lungsanstöße liefert. unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder Ein- kommen. Das macht den Sport so wertvoll – sowohl für jede*n Einzelne*n, als auch für die Gesellschaft. Als Swiss Olympic 2018 die Anfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zur Mitwirkung am Erasmus+ Projekt „Sport for Europe – Integra- tion through Sport“ erhielt, haben wir nicht lange Jürg Stahl überlegt. Präsident Swiss Olympic Die Möglichkeiten, die Rolle des Sports als Treiber für eine positive Entwicklung der Gesellschaft zu reflek- tieren, unsere Erfahrungen und unser Wissen mit Sportorganisationen anderer Ländern auszutauschen und damit die bestehenden Aktivitäten zur Erlebbar- machung der Werte des Sports in der Schweiz zu stär- ken, haben uns für dieses Projekt begeistert. Durch „Sport for Europe – Integration through Sport“ haben wir unser Netzwerk mit starken, kompetenten Partnern aus dem Ausland erweitert und sind noch mehr dazu in der Lage, unserer Vision einer Schweiz, die die Olympischen Werte lebt, nachzukommen. Das Produkt dieser spannenden Zusammenarbeit ist die 5
Sport Austria – Bundes-Sportorganisation (BSO) 67 Mitgliedsverbände und bis zu 15.000 Sportvereine in Österreich mit und freuen uns, mit der vorliegenden Der Sport befindet sich in stetigem Wandel. Neben dem Broschüre eine Inspiration für den organisierten Sport ökonomischen und verwaltungstechnischen Fokus er- liefern zu können. langt die ethische Dimension immer mehr an Bedeu- tung und auch die Auseinandersetzung mit der Vermitt- lung und dem Leben von Werten prägt den Sportalltag. Sport Austria – die Österreichische Bundes-Sportorga- nisation als Dach des organisierten Sports in Öster- reich – setzt sich seit Jahren mit relevanten Zukunfts- fragen auseinander. Hans Niessl Präsident Durch die Partnerschaft im Rahmen dieses Erasmus+ Sport Austria geförderten Projekts eröffnete sich für Sport Austria verstärkt die Möglichkeit, mit den Partnerorganisa- tionen aus dem Ausland in Austausch zu treten, von- einander zu lernen und auf konkrete Handlungsfelder zu blicken. Dieses Projekt setzte Impulse, europäische Werte und Werte des Sports zu verknüpfen, Sportorganisationen in ihrer Rolle als Werteförderer in der Gesellschaft zu stärken und soziale Verantwortung zu übernehmen. Wir von Sport Austria nehmen nun die Impulse aus diesem Projekt und aus dem europäischen Netzwerk in der eigenen Arbeit für unsere Organisation, unsere 6
Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) im Sport in die Tat umgesetzt werden und das Bun- desprogramm „Integration durch Sport“ in SPORT- Sport verbindet – über alle Grenzen hinweg. Daher DEUTSCHLAND mit den Projektergebnissen weiter engagiert sich der DOSB immer wieder auch im euro- entwickelt werden kann. päischen Kontext in Projekten, die das Verständnis und den Austausch von Themen rund um den Breiten- sport fördern. So auch im aktuellen Projekt „Sport for Europe“, das vom Erasmus+ Programm der Europäischen Union gefördert wird und in den vergangenen zwei Jahren Alfons Hörmann maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Kooperatio- Präsident nen mit den Kolleg*innen aus der Schweiz, Österreich Deutscher Olympischer Sportbund und Schweden eingegangen und vertieft wurden. Im Fokus standen die Themen Werte und Herausforde- rungen im (Breiten)Sport, die allen vier Ländern glei- chermaßen wichtig sind. Dies ermöglicht fruchtbare Diskussionen über Länder- grenzen hinweg, um Argumente und Lösungsansätze zu finden, über den Tellerrand hinauszuschauen und gute Ideen für die Arbeit im eigenen Land mitzunehmen. Darüber hinaus stärkt ein solches Projekt die interna- tionalen Netzwerke und wirkt daher nachhaltig in die Strukturen des Sports hinein. Daher ist es ein hervor- ragendes Beispiel dafür, wie der europäische Gedanke 7
V RSTELLUNG DER VERBÄNDE Swedish Sports Confederation – Riksidrottsförbundet (RF) Riksidrottsförbundet ist eine Dachorganisation, die aus 71 Spezialsportverbänden und 21 Regionalsportver- bänden besteht. Die Rolle des schwedischen Sportver- bandes besteht darin, die von den Mitgliedsverbänden in der Generalversammlung vereinbarte Politik umzu- setzen. Prinzipiell gilt, dass jeder Spezialsportverband für seine eigene Sportart verantwortlich ist und sich mit sämtlichen Problemen innerhalb der jeweiligen Sportart befasst. Jeder Mitgliedsverband ist auch für die komplette Organisation mitverantwortlich. Recht- konvention. „Sport wants – Ziele und Richtlinien für die lich ist Riksidrottsförbundet eine Gesellschaft, die durch Sportbewegung“, so lautet der Name des Strategiepro- die von ihren Mitgliedern vereinbarte Satzung geregelt gramms für den schwedischen Sport. Es stellt ein ge- wird. Ihre Hauptaufgabe ist die Unterstützung der Mit- meinsames Wertesystem für die gesamte Sportbewe- gliedsverbände. gung dar und gibt Richtlinien für die Organisation von Sportaktivitäten in Verbänden und Vereinen vor. Ferner hat der Verband die wichtige Aufgabe, die ge- samte schwedische Sportbewegung in der Zusammen- Link zur Website des Verbands: arbeit mit Behörden, Politikern usw. zu vertreten. Der www.rf.se Verband initiiert und unterstützt darüber hinaus inter- disziplinäre Forschung in Medizin, Physiologie, Soziolo- gie, Technologie und Verhaltenswissenschaften. Die Spezialsportverbände sind mit 200 Delegierten in der Generalversammlung vertreten, welche das oberste Entscheidungsgremium der Sportbewegung ist. Neben der Wahl der Mitglieder des Exekutivausschusses be- stimmt die Versammlung auch die Ausrichtung des Sports für die nächsten zwei Jahre. Überall im Land sind die Vereine nach zwei Prinzipien organisiert: einem geografischen und einem sport bezogenen Prinzip. Die geografische Organisation erfolgt in Form von Regionalsportverbänden, während bestimmte Sportarten in Spezialsport- und Regional- sportverbänden organisiert sind. Auf nationaler Ebene ist der schwedische Sportverband die übergeordnete Organisation. Die schwedische Sportbewegung hält sich an die all- gemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO, die UN-Kinderrechtskonvention und die Behindertenrechts- 8
Swiss Olympic Swiss Olympic ist der Dachverband des Schweizer Sports und das Nationale Olympische Komitee der Schweiz. In dieser Doppelfunktion schafft Swiss Olym- pic die bestmöglichen Voraussetzungen für sportliche Erfolge auf internationaler Ebene und vertritt die Inte- ressen des privatrechtlichen, organisierten Bereichs im Schweizer Sport. Mit seinem Engagement unterstützt und stärkt der Dachverband seine Mitglieder (81 natio- nale Sportverbände und 23 Partnerorganisationen) und damit rund 20.000 Vereine mit zwei Millionen Sport treibenden Menschen. Außerdem verbreitet und veran- im Rahmen ihrer Planung langjährige Kampagnen kert Swiss Olympic die olympischen Werte wie Höchst- durch, z. B. die „Respect“-Kampagne der Swiss Ice leistung, Respekt und Freundschaft in der Gesellschaft Hockey Federation. und setzt sich für einen gesunden, respektvollen und fairen Schweizer Sport ein. • Im Jugendsport: Mit „cool and clean“ betrieb Swiss Olympic bereits seit 2003 ein breit aufgestelltes Basierend auf diesen olympischen Werten wurde 2002, Präventionsprogramm. Sportler *innen und ganze zusammen mit dem Bundesamt für Sport (BASPO), Teams bekennen sich zu den sechs Commitments die Ethik-Charta für den Schweizer Sport initiiert. Diese von „cool and clean“ und verpflichten sich damit zu Charta ist mittlerweile Grundlage und Herzstück des fairem und sauberem Sport. Die Gemeinschaft von Schweizer Sports. Sie ist integrierter und anerkannter Gleichgesinnten wächst täglich und so trägt „cool Bestandteil in jeder Vereinbarung von Swiss Olympic and clean“ zur Stärkung der Lebenskompetenzen und seinen Partnern und konkretisiert sich in geschäft- von Jugendlichen bei. lichen Angelegenheiten über den „Code of Conduct“. Link zur Website des Verbands: Swiss Olympic setzt mit seinen Mitgliedern und deren www.swissolympic.ch Sportvereinen täglich kleine und große Aktivitäten zum Erleben der Werte des Sports um. Drei Beispiele: • Im Spitzensport: Spitzensportler *innen sind Vorbil- der. Damit sie die Werte des Sports ideal vorleben können, werden sie geschult. Je nach Alter und Aus- gangslage mit unterschiedlichen Themen und For- men, so z. B. am jährlich zweimal stattfindenden, einwöchigen Talent Treff in Tenero. • In den Verbänden: Alle Mitgliedsverbände haben eine ethikverantwortliche Person und planen und steuern ihre Ethikmaßnahmen über eine Vierjahresplanung. Die Verbände haben zudem einen eigenen Code of Conduct erarbeitet und betreiben eine Meldestelle für unethisches Verhalten. Viele Verbände führen 9
Sport Austria – Bundes-Sportorganisation (BSO) Sport Austria – die Österreichische Bundes-Sportorga- nisation – ist die gemeinnützige Dachorganisation des österreichischen Sports mit der Ausrichtung, die Interessen des Sports sowohl in Österreich als auch in internationalen Organisationen zu vertreten. Die Mit- glieder – 60 Sport-Fachverbände, 3 Breitensportver- bände (Sport-Dachverbände) und 4 Organisationen mit besonderer Aufgabenstellung im Sport – organisie- ren 15.000 Sportvereine und 2,1 Millionen Mitglieder in Österreich. Nichtregierungsorganisationen und Expert*innen der Im umfassenden Kompetenzbereich von Sport Austria jeweiligen Themenbereiche zusammen. Vor einigen Jah- liegen die Koordination der sportpolitischen Aktivi- ren wurde ein Prozess in Bezug auf Good Governance täten, Erbringung von Serviceleistungen für die Mit- im Sport eingeleitet. Insbesondere ab 2020 lag und liegt glieder, Vertretung der Anliegen des Sports gegenüber ein Schwerpunkt auf der Entwicklung von Verhaltens- staatlichen Einrichtungen, Vertretung des österreichi- leitlinien, die einen Bestandteil der Statuten von Sport schen Sports in internationalen Gremien und vieles Austria darstellen werden. mehr. Sport Austria ist Mitglied in internationalen Organisationen wie der ENGSO, dem EOC EU Büro Die Zusammenarbeit mit DOSB, Swiss Olympic und dem und TAFISA. Darüber hinaus ist Sport Austria seit 2017 schwedischen Sportverband im Rahmen dieses Projekts nationaler Koordinator der Europäischen Woche des und darüber hinaus war und ist für Sport Austria einer- Sports in Österreich. seits im Zusammenhang mit der Entwicklung der Good Governance Maßnahmen fruchtbar, bietet andererseits Statistiken zeigen, dass Menschen mit Migrationshin- die Möglichkeit, auch in anderen Handlungsfeldern tergrund oder Menschen mit Behinderungen weniger voneinander zu lernen. wahrscheinlich Mitglieder eines Sportvereins sind. Etwa 14 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund in Link zur Website des Verbands: Österreich sind Mitglied eines Sportvereins (im Vergleich www.sportaustria.at/de/start dazu: 28 Prozent der Menschen ohne Migrationshinter- grund). Andererseits nutzen Menschen mit Migrations- hintergrund die Angebote von Sportvereinen intensiver im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund und werden eher zu Spitzensportler*innen oder Trai- ner*innen. Seit Jahren ist Sport Austria Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen für gesellschaftspolitische Aspekte des Sports, welche die Integration von Migrant*innen im und durch Sport, soziale Inklusion, Nachhaltigkeit, Menschenrechte, Gleichstellung der Geschlechter oder Gewaltprävention betreffen, und arbeitet in diesem Zusammenhang mit Sportorganisationen, relevanten 10
Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) Der DOSB ist der Dachverband des organisierten ge- meinnützigen Sports in Deutschland. Er ist ein einge- tragener Verein mit Sitz in Frankfurt am Main und wird darüber hinaus durch Vertretungen in Berlin und Brüs- sel unterstützt. Der DOSB vereint 100 Mitgliedsorgani- sationen mit über 27 Millionen Einzelmitgliedschaften, die in etwa 90.000 Sportvereinen organisiert sind. Im Sportbereich arbeiten mehr als 8,6 Millionen Freiwil- lige und in 20 Prozent der Sportvereine engagieren sich Menschen mit Migrationshintergrund ehrenamtlich. Der DOSB versteht Integration als einen langwierigen Zahlenmäßig ist der DOSB also die größte Bürgerbewe- Prozess, der ein hohes Maß an Umdenken und Selbst- gung in Deutschland und erreicht mit seinen Aktivitä- reflexion erfordert und der sich die gleichberechtigte ten einen großen Teil der deutschen Bevölkerung, was Teilhabe aller Menschen in allen Lebensbereichen zum insbesondere für die Nachhaltigkeit im Rahmen des Ziel gesetzt hat. Um dies zu ermöglichen, konzentriert Projekts „Sport for Europe“ bedeutsam ist. sich der DOSB auf Bildungsarbeit und ethische Ansätze und legt den Schwerpunkt auf Werte wie Toleranz, Soli- Der DOSB ist Mitglied bei mehreren europäischen und darität und Respekt. internationalen Netzwerken wie dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), dem Europäischen Olym- Gerade im Hinblick auf den massiven Anstieg der Migra pischen Komitee (EOK) sowie der Europäischen Nicht- tion in den Jahren 2015 und 2016 erwies sich das Pro- regierungs-Sportorganisation (ENGSO). Zudem ist der gramm als starke und gut konzipierte Initiative des DOSB ist Partner des EOK-Büros der EU in Brüssel und deutschen Sports und trug zu einem professionellen arbeitet auf dieser Ebene mit den europäischen Ver- und nachhaltigen Umgang mit dem Thema bei. bänden und anderen Nationalen Olympischen Komi- tees (NOKs) zusammen. Link zur Website des Verbands: www.dosb.de Eine der beständigsten Initiativen des DOSB für den sozialen Zusammenhalt ist das Bundesprogramm „In- tegration durch Sport“. Es begann 1989 als Pilotprojekt „Sport für alle – Sport mit Spätaussiedlern“ und kon- zentrierte sich auf diese Zielgruppe. Inhaltlich wurde das Projekt später zu dem bundesweiten Programm „Integration durch Sport“ weiterentwickelt, das sich an alle Menschen mit Migrationshintergrund sowie an sozial benachteiligte Menschen in Deutschland richtet. Heute umfasst das Bundesprogramm 16 Landessport- verbände, rund 4.000 Sportvereine, etwa 120 haupt- amtliche Mitarbeiter*innen und mehr als 3.000 Ehren- amtliche. Das Innenministerium und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unterstützten das Pro- gramm von Anfang an finanziell. 11
ZIELE UND HINTERGRUND DES PROJEKTS „SP RT FOR EUROPE“ Hintergrund europäischen Werte umsetzen können, um Erfahrungen zu schaffen, welche die Solidarität und Toleranz in der Ge- Im Vertrag der Europäischen Union sind die europäi- sellschaft im Allgemeinen fördern. Diese Idee liegt diesem schen Grundwerte verankert: die Achtung der Men- Vorschlag zugrunde und wird weiter unten beschrieben. schenwürde, Freiheit, Gleichheit, Demokratie, Rechts- staatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte, einschließlich der Rechte der Personen, die Minderhei- Projektidee ten angehören. Die gegenwärtige soziale und politische Situation in Europa stellt allerdings die Anwendung die- Stärkung der europäischen Werte durch Sport ser Werte infrage. Dies trifft insbesondere auf die letz- ten vier bis fünf Jahre zu, in denen ein massiver Anstieg Die Idee des Projekts basiert auf dem Bundesprogramm der Migration zu verzeichnen war. Ein Vorgang, der sich „Integration durch Sport“ des DOSB. Ziel ist es, in Zu- als überaus kritisch erweisen sollte und zu kontroversen sammenarbeit mit den Partnerländern Erfahrungen Auseinandersetzungen in und zwischen einigen Län- auszutauschen und praktische Methoden zu sammeln, dern führte. Die langwierigen Verhandlungen zwischen wie sportliche Werte gelebt und in der europäischen den mit dem Regierungsaufbau beauftragten deut- Gesellschaft verbreitet werden können. schen Politikern sowie das Fehlen eines gemeinsamen Ansatzes der europäischen Mitgliedsstaaten bei der Wie oben bereits erwähnt, war die Migration in den Aufnahme von Geflüchteten sind ein Beleg dafür. letzten Jahren für die europäische Gesellschaft ein sehr kontroverses Thema. Das Projekt konzentriert sich auf Seit der Antike hat der Sport stets universelle Werte die Themen Integration und Werte sowie das, was im gefördert – die Werte des olympischen Gedankens wie europäischen Kontext darunter verstanden wird und Solidarität, Toleranz, Gleichheit, Freundschaft und Fair verfolgt das übergeordnete Ziel, die europäische Viel- Play. All diese Werte sind für viele Bereiche unseres falt und Toleranz zu fördern, um damit die einen posi- Lebens, etwa den sozialen, wirtschaftlichen, politischen tiven Einfluss auf die Gesellschaft zu schaffen. und kulturellen Bereich, von wesentlicher Bedeutung. Die Werte des Sports sind eng mit den Europäern ver- bunden, sie spiegeln die Idee der europäischen Einheit Projektstruktur wider und fördern sie. Der ursprüngliche Projektplan wurde in die folgenden In Anerkennung dieser Besonderheit und der Wirkmacht drei Schritte aufgeteilt: des Sports ist es wichtig, diese Werte auch in Bezug auf die Herausforderungen der europäischen Gesellschaft 1 Erster Schritt: Treffen mit den Partnern, um gemein- zu nutzen, den olympischen Gedanken zum Tragen zu same Werte zwischen dem olympischen und dem bringen und richtig einzusetzen. Aber selbst wenn der europäischen Gedanken zu diskutieren und zu defi- Sport das Potenzial hat, Menschen zu vereinen, so ist er nieren und die Werte hinsichtlich des übergreifenden nicht per Definition inklusiv und verbindend. Die Gefahr Projekts hervorzuheben (Werte der Vielfalt) der Ausgrenzung besteht auch innerhalb von Sport- organisationen. 2 Zweiter Schritt: Treffen mit den Partnern, um die ver- fügbaren Methoden, praktischen Ansätze usw. der In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Sportorga- einzelnen Partner vorzustellen und zu sortieren, mit nisationen und ihre Mitarbeiter*innen, sowohl Profis als dem Ziel, die Werte der Vielfalt zu fördern. Hier sollte auch Freiwillige, diesbezüglich zu bilden und zu sensibili- die Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit einen sieren, um ihnen zu zeigen, wie sie die olympischen und Schwerpunkt bilden. 12
3 Dritter Schritt: Verschmelzung von gemeinsamen • Gegenseitiger Austausch innerhalb eines komplexen Werten und bestehenden Instrumenten zu einem Bereichs gemeinsamen Handlungsleitfaden – Präsentation für eigene Mitgliedsorganisationen in Partnerlän- • Weiterentwicklung eigener Projekte/Methoden dern und weitere Maßnahmen zur Verbreitung. • Positionierung als nachhaltige Organisation mit gro- ßem sozialen Verantwortungsbewusstsein Projektrahmen • Möglichkeit, sich des Themas anzunehmen, was im • Das Projekt wurde im Rahmen des Aufrufs zum Ein- Alleingang oft schwer zu bewältigen ist reichen von Vorschlägen für das Erasmus+ Programm 2018 als kleine Kooperationspartnerschaft vorge • Bearbeitung eines internationalen/interkulturellen schlagen. Themas in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern • Partizipation von mindestens drei Partnern, darunter der DOSB als Projektleiter. Die Idee bestand darin, mit Als mögliche Ressourcen, die durch das Projekt geschaf- den Nationalen Olympischen Komitees oder Sport- fen wurden, galten: verbänden aus europäischen Ländern zusammenzu- arbeiten, die in den letzten Jahren einen Anstieg der • Entwicklung neuer partnerschaftlicher Beziehungen Migration zu verzeichnen hatten. Mögliche Partner waren Österreich, Schweden, die Niederlande und die • Know-how, das in der Zusammenarbeit mit neuen Schweiz. Partnern gewonnen wird • Projektbeginn war der 1. Januar 2019, die Dauer be- • Überprüfung des eigenen Umsetzungsstandes und trug ursprünglich 18 Monate, wurde aber aufgrund Weiterentwicklung in den Themenfeldern von Corona um fünf Monate verlängert. Als Ressourcen, die für das Projekt benötigt werden, • Die Finanzierung beläuft sich gemäß einer kleinen galten: Kooperationspartnerschaft im Rahmen von Erasmus+ auf 60.000 Euro für das gesamte Projekt. • Personelle Ressourcen für die Durchführung des Pro- jekts, insbesondere für die Vorbereitung von und das • Der Schwerpunkt liegt gemäß einer kleinen Koope- Reisen zu Projekttreffen, einschließlich der Vorstellung rationspartnerschaft im Rahmen von Erasmus+ eher eigener Initiativen und Methoden. Im Rahmen von auf dem gegenseitigen Austausch mit Partnerorga- Erasmus+ ist eine faire Arbeitsteilung zwischen allen nisationen als auf der Entwicklung und praktischen beteiligten Partnern eine wichtige Voraussetzung. Da- Umsetzung neuer Konzepte. rüber hinaus soll sich das Projekt auf den Austausch von vorhandenem Know-how von Partnerorganisa- tionen konzentrieren, anstatt neue Konzepte zu ent- Rolle des Projekts für die Partner wickeln. Das Projekt schafft für die teilnehmenden Organisatio- nen folgende Vorteile: • Vernetzung mit gleichgesinnten Organisationen 13
WERTE – FÖRDERUNG VON WERTEN IN DEN PARTNER RGANISATIONEN Definition und Rolle von Werten in den Partnerorganisationen • BSO: Hoher Wertestandard im Land verglichen mit anderen Ländern. Ein Verständnis für den Nutzen von Werten ist vorhanden. Mehr Gewicht liegt jedoch auf den „harten Fakten“ wie Finanzierung oder Fragen nach Altlasten. Daher haben Werte nur zweite Priorität. • Swiss Olympic: Olympische Werte sind das Leitprinzip für die Arbeit der gesamten Organisation. • RF: Werte gelten als gemeinsame Grundethik für eine Gruppe oder ein Kollektiv und Verkörperung der Standpunkte. • DOSB: Es besteht keine bundesweit gültige Wertede- finition innerhalb der Sportstrukturen, jedoch haben die Werte hohe Priorität und sind in den Leitbildern verankert. Es besteht eine Kooperation mit der Deut- schen Olympischen Akademie (DOA), einer Spezial- akademie, deren Hauptaufgabe die Förderung der Rio de Janeiro, 2016 olympischen Werte ist. 14
Liste der sportlichen Werte der • RF: Freude, Gemeinschaft, Demokratie, das Recht aller Partnerorganisationen auf die Teilnahme, Fair Play. • BSO: Respekt, Fairness, Gemeinschaft, Exzellenz. Für • DOSB: Gemäß dem Leitprinzip sind es Respekt, Ein- das Mitglied Österreichische Rugby Union sind es Inte- heit in der Vielfalt, Nachhaltigkeit, Transparenz, Un- grität, Solidarität, Respekt, Disziplin, Leidenschaft. abhängigkeit, Zugehörigkeitsgefühl. Für das Bundes- programm „Integration durch Sport“ ist der wichtigste • Swiss Olympic: Die olympischen Werte Exzellenz, Wert eine faire Beteiligung für alle. Für die DOA sind Freundschaft, Respekt sind in der Ethik-Charta fest es olympische Werte wie Exzellenz, Freundschaft und gelegt und gelten als Arbeitsprinzip und Identität Respekt. für die gesamte Organisation. 15
SPORT TEAMBILDUNG DISZIPLIN TOLERANZ RESPEKT DEMOKRATIE INKLUSION FAIRNESS GLEICHHEIT AUSDAUER Rolle und Auftrag der Partnerorganisationen • RF: Ausübung von Sport in Sportvereinen, um Spaß im Hinblick auf die Förderung von Werten zu haben, sich wohlzufühlen und sich ein Leben lang zu entwickeln. • BSO: Als positives Beispiel dienen, Leitlinien aus geben, Mitgliedsorganisationen unterstützen (durch • DOSB: Zentrale Aufgabe, Umsetzung gemäß den Ausbildung, Materialien, Formulierungsbeispiele, Arbeitsprofilen der Abteilungen; für die DOA – Ver- juristisches Fachwissen) und sich mit relevanten breitung der olympischen Werte, olympische Erzie- Organisationen vernetzen. hung. • Swiss Olympic: Verankerung bzw. Einbettung der Werte im Sport und in der Gesellschaft, Sensibilisie- rung für die Ethik-Charta und die darin festgeschrie- benen Werte, Einbeziehung einer sportbegeisterten Bevölkerung, Stärkung und Unterstützung der Ver- bände in Bezug auf gute Regierungsführung und Förderung von Werten. 16
DEMOKRATIE RESPEKT TOLERANZ DISZIPLIN SPORT TEAMBILDUNG GLEICHHEIT AUSDAUER INKLUSION FAIRNESS Herausforderungen bei der Förderung von Werten • DOSB: Das Thema Werte ist eher eine isolierte Säule (intern und innerhalb der Gesellschaft) als eine Philosophie für die gesamte Organisation; Schwierigkeiten bei der Messung des Outputs, finan- • BSO: Herunterbrechen von Werten auf konkrete Aktio- zielle Einschränkungen, Ablehnung bestimmter Werte nen, Mangel an Ressourcen; die Vorteile der Förderung (Akzeptanz in der Theorie, Ablehnung in der Praxis), von Werten sind auf den ersten Blick nur schwer zu allgemeiner Widerstand der Öffentlichkeit gegenüber erkennen, es bestehen Schwierigkeiten, die Basis, also der olympischen Bewegung und allem, was mit dem Vereine und Sportler*innen, zu erreichen. organisierten Sport zusammenhängt, Radikalisie- rungstendenzen in der Gesellschaft; es ist nicht genug, • Swiss Olympic: Gemeinsames Werteverständnis, Hete dass die Organisation die Werte als Vorbild lebt. rogenität der Zielgruppe, Erreichen der Zielgruppen, Werte greifbar machen. • RF: Traditionen und Kultur, Hürden für einen Perspek tivwechsel, gesellschaftliche Prinzipien und Normen, zunehmender Rechtsextremismus. 17
Alle großen internationalen Organisationen, die sich mit Sport befassen, erkennen an, dass Sport Werte wie Fairness, Teambildung, Demokratie, Toleranz, Gleichheit, Disziplin, Inklusion, Ausdauer und Respekt vermitteln, die dann wiederum dazu beitragen können, die gemeinsamen Werte der EU zu fördern und zu verbreiten. Europäische Werte und die Rolle des Sports bei der Förderung von Werten Artikel 2 des Vertrags über die Europäische Union: Die Europäische Union gründet sich auf den Werten https://eur-lex.europa.eu Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Men- schenrechte, einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind den Mitgliedstaaten in einer Gesell- schaft gemeinsam, in der Pluralismus, Nichtdiskriminie- rung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleich- stellung von Frauen und Männern vorherrschen. 18
INKLUSI N UND INTEGRATION Bei Inklusion geht es darum, Menschen in die Gemeinschaft einzubeziehen. Die INKLUSION Organisation passt ihre Aktivität an, um mehr Menschen willkommen heißen zu können. Die Norm wird sichtbar gemacht und muss sich auch vielfach ändern. Bei der Integration einzelner Personen geht es um unsere Gruppe und darum, Ein- zelnen einen Platz innerhalb der Gruppe zu gewähren. Die Gruppe verändert ihr INTEGRATION Gesamtbild jedoch nicht, um die Einzelnen in vollem Umfang aufzunehmen. Dadurch entsteht eine Gruppe innerhalb der Gruppe, also eine Art „Schein-Inklusion“, bei der die Gruppe vorherrschende Normen oft nicht anrührt oder verändert. AUSGRENZUNG Menschen werden von vornherein nicht einbezogen. Menschen werden in der Gemeinschaft nicht akzeptiert und spalten sich deshalb SEGREGATION selbst ab, indem sie sich ihre eigene Umge- bung schaffen, oft mit anderen Gleich gesinnten. Segregation ist das Gegenteil von Integration. 19
BEST-PRACTICE-BEISPIELE Hela orten rullar – Die ganze Stadt rollt Hela orten rullar heißt auf Deutsch so viel wie „Die ganze Stadt rollt“. Das Projekt wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, mehr Menschen, die neu im Land sind, durch die Skateboard-Kultur einen Weg zu ebnen, Teil einer Gemeinschaft zu werden und in ihrer neuen Hei- mat Freunde zu finden. Wir sprechen bei diesem Projekt nicht von Integration oder Inklusivität. Das erleichtert vieles und verringert die Eintrittsbarrieren. Stattdessen helfen wir unseren Verbänden, die Gleichstellung der Geschlechter anzu- Das Projekt läuft noch immer und ist für viele Verbände streben und eine gleichmäßige Mischung aus bereits die Grundlage für ihre Arbeit mit jungen Menschen, die bestehenden Mitgliedern der Gesellschaft und neu an- neu ins Land kommen. Wenn Sie weitere Informationen gekommenen Jugendlichen zu erreichen. benötigen, besuchen Sie bitte unsere Website (da diese auf Schwedisch ist, können Sie mich gerne auch direkt Das Projekt soll den Mitgliedsverbänden des Schwedi- kontaktieren). schen Skateboard-Verbands (SSF) helfen, selbst Integ- rationsinitiativen zu starten, indem es ein relativ festes Link: www.sverigesskateboardforbund.se Format mit vorgegebenen Inhalten bereitstellt. Ziel ist es, dass sich mehr Menschen in den Vereinen engagie- ren, um Integrationsinitiativen ins Leben zu rufen. Kontakt Darüber hinaus will das Projekt denjenigen, die zukünf- Sveriges Skateboardförbund tig solch eine Initiative anschieben möchten, das Gefühl Henrik Cederlund vermitteln, dass es sich um eine Aufgabe handelt, die T +46 79 3489953 Spaß macht und keine Belastung oder viel Vorberei- hc@sverigesskateboardforbund.se tungsarbeit mit sich bringt. So stehen etwa alle Materialien wie Poster, E-Mails, Social-Media-Posts usw. in den gängigsten Sprachen bereits zur Verfügung. Auch die Schulungseinheiten sind im Voraus festgelegt, wobei die Verbände sowohl männliche als auch weibliche Coaches haben mussten, um das Projekt übernehmen zu können. Das gesamte, den Verbänden zur Verfügung gestellte, Material diente dazu, Einstiegsbarrieren zu senken und die Qualität der Arbeit zu erhöhen. Es war unglaublich bereichernd, Vertreter*innen aller Verbände zu treffen. Fast alle Vertreter*innen, die im Laufe der Jahre an dem Projekt teilnahmen, haben ein positives Feedback gegeben! 20
Isbrytaren – Eisbrecher Es ist für uns an der Zeit, das Eis zu brechen – ein für alle Mal. Eishockey lädt Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Erfahrungen ein, sich über Erfolge zu freuen, Rückschläge wegzustecken und als Mensch zu wachsen, einen Sport auszuüben und die Gesund- heit zu verbessern. Dies gilt bereits für die Kinder, die in der Eishockeyschule von Tre Kronor anfangen, bis hin zu den Weltmeisterschaften. Zudem ist es ein Privileg und es erfüllt mich mit Stolz, Tag für Tag gemeinsam Schiedsrichter*innen wecken und eine Debatte darüber mit unseren Schiedsrichter*innen in einer der schönsten entfachen wird, welche Art von Umfeld wir uns für die Sportarten der Welt zu arbeiten. Weiterentwicklung unseres Sports wünschen. Wir verwenden mehrere Begriffe, die Leitlinien unse- Wir hatten die Gelegenheit, mit Sofia B. Karlsson vom rer Arbeit darstellen. Einen davon finde ich besonders Schwedischen Internationalen Sportverband (RF/SISU) wichtig: Respekt. zusammenzuarbeiten. Sofia arbeitet im Bereich der Gleichstellung im Sport, und mit ihrer Anleitung und „Wir respektieren und sorgen füreinander in Wort und Unterstützung konnten wir das Eisbrecher-Projekt für Tat – auf und neben dem Eis. Wir werden immer aktiv die Saison 2017/2018 auf den Weg bringen. Das Pro- daran arbeiten, unseren Sport für alle, die daran teilha- jekt ist ein Teil unserer Schiedsrichterausbildung für die ben wollen, zugänglicher zu machen, unabhängig von kommende Saison, bei der wir uns selbst und die Kultur Nationalität, ethnischem Hintergrund, Religion, Alter, innerhalb der Gruppe, der wir alle angehören, betrach- Geschlecht oder sexueller Orientierung. Die Chance, ein ten werden. Informationen, Diskussionen und eine klare Teil unseres demokratischen Sports zu sein, wird bei Vorstellung davon, wohin wir das Projekt führen wollen, unserer Arbeit immer im Vordergrund stehen.“ sind äußerst wichtig, um den Eisbrecher-Worten auch Taten folgen lassen zu können und schließlich das Um- Im Rückblick auf unsere bisherige Arbeit haben wir er- feld zu schaffen, das wir uns alle wünschen. kannt, dass wir Schiedsrichter*innen mehr tun können. Es ist an der Zeit, Worten auch Taten folgen zu lassen Auch wenn es sich um ein Projekt speziell für Schieds- und Gelegenheiten zu schaffen, bei denen unsere Worte richter*innen handelt, bin ich überzeugt, dass sich etwas Entscheidendes bewirken können. unsere Arbeit auf die Art und Weise auswirken wird, wie wir mit Trainer*innen, Spieler*innen und allen anderen An dieser Stelle ist es wichtig anzumerken, dass unser Teilnehmer*innen an unseren Spielen interagieren. Sport nicht der einzige ist, der auf das bisher Erreichte zurückblicken oder darüber nachdenken muss, was ver- Link: www.swehockey.se bessert werden kann. Wir sind ein Produkt der Gemein- schaft und der Gesellschaft, in der wir alle leben. Gleich- zeitig sind wir eine Gruppe, die Einfluss darauf nehmen kann, wie sich unsere Zeit und Kultur entwickeln. Bei Kontakt uns in der Eishockeyfamilie gibt es eine „Macho“-Kultur, Svenska Ishockeyförbundet in der viele Menschen das Gefühl haben, bestimmte un- Joel Hansson geschriebene Regeln und Normen befolgen zu müssen, T +46 70 4450405 um sich in eine Gruppe einfügen zu können. In Anbe- Joel.Hansson@swehockey.se tracht dessen haben wir für das Eisbrecher-Projekt ein neues Emblem entworfen – unseren neuen Bruststicker. Der Bruststicker ist Statement und Symbol für alle ak- tuellen und zukünftigen Schiedsrichter*innen sowie für alle, die mit Schiedsrichter*innen auf und neben dem Eis arbeiten. Er soll folgendes Gefühl vermitteln: „Ich bin, wer ich bin, und ich kann als ich selbst ein Teil die- ses Sports sein.“ Der Brustaufnäher zeigt auch, dass wir Schiedsrichter*innen weiterhin unermüdlich daran arbei- ten werden, homophobe, sexistische und rassistische Sprache aus unserem Sport zu verbannen. Wir hoffen, dass der Brustaufnäher viel in der öffentlichen Meinung zu unserem Sport bewirken wird, das Interesse neuer 21
MiTu – Miteinander Turnen Die Idee Das Projekt MiTu – Miteinander Turnen der Sport Union Schweiz will das bisherige Vorschulturnen (MuKi, VaKi, ElKi, GroKi) schweizweit zur Integration nutzen. In einem ungezwungenen Rahmen sollen Familien mit ver- schiedenen kulturellen Hintergründen und Familien mit Kindern mit einer Beeinträchtigung in das bisherige Vor- schulturnen integriert werden. Dieses Aufeinandertref- fen ermöglicht es nicht nur, verschiedene Kulturen und Sprachen kennenzulernen, sondern auch, Vorurteile und Ziele Kontaktängste abzubauen. Die Kinder können zudem ihren Bewegungsdrang ausleben und ihre Basiskompe- • Familien mit speziellen Bedürfnissen den Einstieg in tenzen zur Schulfähigkeit sowie ihre Sozialkompetenzen das Vereinswesen und den Zugang zur Bewegungs- entwickeln. Nicht nur das Kind im Alter von drei bis fünf förderung erleichtern Jahren, sondern auch dessen Eltern werden dadurch in die Gemeinde und das Vereinsleben integriert. • Vielfalt unserer Gesellschaft als Chance für den Breitensport nutzen Das Projekt MiTu basiert auf dem Viersäulenmodell: • Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur*in- 1. Vernetzung nen im Bereich Frühförderung und Sport aktiv fördern und mitgestalten Das Projekt wird auf nationaler, kantonaler, regionaler und lokaler Ebene vernetzt. Die Vernetzungspartnern • Vorschulturnangebot (MuKi, VaKi, ElKi, GroKi) auf sind Fachstellen, Organisationen, Projekte, Fachperso- lokaler, regionaler und nationaler Ebene vernetzen nen, Vereine und Verbände. • Gesellschaftliche Vielfalt als Chance für den Breiten- 2. Koordination sport nutzen und Familien bezüglich der Wichtigkeit der Bewegung von Kindern sensibilisieren Der Verein wird im Prozess aktiv von der Projektlei- tung begleitet, welche die gesamte Koordination über- Link: www.mitu-schweiz.ch nimmt. Dadurch entsteht für den Verein kein Mehr- aufwand, und sowohl die Qualitätssicherung als auch die Nachhaltigkeit am Projektstandort lassen sich auf diese Weise gewährleisten. Ein Flyer, der in 14 Sprachen Kontakt vorhanden ist, vermittelt der entsprechenden Ziel- Elias Vogel gruppe die wichtigsten Informationen zum lokalen Vor- Projektleiter MiTu schulangebot. T +41 262 13 26 info@mitu-schweiz.ch 3. Aus- und Weiterbildung Die Vorschulturnleiter*innen absolvieren den Basis- kurs Vorschulturnen und nehmen einmal jährlich an der Weiterbildung MiTu teil. Ziel der Weiterbildung ist es, den Vorschulturnleiter*innen eine Plattform für den Austausch zu bieten, einen Praxis- und Theorietransfer zu ermöglichen, fachliche Inputs zum Thema interkul- turelle Kompetenz und Inklusion zu vermitteln und die eigene Wertehaltung zu reflektieren. 4. Forschung Dank der Zusammenarbeit mit Hochschulen, Fachstel- len, Institutionen, Organisationen und Projektstellen im In- und Ausland ist eine wissenschaftliche Fundierung des Projekts gewährleistet. Dabei fließen die durch die Wissenschaft gewonnenen Erkenntnisse direkt in das Projekt ein. 22
Together – Fussball vereint Nutzen für die Vereine Fussballclubs können durch den Einbezug von Geflüchteten: • motivierte Mitspieler*innen und Mitglieder gewinnen, • die Nachwuchsbasis verbreitern, • Menschen anderer Herkunft kennenlernen, • potenzielle Ehrenamtliche aufnehmen, • eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllen, • das Ansehen in der Gemeinde stärken. Auch die Geflüchteten profitieren Geflüchtete können im Fußballspiel: • ihre eigenen Fähigkeiten einbringen und entwickeln, • sportliches und menschliches Fair Play einüben, • regelmäßigen Kontakt mit Einheimischen pflegen, • sich für ein Team und ein gemeinsames Ziel ein setzen, • die Alltagssprache anwenden und festigen. Ziele und Maßnahmen des Projekts • Information der Fußballvereine über offene Fragen zur Integration von Geflüchteten in den Fußballverein • Einfache und unkomplizierte Lizenzierung der Geflüch- teten für den Breitenfußball • Weiterbildung interessierter Vereinsvertreter*innen in der Integrationsarbeit • Förderung bestehender Initiativen und neuer Fußball- projekte mit Geflüchteten • Austausch über Geflüchtetenprojekte unter den Schweizer Fußballvereinen (Netzwerktreffen, Work- shops etc.) Link: www.football.ch Kontakt Swiss Football Association Benjamin Egli Postfach 15 3000 Bern 15 T +41 31 950 81 95 egli.benjamin@football.ch 23
Rugby opens borders Die mehrfach ausgezeichnete Initiative RUGBY OPENS BORDERS (ROB) fördert interkulturellen Austausch und Zusammenarbeit durch sportliche Herausforderung. Unabhängig von Größe, Gewicht, Geschlecht oder Her- kunft – jede und jeder ist im Rugbysport willkommen! ROB bietet jungen Geflüchteten und Migrant*innen die Möglichkeit, Teil der österreichischen Rugby Commu- nity zu werden. Neben regelmäßigen Trainingseinheiten unterstützen organisierte soziale Aktivitäten, Bildungs- und Kulturangebote das Ziel, Grenzen aufzulösen und Toleranz zu leben. Mitwirkenden und letztendlich die Gesellschaft pro- fitieren. Junge Geflüchtete erhalten die Möglichkeit Das rein ehrenamtliche Team besteht aus aktiven zur sportlichen Betätigung in einer Gemeinschaft und Sportler*innen, Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, die Aufmerksamkeit für Migrations- und Integrations- Wirtschaftler*innen und Medienexpert*innen. Talen- themen wird in der Gesellschaft auf eine positive und tierte Teilnehmer*innen bekommen die Chance auf den sozial wirksame Weise gefördert. Aufstieg in die Jugendmannschaften der RU Donau Wien, wo ein intensiver Austausch mit jungen Österrei- Link: www.rugbyopensborders.com cher*innen für eine nachhaltige Integration sorgt. Das ganze Angebot ist kostenlos für junge Menschen mit Fluchterfahrung und soll ihnen den niederschwel- Kontakt ligen Zugang zu einem Sportangebot mit sozialem Rugby Opens Borders (ROB) Rückhalt ermöglichen. Sportbekleidung und Ausrüstung Ana Ruiz, MA, Projektleitung und Koordination werden, soweit vorhanden, vom Projekt zur Verfügung rob@rugbydonau.at gestellt. 1020 Wien Österreich Erfahrene Trainer *innen leiten die Trainings. Die bereits erfahreneren jungen Geflüchteten übernehmen hierbei Link: www.facebook.com/rugbyopensborders eine wichtige Verantwortung als Assistenztrainer *in und Dolmetscher *in, um Neulinge in den Sport einzu- führen. Schwerpunkt der Saison 2020 war der Ausbau des Angebots speziell für weibliche Teilnehmerinnen und Kinder. Momentan wurden drei Mannschaften aufgebaut: ein Männer-Team, ein Frauen-Team und ein Kinder-Team. Die Kombination dieser Ziele – vom Aufbau eines Teams, über das Schaffen eines freundschaftlichen, interkulturellen Umfelds mit sozialpädagogischen Maß- nahmen – resultiert in einem Mehrwert, von dem so- wohl die Teilnehmer*innen des Projektes als auch alle 24
Kick mit Kategorie: ÖFB-Projekt Thema: Integration Teilnehmer*innen: ca. 1.000 Schülerinnen im Alter von 6 bis 16 Jahren Mediale Reichweite: ca. 12.000.000 Personen #mädchenfussball #integration #kickitlikegirls #fußballundschule „Kick it like Girls“: Fußball ist auch Mädchensache! Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) und der Verein „kick mit Österreich“ kooperieren bei diesem Projekt, Seit Herbst ist bei den Lehrenden von „kick mit“ auch um den Mädchenfußball voranzutreiben. Nach dem die App „Ballschule Österreich“ im Einsatz. Für die Ent- Motto „Von Mädchen für Mädchen“ setzt das Projekt wicklung der App haben sich drei österreichische Sport- den Schwerpunkt in der Einbindung von Mädchen mit dachverbände und fünf Ballsport-Fachverbände unter Migrationshintergrund. Dabei sollen alte Rollenbilder der Koordination des ÖFB zusammengeschlossen. Die aufgebrochen werden. App soll das Vermitteln und Erlernen von Ballspielen fördern und somit die spätere Talentförderung erleich- „kick mit“ setzt Mädchen im Alter von 6 bis 21 Jahren tern. Professionelle Video-Übungsanleitungen unter- über den Fußballsport in Bewegung und weckt durch stützen die Lehrer*innen, Pädagog*innen und Trai- positive Erlebnisse ein dauerhaftes Interesse für Fuß- ner*innen, Bewegungseinheiten für Kinder zu planen ball, Sport und Bewegung. Die teilnehmenden Mäd- und kreativ zu gestalten. chen und jungen Frauen erhalten positive Impulse, erwerben Selbstvertrauen und erleben sich in neuen Der Österreichische Integrationsfonds zeichnete das Rollenbildern. Projekt mit dem Integrationspreis 2016 aus. 2018 wurde das Projekt mit dem UEFA Foundation for Children Zudem können junge Frauen in die Arbeit von Traine- Award als eines der besten Projekte in Europa ausge- rinnen hineinschnuppern und erhalten durch gezielte zeichnet. Aus- und Weiterbildung neue Perspektiven. Im ersten Modul unterstützen sie als Assistentinnen die Trainerin- nen und haben die Möglichkeit, nach Abschluss dieses Moduls eine Übungsleiterinnenausbildung im Fußball mit sozialpädagogischem Schwerpunkt zu absolvieren. Die Mädchen erlernen im Rahmen des Schulunterrichts oder in freiwilligen Einheiten in der Nachmittagsbe- treuung der Schulen fußballerische Fähigkeiten. Der- zeit beteiligen sich ca. 30 Schulen in Wien, Salzburg und Vorarlberg an dem Projekt. Der vierte Standort in St. Pölten ist bereits fertig konzipiert, konnte aber auf- grund der Coronakrise noch nicht seine Arbeit aufneh- men. In den kommenden Jahren soll das Projekt bun- desweit ausgedehnt werden. 25
Social Football Award Kategorie: ÖFB-Projekt Thema: Prävention, soziale Verantwortung Teilnehmer*innen: ca. 1.500 Personen Mediale Reichweite: ca. 300.000 Personen #socialfootball #preisverleihung #vielfalt #socialfootball #präventivefanarbeit #inklusion Fußball ist gelebte Vielfalt und hat die Kraft, gesell- schaftliche Veränderungsprozesse zu unterstützen und mitzugestalten. Der ÖFB tritt gemeinsam mit seinen Mitgliedern für ein Klima des Respekts, der Mitmensch- 2019 wurden insgesamt 63 verschiedene Projekte ein- lichkeit, der Toleranz und für Integration in allen Berei- gereicht, aus denen jeweils drei Gewinnerprojekte chen der Gesellschaft ein. in drei unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet wurden. Die Kategorien waren soziale Fanprojekte, Durch die zunehmende Positionierung des ÖFB als Projekte im Bereich Integration und Inklusion und ge- professioneller Freizeitdienstleister ergibt sich das Ziel, sellschaftliche Leistungen im Bereich Ehrenamt. Eine mehr Zuschauer*innen in die Stadien zu bringen. Somit unabhängige Jury wählte und prämierte die Gewin- steigen auch die Ansprüche an die Fanbetreuung im ner*innen. und um das Stadion. Die Möglichkeit, im Zusammen- hang mit Fußballspielen Botschaften zu Toleranz und Antidiskriminierung an die Gesellschaft zu transportie- ren, wird in Zukunft vermehrt wahrgenommen. Mit dem „Social Football Award“ wurde eine öffent- lichkeitswirksame Preisverleihung kreiert, die dazu beiträgt, Einzelpersonen, Personengruppen und Fan- gruppen vor den Vorhang zu holen und ihre Arbeit im Bereich der Antidiskriminierung und der sozialen Inklu- sion auszuzeichnen. 26
Lernkurve Stadion beim nächsten Stadionbesuch an das Erlernte erinnern. Somit sollen diskriminierende Sprüche und Aktionen Kategorie: ÖFB-Projekt reduziert oder verhindert und der Stadionbesuch ein Er- Thema: Prävention, präventive Fanarbeit lebnis für alle werden. Zusätzlich haben die Workshops Teilnehmer*innen: ca. 200 Personen auch positive Auswirkungen auf das allgemeine soziale Mediale Reichweite: ca. 50.000 Personen Leben der Jugendlichen und auf die Gesellschaft. #lernkurve #bildungimstadion #präventivefanarbeit #prävention #antidiskriminierung Link: www.oefb.at „Lernkurve Stadion“ ist ein präventives Fanprojekt, das Schulklassen, jugendliche Fußballfans und Jugendgrup- pen ins Stadion einlädt, um hier an Workshops zu den Kontakt Themen Antidiskriminierung, Rassismus, Radikalisie- Österreichischer Fußball-Bund rung, Integration, Gewaltprävention, Homophobie und Mag. Ingo Mach, Präventive Fanarbeit Klimaschutz teilzunehmen. ingo.mach@oefb.at 1020 Wien Das Stadion als einzigartiges Klassenzimmer stellt Österreich den Mehrwert von „Lernkurve Stadion“ dar. In dieser motivierenden Atmosphäre werden den Jugendlichen Link: www.facebook.com/socialfootball.at zivilgesellschaftliche Werte und politische Bildung ver- mittelt. Sie lernen, Perspektiven zu wechseln, Vorurteile abzubauen und soziale Kompetenzen zu schulen. „Lernkurve Stadion“ richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die aus Brennpunktschulen oder Jugendprojekten stammen. Diese Initiative soll dabei unterstützen, Chancengleichheit herzustellen. Hierbei lernen die Jugendlichen Teamwork, gewaltfreie Kon- fliktlösung, übernehmen von Verantwortung, Empathie und situative Problemlösung. Die Workshops sollen in den Köpfen der Jugendlichen hängen bleiben und sie 27
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