DAS BESSER LEBEN PROGRAMM - FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT - HEK
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02 . INHALT 03 WAS IST DIE KORONARE HERZKRANKHEIT – KURZ KHK? 03 KHK – Wie häufig kommt sie vor? 03 WIE SICH EINE KORONARE HERZKRANKHEIT ENTWICKELT 03 Das Herz, ein schlagkräftiger Muskel 04 Wie es zu Verkalkungen in den Gefäßen kommt 06 RISIKOFAKTOREN DER KORONAREN HERZKRANKHEIT 06 Bluthochdruck 07 Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) 07 Fettstoffwechselstörungen 08 Lebensstilfaktoren 08 Schutzimpfungen 09 FESTSTELLEN EINER KORONAREN HERZKRANKHEIT 09 Erfragung der Krankengeschichte 10 Körperliche Untersuchung 10 Laboruntersuchungen 10 Elektrokardiogramm – kurz EKG 11 Belastungs-EKG 11 Herzultraschall (Echokardiographie) 12 Nuklearmedizinische Herzuntersuchungen 12 Herzkatheter: Koronarangiographie 12 Beschwerden bei einer koronaren Herzkrankheit 14 MEDIKAMENTE BEI KORONARER HERZKRANKHEIT 14 Hemmstoffe der Blutgerinnung (Thrombozytenaggregationshemmer) 14 Beta-Blocker 15 Nitrate und Kalziumantagonisten 15 Statine 16 ACE-Hemmer 17 Multimedikation 17 NICHT-MEDIKAMENTÖSE THERAPIEN BEI KHK 18 Herzkranzgefäße erweitern mit dem Herzkatheter 19 Bypass-Operation bei koronarer Herzkrankheit 19 Risikofaktoren vermeiden – Basis der KHK-Therapie 20 Körperliches Training 21 Ernährung 23 Raucherentwöhnung 23 Stressbewältigung 24 ALLTAGSLEBEN MIT KHK 26 Wie Sie für den Notfall vorsorgen können 26 Alarmzeichen des Herzinfarkts 27 Notfallplan 28 Verlauf der koronaren Herzkrankheit 28 Wer Sie mit Ihrer koronaren Herzkrankheit betreut
. 03 DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT WAS IST DIE KORONARE HERZKRANKHEIT - KURZ KHK? Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die Herzkranzgefäße durch eine Verkalkung – so genannte Arteriosklerose – verengt. Als Folge wird das Herz schlechter durchblutet und die Herzmuskulatur nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dadurch sinkt die Belastbarkeit des gesamten Organismus. Bei körperlicher Anstrengung kommt es zu Herzschmerzen und Atemnot. Im weiteren Krankheitsverlauf treten diese Beschwerden auch in Ruhe auf. Verschließt sich ein Herzkranzgefäß komplett und können auch andere Gefäße das Herzgewebe nicht stellvertretend mit Blut versorgen, erhält die Herzmuskulatur schlagartig keinen Sauerstoff mehr und Herzmuskelzellen gehen zugrunde. So kommt es zum Herzinfarkt, einer lebensbedrohlichen Folge der KHK. KHK – WIE HÄUFIG KOMMT SIE VOR? Die KHK gehört in den Industrieländern zu den häufigsten Todesursachen. Und das, obwohl seit Mitte der 80er-Jahre die KHK-Todesrate um fast 30 Prozent gesunken ist. Dank verbesserter Behandlungsmethoden und vorbeugender Maßnahmen werden die schwerwiegenden Folgen der KHK immer seltener. Trotzdem sterben an der bedrohlichsten Folge der KHK, am Herzinfarkt, jährlich immer noch mehr als 65.000 Menschen in Deutschland. Rund eine Million Menschen müssen jährlich wegen ihrer KHK im Krankenhaus behandelt werden. Die Erkrankung und ihre Folgen sind jedoch keineswegs ein unausweichliches Schicksal. Viele der Risikofaktoren, die zur KHK führen, sind beeinflussbar wie etwa das Rauchen, die Ernährungsweise, die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder der Bewegungsmangel. Je früher Sie sich mit der Erkrankung und den Risikofaktoren auseinandersetzen, desto mehr können Sie für Ihre Gesundheit tun. WIE SICH EINE KORONARE HERZKRANKHEIT ENTWICKELT DAS HERZ, EIN SCHLAGKRÄFTIGER MUSKEL Das menschliche Herz sorgt dafür, dass das lebenswichtige, sauerstoffreiche Blut in alle Bereiche unseres Körpers gepumpt wird. Im Ruhezustand bringt es täglich 6.000 bis 8.000 Liter Blut in Umlauf. Bei körperlicher Aktivität kann die Menge auf das Doppelte gesteigert werden, bei Leistungssportlern auch auf deutlich mehr.
04 . DasBesser Das Besserleben-Programm leben-Programm DAS BESSER für für LEBEN-PROGRAMM koronare koronare FÜR Herzkrankheit Herzkrankheit KORONARE HERZKRANKHEIT Normalerweise funktionieren die Herzkranzgefäße Normalerweise funktionieren die Herzkranzgefäße perfekt,Normalerweise und der Herzmuskel funktionieren bekommtdie Herz- genügend Herz kranzgefäße perfekt, und der Herz perfekt, und der Herzmuskel bekommt genügend Herz Nährstoffe und Sauerstoff, um ununterbrochen zu muskel Nährstoffe bekommt genügend und Sauerstoff, Nährstoffe zu um ununterbrochen pumpen, egal, ob wir uns ausruhen oder körperlich pumpen,und egal,Sauerstoff, ob wir unsum ununterbrochen ausruhen zu oder körperlich Rippen anstrengen . pumpen, Können egal, ob die wir Blutgefäße uns ausruhen jedoch oder Rippen anstrengen . Können die Blutgefäße jedoch körperlich nicht mehr anstrengen. ausreichend Blut Können die Blut- zur Herzmuskulatur Brustbein nicht mehr ausreichend Blut zur Herzmuskulatur Brustbein gefäße jedoch nicht mehr ausreichend befördern, was bei der koronaren Herzkrankheit befördern, was bei der koronaren Herzkrankheit Zwerchfell der FallBlut ist, zur kannHerzmuskulatur das Herz den befördern, was Anforderungen Zwerchfell der Fall bei ist, der kann das Herz den Anforderungen des Kreislaufs nicht mehr genügen . Grund Fall koronaren Herzkrankheit der ist fast ist, kann des Kreislaufs nichtdasmehr Herzgenügen . den Anforderungen Grund ist des fast immer eine Gefäßverengung durch Verkalkungen Kreislaufs immer eine nicht mehr genügen. Gefäßverengung Grund ist durch Verkalkungen (Arteriosklerose) . fast immer eine Gefäßverengung durch Lage des Herzens im Körper (Arteriosklerose) . Lage des Herzens im Körper Verkalkungen (Arteriosklerose). Wieeseszu Wie zuVerkalkungen Verkalkungenininden denGefäßen Gefäßenkommt kommt Erste Anzeichen für eine beginnende Erste Anzeichen für WIE ES ZU VERKALKUNGEN eine beginnende IN DEN Arterienverkalkung können feine Einrisse, zum GEFÄSSEN können Arterienverkalkung KOMMT feine Einrisse, zum Aorta Beispiel durch eine erhöhte Druckbelastung Obere Obere Hohlvene Beispiel Erste durchAnzeichen für eine beginnende Aorta eine erhöhte Druckbelastung Hohlvene bei Bluthochdruck, Arterienverkalkung oder feine können streifenartige Ein- Lungenarterien bei Bluthochdruck, oder streifenartige Lungenarterien risse, zum Beispiel Fetteinlagerungen Fetteinlagerungen in der durch in der ansonsten eine erhöhte ansonsten glatten und glatten und Grenze Grenze zwischen linker zwischen und rechter dichten Druck belastung bei Bluthochdruck, Gefäßinnenwand sein . Beides oder hat so linker und rechter Herzkammer linkes Herzohr linkes Herzohr dichten Gefäßinnenwand sein . Beides hat so Herzkammer genanntestreifenartige Fetteinlagerungen arteriosklerotische Läsionen in(Läsion der = rechte Herz- linke Herz- genannteansonsten arteriosklerotische glatten und Läsionen dichten (Läsion = Gefäß- rechte Herz- kranzarterie linke Herz- kranzarterie Schädigung) zur Folge . kranzarterie kranzarterie Schädigung) zur Folge . innenwand sein. Beides hat so genannte rechtes Herzohr rechtes Herzohr linke Weiterearteriosklerotische Fettablagerungen in der Gefäßwand Weitere Fettablagerungen Läsionen in der (Läsion = Gefäßwand rechte linke Herzkammer Herzkammer führen Schädigung) zu zunehmender zur Folge. Wandverdickung, die rechte führen zu zunehmender Wandverdickung, die Herzkammer Herzkammer Fett man dann „Atherome“ nennt (der Begriff stammt Fett man dann „Atherome“ nennt (der Begriff stammt Weitere Fettablagerungen vom griechischen Wort für „Mehlbrei“ in der Gefäß- ab, denn untere Hohlvene untere Hohlvene Aorta vom griechischen Wort für „Mehlbrei“ ab, denn wand führen zu zunehmender Wandver- Aorta so ähnlich sehen die „Fettinseln“ aus) . Je länger so ähnlich sehen die dickung, die man „Fettinseln“ dann aus) . Je länger „Atherome“ nennt diese Gefäßveränderungen andauern, desto mehr Herz mit Herzkranzgefäßen (Koronararterien) diese Gefäßveränderungen (der Begriff stammtandauern, desto mehr vom griechischen Herz mit Herzkranzgefäßen (Koronararterien) Bindegewebe und Kalk lagern sich ab und es Wort für Bindegewebe und „Mehlbrei“ Kalk lagern ab, denn sich soabähnlich und es entstehen so genannte sehen die „Plaques“ „Fettinseln“ aus).anJeder Gefäßwand . länger Die Wand wird hart, sie diese Gefäßveränderungen entstehen so genannte „Plaques“ an der Gefäßwand . Die Wand wird hart,andauern, sie desto mehr „verkalkt“ - Binde Arteriosklerose gewebe und Kalk ist entstanden . lagern sich DieseDiese ab und schleichende es entstehenVerengungVerengung so genannte des „verkalkt“ - Arteriosklerose ist entstanden . schleichende des„Plaques“ an der Gefäßwand. Gefäßdurchmessers Die Wand bleibt langewird hart, unbemerkt,sie „verkalkt“ - da sich die Gefäßdurchmessers bleibt lange unbemerkt, da sich die Gefäße weit stellen Arteriosklerose Gefäße weit stellenist entstanden. Diese und derschleichende Blutdurchfluss Verengung so konstant des Gefäßdurchmessers gehalten werden kann . bleibtDas lange unbemerkt, heißt, trotz da sich die und der Blutdurchfluss so konstant gehalten werden kann . Das heißt, trotz Veränderungen in der Gefäßwand sind jahrelang keinerlei Einschränkungen kann. Das heißt, Gefäße weit stellen und der Blutdurchfluss so konstant gehalten werden Veränderungen in der Gefäßwand trotz Veränderungen in der sind jahrelang Gefäßwand sindkeinerlei jahrelang Einschränkungen keinerlei Einschränkungen oder oder Krankheitszeichen zu merken . oder Krankheitszeichen Krankheitszeichen zu merken . zu merken. Sind etwa Sind aber aber etwa 70 70 Prozent Prozent desGefäßquerschnitts des Gefäßquerschnitts „dicht“, „dicht“,reicht reicht diedie Herzdurchblutung Sind aber etwa 70 Prozent des Gefäßquerschnitts „dicht“, reicht die nur noch, solange Herzdurchblutung der Körper nur noch, in Ruhe solange der bleibt. KörperStarke Belastungen in Ruhe sind nicht mehr möglich. bleibt . Starke Herzdurchblutung nur Verengung noch, solange der Körper in des Ruhe bleibt . Starke Belastungen sind nicht mehr möglich . Ab 90 Prozent Verengung istin Ruhe Ab 90 Prozent ist die Durchblutung Herzens auch die gestört. Wenn Belastungen sind nicht mehr möglich . Ab 90 Prozent Verengung ist die sich die Einengung so langsam entwickelt, dass sich Umgehungskreisläufe (so genannte Durchblutung des Herzens auch in Ruhe gestört . Wenn sich die Einengung so Kollaterale) Durchblutung ausbilden, des Herzens auchdie in über Ruheeinen „Umweg“ gestört . Wenn sichdendie Herzmuskel Einengung weiter so mit Blut versorgen, langsamkönnen entwickelt, dass Beschwerden sich Umgehungskreisläufe sogar dann noch ausbleiben. (so genannte Kollaterale) langsam entwickelt, dass sich Umgehungskreisläufe (so genannte Kollaterale) Seite 4 Seite 4
ausbilden, die über einen „Umweg“ den Herzmuskel weiter mit Blut versorgen, . 05 können Beschwerden sogar dann noch ausbleiben . LösenDAS BESSER sich von LEBEN-PROGRAMM den Ablagerungen FÜR kleine Partikel und KORONARE schwimmen mit dem HERZKRANKHEIT Blutfluss voran, droht Gefahr: Wird der Gefäßdurchmesser enger, bleiben die Teilchen unter Umständen stecken und können den dahinterliegenden Lösen sich von Gefäßabschnitt denvon akut Ablagerungen kleine Partikel der Durchblutung und schwimmen abschneiden . mit dem Der von ihm Blutfluss voran,Herzmuskelanteil versorgte droht Gefahr: Wird derab, stirbt Gefäßdurchmesser enger, bleibendies sofern Umgehungskreisläufe die Teilchen nicht unter Umständen stecken und können den dahinterliegenden ausgleichen können . Dann spricht man von einem Herzinfarkt . Gefäßabschnitt akut von der Durchblutung abschneiden. Der von ihm versorgte Herzmuskelanteil stirbt ab, sofern Umgehungskreisläufe dies nicht ausgleichen können. Dann spricht man von einem Herzinfarkt. Außenschicht (Adventitia) Mittelschicht (Media) Innenschicht (Intima) normaler Blutfluss Normales Herzkranzgefäß, längs und quer angeschnitten Außenschicht (Adventitia) Mittelschicht (Media) Innenschicht (Intima) Atherom: Ablagerung von Fett , Fresszellen, Blutplättchen Herzkranzgefäß mit Einengung des Gefäßinnenraums durch Atherombildung Seite 5
06 . DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT RISIKOFAKTOREN DER KORONAREN HERZKRANKHEIT Nicht alle Menschen haben das gleiche Risiko, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln. Verschiedene Faktoren unterstützen das Entstehen der Verkalkung (Arteriosklerose) der Gefäße. Manche von ihnen wie bestimmte Begleiterkrankungen oder der Lebensstil können beeinflusst werden. Nicht beeinflussbar sind hingegen Faktoren wie • familiäre Häufung • männliches Geschlecht (bei Frauen steigt das Risiko nach Aufhören der Regelblutungen in den Wechseljahren) • höheres Lebensalter Folgende zusätzliche Erkrankungen beeinflussen die KHK negativ. Sie sollten daher genauso gewissenhaft wie die KHK selbst behandelt werden: BLUTHOCHDRUCK Von Bluthochdruck spricht man, wenn bei mehrmaliger Blutdruckmessung obere (systolische) Werte ab 140 mmHg und/oder untere (diastolische) Werte ab 90 mmHg gemessen werden. Jeder fünfte Deutsche entwickelt im Laufe seines Lebens einen Bluthochdruck. Da die erhöhten Druckwerte lange keine Beschwerden machen, wissen viele Betroffene nichts von ihrer Erkrankung. Hoher Blutdruck steigert die mechanische Belastung des Herzens und der Gefäße, sodass Gefäßwandverhärtungen und –verkalkungen schneller eintreten. Das Risiko, eine KHK zu entwickeln, ist für Menschen mit hohem Blutdruck gegenüber Menschen mit normalem Blutdruck um 10 bis 30 Prozent erhöht. Wichtig sind daher regelmäßige Kontrollen der Blutdruckwerte, Ausschaltung aller weiteren Risikofaktoren, eine gesunde, ausgewogene und kochsalzarme Ernährung und konsequente medikamentöse Behandlung. Im Rahmen unseres Besser leben-Programms prüft der behandelnde Arzt, ob Sie von einer Teilnahme an einer Schulungsmaßnahme profitieren können. In diesen strukturierten Schulungen soll Patienten vermittelt werden, wie sie ihren Alltag mit KHK und Bluthochdruck besser bewältigen und die Behandlung unterstützen können.
. 07 DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT ZUCKERKRANKHEIT (DIABETES MELLITUS) Der Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich in erhöhten Blutzucker- werten äußert. Eine Zuckerkrankheit verändert den Stoffwechsel ungünstig im Hinblick auf das Arterioskleroserisiko. Denn bei Diabetikern sind die Blutspiegel bestimmter Fette oft erhöht. Diabetiker haben zudem häufig einen hohen Blutdruck, der zusammen mit erhöhten Blutfettwerten das Risiko einer KHK erhöht. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt an, ob für Sie bei Vorliegen dieser Erkrankung eine zusätzliche Teilnahme an unserem Besser leben-Programm für Diabetes mellitus Typ-2 sinnvoll ist. Zusätzlich prüft der behandelnde Arzt, ob Sie von einer Teilnahme an einer Schulungsmaßnahme profitieren können. In diesen strukturierten Schulungen soll Ihnen vermittelt werden, wie sie ihren Alltag mit Diabetes mellitus besser bewältigen und die Behandlung unterstützen können. FETTSTOFFWECHSELSTÖRUNGEN Störungen im Fettstoffwechsel erhöhen ebenfalls das Risiko der Arteriosklerose. Eine wichtige Rolle spielen dabei Fette (Lipide) wie die Neutralfette (Triglyzeride) und das Cholesterin. Cholesterin ist zunächst einmal keine schädliche Substanz. Etwa vier Fünftel des im Körper vorhandenen Cholesterins hat der Organismus selbst gebildet. Es ist beispielsweise für den Bau bestimmter Hormone nötig. Nur etwa ein Fünftel gelangt durch die Nahrung in den Körper. Das Gesamtcholesterin lässt sich in verschiedene Gruppen unterteilen, die sich durch ihre Struktur und Aufgaben voneinander unterscheiden. Dazu gehören das LDL und das HDL-Cholesterin. HDL-Cholesterin schützt die Blutgefäße. Zu viel LDL-Cholesterin führt zu Arterienverkalkung. Wichtig ist die Menge des Gesamtcholesterins, aber vor allem auch das Verhältnis zwischen ungünstigem LDL- und herzschützendem HDL-Cholesterin zueinander. Erniedrigtes HDL-Cholesterin und/oder erhöhtes LDL- Cholesterin sind zusammen mit erhöhten Triglyzeriden die Hauptverursacher von Gefäßverkalkungen. Viele Fettstoffwechselstörungen sind genetisch bedingt. Weitere Ursachen sind falsche Ernährung, Übergewicht und Alkohol. Eine Umstellung der Ernährung auf fettreduzierte und ballaststoffreiche Kost kann das Gesamt-Cholesterin schon um 10 bis 30 Prozent senken – lipidsenkende Medikamente wirken zusätzlich. Eine Normalisierung des Fettstoffwechsels senkt das Herzinfarktrisiko um 30 Prozent.
08 . DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT LEBENSSTILFAKTOREN Es gibt auch Risiken, die durch den eigenen Lebensstil beeinflusst werden. Sie sollten bewusst wahrgenommen, reduziert oder ganz vermieden werden. Zu diesen Risiken zählen • Übergewicht • Rauchen • Bewegungsmangel • Stress Ein zu hohes Körpergewicht zählt zu den Risikofaktoren, weil es zu einer verstärkten Herzbelastung führt und dadurch das Risiko einer KHK erhöht. Das beim Rauchen aufgenommene Nikotin verengt die Blutgefäße und hat damit zum Teil ähnliche Wirkungen wie Bluthochdruck. Zusätzlich verschlechtern weitere Stoffe aus dem Tabak den Stoffwechsel, erhöhen beispielsweise das LDL-Cholesterin. Bestimmte Blutgerinnungsstoffe sind bei Rauchern ebenfalls erhöht. Auch dadurch steigt das Risiko von Gefäßverengungen oder gar -verschlüssen. Das Risiko, vor dem 50. Lebensjahr einen Herzinfarkt zu erleiden, erhöht sich durch Rauchen einer Packung Zigaretten pro Tag um das 3- bis 5-fache. Stress setzt den Körper unter ständige „Alarmbereitschaft“. Puls und Blutdruck steigen und führen zu einer hohen Belastung für das Herz. Zusätzlich werden Fettwerte, der Blutzuckerspiegel und die Konzentration einiger Blutgerinnungsfaktoren ungünstig beeinflusst. Körperliche und genauso seelische Daueranspannung gelten daher ebenfalls als Risikofaktoren für KHK. SCHUTZIMPFUNGEN Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit sollten nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission geimpft werden. Besonderer Wert sollte auf eine Auffrisch- bzw. Nachholimpfung gegen Pneumokokken und eine jährliche Grippeschutzimpfung gelegt werden. Beide Erkrankungen stellen eine erhebliche Belastung für das Herz- Kreislauf-System dar. Wenn Sie sich impfen lassen wollen oder unsicher über Ihren aktuellen Impfstatus sind, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt – möglichst unter Vorlage Ihres Impfpasses.
. 09 DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT FESTSTELLEN EINER KORONAREN HERZKRANKHEIT ERFRAGUNG DER KRANKENGESCHICHTE Hinweise auf eine KHK ergeben sich für den Arzt schon im Gespräch, beim Erfassen Ihrer Krankheitsgeschichte. Dabei erfragt er genau Ihre Beschwerden: • Wie äußern sich diese: Druck, Schmerz, Ausstrahlung, Angstgefühl, Luftnot? • Wann treten die Beschwerden auf: Unter Belastung, in Ruhe oder nachts? • Wie lange halten sie an? Der Arzt wird Sie auch nach Risikofaktoren fragen: • Familiäre Belastungen: Sind Herzerkrankungen oder Herzinfarkte bei Verwandten aufgetreten? • Rauchen: Seit wann rauchen Sie? Wieviel Zigaretten rauchen Sie täglich? • Bluthochdruck: Ist er bereits bekannt? Wie lange besteht er? Wird er schon therapiert? • Andere Erkrankungen: Wann sind diese zum ersten Mal aufgetreten? Welche Medikamente nehmen Sie dagegen ein? Sind Folgeschäden bekannt? • Übergewicht: Wieviel wiegen Sie und wie groß sind Sie? Seit wann haben Sie zu viel Gewicht? Wie sehen Ihre Essgewohnheiten aus? Haben Sie schon Diäten durchgeführt? • Belastungen: Stehen Sie seelisch unter Druck, privat oder beruflich? Fühlen Sie sich leicht/oft überfordert? Stehen Sie unter Stress? • Bewegungsmangel: Treiben Sie regelmäßig Sport, wenn ja, welchen? Wie oft in der Woche und wie lange am Stück? Der Arzt kann durch eine ausführliche Befragung, körperliche Untersuchung, Labor- untersuchungen und ein Elektrokardiogramm (EKG) eine koronare Herzkrankheit diagnostizieren. Das EKG hat bei der Diagnosesicherung zentrale Bedeutung. In bestimmten Situationen kann der Arzt noch auf andere Untersuchungsmethoden zurückgreifen.
10 . DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT KÖRPERLICHE UNTERSUCHUNG An diese Befragung schließt sich eine körperliche Untersuchung an. Der Arzt wird möglicherweise Ihr Herz abhören, um Geräusche, verursacht durch Veränderungen an den Herzklappen, zu erkennen. Die Herzgröße kann er durch das Abklopfen der Brust über der Herzgegend abschätzen. Auch das Abhören der Lunge gibt Hinweise auf eine Herzschwäche. Denn staut sich das Blut vor der linken Herzkammer, weil die Pumpleistung des Herzens vermindert ist, kommt es zu Wassereinlagerungen in der Lunge. Diese können typische Geräusche erzeugen. Das Messen von Blutdruck und Puls ist ebenfalls Bestandteil einer gründlichen Untersuchung. Bestehen bei Ihnen zu- sätzliche Erkrankungen, wird der Arzt sorgfältig nach möglichen Auswirkungen suchen. LABORUNTERSUCHUNGEN Bei Verdacht auf KHK oder gar einen Herzinfarkt können verschiedene Laborunter suchungen nötig sein, um die Diagnose zu erhärten oder zusätzliche Risikofaktoren zu erkennen. Welche Untersuchungen nötig sind, entscheidet Ihr Arzt anhand Ihrer Krankheitsgeschichte und Ihrer Symptome. Zu diesen Untersuchungen gehören: • Zum Ausschluss oder Bestätigung eines Herzinfarktes: Die Messung so genannter „Herzenzyme“. Sie sind normalerweise in Herz muskelzellen zu finden. Gehen wie bei einem Herzinfarkt Herzmuskelzellen zugrunde lösen sich die Zellwände auf und geben die Enzyme in die Blutbahn ab, wo sie nachweisbar sind. • Die Bestimmung nicht nur der Triglyzeride und des Gesamt-Cholesterins, sondern auch des LDL- und HDLCholesterins bei einer Fettstoffwechselstörung. • Die Bestimmung des Blutzuckers, um einen Diabetes mellitus zu erkennen oder auszuschließen. ELEKTROKARDIOGRAMM – KURZ EKG Das EKG zeichnet elektrische Herzströme auf, wie sie bei den Pumpbewegungen des Herzens entstehen. Ihre normale Ausbreitung im Herzmuskel, die so genannte Erregungsausbreitung zeigt ein typisches EKG-Muster. Dieses Muster verändert sich, wenn zu wenig Blut durch die Herzkranzgefäße zu den Herzmuskeln gelangt und die Weiterleitung der Herzströme gestört wird. Ein EKG ist in Ruhe oder unter Belastung möglich. Das Ruhe-EKG fällt bei vielen Patienten mit KHK jedoch normal aus, ist also diagnostisch zu unsicher. Zum Teil lassen sich aber wichtige andere Störungen wie etwa Herzrhythmusstörungen, Herzvergrößerung oder durchgemachte Herzinfarkte aufdecken.
. 11 DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT BELASTUNGS-EKG Ein EKG unter körperlicher Belastung besitzt einen hohen Stellenwert in der Diagnostik einer KHK. Die Untersuchung führt man meist auf einem so genannten Fahrrad-Ergo- meter im Sitzen oder Liegen durch. Das Ergometer erinnert vom Aussehen an einen Heimtrainer. Auf der Brust werden mit Pflastern oder Saugnäpfen Elektrodenkabel zur Aufzeichnung der Herzströme angebracht. Am Arm wird eine Blutdruckmanschette befestigt. Die unter steigender Belastung regelmäßig gemessenen Puls- und Blut- druckwerte geben Auskunft über den Belastungsgrad des Herzens. Sie werden aufgefordert, gleichmäßig zu treten. Dann wird der Pedalwiderstand schrittweise erhöht. Durch die geforderte körperliche Mehrarbeit steigt die Kreislauf- belastung. Das gleichzeitig aufgezeichnete EKG gibt Aufschluss über die Veränderungen der Herzaktivität und Steigerung der Herzfrequenz. Zusätzlich wird der Blutdruck anstieg gemessen. Möglicherweise ist ein Belastungs-EKG nicht für Sie geeignet. Das kann verschiedene Gründe haben. Es kann sein, dass (zu) hoher Bluthochdruck, bestimmte Herzfehler und Herzrhythmusstörungen, Herzschrittmacher, schwere Allgemeinerkrankungen, fieberhafte Infekte, körperliche Behinderungen oder bestimmte Medikamente keine Belastung erlauben. HERZULTRASCHALL (ECHOKARDIOGRAPHIE) Bei einer Ultraschalluntersuchung des Herzens kann der Arzt das Herz unter „Live“- Bedingungen beobachten. Ein Ultraschallkopf wird dabei entweder auf die Brustwand aufgesetzt oder er wird über die Speiseröhre bis auf Herzhöhe eingeführt. Der Arzt beobachtet so die Bewegung der Herzklappen, die Beweglichkeit einzelner Herz abschnitte und die des Herzens insgesamt. Abweichende Beweglichkeit der einzelnen Muskelabschnitte deutet auf eine mögliche Minderversorgung der Muskulatur hin. Wie beim EKG ist die Untersuchung in Ruhe und unter Belastung möglich. Es kann genauso wie beim Belastungs-EKG ein Fahrrad-Ergometer verwendet werden, mit dem sich der Patient zunehmend körperlich anstrengt. Ist diese körperliche Anstrengung für den Patienten jedoch nicht möglich, wird durch das Spritzen eines Medikaments die Belastungssituation simuliert. Das Herz reagiert dabei genauso wie bei einer realen Anstrengung. Selbstverständlich gibt es ein Gegenmedikament, um die simulierte Belastung zu regulieren.
12 . DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT Das Besser leben-Programm für koronare Herzkrankheit DasNUKLEARMEDIZINISCHE Besser leben-Programm HERZUNTERSUCHUNGEN für koronare Herzkrankheit Das BesserKoronarangiographie leben-Programm Untersuchungen Herzkatheter: für koronare Herzkrankheit mit schwach radioaktiven Substanzen können ebenfalls zur Diagnose einer KHK beitragen. Mediziner sprechen von der so genannten Szintigrafie. Die schwach Herzkatheter: Koronarangiographie Die Koronarangiographie bietet die Möglichkeit, die Herzkranzgefäße zu radioaktiven Stoffe werden dabei in eine Vene gespritzt. Sie verteilen sich über das Blut Herzkatheter: röntgen im und Körper Koronarangiographie so und verengte Die Koronarangiographie Stellen reichernbietet direkt sich imdie zu erkennen . Möglichkeit, Herzmuskel Zuerst die an. Wird wird Herzmuskel ein dünner Herzkranzgefäße über dem zu die geringe Katheter-Schlauch Radioaktivität röntgen Die von und so verengte Koronarangiographie einer gemessen Leisten- Stellen bietet oder unddirekt grafischArmarterie zudargestellt, über erkennen .die die Möglichkeit, die erhält Zuerst Hauptschlagader man wirdeinein Bild Herzkranzgefäße derzu dünnerDurchblutungs verhältnisse. (Aorta) direkt Katheter-Schlauch röntgen an dieVerengte von einer und so verengte Blutgefäße Aufzweigung Leisten- Stellen der führen oder direkt zu Durchblutungsstörungen, Herzkranzgefäße Armarterie zu erkennen .über vorgeschoben . die Hauptschlagader Zuerst wird ein dünnerdie in einer Durch den verminderten Katheter (Aorta) direkt an die Katheter-Schlauch Aktivitätsanreicherung spritzt der Arzt Aufzweigung von dann einer Leisten-dereine resultieren. Substanz, Herzkranzgefäße oder Dadurch die im kann der Röntgenbild Armarterie übervorgeschoben . Arzt das Areal mit gut Durch die Hauptschlagader unzureichender erkennbar den Katheter spritzt Blutversorgung ist (Kontrastmittel), der Arzt direkt dann erkennen. ins Gefäß . eine Verengte Substanz, Stellen sind während dievorgeschoben . im Röntgenbild gut (Aorta) direkt an die Aufzweigung der Herzkranzgefäße Durch der den Untersuchung erkennbar Katheter erkennbar . ist (Kontrastmittel), Durch spritzt der Arzt direkt dann ins die genaue Gefäß . eine Kenntnis Verengte Substanz, die Stellender Lage sind während im Röntgenbild und gut des Ausmaßes der Untersuchung erkennbar der Verengungen erkennbar . ist (Kontrastmittel), können Durch direkt ins die die weiteren genaue Gefäß . Behandlungsschritte Kenntnis Verengte Stellender sindLage und während HERZKATHETER: KORONARANGIOGRAPHIE geplant der werden . des Ausmaßes Untersuchung der Verengungen Die Koronarangiographie erkennbar . bietetkönnen Durch die die weiteren dieMöglichkeit, genaue dieBehandlungsschritte Herzkranzgefäße Kenntnis der Lage und zu röntgen und geplant des sowerden . verengte Ausmaßes derStellen direkt zu können Verengungen erkennen. dieZuerst wird ein weiteren dünner Katheter-Schlauch von Behandlungsschritte Beschwerden geplanteiner bei einer koronaren Herzkrankheit Leisten- oder Armarterie über die Hauptschlagader (Aorta) direkt an die Auf- werden . zweigung Beschwerden Bei der koronaren der beiHerzkranzgefäße einer koronaren Herzkrankheit vorgeschoben. Durch Herzkrankheit (KHK) handelt esdensich Katheter um spritzt eine der Arzt dann eine Substanz, Beschwerden derdie bei einer Durchblutungsstörung im Röntgenbild koronaren Herzmuskulatur gut erkennbar istVeränderungen Herzkrankheit aufgrund (Kontrastmittel), direkt ins Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) handelt vones sich um eine Gefäß. Verengte Stellen sind während der Untersuchung erkennbar. Durch die genaue in den Herzkranzarterien . Durchblutungsstörung der Als Folge wird diehandelt Herzmuskulatur nicht mehr Bei der koronaren Kenntnis und Herzmuskulatur der LageHerzkrankheit des Ausmaßes deraufgrund (KHK) von Verengungen Veränderungen es können sich um eine die weiteren Behand- ausreichend mit in denlungsschritte DurchblutungsstörungSauerstoff geplant und Nährstoffen der werden. Herzkranzarterien . Als Folge wird die Herzmuskulatur versorgt . Eine schwerwiegende Herzmuskulatur aufgrund nicht mehr von Veränderungen Folge in dender ausreichendKHKmitistSauerstoff der Herzinfarkt . Herzkranzarterien . und Folge Als Nährstoffen versorgt . wird die Eine schwerwiegende Herzmuskulatur nicht mehr Wichtigstes Folge der KHK ausreichend Krankheitszeichen mitistSauerstoff der Herzinfarkt . der koronaren und Nährstoffen versorgt . Eine schwerwiegende BESCHWERDEN Herzkrankheit BEI EINER dasHerzinfarkt . Engegefühlder Folge der KHKKrankheitszeichen ist der der Brust, das Wichtigstes koronaren KORONAREN HERZKRANKHEIT auch Angina Krankheitszeichen Herzkrankheit Wichtigstes Pectoris genannt wird . ist das Engegefühl Der eher der(KHK) der Brust, das koronaren Herz Bei der koronaren Herzkrankheit dumpfe, auch zuweilen Angina auchEngegefühl starke Schmerz, gehteher von handelt Herzkrankheit esPectoris istsich dasum genannt wird . eine Durchblutungs- Der der Brust, das Herz der Herzgegend auch störung dumpfe, Angina der zuweilen (hinter auch Pectoris dem Brustbein) Herzmuskulatur genannt aufgrund starke aus . Viele wird . Dervoneher Schmerz, geht von Herz Rippen der Veränderungen Patienten beschreiben Herzgegend in (hinter den die dem Herzkranzarterien. Beschwerden Brustbein) dumpfe, zuweilen auch starke Schmerz, geht von als aus .„Ring Viele Als Folge wird diedie Herzmuskulatur nicht Rippen um der die Patienten Brust“ . Der beschreiben Herzgegend Schmerz (hinter dem kann in den Beschwerden Brustbein) Hals, den als „Ring aus . Viele Brustbein um mehr Unterkiefer, ausreichend die Der die Brust“ . Schulter mit oder Schmerz Sauerstoff den (meist kann und in den Nähr linken) Hals, Arm den Rippen Patienten beschreiben die Beschwerden als „Ring Brustbein Zwerchfell bis stoffen versorgt. Eine schwerwiegende um indiedie Unterkiefer,Finger Brust“ . ausstrahlen . die Der Schulter Er wird oder kann Schmerz den in als (meist den bedrohlich linken) Hals, Arm den Brustbein Folge der KHK ist der Herzinfarkt. Zwerchfell Katheterspitze wahrgenommen . bis in die Finger Angst, ein ausstrahlen . „Vernichtungsgefühl“ Er wird als bedrohlich Unterkiefer, die Schulter oder den (meist linken) Arm Aorta Zwerchfell Katheterspitze oder bis in Atemnot Fingerkönnen wahrgenommen . Angst, gerade beim als ersten Anfall ein „Vernichtungsgefühl“ Wichtigstes die Krankheitszeichen ausstrahlen . Er wird der bedrohlich koro- Bauchnabel hinzukommen . oder naren Herzkrankheit Atemnot wahrgenommen . können ist„Vernichtungsgefühl“ gerade Angst, ein das Engegefühl Anfall beim ersten Katheterspitze Aorta Bauchnabel Durch der Brust,können Schmerzen hinzukommen . oder Atemnot das machen auchgerade AnginasichPectoris beimGewebe unter ersten Anfall Aorta genannt anderem dannwird. Der eher dumpfe, bemerkbar, siezuweilen Bauchnabel hinzukommen . Durch Schmerzen machen wenn sich Gewebe Sauerstoff unter auch brauchen . starke Häufi Schmerz, g treten gehtdie von der Anfälle Herz- in den Leistenarterie anderem Durch dann bemerkbar, Schmerzen machen wenn sie Sauerstoff sich Gewebe unter gegend (hinter dem Brustbein) aus. Viele Einstichstelle frühen anderem Morgenstunden brauchen . Häufi dann g treten bemerkbar, auf . die Im Liegen wenn Anfälle steigt der in den sie Sauerstoff Leistenarterie Patienten beschreiben die Beschwerden Einstichstelle Sauerstoffverbrauch frühenalsMorgenstunden brauchen . „Ring Häufiumg diedurch den auf . Brust“. treten Imerhöhten Der die Liegen Schmerz Anfälle Druck steigt im der in den Leistenarterie Einstichstelle Brustkorb, kann allein in dendie Sauerstoffverbrauch frühen Morgenstunden fldurch Hals, ache den Lage oder Unterkiefer, den auf . eindie Imerhöhten Liegen psychisch Druckder steigt im Schulter aufregender Brustkorb, oder allein Sauerstoffverbrauch dieden Traum (meist fldurch ache denlinken) können Lage Armpsychisch bis im Herzschmerzen oder ein erhöhten Druck Schematische Darstellung einer in die auslösen . aufregender Brustkorb, Finger alleinTraumausstrahlen. die flache können Er Lage oder wird als be Herzschmerzen ein psychisch Herz-Katheter Untersuchung drohlich wahrgenommen. Angina-Pectoris-Anfälle Schematische Darstellung einer auslösen . aufregender Traum können durch körperliche Herzschmerzen Herz-Katheter Untersuchung Schematische Darstellung einer oder seelische Belastung auslösen . Angina-Pectoris-Anfälle können ausgelöst werden . durch körperliche Herz-Katheter Untersuchung oder seelische Belastung Angina-Pectoris-Anfälle ausgelöst können werden . durch körperliche oder seelische Belastung ausgelöst werden .
. 13 DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT Angst, ein „Vernichtungsgefühl“ oder Atemnot können gerade beim ersten Anfall hinzukommen. Durch Schmerzen machen sich Gewebe unter anderem dann bemerkbar, wenn sie Sauerstoff brauchen. Häufig treten die Anfälle in den frühen Morgenstunden auf. Im Liegen steigt der Sauerstoffverbrauch durch den erhöhten Druck im Brustkorb, allein die flache Lage oder ein psychisch aufregender Traum können Herzschmerzen auslösen. Angina-Pectoris-Anfälle können durch körperliche oder seelische Belastung ausgelöst werden.Aber auch plötzliche Kälte, reichhaltiges Essen, Rauchen und Herzrasen, zum Beispiel verursacht durch eine Schilddrüsenüberfunktion, führen zu den Beschwerden. Seelische Belastung steigert den Sauerstoffbedarf der Herzmuskulatur zwar nicht, kann aber, genauso wie Kälte, zu Verkrampfungen der Herzkranzgefäße und damit zu Sauerstoffmangel führen. Durch die Gabe von Nitro-Spray oder – Zerbeißkapseln lässt sich ein Angina-Pectoris- Anfall innerhalb weniger Minuten stoppen. Auch das ist charakteristisch für dieses Krankheitszeichen. Ist der Schmerz durch Nitrogabe nicht beherrschbar, muss sofort der Arzt informiert werden, denn dann kann ein Herzinfarkt hinter den Beschwerden stecken. In diesem Fall ist schnelles Handeln notwendig, um Herzmuskelzellen vor dem Absterben durch die Mangeldurchblutung zu retten. Der Arzt unterscheidet je nach Auftreten der Krankheitszeichen verschiedene Formen der Angina Pectoris. Bei einer stabilen Angina Pectoris etwa tritt das Engegefühl in der Brust unter Belastung auf. Endet die Belastung, verschwindet der Schmerz. Von einer instabilen Angina Pectoris spricht man, wenn die bisher mögliche schmerz- freie Belastungsfähigkeit deutlich abnimmt, Schmerzen also früher auftreten – zum Teil auch schon in Ruhe- oder an Schwere und Dauer zu nehmen. Weiterhin wird jede neu aufgetretene Angina Pectoris zunächst als instabil klassifiziert. Eine instabile Angina Pectoris ist ein bedrohliches Symptom, denn sie kann Vorbote eines Herzinfarktes sein. Rufen Sie sofort einen Notarzt. Er wird alles Weitere veranlassen. (Weitere Informationen zum Verhalten in Notfallsituationen finden Sie in dem Kapitel „Wie Sie für den Notfall vorsorgen können“.)
14 . DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT MEDIKAMENTE BEI KORONARER HERZKRANKHEIT Die medikamentöse Therapie bei der KHK verfolgt zum einen das Ziel eine Verschlech terung Ihrer Erkrankung und mögliche Komplikationen, wie Herzinsuffizienz und Herzinfarkt, zu vermeiden. Zum anderen soll Ihre Lebensqualität und Belastbarkeit verbessert werden. Im Rahmen des Besser leben-Programms werden vorrangig solche Medikamente verwendet, die sich in Langzeitstudien als wirksam und sicher erwiesen haben. Welche dieser Medikamente für Sie in Ihrer Situation die richtigen sind, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen. HEMMSTOFFE DER BLUTGERINNUNG (THROMBOZYTENAGGREGATIONSHEMMER) Bei der koronaren Herzerkrankung ist es notwendig, weiteren Gerinnselbildungen und dem Fortschreiten der schon vorhandenen Verengungen an den Herzkranzgefäßen entgegenzuwirken. Jeder Patient mit einer koronaren Herzkrankheit sollte regelmäßig ein Medikament zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen, sofern keine Gründe dagegensprechen. Meist kommen so genannte Thrombozytenaggregationshemmer zum Einsatz. Diese Medikamente schützen davor, dass sich die Blutplättchen zusam- menklumpen und sich an arteriosklerotischen Gefäßwänden Blutgerinnsel bilden, die das Gefäß verschließen können. Das bekannteste Präparat ist die Acetylsalicylsäure (ASS). Die gute Wirksamkeit von ASS ist durch Studien belegt. Die Substanz ist schon lange auf dem Markt und nebenwirkungsarm. Als mögliche Nebenwirkungen können Magenschleimhaut entzündungen, Magengeschwüre und in seltenen Fällen Magenblutungen auftreten. ASS zeigt mit bestimmten anderen Medikamenten Wechselwirkungen, zum Beispiel mit blutgerinnungshemmenden Mitteln und Kortison. Ihr Arzt wird Sie darüber informieren. BETA BLOCKER Die am häufigsten und längsten eingesetzten sowie sehr gut untersuchten Mittel bei der KHK und nach einem Herzinfarkt sind so genannte Beta-Blocker. Sie senken den Sauerstoffbedarf des Herzens durch Absenken des Pulses und des Blutdrucks. Das Herz ist wieder besser und ohne Beschwerden belastbar. Beta-Blocker mindern die Gefahr von Rhythmusstörungen und Herzinfarkten und verbessern dadurch die Prognose von KHK-Patienten. Sie werden im Rahmen der Behandlung der koronaren Herzkrankheit nach einem Herzinfarkt für mindestens einem Jahr eingesetzt. Bei Vorliegen weiterer Indikationen, z.B. Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen oder Angina pectoris, sollte die Therapie mit Betareze ptorenblockern fortgeführt werden.
. 15 DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT Unerwünschte Wirkungen treten in der Regel nur vorübergehend auf und lassen sich durch sorgfältige Dosierung beeinflussen. Zu den Nebenwirkungen der Beta- Blocker zählen: Kalte Hände und Füße durch Engstellung der Blutgefäße, Schlaf störungen, Übelkeit, Hautausschläge (allergische Reaktionen, Schuppenflechte) und selten Potenzstörungen. Bei bekanntem Asthma bronchiale sollten keine Beta-Blocker eingesetzt werden. Bei Nebenwirkungen sollten Betablocker auf keinen Fall einfach abgesetzt werden, da dies zu einer Gegenregulation des Herz-Kreislauf-Systems mit übermäßigem Blut- druckanstieg, Angina-Pectoris-Anfällen und sogar Herzinfarkt führen kann. Sprechen Sie Ihren Arzt auf die Nebenwirkungen an, damit er die Dosis ändern oder Ihnen even- tuell ein anderes Präparat verschreiben kann. NITRATE UND KALZIUMANTAGONISTEN Nitrate erweitern sowohl die Herzkranzgefäße als auch die Venen im Körperkreislauf. Dadurch wird zum einen der Herzmuskel besser durchblutet. Zum anderen fließt durch die Venenerweiterung weniger Blut zum Herzen zurück. Das Herz muss weniger Blut in den Kreislauf pumpen, wird entlastet und benötigt weniger Sauerstoff. Nitrate, als Spray oder Kapseln, wirken rasch bei einem akuten Angina-Pectoris-Anfall. Als Dauermedikation bei KHK stehen Nitrate, Kalziumantagonisten und Beta-Blocker unter Beachtung der jeweiligen Kontraindikation zur Verfügung. Zu den Nebenwirkungen der Nitrate zählen: Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, der sich als Schwindel, Schwächegefühl oder Herzklopfen äußert. Bei dauerhaftem regelmäßi- gem Einsatz kann die Wirkung abnehmen, wenn Nitrate regelmäßig ohne so genannte „Nitratpausen“ eingenommen werden. Ärzte sprechen von einer sogenannten Tole- ranzentwicklung. Zu den Nebenwirkungen der Kalziumantagonisten gehören: Anfallartiges Auftreten von Hautrötung mit Hitzewallung, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, allergische Reaktionen und Wassereinlagerungen in den Knöcheln. STATINE Erhöhte Blutfette steigern das Herzinfarkt-Risiko. Dagegen wirken Statine, die den körpereigenen Aufbau des Blutfetts Cholesterin hemmen und so das Herzinfarktrisiko verringern. Statine senken die Blutspiegel des („schädlichen“) LDL-Cholesterins und des Gesamtcholesterins. Sie können diese Blutwerte um durchschnittlich 30 Prozent verringern. Im Rahmen unseres Besser leben-Programms wird empfohlen, dass alle Patienten mit KHK unter Beachtung der Kontraindikationen und/oder Unverträglichkeiten, Statine erhalten.
16 . DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT Es soll entweder eine feste Hochdosistherapie (unabhängig vom LDL-Wert) oder eine Zielwertstrategie gemeinsam mit Ihnen und Ihrem behandelnden Arzt vereinbart werden. Für Patienten, die nicht LDL-Cholesterinzielwerte unter niedrigen Statindosen erreichen, kann der Arzneistoff Ezetimib angeboten werden, um hohe Statindosen zu vermeiden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alle Medikamente, die Ihnen verordnet wurden. Statine sind normalerweise gut verträglich. Trotzdem können auch sie zu unerwünschten Wirkungen führen. Dazu gehören: • Kopfschmerz • Müdigkeit • Schlafstörungen • trockener Mund • Verdauungsstörungen • Juckreiz Bei Nebenwirkungen unter Statinen soll durch Reduzierung der Dosis oder Umsetzung auf ein anderes Statinpräparat versucht werden , die Behandlung fortzuführen. Zusätzlich können Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt versuchen, alle weiteren Risikofaktoren auszuschalten und so die erhöhten Werte zu normalisieren. Dies funktioniert zum einen über die Umstellung Ihrer Ernährungsgewohnheiten. Zum anderen senkt regelmäßige Be- wegung die Blutfette. Übrigens reduziert auch die Aufgabe des Rauchens die Blutfette. ACE-HEMMER ACE-Hemmer sorgen dafür, dass sich die Gefäßwände der Arterien nicht eng stellen. Das verhindert hohen Blutdruck. Darüber hinaus wird auch die Freisetzung des Hor- mons Noradrenalin, das als eines der „Stresshormone“ Blutdruck und Puls heraufsetzt, unterdrückt. Durch alle diese Wirkungen wird ein geschwächter Herzmuskel entlastet und sein Sauerstoffverbrauch reduziert. ACE-Hemmer sind seit Jahren bewährte Blutdrucksenker. Grundsätzlich sind die ACE- Hemmer bei Patienten mit KHK in der frühen Postinfarktphase (4 - 6 Wochen nach einem Herzinfarkt) indiziert. Sie sind ebenfalls indiziert, wenn die chronische KHK z.B. mit einer begleitenden systolischen Herzinsuffizienz oder chronischen Nierenerkran- kung einhergeht. Darüber hinaus gelten sie inzwischen als wichtigstes Mittel gegen Herzmuskelschwäche. Ihr Arzt wird Ihnen deshalb möglicherweise diese Medikamente zusätzlich verordnen. Reizhusten ist die häufigste unerwünschte Wirkung von ACE-Hemmern. Der Husten kommt bei etwa fünf bis zehn Prozent aller Patienten vor. Bei einer Unverträglichkeit der ACE-Hemmer können sogenannte Angiotensinrezeptorblocker, eine Weiterent- wicklung der ACE-Hemmer, eingesetzt werden. Diese Angiotensinrezeptorblocker werden hingegen nicht als Alternative für Patienten empfohlen, bei denen unter ACE- Hemmern ein Angioödem aufgetreten ist.
. 17 DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT Zu den selteneren Nebenwirkungen zählen: • Geschmacksstörungen • Übelkeit • Durchfall • Kopfschmerz • Schwindel • allergische Hautreaktionen MULTIMEDIKATION Bei dauerhafter Verordnung von fünf oder mehr Arzneimitteln aufgrund der Schwere der Erkrankung oder von Multimorbidität sollte mindestens einmal jährlich eine Prüfung der Arzneimittelwechselwirkungen erfolgen. Der behandelnde Arzt soll unter Berücksichtigung der individuellen Therapieziele, Selbstmedikation und individuellen Situation, sowie in Absprache mit allen an der ärztlichen Behandlung Beteiligten prü- fen, ob ein Verzicht auf eine Arzneimittelverordnung im Rahmen einer Priorisierung erwogen werden kann. Dies kann beispielsweise bei Einschränkungen der Nierenfunk- tion erforderlich sein. Auf Wunsch händigt Ihnen Ihr behandelnder Arzt den erstellten Medikamentenplan aus. NICHT-MEDIKAMENTÖSE THERAPIEN BEI KHK Durch die medikamentöse Behandlung können die Auswirkungen der Krankheit auf das Herz reduziert werden. Bei bereits bedrohlichen Verengungen der Kranzarterien bedarf es jedoch anderer Methoden, um sicher eine Beschwerdefreiheit zu erreichen. Dafür stehen mindestens zwei unterschiedliche Eingriffsmöglichkeiten zur Verfügung: die Aufweitung der Herzkranzgefäße mit einem Herzkatheter beispielsweise mit einem kleinen, aufblasbaren Ballon an der Spitze (Ballondilatation) und die Bypass-Operation. Bei der Bypass-Operation wird ein verschlossenes oder nahezu verschlossenes Herz- kranzgefäß durch ein Blutgefäß aus einem anderen Bereich des Körpers ersetzt. Ob man sich für eine Katheterbehandlung oder eine offene Gefäßoperation (Bypass- Operation) entscheidet, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: • Von Lage und Ausmaß der Herzkranzgefäßverengungen: Wie viele Gefäße weisen bedrohliche Verengungen auf, die einen Eingriff erforderlich machen? Liegen diese eher am Anfang oder am Ende des Gefäßes? Hat ein einzelnes Gefäß mehrere be handlungsbedürftige Engstellen hintereinander? Wie lang, Millimeter oder Zentimeter, sind die einzelnen Verengungen? • Von Ihnen: Profitieren Sie von dem Verfahren? Bestehen erhöhte Narkoserisiken, die eine Bypass-Operation riskant erscheinen lassen? Leiden Sie unter zusätzlichen Erkran kungen, die gegen eine oder beide Optionen sprechen? Sind Sie mit dem geplanten Eingriff nach ausführlicher Aufklärung einverstanden? Hatten Sie schon einen Eingriff?
18 . DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT m für koronare Herzkrankheit HERZKRANZGEFÄSSE ERWEITERN MIT DEM HERZKATHETER Bestehen erhöhte (KORONARANGIOGRAFIE) nt erscheinen lassen? Bei Koronarer Herzkrankheit wird der Herzkatheter nicht nur zur Diagnose eingesetzt, e gegen eine odersondern auch zur Therapie, um verengte Herzkranzgefäße wieder durchgängig zu machen. planten Eingriff nach n Sie schon einen Eingriff? Der Eingriff findet im Liegen statt. Auf Ihrer Brust werden Elektroden für die Aufzeich- zkatheter nung der Herzströme (EKG) angebracht, um Ihre Herztätigkeit während des Eingriffs genau zu beobachten. Außerdem wird der Blutdruck überwacht. Bei Kathetereingriffen eter nicht nur zur Diagnose wird von der Leistenarterie ein Katheter durch die Bauchschlagader (Aorta) bis zu den Herzkranzgefäßen vorgeschoben. Sie merken nur den Einstich in die Leiste, das Vor- gte Herzkranzgefäße wieder schieben zum Herzen selbst ist schmerzfrei. Der Katheter ist innen hohl, das heißt durch ihn können rust werden Elektroden fürwinzige Schläuche mit Operationswerkzeugen vorgeschoben werden. acht, um Ihre Herztätigkeit Für die Aufweitung der Herzkranzgefäße verwendet man normalerweise folgende ußerdem wird derVerfahren: Blutdruck tenarterie ein Katheter durch zgefäßen vorgeschoben . Sie • Die Ballondilatation: Der Katheter mit aufblasbarer Spitze wird in die Gefäß ieben zum Herzen verengung selbst ist geschoben und dort „aufgepumpt“. Er weitet die Verengung direkt an Ort und Stelle. t durch ihn können winzige ben werden . • Der Stent: Dabei wird ein dünnes, bewegliches Drahtgeflecht zusammengefaltet durch den Katheter zur Gefäßverengung vorgeschoben und dort aufgespannt. et Die Engstelle wird durch diese Stütze längerfristig offen gehalten. Durch diese Behandlungen kann die Durchblutung des abhängigen Herz g Aorta muskelbereichs meist nahezu komplett obere Hohlvene Lungenarterien wiederhergestellt werden. Grenze zwischen rechter und linker linkes Herzohr Andere mechanische Verfahren mit einer Herzkammer kleinen Miniaturfräse oder einem Laser rechte Herzk- ranzarterie mit an der Spitze des Herzkatheters, die den Ablagerungen linke Herz- kranzarterie Gefäßkalk aus der Koronararterie entfer- h rechtes Herzohr nen, wendet man im Vergleich zur Ballon- linke Herz- dilatation nur selten an. g rechte Herz- kammer Fett u kammer untere Hohlvene Katheter Führungsdraht n e er Ein in ein Herzkranzgefäß eingeführter Katheter h Seite 18
. 19 DAS BESSER LEBEN-PROGRAMM FÜR KORONARE HERZKRANKHEIT Das Besser leben-Programm für koronare Herzkrankheit BYPASS-OPERATION BEI KORONARER HERZKRANKHEIT Bypass-Operation bei koronarer Sind die Voraussetzungen Herz- für eine Ballon dilatation nicht gegeben, kann eine Opera krankheit Sind tion notwendig werden. die Voraussetzungen fürDie Bypass- eine Ballondilatation Ballonkatheter Operation ersetzt verengte Gefäße durch nicht gegeben, kann eine Operation notwendig gesunde oder umgeht die Engstellen mit werden . einemDie Bypass-Operation Gefäßersatz. ersetzt Bypass (engl.) verengte bedeutet Gefäße durch direkt gesunde übersetzt oder umgeht die Engstellen „Umgehung“. aufblasbarer Ballon mit einem Gefäßersatz . Bypass (engl .) bedeutet an der Engstelle direktDie Ersatzgefäße übersetzt stammen entweder von „Umgehung“ . oberflächlichen Venen aus dem Unter Die Ersatzgefäße stammen entweder schenkelbereich oder einer die Brust ver- von sorgenden oberflächlichen Venen aus Arterie des Patienten. Welches dem Unterschenkelbereich Gefäß gewählt wird,oder einer hängt von die Brust dessen Führungsdraht Zustand ab: versorgenden Es muss Arterie groß genugWelches des Patienten . sein und Gefäß solltewird, gewählt keinehängt krankhaften Veränderungen, von dessen Zustand ab: Es wie zum Beispiel Verkalkungen, muss groß genug sein und sollte keine aufweisen. krankhaften Ein eingeführter Ballonkatheter wird an einer Veränderungen, wie zum Beispiel Verkalkungen, verengten Gefäßstelle „aufgepumpt “ Bislang war zu dieser Operation eine Öff- aufweisen . nung des Brustkorbs (nicht jedoch des Bislang war zunotwendig. Herzens!) dieser Operation eine ÖffnungJahren In den vergangenen des Brustkorbs (nicht arbeitet man jedoch jedoch zunehmend an Techniken, des Herzens!) die diesen notwendig . InEingriff auch über kleine den vergangenen Schnitte Jahren undman arbeitet den jedoch Einsatz von Endoskopen („Schlüsselloch-Chirurgie“) möglich machen. Eine zunehmend an Techniken, die diesen Eingriff auch über kleine Schnitte und Bypass-Operation ist den besonders Einsatz vondann eine gute Behandlungsmöglichkeit, Endoskopen („Schlüsselloch-Chirurgie“) wenn eine oder möglich mehrere der machen . großen Herzkranzarterien stellenweise verengt sind. Liegen dagegen Eine Bypass-Operation ist besonders dann eine gute Behandlungsmöglichkeit, zahlreiche Verengungen kleinster Arterien vor, so lassen sich diese nicht überbrücken. Ihr Arzt wenn eine oder mehrere der großen Herzkranzarterien stellenweise verengt wird Ihnen nur dann zu einer Bypass- Operation raten, wenn die Untersuchungs sind .befunde Liegen dagegen zahlreiche dafür sprechen, Verengungen dass kleinster die Operation Arterien vor, so Ihr Herzinfarktrisiko lassen und Ihre verringert sich diese nicht überbrücken . Lebensqualität verbessert.Ihr Arzt wird Ihnen nur dann zu einer Bypass- Operation raten, wenn die Untersuchungsbefunde dafür sprechen, dass die Operation Ihr Herzinfarktrisiko verringert und Ihre Lebensqualität verbessert . RISIKOFAKTOREN VERMEIDEN – BASIS DER KHK-THERAPIE Die Behandlung Risikofaktoren der koronaren vermeiden Herzkrankheit – Basis besteht meist aus mehreren Kompo der KHK-Therapie nenten. Medikamente oder Eingriffe sind dabei nur ein Teil der Therapie. Grund Die Behandlung derfür voraussetzung koronaren Herzkrankheit Behandlungserfolge besteht ist ein meist aus „herzschützender“ Lebensstil. Sind bei mehreren Ihnen beispielsweise Risikofaktoren einer koronaren Herzkrankheitein Komponenten . Medikamente oder Eingriffe sind dabei nur bekannt, dann haben Teil der Sie dieGrundvoraussetzung Therapie . Möglichkeit, Ihre Beschwerden und den Verlauf für Behandlungserfolge istder einErkrankung durch Vermeiden dieser „herzschützender“ Risiken positiv Lebensstil . zu Ihnen Sind bei beeinflussen. beispielsweise Risikofaktoren einer koronaren Herzkrankheit bekannt, dann haben Sie die Möglichkeit, Werden Sie zum Ihre Beschwerden und „Manager“ Ihrer den Verlauf derGesundheit. ErkrankungIhr Körper durch wird es Ihnen durch eine Vermeiden bessere Belastbarkeit und zunehmende Lebensqualität danken. dieser Risiken positiv zu beeinflussen . Werden Sie zum „Manager“ Ihrer Gesundheit . Ihr Körper wird es Ihnen durch eine bessere Belastbarkeit und zunehmende Lebensqualität danken . Das Vermeiden von Risikofaktoren ist ein wichtiger Schutz vor koronarer Herzkrankheit (KHK) . Es ist aber auch die Basis der Therapie, wenn bereits eine KHK besteht .
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