Das Coronajahr 2020 - Einblicke - Universität Osnabrück
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VORWORT Das Coronajahr 2020 – Einblicke Das Jahr 2020 mit seinen einschneidenden Be- den. Es galt, die Ruhe zu bewahren, wenn wir aus schränkungen im Beruf und im Privatleben wird dem System katapultiert wurden – positiv gesehen 3 uns allen in Erinnerung bleiben. Ein ganzes Jahr hatte das wiederholte Einloggen einen durchaus mit Covid 19 zu leben, hat der ganzen Situation übenden Effekt. 2020 2019 nicht die Surrealität genommen. Umso schöner Im Fachgebiet Textiles Gestalten entschieden ist es rückblickend festzustellen, dass wir auf viel wir uns dazu, sowohl die theoretischen als auch Erfolgreiches zurück blicken können. die praktisch ausgerichteten Veranstaltungen als Lehre: digitale Lehre in Präsenzzeit durchzuführen. Wir arbeiteten in Echtzeit mit den Studierenden, nutz- Im Frühjahr 2020 wurde unser aller Leben völlig ten die uns noch wenig bekannten Methoden der aus der Bahn geworfen. Die Pandemie hatte uns Breakout-Räume, der Icons, der Courseware, des in Europa erreicht. Schon vor Beginn des Som- Etherpad etc. etc. Wegen anfangs zusammenbre- mersemesters 2020 wurde der totale Lockdown chender Systeme (aufgrund der hohen Teilnehmen- ausgerufen. Studierende und Lehrende wurden denzahlen an der gesamten Universität) sahen wir ins Homeoffice verbannt und sowohl beruflich als die Studierenden oft nur zu Beginn und vielleicht auch privat vor große Herausforderungen gestellt. am Ende der Stunde. Versuche, dass Studierende Zufällige und oft gewinnbringende Gespräche sich durchgängig dazuschalten konnten, scheiter- zwischen Tür und Angel entfielen, sie wurden ten immer wieder (mal war der/die Studierende durch eine eher unregelmäßig stattfindende weg, dann kappte das System die Teilnahme der Fernkommunikation ersetzt. Wir mussten unsere Dozierenden, Sprachbeiträge kamen nur verzerrt bereits geplanten Veranstaltungen für das Som- an etc.). Ein ganzes Jahr haben wir Lehrende oft mersemester neu durchdenken und für die digitale nur uns selbst auf dem Bildschirm gesehen. Lehre aufbereiten. Prüfungsformen mussten den Gegebenheiten angepasst werden und diejenigen Eingeworbene Drittmittel: Lehrenden, die bislang noch nicht digital unter- Das Jahr nahm dennoch einen guten Verlauf für richtet hatten, wurden in Windeseile von einem das Fachgebiet: Das Kultusministerium Nieder- sehr gut geschultem Personal des VirtUOS auf die sachsen bewilligte Fördermittel für ein von Prof.in kommende digitale Unterrichtszeit vorbereitet. In Dr. Bärbel Schmidt lanciertes Forschungsprojekt, den ersten Wochen gab es so manche Schreckse- das in Kooperation mit dem Textile Research Cen- kunde, wenn wir die Lernenden wagemutig in die tre in Leiden, Niederlande, durchgeführt wird. Im Breakout-Räume geschickt hatten, ohne zu wissen, Fokus des Projektes „Erzählstoff - Forschungs- wie sie wieder in den Hauptraum gelangen wür-
Abb. 1: Forschungsprojekt von Prof.in Bärbel Schmidt in Kooperation mit dem Textile Research Centre in Leiden. Foto: Bärbel Schmidt 2019. Abb. 2: LehrZeit-Projekt von Prof.in Birgit Haehnel "Digitalisierung mit Nadel und Faden. Foto: Birgit Haehnel 2020. Abb. 3: Nachhaltigkeitsprojekt Fairo Moda mit Initiatorin Lesley-Ann Baldwin. Foto: Wolfgang Sparenberg 2020. basierte Notizen über das vestimentäre Gedächtnis oberstes Gebot und dank der intensiven Unterstüt- des deutschen Kleidungsbestandes im Textile Re- zung der Umweltkoordinatorin der Universität, search Centre in Leiden“ steht die im Textile Rese- Jutta Essl, fanden wir ausgesondertes Mobiliar an arch Centre (TCR) gesammelte Kleidung deutscher unterschiedlichen Standorten. So konnten wir die Provenienz. Das TCR ist ein autarkes Forschungs- komplette Inneneinrichtung bestücken. Jürgen institut, das sich auf anthropologische und Menkhaus stand uns geduldig beratend zur Seite. archäologische Themen im Bereich von Textilien Er schaffte es auch, Möbel passend aufzubereiten. und Kleidung spezialisiert hat. Das unabhängige Beim Innendesign des Ladens erhielten wir Unter- Forschungsinstitut verfügt über eine cirka 25.000 stützung von der Osnabrücker Künstlerin Katrin Stücke umfassende Textilsammlung aus aller Welt Lazaruk. und allen Zeiten. Die am Forschungsinstitut ansäs- sigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verfolgen Die kreative Gestaltung der „Verleih-Boutique“ ist vor allem die Fragestellung, was Menschen tragen, eine Sache, eine andere ist die juristische Absiche- um ihre Identität auszudrücken. Darüber hinaus rung der Studierendenunternehmung. Hierfür beschäftigen sie sich mit dem Themenkomplex der danken wir besonders Annemarie Peters und vorindustriellen Textiltechnologie. Samira Ermrich. Sie haben unsere Entwürfe in eine professionelle Form gebracht, so dass wir den Start- Von einem weiteren Erfolg ist zu berichten: Prof.in schuss für die Eröffnung unseres Lädchens geben 4 Dr. Birgit Haehnel konnte für ihr Projekt „Digi- können. Da die Pandemie anhält, haben wir den 2020 talisierung mit Nadel und Faden“ Gelder aus dem Eröffnungstermin auf den April 2021 verschoben. universitären LehrZeit-Budget einwerben. Nun ent- Interessierte können sich einen ersten Einblick auf wickeln fünf studentische Hilfskräfte sowie Anke unserer Homepage verschaffen. Dort ist ein Rund- Beccard als Lehrbeauftragte unter der Leitung von gang durch den Fairo-Moda-Laden abrufbar. Prof.in Dr. Birgit Haehnel und ihrer wissenschaftli- chen Mitarbeiterin Lena Küppers praxisorientierte, Projekte: interdisziplinäre Lehr- und Lernkonzepte für den schulischen und universitären Unterricht, die die Mit dem Lockdown ereilte uns – zunächst kon- aktuellen Diskussionen zur Digitalisierung in der trovers diskutiert – dann politisch durchgesetzt, Gesellschaft berücksichtigen und diese weiter voran die Maskenpflicht. Auf der ganzen Welt gehörten treiben. Die Projektteilnehmerinnen erarbeiten medizinische Masken, die nun millionenfach gemeinsam mit der Heinrich-Schüren-Schule in benötigt wurden, zur Mangelware. Vor allem Ärzte Osnabrück ein innovatives Lehr-Lernkonzept für empfahlen deshalb das Tragen einer einfachen, das Fach Textiles Gestalten in der Grundschule selbstgenähten Baumwollstoffmaske. Die selbst und für die Lehramtsausbildung. Berücksichtigt genähte Mund-Nase-Maske schützt zwar nicht vor werden sowohl die ästhetische Gestaltung elektro- der eigenen Ansteckung mit dem Corona-Virus, sie nischer bzw. intelligenter Kleidung (Smart Texti- kann aber - auch nach Aussage des Präsidenten der les), als auch digitale Medien wie Smartphones und Bundesärztekammer - bei der Eindämmung des Tablets. Corona-Virus sinnvoll sein. Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen entstehen, können Die Zentrale Studienkommission bewilligte den von der Maske, selbst wenn sie aus Stoff ist, abge- von Prof.in Dr. Bärbel Schmidt und Lesley-Ann fangen werden. Es war daher sinnvoll, im öffentli- Baldwin eingereichten Antrag einer Förderung der chen Raum eine Maske zu tragen, wobei unbedingt Studierendenunternehmung Fairo Moda positiv der Mindestabstand von zwei Metern weiterhin und so konnten wir dieses Projekt im Jahr 2020 eingehalten werden musste. Schließlich empfahl voranbringen. Im Gebäude 52 in der Seminar- nach einiger Zeit auch die Bundesregierung drin- straße in Osnabrück richteten wir im Erdgeschoss gend das Tragen von sogenannten Alltagsmasken einen Laden ein. Der Nachhaltigkeitsgedanke war im öffentlichen Raum.
Abb. 4: Projekt "UniUnited" des Fachgebietes Textiles Gestalten. Foto: Wolfgang Sparenberg 2020. Abb. 5: Postkartenserie des Fachgebietes Textiles Gestalten. Fotos (von links nach rechts): Lucia Schwalenberg, Michael Münch, Lucia Schwalenberg 2020. Abb. 6: Digitale Exkursion in die Spinnerei Alvesrode mit Agrarwirtin Carina Reso. Fotos: Lucia Schwalenberg 2020. Das Fachgebiet Textiles Gestalten reagierte mit Neuanschaffungen: dem Projekt „UniUnited“ auf den Mangel an Stoff- masken. Studierende und Lehrende nähten in ihrer Das Fachgebiet konnte dank Unterstützung des Freizeit Masken, damit zumindest innerhalb der Fachbereiches den D810 Elozo Reinigungsschrank Universität der Mangel an Masken behoben werden (kurz: Ozonschrank) für das Textilarchiv und die konnte. Eine echte Herausforderung, denn so wie Studierendenunternehmung Fairo Moda anschaf- bereits bei der Ankündigung des ersten Lockdowns fen. Bei der Reinigung werden die Kleidung und Toilettenpapier, Hefe und Nudeln gehamstert Textilien mittels Ozon schonend von Gerüchen, wurden, so wurden nun Stoffe, Gummiband und Keimen und Bakterien befreit. Dadurch bleiben die Nähgarn schnell zur Mangelware. Wir hatten das Qualität und Form der Textilien komplett erhal- große Glück, auf einen ausreichenden Bestand in ten. Zudem wird ein möglicher Schädlingsbefall unseren Magazinen zurückgreifen zu können, der schon im Vorfeld bekämpft. Das Gerät benötigt später durch großzügige Spenden wieder aufge- im Reinigungsverfahren weder Wasser, Waschmit- stockt werden konnte. Nachdem der erste „run“ tel noch aggressive chemische Reiniger, was sich auf die Masken bewältigt war, entschieden wir schonend auf die Kleidung auswirkt. Hinsichtlich uns, Masken in den Farben der Universität zu der Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit an der nähen, um so das Zusammengehörigkeitsgefühl der Universität Osnabrück ein bedeutender Schritt! Mit Mitarbeiter_innen und Studierenden zu stärken. dem Reinigungsschrank besitzt das Fachgebiet und 5 Insgesamt haben wir hunderte von Masken genäht, somit die Universität ein Alleinstellungsmerkmal in 2020 die dankenswerterweise immer noch über den Uni- ganz Osnabrück. Shop vertrieben werden. Ausstellungen: Die Pandemie hat dazu geführt, dass wir auf der Homepage zahlreiche Videofilme, Audiodateien Anfang 2020 stellte Lesley-Ann Baldwin in einer und Powerpointpräsentationen hochgeladen haben, Ausstellung in der Galerie Stichpunkt ihr nachhal- die den Erstsemesterstudierenden und allen Inter- tiges Konzept einer Studierendenunternehmung essierten einen Einblick in unser Fachgebiet geben vor. Im Fachgebiet Textiles Gestalten entsteht als (etwa der Rundgang Fairo Moda, das LehrZeit- Segment von Fairo Moda ein Laden für eine Klei- projekt zur Digitalisierung, ein Fernsehbericht zur der-Leihbörse. (Zum Konzept von Fairo Moda sie- Beiderwandweberei vom NDR Schleswig-Holstein, he den Bericht in der vorigen Stichwort-Ausgabe). eine Online-Führung für Studieninteressierte etc. Die Ausstellung war gleichzeitig eine dreidimensio- etc.). Ein Blick lohnt sich! nale Einladungskarte für eine erstmals stattfinden- de Kleider-Tauschbörse. An zwei Aktionstagen im Exkursionen: Januar konnten sich Studierende und Mitarbeiter_ innen für den Ball der Universität ephemer „neu“ Konnten wir im Frühjahr 2020 Exkursionen noch einkleiden. Sie konnten auch die von ihnen nicht in präsenter Form durchführen, etwa die von Lucia mehr benötigte Kleidung der Studierendenunter- Schwalenberg geleitete Exkursion zur Nachhaltig- nehmung Fairo Moda dauerhaft überlassen und so keitsmesse NEONYT, fanden diese im weiteren unseren Fundus bereichern. Die Kleidertauschparty Verlauf digital statt. Dank Lucia Schwalenberg war ein kleiner, "feiner" Schritt, der zum Nachden- gewannen die Studierenden einen Eindruck von ken über unser Konsumverhalten anregte. der Beiderwandweberei Meldorf. In der Spinnerei Alvesrode führte die Eigentümerin Carina Reso di- Parallel dazu zeigten wir als Reaktion auf die gital durch ihr nachhaltiges Unternehmen. Zudem Maskenpflicht im zweiten Schaufenster der Galerie forderten wir die Studierenden zu eigenständigen Stichpunkt das Phasenmodell der Herstellung einer digitalen Besuchen von Ausstellungen und Museen Mund-Nase-Maske nach dem "Essener Modell", auf, was diese dankend annahmen. weitere Informationen rundeten das Thema ab.
Abb. 7: Seminararbeit "WEIBLICH - MÄNNLICH - DIVERS" von Jessica Kirschmann bei Annette Schneider. Foto: Jessica Kirschmann 2020. Abb. 8: Kooperationsprojekt mit dem Kunstmuseum Draiflessen Collection, Mettingen. Foto: Kunstmuseum Draiflessen Collection 2020. Abb. 9: Arbeiten von Studierenden im Seminar "Was trägt das Kasperle von heute?" bei Mareike Alexander. Fotos: Florian Rzepkowski 2020. Die Lehrbeauftragte Annette Schneider präsentier- Dissertation: te gemeinsam mit den Studierenden die Ergebnisse ihres Seminars „WEIBLICH – MÄNNLICH Inmitten dieser turbulenten Zeit hat es unsere Pro- – DIVERS: Ein Unisex-Kleidungsstück, das movendin Sarah Wassermann geschafft, ihre von (Gender-) Grenzen sprengt“ in der gleichnamigen Prof.in Dr. Bärbel Schmidt betreute Dissertation Ausstellung. Dank der Lehrbeauftragten Mareike „Wir machen weiter! Textiles Laienschaffen in der Alexander kam es zu einer Kooperation mit Flo- DDR und Entwicklungen nach der Wiederverei- rian Rzepkowski, dem Leiter des Figurentheaters nigung.“ mit der Gesamtnote „Magna cum laude“ in Osnabrück. Mit der Unterstützung des Pup- abzuschließen. Die Arbeit von Sarah Wassermann penspielers setzten sich die Studierenden in dem widmet sich dem „textilen Laienschaffen“ und Seminar „Was trägt das Kasperle von heute?“ mit somit den in der DDR seinerzeit etablierten Textil- Themen rund um das Figurentheater auseinander. zirkeln. Auf der Grundlage eigener, selbst verfasster Ge- schichten, entwickelten die Studierenden Figuren. Resümée: Im Spätsommer konnte das Osnabrücker Figuren- theater seinen Vorhang in den Schaufenstern des Das erste gesamtdigitale Semester ging im Juli Theaters in der Innenstadt mit den Arbeiten der 2020 zu Ende. Sowohl die Studierenden als auch 6 Studierenden öffnen. wir Lehrenden waren gleichermaßen erstaunt, dass wir trotz der vielen Neuerungen, Einschränkungen 2020 Neue Kooperationen: und der durch Corona verursachten Notsituation gut zusammen gearbeitet, neue Wege beschritten Unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Lucia und sehr gute Ergebnisse erzielt haben. Trotzdem Schwalenberg rief eine Kooperation mit der Stif- hegten wir alle an dessen Ende die Hoffnung, tung Mensch in Meldorf, Schleswig Holstein, ins dass wir im Wintersemester wieder einigermaßen Leben. Im Seminar "Musterschatz - Kollektions- „normal“ leben und unterrichten werden. Diese entwicklung für die historische Beiderwandweberei Hoffnung zerschlug sich bereits zu Beginn der der Stiftung Mensch in Meldorf" entwickelten die vorlesungsfreien Zeit mit der Entscheidung, dass Studierenden inspiriert von historischen Beider- auch das Wintersemester digital – und nur in Aus- wandgeweben geometrische, zeitlose Entwürfe. Die nahmefällen präsent – durchgeführt werden sollte. Designs, Gewebeproben und Prototypen werden im Was das für alle Studienanfänger_innen bedeutete, Frühjahr 2021 in der Galerie Stichpunkt gezeigt. können wir nur erahnen. Schon in normalen Zeiten Den Entstehungsprozess schildert ein reich bebil- stehen Erstsemesterstudierende mit dem Übergang derter Artikel in dieser Stichwort-Ausgabe. an die Universität vor einer Reihe von Herausforde- rungen: seien es die vielen unbekannten Gesichter, Christine Löbbers initiierte eine für das Fachgebiet die Orientierung auf dem Campusgelände, die sehr wertvolle Kooperation mit dem Kunstmu- Campussprache mit ihren vielen Abkürzungen. Im seum Draiflessen Collection, Mettingen, die am Wintersemester 2020/2021 wurden die Einstiegs- 18.07.2021 in der dort zu sehenden Ausstellung wirren durch Corona noch getoppt: Die Neuan- „Hohe Schneiderkunst“ mündet. In der Mo- kömmlinge lernten viele der Mitstudierenden und desammlung des Kunstmuseums befinden sich Lehrenden nur über einen Bildschirm kennen. Mit Kreationen berühmter Modeschöpfer_innen wie dem Soforteinstieg in die digitale Lehre wurden Madeleine Vionnet, Christian Dior, Madame Grés sie ins „kalte Wasser“ geworfen. Unterstützung und Cristóbal Balenciaga. Im Austausch mit einer erhielten die Lernenden dankenswerterweise Schnittexpertin, einer Textilrestauratorin und einer von den von der Universität ins Leben gerufenen Modehistorikerin analysieren vier Studierenden- OSKA-Mentor_innen, die ihnen bei den ersten teams jeweils ein Kleid oder Ensemble. Wir alle Schritten ins universitäre Dasein hilfreich zur Seite dürfen sehr gespannt auf die Ausstellung sein! standen.
Es gab durchaus auch positive Effekte: So berichten mir nicht vorstellen, wie dieses Seminar in digitaler einige Studierende von weniger Zeitproblemen bei Form aussehen würde. Ich muss an dieser Stelle der An- und Abreise zur Universität. Auch verkürz- sagen, dass ich sehr positiv überrascht wurde. Die ten sich die Zeiten unserer Fachsitzungen. Aber technischen Möglichkeiten über Stud.IP ließen uns allen fehlt nach einem Jahr im Homeoffice der uns dieses Seminar so lebendig abhalten, dass man direkte Austausch in Präsenzseminaren und das be- zwischendurch das Gefühl hatte, sich näher zu reichernde Gespräch. Vor allem die Studierenden, sein als nur über eine Internetverbindung. Durch die im Wintersemester 2020/21 ihr Studium bei die abwechslungsreiche Gestaltung des Seminars uns aufgenommen haben, sind neugierig aufeinan- durch die Studierenden konnten die Einheiten sehr der, auf die Lehrenden und auf die Fachräume. kreativ und lebendig gestaltet werden und es hat mir wirklich Spaß gemacht, mich jede Woche von Das Jahr 2020 hat uns allen sehr viel abverlangt meinen Kommilitoninnen überraschen zu lassen! und einiges gelehrt: Gelassenheit, Ruhe, Selbst- Es war zudem eine gute Übung, sich im Hinblick disziplin, Zeitmanagement, Rücksichtnahme ... auf die zukünftige Unterrichtsplanung auszupro- Sowohl die Studierenden als auch die Lehrenden bieren und sich ein Feedback zur didaktischen Pla- haben sich diesen Herausforderungen gestellt nung des Seminars einholen zu können. Insgesamt und haben gemeinsam neue Wege erarbeitet und muss ich sagen, dass ich keine Nachteile durch beschritten. Dies war möglich, weil alle hochmoti- die digitale Lehre (in diesem Seminar) feststellen viert und kreativ an einem Strang gezogen haben. konnte, auch wenn es natürlich toll gewesen wäre, sich persönlich zu sehen und sich so auszutauschen. Für das herausragende Engagement und für die Diskussionen können sicherlich so noch besser Unterstützung während des gesamten letzten Jahres stattfinden. Auch mit Blick auf die Zukunft und danke ich allen Studierenden und Mitarbeiter_in- Ausnahmesituationen wie diese, war es spannend, nen und ich freue mich sehr darüber, alle hoffent- die digitalen Möglichkeiten in der Lehre kennen- lich bald persönlich zu treffen. zulernen. Ich fühle mich jetzt sicherer im Umgang mit Technik und kann mir gut vorstellen, diese Abschließend sollen einige Studierende selbst zu auch in der Schule in einem zunehmend digitalen Worte kommen (aus Datenschutzgründen verzich- Zeitalter einzusetzen." ten wir auf die Nennung von Namen): „Als ich gehört habe, dass mein allererstes Seminar 7 "12 Wochen voller neuer Eindrücke – 12 Wochen komplett online stattfinden wird, bin ich – zugege- voll unterschiedlicher Unterrichtsstunden – 12 ben – zunächst einmal in Panik verfallen. Ich hatte 2020 Wochen voller didaktisch wertvoller Unterrichts- zu Beginn große Bedenken, wie dies umgesetzt methoden und 12 Wochen voll mit neuen Erkennt- werden und funktionieren soll. Ich wurde aber vor nissen. Was man alles aus einem Online Seminar allem in diesem Seminar davon überzeugt, dass die rausholen kann, hat jede Einzelne von uns bewie- online-Lehre, wenn sie gut geplant und durchge- sen!" führt wird, sehr wohl machbar sein kann.“ "Zu Beginn hatte ich große Sorgen wegen der „Zusammenfassend kann ich sagen, dass das selbst- digitalen Form, doch das Seminar hat mich positiv ständige Erarbeiten, die Themeninhalte und das überrascht, weil die Umsetzung erstaunlich gut methodische Vorgehen sehr durchdacht und ausge- funktioniert hat. Daher sehe ich die Digitalisierung wählt waren und das ich sehr zufrieden mit meinen eher als eine große Chance, welche uns ermög- auf Grundlage dieses Seminares neu gewonnenen licht, neue Lehr- und Lernkonzepte zu entwickeln. Erfahrungen, Leistungen und Eindrücken bin. Neben Fachlichem und Methodischem habe ich Des Weiteren haben sich meine Befürchtungen im gelernt, mich selbst zu organisieren und meine Vorfeld nicht bestätigt, sodass ich die digitale Lehre Zeit gut zu planen. Auch wenn die digitale Lehre als einen sehr angenehmen und auch bereichern- sehr erfolgreich und lehrreich war, erhoffe ich mir den Aspekt empfinde, da ich dadurch z. B. meine für das nächste Semester, dass wir die Möglichkeit Medienkompetenzen noch mal ein Stück erweitern haben, uns in kleinen Gruppen zu treffen und konnte.“ gemeinsam zu arbeiten." „Trotz der Hürden durch das digitale Semester und „Ich erinnere mich noch sehr gut an mein Gefühl, der einen oder anderen Verbindungsschwierigkeiten als ich davon hörte, dass dieses Semester aus- in den Videomeetings, hätte ich mir keinen besse- schließlich in digitaler Form stattfinden würde. Ich ren Einstieg in mein neues Studienfach vorstellen hatte große Bedenken und war skeptisch, ob ich können.“ weiterhin so viel Spaß und Begeisterung für das Textile Gestalten aufbringen würde. Insbesondere das erste Semester hatte mir gezeigt, wie essentiell die Mitarbeit jedes Einzelnen ist und ich konnte
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