DAS KLEINE Kulturprogramm Okt. 2022 - Jan. 2023 - Uni Witten/Herdecke
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Impressum DAS KLEINE HERAUSGEGEBEN VON WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale Private Universität Witten/Herdecke gGmbH Alfred-Herrhausen-Straße 48 58448 Witten +49 (0)2302-926-436 wittenlab@uni-wh.de INHALTLICH VERANTWORTLICH Sebastian Benkhofer REDAKTION Britta Koch LAYOUT Jörg Reihl UMSCHLAGFOTO Lennart Graetz Mit freundlicher Unterstützung der
Sie haben das neue Format „kleines W“ des WittenLab Zukunftslabor Studium fundamentale in der Hand. Es beinhaltet das Kulturprogramm für das Wintersemester 2022/2023. Hier finden Sie alle Veranstaltungstermine und ausgewählte Berichte zu künstlerischen Veranstaltungen, welche auch immer wieder Bestandteil des Kulturprogramms sind. Inhaltsverzeichnis Kulturzeit-Termine 4 Veranstaltungstermine 8 „Plastisches Gestalten“ (Lena Bubenheim) 14 „Fotografische Ethnografie“ (Lennart Graetz) 16 „Freude am Sprechen – Lebendige Sprache“ (Yara Eckstein) 18 „Theaterkurs“ (Tabea Grillo) 22
KULTURZEIT Ein neues Format im Kulturprogramm des WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale Mit der KULTURZEIT möchten wir, seitens des WittenLab. Zukunftslabor Stu- dium fundamentale, die universitäre Begegnung stärken. An zehn Donnerstagen in der Zeit von 12:00 Uhr bis 13:15 Uhr laden wir alle Mitarbeitende und Studierende, Freund:innen und Förder:innen und Interessierte auf eine “kleine Auszeit“ vom beruflichen Alltag ein. Das facettenreiche Programm beinhaltet sowohl musikalische und literarische Veranstaltungen als auch Impulsvorträge und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen. Notieren Sie sich den Termin jeden Donnerstag vom 13.10. bis 15.12. und erproben Sie mit uns gemeinsam dieses neue Format. Wir freuen uns auf den Austausch und die Begegnungen. Das Team des WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale 4 DAS KLEINE
Donnerstag, 13. Oktober 2022 Donnerstag, 03. November 2022 KULTURZEIT KULTURZEIT Grenzüberschreitungen - „Warum ich Nazi wurde“ mörderische Kurzgeschichten über Men- Musikalische Lesung mit Sven Söhnchen schen wie du und ich und Björn Nonnweiler (Gitarre) Lesung von und mit Petra Gockeln, Witten- Aus dem Buch „Warum ich Nazi wurde“ Lab. Zukunftslabor Studium fundamentale, vortragen - ein Werk, das 1934 die Stimmen UniverAsität Witten/Herdecke von rund 600 Menschen zusammenfaßte, 12.00 Uhr, Veranstaltungsfoyer im Neubau die sich aus unterschiedlichsten Ursachen den Nazis angeschlossen hatten. Donnerstag 20. Oktober 2022 12.00 Uhr, Audimax KULTURZEIT Ichi-Go Ichi-E (One time, one meeting) – Donnerstag, 10. November 2022 Philosophy of Japanese Tea Ceremony KULTURZEIT Prof. Dr. Kazuma Matoba , WittenLab. Beethovens letzte Klaviersonate Opus 111 Zukunftslabor Studium fundamentale, (1822): Gesprächskonzert anlässlich ihres Universität Witten/Herdecke 200. Jubiläums 12.00 Uhr, Raum der Stille (Altbau) Dr. Alexander Jakobidze-Gitman, WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale, Donnerstag, 27. Oktober 2022 Universität Witten/Herdecke KULTURZEIT 12.00 Uhr, Audimax Reality Transformed – Lutz Mommartz’s Anti-Cinema Donnerstag, 17. November 2022 Screening von Kurzfilmen des deutschen KULTURZEIT Filmemachers Lutz Mommartz mit engli- Begegnungen zwischen Kunst und Medizin scher Einführung, vorgestellt und kuratiert Claudia Robles berichtet über ihre von Lara Perski, WittenLab. Zukunftslabor künstlerische Arbeit Studium fundamentale, Universität Witten/ 12.00 Uhr, E.021 Neubau Herdecke 12.00 Uhr, E.110 Donnerstag, 24. November 2022 KULTURZEIT Metaverse incoming! Was kann Virtual Reality heute und morgen? Dr. Jonathan Harth berichtet über Forschungsprojekte in und mit Virtual Reality am Lehrstuhl für Soziologie 12.00 Uhr, E.025b Neubau 5
Donnerstag, 01. Dezember 2022 KULTURZEIT X3-Box/Portable Museum – Kunst in Augmented Reality Künstler Oleg Yushko im Gespräch mit Lara Perski, WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale, Universität Witten/Herdecke 12.00 Uhr, Halle Donnerstag, 08. Dezember 2022 KULTURZEIT Weihnachtssingen mit Mitja Buchner 12.00 Uhr, Halle Donnerstag, 15. Dezember 2022 KULTURZEIT Weihnachtssingen mit Mitja Buchner 12.00 Uhr, Halle Alle aktuellen Informationen zu unseren Kulturzeitterminen finden Sie auf unserer Internetseite: www.uni-wh.de/zentrum-studium-funda- mentale/oeffentliche-vortraege/ 7
Öffentliche Veranstaltungen WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale Wintersemester 2022/23 Samstag, 15. Oktober 2022 Donnerstag, 20. Oktober 2022 Ökonomischer Salon: Das Planetare Denken Jubiläumskonzert Helge Antoni WittenLab. Zukunftslabor Studium „Chopin pur“ (Klavierabend) fundamentale | sieben:viertel 19.30 Uhr, Halle 16.00 Uhr, Neubau Raum E.025a Universität Witten/Herdecke Universität Witten/Herdecke Alfred-Herrhausen-Str. 50 Alfred-Herrhausen-Str. 48 58455 Witten 58455 Witten Eintritt frei Eintritt frei Donnerstag, 20. Oktober 2022 Mittwoch, 19. Oktober 2022 Wie die Wirtschaft das „Wachstum“ erfand Demokratiekonferenz – das heute zur Bedrohung wird WittenLab. Zukunftslabor Studium Vortrag in der der Bürgeruniversität. Eine fundamentale | sieben:viertel Kooperation der Universität Witten/Her- (Eine Kooperation mit der VHS und der decke (WittenLab. Zukunftslabor Studium Partnerschaft für Demokratie Witten) fundamentale) und der VHS Witten/Wetter/ 18.00 Uhr, Audimax Herdecke Universität Witten/Herdecke Dr. Andreas Fridolin Lingg, Alfred-Herrhausen-Str. 50 wissenschaftlicher Mitarbeiter WittenLab. 58455 Witten Zukunftslabor Studium fundamentale, Eintritt frei Universität Witten/Herdecke 20.00 Uhr, Haus Witten Ruhrstraße 86 58452 Witten. Eintritt: 7 €/5€ (Studierende) Abendkasse 8 DAS KLEINE
Mittwoch, 26. Oktober 2022 Sonntag, 13. November 2022 Dem Sterben zuschauen?! „Margrets Film“ Raumkonzert UWH von Lutz Mommartz Ein multimediales Wandelkonzert mit Wer- Ein Film- und Gesprächsabend über unser ken von Wolfgang Amadeus Mozart und Verhältnis zu moribunden menschlichen Charles E. Ives Körpern. Eine Kooperation zwischen dem Konzeption: Frederike Möller (Pianistin) u. Lehrstuhl Digitale Künste und Kulturvermitt- Michalis Nicolaides (Videokünstler), in Ko- lung (Prof. Dr. Renate Buschmann) und dem operation mit dem Orchester der Universität Lehrstuhl Soziologie (Prof. Dr. Werner Vogd) Witten/Herdecke (Leitung UMD Prof. Ingo Universität Witten/Herdecke Ernst Reihl) und dem Lehrstuhl Digitale 19.00 Uhr, Saal Neubau Künste und Kulturvermittlung (Prof. Dr. Re- Universität Witten/Herdecke nate Buschmann) Alfred-Herrhausen-Str. 48 Aufführungen um 58455 Witten 14.00 und 17.00 Uhr, Neubau der Universität Witten/Herdecke Samstag, 05. November 2022 Alfred-Herrhausen-Straße 48 Ökonomischer Salon: 58455 Witten Das Planetare Denken Eintritt: 20 €/5 €, WittenLab. Zukunftslabor Studium freier Eintritt für Studierende der UW/H. fundamentale | sieben:viertel Begrenzte Plätze. 16.00 Uhr, Neubau Raum E.025a Universität Witten/Herdecke Montag, 14. November 2022 Alfred-Herrhausen-Str. 48 Die Zukunft der Demokratie 58455 Witten Prof. em. Dr. rer. pol. Birger P. Priddat, Research Fellow am Studium fundamentale, Freitag, 11. November 2022 Universität Witten/Herdecke Benefizkonzert für die Ukraine Vortrag in der Bürgeruniversität. Eine Ko- Eine Gemeinschaftsveranstaltung von Café operation der Universität Witten/Herdecke Leye und der Universität Witten/Herdecke (WittenLab. Zukunftslabor Studium fun- Dr. Alexander Jakobidze-Gitman, damentale) und der VHS Witten/Wetter/ WittenLab. Zukunftslabor Studium Herdecke fundamentale, 20.00 Uhr, Haus Witten Universität Witten/Herdecke Ruhrstraße 86, Witten 19.30 Uhr, Café Leye Eintritt: 7 €/5€ (Studierende) Bahnhofstraße 13, 58452 Witten Abendkasse Eintritt frei, um Spenden wird gebeten 9
Sonntag, 27. November 2022 Samstag, 03. Dezember 2022 „Liebe mich“ (Szenische Lesung) „Drei Mädchen“ (Theater) Blanche Kommerell und Studierende der UW/H Blanche Kommerell und Studierende der UW/H 20.00 Uhr, Veranstaltungssaal Neubau 20.00 Uhr, Veranstaltungssaal Neubau, Universität Witten/Herdecke Universität Witten/Herdecke Alfred-Herrhausen-Str. 48, 58455 Witten Alfred-Herrhausen-Str. 48, 58455 Witten Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten Eintritt: 10 € / Studierende 6 € Montag, 28. November 2022 Samstag, 03. Dezember 2022 „Lieb‘ ist kein Narr der Zeit“ Philosophischer Salon (Szenische Lesung) WittenLab. Zukunftslabor Studium funda- Blanche Kommerell und Studierende der mentale | sieben:viertel Kurse Freude am Sprechen und Theater 16.00 Uhr, Café Leye 20.00 Uhr, Veranstaltungssaal Neubau, Bahnhofstraße 13, 58452 Witten Universität Witten/Herdecke Alfred-Herrhausen-Str. 48, 58455 Witten Sonntag, 04. Dezember 2022 Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten „Drei Mädchen“ (Theater) Blanche Kommerell und Studierende der UW/H Mittwoch, 30. November 2022 20.00 Uhr, Veranstaltungssaal Neubau, „Ich will fortleben nach meinem Tode!“ Universität Witten/Herdecke (Szenische Lesung) Alfred-Herrhausen-Str. 48, 58455 Witten Blanche Kommerell und Studierende der Eintritt: 10 € / Studierende 6 € Kurse Freude am Sprechen und Theater 20.00 Uhr, Veranstaltungssaal Neubau, Dienstag, 06. Dezember 2022 Universität Witten/Herdecke Philosophie und Psychologie in der Alfred-Herrhausen-Str. 48, 58455 Witten chinesischen Medizin (TCM). Nah an der Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten Natur – nah am Menschen Anna Schönenberg-Tu, Fachärztin für Neu- Freitag, 02. Dezember 2022 rochirurgie und Dozentin im Studium funda- „Drei Mädchen“ (Theater) mentale Universität Witten/Herdecke Blanche Kommerell und Studierende der UW/H Vortrag in der Bürgeruniversität. Eine Ko- 20.00 Uhr, Veranstaltungssaal Neubau, operation der Universität Witten/Herdecke Universität Witten/Herdecke (WittenLab. Zukunftslabor Studium fun- Alfred-Herrhausen-Str. 48, 58455 Witten damentale) und der VHS Witten/Wetter/ Eintritt: 10 € / Studierende 6 € Herdecke 20.00 Uhr, Haus Witten Ruhrstraße 86, Witten Eintritt: 7 €/5€ (Studierende), Abendkasse 10 DAS KLEINE
Freitag, 09. Dezember 2022 Samstag, 17. Dezember 2022 Wittener Nachhaltigkeitskonferenz Philosophischer Salon WittenLab. Zukunftslabor Studium WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale | sieben:viertel fundamentale | sieben:viertel (Eine Kooperation mit der Stadt Witten, IHK, 16.00 Uhr, Café Leye oikos Witten, Innenstadtbüro Witten u. Zent- Bahnhofstraße 13, 58452 Witten rum f. Nachhaltige Unternehmensführung) Eintritt frei 14.00 Uhr, Rathausfoyer Marktstraße 16, 58452 Witten Samstag, 17. Dezember 2022 Eintritt frei Ökonomischer Salon: Das Planetare Denken Samstag, 10. Dezember 2022 WittenLab. Zukunftslabor Studium Philosophischer Salon fundamentale | sieben:viertel WittenLab. Zukunftslabor Studium 16.00 Uhr, Neubau Raum E.025a fundamentale | sieben:viertel Universität Witten/Herdecke 16.00 Uhr, Café Leye Alfred-Herrhausen-Str. 48, 58455 Witten Bahnhofstraße 13, 58452 Witten Eintritt frei Eintritt frei Sonntag, 15. Januar 2023 Samstag, 10. Dezember 2022 Konzert: Ökonomischer Salon: Das Planetare Denken „Ein deutsches Requiem“ WittenLab. Zukunftslabor Studium funda- von Johannes Brahms mentale | sieben:viertel mit weiteren Werken von Gustav Mahler 16.00 Uhr, Neubau Raum E.025a und Charles E. Ives Universität Witten/Herdecke Elena So (Sopran), Alfred-Herrhausen-Str. 48, 58455 Witten Almas Svilpa (Bassbariton), Eintritt frei Chor und Orchester der Universität Witten/ Herdecke Sonntag 11. Dezember 2022 Leitung: UMD Prof. Ingo Ernst Reihl Nikolauskonzert 17.00 Uhr, Halle Helge Antoni Universität Witten/Herdecke 19:30 Uhr, Halle Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58455 Witten Universität Witten/Herdecke Eintritt: EUR 15,- Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58455 Witten Für Schüler*innen, Studierende und Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten Geflüchtete frei 11
Montag, 16. Januar 2023 Samstag, 21. Januar 2023 Konzert: Konzert: „Ein deutsches Requiem“ „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms von Johannes Brahms mit weiteren Werken von Gustav Mahler mit weiteren Werken von Gustav Mahler und Charles E. Ives und Charles E. Ives Elena So (Sopran), Elena So (Sopran), Almas Svilpa (Bassbariton), Almas Svilpa (Bassbariton), Chor und Orchester der Universität Witten/ Chor und Orchester der Universität Witten/ Herdecke Herdecke Leitung: UMD Prof. Ingo Ernst Reihl Leitung: UMD Prof. Ingo Ernst Reihl 20.00 Uhr, Halle 19.30 Uhr Universität Witten/Herdecke LWL-Industriemuseum Henrichshütte Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58455 Witten Werksstraße 31-33, 45527 Hattingen Eintritt: EUR 15,- Eintritt: EUR 15,- Für Schüler*innen, Studierende und Für Schüler*innen, Studierende und Geflüchtete frei Geflüchtete frei Mittwoch, 18. Januar 2023 Samstag, 28. Januar 2023 „Saturday Night Fever“ – Philosophischer Salon Texte von Studierenden WittenLab. Zukunftslabor Studium funda- Präsentation und Lesung der im Seminar mentale | sieben:viertel „Selber schreiben“ vonUlrich Land entstan- 16.00 Uhr, Café Leye, Bahnhofstraße 13, denen Texte 58452 Witten 20.00 Uhr, Audimax Eintritt frei Universität Witten/Herdecke Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58455 Witten Eintritt frei Samstag, 21. Januar 2023 Philosophischer Salon WittenLab. Zukunftslabor Studium funda- mentale | sieben:viertel 16.00 Uhr, Café Leye Bahnhofstraße 13, 58452 Witten Eintritt frei 12 DAS KLEINE
Foto: Lennart Graetz 13
„Plastisches Gestalten“ Seminarleitung: Harald Kahl „Wat will dat Ding und wo will es Harald Kahl ist es vor allem wichtig, hin?“ Ich glaube, diesen Satz werde dass wir ein Gefühl für Formen ent- ich jetzt nicht mehr vergessen und wickeln. Wie wirken runde Gegen- habe ihn stets im Kopf, wenn ich stände, im Vergleich zu eckigen Ge- Skulpturen betrachte, die mir im All- genständen auf uns? Wie wirkt eine tag begegnen. Ein Satz, den Harald einzelne Form im Raum, im Vergleich Kahl schon von seinem Professor an zu mehreren ähnlichen Formen, die der Universität gelernt hat und auch man nah aneinander aufreiht. Wie uns mitgibt, als wir unsere selbst- verändert sich die Beziehung von geformten Skulpturen das erste Mal zwei Skulpturen zueinander, wenn betrachten. man sie ganz nah zueinander oder Anfangs noch etwas zaghaft ver- ganz weit voneinander entfernt auf- suchen wir, mit unseren Daumen so stellt? Als Gruppe versuchen wir, die- lange eine Kugel aus Ton in der Hand sen Fragen auf den Grund zu gehen zu drehen, bis eine kleine Schale und Antworten zu formulieren. Das entsteht. Danach ist der Kreativität jedoch, ist gar nicht so einfach. freien Lauf gelassen - egal ob große oder kleine Formen, rund, eckig, ge- Als unsere kreativen Ressourcen für wölbt, eingedreht, massiv oder zart, das Erste erschöpft sind, nimmt Ha- abstrakt oder naturalistisch, alles ist rald Kahl uns mit in die Geschichte möglich. der Skulpturen, zeigt uns die ältesten Nachdem die ersten Formen entste- bis jetzt gefundenen Skulpturen wie hen, versammeln wir uns und prä- zum Beispiel die „Venus vom Hoh- sentieren die entstandenen Objekte. lefels“ oder die Ausgrabungsstätte So unterschiedlich die Objekte sind, „Catal Hüyük“ in der Türkei, und führt so verschieden sind auch die Asso- uns durch die Epochen und ihre je- ziationen dazu. Manchmal jedoch weiligen großen Werke. entsteht eine bestimmte Einigkeit zu Am beeindruckendsten daran finde Details - genau eben dann, wenn es ich, wie lange Skulpturen eine Aus- darum geht „wat dat Ding eigentlich drucksform der Menschen zu sein will“. scheinen. Sie scheinen die jeweili- 14 DAS KLEINE
gen Epochen widerzuspiegeln, so- etwas im Umgang mit Objekten und dass man als Betrachter:in erahnen Skulpturen verändert. kann, um was für eine Kultur es sich Ich merke, wie ich anfange Skulptu- gehandelt haben könnte. ren, die mir im Alltag begegnen mit einer ganz anderen Neugier zu be- In den weiteren Sitzungen entwi- trachten. Auch sehe ich nun plötz- ckeln wir unsere Objekte weiter, die lich überall Skulpturen, an denen ich am Anfang vielleicht nur eine Idee vorher schon oft vorbei gegangen waren und sich langsam, aber sicher bin, ohne sie wahrgenommen zu in eine wirkliche Skulptur verwan- haben und halte inne. Immer wieder deln. Spielerisch gibt Harald Kahl denke ich über die entscheidenden uns Tipps, mit der Größe und dem Satz nach, „Wat will dat Ding und wo Ausformen zu variieren, um zu fin- will es hin?“, und muss schmunzeln, den, „wo dat Ding eigentlich hin will“. wenn ich der Wahrheit dahinter viel- Am Ende des Seminars sind alle leicht etwas nähergekommen bin. zufrieden, jeder scheint für sich et- was mitgenommen zu haben, sei es Lena Bubenheim eine Vorliebe für verschieden aus- Humanmedizin geformte Schalen oder die Idee für eine weitere Skulptur. Auch hat sich 15
„Fotografische Ethnografie“ Seminarleitung: Philip Pearce Im Rahmen des Fotoseminars "Foto- Jeweils kurz nach den Exkursionen grafische Ethnografie" unter der Lei- fanden Bildbesprechungen der um- tung von Philip Pearce erhielten 15 fangreichen und sehr ansprechen- Kursteilnehmer:innen die Gelegen- den Arbeiten der Teilnehmenden heit, sich mit der Industriekultur des statt, wobei sowohl positives Feed- Ruhrgebietes auseinanderzusetzen back als auch Anregungen und In- und dabei ihren fotografischen Blick spirationen reflektiert wurden. Hier zu schärfen. entstand die Idee einer Ausstellung, Vorerfahrungen waren nicht notwen- die noch folgen soll. dig, denn über ein Einführungssemi- Im Wintersemester 2022/23 gibt nar in der gemütlichen Atmosphäre es dann wieder ein besonderes An- im Café Leye wurden alle wichtigen gebot, diesmal gilt es die Wittener Grundlagen des Fotografierens ver- Innenstadt und die sechs Wittener mittelt. Dazu gehörten neben der Vororte mit dem Blick durch das Ob- Blenden- und Zeiteinstellung auch jektiv zu erforschen und damit neue eine Einführung in bildgestalterische Eindrücke vom Lebensumfeld der Möglichkeiten. Wittener Studierenden zu gewinnen. Kernbestandteil des Kurses waren zwei Exkursionen zur Henrichshüt- Lennart Graetz te in Hattingen (LWL-Industriemu- Management B.Sc. seum) am 14. Mai und am 18. Juni. Dabei ging es weniger um die reine Dokumentation der Industriege- schichte, sondern vielmehr um die besondere Wahrnehmung, welche die Teilnehmenden individuell entwi- ckeln konnten - so entstanden unter- schiedliche, ja sogar ästhetische Be- trachtungen. 16 DAS KLEINE
Foto: Lennart Graetz 17
„Freude am Sprechen — (Lyrikkurs) Seminarleitung: Blanche Kommerell „Wenn‘s mir im Herzen brennt, dann kann ich sprechen, denn dann werf‘ ich zugleich auch das Feuer [...] mit in den Geist, der mir lauscht.“* Was Theater mit Dichtung verbindet, ist das Wort: das gesprochene, geflüs- terte, geschriene, geseufzte, gemur- melte, gejammerte Wort. Worte, die sich der Stille ihres stummen Daseins als Buchstaben auf Papier entziehen und ausbrechen, um Räume zu durch- dringen, beflügelt vom Klang mensch- licher Stimmen. Die Dichtung wird, wie auch das Dra- ma, durch das gesprochene Wort zum Leben erweckt. Die feinen Zwischen- töne eines Gedichts, seine geträum- ten Sehnsüchte zwischen den Zeilen, zeigen sich mitunter erst, wenn sie laut zur Sprache kommen. Dann erst schwingen die Bilder, die Stimmungen der Dichtung klar. Aufgrund des Vorgangs der „Verdich- tung“, anders als in der Epik, ist das Gedicht darauf angewiesen, gehört und nicht bloß im Stillen erfasst zu werden. Wie sonst könnten sich die zusammengedrängten und lautmale- rischen Inhalte, die Anspielungen und Rhythmen eines Gedichts entfalten? 18 DAS KLEINE
Lebendige Sprache“ Ebenso wie beim Theater braucht es für die Verlebendigung von Dichtung Stimme, Haltung und Fantasie. Ge- dichte wollen erfühlt - ja, erfasst wer- den in ihrem Sein, ebenso wie Figu- ren auf der Bühne. Aus diesem Grund (und weil Theater & Dichtung einfach so unfassbar viel Spaß machen), kam es nicht von ungefähr, dass der dies- jährige Lyrikkurs aus der Reihe „Freude am Sprechen“ von Blanche Kommerell beide Disziplinen verschmelzen ließ. Im März begannen wir zunächst mit der Erarbeitung von Gedichten. Stimm- training und Sprechübungen bildeten die Basis. Dann folgte der Genuss: Ge- dichte lesen! Lesen, lesen und immer wieder darüber sprechen. Jedes Ge- dicht ist wie eine kleine Entdeckungs- reise: durch jedes laute Lesen offen- baren sich neue Inhalte, zeigen sich völlig neue Möglichkeiten der Beto- nung, der Rhythmisierung. Die Stimme fliegt durch die Landschaft geschrie- bener Worte: wird mal laut, mal leise, mal wehmütig, von Schwermut erfasst, dann zaghaft oder ganz wild, tanzt mit den Reimen oder ruht zwischen den Zeilen. Die wichtigste Lektion dabei: bloß nicht „auf Punkt“ lesen und nie- Zeichnung: Yara Eckstein 19
mals die Reimschemata überzeich- rung. Eine zweite Präsentation gab nen - beide Fauxpas lassen jedes es auf der diesjährigen Sommer- Gedicht in Monotonie verkümmern. akademie für Integrative Medizin in Celan, Bachmann, Borchert, Meer- einer Hybridvariante aus Digital- und baum-Eisinger… sind nur einige der Live-Performance. Alle Neugierigen Dichter*innen, mit deren Texten, Le- sind herzlich eingeladen, zu einer ben, Gedanken und Träumen wir uns dritten Aufführung des Stücks am in diesem Semester befassten. (Be- 27. November zu kommen (weitere sonders schön: die zahlreichen An- Angaben hier im Kulturprogramm). ekdoten von Blanche, die scheinbar Dies böte gleichfalls eine gute Gele- jede*n persönlich kannte). In den genheit, um mit Blanche Kommerell meisten Fällen drehte sich das Wer- und/oder Teilnehmenden des Lyrik- ken und Wirken der Dichter*innen kurses ins Gespräch zu kommen, aber um eins: die Liebe. sollten noch Fragen offen sein. So ist es kaum verwunderlich, dass Apropos: Im Lyrikkurs wird nicht wir uns in der zweiten Hälfte des nur Lyrik gelesen, sondern mitunter Semesters ausführlicher damit be- auch selbst gedichtet. schäftigten und ein Hörstück einstu- In diesem Sinne: dierten mit dem Titel: „Liebe mich!“ „Auf das Wohlsein der Poeten, über die Schriftstellerin Bettine die nicht schillern und nicht göthen, Brentano und ihre Freund*innen. durch die Welt in Lust und Nöten Unsere romantische Fusion aus Segelnd frisch auf eig‘nen Böten.“** Dichtung & Theater. Anders als beim klassischen Thea- *Karoline von Gründerrode ter ging es allerdings weniger um **Joseph von Eichendorff das Spiel mit dem Körper, sondern vor allem mit der Stimme, wie wir Yara Eckstein es in Bezug auf das Lesen von Lyrik Psychologie B. Sc bereits fleißig erprobt hatten. „Liebe mich!“ bot die wunderbare Gelegen- heit, dichterische Worte mit Freude laut zu sprechen, dabei aber auch eine dramatische Geschichte zu er- zählen sowie in ganz unterschiedli- che Rollen zu schlüpfen. Die Uraufführung des Hörstücks fand über Zoom statt, was den au- ditiven Hör-Charakter noch hervor- hob. Eine ganz besondere Erfah- 20 DAS KLEINE
Foto: Felina Gust 21
„Theaterkurs“ Seminarleitung: David Zieglmaier Ein kleiner Rückblick auf das Stufu-Theaterprojekt 21/22 unter der Leitung von David Zieglmaier Was wir wollten das mussten wir erstmal- herausfinden. Anfangs fanden wir uns in größeren Abstän- den an einigen Wochenenden zusammen und tauchten langsam in unseren Prozess ein. Wir lasen Text, diskutierten darüber und besprachen erste szenische Ideen. Es brauchte Zeit, bis wir miteinander ver- traut waren. Es brauchte die Offenheit je- der einzelnen Person, ihre Bedürfnisse und Wünsche sowie Unzufriedenheiten oder Ängste mit der Gruppe zu teilen. Durch die Auswahl des Stücks „Was ihr wollt“ von Shakespeare, hatten wir einen Rahmen, den es nun auf unsere Art zu ge- stalten galt. Hier begleiteten uns Fragen wie: Was ist das Anliegen jeder einzelnen Person? Wo ist mein Platz in der Gruppe? Wie sieht eine gute Gruppenkommunikation aus? Wie weit möchten, „dürfen“ wir uns vom ursprüngli- chen Text entfernen? Der Text wurde konsequent gekürzt und wir versuchten gemeinsam, die Essenz der Ko- mödie herauszufinden. Durch die Ausarbei- tung der einzelnen Rollen und Szenen, der Einbeziehung von Instrumenten und akroba- 22 DAS KLEINE
tischen Elementen, der Kostümaus- Durch das intensive, gemeinsame wahl und am Ende auch der Licht- kreative Schaffen entstand eine technik inszenierten wir schließlich schöne Dynamik und während der unsere ganz eigene Fassung mit Generalprobe und den Aufführungen dem Titel „Was wir wollen“. . entfaltete sich eine sprühende Spiel- Fragmente schwebten in der Luft, freude. Wir hätten unser Stück gerne wir haben nach ihnen gegriffen und noch weitere Male aufgeführt! sie zu einem Ganzen zusammenge- fügt, welches in der Endprobenwo- Tabea Grillo che spürbar und sichtbar wurde. Psychologie, B. Sc Foto: Felina Gust 23
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