Das Programm astra plus Tabakentwöhnung in der Pflegeausbildung
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Das Programm astra plus Tabakentwöhnung in der Pflegeausbildung Programmdesign - Implementierung - Outcome Christa Rustler, Dorothea Sautter, Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen DNRfK e.V., Berlin Prof. Anneke Bühler, Hochschule Kempten, Katrin Schulze, Berlin © DNRfK 2017
Wer wir sind: • Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen (DNRfK e.V.) seit 2005 • Reduzierung des Tabakkonsums als Aufgabe von Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsberufen • Programme rauchfrei plus und astra plus ➢ Vernetzen, Lösungen entwickeln, Implementierung begleiten, qualifizieren, evaluieren … © DNRfK 2017
Auftrag - BMG Modellprojekte Prävention & Reduktion des Tabakkonsums bei Auszubildenden in Pflegeberufen Zweiter Förderzeitraum Erster Förderzeitraum Implementierung 02/15 bis 12/16 04/13 bis 01/15 seit 2016 Implementierungsforschung und Verstetigung Implementierungs- Entwicklung & förderung und Evaluation Integration PA-TRES: Verstetigung astra plus © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
astra plus - kooperative Programmentwicklung Unter dem Titel „astra plus“ ist es gelungen, die zentralen Bausteine aus zwei BMG Modellprojekten synergetisch zu verknüpfen und in dem gemeinsamen Programm astra plus anzubieten. © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Rolle und Bedeutung der Pflege WHO-Generaldirektorin: Nurses can make a difference Gro Harlem Brundtland, WH0 Director-General, International Council of Nurses Centennial Conference London, 1999 WHO’s Vision for Health • Pflegende genießen ein hohes Maß an Vertrauen der Öffentlichkeit. • Pflegende haben wichtige Aufgaben in Gesundheitsbildung und Förderung gesunder Lebensweisen. • Pflegende können eine bedeutsame Rolle bei der Reduktion des Tabakkonsums übernehmen. • Bedenkt man, dass ein Großteil der Pflegenden selbst raucht, stellen sie selbst eine wichtige Zielgruppe dar. © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Raucherprävalenz Pflegeberufe 100% 90% 80% 78% 70% 60% 50% 49% 50% 41% 42% 40% 31% 30% 25% 20% 10% 0% Bevölkerung Krankenpflege Pfl.HelferInnen Altenpflege SchülerInnen Krankenpflege Altenpflege astra allgemein allgemein allgemein Pflege allgemein astra (n=395) (n=46) Quellen: Gesamtbevölkerung: Mikrozensus 2013 Beschäftigte allgemein: Mikrozensus 2009 & 2013 Auszubildende allgemein: : 42-55% Kolleck, 2004; Hirsch, Voigt, Gerlach, Kugler & Bergmann 2010; Lindemann, Kugler & Klewer, 2011 Rauchverhalten: Bonse-Rohmann 2004 © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ausgangssituation Die wichtigsten Gründe für den Tabakkonsum in der Pflege Genuss 53% 54% weil es schmeckt 30% 32% psychische Belastungen 29% 28% ohne Grund 29% 28% Rückzugsmöglichkeit 49% Auszubildende 24% Zeit mit den Kollegen 28% 22% Beschäftigte Belohnung 20% 17% körperliche Belastungen 12% 11% Unzufriedenheit 8% 7% Sicherheitsgefühl 2% 0% Bonse-Rohmann 2004 © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Einschätzungen aus Fokusgruppen Rauchzeiten – Pausenzeiten • Rauchpausen führen zu Konflikten zwischen RaucherInnen & NichtraucherInnen: „So viele Pausen wie Du habe ich nicht.“ DBfK Sammelband 2016 • Bei Pausen braucht man einen Vorwand, sonst: „Was sitzt Du da rum?“ Rauchen und Arbeitsabläufe • Störungen im Ablauf → Warten auf die Rückkehr der RaucherInnen • Teilweise finden beim Rauchen ganze Übergaben statt, von denen die NichtraucherInnen ausgeschlossen sind Rauchen und Zusammenarbeit • Rauchpausen = Kommunikation • Gemeinsames Rauchen überwindet Hierarchieebenen: „Wenn die Stationsleitung raucht, habe ich als Raucherin sofort einen Kontakt.“ © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ausgangssituation Wahrnehmung der sozialen Norm (t0): Rauchen ist an der Pflegeschule und in der Praxiseinrichtung akzeptiert. 90% 80% 78,0% 70% 65,0% 62,0% 60% 57,2% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Akzeptanz Schule Akzeptanz Praxis N = 440 NichtraucherInnen RaucherInnen astra, 2014 © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Komplexe Ursachen – komplexe Interventionen astra plus Wirkprozesse Wirkparameter Module Rauchverhalten Team Wahrgenommene soziale Normen Aufhörmotivation Info-Veranstaltung Workshop Rahmenbedingungen (Pausen, Regelungen) Selbstwirksamkeit, Gesunder Lebensstil Stressbewältigung Soziale Unterstützung Stressprävention Standfestigkeit, Rauchstopp Selbstvertrauen Stressbewältigungskompetenz Aktiv-Projekt Erholungswirksame, Kurzintervention Rauchstoppfähigkeiten rauchfreie Pausen © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Zielsetzung astra plus Professionelle Gesundheitskompetenz nach astra plus … © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Zielsetzung astra plus Professionelle Gesundheitskompetenz nach astra plus umfasst die Bereitschaft und Fähigkeit, die eigene Gesundheit zu erhalten und zu fördern und das eigene gesundheitliche Wissen auf individueller und organisatorischer Ebene im beruflichen Handeln umzusetzen. Rauchen spielt dabei als größtes vermeidbares Gesundheitsrisiko eine zentrale Rolle. © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
astra plus – Konzepte und Programme • Betriebliches Gesundheitsmanagement und partizipative Qualitätsentwicklung • Qualifizierung von TrainerInnen in Unterricht Schule und Praxis Gesunder Lebensstil • Unterricht zu gesundem Lebensstil • Evidenzbasierte Präventions- programme Präventionsprogramme: Stressbewältigung und Rauchstopp Schul- entwicklung / − Anwendung und Vermittlung in der BGM Ausbildung KRIPS Kurzinter- vention • Training in Kurzintervention für Schule und Praxis • Kontinuierlicher Entwicklungsprozess auf Schulebene © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Betriebliches Gesundheitsmanagement Aufbau von Strukturen wie Steuerungsgremium, Arbeitskreis Gesundheit, koordiniert mit ASA Analyse Arbeitssituationsanalyse, Altersstrukturanalyse, Auswertung AU-Daten Mitarbeiterbefragung… Maßnahmenplanung Evaluation z.B. Interpretation der z.B. Überprüfung des Ergebnisse, Ableitung von Krankenstandes, Maßnahmen nach spezifischer Mitarbeiterbefragungen Zielsetzung Umsetzung z.B. Maßnahmen zur Stressbewältigung, arbeitsorganisatorische Maßnahmen www.gkv-spitzenverband.de © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
astra plus Module und Ablauf ✓ Alle Module sind komplett in das Implementierungsbereitschaft Curriculum integrierbar (26 UE + 12 UE KRIPS) ✓ Implementierung wird mit 1) Implementierungsteam Manual, Präsentationen und Eingangsbefragung t0 langfristigem Coaching unterstützt 2) Informationsveranstaltung ✓ Evaluation über Vor- und 90 min Nachbefragung, astra plus-Tool und Logbuch zur Dokumentation 3) Workshop Implementierung 120 min 4) Gesunder Lebensstil 2 x 90 min 1. Ausbildungs- 5) Aktive Stressprävention jahr 4 x 90 min 6a) Aktiv-Projekt 6b) Rauchstopp-Kurs 3 x 180 min/6 x 90 min 3 x 180 min/6 x 90 min Workshop II Abschlussbefragung t1 120 min 7) KRIPS Kurzintervention 2. Ausbildungs- Schulblock A 4 x 90 min – Praxisblock – Schulblock B 2 x 90 min jahr © astra plus DNRfK e. V. 2017 15
Projektarbeit und Verhaltensprävention © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Programm astra plus Schulentwicklung Aktiv Projekte der SchülerInnen • Überprüfung Anreize zum Rauchen / • Verlegung und Kennzeichnung von rauchfreies Schulgelände Rauchplätzen • Flyer, Poster und Informationsmaterial zum • Kommunikation: Vorstellung astra in der astra plus-Programm um KollegInnen besser Klinik, Praxisanleitertreffen zu informieren • Vorbildrolle Ausbilder: Diskussion und • „Rauchen in Dienstkleidung“: Befragung von Vereinbarungen im Team Patienten zu Wahrnehmung von Rauchgeruch beim Pflegepersonal • Integration des Programms ins Curriculum • „Pausen-Joker“: Ausgleich für • Öffentlichkeitsarbeit: Einbindung NichtraucherInnen auf Station Schulaufsicht, Ministerien, Partnerschulen in • Bewegte Pause: Tischtennisplatte Veranstaltungen, Publikation in internen wiederhergestellt, Frisbee-Scheiben und externen Medien, Vorträge und • Planung und Realisierung von Pausenräumen Veranstaltungen • Gesundes Mittagessen / Salatbuffet mit Küche • In Planung: Flyer für Bewerbermessen vereinbart © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Modul 7: KRIPS Kurzintervention Kurzintervention durch KRIPS Unterricht PflegeschülerInnen • Ansprache • Unterricht 4 x 90 min • Grundlagen und Übung • Anamnese Rauchverhalten und Schule Motivation • Empfehlung zum Rauchstopp • Praxisblock bzw. Hinweis auf pflegerisches • Lernaufgabe 3 oder ärztliches Gespräch Praxis Kurzinterventionen • Übergabe Informationsmaterial und Abschluss des Gesprächs • Unterricht 2 x 90 min • Dokumentation • Reflexion und Kollegiale Schule Beratung • Weitergabe an Arzt, zuständige Pflegeperson, BeraterIn. © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Implementierungsstrategien • Implementierungsbereitschaft erheben und fördern • Implementierungs-Tool: regelmäßige Soll-Ist-Analysen im Team zur Überprüfung und Planung • Integration des Programms in das Schulcurriculum • Qualifizierung astra plus-TrainerInnen • Betreuungsstruktur und Finanzierung: astra plus-Schulen im DNRfK und Förderung durch die DAK-Gesundheit • Normenentwicklung im Berufsfeld: Gemeinsame Initiative „Rauchfrei Pflegen“ und astra plus-BotschafterInnen © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Implementierung in drei Phasen Phase 1: • Vorbereitungsphase und Entscheidung zur Implementierung • Beauftragung eines Implementierungsteams • Fortbildung von astra plus-TrainerInnen (Lehrpersonen und Praxisanleitungen) Phase 2: • Durchführung des Programms astra plus durch das DNRfK Büro und im Team- Teaching mit astra plus-TrainerInnen Phase 3: • Selbstständige Durchführung des Programms durch die astra plus-TrainerInnen • Begleitung der Implementierung durch das DNRfK Büro und Online-Beratungen • Integration der Module im Curriculum • Kollegialer Austausch und Beratung mit astra plus-TrainerInnen und Unterstützung im Netzwerk © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
astra plus Implementierungsprozess Langfristige Steuerungsgruppe / Implementierung Implementierungsteam Neue Ziele vereinbaren Act Plan Ist-Analyse Integration ins Curriculum astra plus-Workshop 10-5-3…rauchfrei! Überprüfung und Informationsveranstaltung Auswertung Gesunder Lebensstil Markt der Möglichkeiten Aktive Stressprävention Ergebnis-Workshop Check Do Rauchstopp-Kurs Aktiv-Projekt KRIPS Kurzintervention Begleitung und Vernetzung Fortbildungen, Online-Beratungen, kollegialer Austausch © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Outcome – Zahlen, Erfahrungen, Fragen Evaluation astra plus – 2016 – 2017 Katrin Schulze & Prof. Dr. Anneke Bühler im Auftrag des DNRfK und der DAK-Gesundheit © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
astra plus Module Vorbereitung t0 Befragung 1 1 Implementierungsteam 2 Informationsveranstaltung 3 astra plus Workshop 4 Gesunder Lebensstil 1. Ausbildungsjahr 5 Aktive Stressprävention 6a Aktiv-Projekt 6b Rauchstopp-Kurs t1 Befragung 2 Folge-Workshops Vor & nach 7 KRIPS Kurzintervention Block A, 2. Ausbildungsjahr nach Block B Schulblock A 8 UE-Praxisblock-Schulblock B 4 UE © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnis astra plus Implementierung Auswertung – Grunddaten Ausbildungsberufe: Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege & Altenpflege Alter /Geschlecht 16 bis 53 Jahre Frauen: 78,9 %, Männer 21,1 % Anzahl der Schulen: 9 bundesweit Anzahl der Kurse: 27 (n = 612) Zeitraum: April 2016 bis September 2017 Fragebögen: t0 n= 560 t1 n=332 (ca. 212 noch nicht erhoben) 1% 1% Ergebnisauswertung: t0 & t1 n= 260 Realschule, Mittelschule 11% Abitur, allgemeine 11% Hochschulreife Hauptschule, Volksschule 56% Fachhochschulreife 21% Polytechnische Oberschule © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnis astra plus Prozess Subjektive Norm (Wahrnehmung der Akzeptanz) Bedeutung: Die Wahrnehmung der Möglichkeit und Akzeptanz des Rauchens wirkt sich auf die Einstellungen und das eigene Verhalten aus. astra Abschluss 4,2 astra Eingang 4,3 1 2 3 4 5 n=258 Nicht akzeptiert und möglich akzeptiert und Interpretation: Das Rauchen wurde zu Beginn der Befragung bereits als möglich und akzeptiert wahrgenommen und verändert sich über die Durchführung von astra plus kaum. Die Veränderung ist nicht statistisch signifkant (t-Test, T=0,3, p=.756). © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnis astra plus Prozess Tabakkonsum und Tabakreduktion Bedeutung: Der Tabakkonsum der Pflegenden wirkt sich negativ auf die Durchführung von Patientenberatungen hinsichtlich eines Rauchstopps aus. 100% 80% 48 % 52 % 60% 40% 52 % 20% 48 % 0% astra Eingang astra Abschluss Nichtraucher Raucher n=251 Interpretation: Zu Ausbildungsbeginn konsumieren bereits die Hälfte der PflegeschülerInnen Tabak. Dies liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt (26%). Es bildet sich eine positive Tendenz innerhalb der ersten Monate der Ausbildung zur Rauchfreiheit hin ab. Diese Veränderung ist statistisch signifikant (Wilcoxon, z=2,2, p=.027). © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnis astra plus Prozess Konkrete Änderungsbereitschaft Bedeutung: Die konkrete Änderungsbereitschaft gibt an, ob jemand plant, in der nächsten Zeit (30 Tagen bis 6 Monaten) sein Rauchverhalten zu verändern. Ergebnisse: 100% 80% 66 % 60% 74 % 40% 20% 37% 25% 0% astra Eingang astra Abschluss änderungsbereit keine änderungsbereit n=101 Interpretation: Schon vor Beginn des Programms möchte jede/r 4. Rauchende in der nächsten Zeit sein Rauchverhalten verändern! Nach astra plus sind es über 1/3 der Rauchenden. Die Veränderung ist statistisch signifikant (z=-1,86; p=.063). © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnis astra plus Prozess Beratungskompetenz Bedeutung: Die empfundene Kompetenz, eine Person beim Rauchstopp unterstützen zu können, beeinflusst, ob dies auch getan wird. 70% 66% 60% 54% 50% 40% 30% 20% 17% 12% 10% 0% astra Eingang astra Abschluss n=250 trifft (eher) nicht zu trifft (voll und ganz) zu Interpretation: Zu Beginn der Ausbildung trauen sich PflegeschülerInnen noch kaum eine Rauchstopp-Beratung zu. Dies verändert sich etwas, obwohl das Modul zur Kurzintervention noch nicht stattgefunden hat. Die Veränderung ist statistisch signifikant (Wilcoxon, z=-2,09; p=.037) © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnis astra plus Prozess Soziale Unterstützung Bedeutung: Die sozialen Ressourcen spielen für eine effektive Stressbewältigung eine zentrale Rolle. Ergebnisse: astra Abschluss 3,6 astra Eingang 3,8 1Nicht zuversichtlich2 3 4 5 n= 257 Interpretation: Die SchülerInnen sind zu Ausbildungsbeginn eher zuversichtlich während der Ausbildung ausreichend Unterstützung zu erhalten. Dieses hohe Niveau sinkt etwas ab. Die Veränderung ist statistisch signifikant (t-Test, t=4,7; p=.0001). © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnis astra plus Prozess Zuversicht zur Stressbewältigung Bedeutung: Personen, die sicher mit dem Stress umgehen können, greifen weniger zu ineffektiven kurzfristigen Problemlösungen wie dem Rauchen. Ergebnisse: 80% 68% 70% 58% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% astra Eingang astra Abschluss n= 257 Interpretation: Gut zwei Drittel der PflegeschülerInnen sind zuversichtlich mit dem Stress, der während der Ausbildung auf sie zukommt, umgehen zu können. Die Zuversicht nimmt über die Zeit ab. Die Veränderung ist statistisch signifikant (t-Test, t=3,2, p=.002). © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnis astra plus Prozess Zuversicht zur gesunden Pausengestaltung Bedeutung: Der Tabakkonsum in der Pflege wird oft mit der Möglichkeit eines Rückzugs begründet und als Chance auf eine ungestörte Pause begriffen. Ergebnisse: 80% 74% 70% 60% 56% 50% 40% 30% 18% 20% 8% 10% 0% astra Eingang astra Abschluss gesunde Pausen nicht möglich gesunde Pausen möglich n=256 Interpretation: 3 von 4 PflegeschülerInnen gehen zu Beginn davon aus, dass eine gesunde Pausengestaltung auch während in der Praxis möglich ist. Am Ende gibt dies nur noch über die Hälfte an. Die Veränderung ist statistisch sigifikant (t-Test, t=6,0; p=.0001) © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnis astra plus Prozess Widerstandsgewissheit Bedeutung: Die Zuversicht, auch in kritischen Situationen einer angebotenen Zigarette widerstehen zu können, wirkt sich auf das Verhalten in der realen Situation aus. Ergebnisse: astra Abschluss 3,6 astra Eingang 3,7 1 2 3 4 5 Nicht sicher ganz sicher n= 244 Interpretation: Die SchülerInnen der astra plus Kurse sind zu Beginn „eher zuversichtlich“ , einer Zigarette widerstehen zu können. Diese Zuversicht nimmt etwas ab. Die Veränderung ist nicht signifikant (t-Test, t=0,83, p=.405). © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ergebnisse und Erfahrungen Annahmen wurden bestätigt • Rauchfrei unterstützende Rahmenbedingungen entstehen • Steigerung der Aufhörmotivation und Rauchstoppversuche: • 50 % aller astra-SchülerInnen nehmen Angebot an • 63 % der TN waren RaucherInnen • Soziale Unterstützung kann (besser) erhalten werden • Langfristige Veränderungsprozesse durch Integration ins Curriculum gegeben • Implementierung wird von Schulleitungen und astra-TrainerInnen empfohlen (Nutzenanalyse N=8) © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Ausblick: das Programm wird gut angenommmen Implementierung aktuell 13 Schulen (Stand März 2018) • 34 astra plus-TrainerInnen geschult • 29 Gesundheits- und Krankenpflege • 3 Gesundheits- und Kinderkrankenpflege • 5 Altenpflege • 1 Modellprojekt Generalistische Ausbildung astra plus-Kurse • 52 Ausbildungskurse im Programm • Insgesamt ca. 1040 SchülerInnen seit 2016 Indirekt werden an den Schulen erreicht • Ca. 180 hauptamtliche PädagogInnen • Ca. 3170 SchülerInnen an den astra plus-Schulen Bei Implementationsende ist die curriculare Integration gegeben © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Fazit Ausbildung – ein ideales Setting für Tabakprävention in der Pflege • Die Lebenswelten Schule und Betrieb sind ideale Settings für die Tabakprävention und Rauchstoppangebote • Erreicht werden viele (direkt und indirekt), die sonst Angebote nicht wahrnehmen würden • Rauchfördernde Rituale werden identifiziert, die Beteiligten sensibilisiert und Rahmenbedingungen und Normen können gezielt verändert werden Erforderlich sind • die komplette und langfristige Implementierung des Programms • Weiterentwicklung als partizipativer Entwicklungsprozess mit den TrainerInnen • Dran bleiben: Geduld und dauerhafte Unterstützung um der hohen Akzeptanz und der Funktionalität etwas entgegen zu setzen © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Einflussfaktoren einer nachhaltigen Implementation Kontext Arbeitsfeld Pflege, Gesellschaft Ausbildungseinrichtungen Intervention Betreuungsstruktur → Kompetenz - akzeptiert - machbar Ressourcen - wirksam - nutzbringend Tabakkontrollpolitik - flexibel → Vorgaben - kompatibel Ausbildungsinhalte Werte/Ziele/ownership Expertise/ Evidenzbasis Normen Berufsgruppe (Durlak & Dupre, 2008) © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Initiative „Rauchfrei Pflegen“ © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Christa Rustler, Dorothea Sautter Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen DNRfK e. V. - astra-Schulen rustler@rauchfrei-plus.de www.astra-plus.de © astra plus DNRfK e. V. 2017 31/05/2018
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