Das Rote Kreuz als Sicherheitsdienstleister und "Planungs-Partner" für Veranstalter t lt - Georg Geczek, MBA

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Das Rote Kreuz als Sicherheitsdienstleister und "Planungs-Partner" für Veranstalter t lt - Georg Geczek, MBA
Das Rote Kreuz als
Sicherheitsdienstleister
und „Planungs-Partner“
fü Veranstalter
für V     t lt

            Georg Geczek, MBA
Das Rote Kreuz als Sicherheitsdienstleister und "Planungs-Partner" für Veranstalter t lt - Georg Geczek, MBA
Das Wiener Rote Kreuz
• 7/24 Rettungsdienst
             g
• Ambulanzdienste / Veranstaltungssicherheit (+ riskQ)
    • Von der „Firmenfeier“ bis zum VCM
    • Gesamtverantwortung von Hochrisikoevents wie EURO08,
      Maccabi Games, ..
•   Katastrophenhilfe
•   Gesundheits- und Sozialdienste
•   Ausbildungszentrum für Fach-
                           Fach und Breitenausbildung
•   Arbeitsmedizin
Das Rote Kreuz als Sicherheitsdienstleister und "Planungs-Partner" für Veranstalter t lt - Georg Geczek, MBA
Das Rote Kreuz als Sicherheitsdienstleister und "Planungs-Partner" für Veranstalter t lt - Georg Geczek, MBA
Rückblick auf „bekannte
               bekannte“ Ereignisse
• Mai 2010: DSDS Autogrammstunde
                       g         Wien
  8 Verletzte (kein San.dienst!)
• Juli 2010: Loveparade Duisburg
  21 T
     Tote,
        t > 300 V Verletzte
                     l t t
• März 2011: DSDS Autogrammstunde Oberhausen (D)
  60 Verletzte
• Mai 2011: Rapid vs. Austria
  28 Verletzte
• Juli 2012: Mittelalterfestival
  2 Tote, 13 Verletzte
Exkurs Personenströme /-dichten
• 80-120 Personen / m Durchgangsbreite
                              g g         / Minute (Duisburg
                                                   (       g
  Tunnel ~ 80.000 Personen / Stunde)
• 2 Personen / m2 „Ideal“dichte
• 6 Personen / m2 „Grenzdichte“
• 100 Personen bauen einen Druck von bis zu 1t / m2 auf!
  E tötet
• Es töt t nicht
            i ht di
                 die P  ik sondern
                     Panik    d    di
                                   die Ph  ik!
                                       Physik!
SICHERHEIT
 ICH
  ICH?
ICH-Perspektive bei der Sicherheitsplanung
• Wodurch fühle ICH mich sicher?
• Welche Erwartungshaltung habe ICH wenn ich ICH selber auf
  eine Veranstaltung gehe?
• Wie bewege ICH mich innerhalb eines Veranstaltungsgeländes?
• Worauf achte ICH?
• Habe
  H b ICH michi h schon
                    h einmal
                         i   l iim R
                                   Rahmen
                                      h     einer
                                             i    V
                                                  Veranstaltung
                                                        t lt
  unwohl / nicht sicher gefühlt? Falls ja, warum?
• Mache ICH es bei meiner Planung besser
                                     besser, bzw
                                             bzw. berücksichtige
  ich diese Gedanken, was MIR bei anderen wichtig ist?
Risiko? Großevents vs. kleinen
Veranstaltungen
• Wo ppassiert mehr?
• Bei Groß- (z.B. Konzerte, VCM) und Risikoveranstaltungen
  (z.B. Night of the Jumps) ist (medizinische) Sicherheit meist
  i F
  im Fokus
        k d der V
                Veranstalter.
                       t lt
• Auch kleine Events haben Gefahrenpotential!
• Nicht jede Veranstaltung ist automatisch gefährlich oder
  bedarf einer besonderen Planung, aber wichtig ist es, sich
  dennoch über den Sicherheitsaspekt Gedanken zu machen!
• Unerwartete Ereignisse und Tunnelblick bedenken.
Fallbeispiel 1: Hobbyfußballturnier
• Hobby-Fußballturnier
      y                eines Unternehmens
   • ~ 200 TeilnehmerInnen (Amateuersportler)

• Risikoeinschätzung
   • Typische Sportverletzungen (im Amateurbereich tendenziell
     Verletzungsgefahr höher)
   • 5-10 unkritische Interventionen

• San.Dienst: 2 Sanitäter
Fallbeispiel 1: Hobbyfußballturnier
Fallbeispiel 1: Hobbyfußballturnier
• Durch den extrem harten und rauen Untergrund
                                         g     

   •   22 Verletzte
   •   Davon mehrere Schwerverletzte
   •   1 amputierter Daumen!
   •   3 Spitalstransporte (davon 2 mit Notarztbegleitung)
Fallbeispiel 2: Poolparty
• Studenten-Clubbing
                   g in einem Schwimmbad
   • ~ 500 TeilnehmerInnen (Zielgruppe 16-25)

• Risikoeinschätzung
   • Alkoholkonsum, Sturzverletzungen durch Ausrutschen auf
     nassem Untergrund
   • 1-5 unkritische Interventionen

• San.Dienst: 2 Sanitäter
Fallbeispiel 2: Poolparty
Fallbeispiel 2: Poolparty
• Durch unzählige
               g kleine Glassplitter
                             p       im g
                                        ganzen Areal 

   • 12 Verletzte (zerschnittene Fußsohlen)
   • 3 Spitalstransporte
Fallbeispiel 3: Kulturenfestival
• Festival auf der Donauinsel (mehrtägig)
                              (      g g)
   • ~ 1.500-2.000 Besucher / Tag
   • Attraktion: Kamelreiten

• Risikoeinschätzung
   • Alkoholkonsum,
     Alk h lk         Kollaps,
                      K ll     Insektenstiche
                               I kt ti h
   • 1-5 unkritische Interventionen / Tag

• San.Dienst: 2 Sanitäter
Fallbeispiel 3: Kulturenfestival
• Warnung g des Veranstalters durch RK Mitarbeiter,, dass es
  eine konkrete Unwetterwarnung gibt
• Empfehlung Kamelreiten einzustellen, Schirme etc. sichern
• Blitzeinschlag in der Nähe des Veranstaltungsareals  Kamel
  geht durch und wirft ein 4 jähriges Kind ab
• Das Kind wird zusätzlich von einer hinteren Hufe am Kopf
  getroffen (schwerste Verletzungen  Hubschraubereinsatz)
• Kind überlebt ohne Folgeschäden
                         g          durch schnelle und
  professionelle medizinische Versorgung (und einer Portion
  Glück  vom Regen aufgeweichter Boden!)
Schweizer Käse-Modell nach James Reason

                                                        Risiko

                                                   Planung
                                          Risikobewertung
                                Unerwartetes Ereignis
                      Fehlende Reaktionspläne

EREIGNIS     Menschliches Fehlverhalten
Wiener Veranstaltungsgesetz
• Vorschreibung
              g der Dimensionierung
                                  g des Sanitätsdienstes nach
  §24 (durch Behörde)
• Ab 1.000 Personen  1 Sanitätsgehilfe / 1.000 Personen
• 1.000-20.000 Personen  1 Notarzt
• Ab 20.000 Personen  ein weiterer Notarzt
• [[…]] wobei die genaue Anzahl der Notärzte und die zur
   notfallmedizinischen Abdeckung erforderliche Ausstattung und
   medizinische Ausrüstung sowie Gerätschaften vor der Veranstaltung von
   der für den Rettungs-
               Rettungs und Krankenbeförderungsdienst der Stadt Wien
   zuständigen Dienststelle des Magistrates festzulegen und von der Behörde
   im Eignungsfeststellungsbescheid gemäß § 21 Abs. 5 vorzuschreiben ist.
Sanitätsdienstliche Planungstools
• Maurer Algorithmus
           g
   • Schnelle Planung auf Basis von Punktwerten
   • Standardisiert / reproduzierbar
   • NUR zuschauerorientiert
• Kölner Modell
   • Bedarfsdefinition über „Hilfsfrist
                             Hilfsfrist“
   • Berücksichtigung von Erfahrungswerten
   • Bedarf an Erfahrungg
• Event Safety Guide (GB, USA)
   • Berücksichtigung von Führungsstrukturen und Support
Sanitätsdienstliche Planungstools
Planungsgrundlagen 01
• Zeitgerechte
      g        Planung
                     g unter Einbeziehung
                                        g aller Sicherheits-
  Partner
   • Akzeptierter Dienstleister statt „notwendiges Übel“
• Räume
  Rä      d
          definieren
            fi i     (V
                     (Veranstaltung,
                              l      SSanität,
                                         i ä RäRäumung, ...))
• (Krisen)-Kommunikation bedenken
   • Open Air Konzert  Hinweis auf Fluchtwege auf Videoscreens
      aber keine Videoscreens!)
   • Wie erreiche ich die Teilnehmer? (Megaphon, Lautsprecher-
     anlagen, ...)
   • aber auch ….
Planungsgrundlagen 02
• Risiken erkennen und einplanen
                          p
   • Achtung: auch „harmlose“ Rahmenattraktionen können für den
     Rettungsdienst von Bedeutung sein!
• Ablä
  Abläufe
        f bei
           b i Notfällen
               N tfäll festlegen
                         f tl    (z.B.
                                 ( B schwerer
                                         h       Sturz
                                                 St    auff d
                                                            der
  Strecke)
• Abbruchszenarien
• Gesetze bestimmen lediglich allgemeine Mindeststandards,
  sie können jedoch nicht auf den Einzelfall eingehen!
• Faktor Erfahrung kann von keinem Tool und keinem Gesetz
  ersetzt werden  Achtung bei der Auswahl der Dienstleister
Fragen
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

                 Georg Geczek, MBA, Akad. Krisen- und Katastrophenmanager
                 Katastrophenhilfsdienst / Abteilungsleiter Sanitätsdienste

                 Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Wien
                 Nottendorfer Gasse 21
                 1030 Wien

                 Tel: +43 (1) 79580 3707
                 Fax: +43 (1) 79580 9706
                 Mobil: +43 (664) 6046216051
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