Sicher unterwegs durch Wien! - Einflüsse auf das subjektive Sicherheitsempfinden im Wiener Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
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Sicher unterwegs durch Wien! Einflüsse auf das subjektive Sicherheitsempfinden im Wiener Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) __________________Diana Silvestru, M.A. Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie diana.silvestru@irks.at
Die Arbeit untersucht die … … subjektive Sicherheitslage der Fahrgäste in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Haltestellen der Wiener Linien im Sommer des Jahres 2012
Ablauf der Präsentation (T) - ÖPNV (WL) & Empfinden von Sicherheit (im ÖPNV) - Faktoren zur Beeinflussung des subjektiven Sicherheitsempfindens im ÖPNV - Sicher unterwegs durch Wien! (F) Forschungsfrage(n) (M) Untersuchungsdesign/Methode (E) Ergebnisse & Fazit
…Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel, als Folge des Mobilitätsverhaltens der Menschen und der wirtschaftlichen Entscheidungen von Unternehmen (Verkehrsstatistik) Quelle: WL (http://www.wienerlinien.at/media/files/2013/apa_grafik_modal_split_2012_89292.jpg 14.02.2013)
(T) (T) (Stand 2011) Allgemeines Anzahl Anzahl Anzahl Länge Anzahl zu den Fahrzeuge Haltestellen Liniennetz Fahrgäste Wiener Linien Linien in km 2011 (Mio.) U-Bahn 5 862 101 74,2 567,6 Straßenbahn 28 760 1031 214,8 193,8 Bus 90 480 3320 648,4 113,6 Gesamt 123 2102 4452 937,4 875,0 Quelle: WL Jahresbericht 2010 & Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Linien 20.20.2012 )
Quelle: WL (http://www.wienerlinien.at/eportal/ep/contentView.do/pageTypeId/9320/programId/9419/contentTypeId/1001/channelId/- 26075/contentId/30609 14.02.2013)
(T) Empfinden von Sicherheit (im ÖPNV) • Begriffspaar Sicherheit – Unsicherheit • Subjektive Sicherheit = Sicherheitsempfinden • Objektive Sicherheit = technische Gewährleistung von Sicherheit (z.B. CCTV, div. Sicherheitsmaßnahmen) • Diskrepanz subjektive vs. objektive Sicherheit => beruht auf die persönliche Wahrnehmung von Sicherheit falsche Informiertheit persönliche Erfahrungen sozio-ökonomische Lage etc.
(T) Faktoren zur Beeinflussung des subjektiven Sicherheitsempfindens im ÖPNV • Theoretische Ansätze: • Prospect – Refuge – Escape Theorie • Disorder Theorie • Human territorial functioning Theorie
(T) Faktoren zur Beeinflussung des subjektiven Sicherheitsempfindens im ÖPNV • Theoretische Ansätze: • Prospect – Refuge – Escape Theorie • Überschaubarkeit (prospect) • Schutzmöglichkeit (refuge) • Fluchtmöglichkeit (escape)
(T) Faktoren zur Beeinflussung des subjektiven Sicherheitsempfindens im ÖPNV • Theoretische Ansätze: • Disorder Theorie (Störung der sozialen/räumlichen Ordnung) …signalisieren den verfallenen Zustand des öffentlichen Raumes => keine soziale Kontrolle … physischer Verfall des öffentlichen … gesellschaftlicher Verfall Raumes des öffentlichen Raumes Quelle: Eigendarstellung
(T) Faktoren zur Beeinflussung des subjektiven Sicherheitsempfindens im ÖPNV • Theoretische Ansätze: • Human territorial functioning Theorie • z.B. die Besetzung von Haltestellen durch diverse Randgruppen -> keine soziale Kontrolle mehr
(T) Einflussfaktoren auf das Sicherheitsempfinden im ÖPNV… …aus den 3 Theorien + Literaturrecherche Quelle: Eigendarstellung
(T) Sicher unterwegs durch Wien! *Sicherheit im öffentlichen Raum (2000) (IFK) ** BEST Studie (2001-2010) (NPO Norwegen) ** INSEC (Insecurities in European Cities) (1998-2002) (IRKS) ** Urban Audit Bürgerumfrage zum Themenmodul ÖPNV (2003/2004, 2006/2007, 2009, 2012) (EC) * Sicherheitsbezogene Umfrage der Wiener Linien (2009) (WL)
(F)
(F) Forschungsfrage(n) Welche sind die Faktoren, die das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste im Wiener ÖPNV beeinflussen? und Wie gliedern sich ortsabhängigen Unterschiede in der Wichtigkeit dieser Faktoren? … + 7 geschlossene Hypothesen
(M)
(M) Untersuchungsdesign GGH: in Wien wohnhafte Fahrgäste der Wiener Linien, die zum Zeitpunkt der Befragung älter als inklusive 15 Jahre waren. (1.469.793 Personen, Stand 01.01.2011 laut Statistik Austria) WIE? … quantitativ gerichtete Querschnittserhebung, in Form einer persönlichen Fahrgastbefragung mittels standardisiertem Fragebogen WANN? … Juli 2012, zwischen 09:00 und 21:00 Uhr WO? …
(M) Untersuchungsdesign … HIER Quelle: Eigendarstellung
(M) Untersuchungsdesign WER? … Quotenstichprobe (nach Geschlecht & Alter): Anzahl Merkmalsträger/-innen Merkmal Abs. Häufigkeiten gültige Prozent Geschlecht Männlich 105 48,2 Weiblich 113 51,8 Alter in Jahren 15 – 64 180 82,6 ab 65 38 17,4 Höchste Pflichtschule ohne Lehre 18 8,3 abgeschlossene Pflichtschule mit Lehre 16 7,3 Ausbildung BMS 18 8,3 AHS 56 25,7 BHS 37 17,0 Hochschule 73 33,5 Gesamtanzahl der Befragten 218 100
(M) Untersuchungsdesign WOMIT? … standardisierter Fragebogen
(M) Untersuchungsdesign Auswertung des Fragebogens … • Software-Paket IBM SPSS Statistics 19, MS Excel 2010 • Gütekriterien der Messung Objektivität Reliabilität (Cronbachs Alpha, Split-half-Reliabilitätstest) Validität • Indexbildung (3 Indizes) • Statistische Kenngrößen zur Hypothesenprüfung (Zusammenhangsmaße: Pearsons Chi-Quadrat, Kendalls Tau c)
(E)
(E) Ergebnisse Index VK… … Index H
(E) Ergebnisse … in öffentliche Verkehrsmitteln Einflussfaktoren auf das ... in Haltestellen Sicherheitsempfinden der Wiener eher bis eher bis Fahrgäste… eher bis eher bis sehr sicher sehr unsicher sehr unsicher sehr sicher Berauschte Berauschte 38% 61% 65% 35% Personen Personen Fehlende 52% 49% Lärm/Gerüche 55% 45% Orientierung Fehlende 51% 49% Lärm/Gerüche 51% 49% Orientierung Verschmutztes Nicht eingehaltener 55% 44% 48% 52% Umfeld Fahrplan Nicht eingehaltener Unbekannte 57% 43% 45% 56% Fahrplan Reisegegend Verschmutztes 68% 32% Teenagergruppen 45% 55% Umfeld Unbekannte 68% 32% Teenagergruppen 36% 63% Reisegegend Sichtbare 76% 24% Fahrer/-in weit weg 19% 80% Schutzmaßnahmen Sichtbare große 79% 21% 14% 86% Schutzmaßnahmen Menschendichte Anwesenheit von Anwesenheit von 87% 13% 13% 88% Personal Personal große Imbissbuden/ 88% 12% 12% 88% Menschendichte Geschäfte 99% 1% Fahrt in Begleitung Fahrt in Begleitung 3% 97%
(E) Ergebnisse Quelle: Eigendarstellung
(E) H1 Öffentliche Verkehrsmitteln werden von den Fahrgästen als sicherer empfunden wie Haltestellen. Quelle: Eigendarstellung
(E) H2 Während der Reise im ÖPNV fühlen sich weibliche Fahrgäste unsicherer als männliche Fahrgäste. Quelle: Eigendarstellung
(E) H3 Während der Reise im ÖPNV fühlen sich ältere Fahrgäste unsicherer als jüngere Fahrgäste. Quelle: Eigendarstellung
(E) H4 Während der Reise im ÖPNV haben Fahrgäste mit einem höheren Ausbildungsgrad ein höheres Sicherheitsbefinden als Fahrgäste, die weniger gebildet sind. Quelle: Eigendarstellung
(E) H5 Während der Reise im ÖPNV fühlen sich Fahrgäste in den späten Abendstunden weniger sicher als tagsüber, wenn natürliches Licht herrscht. 05:00 – 09:00 09:00 – 13:00 13:00 – 18:00 18:00 – 22:00 22:00 – 05:00 Quelle: Eigendarstellung
(E) H6 Während der Reise im ÖPNV fühlen sich Oftnutzer/-innen sicherer als Wenignutzer/-innen. Quelle: Eigendarstellung
(E) H7 Der Bus wird von den Fahrgästen als das sicherste wahrgenommene öffentliche Verkehrsmittel eingestuft, wohingegen die U-Bahn als das unsicherste Verkehrsmittel betrachtet wird. Quelle: Eigendarstellung U6 & U1
(E) Andere Ergebnisse: Vermeidungsmotive (E) IN WIEN: • greifen Fahrgäste trotz körperlichen oder gesundheitlichen Beschwerden auf die WL zu • machen sich Fahrgäste während der tatsächlichen Fahrt eher wenig bis keine Sorgen über technische Störungen oder Verkehrsunfälle => viel Vertrauen in den WL • ist das Niveau der Informiertheit über die WL nicht besonders hoch
(E) Ausblick (E) • Verweis auf das Auffassungspotential der Jugendlichen • Weiche Maßnahmen zur Steigerung der subjektiven Sicherheit: (z.B.) erhöhter Einsatz von qualifiziertem Personal des Verkehrsunternehmens, übersichtliche und saubere Fahrzeuge und sicherheitserhöhende, sprich helle bzw. transparente Gestaltung der Haltestellen.
__________________Diana Silvestru, M.A. Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie diana.silvestru@irks.at
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