Delegation ärzt-licher Leistungen - Probleme beim - Allgemeinarzt Online
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G 2198 9_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt Delegation ärzt- licher Leistungen ◾ Probleme beim Wundmanagement ◾ Die MFA-Sprechstunde Flüchtlinge beim Hausarzt Grundversorgung durch Spezialisten? – Ein Rückschritt! Suizidalität im Alter Reisemedizin: Parasitosen der Leber www.allgemeinarzt-online.de
Pertussis. Der Schutz liegt in Ihren Händen Boostern Sie jetzt STIKO-konform mit Boostrix® alle Haushaltskontaktpersonen zu Säuglingen1 alle Frauen im gebärfähigen Alter1 alle Erwachsenen bei der nächst fälligen Td-Impfung1 Boostrix® Wirkstoff: Diphtherie-Tetanus-Pertussis (azellulär)-Kombinationsimpfstoff zur Auffrischimpfung. Zusammensetzung: 1 Impfdosis (0,5 ml Suspension) enthält: ≥ 2 I.E. (2,5 Lf) Diphtherietoxoid, ≥ 20 IE (5 Lf) Tetanustoxoid, 8 μg Pertussistoxoid (PT), 8 μg filamentöses Haemagglutinin (FHA), 2,5 μg Pertactin (69 kD, PRN), adsorbiert an Aluminiumhydroxid gesamt 0,3 mg Al3+ und an Aluminiumphosphat gesamt 0,2 mg Al3+. Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Auffrischimpfung gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis bei Personen ab dem vollendeten vierten Lebensjahr. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Impfstoffes; Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion nach früherer Verabreichung von Diphtherie-, Tetanus- oder Pertussis-Impfstoffen, Enzephalopathie unbekannter Genese innerhalb einer Woche nach früherer Impfung mit einem Pertussisimpfstoff; passagere Thrombozytopenie oder neurologische Komplikationen nach einer früheren Immunisierung gegen Diphtherie und/oder Tetanus, Zurückstellung bei akuten und mit hohem Fieber einhergehenden Erkrankungen, bei erstmaligem Auftreten oder Progredienz einer schweren neurologischen Erkrankung (Krampfanfälle, hypoton-hyporesponsive Episoden) oder einer unkontrollierten Epilepsie sollte eine Nutzen-Risikoabwägung hinsichtlich einer Verschiebung der Impfung erfolgen. Nebenwirkungen: Im Alter von 4 bis 8 Jahren: Sehr häufig: Schmerzen, Rötung und Schwellungen an der Injektionsstelle, Reizbarkeit, Schläfrigkeit, Müdigkeit. Häufig: Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Fieber von 37,5 °C einschließlich > 39,0 °C, Erbrechen, Durchfall, ödematöse Schwellung der Gliedmaße, an der injiziert wurde. Gelegentlich: Infektionen der oberen Atemwege, Aufmerksamkeitsstörung, Konjunktivitis, Hautausschlag, Verhärtung an der Injektionsstelle, Schmerzen. Ab einem Alter von 10 Jahren: Sehr häufig: Schmerzen, Rötung und Schwellungen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Unwohlsein. Häufig: Fieber ≥ 37,5 °C, Schwindel, Übelkeit, Verhärtung und Abszess an der Injektionsstelle. Gelegentlich: Fieber > 39 °C, Schmerzen, Gelenksteife und Muskelsteifheit, Erbrechen, Durchfall, Gelenk- und Muskelschmerzen, Juckreiz, Hyperhidrose, Hautausschlag, Lymphadenopathie, Pharyngitis, Infektionen der oberen Atemwege, Husten, Synkope, grippeähnliche Beschwerden. Folgende Nebenwirkung traten nach Markteinführung altersunabhängig auf: Angioödem, Hypotone-hyporesponsive Episoden, Krampfanfälle, Urtikaria, Asthenie. Sehr selten ist nach Verabreichung von Tetanustoxoid-haltigen Impfstoffen über Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems, einschließlich aufsteigender Lähmungen bis zur Atemlähmung (z. B. 12/15 Guillain-Barré-Syndrom), berichtet worden. Verschreibungspflichtig. Stand: Februar 2014. GlaxoSmithKline GmbH & Co KG, 80700 München. www.glaxosmithkline.de Weitere Informationen über das Arzneimittel: Dosierung und Art der Anwendung: Eine Impfdosis von 0,5 ml tief i.m. Weitere Warnhinweise laut Fachinformation: Boostrix® ist bei DE/BOO/0023/15 Patienten mit Thrombozytopenie oder einer Blutgerinnungsstörung mit Vorsicht zu verabreichen. Boostrix® darf unter keinen Umständen intravasal gegeben werden. Bei Jugendlichen kann es als psychogene Reaktion auf die Nadelinjektion nach oder sogar vor einer Impfung zu einer Synkope (Ohnmacht) kommen. Weitere Informationen siehe Fachinformation, Nebenwirkungsmeldungen richten Sie bitte ggf. an die GSK-Hotline: 0800-1223355. 1. Epidemiologisches Bulletin 34/2015.
auf ein wort PROFIL DER ALLGEMEINMEDIZIN Wir müssen auch an der Qualität arbeiten Sucht ein Systemtheoretiker als Forschungs- gemeinmedizin das einzige Fach im Weiterbil- gegenstand ein komplexes irrationales Phä- dungskanon, das einen eigenen Versorgungs- nomen, so ist er mit dem deutschen Gesund- auftrag erhielt. Dieser Auftrag leitet sich her heitssystem bestens bedient. In Zeiten, in denen aus den gesundheitspolitischen Funktionen die GKV z. B. für Arzneimittel mehr ausgibt als des Faches: fortgesetzte ärztliche Betreuung, für die gesamte ambulante Versorgung, ist es Koordination, Dokumentation, Prävention und weiterhin vor allem das Schicksal der Haus- Rehabilitation. arztmedizin, die rote Honorarlaterne zu tragen. ▪▪▪▪▪▪▪▪▪ Seit 1977 und 13 Gesundheitsreformgesetze Die Berufsverbände selber hatten zuvor die ärztliche „Der Hausarzt ist Schaltstelle später ist es an der Zeit, in diesem Chaos die Weiterbildung am konkreten zwischen Patient, Gesellschaft Bilanz für die hausärztliche Versorgung zu zie- hen. Ziel dieser atemlosen Gesetzgebung war gesundheitspolitischen Versor- gungsauftrag orientiert. Nicht und Wissenschaft.“ von Beginn an die Kostendämpfung, die am wie alle anderen Fächer, in de- ▪▪▪▪▪▪▪▪▪ Ende vor allem die hausärztliche Versorgung nen die Berufsausübung naht- beschädigte – genauso stark wie die innerärzt- los aus der klinischen Weiterbildung folgt, lichen Konflikte in der Hono- mit den bekannten Folgen des rarverteilung. Praxisschocks bei Niederlas- sung. In diesem ökonomischen Set- ting war Aufgabe der Berufs- Dieser entscheidende Schritt verbände – seit 1979 FDA und führte zum Paradigmenwech- seit 1995 BPA, später Hausärz- sel: Nicht ein historisch ge- teverband – die Profilbildung wachsenes Fach wurde zur des Faches Allgemeinmedizin Grundlage der Weiterbildung, einerseits und die ökonomi- sondern der zukünftige medi- sche Sicherung des Hausarzt- zinische Versorgungsbereich. berufes andererseits. Das Resultat: der Hausarzt als Schaltstelle zwischen Pa- Mit der Durchsetzung der cur- tient, Gesellschaft und Wis- ricularen Pflichtweiterbildung Dr. med. Peter Lau senschaft. Dieser Arzttyp aber in den 70er-Jahren des letz- Facharzt für Allgemeinmedizin, scheint momentan weder ten Jahrhunderts war der ers- ehem. Stv. Bundesvorsitzender produziert zu werden noch des FDA, ehem. Vorstand im BDA te Schritt getan. Der zweite 53859 Niederkassel wird er gesellschaftlich/poli- Schritt musste im Sozialrecht tisch gewünscht, der fehlen- erkämpft werden: die Tren- de Nachwuchs ist der Beweis. nung der Versorgungsebenen hausärztlich/ Also gilt es, das hausärztliche Angebot in der online fachärztlich und somit die Sicherung eines ei- Qualität weiter zu definieren. Vollmundige genen hausärztlichen Honoraranteils. Der Um- ökonomische Forderungen ohne entsprechen- Diesen Beitrag finden Sie auch unter fang der hausärztlichen Versorgung allein wird de Versorgungsangebote allein werden nicht www.allgemeinarzt-online.de im § 73 SGB V definiert. Somit wurde die All- bedient werden. www.allgemeinarzt-online.de Der Allgemeinarzt 9/2016 3
Delegation ärztlicher Leistungen Delegation AKTUELL an die MFA 8 Mehr Tuberkulose in Deutschland 10 Hohe Diabetes-Dunkelziffer 12 Ärzte wieder optimistischer Der Hausärztemangel erreicht auch die Städte. Hausärzte und ihre 13 Polypille gescheitert Teams aus dem Raum Bremen haben sich deshalb im Rah- men eines Workshops sehr konkrete Gedanken gemacht, SEITE 16 14 Mehr Geld für MFA welche ärztlichen Leistungen unter welchen Vorausset- 15 TerminServiceStelle nicht ausgelastet zungen an die MfAs delegiert werden können. TITELTHEMA 16 Günther Egidi Behandlungspfade für die Suizidalität im Alter MfA-Sprechstunde 20 Rolf Jungbecker Wundmanagement delegieren: Aktuelle Rechtsfragen 24 Werner Enzmann Wer dirigiert die Wundversorgung? BERUFSBILD & POLITIK Ältere Menschen sind gefährdeter, einen Suizid zu begehen, als jüngere. 26 Leitlinienarbeit der DEGAM Als Risikofaktoren sind neben psychischen Erkrankungen (z. B. Depres- 32 Grundversorgung durch Spezialisten? sionen) auch soziale Krisen wie Verlust des Partners oder Das bisschen Hausarzt macht sich nicht Vereinsamung sowie chronische Schmerzen bzw. eine schwere SEITE 36 allein Krankheit zu nennen. Das offene Ansprechen von Suizidphan- 35 Hausärztemangel: Wir brauchen positive tasien durch den Hausarzt kann dabei der erste Schritt zu Botschaften psychiatrischen Hilfsangeboten sein. FORTBILDUNG 36 Tillmann Suprian Parasiten 40 Suizidalität im Alter Martin Röhling, Karsten Müssig, als Reise Theodor Stemper souvenir Training für Diabetespatienten 44 Alexandra Jablonka et al. Parasiten, die typi- Flüchtlinge beim Hausarzt scherweise nach einem Aufenthalt in 48 Andreas H. Leischker tropischen Regionen Pneumokokkenimpfung: in die Leber gelangen, Welchen Impfstoff bevorzugen? lassen sich in die folgenden Gruppen aufteilen: Trematoden (z. B. Schisto- 50 Irmela Müller-Stöver somen), Protozoen (z. B. Entamoeba histolytica), Leishmani- SEITE Titelbild: artinspiring – Fotolia Reisemedizin: Parasitosen der Leber 50 osen und, seltener, Nematoden. Welche Diagnostik bei ent- 56 Dialog sprechendem Verdacht zielführend ist und wie die jeweilige Therapie aussieht, lesen Sie auf ... 4 Der Allgemeinarzt 9/2016www.allgemeinarzt-online.de
inhaltsübersicht FORSCHUNG & TECHNIK Hausärztliche 60 Gene für das Wohlbefinden Leitlinien 62 Kokain treibt Hirnzellen in den Selbst- mord In der Leitlinienarbeit nimmt die DEGAM eine besondere Stellung ein. PRAXIS Denn sie vertritt in der AWMF als Einzige die Perspektive SEITE 26 und Belange der haus- 64 Online-Beratung zur Existenzgründung ärztlichen Versorgung. 65 Versterben nach Sturz: Keine natürliche Todesart 66 Leserclub VERORDNUNG Kongressberichte 72 Berichte vom 82. DGK-Kongress 78 Angina pectoris: Besser ohne Symptome 78 FSME-Risiko: Auch im eigenen Garten 80 Ein Internet-Portal hilft heilen 80 Fixkombination für chronische stabile Angina pectoris 81 Clostridien: ein unterschätztes Risiko 67 Pharma-News Flüchtlinge beim Hausarzt PANORAMA Flüchtlinge sind fast ganz normale und auch sehr dankbare Patienten, meint Dr. Alexandra Jablonka, Medizinische Hochschule Hannover. Oft kann man ihnen mit geringen Mitteln helfen und 99 % aller Erkrankungen sind 82 Altes Breslau mit jugendlichem Flair banal. Aber es kommen auch Kolibris vor. Und die sehen oft 86 Kurz & gut anders aus als die Kolibris, die man bei deutschen Patienten SEITE 81 Impressum erwarten würde. Womit Sie rechnen müssen und bei welchen Beschwerden Sie hellhörig werden sollten, erfahren Sie auf ... 44 ANZEIGE med-eTraining.de Pro Fortbildungseinheit bis zu 3 CME-PUNKTE SAMMELN Kulturhauptstadt Breslau Das mehr als 1.000 Jahre alte SEITE 82 Breslau ist in diesem Jahr mehr 92.0034 denn je einen Besuch wert. www.allgemeinarzt-online.de Der Allgemeinarzt 9/2016 5
® VAGANTIN RIEMSER * Neu bewä er Name, hrtes P JE rodukt ERSTA TZT TTU FÄHIG *NGS- Einzige systemische Therapie für die Bedarfs- und Dauermedikation1 Signifikante Schweißreduktion* 2 Gute Verträglichkeit ohne ZNS-Wirkung2 Weniger Schwitzen bedeutet mehr Lebensqualität2 RIEMSER Pharma GmbH | 17493 Greifswald - Insel Riems | Germany | phone +49 30 338427-0 VAGANTIN.com * primäre axilläre Hyperhidrose. [1] Fachinformation VAGANTIN® RIEMSER, Stand November 2015 [2] Müller C et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2013, 10: 1278–1284 VAGANTIN® RIEMSER Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält: 50 mg Methantheliniumbromid. Sonstige Bestandteile: Maisstärke, Povidon (K-30), hochdisperses Siliciumdioxid, Lactosemonohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Hypromellose, arabisches Gummi, Talkum, Calciumcarbonat, Titandioxid (E 171), weißer Ton, Macrogol 6000, Sucrose, Gelborange S (E110), Carnaubawachs. Anwendungsgebiete: bei persistenter exzessiver idiopathischer primärer Hyperhydrosis axillaris, d.h. es dient bei sonst Gesunden zur Verminderung einer fortbestehenden temperaturunabhängigen erheblich übersteigerten, das tägliche Leben stark störenden krankhaften Schweißdrüsenaktivität unter den Achseln. Dieses Symptom muss mindestens seit einem Jahr bestehen und ist mit äußerlichen Behandlungen nicht ausreichend zu kontrollieren. VAGANTIN® RIEMSER wird angewendet bei Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Methantheliniumbromid, Gelborange S (E 110) oder einen der sonstigen Bestandteile, mechanische Verengungen des Magen-Darm-Traktes, schwere chronische entzündliche Darmerkrankungen, toxisches Megakolon, Harnverhalt bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostataadenom) oder anderen Verengungen der Harnröhre, Vorliegen eines grünen Stars (Engwinkelglaukom), Herzrhythmusstörungen mit Beschleunigung des Herzschlages (Tachykardie), krankhafte Muskelschwäche (Myasthenia gravis). Kinder unter 12 Jahren. Nebenwirkungen: Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥ 1/10); Häufig (≥ 1/100 - < 1/10); Gelegentlich (≥ 1/1.000 - < 1/100); Selten (≥ 1/10.000 - < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Sehr häufig: Mundtrockenheit. Häufig: Sehstörungen (besonders durch gestörte Nah- und Ferneinstellung der Augen, gilt besonders für Patienten, die weitsichtig sind und nicht ausreichend korrigiert werden), Störungen der Harnentleerung (Miktionsstörungen), Restharnbildung, trockene Schleimhaut (Auge, Nase, Vagina), Heiserkeit, Nasen-Rachen-Entzündung, Halsschmerzen. Gelegentlich: Störungen des Magen-Darm-Traktes, wie z.B. Bauchschmerzen. Nicht bekannt: schneller Herzschlag (Tachykardie), erweiterte Pupillen (Mydriasis), Reaktionen an der Haut, wie z.B. Hautrötung, Juckreiz, Nesselsucht, Schuppung der Haut, Hautausschlag, exfoliative Dermatitis; allergische Dermatitis. Der Farbstoff Gelborange S (E 110) kann allergische Reaktionen hervorrufen. Warnhinweise: Enthält Lactose, Sucrose und Gelborange S (E110). Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: RIEMSER Pharma GmbH, An der Wiek 7, 17493 Greifswald-Insel Riems, Deutschland Stand der Information: November 2015
kunst und medizin kunst & medizin Susanne Wolf Medizin, Gesundheit, Körper und Geist sind Themen, die auch in der Kunst häufig ihren Niederschlag finden. Und so Somewhere over the Rainbow, 2010, Acrylfarbe, Holz und Papier, 140 cm x 70 cm mancher ärztliche Kollege ist von Dr. Susanne Wolf selbst künstlerisch tätig. In dieser Rubrik wollen wir Ihnen historische, berühmte, aber Aufgewachsen in Kanada, zuletzt wohnhaft in New York, lebt Frau Dr. Wolf jetzt in auch neue, weniger bekann- Münster, wo sie sowohl als Allgemeinärztin als auch als freiberufliche Künstlerin te Kunstwerke mit diesem tätig ist. Sie benutzt für ihre dreidimensionalen Werke Acrylfarbe, Holz und Papier. Kontext vorstellen. Sie kennen passende Werke oder sind Sie selbst sagt über ihre Werke: „Die Begegnung mit meinen Werken gleicht einem selbst Künstler? Aufprall in eine grell farbige Welt. Der Betrachter taucht mit all seinen Sinnen in die Dann kontaktieren Sie uns: bunten Bilder ein.“ Weitere Infos unter www.susannaeve.com. seifert@der-allgemeinarzt.com www.allgemeinarzt-online.de Der Allgemeinarzt 9/2016 7
aktuell Mehr Tuberkulose in Deutschland Nachdem die Tuberkulose-Fallzahlen in Deutschland mehre- re Jahre stagnierten, wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) 2015 insgesamt 5.865 Fälle übermittelt, nach 4.533 im Jahr 2014 und 4.325 im Jahr 2013. Höher war diese Zahl zuletzt mit 6.030 Fällen im Jahr 2005. Nach wie vor ist ein großer Teil (knapp 30 %) der Tuberkulosepatienten in Deutschland geboren. Der deutliche Anstieg der Erkrankungszahlen im Jahr 2015 gegenüber 2014 geht in erster Linie auf die aktive blauviolette - Fotolia Fallfindung bei der gesetzlich vorgeschriebenen Untersu- chung von Asylsuchenden zurück, so das RKI. Viele Asylsu- chende kommen aus Ländern mit hohen Tuberkuloseraten und haben daher ein höheres Erkrankungsrisiko. Die Zahl der Tuberkulosen, die durch die Untersuchung von Asylsu- Qualität der chenden nach § 36 Infektionsschutzgesetz diagnostiziert wurden, betrug nach den dem RKI vorliegenden Zahlen für Inkontinenzversorgung das Jahr 2015 1.255 Fälle. Im Jahr 2014 waren es 425, gut dop- pelt so viele wie 2013 (198 Fälle). Trotz des Anstiegs der Tu- wird angehoben berkulose-Fallzahlen sei das Infektionsrisiko innerhalb der Allgemeinbevölkerung unverändert sehr gering, beruhigt Etwa 1,5 Millionen gesetzlich Versicherte werden von der ge- das RKI. Gefährdet für eine Ansteckung seien in erster Linie setzlichen Krankenversicherung (GKV) regelmäßig mit auf- enge Kontaktpersonen von Erkrankten, nach längerem oder saugenden Inkontinenzhilfsmitteln versorgt. Derzeit gibt es wiederholtem Kontakt. Das Ansteckungsrisiko nach einma- bei der Qualität der Produkte und der Services der Leistungs- ligem, kurzem Kontakt sei dagegen sehr gering. Auch gelte, erbringer teilweise eklatante Mängel: Nässende Windeln, un- dass nicht jeder Tuberkulose-Erkrankte zwangsläufig infek- zureichende Versorgungsmengen sind nur einige Stichwörter. tiös ist. Bei knapp der Hälfte aller Tuberkulosepatienten liegt Nun hat der GKV-Spitzenverband die Qualitätsanforderungen keine ansteckende, offene Lungentuberkulose, sondern ei- an aufsaugende Inkontinenzhilfsmittel im Hilfsmittelverzeich- ne andere Form der Tuberkulose vor. nis deutlich angehoben. Dies umfasst in Bezug auf die Saug- leistung insbesondere die Aufsauggeschwindigkeit und die Rücknässewerte. Eine schnelle Flüssigkeitsaufnahme und eine hohe Flüssigkeitsbindung sind wesentliche Faktoren für eine hohe Produktqualität und effektive Versorgung. Als zusätzliche Qualitätsanforderungen wurden die Absorption von Gerüchen und die Atmungsaktivität der Produkte festgeschrieben. Pro- dukte, die die neuen Anforderungen nicht erfüllen, werden aus dem Hilfsmittelverzeichnis gestrichen. Im Hilfsmittelverzeich- nis macht der GKV-Spitzenverband erstmals auch Vorgaben zu angemessenen Versorgungsmengen. Zu versuchen, Menschen mit 2 oder 3 Windeln für 24 Stunden zu versorgen, passt nicht, so ein GKV-Sprecher. Eine individualisierte Bedarfsermittlung ist künftig vorgeschrieben. Zerbor - Fotolia Quelle: GKV-Spitzenverband 8 Der Allgemeinarzt 9/2016www.allgemeinarzt-online.de
aktuell Iberogast® – die wirksame Alternative zu MCP bei Motilitätsstörungen des Magen-Darm-Traktes Reizmagensyndrom: Iberogast® erzielt höhere Beschwerdefreiheit als MCP1 Ideale Therapiegröße 50 80 71,6 ml * 70 62,8 60 Beschwerdefreie Patienten [%] 50 40 30 20 10 0 *p < 0,05 Iberogast® Metoclopramid Signifikant bessere Beschwerdefreiheit bei Symptomen wie z. B.: • Übelkeit • Völlegefühl Quelle: 1Raedsch, R. et al. Wirksamkeit und Unbedenklichkeit … Z Gastroenterol 2007; 45; 1041 – 1048 Iberogast®. Zusammensetzung: 100 ml Flüssigkeit enthalten folgende Wirkstoffe: Auszüge aus: Iberis amara (Bittere Schleifenblume - Frische Ganzpflanze) (1 : 1,5-2,5) 15,0 ml, Auszugsmittel: Ethanol 50 % (V/V); Angelikawurzel (1 : 2,5-3,5) 10,0 ml; Kamillenblüten (1 : 2 -4) 20,0 ml; Kümmelfrüchten (1 : 2,5-3,5) 10,0 ml; Mariendistelfrüchten (1 : 2,5-3,5) 10,0 ml; Melissenblättern (1 : 2,5-3,5) 10,0 ml; Pfefferminz- blättern (1 : 2,5-3,5) 5,0 ml; Schöllkraut (1 : 2,5-3,5) 10,0 ml; Süßholzwurzel (1 : 2,5-3,5) 10,0 ml; Auszugsmittel für alle Arzneidrogen: Ethanol 30 % (V/V). Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von funktionellen und motilitätsbedingten Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizmagen- und Reizdarmsyndrom sowie zur unterstützenden Behandlung der Beschwerden bei Magenschleimhautentzündungen (Gastritis). Diese Erkrankungen äußern sich vorwiegend in Beschwerden wie Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfen, Übelkeit und Sodbrennen. Gegenanzeigen: Bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber den Wirkstoffen darf Iberogast® nicht eingenommen werden. Bei Kindern unter 3 Jahren darf Iberogast® nicht eingenommen werden, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Schwangerschaft und Stillzeit: Aus den vorliegenden Daten lassen sich keine Hinweise für Bedenken hinsichtlich der Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit ableiten. Gleichwohl soll Iberogast® während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Nebenwirkungen: Sehr selten können Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. Hautausschlag, Juckreiz, Atembeschwerden auftreten. Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte das Präparat abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche www.allgemeinarzt-online.de weitere Maßnahmen entscheiden. Warnhinweis: Das Arzneimittel enthält 31 Vol.-% Alkohol. Stand der Information: 01/2016. Bayer Vital GmbH, Kaiser-Wilhelm-Allee Der Allgemeinarzt 9 9/2016 Deutschland. 70, 51373 Leverkusen,
aktuell claer - Fotolia Studio KIVI - Fotolia schwerstkranken und sterben- vergütet. Ferner sei ein Zu- Bayerns den Patienten. Hausbesuche schlag auf den Regelbesuch durch eine VERAH bei einem für akut angeforderte und Hausärzte chronisch kranken Patienten am selben Tag ausgeführte Infos zu sowie bei der Betreuung von Hausbesuchen vorgesehen. einigen sich Palliativpatienten und Pati- Der Vertrag hat eine unbefris- E ssstörungen mit Ersatz- enten mit geriatrischen und onkologischen Erkrankungen tete Laufzeit und ist erstmals zum 30.06.2020 kündbar. Um die verschiedenen For- kassen würden künftig unbegrenzt men und Therapien von Essstörungen geht es in ei- ner neuen Patienteninfor- Die Landesvertretung Bayern mation von KBV und BÄK. des Verbandes der Ersatzkas- Die 2-seitige Kurzinforma- sen (vdek) und der Bayerische tion soll Betroffenen und Hausärzteverband (BHÄV) deren Angehörigen hel- waldemarus - Fotolia sind übereingekommen, den fen, eine mögliche Erkran- laufenden Vertrag zur Haus- kung zu erkennen und zu arztzentrierten Versorgung verstehen. In Deutschland (HzV) der Ersatzkassen (oh- haben etwa 14 von 1.000 ne Techniker Krankenkasse, Frauen und fünf von 1.000 die einen separaten Vertrag Männern eine Essstö- abgeschlossen hat) ab dem rung. Das Informations- 1. Juli 2016 durch einen frei- blatt gibt auch Hinweise willig abgeschlossenen HzV- zu Beratungsmöglichkei- Vertrag zu ersetzen. Der neue HzV-Vertrag sieht strukturel- Hohe Diabetes-Dunkelziffer ten und Anlaufstellen. Ärz- te können die Publikati- le und finanzielle Anpassun- In Deutschland hat sich die Zahl der neu an Typ-2-Diabetes Er- on kostenlos im Internet gen vor, wie z. B. eine bessere krankten seit Beginn des Jahrtausends um 40 % erhöht. Mitt- herunterladen (www.pa- Vergütung der hausärztlichen lerweile sind 6,7 Millionen Menschen hierzulande an Diabetes tienten-information.de/ Leistungen für chronisch kran- erkrankt, darunter 2 Millionen Menschen, ohne es zu wissen, kurzinformationen/psychi- ke Patienten mit besonders schätzt diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Im Rahmen der sche-erkrankungen/esssto- betreuungsintensiven Krank- Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ fordert diabetesDE erungen) und zur unter- heitsbildern sowie erstmalig eine Ausweitung des „Gesundheits-Check 35“ zu einem „Ge- stützenden Information auch die Vergütung von Leis- sundheits-Check 35 plus D (Diabetes)“ mit einer Erweiterung ihrer Patienten im Warte- tungen für die Betreuung von um den Langzeitblutzuckertest (HbA1c-Wert). zimmer auslegen. 10 Der Allgemeinarzt 9/2016www.allgemeinarzt-online.de
Bupre - 1 A Pharma® 7 Tage NEU Einfach gut aufgestellt Der Neuzugang in unserem breiten Schmerzportfolio: Bupre - 1 A Pharma® 7 Tage transdermales Pflaster. Für eine individuelle Therapie steht das Pflaster in verschiedenen Wirkstoffstärken zur Verfügung, z. B. 15 Mikrogramm/Stunde. Bupre - 1 A Ph B Pharma® 7 T Tage 5/- 5/ 10/- 10/ 15/- 15/ 20 Mikrogramm/Stunde Mik /S d transdermales d l Pflaster Pfl Wirkstoff: Buprenorphin. Zusammensetz.: Jedes transdermale Pflaster m. 6,25/12,5/18,75/25 cm2 Fläche enth. 5/10/15/20 mg Buprenorphin u. gibt 5/10/15/20 Mikrogramm Bupre- norphin pro Stunde frei. Abziehfolie (wird vor der Anw. des Pfl. entfernt): silikonisierte Poly(ethylenterephthalat)-Folie, Adhäsive Matrix (Buprenorphin ent- halt.): 4-Oxopentansäure, Oleyloleat, Povidon K90, Poly[acrylsäure-co-butylacrylat-co-(2-ethylhexyl)acrylat-co-vinylacetat] (5:15:75:5), Trennfolie (zwischen den adhäsiven Matrizes m. u. ohne Buprenorphin): Poly(ethylenterephthalat)-Folie, Adhäsive Matrix (ohne Buprenorphin): Acrylat-Klebstoff, Abdeckgewebe (bedruckt): Polyurethan-Trägerfolie, Drucktinte. Anwendungsgeb.: Behandl. v. mittelstarken nicht-malignen Schmerzen, wenn ein Opioid z. Erreichen einer adäquaten Analgesie notwendig ist. Nicht z. Behandl. akuter Schmerzen geeignet. Wird angew. b. Erw. Gegenanz.: Überempf. geg. Inhaltsst., opioidabhän- gige Pat., Drogensubstitut., Krankheitszust., b. denen eine schwerwieg. Stör. des Atemzentrums u. der Atemfunkt. vorliegt od. sich entwickeln kann, Pat., die gleichz. MAO-Hemmer erhalten od. in den vorausgeg. 2 Wochen erhalten haben, Myasthenia gravis, Delirium tremens, Schwangersch., Stillz. Nebenwirk.: Überempf., anaphylakt. Reakt., anaphylaktoide Reakt., Appetitlosigk., Dehydrat., Verwirrth., Depress., Schlaflosigk., Nervosität, Schlafstörungen, Unruhe, Agitierth., Depersonalisat., euphor. Stimm., Affektlabil., Angst, Halluzinat., Albträume, Psychose, vermind. Libido, AM-abhängigk., Stimmungsschwank. Kopf- schmerzen, Schwindel, Somnolenz, Parästhesien, Sedier., Geschmacksstör., Dysarthrie, Hypästhesie, Gedächtnisstör., Migräne, Synkope, Tremor, Koordi- nat.-stör., Aufmerksamk.-stör., Gleichgewichtsstör., Sprachstör., unwillkürliche Muskelkontrakt., trockenes Auge, verschwomm. Sehen, Sehstör., Lidödeme, Miosis, Tinnitus, Vertigo, Ohrenschmerzen, Angina pectoris, Palpitat., Tachykardie, Vasodilat., Hypotonie, Kreislaufkollaps, Hypertonie, Hautröt., Dyspnoe, Verschlimm. v. Asthma, Husten, Hypoxie, Rhinitis, keuch. od. pfeif. Atmung (Giemen), Hyperventilat., Schluckauf, Atemdepress., respirat. Insuff., Obstipat., Mundtrockenh., Übelk., Erbrechen, Abdominalschmerz, Diarrhö, Dyspepsie, Flatulenz, Divertikulitis, Dysphagie, Ileus, Gallenkolik, Pruritus, Erythem, Aus- schlag, Schwitzen, Exanthem, trockene Haut, Gesichtsödem, Urtikaria, Kontaktdermat., Pusteln, Bläschen, Muskelkrämpfe, Myalgie, Muskelschwäche, Mus- kelspasmen, Harnverhalten, Miktionsstör., erektile Dysfunkt., sexuelle Funktionsstör., Pruritus an der Applikat.-stelle, Reakt. an der Applikat.-stelle, Müdigk., Asthenie, Schmerz, periphere Ödeme, Erythem an der Applikat.-stelle, Ausschlag an der Applikat.-stelle, Brustschmerz, Erschöpf., grippeähnl. Erkrank., Fie- ber, Rigor, Unwohlsein, Ödeme, AM-entzugssyndrom, Entzünd. an der Applikat.-stelle, Alaninaminotransferase erhöht, Gewicht erniedrigt, Verletz. durch Unfälle, Stürze. Weit. Einzelh. u. Hinw. s. Fach- u. Gebrauchsinfo. Verschreibungspflichtig (BtM). Mat.-Nr.: 3/51009282 Stand: Februar 2016 1 A Pharma GmbH, Keltenring 1 + 3, 82041 Oberhaching www.1apharma.de
aktuell Kurhan - Fotolia Stephen Finn - Fotolia ÄRZTE WIEDER Taille zeigt O PTIMISTISCHER Diabetesrisiko Die Ärzteschaft blickt zuversichtlich in ihre ökonomische Zu- Am Taillenumfang lässt sich Erschreckendes kunft, das ergibt der Medizinklimaindex (MKI) der Stiftung Ge- sundheit. Erst zum dritten Mal seit Beginn der Erhebung im das Diabetesrisiko besser ein- schätzen als am BMI oder dem Zika-Virus Jahr 2006 liegt der Gesamtwert mit +0,2 im positiven Bereich (Herbst 2015: -5,1). Die Zahnärzte beeinflussen das Gesamter- Gewicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Univer- gebnis allerdings stark: Mit +28,5 verzeichnen sie den besten sität Halle, für die die Daten Das Zika-Virus ist wohl noch Wert dieser Erhebung und sehen am zuversichtlichsten in die von 4 deutschen Longitudinal- gefährlicher als bisher vermu- Zukunft. Deutlich dahinter folgen die Hausärzte mit einem studien ausgewertet worden tet. Zika werde nicht mehr nur leicht positiven MKI von +0,3. Sie beurteilten ihre wirtschaftli- waren. Demnach erhöht sich mit Mikrozephalien in Verbin- che Lage im Herbst noch merklich pessimistischer (-4,4). Von die Diabetesinzidenz bei Frau- dung gebracht, sondern auch den niedergelassenen Hausärzten schätzen 34,1 % die aktuel- en um 97 %, wenn der Taillen- mit Frühgeburten und Augen- le wirtschaftliche Lage als gut ein, 52,9 % sind zufrieden, 12,9 % umfang um 12,4 cm zunimmt. problemen. Sehr wahrschein- empfinden die Lage als schlecht. Die Spezialisten liegen mit Bei Männern steigt das Diabe- lich kann das Virus während einem Wert von -4,0 zwar noch immer im negativen Bereich, tesrisiko um 81 % bei 10,6 cm der gesamten Schwanger- sind aber dennoch deutlich optimistischer als noch im Herbst mehr Taillenumfang. Das Tail- schaft Probleme bereiten, war- (-7,9). Verschlechtert hat sich die ökonomische Stimmung le- len-Hüft-Verhältnis hingegen nen Forscher der US-Gesund- diglich bei den Psychologischen Psychotherapeuten: Ihr MKI weist eine geringere Aussage- heitsbehörde CDC. dpa sank von -3,4 auf aktuell -10,5. kraft auf, da hier noch Muskel- masse, Fettgewebe und Kno- chenbau einen Einfluss haben, so die Forscher. Demgegen- über gebe der Taillenumfang 40 Millionen den Zustand des Abdominal- fetts wieder. Allgemeinärzte sollten bei der Schätzung des Menschen Diabetesrisikos daher genau auf die Verteilung des Körper- fetts ihrer Patienten achten, empfehlen die Autoren. Die suchten im Jahr 2015 im Internet nach Informationen zum Thema Ge- Grenze zu einem erhöhten Ri- sundheit wie z. B. zu Verletzungen, Krankheiten, Ernährung und gesund- siko liegt bei Frauen bei 88 cm heitserhaltenden Maßnahmen. Dies meldet das Statistische Bundesamt. und bei Männern bei 102 cm Gegenüber dem Jahr 2010 war das ein Zuwachs von knapp 11 %. Bauchumfang. Hartwig S et al. (2016) BMJ. DOI: 10.1136/bmjopen-2015-009266 12 Der Allgemeinarzt 9/2016www.allgemeinarzt-online.de
U! aktuell NE Polypille gescheitert Eine Blutdrucksenkung ist nur sinnvoll, wenn der Blutdruck erhöht ist und die Medikamente vor den langfristigen Folgen des hohen Blutdrucks schüt- zen. Die Behandlung aller älteren Menschen – un- abhängig von den Blutdruckwerten – mittels einer sogenannten Polypille hat in einer internationalen Studie keine Schutzwirkung erzielt. An der HOPE- 3-Studie hatten insgesamt 12.705 Männer im Alter über 55 Jahre beziehungsweise Frauen (zumeist) über 65 Jahre teilgenommen. Alle hatten ein leicht erhöhtes Herz-Kreislaufrisiko: Sie waren entweder Raucher, übergewichtig, hatten ungünstige Fett- oder Blutzuckerwerte, eine Nierenfunktionsstörung oder Verwandte waren frühzeitig an Herz-Kreislauf- leiden gestorben. Ein erhöhter Blutdruck gehörte nicht zu den Bedingungen, die die Studienteilneh- 2in1 Vitamin D3 plus Magnesium mer erfüllen sollten. Denn die Idee der Polypille sieht vor, dass auch Menschen mit normalem Blut- druck Hochdruckmedikamente einnehmen sollen. Das Ziel der Studie: Die Patienten sollten vor Herz- infarkt und Schlaganfall, vielleicht auch vor Herz- schwäche, plötzlichem Tod oder einer Behandlung verengter Herzkranzgefäße bewahrt werden. Am Ende wurden die Hoffnungen enttäuscht. Nach 9 Vitamin D3 trägt zur Erhaltung der normalen Aufnahme einer Behandlungszeit von 5,6 Jahren haben die und Verwertung von Calcium und Phosphor bei Hochdruckmedikamente in der Gesamtgruppe der Teilnehmer die Zahl der Herz-Kreislauf-Ereignisse 9 Magnesium trägt zu einem normalen Energiestoff- nicht gesenkt. Anders waren die Ergebnisse bei den wechsel und zum Elektrolytgleichgewicht bei Teilnehmern, die zu Beginn einen erhöhten Blut- druck hatten. Im Drittel mit den höchsten oberen (systolischen) Blutdruckwerten (über 143,5 mmHg) sank die Zahl der Herz-Kreislaufereignisse um 24 bis 28 %. Teilnehmer mit niedrigeren systolischen Blut- Das starke Duo: Vitamin D3 + Magnesium druckwerten hatten dagegen keine Vorteile durch die Blutdrucksenkung. Diese Ergebnisse sind aus Sicht der Deutschen Hochdruckliga nicht überra- schend. Seit langem stehe fest, dass eine Senkung des Blutdrucks nur bei erhöhten Werten sinnvoll ist, bei normalen Blutdruckwerten könne die Einnah- me von Blutdruckmedikamenten sogar schaden. Lonn EM et al. (2016) New England Journal of Medicine. DOI: Vitagamma® D3 Duo 1.000 I.E. Vitamin D3 150 mg Magnesium. Nahrungsergänzungsmittel. Zu- 10.1056/NEJMoa1600175 sammensetzung: 1.000 I.E. Vitamin D3 und 150 mg Magnesium pro Tablette. Hinweis: Die angegebene empfohlene Verzehrmenge darf nicht überschritten werden. Nahrungs- ergänzungsmittel sollen nicht als Ersatz für eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung und gesunde Lebensweise verwendet werden. Apothekenexklusiv. – Frei www.allgemeinarzt-online.de von Gluten und Laktose – Der Allgemeinarzt 9/2016 13
aktuell Mehr Geld für MFA dessauer - Fotolia Die Tarifpartner der niedergelassenen Ärzte und der MFA haben sich für Vollzeitkräfte und Teilzeitkräfte mit 18 Wochenstunden sich auf 3 neue Tarifverträge geeinigt. Die Gehälter erhöhen sich und mehr um 10 Euro pro Monat auf 76,00 Euro, für Auszubil- demgemäß rückwirkend ab dem 01.04.2016 um linear 2,5 % auf dende und Teilzeitkräfte mit weniger als 18 Wochenstunden Basis der Tätigkeitsgruppe I. Die Ausbildungsvergütung steigt um 5 Euro pro Monat auf 53,00 Euro bzw. 43,00 Euro. Der Man- in allen 3 Ausbildungsjahren um 30,00 Euro monatlich, und teltarifvertrag wurde redaktionell angepasst. Die Laufzeit des zwar auf 730,00 Euro im 1. Ausbildungsjahr, auf 770,00 Euro im Gehalts- und des Manteltarifvertrages beträgt 12 Monate bis 2. Ausbildungsjahr und 820,00 Euro im 3. Ausbildungsjahr. Der zum 31.03.2017, die des Tarifvertrages zur betrieblichen Alters- Arbeitgeberbeitrag zur betrieblichen Altersversorgung erhöht versorgung und Entgeltumwandlung bis zum 31.12.2019. BÄK AUF DEM LAND BLEIBT ES DÜNN Je ländlicher geprägt die Region einer Kas- senärztlichen Vereini- gung ist, desto weni- ger Ärzte gab es dort im Jahr 2015. Dies zeigt eine Auswertung der KBV. Eine Ausnah- me bildet dabei Bay- ern. 14 Der Allgemeinarzt 9/2016www.allgemeinarzt-online.de
aktuell TerminServiceStelle nicht ausgelastet Die TerminServiceStelle der KV Nie- dersachsen (KVN) zur Vermittlung von Facharztterminen hat im 1. Quartal ih- res Bestehens 15.805 Anrufe erhalten. Bis zum 15. April 2016 sind insgesamt 4.721 Termine an Patienten vermittelt worden. Im Durchschnitt rufen pro Tag 300 Bürger die TerminServiceStelle an. Ein Drittel davon wünscht allge- 3.821.289.009 Euro … meine Hinweise zur Terminvermitt- lung, ein Drittel der Anrufer verfügt nicht über die Überweisung mit dem … haben die privaten Haushalte 2015 in 3. Stelle wiederum ganz knapp dahinter Überweisungscode, ein Drittel wird er- folgreich vermittelt. Bei den Planun- der gesetzlichen Krankenversicherung stehen die Zuzahlungen für Heil- und gen war man ursprünglich von rund (GKV) zugezahlt. Diese Zahl weist die Hilfsmittel sowie Behandlung durch 5.000 Anrufen pro Tag ausgegangen. Statistik des Bundesgesundheitsminis- sonstige Heilpersonen mit gut 716 Mil- Die Realität sieht aber so aus, dass sich teriums aus. Der größte Block entfällt lionen Euro (18,7 %). Seit 2005 sind die die Patienten ihren Wunscharzt in ih- mit 2,15 Mrd. Euro oder 56,3 % auf Arz- Zuzahlungen insgesamt um fast 30 % rer Wunschregion persönlich aussu- nei-, Verband- und Hilfsmittel aus Apo- zurückgegangen. Gründe dafür sind die chen. Außerdem würden in medizi- theken und Arznei- und Verbandmittel Abschaffung der Praxisgebühr ab dem nisch dringenden Fällen die Patienten in der Regel umgehend vom Hausarzt von Sonstigen. Vergleichsweise klar ab- Jahr 2013, höhere Beschäftigungszah- zu einem Facharzt vermittelt. Einer geschlagen auf Platz 2 liegen mit knapp len und damit weniger Zuzahlungsbe- Terminservicestelle bedarf es dafür 750 Millionen Euro (19,6 %) Zuzahlun- freiungen. nicht, so die KVN. gen zu Krankenhausbehandlungen. An ams-Politik 04/16; AOK-Bundesverband _0ZAXZ_0018471.pdf; s1; (210.00 x 135.00 mm); 25.Apr 2016 13:25:58; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Individualität ist das beste Rezept für eine gute Ich habe die Wahl. Absicherung. Als niedergelassene Ärzte überneh- men wir viel Verantwortung – für das Wohl unserer Patienten und auch das Für niedergelassene Ärzte: unserer Mitarbeiter. Umso wichtiger passgenauer Rechtsschutz inklusive ist ein wirksamer Rechtsschutz, der diese speziellen Risiken abdeckt. Mit strafrechtlicher Absicherung. den ROLAND Bausteinen versichere Das ROLAND Baustein-System. und bezahle ich genau das, was ich schützen möchte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und was ist mit Ihnen? RO ROLAND. Der Rechtsschutz-Versicherer. D Jetzt individuell und passgenau konfigurieren: www.allgemeinarzt-online.de Der Allgemeinarzt 9/2016 15 www.roland-rechtsschutz.de
titelthema DER WEG ZUR TEAMPRAXIS Behandlungspfade für die MFA-Sprechstunde Günther Egidi Die demografische Entwicklung innerhalb der Hausärzteschaft spitzt sich zu, der Hausärztemangel erreicht inzwischen auch schon die großen Städte. Da liegt der Gedanke nahe, mehr ärztliche Leistungen an die nichtärztlichen Praxismitarbeiterinnen zu delegie- ren. Hausärzte und ihre Teams aus dem Raum Bremen haben sich im Rahmen eines interprofessionellen Workshops sehr konkret Gedanken gemacht, welche Leistungen unter welchen Voraussetzungen an MFAs delegiert werden könnten. megaflopp - iStockphoto 16 Der Allgemeinarzt 9/2016www.allgemeinarzt-online.de
titelthema M it Einführung der VERAH in- nerhalb der Verträge zur Haus- arztzentrierten Versorgung sowie zur NäPa in- nerhalb des KV-Systems wurde nachvollziehend MFA-Sprechstunde Magen-Darm-Infekte Eingangsfrage: Sind Sie damit einverstanden, dass ich an Stelle der Ärzte Ihr Anliegen mit Ihnen kläre? Tabelle 1 Ja □ anerkannt, was zuvor in einem juristischen Graubereich praktiziert worden war: Speziell Welche Patientinnen/Patienten kommen in Frage? qualifizierte Mitarbeiterinnen impfen, führen Durchfall, Übelkeit und/oder Erbrechen □ Hausbesuche durch, betreuen Palliativpatien- Welche Patientinnen/Patienten kommen nicht in Frage? ten und anderes mehr. In der zweiten Zukunfts- Beschwerden dauern schon länger als 3 Tage □ position der Deutschen Gesellschaft für Allge- Erbrechen > 24 Stunden □ Patientinnen/Patienten sind benommen □ ▪▪▪▪▪▪▪▪▪ Blut im Stuhl □ Eine eigene MFA-Sprechstun- Fieber über 39°C Im Moment starke Bauchschmerzen □ □ de stand auf der Wunschliste Welche Fragen werden gestellt? der MFAs ganz oben. Haben Sie in den letzten 14 Tagen ein Antibiotikum eingenommen, z. B. vom Zahnarzt? □ ▪▪▪▪▪▪▪▪▪ Haben Sie in den letzten 4 Wochen eine Fernreise gemacht? □ Haben Sie selbst eine Idee, woher das kommen könnte? ___________________________________________________ □ meinmedizin und Familienmedizin (DEGAM ) Haben Sie schon etwas gegen Ihre Beschwerden unternommen? □ heißt es so auch: „Die Hausarztpraxis der Zu- Haben Sie Fieber (gemessen)? ___________°C □ kunft ist eine Teampraxis.“ Vor diesem Hin- Haben Sie jetzt gerade Bauchschmerzen? □ tergrund trafen sich im Juni 2015 erstmals 12 Fühlen Sie sich unsicher auf den Beinen? □ Hausärzte und 13 MFAs aus Bremen und Umge- Welche Untersuchungen werden durchgeführt? bung zu einem interprofessionellen Workshop In der Regel ist keine Untersuchung nötig. im Rahmen eines allgemeinmedizinischen Se- Ausnahme: Tätigkeit im Lebensmittelgewerbe oder in der Pflege und/oder minars, wie sie seit 2007 bislang nur mit Ärz- massive Symptome ten jährlich von der Akademie für hausärztli- Dann Stuhlkultur nach einem definierten Stempel, z. B. Gastroenteritis - che Fortbildung durchgeführt werden. Stuhl auf Salmonellen, Campylobacter und Norovirus untersuchen – keine Pilzbestimmung – Ausnahmeziffer 32006 □ Wenn jemand wackelig auf den Beinen ist, RR messen Inhalte, Abläufe und Grenzen Ergebnis RR: ____________________mmHg □ der Delegierbarkeit Was könnten wir unseren Patientinnen/Patienten raten? Dieses Mal wurde in teilweise nach Berufs- Empfehlung: Hände und Klobrille zu Hause desinfizieren □ gruppen getrennten, teils gemischten Klein- Verschiedene Handtücher benutzen □ gruppen Inhalte, Abläufe sowie Grenzen der Kühlschrank durchsehen, ob nichts abgelaufen ist □ Delegierbarkeit hausärztlicher Leistungen de- In der Praxis melden bei Blut im Stuhl oder Fieber □ Wenn keine Speisen und Getränke „drinbleiben wollen“, Langrezept mit Re- finiert. Am „banalen Fall“ der Gastroenteritis zeptur für eine selbst zu erstellende orale Rehydratationslösung bei Durch- entstand beispielhaft ein Behandlungspfad fallerkrankung ausdrucken – siehe „Trinklösung bei Durchfallerkrankungen“ □ für eine MFA-Sprechstunde – eine solche hat- Was könnten wir unseren Patientinnen/Patienten verordnen? te auf der Wunschliste der MFAs ganz oben ge- standen. Weitere die Mitarbeiterinnen interes- MCP auf Kassen-Rezept bei starker Übelkeit □ Loperamid bei wässrigem Durchfall, wenn kein Fieber vorliegt und keine sierende Themen waren Anamneseerhebung, Fernreise gemacht wurde □ Routine-Hausbesuche, die Ausbildung von Aus- Wenn Patientinnen/Patienten nicht arbeiten können: zubildenden sowie eigene Fortbildungen. In Kleingruppen entstanden dann Behandlungs- AU bis zu 3 Tage durch MFA ohne Arztkontakt ist in Ordnung → von ____________ bis _____________ □ pfade zu den Beratungsanlässen „Grippaler In- fekt“, „Magen-Darm-Infekt“, „Zeckenbiss“ und Wer muss unbedingt zur Ärztin/zum Arzt? „Ausschließlicher Wunsch nach Rezept bzw. Erbrechen > 24 Stunden □ Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung“. Als Bei- Patientin/Patient ist benommen □ spiel für die erarbeiteten Pfade sei hier der Be- Patientin/Patient mit aktuell starken Bauchschmerzen □ handlungspfad für Magen-Darm-Infekte dar- Blut oder Schleim im Stuhl □ gestellt (Tabelle 1). Fieber > 39°C □ Patientin/Patient fordert auffallend häufig AU-Bescheinigungen an □ Mehr als 3x im Jahr Gastroenteritis □ Aber auch für Patienten mit chronischen Erkran- Patientin/Patient will dies lieber □ kungen wie beispielsweise für die Betreuung → www.allgemeinarzt-online.de Der Allgemeinarzt 9/2016 17
titelthema Was können die MFAs beim DMP Diabetes übernehmen? ••Füße untersuchen, bei diabetischer ••Nach Schwierigkeiten bei der Errei- den Patienten festlegen) Neuropathie jedes Mal ansehen chung des Bewegungsziels fragen ••Wenn es häufiger Unterzuckerun- ••Dopplern, wenn bislang keine pe- ••Bei Patienten mit Glibenclamid gen gibt bzw. HbA1c bei Insulin riphere AVK bekannt ist und wenn oder Insulin nach Unterzuckerun- < 7,0 % ist die Pulse nicht eindeutig zu tasten gen fragen ••Bei Anstieg des HbA1c um mehr als sind. Wenn pAVK bekannt, jedes ••Bei Patienten mit Insulin die Spritz- 1 Prozentpunkt Mal die Füße ansehen, nicht mehr stellen ansehen ••Wenn es Zeichen von Luftnot oder Pulse tasten und nicht mehr dopp- ••Eventuell neue Gewichts- oder Be- Herzenge gab lern, aber nach der maximalen Geh- wegungsziele vereinbaren ••Bei Auffälligkeiten am Fuß im Sinn strecke fragen ••Darauf achten, wann wieder eine der Wagner-Klassifikation ••Besprechen, ob das eigene HbA1c- GU fällig ist ••Wenn Helferin und Patient den Ein- Ziel erreicht wurde. Den Wert müs- ••Patienten nach Luftnot und Herz druck haben, dass mehr passieren sen die Ärzte für jeden Patienten enge fragen muss festlegen ••Bei Patienten mit Insulin einmal im ••Wenn die Patienten es fordern ••Besprechen, ob das eigene RR-Ziel Jahr das BZ-Gerät überprüfen ••Wenn die individuellen BZ-Zielwer- erreicht wurde. Den Wert müssen •• Blutzucker-/Insulinprotokoll ansehen te im Spritz-Protokoll nicht erreicht die Ärzte für jeden Patienten fest- ••Darauf achten, ob einmal im Jahr wurden (müssen die Ärzte für jeden legen Krea bestimmt wurde Patienten festlegen) ••Bei fälliger Augenarzt-Untersu- ••Bei Gewichtsveränderungen > 2 kg chung eine Überweisung mit HbA1c Patienten zum Arzt/zur Ärztin seit der letzten Dokumentation erstellen schicken: oder > 3 kg in einem Jahr (außer bei ••Nach Schwierigkeiten bei der Ge- ••Wenn das Blutdruck-Ziel nicht er- gewollter Gewichtsabnahme) wichtsreduktion fragen reicht wird (müssen die Ärzte für je- _0Z4IE_0018466.pdf; s1; (210.00 x 135.00 mm); 18.Apr 2016 15:07:42; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Die 3-Schritte-Wundtherapie: unsere Empfehlung zur erfolgreichen Wundversorgung. Wundversorgung mit Suprasorb P+ PHMB Antimikrobieller Schaumverband, für infektgefährdete und infizierte Wunden S chr it t 2 Wundbettvorbereitung mit Debrisoft Monofilamentfaser-Kompresse tt 1 i tu ng Sc hr i ere or b ■ schnell sichtbare Ergebnisse einfach in der Handhabung t t v e ■ ■ n db schmerzarm in der Anwendung u W 18 Der Allgemeinarzt 9/2016www.allgemeinarzt-online.de www.Lohmann-Rauscher.com
titelthema von Patienten im DMP Diabetes existieren be- che Professionen schon viel selbständiger als reits Vorlagen, die in den Praxen teilweise auch hierzulande. Eine Gefährdung der beruflichen schon umgesetzt werden (Kasten links). Diese Identität der Allgemeinmedizin war in diesen Standards wurden vom Team der Hausarztpra- Ländern nicht nur nicht zu erkennen, vielmehr xis Egidi und Schelp in Bremen-Huchting er- verbesserte sich sogar die Versorgung. So wird stellt (Kontakt: egidi-schelp@nord-com.net). die INR-Einstellung antikoagulierter Patien- ten in Schweden von spezialisierten Hilfsper- Voraussetzungen für Delegation sonen durchgeführt – und funktioniert, was die Zielerreichung angeht, im internationalen Die folgenden Voraussetzungen für eine Dele- Vergleich am besten. In Großbritannien gibt es gation müssen stets erfüllt sein: sogar ausschließlich von „Nurse Practitioners“ geleitete „Clinics for minor diseases“. Dr. Günther Egidi •• fachliche Schulung der MFAs, die bis dahin rein ärztliche Leistungen übernehmen, Die zusätzliche Verantwortlichkeit von MFAs Arzt für Allgemein- medizin •• klare Definition von Bedingungen und Grenz- kann dazu beitragen, Lücken in der Versorgung 28259 Bremen E-Mail: guenther. werten, bei deren Vorliegen bzw. Überschrei- zu schließen. Und auch die unterschiedlichen egidi@posteo.de ten der Arzt die Patienten sehen muss, Kompetenzen von Hausarzt und MFA können •• Feedback-Verfahren zwischen Ärzten und vorteilhaft sein: Die Hierarchien sind oft flacher, MFAs mit regelmäßigen Qualitätskontrol- und manche Patienten erzählen eher einer MFA len und, last but not least, etwas als dem Arzt. Werden die MFAs einbezo- •• die Zustimmung der Patienten, dass sie von einer MFA und nicht von einem Arzt gese- gen, können die Verfügbarkeit der „hausärztli- chen Teams“ und die Niedrigschwelligkeit der online hen werden. Ansprechbarkeit sogar verbessert werden. Und nicht zu vergessen: Die Patienten selbst müs- Diesen Beitrag sowie die vollständige Literaturliste finden Sie auch unter In vielen europäischen Ländern mit gut etab- sen entscheiden können – so wird in Großbri- www.allgemeinarzt-online.de lierter Allgemeinmedizin wie England, den Nie- tannien nicht selten charmant gefragt: „Are derlanden und Dänemark arbeiten nichtärztli- you happy to see a nurse?“ ▪ _0Z4I9_0018467.pdf; s1; (210.00 x 135.00 mm); 18.Apr 2016 15:07:05; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien ■ effektive, antimikrobielle Wirksamkeit ■ schnelle und anhaltende Wirkung ■ zuverlässiges Exsudatmanagement Kompression mit Rosidal K Wund- Kurzzugbinde zur starken Kompression ver sorgu dritter Schritt und wichtige Maßnahme ng ■ für den Wundheilungsprozess bei UCV – starke Kompression in der Phlebologie Ko Schri und Lymphologie mp t t 3 gute Verträglichkeit durch niedrigen NEU res ■ Ruhedruck und hohen Arbeitsdruck sio n ■ Kurzzugbinde zum Mehrweggebrauch www.allgemeinarzt-online.de Der Allgemeinarzt 9/2016 19
titelthema DELEGATION ÄRZTLICHER TÄTIGKEITEN Aktuelle Rechtsfragen zum Wundmanagement Rolf Jungbecker Die Wundversorgung ist Teil der medizinischen Versorgung, der sog. Be- handlungspflege. Der Arzt hat hier im Rahmen seiner Heilkunde quasi eine universale Kompetenz. Gleichwohl ist für das Wundmanagement und die Koordinierung des Therapiekonzepts einer chronischen Wunde die Arbeit im Team charakteristisch: die vertikale Arbeitsteilung zwischen Ärzten und nicht-ärztlichen Gesundheitsfachberufen, vor allem Pflegefachkräften etwa in den ambulanten Pflegediensten. Für den Arzt, der mit Wundversorgung befasst ist, stellt sich in dieser Arbeitsteilung immer die Frage, an wen und inwieweit er heilkundliche Tätigkeit delegieren darf; eng damit verknüpft ist tibanna79 - Fotolia die Frage der haftungsrechtlichen Verantwortung. D er Arzt trägt zunächst die Diagno- severantwortung: Er hat vor allem auf vorbeugende Maßnahmen gegen Wund- heilungsstörungen zu achten, indem er vor ei- gepersonal delegieren, die kein spezifisches ärztliches Wissen und Können erfordert. Je qualifizierter das nicht-ärztliche Personal in der Wundversorgung ist, umso eher und um- nem operativen Eingriff die Grunderkrankung so mehr kann eine Tätigkeit delegiert werden. des Patienten – etwa einen Diabetes mellitus – So wird zum Beispiel bei einer Wunddraina- feststellt und behandelt. Hier und spätestens ge das Wechseln von Auffangbehältern durch bei der Therapieentscheidung, die ebenfalls in qualifiziertes nicht-ärztliches Personal als zu- Artikel zu Delegation und seinem Verantwortungsbereich verbleibt, wer- lässig angesehen. Qualifikation den die Weichen für den in der Wundversor- gung wichtigen Bereich der Anordnungsverant- Aus der Anordnungsverantwortung ergibt sich wortung des Arztes gestellt, wenn und soweit auch, dass die Pflegefachkraft die an sie de- er Tätigkeiten der Behandlungspflege auf Pfle- legierte Tätigkeit nicht ohne Wissen und Zu- gefachkräfte delegiert. Je näher die konkre- stimmung des Arztes etwa an eine dritte Per- te Wundversorgung an der eigentlichen Heil- son „weiterdelegieren“ darf. kunde ist, je mehr also die Tätigkeit ein Risiko für den Patienten birgt, umso eher ist der Arzt gehalten, diese Tätigkeit selbst vorzunehmen. Delegation bedingt Überwachung www.allgemeinarzt- So wäre es beispielsweise fehlerhaft, wenn der Wann immer es um die Delegation ärztlicher online.de/a/1715055 Arzt im Falle einer verspäteten Operation und Tätigkeiten geht, sind zwei wesentliche Aspek- deshalb erhöhter Infektionsgefahr den dann er- te im Spiel, die sich spiegelbildlich zueinander forderlichen täglichen Verbandswechsel dele- verhalten: die jeweiligen Kompetenzen der Be- giert, statt ihn selbst durchzuführen. rufsgruppen und deren Verantwortlichkeiten. Die Kehrseite der Delegationsbefugnis des Arz- Abseits des gesteigerten Risikos kommt eine tes ist seine Überwachungsverantwortung, die Delegation zum Beispiel des Verbandswech- Pflicht zur Aufsicht und Kontrolle der Person, sels durchaus in Betracht. Im Grundsatz gilt: an die er delegiert hat. Dem Spiegelbild ent- Der Arzt kann diejenige Tätigkeit auf das Pfle- spricht eine Wechselwirkung: Je qualifizierter → 20 Der Allgemeinarzt 9/2016www.allgemeinarzt-online.de
Die beste Empfehlung für Ihre Diabetes-Patienten: Hören Sie auf Ihre Füße! milgamma® protekt wirkt und schützt bei diabetischer Polyneuropathie.1 • Lindert Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen in den Füßen2 • Schützt Nerven und Gefäße vor toxischen Glucose-Abbauprodukten (AGEs)3 • Ist langfristig gut verträglich und mit HKL- und Diabetes-Präparaten kombinierbar Nur 1 x tgl. / TTK 0,73 €4 milgamma® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Zusammensetzung: Arzneil. wirks. Bestandt.: 1 Ftbl. enth. 300 mg Benfotiamin. Sonst. Bestandt.: Mikrokrist. Cellulose, Talkum, Povidon (K30), hochdisp. Sillicumdio- xid, Croscarmellose-Natrium, höherk. Partialglyceride, Hypromellose, Titandioxid, Polyethylenglycol, Saccharin-Natrium. Anwendungsgebiete: Beh. v. Neuropathien u. kardiovask. Stör., die durch Vit. B1-Mangel hervorger. werden. Ther. od. Prophyl. v. klin. Vit. B1 Mangelzust., sofern diese nicht ernährungsmäßig behoben werden können. Gegenanzeigen: Überempfindl. gg. Benfotiamin / Thiamin od. einen d. sonst. Bestandt. Nebenwirkungen: In Einzelfäll.: Überempfindl.k.reakt. (Urtikaria, Exanthem), gastrointest. Störungen. Wörwag Pharma GmbH & Co. KG, 71034 Böblingen. Apothekenpflichtig, Stand Mai 2014 1: Bei diabetischer Neuropathie infolge eines Thiamin-Mangels. Diabetiker tragen ein deutlich erhöhtes Risiko für einen ausgeprägten Thiamin-Mangel: Wie Thornalley et al. nachwiesen, sind die Thiamin-Spiegel bei Diabetikern um durchschnittlich 75 % niedriger als bei Gesunden. Ursache dieses Defizits ist eine erheblich gesteigerte renale Thiamin-Clearance. 5 2: Stracke H et al.: Benfotiamine in diabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2008 Nov;116(10):600-5. 3: Stirban A et al.: Benfotiamine Prevents Macro- and Microvascular Endothelial Dysfunction; Diabetes Care; 2006 Sep; 29:2064-2071. 4: milgamma® protekt Tbl. 90 St. 5: Thornalley et al.: High prevalence of low plasma thiamine concentration in diabetes linked to a marker of vascular disease. Diabetologia (2007) 50:2164-2170. www.woerwagpharma.de
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