Der aufsteigende Drache - Erfolgreich in Vietnam

 
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Der aufsteigende Drache – Erfolgreich in
Vietnam
Andreas Stoffers • Long Quang Phạm
Hrsg.

Der aufsteigende Drache –
Erfolgreich in Vietnam
Ein interkultureller Guide für alle, die
in Vietnam arbeiten oder arbeiten wollen
Hrsg.
Andreas Stoffers                                          Long Quang Phạm
Hanoi, Vietnam                                            Hanoi, Vietnam

ISBN 978-3-658-34238-8    ISBN 978-3-658-34239-5 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-658-34239-5

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lierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-­nb.de abrufbar.

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gewidmet Vietnam, Deutschland … und
unseren Eltern
Grußwort

Europäer, die nach Vietnam kommen, stoßen auf Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und
Offenheit. Sie spüren, dass sie willkommen sind. Vietnamesen haben großes Interesse am
Austausch mit dem Ausland. Dieser ist ein wichtiges Element in der Entwicklung ihres
Landes. Seit der Einleitung der wirtschaftlichen „Đổi Mới“-Reformpolitik 1986 hat Viet-
nam eine eindrucksvolle Entwicklung durchlaufen, die noch nicht an ihrem Ende ist. Ziel
ist es, 2045 den Status eines entwickelten Landes mit hohem Einkommen zu erreichen.
Aufbruchsstimmung und Dynamik sind überall im Land greifbar. Einsatzbereitschaft,
Fleiß und Wissbegierde der Vietnamesen verlangen allen Außenstehenden Hochachtung ab.
    Vietnam möchte Know-how, Erfahrungen und Engagement des Auslands für den Auf-
bau des Landes nutzen. Das reicht von der Ansiedlung von Produktionsstätten aus-
ländischer Firmen bis zur Förderung von Ausbildung und Arbeit von Vietnamesen im
Ausland. Deutschland ist dabei ein Wunschpartner. Die große vietnamesische Gemeinde
und viele tausend Studenten in Deutschland bilden eine lebendige und nachhaltige Brücke
zwischen beiden Ländern. Etwa 380 deutsche Firmen haben Niederlassungen in Vietnam.
Die Bundesregierung engagiert sich vielfältig. Dazu gehören die langjährige, intensive
entwicklungspolitische Zusammenarbeit, die Förderung des Erlernens der deutschen
Sprache, der Aufbau der Vietnamesisch-Deutschen Universität und vieles andere mehr.
    Vietnam und Deutschland ergänzen sich in mehrfacher Hinsicht. Sie teilen gemeinsame
Interessen, von der Bewältigung des Klimawandels bis zur Stärkung der internationalen
regelbasierten Ordnung und des Multilateralismus. Die Sympathie für das jeweils andere
Land ist gegenseitig. Nicht nur interessieren sich viele Vietnamesen für Deutschland, auch
viele Deutsche blicken, nicht zuletzt aus historischen Gründen, mit Sympathie und Inte­
resse auf Vietnam.
    Dies alles macht Vietnam zu einem wichtigen Partner und günstigen Standort in Asien.
Wer sich dem Aufstieg Asiens stellen will, ist in Vietnam an einem guten Platz. Für jeden
Ausländer, der in Vietnam lebt, ist die Beschäftigung mit der Kultur, Lebensweise,
Mentalität und Geschichte des Landes ebenso Freude wie selbstverständliches Gebot des

                                                                                       VII
VIII                                                                             Grußwort

Respekts und Schlüssel zum Erfolg. Vietnamesen werden dies honorieren. Zu Recht sind
sie stolz auf ihre reiche Kultur und Geschichte. Die vorliegende Veröffentlichung ist dabei
eine willkommene Hilfe. Ich wünsche ihr vielfache Verbreitung und den Leserinnen und
Lesern Anregung und Vergnügen bei der Lektüre.

Hà NộiDr. Guido Hildner
Februar 2021
Vorwort

Es gibt in der modernen Zeit grundsätzlich zwei Möglichkeiten, eine Wirtschaft zu orga-
nisieren: Im ersten Fall gibt es kein Privateigentum an Produktionsmitteln sowie Grund
und Boden, sondern nur Staatseigentum. In Planungsbehörden wird festgelegt, was in
welcher Menge produziert wird. Im zweiten Fall ist das Privateigentum garantiert und die
Unternehmer produzieren im Rahmen einer rechtlichen Ordnung jene Güter, von denen
sie glauben, dass die Konsumenten sie brauchen. Die Preise geben ihnen die Informatio-
nen darüber, ob sie mit ihrer Annahme richtig lagen, also ob sie das Richtige in der richti-
gen Menge produziert haben. Das erste System nennt man Sozialismus, das zweite Markt-
wirtschaft oder Kapitalismus.
Tatsächlich existiert in der Realität keines dieser Systeme – Kapitalismus oder Sozialis-
mus – in Reinkultur. Selbst in sozialistischen Staaten wie der DDR oder sogar in Nord-
korea gab oder gibt es neben dem Staats- auch Privateigentum und neben dem alles domi-
nierenden Plan Elemente von Marktwirtschaft, legal oder illegal. Ohne diese Marktelemente
hätte die Wirtschaft in diesen Ländern noch schlechter oder gar nicht mehr funktioniert.
    Der entscheidende Punkt: Nicht das absolute Mischungsverhältnis zwischen Markt und
Staat ist entscheidend, wenn man die wirtschaftliche Entwicklung verstehen will, sondern
die Frage, wie sich das Mischungsverhältnis von Staat und Markt, von Sozialismus und
Kapitalismus im Zeitablauf entwickelt. Wird der Kapitalismus-Anteil in einer Wirtschaft
erhöht, so wie das etwa in den letzten Jahrzehnten in China geschah, dann führt das in der
Regel zu mehr Wachstum, und der Mehrheit der Menschen geht es damit besser. Der An-
teil der Chinesen, die in extremer Armut lebten, lag 1981 noch bei 88 Prozent und ist bis
heute unter ein Prozent gesunken.
    Wird dagegen der Sozialismus-Anteil erhöht, wie das in den vergangenen zwei Jahr-
zehnten in Venezuela war, sind wirtschaftlicher Niedergang und Armut die Folge. In Vene-
zuela verarmen die Menschen zunehmend, mehr als zehn Prozent der Bevölkerung sind
schon geflohen und die Inflationsrate ist die höchste auf der ganzen Welt. Und dies, ob-
wohl Venezuela mehr Erdöl hat als jedes andere Land der Welt. Viele weitere Beispiele
habe ich in meinem Buch „Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung“ ge-
nannt, das inzwischen auch in Englisch, Koreanisch, Italienisch und Spanisch er-
schienen ist.

                                                                                          IX
X                                                                                   Vorwort

    Vietnam ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Kraft des Markts wirkt. Die wirtschaft-
liche Öffnung Vietnams im Rahmen des Doi Moi war vergleichbar mit Deng Xiaopings
Reformen in China: Privateigentum wurde eingeführt und dem Markt wurde mehr Raum
eingeräumt. Vietnam ist ein Land, das sich zwar – so wie China – weiterhin sozialistisch
nennt, aber tatsächlich zunehmend kapitalistischer wird.
    Dass Vietnam auf Platz 90 von 178 in dem Ranking der wirtschaftlichen Freiheit steht,
mag nicht so sensationell erscheinen. Aber für die Beurteilung der wirtschaftlichen Aus-
sichten eines Landes ist es nicht so wichtig, wo das Land derzeit in dem Ranking steht,
sondern wie sich das Ranking im historischen Vergleich entwickelt hat, also ob die
wirtschaftliche Freiheit zu- oder abgenommen hat. Und in dieser Beziehung ist Vietnam
außergewöhnlich erfolgreich: Als die Heritage-Foundation erstmals im Jahr 1995 den
Index veröffentlichte, hatte Vietnam einen Score von 41,7. Bis 2005 war der Wert auf 48,1
gestiegen, und im Jahr 2010 lag er bei 49,8.
    Bemerkenswert ist der enorme Zuwachs an wirtschaftlicher Freiheit seit dem Jahr
2015, wo der Indexwert bei 51,7 lag. Seitdem ist er um 10 Punkte auf heute 61,7 ge-
wachsen. Und dies bedeutet einen Zuwachs von 20 Punkten seit 1995!
    Zum Vergleich: Die USA lagen 1995 bei 76,7 und haben sich bis 2021 leicht ver-
schlechtert auf 74,8. Italien und Frankreich machten in 25 Jahren praktisch keine Fort-
schritte bei der wirtschaftlichen Freiheit: Sie lagen 1995 bei 61,2 bzw. 64,4 und liegen
heute bei 64,9 bzw. 65,7. Es gibt nur fünf – nicht vergleichbare und deutlich kleinere –
Länder, die in den letzten 25 Jahren genauso stark oder noch etwas stärker an wirtschaft-
licher Freiheit gewonnen haben.
    Das Ergebnis: Auch in Vietnam ist die Zahl der Menschen, die in extremer Armut
leben, stark zurückgegangen und liegt heute bei unter zwei Prozent. Auch Vietnam be-
weist: Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung, vor allem im Kampf gegen
Hunger und Armut.
    Freihandelsabkommen, Reduzierung der Staatsquote (die übrigens etwa halb so hoch
wie in Deutschland ist), Investitionsförderung, niedrige Steuern und Abgaben sowie die
Zurückdrängung planwirtschaftlicher gegenüber marktwirtschaftlichen Ansätzen kenn-
zeichneten die ökonomische Entwicklung in Vietnam in den letzten Jahrzehnten. Selbst im
Corona-Jahr 2020 war der Aufschwung nicht zu bremsen.
    Kurz, Vietnam ist ein Land mit vielen interessanten Perspektiven, aber auch Stolper-
steinen für Einsteiger (und Fortgeschrittene). Ich kenne die Mentalität der Menschen in
Asien sehr gut, weil ich Vorträge in Ländern wie China und Korea halte und viele Jahre
eine Freundin hatte, deren Eltern aus Vietnam kamen. Ich bewundere vor allem den Ehr-
geiz von Asiaten, die erstens viel hungriger sind als wir Europäer und zweitens viel neu-
gieriger als die Amerikaner. Daher sind meine Bücher über Erfolg und Reichtum in Län-
dern wie Indien, der Volksrepublik China, Taiwan und Südkorea so erfolgreich. Kürzlich
ist auch mein erstes Buch in Vietnam erschienen: (bitte hier chinesischen Titel einfügen).
Es ist die vietnamesische Ausgabe meines Buches „Setze dir größere Ziele“, das jetzt in
elf Sprachen vorliegt.
Vorwort                                                                                 XI

   Ich habe mich sehr gefreut, dass mich zum Jahreswechsel 2020/2021 die beiden
Herausgeber Andreas Stoffers und Phạm Quang Long wegen eines Vorwortes an-
gesprochen haben. Dieser Bitte bin ich sehr gerne nachgekommen. Wenn man bislang
wenig bekanntes Terrain betritt, ist es um so wichtiger, sich vorab gründlich zu informie-
ren. Den beiden Herausgebern ist es gelungen, eine Vielzahl vietnamerfahrener Autoren in
ihrem Buch zusammen zu bringen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit ihren
eigenen Worten ihre Sicht auf Vietnam schildern. Ich hoffe, dass das Buch dazu beiträgt,
auch den Deutschen (von denen die meisten nicht einmal wissen, dass Vietnam mehr Ein-
wohner hat als Deutschland) dieses Land näher zu bringen. Ich selbst freue mich schon
darauf, in der Zeit nach Corona Vorträge in Vietnam zu halten und das Land noch besser
kennenzulernen.

Berlin                                                         Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Januar 2021
Vorwort

„Vietnam“, das verbinden viele Menschen in Deutschland mit vielen verschiedenen Din-
gen: Sonne, Stränden, Kultur, Vietnamkrieg, John Rambo, Kommunismus, Hồ Chí Minh
und Exotik. Wirtschaftlich hat der eine oder andere vielleicht die Restaurants und Nagel-
studios in Deutschland auf dem Schirm, erinnert sich an die Schulkameradin, die als Jahr-
gangsstufenbeste das Abitur gemacht hat oder weiß, dass der ehemalige deutsche Vize-
kanzler Dr. Philipp Rösler vietnamesische Wurzeln hat. Vielleicht fallen auch Namen ein,
die mit der deutschen Presse- und Medienlandschaft in Verbindung gebracht werden wie
Vanessa Vũ (DIE ZEIT) oder Dr. Nguyễn-Kim Thị Mai (MaiLab, Quarkx).
   Nur wenige sind mit dem sich wirtschaftlich rasant entwickelnden Vietnam vertraut.
Aber die, die Vietnam kennen, lässt die Faszination selten los. Seit der wirtschaftlichen
Öffnung 1986 (genannt „Đổi Mới“ = Erneuerung), beeindruckt Vietnam durch einen fort-
gesetzten Aufschwung. In den vergangenen drei Jahrzehnten ist es Vietnam gelungen, sich
von einem wirtschaftlich wenig entwickelten Land mit über 90 % der Bevölkerung im
Landwirtschaftssektor zu einer der dynamischsten Volkswirtschaften der Welt zu wandeln.
Zwischen 2002 und heute stieg das BIP pro Kopf um fast das Dreifache. Hinsichtlich des
Lebensstandards ist es gelungen, in der gleichen Zeit mehr als 45 Mio. Menschen aus der
Armut zu holen. Der Schritt zum Upper-Middle-Income-Country mit einem Durchschnitts-­
Pro-­Kopf-Einkommen von über 7000 USD soll bereits 2035 vollzogen werden.
   Vietnam wird auch als das Land des „Aufsteigenden Drachen“ bezeichnet. Und tat-
sächlich wird Vietnam immer mehr zu einem Magneten für Deutsche, die sich diesem
atemberaubenden Land zuwenden. Die Hintergründe dieser Menschen sind so ver-
schieden, wie sie nur sein können: Neben Managern deutscher Großkonzerne, Ent-
wicklungshelfern, CIM-Fachkräften, Hochschullehrern, Sprachlehrern und Vertretern von
Nichtregierungsorganisationen sind es auch Rentner, Freiberufler, Studenten und – ganz
modern – s. g. „Digital Nomads“, die Vietnam zu ihrer zweiten Heimat gewählt haben
oder noch wählen möchten. Die Stehzeiten können unterschiedlicher kaum sein: Von ein
paar Wochen über ein paar Jahre bis lebenslang, es sitzt alles drin.
   Wir beide als Herausgeber haben das Vergnügen, in Vietnam, genauer gesagt in Hà Nội,
zu leben. Wir haben unterschiedliche berufliche Hintergründe und Erfahrungen. Uns eint
jedoch die Begeisterung für dieses südostasiatische Land und seine Bewohner. Wir kennen

                                                                                     XIII
XIV                                                                               Vorwort

aus eigener Anschauung viele Fallstricke und Möglichkeiten, die Vietnam für Westler
bereithält.
   Nicht erst seit Covid19 wissen wir, dass die Globalisierung eine Tatsache ist. Schon in
den Jahren zuvor haben die internationalen Kontakte zwischen Nationen, Unternehmen
aber auch Menschen zugenommen. Das wird sich auch in der Zeit der Erholung nach der
Pandemie nicht ändern. Wo Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenkommen,
kann es kulturelle Missverständnisse geben. Mit unserem Buch möchten wir einen Betrag
dazu leisten, Vietnam besser zu verstehen.
   Das vorliegende Buch richtet sich an alle, die schon in diesem boomenden südost-
asiatischen Land arbeiten, oder demnächst arbeiten wollen. Gleichzeitig ist es aber auch
für jeden interessant, der in die faszinierende vietnamesische Kultur tiefer eintauchen
möchte. Das Besondere an diesem Buch besteht darin, dass es ausschließlich von Vietnam-
experten geschrieben ist, die Jahre oder Jahrzehnte mit dem Land zu tun hatten. Es kommt
aus der Praxis und soll für die Praxis nützlich sein. In insgesamt fünf Teilen werden all-
gemeines Wissen zu Land und Leuten vermittelt, Hinweise zur Gestaltung einer Karriere
gegeben, der Umgang mit vietnamesischen Mitarbeitern thematisiert, Tipps zu Net-
working und Geschäftemachen gegeben sowie der Genuss des Lebens in Vietnam an-
geschnitten. Ein ausführlicher Anhang mit volkswirtschaftlichen Daten, Netzwerkadressen
und Literaturempfehlungen rundet diesen Managementguide ab.
   Die Einblicke, die die Autoren unseres Buches geben sind so verschieden wie ihre Er-
fahrungen und Schreibstile. Manche Texte sind wissenschaftlich fundiert, andere wiede-
rum sehr persönlich gehalten. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, diesen Manage-
mentguide genau so zu gestalten, da wir Wissen und persönliche Erfahrungen vermitteln
möchten. Auch wir haben bei der Arbeit an diesem Buch oft schmunzeln müssen und viel
dazu gelernt. Die Arbeit an diesem Buch war schweißtreibend, hat uns aber viel Freude
bereitet. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an unsere Co-Autoren.
   Und für alle anderen gilt: Chào mừng bạn đến Việt Nam – Willkommen in Vietnam.

Hà Nội                                                        Prof. Dr. Andreas Stoffers

März 2021                                                             Long Quang Phạm
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes zu Vietnam. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   1
  Wilfried Lulei, Jörg Teumer, David Frogier de Ponlevoy, Manuel Wendle,
  Ludwig Graf Westarp und Dương Gräfin Westarp
Eine erfolgreiche Karriere gestalten: Vorbereitung – Einsatz – Nachbereitung. . . . 47
Daniel Müller, Doreén Pick, Ludwig Graf Westarp, Christian Grajek und
Manuel Wendle
 ensch und Arbeit im Unternehmen: Mitarbeiter auswählen,
M
führen und motivieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Alexander-Nicolai Neumann, Herbert G. Gonder, Kim Nga Sehring und
Linh Hà Bùi
 etzwerken und Geschäfte machen in Vietnam. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
N
Andreas Stoffers, Matthias Dühn und Minh Bình Trịnh
 as Leben in Vietnam genießen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
D
Olga Hase-Bergen, Long Quang Phạm, Borries Plass und Andreas Stoffers
Anhang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195
 Andreas Stoffers und Long Quang Phạm

                                                                                                                                  XV
Herausgeber- und Autorenverzeichnis

Linh Hà Bùi graduierte in Volkswirtschaftslehre an der Manchester University/Groß-
britannien. Zuvor erwarb sie einen Bachelor-Abschluss in Fach Internationale Wirtschaft
an der Foreign Trade University Hanoi. Sie verfügt über Forschungserfahrung am Vietnam
Institute of Economic and Policy Research (VEPR)/University of Economics and Busi-
ness/VNU. Ihre Interessensschwerpunkte sind Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung,
des Wirtschaftswachstums und der Ungleichheit. Derzeit ist sie als Wissenschaftliche Mit-
arbeiterin und Projektmanagerin bei der Friedrich-Naumann-Stiftung (FNS) in Viet-
nam tätig.

Dr. Matthias Dühn ist als Rechtsanwalt in Deutschland seit 2001 und in Vietnam seit
2007 zugelassen. Er fokussiert seine 2014 gegründete Kanzlei Viet Diligence Legal seit-
dem auf das vietnamesische Investitions-, Gesellschafts-, Handels- und Arbeitsrecht. Dr.
Dühn ist bestens vertraut mit allen rechtlichen Fragen rund um den Markteintritt in Viet-
nam, der Gründung von Firmen, Niederlassungen und Joint Ventures. Zudem unterstützt
er kompetent in allen Fragen der internationalen Vertragsgestaltung sowie bei komplexen
Vertragsverhandlungen, insbesondere im Bereich kommerzieller Verträge, M&A sowie
bei arbeitsrechtlichen Abfindungsverhandlungen.

David Frogier de Ponlevoy hat knapp ein Jahrzehnt in Hà Nội gelebt und gearbeitet. In
dieser Zeit war er Journalist, Journalistenausbilder, Workshopleiter, Fremdenführer,
Kommunikationsberater und stand auch ein paar Mal auf der Bühne des Nationalen
Opernhauses. Zusammen mit der Schweizer Journalistin Anemi Wick schrieb er den „Fett-
näpfchenführer Vietnam“ (Conbook Verlag). Das Buch geht in rund 40 Kapiteln auf
einzelne Besonderheiten und Eigenheiten Vietnams ein, erklärt Unterschiede, ordnet ein,
und gibt Hinweise, wie sich Missverständnisse vermeiden lassen. Seit 2014 arbeitet er
wieder in Deutschland als Teamleiter in einer Content-Marketing-Agentur in Darmstadt
und beschäftigt sich seitdem unter anderem mit den kulturellen Unterschieden von chemi-
scher Industrie, Maschinenbau, Bankwesen und Pharma-Industrie.

                                                                                     XVII
XVIII                                                Herausgeber- und Autorenverzeichnis

Herbert G. Gonder absolvierte eine Ausbildung zum Diplom-Informatiker (1976) und
zum Heilpraktiker für Psychotherapie (2016). Er hat für viele Unternehmen mehr als 30
Jahre lang Projekte geleitet sowie in Deutschland und der Schweiz eigene Firmen auf-
gebaut und geleitet. Seit 2005 ist er vorwiegend als Trainer und Berater im Bereich
Projektmanagement tätig. Er ist mit den weltweit größten Projektmanagement-
organisationen PMI (Project Management Institute) und IPMA (International Project Ma-
nagement Association) eng verbunden. Seit über 10 Jahren ist er Lehrbeauftragter für die
Vorbereitung auf die Projektmanagementzertifizierung CAPM und PMP an Universitäten
in Konstanz, München und Stuttgart.

Dương Gräfin Westarp ist Mitgründerin der SKARO GmbH und Geschäftsführerin der
Firma SKARO VIETNAM Services & Trading Co. Ltd in Vietnam. Sie ist in Vietnam ge-
boren und aufgewachsen. Momentan leitet sie von Berlin aus das Geschäft in Vietnam. Mit
akademischem Hintergrund in internationaler Betriebswirtschaft sowie im Kultur- und
Tourismusmanagement verfügt sie über fast 20 Jahre Berufserfahrung sowohl in Vietnam
als auch in Deutschland. Sie ist sich der wichtigen Rolle des interkulturellen Manage-
ments im internationalen Management bewusst. Ihre Leidenschaft ist es, ihr Fachwissen
zu teilen und deutsche sowie vietnamesische KMU bei der Geschäftstätigkeit im Ausland
zu unterstützen.

Ludwig Graf Westarp verfügt über langjährige Managementerfahrung in Europa und
Südostasien. Er ist der Vietnam Auslandsrepräsentant des Bundesverbandes der Mittel-
ständischen Wirtschaft, Gründer von SKARO VIETNAM Services & Trading, der SKARO
GmbH und SKARO Records in Deutschland. Mit Führungsverantwortung für bis zu 2.000
Mitarbeiter konnte er bereits namhafte internationale Unternehmen regional leiten. Graf
Westarp unterrichtet Internationales Management an der HTW Berlin und ist CI des Ger-
man Malaysian Round Table sowie beim ASEAN Round Table zuständig für Vietnam und
Kambodscha. Er graduierte an der Freien Universität Berlin mit Magister Artium in
Neuerer Deutscher Literatur, Philosophie und Musikwissenschaft sowie an der Berlin
School of Economics and Law mit einem MBA (Europa-Asien Management).

Christian Grajek geboren 1977, studierte zunächst Betriebswirtschaft an der Hoch-
schule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig und arbeitete danach von
2006 bis 2015 bei der Sparkasse Leipzig in den Bereichen Interne Revision und Projekt-
management. Während dieser Zeit absolvierte er auch ein Aufbaustudium an der St Galle-
ner Business School. Seit 2016 ist Christian Grajek für die Deutsche Sparkassenstiftung
für internationale Kooperation e.V. tätig, mit Einsätzen in Ostafrika und Südostasien. An-
fang 2019 zog er mit seiner Frau und ihren 2 Kindern nach Hà Nội, Vietnam.
Herausgeber- und Autorenverzeichnis                                                     XIX

Olga Hase-Bergen geboren 1974 in Kasachstan, siedelte 1995 nach Deutschland über. In
den darauffolgenden Jahren absolvierte sie eine Ausbildung als Fachangestellte für Büro-
kommunikation beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) sowie das
­Diplomstudium der Geografie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
 In den Jahren 2007 bis 2012 verlagerte sich der familiäre Lebensmittelpunkt nach Peking/
 China, wo sie zuerst ihre Feldforschung und anschließend ihre Diplomarbeit verfasst hat.
 Während des Chinaaufenthaltes kamen drei Töchter auf die Welt. Nach der Rückkehr nach
 Deutschland arbeitete sie beim DAAD im Programmbereich. 2017 folgte sie als mit-
 reisende Ehefrau ihrem Ehemann nach Hà Nội, Vietnam.

Prof. Dr. Wilfried Lulei geboren 1938, studierte Geschichte, Germanistik und Asien-
wissenschaften in Leipzig und absolvierte ein Zusatzstudium der Vietnamistik in Hà Nội.
Von 1970 bis 1995 war er Professor und Lehrstuhlleiter der Vietnamistik an der
Humboldt-Universität Berlin. Er ist Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Beirats der
Deutsch-­Vietnamesischen Gesellschaft e.V. Seit 1963 führten ihn zahlreiche Studien- und
Arbeitsaufenthalte nach Vietnam. Er hat zur Geschichte und gegenwärtigen Entwicklung
Vietnams und zu den deutsch-vietnamesischen Beziehungen viel publiziert.

Daniel Müller hat an den Universitäten in Halle, Wien, Zürich und Kairo Internationale
Beziehungen und Neue Geschichte studiert. Er arbeitet als Südostasien-Verantwortlicher
beim OAV – German Asia-Pacific Business Association in Hamburg und ist Autor diverser
Studien zu den deutsch-asiatischen Wirtschaftsbeziehungen.

Alexander-Nicolai Neumann geboren 1983, graduierte als Diplom Betriebswirt (DH) in
Stuttgart und Master of Business in Management in Sydney. Er ist ein international zerti-
fizierter Projektleiter spezialisiert auf internationale Mergers & Acquisitions, Post Merger
Integrationen und Restrukturierungen. Er verfügt über 17 Jahre Erfahrung in der erfolg-
reichen interkulturellen Zusammenarbeit, dessen intensiven Herausforderungen, Konflikt-
potenzialen und dessen Lösungen. Für seinen deutschen Konzern richtete er als Expatriate
in Hà Nội als Finanzvorstand in einer marktführenden Versicherungsholding und im Auf-
sichtsrat einer Rückversicherungsgesellschaft für die er weiterhin tätig ist die Gesell-
schaften international aus. Als Regional Manager ist er für den Raum Asia Asia-Pacific,
Africa & Global Network verantwortlich. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Long Quang Phạm geboren 1987, graduierte als B.A. in Betriebswirtschaftslehre in
Hof. Im Anschluss absolvierte er einen Master in Marktorientierter Unternehmensführung
in Landshut. Danach arbeitet er für verschiedene internationale Unternehmen in Deutsch-
land, in der Schweiz und in Vietnam. Seit 2018 lebt er in Hanoi und ist zurzeit Doktorand
am „Vietnamesischen Institut für Entwicklungsstrategien“.
XX                                                   Herausgeber- und Autorenverzeichnis

Prof. Dr. habil. Doreén Pick ist Diplomkauffrau. Nach Stationen als Juniorprofessorin
an der FU Berlin und Vertretungsprofessorin an der Ruhr-Universität Bochum ist sie seit
April 2016 Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Marketing und Inter-
nationale Wirtschaft an der Hochschule Merseburg.

Borries Plass MBA, hat an Universitäten in Deutschland und China studiert. Er ist Ge-
schäftsführer eines britischen Developer und Investor von erneuerbaren Energieleistungen
am Standort in Hồ-Chí-Minh-City und lebt mit seiner vietnamesischen Frau und den zwei
Kindern seit 2008 in Vietnam. Zuvor war Borries Plass einige Jahre in Frankreich tätig und
hat bis heute umfangreiche interkulturelle Erfahrungen auf verschiedenen Positionen sam-
meln können.

Kim Nga Sehring geb. Nguyễn, ist Inhaberin der Firma „Nga Sehring Consulting“ in
Langen bei Frankfurt. Sie ist Dipl.-Betriebswirtin (FHW Pforzheim) mit weiteren Quali-
fikationen als Ausbilderin und Übersetzerin für Vietnamesisch. Zuvor arbeitete sie rund 25
Jahre in Führungspositionen im internationalen Kreditgeschäft bei diversen Banken. Vor
ihrer Firmengründung war sie stellvertretende Geschäftsleiterin einer südostasia­
tischen Bank.

Prof. Dr. Andreas Stoffers studierte Staatswissenschaften an der Universität der
Bundeswehr München und promovierte zum Thema deutsch-thailändische Beziehungen.
Danach arbeitete er fast zwei Jahrzehnte als Banker in Deutschland und Vietnam. 2014
wurde er Professor für Internationales Management an der Internationalen Hochschule
SDI München. Seit Dezember 2019 ist er Landesdirektor Vietnam der Friedrich-Naumann-
Stiftung in Hà Nội. Seine besonderen Interessen liegen in den Bereichen Südostasien-
wissenschaften, Internationale Beziehungen und Interkulturelles Management.

Jörg Teumer ist Bankberater bei der Sparkassenstiftung für Internationale Kooperation
und arbeitet aktuell in der Türkei. Bis 2019 lebte er insgesamt 24 Jahre in Hà Nội – in 3
Etappen. Nach dem Studium der Internationalen Beziehungen mit Spezialisierung auf Vi-
etnam an der Moskauer MGIMO-Universität kam er 1984 zum ersten Mal nach Hà Nội
und arbeitete an der Botschaft der DDR. In den 90er-Jahren baute er die Repräsentanz der
Deutschen Bank in Hà Nội auf. Nach Zwischenstationen in Halle/S. und in einigen Län-
dern der ehemaligen Sowjetunion kehrte er 2005 nach Hà Nội zurück, um den vietname-
sischen Frauenverband VWU beim Aufbau einer Mikrofinanz-Organisation zu beraten.
Herausgeber- und Autorenverzeichnis                                                   XXI

Minh Bình Trịnh hat an der Goethe Universität Frankfurt am Main Finanzen, insb. Be-
havioral Finance und Internationale Wirtschaftsbeziehungen mit dem Abschluss Dipl.
Kaufmann studiert. Er hat über viele Jahre Berufserfahrungen im Bereich E-Commerce,
Sales und Aftersales in B-to-B und B-to-C gesammelt. Parallel dazu arbeitet er als profes-
sioneller Deutsch-Vietnamesisch-Übersetzer, Sprachtrainer und interkultureller Berater
für Managers und Delegationen. Seit Dezember 2019 ist er als Executive Assistant für die
Friedrich-Naumann-Stiftung Vietnam tätig.

Manuel Wendle hat als Projektmanager in der Schweizer Finanzindustrie gearbeitet und
lebt seit 2012 mit Unterbrechungen in Vietnam. Er ist Gründer und Leiter des Beratungs-
unternehmens „Culture Bridge“. Das Unternehmen berät Regierungsorganisationen und
die Privatwirtschaft, bei der Planung, Durchführung und Effizienzsteigerung inter-
nationaler Kooperationsprojekte und bietet im Land interkulturelles Training an
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