Der demografische Wandel in Brandenburg - Gemeinden ...

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Der demografische Wandel in Brandenburg - Gemeinden ...
Der demografische
Wandel in
Brandenburg
Probleme, Strategien und Ideen
für Kommunalverwaltungen

Dokumentation der Brandenburg-Konferenz
vom 26. September 2012

      ver.di Berlin-Brandenburg
      Fachbereich Gemeinden
Der demografische Wandel in Brandenburg - Gemeinden ...
Der demografische
     Wandel in
     Brandenburg
     Probleme, Strategien und Ideen
     für Kommunalverwaltungen

 3   Auswirkungen des demografischen Wandels
     auf Brandenburger Kommunen
     Jens Tessmann – Universität Potsdam (KWI)

 8   Demografischer Wandel:
     Herausforderungen, Fragen und Handlungserfordernisse
     Werner Roepke, ver.di-Landesfachbereichsleiter
     Gemeinden Berlin-Brandenburg

12   Wie viele Städte und Gemeinden braucht das Land?
     Ist eine neue Gemeindegebietsreform eine Antwort
     auf den demografischen Wandel?
     Karl-Ludwig Böttcher, Städte- und Gemeindebund Brandenburg

21   Podiumsdiskussion
     Zukunftsvision Brandenburg 2020 –
     Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Zwischenbericht der
     Enquete-Kommission des Landtages Brandenburg

     V.i.S.d.P.: Werner Roepke, ver.di Berlin, Fachbereich Gemeinden,
     Köpenicker Straße 30, 10179 Berlin
Der demografische Wandel in Brandenburg - Gemeinden ...
Jens Tessmann
Universität Potsdam (KWI)
tessmann@uni-potsdam.de

Auswirkungen des demografischen Wandels
auf Brandenburger Kommunen

Das Land Brandenburg unterliegt ebenso wie andere Regionen
Deutschlands den Auswirkungen des demografischen Wandels. Aus der
spezifischen raumstrukturellen Situation des Landes ergeben sich dabei
jedoch besondere Herausforderungen. Da sich die prognostizierten
demografischen Trends weiter fortsetzen werden, ergibt sich besonders
für die Zukunft mit Blick auf das Jahr 2030 ein großer Handlungsbedarf
für die Landes- und Kommunalpolitik. Grundlage für die Entwicklung
von Strategien ist die genaue Kenntnis des Wandlungsprozesses und
dessen Folgen. Für die demografische Entwicklung ist grundsätzlich
die Betrachtung von Geburten- und Sterberate sowie insbesondere
von Wanderungsbewegungen wichtig. Deutschlandweit wird aufgrund
von steigender Lebenserwartung und sinkenden Geburtenzahlen bei
begrenzten Wanderungsgewinnen von einer zukünftig niedrigeren
Bevölkerungszahl und einer Überzahl der Älteren ausgegangen.

Prägend für die Brandenburger Demografie war / ist besonders die Ab-
wanderung der jungen und mittelalten Jahrgänge in die Wachstumszen-
tren der alten Bundesländer sowie in das unmittelbare Berliner Umland.
In der Folge wird für das Jahr 2030 eine Bevölkerungsabnahme im ber-
linfernen Raum um 22 % prognostiziert. Im Gegensatz dazu kann das
Berliner Umland von dem Trend profitieren. Die Bevölkerung wird unter
gleich bleibenden Bedingungen dort im gleichen Zeitraum um 7,1 % zu-
nehmen. Im Saldo werden die Brandenburger um 11,7 % zurückgehen.
Dieser Rückgang geht auch mit einer Bevölkerungskonzentration rund um
Berlin und mit einer Abnahme der Bevölkerungsdichte bei zunehmender

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Der demografische Wandel in Brandenburg - Gemeinden ...
Berlinferne einher. Daraus ergibt sich für den ländlichen Raum eine
                               Verstärkung des demografischen Deutschlandtrends. Bevölkerungsab-
                               nahme und Überalterung werden dort besonders spürbar sein. Weitaus
                               positiver sieht die Entwicklung im Berliner Umland aus.

Quelle: Landesamt für Bauen    Mit Blick auf die Entwicklung der Landkreisebene ergibt sich für das
und Verkehr Brandenburg,       Prognosejahr 2030 im berlinfernen Raum eine Abnahme der Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung 2010
gegenüber 1990 in den Ämtern   zwischen 18 % und 27 %. Für Landkreise, welche mit ihrer Fläche Anteil
und amtsfreien Gemeinden.      am Berliner Umland haben (Sektoralkreise), wird die geschätzte Bevölke-
Raumbeobachtung 2012.          rungsabnahme deutlich geringer ausfallen. Dort nimmt die Bevölkerung
                               zwischen 2 % und 9 % ab. Die Landeshauptstadt Potsdam kann sogar
                               ein Wachstum um 19% verbuchen. Die übrigen kreisfreien Städte neh-
                               men demgegenüber eine „mittlere“ Position ein. Sie verlieren zwischen
                               13 % und 16 % ihrer Einwohner. Im Ergebnis dieser Prognosen kann also
                               von einer deutlichen Zunahme der regionalen Unterschiede bei der Be-
                               völkerungsentwicklung ausgegangen werden.

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Quelle: Landesamt für Bauen        Für die Infrastruktur und die öffentliche Daseinsvorsorge in den berlin-
und Verkehr Brandenburg,
                                   fernen Räumen ergeben sich daraus Auslastungsschwierigkeiten und
Bevölkerungsentwicklung 2030
gegenüber 2010 in den Land-        Finanzierungsprobleme. Durch die geringe Anzahl an Nutzern ist die
kreisen und kreisfreien Städten.   Funktionsfähigkeit von technischen und sozialen Einrichtungen in ihrer
Raumbeobachtung 2012.
                                   bestehenden Form deshalb bedroht. Ebenso führt die Verteilung der Be-
                                   triebskosten auf immer weniger Nutzer zu unverhältnismäßigen Gebüh-
                                   rensteigerungen. Parallel dazu werden auch die einwohnerbezogenen
                                   öffentlichen Einnahmen aus den allgemeinen Finanzzuweisungen sinken.
                                   Mit steigenden Steuereinnahmen ist aufgrund der geringen Wirtschafts-
                                   und Erwerbstätigkeit der alternden Landbevölkerung auch nicht zu
                                   rechnen. Um also weiterhin eine qualitativ hochwertige Versorgung mit
                                   öffentlichen Infrastrukturleistungen und Gütern des täglichen Bedarfes
                                   zu sichern, sind neben „moderater“ kommunaler Strukturanpassung
                                   neuartige Organisations- und Finanzierungsformen gefragt.

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Der demografische Wandel in Brandenburg - Gemeinden ...
Von grundsätzlicher strategischer Bedeutung ist daher die Bündelung
    der Kräfte vor Ort über klassische Behörden- und Organisationsgrenzen
    hinweg. In Abhängigkeit von der lokalen und regionalen Konstellation
    aus privaten, öffentlichen und gemeinwirtschaftlichen Akteuren, sind
    zukünftig die Zusammenführung der unterschiedlichen Ressourcen und
    Kompetenzen notwendig. Auf Basis der Analyse der regionalwirtschaft-
    lichen Innovationspotentiale erscheint die Bildung von Dienstleistungs-
    partnerschaften wichtig. Erfolgsfaktor dieser Kooperationen ist die Ver-
    bindung der Stärken der Beteiligten. Die Rolle der öffentlichen Hand in
    den Versorgungspartnerschaften kann insoweit sehr stark variieren. So
    kann die Kommune z. B. Räumlichkeiten, Kostenübernahmen, Zuschüsse,
    Personal und Organisationskompetenz zur Verfügung stellen.

    Für private und gemeinwirtschaftliche (z. B. AWO, Caritas) Anbieter so-
    wie Vereine können so die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden,
    die ein Versorgungsangebot erst möglich machen. Zusätzlich zu den
    Synergie-Effekten können durch die Kombination der Dienstleistungen
    auch neuartige Angebote als Paket erreicht werden. Für die räumliche
    Konzentration der Angebote bieten sich sogenannte multifunktionale
    Versorgungszentren (Gemeindezentren) an. In Abhängigkeit von der
    örtlichen Situation können diese auch von der Bürgerschaft, also durch
    bürgerschaftliches Engagement (Bürgerzentren), getragen werden. Die-
    se neuen kooperativen Arrangements erfordern auch die Nutzung von
    passenden Organisationsformen wie z. B. Gemeinsamen Kommunalun-
    ternehmen und Genossenschaften.

    Die Gemeinde- bzw. Bürgerzentren können aber auch ideal als Logistik-
    knoten (Servicestation) für die Bereitstellung von mobilen Serviceange-
    boten genutzt werden. Auch dabei sollten die öffentlichen, privat-
    wirtschaftlichen und gemeinwirtschaftlichen Anbieter mit ihren Ver-
    waltungs-, Service-, Pflege- und Sozialleistungen etc. kooperieren. Im
    Ergebnis können ebenso wie bei den stationären Angeboten Kosten
    und Wegezeiten gespart und der Zugang zu bzw. die Verfügbarkeit von
    Leistungen in peripheren Landregionen bei der alternden Bevölkerung
    verbessert werden. Unterstützung können diese Leistungsstrukturen
    durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik
    erfahren. Auf diese Weise werden nicht nur der Austausch von
    Informationen und die Kommunikation verbessert, sondern es wird
    auch die Steuerung des vernetzten Leistungsprozesses ermöglicht.

    Insgesamt betrachtet ist es zur Vermeidung von Versorgungsdefiziten
    und vor allem zur Steigerung der Attraktivität der Landregionen not-

6   Der demografische Wandel in Brandenburg
Der demografische Wandel in Brandenburg - Gemeinden ...
wendig, den Austausch zwischen dem Berliner Metropolraum und der
Peripherie zu steigern. Insoweit müssen in Anknüpfung an bestehende
Dialog- und Vernetzungsformen weitere Austauschprozesse etabliert
und gefördert werden. Potentiale und Stärken der Landregionen sind
regional und überregional zukünftig besser zu kommunizieren. Die
staatliche Förderpolitik sollte im Wege von Bund-Land-Programmen ver-
stärkt innovative lokale und regionale Bündnisse und deren Austausch
zur Neuorganisation der Daseinsvorsorge im Fokus haben. Dazu sind
der Ausbau und die Intensivierung des Dialoges zwischen Bundes- und
Landespolitik mit den örtlichen Akteuren zwingend. Mobilisierungs-,
Förderungs-, Beratungs- und Analyseleistungen sollten flankierend zur
Verfügung gestellt werden.

Der demografische Wandel in Brandenburg                            7
Der demografische Wandel in Brandenburg - Gemeinden ...
Werner Roepke
                          ver.di-Landesfachbereichsleiter
                          Gemeinden Berlin-Brandenburg

                          Demografischer Wandel: Herausforderungen,
                          Fragen und Handlungserfordernisse

                          Die demografische Entwicklung im Land Brandenburg ist besorgniserre-
                          gend. Gründe dafür sind der dramatische Geburtenrückgang, die Alte-
                          rung der Bevölkerung sowie die Wanderungsbewegung in den soge-
                          nannten Speckgürtel und in andere Bundesländer.

      Konsequenzen für    •    Viele Kommunen werden schrumpfen
        die Kommunen      •    Alle Kommunen werden älter
                          •    Trend zur „Rückflucht in die Städte“

  Konsequenzen für        Welche Aufgaben in welcher Qualität und Quantität sollen künftig ange-
die kommunale Auf-        boten werden? Folgende Handlungsfelder werden im Vordergrund stehen:
gabenwahrnehmung          • Kinder- und Familienfreundlichkeit
                          • Seniorenpolitik (altersgerechtes Wohnen, Integration)
                          • Anpassung der Infrastruktur
                          • Bürgerschaftliches Engagement

    Erarbeitung von       „Vor dem Hintergrund der prognostizierten demografischen Entwicklung
   Lösungsansätzen        und der absehbaren Verschlechterung der finanziellen Situation von
          durch eine      Land und Kommunen ist es [...] absehbar, dass die bisherige Aufgaben-
Enquetekommission1        verteilung zwischen Land und Kommunen nicht zukunftsfähig ist und
         im Landtag       die Verwaltungsstrukturen in ihrer jetzigen Form keinen Bestand haben
                          können. Die Enquetekommission soll die wesentlichen Problemfelder
                          aufgreifen, die aktuellen Strukturen bewerten und Lösungsmöglich-
                          keiten aufzeigen.“2

    Stellenabbau als Ziel Die Stellenausstattung in der Landesverwaltung soll um 6 220 Stellen
          der Reformen? auf 42 000 bis 2018 gekürzt werden. Das lehnt ver.di ab.

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Bürgerschaftliches             Ohne das bürgerschaftliche Engagement, das Ehrenamt, würde vieles in
          Engagement                unserem Gemeinwesen nicht funktionieren, dies ist auch Ausdruck
                                    gelebter Demokratie. Gewerkschaften, Sportvereine, politische Parteien
                                    und nicht zuletzt der Brandschutz und Rettungsdienste werden zum
                                    großen Teil durch ehrenamtliches Engagement getragen.
                                    Kritisch wird es, wenn Kommunen versuchen, ihre schlechte Finanzlage
                                    durch unbezahlte Bürgerarbeit zu kompensieren. Überproportional be-
                                    troffen davon sind Frauenarbeitsplätze z. B. in Bibliotheken, Jugendzen-
                                    tren, Bürgerbussen. Zu hinterfragen ist die Dauerhaftigkeit der Freiwilli-
                                    genarbeit und der Existenz der Leistungen. Aus gewerkschaftlicher Sicht
                                    findet bürgerschaftliches Engagement hier die Grenze, wenn kommu-
                                    nale Arbeitsplätze gefährdet werden und ehrenamtliches Engagement
                                    nur aus Haushaltskonsolidierungsgründen gefördert wird.
                                    ver.di wird unter diesen Gesichtspunkten die Empfehlungen der Enquete-
                                    kommission, die im Zwischenbericht noch nicht vorliegen, bewerten.

       Herausforderung              •   Vorteile: erspart Wege, gut für ländlich geprägten Raum
         e-Government               •   Nachteile: Zugangs- und Bedienmöglichkeiten (Diskussion:
                                        e-Government-Gemeindeschwester), Verlust des persönlichen
                                        Kontaktes, der nicht durch Technik ersetzt werden kann.
                                    ver.di findet e-Government als zusätzliche Möglichkeit gut, als Ersatz für
                                    persönliche Beratung in der öffentlichen Verwaltung mehr als kritisch.
                                    Im Zwischenbericht gibt es dazu noch keine abschließende Meinung.

          Kooperationen             Kooperationen zwischen Kommunen (Cottbus LK Spree-Neiße), Land-
                                    kreisen werden als Alternative zu erneuten Gebietsveränderungen disku-
                                    tiert. Kooperationen sind auch zwischen Berlin und Brandenburg (Obere
                                    Gerichtsbarkeit, Statistisches Landesämter) möglich. Dieser Weg ist an
                                    einigen Stellen recht erfolgreich. Warum der Zwischenbericht dann fest-
                                    stellt, dass Kooperationen allein nicht ausreichen, bedarf der Erklärung.

      Funktionalreform              Die Betrachtung der vertikalen und horizontalen Aufgabenverteilung ist
                                    notwendig. Der Zwischenbericht gibt noch keine abschließenden
                                    Empfehlungen. Meine Meinung: Ob eine Aufgabe zentral oder dezen-
                                    tral wahrgenommen wird, ist differenziert zu betrachten. Nach meinen
                                    Erfahrungen ist es in den meisten Fällen sinnvoll, die Leistung orts- und
1 Eine Enquetekommission
besteht aus Abgeordneten aller
                                    bürgernah in den Kommunen zu erbringen. Allerdings müssen dafür die
Fraktionen und externen Sach-       Strukturen vor Ort vorhanden sein und es darf keine Aufgabe ohne per-
verständigen. Beide Gruppen         sonelle Ressourcen umgeschichtet werden. Personal folgt der Aufgabe.
arbeiten in ihr als gleichberech-
tigte Mitglieder. Sie sollen Ent-
                                    Gefahr: Stellenabbau bis 2018
scheidungen über umfangreiche       Indikator: Bürgerzufriedenheit
und bedeutsame Sachkomplexe
vorbereiten.
2 Aus der Begründung zur Ein-
setzung der Enquetekommission       Der demografische Wandel in Brandenburg                                 9
Der demografische Wandel in Brandenburg - Gemeinden ...
Zufriedenheit der Eine aktuelle Bürgerumfrage hat folgende Ergebnisse:
    Bürgerinnen und • Der Gemeindebereich wird mit Abstand am besten mit gut bis sehr
 Bürger mit den Ver-     gut beurteilt. Damit liegt die Beurteilung im oberen Bereich.
 waltungsleistungen • Die Landkreisebene landet im oberen mittleren Bereich
                         (befriedigend).
                     • Die Landesverwaltungsebene landet nur im mittleren Bereich.

     Strukturreform – Die derzeitige Kommunale Verwaltungsstruktur mit
     Gebietsreformen • 4 kreisfreien Städten (Brandenburg, Cottbus, Frankfurt, Potsdam)
                      • 14 Landkreisen
                      • 415 Gemeinden (144 amtsfrei, 271 amtsangehörig in 53 Ämtern)
                      • 112 Kommunen besitzen Stadtrecht
                      ist das Ergebnis der Gemeindegebietsreform und der Kreisneugliede-
                      rung von 2003.
                      In der Öffentlichkeit werden die „positiven“ Möglichkeiten einer erneu-
                      te n Gebietsreform unterschiedlich und kontrovers diskutiert. Die Vor-
                      schläge reichen von Abschaffung der Landkreise3 bis zum Erhalt der
                      jetzigen Strukturen. Der Zwischenbericht hat dazu keine Vorschläge
                      gemacht.
                      Die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) hat
                      anlässlich der Verabschiedung des Leitantrages „Brandenburg 2030“
                      auf dem Landesparteitag 22.9.12 in Luckenwalde Vorschläge veröffent-
                      licht. Danach soll keine Gemeinde weniger als 12 000 Einwohner haben.
                      Der Richtwert für Kreise beträgt 150 000 Einwohner. Es soll nur noch
                      eine kreisfreie Stadt (Potsdam) und nur noch elf Landkreise geben.

   Die Beschäftigten-    Das Durchschnittsalter der 45 700 Gemeindebeschäftigten beträgt rund
struktur altert analog   47 Jahre und entspricht damit etwa dem Durchschnitt der Brandenbur-
    zur Bevölkerungs-    ger Bevölkerung mit 46 Jahren.
         entwicklung     In Literatur und Wissenschaft werden als ältere Beschäftigte Kollegin-
                         nen und Kollegen mit 50+ bezeichnet. Es gibt ihnen gegenüber zwei
                         wesentliche Vorurteile:4
                         • Erhöhter Krankenstand: Krankenkassenerhebungen zeigen jedoch,
                             dass jüngere Beschäftigte häufiger, ältere länger arbeitsunfähig sind.
                             Dabei spielen chronische Erkrankungen (Herz-/Kreislauf, Atemwege
                             und Skelett) eine große Rolle.
                         • Lernfähigkeit: Ältere haben eine nachlassende Lerngeschwindigkeit,
                             jedoch oft erprobte und bessere Lösungsstrategien. „Lernentwöh-
                             nung“ hängt jedoch weniger mit dem Alter, als mit Lernmethoden
                             und -zeiten zusammen. Wer öfter zum Lernen motiviert wird, lernt
                             schneller.

10                       Der demografische Wandel in Brandenburg
Alternsmanagement, d. h. weitreichendes Personalmanagement, ist er-
forderlich mittels
• Qualifizierung
• Prävention
• Arbeitsorganisation sowie
• Personalplanung und -entwicklung
Das Durchschnittsalter erhöht sich durch die Rente mit 67. Gewerk-
schaftliche Forderung ist die Rücknahme der Erhöhung des Renten-
eintrittsalters. Schon heute erreicht nur noch eine Minderheit der
Erwerbstätigen das reguläre Renteneintrittsalter. Deshalb öffnet sich
hier ein gewerkschaftliches Handlungsfeld, damit möglichst viele Be-
schäftigte gesund die Regelrente erreichen.
Beispiele für gelungene Regelungen sind:
• Gesundheit-TV S&E
• Demografie-TV in Sachsen-Anhalt
    • Anspruch auf freiwillige Teilzeit, teilweise (15–20 %) Rückfluss
         der eingesparten Personalmittel in Ausbildung und Übernahme
         von Azubis
    • Altersteilzeit 83 % vom Netto ab 60
    • Als notwendig vereinbart:
         Wissenstransfer und Gesundheitsmanagement
• Projekt zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Der demografische Wandel in Brandenburg                            11
Karl-Ludwig Böttcher

                                Städte- und Gemeindebund Brandenburg

                                Wie viele Städte und Gemeinden
                                braucht das Land?
                                Ist eine neue Gemeindegebietsreform eine Antwort
                                auf den demografischen Wandel?

Derzeitige kommunale
Verwaltungsstruktur

419 Städte und Gemeinden
• 4 kreisfreie Städte (braun)
• 144 amtsfreie Städte und
  Gemeinden (blau), davon 6
  große kreisangehörige
• 271 amtsangehörige
  Städte und Gemeinden
  • 53 Ämter (weiß)
  • viele weitere Formen
     kommunaler
     Zusammenarbeit)
14 Landkreise

12                              Der demografische Wandel in Brandenburg
Aktuelle •                Ergebnis der Gemeindestrukturreform 1998 / 2003
Gemeindestruktur •                Gerichtsverfahren Juni 2006 abgeschlossen
                                  255 Verfassungsbeschwerden
                                  243 Anträge auf Erlass einstweiliger Anordnungen

   Beschäftigte in            36.372 Vollzeitäquivalente:
      Kommunen                Kreisfreie Städte                                           4.955 VZÄ
      (30.6.2011)             Landkreise                                                 10.705 VZÄ
                              Kreisangehörige Städte und Gemeinden, Ämter                20.712 VZÄ
  Quelle: Amt für Statistik       Darunter: allgemeine Verwaltung 8.056 VZÄ
      Berlin-Brandenburg
                                  Darunter: Kindertagesbetreuung 7.514 VZÄ

 Ziele der Reform •               Amtsfreie Gemeinden und Ämter sollen so strukturiert sein, dass
            (2000)                der wirtschaftliche Einsatz moderner technischer Verwaltungsmittel
                                  ebenso gesichert ist wie die Beschäftigung von hauptamtlichem
                                  Verwaltungspersonal, das den Anforderungen einer modernen Ver-
                                  waltung entsprechend qualifiziert und spezialisiert ist.
                              •   Durch Stärkung der örtlichen Selbstverwaltung sind die Vorausset-
                                  zungen zu schaffen, dass im Interesse der Bürgernähe weitere Auf-
                                  gaben auf die untere kommunale Ebene verlagert werden können.
                                  (Starke Gemeinden für Brandenburg, Leitlinien der Landesregierung
                                  für die Entwicklung der Gemeindestruktur im Land Brandenburg,
                                  11.7.2000)
                              •   Die Verwaltungs- und Leistungskraft der Städte, Gemeinden und
                                  Ämter ist durch die Neugliederung so zu stärken, dass sie dauerhaft
                                  in der Lage sind, die eigenen und übertragene Aufgaben sachgerecht,
                                  effizient und in hoher Qualität zu erfüllen und die wirtschaftliche
                                  Nutzung der erforderlichen kommunalen Einrichtungen zu sichern.
                              •   Die Gliederung der künftigen örtlichen Verwaltungseinheiten muss
                                  die raumordnerischen, wirtschaftlichen und verkehrsmäßigen Zusam-
                                  menhänge, das soziale Gefüge, die geschichtlichen und kulturellen
                                  Beziehungen berücksichtigen und die Weiterentwicklung zu einheit-
                                  lichen Lebens- und Wirtschaftsräumen durch koordinierte Planung
                                  und Steuerung von Infrastrukturmaßnahmen ermöglichen.
                              •   Die künftigen Gemeindestrukturen sollen zur Stärkung der bürger-
                                  schaftlichen Beteiligung an der kommunalen Selbstverwaltung bei-
                                  tragen.
                              •   Belastbare Evaluierung fehlt
                                  So auch Zwischenbericht Enquete-Kommission 5/2
                              •   Bericht des Ministeriums des Innern liegt vor
                                  Kernaussage: Vielfach wird Einwohnerzahl von 5 000 wieder unter-
                                  schritten. „Erster Aufschlag“

                              Der demografische Wandel in Brandenburg                             13
•    Stellungnahme StGB vom 2. März 2011 zum Entwurf
                                      Entwurf stellt keine Evaluierung dar, keine Grundlage für
                                      Vorbereitung weiterer Gebietsänderungen
                                      Keine Untersuchung, ob Reformziele erreicht wurden
                                      Gesetzgeber waren die sinkenden Einwohnerzahlen bekannt
                                      (keine neue Entwicklung)

Bevölkerungsentwicklung 1990– 2010 / Bevölkerungsvorausschätzung bis 2030
Quelle: LBV, Bevölkerungsvorausschätzung 2011– 2030 Ämter und amtsfreie Gemeinden

Einwohnerdichte wird weiter abnehmen
Quelle: LBV, Bevölkerungsvorausschätzung 2011– 2030 Ämter und amtsfreie Gemeinden

14                               Der demografische Wandel in Brandenburg
Beispiel:
Bevölkerungsvorausschätzung für OPR 2011 – 2030
Quelle: LBV, Bevölkerungsvorausschätzung 2011– 2030 Ämter und amtsfreie Gemeinden

                                 Der demografische Wandel in Brandenburg            15
Vorausschätzung
der Einwohnerzahlen
der Ämter und amts-
freien Gemeinden

Vorausschätzung       eServices können Entfernungen überbrücken
der Einwohnerzahlen   • Sicherung bisheriger Angebote
der Ämter und amts-      Öffentliche Verwaltung. Beispiele: Steuererklärung ELSTER, Mobiler
freien Gemeinden         Bürgerservice, Formularserver, Elektronische Melderegisterauskunft …
                         Wirtschaft. Beispiele: Onlineshopping, Onlinebanking …
                      • Schaffung neuer / qualifizierterer Angebote
                         Öffentliche Verwaltung. Beispiele: Umsetzung EU-Dienstleistungs-
                         richtlinie, MAERKER (elektronische Partizipation) …
                         Wirtschaft. Beispiele: Telearbeit, Onlineplattformen …
                      eServices können örtlich sichtbare Ansprechpartner nicht ersetzen

16                    Der demografische Wandel in Brandenburg
Deckungslücke
im Landeshaushalt
ca. 500 Mio. Euro

Quelle: Landtag Brandenburg,
Zwischenbericht EK 5/2,
DS 5/6000, S. 43

Neue Diskussion
über Gebietsstruktur

Angestoßen von
der SPD. Ihre Ziele:
Effizienzsteigerung,
Kostensenkung

Diskussionspapier
Brandenburg 2030:
„Die kommunale
Daseinsvorsorge ist
auf Gemeindeebene
– auch in sehr dünn
besiedelten Gebieten
– langfristig gesichert.
Die Städte, Gemeinden
und Ämter haben im
Jahr 2030 in der Regel
mindestens 12 000
Einwohner.“
➙ Fläche von 400 bis
600 Quadratkilometern

Jetzt auch Vorschlag
aus SGK
Landtag Brandenburg: Enquete-Kommission „Kommunal- und Landesverwaltung –
                bürgernah, effektiv und zukunftsfest – Brandenburg 2020“

                         Gemeinsamer Antrag aller Fraktionen (DS 5/2952)
                          Angenommen am 23. März 2011(DS 5/2952-B)
                Vorsitzender: Stefan Ludwig (LINKE) / Stellvertreter: Sven Petke (CDU)
                                   7 Mitglieder, 7 Sachverständige

                                       Einsetzungsbeschluss

1. Die Ergebnisse der Ämterreform 1992, der Kreisgebietsreform 1993 und der Gemeindegebiets-
reform des Jahres 2003 sind zu prüfen und unter dem Aspekt der Zukunftsfähigkeit in einer zusam-
menfassenden Bewertung darzustellen. Dabei sind die Erfahrungen anderer Länder, insbesondere
der Reformen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern zu berücksichtigen. Die
Leistungsfähigkeit, Strukturen und Größen der kommunalen Verwaltungseinheiten sind vor dem
Hintergrund des Bevölkerungsrückgangs zu bewerten.

2. Die derzeitige vertikale und horizontale Aufgabenverteilung zwischen Land, Landkreisen und Kom-
munen und die dabei eingesetzten Personal- und Finanzmittel sind systematisch zu erfassen und vor
dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und den sich ändernden finanziellen Rahmenbe-
dingungen zu bewerten. Zur Sicherung der Daseinsvorsorge sind die Leistungen kritisch zu beurteilen.

3. Die Struktur der Aufgabenverteilung auf allen Ebenen ist kritisch zu bewerten. Es ist zu überprü-
fen, an welcher Stelle diese Aufgaben bürgerfreundlich, am effizientesten und kostengünstigsten
erbracht werden können und ob auf Ebene der Landesbehörden neue Zusammenarbeitsmodelle
mit anderen Ländern gefunden werden können. Die Vorschläge dürfen einer möglichen Länderneu-
gliederung nicht im Wege stehen.

4. Es sollen Vorschläge unterbreitet werden, in denen die Qualität und der Umfang kommunaler
Kooperationen durch geeignete Maßnahmen einschließlich Änderungen gesetzlicher Regelungen
befördert werden kann und in welchem Verhältnis Kooperationen und Fusionen zueinander stehen.

5. Bei der Betrachtung von Neustrukturierungen der Verwaltungseinheiten ist auch die Frage zu
untersuchen, ob die Ämter im Land Brandenburg vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtsprechung
in anderen Ländern umgestaltet oder nach den Erfahrungen anderer Flächenländer neu konzipiert
werden müssen.

6. Die Enquetekommission soll ausgehend von den Analyseergebnissen dem Landtag verschiedene
Modellvarianten einschließlich Mindestgrößen für eine mögliche Neu- bzw. Umstrukturierung der
Gebietskörperschaften im Land Brandenburg vorlegen, die den sich verändernden finanziellen und
demographischen Bedingungen Rechnung tragen. Die modifizierten Verwaltungsstrukturen sollen
flexible und zukunftsfeste Elemente beinhalten, um auf künftige demographische Entwicklungen
reagieren zu können. Grundlage für eine Gebietsreform ist eine Funktionalreform. Die Entwicklungen
und Reformen in anderen Ländern sollen dabei vergleichend herangezogen werden.

18                         Der demografische Wandel in Brandenburg
Enquete-Kommission     •   Zwischenbericht jetzt vorgelegt (DS 5/6000)
                           • Keine belastbare Evaluierung der Ergebnisse der Reform
                              1998 / 2003.
                           • Ämtermodell hat sich neben der Einheitsgemeinde, insbeson-
                              dere im ländlichen Raum, grundsätzlich bewährt (S. 20).
                       •   Abschlussbericht 2. Quartal 2013

    Neuordnung der     •   Spezielle Arbeitsgruppe „Aufgabenerfassung“
 Aufgabenverteilung        • Soll Kommunalisierbarkeit von Landesaufgaben systematisch
           im Land            prüfen und Kommission Vorschläge unterbreiten.
                           • Soll auch prüfen, welche Kreisaufgaben auf amtsfreie
                              Gemeinden und Ämter übertragen werden können und
                              Vorschläge unterbreiten.
                       •   Grundlage möglicher Reformen
                           1. Welche Aufgaben sollen die Kommunen zukünftig
                              (zusätzlich) übernehmen – Funktionalreform!
                           2. Daraus Struktur ableiten
                           3. Finanzausgleich anpassen

   Interkommunale •        Kooperationen
       Kooperation         • Kernbereich der Selbstverwaltung
          ausbauen •       Beispiele: Kommunaler Versorgungsverband, Kommunale
                           Studieninstitute, Kommunaler Arbeitgeberverband (Rechtsschutz),
                           Leitstellen Rettungsdienst, Sparkassen, Gemeinsame Standesämter,
                           Gemeinsame Vollstreckungsstellen, ÖPNV
                       •   Kooperationen ausbauen
                           • Information, Beratung und Erfahrungsaustausch derzeit am
                               wichtigsten
                           • Bislang noch keine Bündelungsstelle in Landesregierung
                           • Daneben rechtliche Hemmnisse abbauen

 StGB: Umfassender
 Ansatz erforderlich

                       Der demografische Wandel in Brandenburg                          19
Ausblick: •   Ämter und amtsfreie Gemeinden
           Gemeinden       Eingangstor zur Verwaltung fortentwickeln
     zum Eingangstor       • Vergleich mit Aufgaben, die bereits erfüllt werden:
       fortentwickeln           Gewerberecht, Ordnungsrecht, Personenstandsrecht,
                                Melderecht
                      •    Elektronische Verwaltung aktiver nutzen
                      •    z. B. Amt Schlieben (ca. 5 800 EW)
                           • Wohngeldstelle: Zentrale Auszahlung, dezentrale Berechnung
                           • straßenverkehrsrechtliche Anordnungen: Verbindung zu
                                Aufgaben als Straßenbaulastträger

            Weitere www.stgb-brandenburg.de
      Informationen: mit Infothek Verwaltungsstrukturreform im Land Brandenburg

20                    Der demografische Wandel in Brandenburg
Podiumsdiskussion
                 Zukunftsvision Brandenburg 2020
                 Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem
                 Zwischenbericht der Enquete-Kommission
                 des Landtages Brandenburg

                 Teilnehmende:
                 Ines Hübner (Bürgermeisterin Stadt Velten)
                 Karl-Ludwig Böttcher (Geschäftsführer Städte- und Gemeindebund Brandenburg)
                 Stefan Ludwig (MdL Brandenburg, Vorsitzender der Enquete-Kommission)
                 Ansgar Gusy (Geschäftsführer des Vereins für grün-bürgerbewegte Kommunalpolitik Brandenburg)
                 Moderation: Werner Roepke

 Notwendigkeit   Ines Hübner:
der Reform und   „Die finanziellen Probleme der Kommunen entstehen durch Wegfall
   Instrumente   von Förderprogrammen sowie durch Rückzug des Landes aus der
                 Finanzierung, damit haben die Kommunen keine auskömmliche
                 Finanzierung mehr.”
                 „Die Frage ist: wer kann die Aufgaben am besten erledigen?”
                 „Dienstleistungen sollen für den Bürger in größtmöglicher Nähe
                 erbracht werden.”
                 „Mitarbeiter/innen der Verwaltungen und Bürger in den
                 Diskussionsprozess einbeziehen.”
                 „Instrument Bürgerbeteiligung ernst nehmen.”
                 „In den Verwaltungen steht schon jetzt nur eine Mindestausstattung
                 an Personal zur Verfügung.”
                 „Qualitätsfrage, Front- und Backoffice, Spezialisierung”

                 Stefan Ludwig:
                 „Es gibt noch keine Entscheidungen, die Entscheidungsläufe
                 beginnen jetzt.”
                 „Der Reformbedarf bei der Finanzierung Landkreise / Land / Gemeinden
                 ist unbestritten.”
                 „Die unterschiedliche Entwicklung der Regionen bis 2020 ist bereits
                 jetzt deutlich sichtbar.“

                 Der demografische Wandel in Brandenburg                                                   21
„Es wird ,Absiedlungen’ wegen der schlechten Verkehrsanbindung
                          geben.”
                          „Reform der Verwaltungen ist notwendig: es gibt die Idee der
                          ,Verbandsgemeinden’.”
                          „Die kommunale Selbstverwaltung soll beibehalten werden.”
                          „Reformprozesse von unten beginnen!”

              Wie sieht   Ansgar Gusy:
          Brandenburg     „Die Kommunalverwaltungen müssen effizient sein. Die Frage ist: was
             2020 aus?    kann effizienter gestaltet werden?”
                          „Ein Vergleich der Personalausgaben (z. B. mit Sachsen) muss erfolgen.”
                          „Die Doppik bringt erst in 5 bis 10 Jahren brauchbare Ergebnisse.”

       Gemeinwohl vs. „Der Anspruch besteht, alle Leute im Prozess mitzunehmen.”
        Individualrecht „Datentransparenz ist unabdingbar.”
     Bürgerbeteiligung „Die Unterrichtungspflicht der Politik gegenüber den Bürgerinnen und
                        Bürgern muss besser erfüllt werden.”

      Unter welchen       K.-L.Böttcher:
   Voraussetzungen        „Der wesentlicher Mangel ist, dass bisher keine belastbare Evaluation
      hätten Sie dem      der vorangegangenen Reformen vorgenommen wurde.”
 Zwischenbericht der      „Die Berücksichtigung wirtschaftswissenschaftlicher Gutachten
 Enquetekommission        wäre dringend notwendig.”
        zugestimmt?       „Es gibt die Erwartung eines guten Endberichts, dessen Ergebnisse
                          auch umgesetzt werden.”
                          „Die Beteiligung und Zustimmung der Personalräte ist dringend
                          geboten.”

           Fragen und     •   Tarifverträge zum Personalabbau/Reformprozess abschließen!
      Forderungen aus     •   Personalräte einbeziehen! Beschäftigte gewinnen sich
          dem Plenum          einzubringen!
                          •   Sozialverträglichen Abbau gestalten (Bsp. TV Umbau)
                          •   Wie kann man Anreize schaffen: Problematik Eingruppierung
                              z. B. Front-Office?

     … und Antworten „Eine soziale Abfederung ist notwendig, der KAV ist dafür
      aus dem Podium Ansprechpartner.” … „In Königs Wusterhausen wurden alle
                dazu Möglichkeiten des TVÖD ausgeschöpft und bessere Bezahlung
                     Beschäftigte im Frontoffice erreicht.” … „Die Motivation der
                     Beschäftigten wird schwieriger wegen der sich verschlechternden
                     Arbeitsbedingungen.“ (S. Ludwig)

22                        Der demografische Wandel in Brandenburg
„Die Themen Motivation, Qualifizierung und Bezahlung müssen
angegangen werden!” … „Der Umstrukturierungsprozess muss
insgesamt beschleunigt werden: 2017 ist es zu spät.” (I. Hübner)

„Die Einnahmeseite der Kommunen muss verbessert werden u. a.
durch Erhalt der Gewerbesteuer, da diese eine verlässliche
Einnahmequelle für die Kommunen ist.” … „Was soll ein Tarifvertrag
zum Reformprozess versprechen? Das Geld wird auf jeden Fall
weniger, keine leeren Versprechungen machen!” … „Die Attraktivität
der Verwaltung erhöhen.” (A. Gusy)

„Die Personalräte und Beschäftigten mit ins Boot holen und jetzt in
den Diskussionsprozess in der Enquetekommission einbeziehen.” …
„Die Kommunalfinanzen erhöhen durch erneuerbare Energien
(Windparks), dafür Einführung einer Ertrags- und Gewerbesteuer” …
„Den Skandal Leiharbeit und Teilzeitstellen / befristete Arbeit endlich
beenden.” Wer sagt das? sh

Der demografische Wandel in Brandenburg                              23
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                                          Ve r e i n t e D i e n s t l e i s t u n g s g e w e r k s c h a f t , Kö p e n i c ke r S t ra ß e 3 0 , 10 17 9 B e r l i n

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                                         Monat/Jahr
                                                         ■ Teilzeit ___________ Anzahl Wochenstd.                      Name

Persönliche Daten:                                       ■ Arbeitslos                                                                                                                  Bruttoeinkommen
Name                                                     ■ Wehr-/Zivildienst bis ________________________________      Vorname
                                                         ■ Azubi – Volontär/in – Referendar/in bis _________                                                                           Euro ________________________________________________________
Vorname                        Titel                     ■ Schüler/in – Student/in bis ________________________        Mitgliedsnummer
                                                         ■ Praktikant/in bis _____________________________________                                                                     Monatsbeitrag
Straße/Hausnummer                                        ■ Altersteilzeit bis ______________________________________
                                                         ■ Sonstiges ______________________________________________
                                                                                                                       Einzugsermächtigung:                                            Euro ________________________________________________________
PLZ                            Wohnort
                                                                                                                       Ich bevollmächtige die Gewerkschaft, den                        Der Mitgliedsbeitrag beträgt nach § 14 der ver.di-
                                                         Beschäftigt bei (Betrieb/Dienststelle/Firma/Filiale)          jeweiligen satzungsgemäßen Beitrag bis auf                      Satzung pro Monat 1 Prozent des regelmäßigen
Land (nur bei Wohnsitz im Ausland)                                                                                     Widerruf im Lastschrifteinzugsverfahren bzw.                    monatlichen Bruttoverdienstes. Für Rentner/innen,
                                                                                                                       im Gehalts-/Lohnabzug                                           Pensionär/innen, Vorruheständler/innen, Kranken-
                                                         Straße/Hausnummer
                                                                                                                       ■ monatlich                 ■ vierteljährlich                   geldbezieher/innen und Erwerbslose beträgt der
Telefon (privat /dienstlich)                                                                                                                                                           Monatsbeitrag 0,5 Prozent des regelmäßigen Brutto-
                                                                                                                       ■ halbjährlich              ■ jährlich einzuziehen.
                                                                                                                                                                                       einkommens. Der Mindestbeitrag beträgt 2,50 Euro
                                                         PLZ                            Ort
                                                                                                                                                                                       monatlich. Für Hausfrauen/Hausmänner, Schüler/innen,
                                                                                                                       Name des Geldinstituts, in Filiale
E-Mail                                                                                                                                                                                 Studierende, Wehr-, Zivildienstleistende, Erziehungs-
                                                         Personalnummer                                                                                                                geldempfänger/innen und Sozialhilfempfänger/innen
                                                                                                                       Bankleitzahl                              Kontonummer           beträgt der Beitrag 2,50 Euro monatlich. Jedem
Geburtsdatum                   Krankenkasse                                                                                                                                            Mitglied steht es frei, höhere Beiträge zu zahlen.
                                                         Branche                        ausgeübte Tätigkeit
                                                                                                                       Name des Kontoinhabers                                          Datum                                     Unterschrift
Nationalität

                                                         ■ Ich bin Meister/in – Techniker/in – Ingenieur/in            Datum / Unterschrift des Kontoinhabers
Geschlecht     ■ weiblich       ■ männlich
                                                                                                                                                                                       Ich willige ein, dass meine persönlichen Daten im
                                                                                                                       Tarifvertrag                                                    Rahmen der Zweckbestimmung des Mitgliedsverhält-
Beschäftigungsdaten:                                     Ich war Mitglied der Gewerkschaft __________________                                                                          nisses und der Wahrnehmung gewerkschaftspolitischer
■ Arbeiter/in      ■ Angestellte/r                                                                                                                                                     Aufgaben elektronisch verarbeitet und genutzt
■ Beamter/in       ■ DO-Angestellte/r                    von: _______________ bis: _____________________               Tarifliche Lohn- bzw. Gehaltsgruppe                             werden. Ergänzend gelten die Regelungen des
■ Selbstständige/r ■ freie/r Mitarbeiter/in                      Monat/Jahr                      Monat/Jahr            lt. Tarifvertrag ____________________________________________   Bundesdatenschutzgesetzes in der jeweiligen Fassung.
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